Blattdüngung bei Obstbäumen: Vorteile und Anwendung

Blattdüngung bei Obstbäumen: Eine effektive Methode zur Nährstoffversorgung

Blattdüngung ist eine faszinierende Technik, die ich in meinem Garten oft anwende, um meine Obstbäume mit Nährstoffen zu versorgen. Es ist erstaunlich zu sehen, wie schnell und effektiv die Nährstoffe direkt über die Blätter aufgenommen werden können.

Wesentliche Aspekte der Blattdüngung

  • Schnelle Nährstoffaufnahme über die Blätter
  • Besonders wirksam bei der Versorgung mit Spurenelementen
  • Sinnvolle Ergänzung zur herkömmlichen Bodendüngung
  • Hilfreich bei akuten Mangelsituationen

Blattdüngung: Funktionsweise und Anwendung

Bei der Blattdüngung werden Nährstoffe direkt auf die Blätter der Obstbäume gesprüht. Die cleveren Pflanzen nehmen diese dann über ihre Blattoberfläche auf und integrieren sie in ihren Stoffwechsel. Es ist faszinierend zu beobachten, wie die Blätter diese Fähigkeit nutzen, Wasser und darin gelöste Stoffe aufzusaugen.

Die Entwicklung der Blattdüngung

Interessanterweise ist die Blattdüngung keine brandneue Erfindung. Schon in den 1950er Jahren haben Gärtner und Wissenschaftler mit dieser Methode experimentiert. Anfangs war die Technik noch nicht ausgereift, und die Ergebnisse waren ziemlich durchwachsen. Doch im Laufe der Zeit wurden die Zusammensetzungen der Blattdünger verfeinert und die Anwendungstechniken optimiert.

Heutzutage hat sich die Blattdüngung als anerkannte Methode in der modernen Obstbaumkultur etabliert. Sie wird sowohl von professionellen Obstbauern als auch von engagierten Hobbygärtnern wie mir eingesetzt.

Blattdüngung und Bodendüngung im Vergleich

In meinem Garten habe ich sowohl mit der traditionellen Bodendüngung als auch mit der Blattdüngung experimentiert. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass beide Methoden ihre Stärken und Schwächen haben und sich wunderbar ergänzen.

Stärken der Blattdüngung

  • Schnelle Wirkung: Die Nährstoffe werden direkt aufgenommen
  • Gezielte Anwendung: Man führt nur die benötigten Nährstoffe zu
  • Unabhängig von Bodenbedingungen: Funktioniert auch bei schwierigen Böden
  • Präzise Dosierung: Man hat die genaue Kontrolle über die zugeführte Nährstoffmenge

Schwächen der Blattdüngung

  • Kurzfristige Wirkung: Man muss die Anwendung öfter wiederholen
  • Wetterabhängigkeit: Regen kann die Nährstoffe abwaschen
  • Zeitaufwand: Regelmäßige Anwendung ist erforderlich

Die Bodendüngung bleibt weiterhin wichtig für die Grundversorgung der Obstbäume. Sie sorgt für eine langfristige Nährstoffbereitstellung und verbessert die Bodenstruktur. Die Blattdüngung ist meiner Meinung nach eine wertvolle Ergänzung, besonders wenn es darum geht, schnell auf Nährstoffmängel zu reagieren.

Nährstoffe: Die Bausteine für gesunde Obstbäume

Wenn wir über Blattdüngung sprechen, tauchen wir in eine faszinierende Welt der Nährstoffe ein. Es gibt da die Makronährstoffe, die unsere Bäume in größeren Mengen brauchen, und die Mikronährstoffe, die zwar nur in kleinen Dosen benötigt werden, aber genauso wichtig sind.

Die Hauptakteure: Makronährstoffe

Stellen Sie sich die Makronährstoffe wie die Hauptdarsteller in einem Theaterstück vor. Jeder hat seine eigene, unverzichtbare Rolle:

  • Stickstoff sorgt für üppiges Wachstum und saftig-grüne Blätter.
  • Phosphor kümmert sich um ein starkes Wurzelsystem und prächtige Blüten.
  • Kalium verbessert die Fruchtqualität und hilft den Bäumen, Frost besser zu überstehen.
  • Magnesium ist der Star der Photosynthese.
  • Calcium stärkt die Zellwände und beugt Störungen vor.
  • Schwefel unterstützt bei der Eiweißproduktion.

