Welche Schädlinge gibt es?
Hinter der Bezeichnung Schädlinge verbergen sich unterschiedliche, unerwünschte Organismen wie Insekten, Nagetiere oder Schnecken. In den folgenden Abschnitten sollen einige der häufigsten Schädlinge, effektive Bekämpfungsmethoden und besondere Hinweise zusammengefasst werden.
Ameisen
Ameisen können in größeren Mengen lästig werden, da sie sowohl Vorräte befallen als auch Schäden an Holz und Holzprodukten anrichten können. Zudem setzten sie Botenstoffe frei, die andere Ameisen anlocken, sodass sich der Befall mitunter rasch ausbreiten kann. Gegen Ameisen kann grundsätzlich mit einem Kontaktmittel oder einem spezifischen Köder vorgegangen werden. Das Kontaktgift tötet die Ameisen an Ort und Stelle und sorgt gleichzeitig dafür, dass andere Ameisen fern bleiben. Bei schwerem Befall können spezifische Köder ausgebracht werden, die von den Arbeitern aufgenommen und in das Nest transportiert werden. Dadurch wird die gesamte Kolonie bekämpft. Es ist allerdings sehr wichtig, zu bedenken, dass einige Ameisenarten in Deutschland geschützt sind und nicht mit chemischen Mitteln bekämpft werden dürfen. Hierzu zählen unter anderem Waldameisen.
Andere Insekten
Fliegen, Stechmücken und andere Insekten können nicht nur in Ihrer Nähe lästig werden, sondern können auch Ihre Pflanzen schädigen, indem Sie das Gewebe schädigen. Einige Insekten (z. B. Kohlweißling oder Lilienhähnchen) legen ihre Eier auf spezifische Pflanzen, die dann ein Leckerbissen für die Larven sein sollen. Bei mehreren Hundert Eiern pro Weibchen kann sich so sehr schnell ein immenser Befall entwickeln, der nur noch durch Ihr Eingreifen eingedämmt werden kann. Bei der Bekämpfung unterschiedlicher Insekten kann auf natürliche oder chemische Mittel zurückgegriffen werden, die in diesem Shop zu finden sind.
Nagetiere
Nagetiere wie Mäuse oder Ratten können im Haus oder Garten schnell zu einem Problem werden. Sie bedienen sich an Vorräten und können durch ihre Exkremente Krankheiten übertragen. Außerdem können sie auf der Suche nach Nistmaterial Schäden an Polstern, Textilien, Holz oder anderen Materialien anrichten. Im Garten können Nagetiere Wurzeln, Knollen und Zwiebeln anknabbern und so den Pflanzen mitunter erheblichen Schaden zufügen. Sowohl Ratten als auch Mäuse bekommen extrem viele Nachkommen. So kann eine einzige weibliche Maus bis zu 8-mal pro Jahr 4-8 Junge bekommen, wobei die weiblichen Tiere bereits nach zwei Monaten wieder geschlechtsreif sind. Bei der Bekämpfung kann auf unterschiedliche Weise vorgegangen werden. Die Tiere können gefangen, vertrieben oder vergiftet werden.
Maulwürfe
Maulwürfe graben sich durch die Erde und können durch ihre Tunnel das Wurzelwerk von Pflanzen beschädigen. Auch ihre Hügel, die sich schnell auf der Rasenfläche ansammeln, sind manch einem Hobbygärtner ein Dorn im Auge. Allerdings ist der Maulwurf laut Bundesartenschutzverordnung unter besonderen Schutz gestellt, weswegen eine Bekämpfung nicht ohne Weiteres möglich ist. Wohl aber können verschiedene Maßnahmen ergriffen oder spezielle Präparate verwendet werden, um einen Maulwurf aus dem Garten zu vertreiben, ohne ihm Schaden zuzufügen.
Schnecken
Schnecken lieben nicht nur Salat, sondern machen sich auch gerne über bestimmte Zierpflanzen her. So wird die bunte Pracht im Beet schnell geschmälert. Am einfachsten ist es, einzelne Pflanzen oder Beete in einer Form vor Schnecken abzusichern, dass die gefräßigen Schleimer gar nicht erst zu ihnen kommen können. Bei sehr starkem Aufkommen kann es aber auch ratsam sein, auf Fallen zurückzugreifen und den Bestand der Schnecken zu dezimieren.
Wespen
Im Spätsommer können Wespen zu einer echten Plage werden. Insbesondere wenn Obstbäume oder Beerensträucher im Garten stehen oder Nester in Hausnähe über den Sommer groß geworden sind, ist eine uneingeschränkte Nutzung der Terrasse oder des Balkons kaum noch möglich. Eine effektive Methode zur Bekämpfung von Wespen ist das Aufhängen von speziellen Fallen, die mit Lockstoffen versehen sind. Doch es ist auch möglich, Wespen mithilfe von Attrappen oder Vergrämungsmitteln von der Terrasse oder dem Balkon fernzuhalten.