Die stillen Helfer: Mikronährstoffe

Die Mikronährstoffe sind wie die Bühnenarbeiter – oft übersehen, aber unentbehrlich:

  • Eisen hilft bei der Bildung von Chlorophyll.
  • Mangan aktiviert Enzyme und unterstützt ebenfalls die Photosynthese.
  • Zink fördert das Wachstum und die Entwicklung der Früchte.
  • Kupfer ist an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt.
  • Bor verbessert die Blüten- und Fruchtbildung.
  • Molybdän hilft bei der Verwertung von Stickstoff.

Maßgeschneiderte Blattdünger für Obstbäume

Es gibt spezielle Blattdünger, die wie ein Cocktail aus allen wichtigen Nährstoffen für Obstbäume zusammengemischt sind. Manche sind sogar auf bestimmte Obstarten zugeschnitten. Bei der Auswahl sollte man die Zusammensetzung im Auge behalten und sie an die aktuellen Bedürfnisse der Bäume anpassen.

Die Kunst der Blattdünger-Anwendung

Die richtige Anwendung von Blattdüngern ist ein bisschen wie Kochen – es kommt auf die richtige Mischung und das richtige Timing an.

Die perfekte Mischung

Bei der Zubereitung der Blattdüngerlösung ist Präzision gefragt. Es lohnt sich, die Anweisungen des Herstellers genau zu befolgen. Interessanterweise spielt sogar die Wasserhärte eine Rolle – weiches Wasser ist oft besser geeignet. Und wenn man verschiedene Nährstoffe mischt, sollte man aufpassen, dass sie sich vertragen.

Die Sprühtechnik: Eine Wissenschaft für sich

Für eine effektive Aufnahme der Nährstoffe ist es wichtig, dass die Blätter gleichmäßig benetzt werden. Die Sprühtechnik sollte feine Tröpfchen erzeugen, die auf den Blättern haften bleiben. Ein kleiner Profi-Tipp: Die Unterseiten der Blätter sind besonders aufnahmefähig, also versuchen Sie, auch diese zu erwischen.

Der richtige Zeitpunkt ist alles

Wie bei vielem im Garten, kommt es auch bei der Blattdüngung auf das richtige Timing an:

  • Im Frühling unterstützt man den Austrieb und die Blütenbildung.
  • Im Sommer hilft man während der Hauptwachstumsphase und Fruchtentwicklung nach.
  • Im Herbst stärkt man die Bäume für die Winterruhe.

Besonders wichtig sind die Phasen kurz vor und nach der Blüte sowie während des Fruchtansatzes. Da haben die Obstbäume einen regelrechten Nährstoff-Heißhunger.

Das Wetter: Der große Wildcard-Faktor

Das Wetter spielt eine entscheidende Rolle bei der Blattdüngung:

  • Am besten düngt man morgens oder abends bei milden Temperaturen.
  • Windstille verhindert, dass der Dünger weggeweht wird.
  • Nach der Anwendung sollte es mindestens 24 Stunden nicht regnen.
  • Starke Sonne kann zu Verbrennungen führen, also lieber bei bedecktem Himmel düngen.

Ich erinnere mich noch gut an meine Lehrstunde in Sachen Sonneneinstrahlung. Einmal habe ich bei praller Mittagssonne gedüngt und prompt Blattverbrennungen an meinen Apfelbäumen bekommen. Seitdem achte ich penibel auf die Wetterbedingungen. Aus Fehlern lernt man eben – manchmal auf die harte Tour!

Dosierung und Häufigkeit der Blattdüngung bei Obstbäumen

Die richtige Dosierung und Anwendungshäufigkeit sind entscheidend für den Erfolg der Blattdüngung. Es ist faszinierend zu sehen, wie eine sorgfältige Abstimmung dieser Faktoren die Nährstoffversorgung optimieren kann, ohne unseren grünen Freunden zu schaden.

Allgemeine Dosierungsrichtlinien

Bei der Blattdüngung ist Fingerspitzengefühl gefragt. Ich rate immer dazu, mit einer niedrigen Konzentration zu starten und diese bei Bedarf langsam zu erhöhen. Eine Konzentration von 0,1 bis 0,5 Prozent hat sich für die meisten Blattdünger bewährt. Das entspricht etwa 1 bis 5 Gramm Dünger pro Liter Wasser – eine Menge, die sich leicht merken lässt.

Natürlich sollten Sie stets die Herstellerangaben im Auge behalten. Diese sind oft auf bestimmte Obstarten und Nährstoffe zugeschnitten und können wertvolle Hinweise liefern.

Anpassung der Dosierung an verschiedene Obstarten

Es ist wichtig zu verstehen, dass jede Obstart ihre eigenen Nährstoffbedürfnisse hat. Äpfel sind regelrechte Kalzium-Liebhaber, während Kirschen eher nach Bor lechzen. Hier ein paar Richtwerte aus meiner Erfahrung:

  • Äpfel und Birnen: 0,3-0,5% Lösung, mit einem Schwerpunkt auf Kalzium
  • Steinobst wie Kirschen und Pflaumen: 0,2-0,4% Lösung, mit einem Augenmerk auf Bor
  • Beerenobst: 0,1-0,3% Lösung, ausgewogen mit verschiedenen Spurenelementen

Bei Jungbäumen bin ich besonders vorsichtig und verwende generell niedrigere Konzentrationen. Ihre zarten Blätter reagieren oft empfindlicher auf die Nährstoffgabe.

Frequenz der Anwendungen

Die Häufigkeit der Blattdüngung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Das Wachstumsstadium, die Witterung und natürlich die Obstart spielen alle eine Rolle. Als grobe Orientierung hat sich bei mir bewährt:

  • Hauptwachstumsphase: alle 10-14 Tage
  • Bei akutem Mangel: wöchentlich, bis sich die Symptome bessern
  • Vor der Blüte und nach der Ernte: jeweils 1-2 Anwendungen

In meinem Garten habe ich gelernt, die Blattdüngung an den natürlichen Rhythmus der Bäume anzupassen. Besonders wichtig sind die Phasen kurz vor der Blüte, nach dem Fruchtansatz und während des Fruchtwachstums. Da sind meine Obstbäume regelrecht dankbar für die extra Portion Nährstoffe!

Vermeidung von Überdosierung und Blattschäden

Eine Überdosierung kann leider zu Blattverbrennungen führen und die Photosynthese beeinträchtigen – etwas, das wir unbedingt vermeiden wollen. Hier ein paar Tipps aus meiner Erfahrung:

  • Sprühen Sie nie bei praller Sonne oder hohen Temperaturen
  • Testen Sie die Lösung zunächst an wenigen Blättern
  • Beobachten Sie die Reaktion der Bäume genau und passen Sie die Dosierung entsprechend an
  • Bei Verdacht auf Überdosierung die Blätter mit klarem Wasser abspülen

Seien Sie auch vorsichtig bei der Kombination verschiedener Nährstoffe. Nicht alle vertragen sich in einer Lösung. Im Zweifelsfall führe ich lieber getrennte Anwendungen durch – sicher ist sicher!

Kombination der Blattdüngung mit anderen Pflegemaßnahmen

Die Blattdüngung lässt sich wunderbar in den gesamten Pflegeplan für Obstbäume integrieren. Eine geschickte Kombination mit anderen Maßnahmen kann nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch den Arbeitsaufwand reduzieren – und wer möchte das nicht?

Integration in den Pflanzenschutz

Viele Blattdünger vertragen sich gut mit Pflanzenschutzmitteln. Das spart Zeit und Arbeit, erfordert aber ein bisschen Vorsicht:

  • Prüfen Sie immer die Verträglichkeit der Mittel
  • Mischen Sie die Komponenten erst kurz vor der Anwendung
  • Ein kleiner Mischbarkeitstest schadet nie

Besonders effektiv finde ich die Kombination von kupferhaltigen Pflanzenschutzmitteln mit Blattdüngern. Das Kupfer wirkt nicht nur als Fungizid, sondern liefert gleichzeitig ein wichtiges Spurenelement – sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe!

Ergänzung zur Bodendüngung

Die Blattdüngung ersetzt die Bodendüngung nicht, sondern ergänzt sie sinnvoll. Sie ist besonders nützlich:

  • Zur schnellen Behebung von Mangelsymptomen
  • Bei schlechter Bodenverfügbarkeit bestimmter Nährstoffe
  • Zur gezielten Förderung bestimmter Wachstumsphasen

Ich stimme die Blattdüngung immer auf meine Bodenanalyse ab. Wenn der Boden beispielsweise sehr kalkreich ist und dadurch die Eisenaufnahme behindert wird, kann eine Blattdüngung mit Eisen Chlorosen vorbeugen. Es ist faszinierend zu sehen, wie schnell die Bäume darauf reagieren können.