Chemische oder biologische Schädlingsbekämpfung
Im Garten gibt es viele verschiedene Schädlinge, die Pflanzen und Ernten schädigen können. Um sie zu bekämpfen, gibt es im wesentlichen zwei Möglichkeiten: chemische und biologische Schädlingsbekämpfung. Die chemische Schädlingsbekämpfung bezieht sich auf den Einsatz von chemischen Substanzen, die gezielt gegen bestimmte Schädlinge eingesetzt werden und sie vertreiben oder töten. In der Regel sind sie sehr effektiv und schnell. Jedoch gibt es auch Nachteile bei der chemischen Schädlingsbekämpfung.
Ein großer Nachteil ist, dass sie oft nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge wie Bienen oder Schmetterlinge schaden können. Zudem können chemische Schädlingsbekämpfungsmittel die Umwelt belasten, weswegen sie mit äußerster Achtsamkeit und unter Einhaltung der empfohlenen Anwendung verwendet werden sollten. Die biologische Schädlingsbekämpfung bezieht sich auf den Einsatz von natürlichen Feinden, die gezielt gegen Schädlinge eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich oft um Nützlinge wie Marienkäfer, Schlupfwespen oder Raubmilben, die gezielt auf den Schädling angesetzt werden. Biologische Schädlingsbekämpfung ist umweltfreundlicher und nachhaltig, da sie die natürlichen Prozesse des Ökosystems unterstützt und gefördert. Ein großer Nachteil der biologischen Schädlingsbekämpfung ist jedoch, dass sie meist länger dauert als die chemische Bekämpfung.
Prävention von Schädlingsbefall im Garten
Eine effektive und kostenschonende Methode zur Schädlingsbekämpfung ist die Prävention von Schädlingsbefall im Garten. Zwar spielt nicht selten auch der Zufall eine Rolle, wenn Schädlinge auftauchen, doch gibt es auch einige nützliche Tricks, mit denen Sie das Risiko von Schädlingsbefall deutlich reduzieren. So können Sie ihre Pflanzen auf natürliche Weise gesund und stark halten. Hier nun einige Maßnahmen zur natürlichen Prävention von SChädlingsbefall an Ihren Pflanzen:
1. Bodenpflege
Ein gesunder Boden ist die Grundlage für gesunde und kräftige Pflanzen, die ihrerseits widerstandsfähiger gegenüber sämtlichen Schädlingen sind. Achten Sie auf eine regelmäßige Bodenpflege und halten Sie den Boden locker und durchlässig. Zusätzlich können Sie durch regelmäßiges Jäten und Entfernen von abgestorbenem Pflanzenmaterial bestimmte Schädlinge (z. B. Schnecken) fernhalten.
2. Fruchtwechsel
Eine einfache Methode zur Vermeidung von Schädlingsbefall ist der Fruchtwechsel. Dabei werden insbesondere Pflanzen einer Familie (z. B. Kohlgewächse) nicht zwei Jahre hintereinander an derselben Stelle angebaut. Auf diese Weise wird vermieden, dass sich Schädlinge im Boden anreichern, die auf diese Familie spezialisiert sind und bestimmte Pflanzenkrankheiten (z. B. Kohlhernie) auslösen können. Das Prinzip des Fruchtwechsels wird hauptsächlich im Gemüsebau angewendet, gilt aber prinzipiell auch für Zierpflanzen.
3. Natürliche Feinde fördern
Die meisten Schädlinge haben natürliche Feinde, wie z. B. Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen, die durch ihre Anwesenheit im Garten ein großes Aufkommen von Schädlingen (insbesondere Blattläuse oder Raupen) verhindern. Durch das Platzieren von bestimmten Pflanzen in Ihrem Garten können Sie diese natürlichen Feinde fördern. Insbesondere Doldenblütler wie Dill, Fenchel oder wilde Möhre lockt die kleinen Nützlinge an. Aber auch Ringelblumen oder Kornblumen sind bei ihnen sehr beliebt.
4. Vermeidung des Zugangs
Durch unterschiedliche Maßnahmen wie dem Aufstellen von Schneckenzäunen oder dem Abdecken von Obststräuchern mit Netzen oder Folien können unterschiedliche Schädlinge davon abgehalten werden, bestimmte Pflanzen überhaupt erst zu erreichen. Auch Geräte zur Abschreckung oder Duftstoffe können gezielt eingesetzt werden, um bestimmte Bereiche des Gartens gezielt zu schützen und potenzielle Schädlinge von vornherein auf Distanz zu halten.