Blattdüngung im ökologischen Obstbau

Auch im Öko-Obstbau hat die Blattdüngung ihren Platz. Hier kommen vor allem natürliche Präparate zum Einsatz:

  • Algenpräparate: Ein wahrer Schatz an Spurenelementen und Wachstumsregulatoren
  • Brennnesseljauche: Ein Stickstoff-Booster, der das Blattwachstum richtig ankurbelt
  • Ackerschachtelhalmbrühe: Die enthaltene Kieselsäure stärkt die Zellwände und macht die Pflanzen robuster

Diese Mittel haben zwar oft eine geringere Nährstoffkonzentration als synthetische Dünger, dafür enthalten sie zusätzliche bioaktive Substanzen, die das Pflanzenwachstum positiv beeinflussen können. In meinem Garten setze ich gerne auf eine Kombination aus gekauften Blattdüngern und selbst hergestellten Pflanzenjauchen. Das gibt mir die Möglichkeit, gezielt auf Mangelerscheinungen zu reagieren und gleichzeitig die Vitalität der Bäume ganzheitlich zu fördern.

Letztendlich ist die Blattdüngung nur ein Teil des großen Ganzen in der Obstbaumpflege. Eine gute Bodenstruktur, ausreichende Bewässerung und regelmäßiger Schnitt sind ebenso wichtig für gesunde und ertragreiche Bäume. Es ist diese Kombination verschiedener Pflegemaßnahmen, die meinen Obstgarten zu einem wahren Paradies macht!

Herausforderungen und Lösungsansätze bei der Blattdüngung

Wechselwirkungen mit Pflanzenschutzmitteln

Bei der Kombination von Blattdüngern und Pflanzenschutzmitteln ist Umsicht gefragt. Nicht alle Produkte vertragen sich, und im schlimmsten Fall können sie sich gegenseitig neutralisieren oder sogar die Bäume schädigen. Mein Rat: Immer die Herstellerangaben prüfen und im Zweifelsfall die Mittel getrennt anwenden. Sicher ist sicher!

Vorsicht vor Blattverbrennungen

Ein Klassiker bei der Blattdüngung sind ungewollte Verbrennungen. Diese entstehen meist durch zu hohe Konzentrationen oder Anwendung bei starker Sonneneinstrahlung. Um das zu vermeiden, empfehle ich:

  • Die empfohlene Dosierung einzuhalten
  • Frühmorgens oder abends zu sprühen
  • An heißen Tagen lieber auszusetzen
  • Nach der Anwendung vorsichtig mit klarem Wasser nachzuspülen

 

Jeder Baum ist anders

In meinem Garten habe ich gelernt, dass nicht jeder Obstbaum gleich tickt. Apfelbäume reagieren beispielsweise sensibler auf Blattdünger als robuste Birnbäume. Sogar innerhalb einer Art können die Sorten unterschiedlich reagieren. Mein Tipp: Testen Sie die Blattdüngung zunächst an einer kleinen Stelle und beobachten Sie, wie der Baum reagiert, bevor Sie großflächig sprühen.

Aus der Praxis: Erfahrungen mit Blattdüngung bei Obstbäumen

Erfolgsgeschichten verschiedener Obstarten

Über die Jahre habe ich besonders gute Erfahrungen mit Blattdüngung bei meinen Apfelbäumen gemacht. Vor allem bei Calcium-Mangel, der sich durch Stippe auf den Früchten zeigt, konnte ich durch regelmäßige Anwendung im Frühjahr und Sommer deutliche Verbesserungen erzielen. Auch meine Kirschbäume haben von einer Magnesium-Blattdüngung profitiert - Chlorosen verschwanden und das Wachstum wurde spürbar angeregt.

Bessere Früchte, höhere Erträge

Ein befreundeter Obstbauer schwärmt von seinen Erfahrungen mit Blattdüngung bei Pfirsichbäumen. Durch gezielte Bor-Gaben über das Blatt konnte er die Fruchtqualität merklich steigern. Die Pfirsiche entwickelten sich gleichmäßiger und hielten sich länger. Bei seinen Birnbäumen führte eine ausgewogene Spurenelementgabe sogar zu Ertragssteigerungen von bis zu 15%. Beeindruckend, finde ich!

Blick in die Zukunft: Perspektiven der Blattdüngung im Obstbau

Warum Blattdüngung?

Die Vorteile der Blattdüngung bei Obstbäumen liegen auf der Hand:

  • Nährstoffe werden blitzschnell über die Blätter aufgenommen
  • Mangelsymptome lassen sich gezielt behandeln
  • Spurenelemente werden besonders effizient aufgenommen
  • Die Methode funktioniert unabhängig von Bodenbedingungen
  • Kombinationen mit Pflanzenschutzmaßnahmen sind möglich

 

Was bringt die Zukunft?

Die Forschung zur Blattdüngung schreitet stetig voran. Ich bin gespannt, welche Entwicklungen uns noch erwarten. Vielleicht sehen wir bald noch präzisere Formulierungen, die genau auf einzelne Obstarten zugeschnitten sind. Auch bei der Ausbringung gibt es sicher noch Luft nach oben - wer weiß, vielleicht verteilen in Zukunft Drohnen den Dünger noch gleichmäßiger über die Baumkronen.

Blattdüngung: Ein unverzichtbares Werkzeug im modernen Obstbau

Die Blattdüngung hat sich in meinen Augen als wertvolle Methode zur Nährstoffversorgung von Obstbäumen etabliert. Sie ermöglicht eine flexible und gezielte Versorgung, unabhängig von den Bodenbedingungen. Klar, es gibt ein paar Herausforderungen, aber die Vorteile überwiegen deutlich. Mit der richtigen Anwendung und einem Gespür für die Bedürfnisse der Bäume kann die Blattdüngung zu gesünderen Bäumen, leckereren Früchten und höheren Erträgen führen. Ob Hobbygärtner oder Profi - die Blattdüngung ist aus der modernen Obstbaumpflege kaum noch wegzudenken. Und wer einmal erlebt hat, wie die Bäume darauf reagieren, wird sie sicher nicht mehr missen wollen!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Wie funktioniert die Nährstoffaufnahme bei der Blattdüngung von Obstbäumen?
    Bei der Blattdüngung nehmen Obstbäume Nährstoffe direkt über ihre Blattoberfläche auf. Die Nährstoffe werden als Lösung auf die Blätter gesprüht und gelangen durch die Spaltöffnungen und Zellwände in das Blattgewebe. Von dort werden sie in den Stoffwechsel der Pflanze integriert und über das Leitungssystem zu anderen Pflanzenteilen transportiert. Besonders die Blattunterseiten sind aufnahmefähig, da sie eine höhere Durchlässigkeit aufweisen. Die Aufnahme erfolgt sowohl durch passive Diffusion als auch durch aktive Transportprozesse der Pflanzenzellen. Faktoren wie die Nährstoffkonzentration, der pH-Wert der Lösung und die Benetzung der Blattoberfläche beeinflussen die Effizienz der Aufnahme. Im Gegensatz zur Bodendüngung umgeht die Blattdüngung die Wurzeln vollständig, wodurch die Nährstoffe sehr schnell und direkt verfügbar werden.
  2. Welche Nährstoffe werden bei der Blattdüngung am besten von Obstbäumen aufgenommen?
    Obstbäume nehmen über die Blätter besonders gut Spurenelemente und bestimmte Makronährstoffe auf. Zu den gut aufnehmbaren Nährstoffen gehören Magnesium, welches für die Photosynthese essentiell ist, sowie Calcium für starke Zellwände. Bei den Spurenelementen werden Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Bor und Molybdän sehr effizient über die Blätter aufgenommen. Stickstoff in Form von Harnstoff oder Ammoniumverbindungen zeigt ebenfalls gute Aufnahmeraten. Phosphor und Kalium können über die Blätter aufgenommen werden, sind jedoch weniger mobil als andere Nährstoffe. Die Aufnahme hängt stark von der chemischen Form der Nährstoffe ab - Chelate und organische Verbindungen werden oft besser aufgenommen als anorganische Salze. Besonders bei Spurenelementen ist die Blattdüngung der Bodendüngung oft überlegen, da diese Nährstoffe im Boden häufig festgelegt werden und für die Wurzeln schwer verfügbar sind.
  3. Wann ist der beste Zeitpunkt für die Blattdüngung bei Obstbäumen?
    Der optimale Zeitpunkt für die Blattdüngung bei Obstbäumen liegt in den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden bei milden Temperaturen und windstillen Bedingungen. Während der Vegetationsperiode sind besonders wichtige Phasen kurz vor und nach der Blüte sowie während des Fruchtansatzes und der Fruchtentwicklung. Im Frühling unterstützt die Düngung den Austrieb und die Blütenbildung, im Sommer hilft sie während der Hauptwachstumsphase. Nach der Ernte kann eine Blattdüngung die Bäume für die Winterruhe stärken. Die Anwendung sollte bei Temperaturen zwischen 15-25°C erfolgen, da zu hohe Temperaturen Blattverbrennungen verursachen können. Nach der Anwendung sollten mindestens 24 Stunden regenfrei bleiben, damit die Nährstoffe ausreichend aufgenommen werden können. Bei bedecktem Himmel ist die Anwendung besonders vorteilhaft, da die Gefahr von Sonnenbrand minimiert wird. Generell empfiehlt sich eine Anwendung alle 10-14 Tage während der Hauptwachstumsphase.
  4. Warum ist Blattdüngung unabhängig von den Bodenbedingungen wirksam?
    Blattdüngung funktioniert unabhängig von Bodenbedingungen, weil die Nährstoffaufnahme direkt über die Blätter erfolgt und das Wurzel-Boden-System umgangen wird. Problematische Bodeneigenschaften wie extremer pH-Wert, hoher Kalkgehalt, Verdichtung oder Staunässe beeinträchtigen die Blattdüngung nicht. Während im Boden Nährstoffe durch Festlegung, Auswaschung oder chemische Reaktionen unverfügbar werden können, gelangen sie bei der Blattapplikation direkt in die Pflanze. Besonders bei alkalischen Böden, wo Spurenelemente wie Eisen und Mangan schwer löslich sind, bietet die Blattdüngung eine effektive Alternative. Auch bei schlechten Wurzelbedingungen oder eingeschränkter Wurzelaktivität können Obstbäume über die Blätter optimal versorgt werden. Diese Unabhängigkeit macht die Blattdüngung zu einem wertvollen Werkzeug, um auch unter schwierigen Standortbedingungen eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung sicherzustellen und Mangelsymptome schnell zu beheben.
  5. Welche besonderen Vorteile bietet die Blattdüngung bei Spurenelementen?
    Bei Spurenelementen zeigt die Blattdüngung besondere Vorteile, da diese Nährstoffe über die Blätter wesentlich effizienter aufgenommen werden als über die Wurzeln. Im Boden werden Spurenelemente wie Eisen, Mangan und Zink häufig durch hohen pH-Wert, Kalk oder Phosphat festgelegt und sind für die Wurzeln schwer verfügbar. Die Blattdüngung umgeht diese Probleme vollständig. Schon geringe Mengen reichen aus, um Mangelsymptome wie Chlorosen schnell zu beheben. Die Aufnahme erfolgt binnen weniger Stunden, während die Bodendüngung oft Wochen dauert. Besonders Eisen gegen Eisenchlorose, Bor für bessere Fruchtqualität und Zink für gesundes Wachstum zeigen über Blattapplikation hervorragende Ergebnisse. Die präzise Dosierung verhindert Überdüngung und Umweltbelastung. Zudem können mehrere Spurenelemente in einem Arbeitsgang kombiniert angewendet werden. Die hohe Bioverfügbarkeit der Spurenelemente bei Blattdüngung macht sie zu einer kosteneffektiven Methode der gezielten Nährstoffversorgung von Obstbäumen.
  6. Worin unterscheidet sich Blattdüngung von der herkömmlichen Bodendüngung?
    Blattdüngung und Bodendüngung unterscheiden sich grundlegend in der Aufnahmeart und Wirkungsweise. Bei der Blattdüngung werden Nährstoffe direkt über die Blattoberfläche aufgenommen, während bei der Bodendüngung der Weg über Wurzeln und Boden führt. Die Blattdüngung wirkt sehr schnell - oft schon nach wenigen Stunden - während Bodendünger Tage bis Wochen benötigen. Allerdings ist die Wirkung der Blattdüngung kürzer und muss häufiger wiederholt werden. Bodendüngung bietet eine Langzeitversorgung und verbessert zusätzlich die Bodenstruktur. Die Blattdüngung ist wetterabhängig und kann durch Regen abgewaschen werden, während Bodendünger wetterunabhängig wirkt. Mengenmäßig können über den Boden größere Nährstoffmengen appliziert werden, die Blattdüngung eignet sich eher für gezielte Korrekturen und Spurenelemente. Beide Methoden ergänzen sich optimal: Bodendüngung für die Grundversorgung, Blattdüngung für schnelle Korrekturen und Spurenelementversorgung.
  7. Wie unterscheiden sich Blattapplikation und Sprühdüngung in der Anwendung?
    Blattapplikation und Sprühdüngung sind im Wesentlichen synonyme Begriffe und beschreiben dieselbe Anwendungsmethode - das Aufbringen von Nährstoffen über die Blätter mittels Sprühtechnik. Beide Begriffe bezeichnen das gezielte Auftragen von Nährstofflösungen auf die Blattoberfläche von Obstbäumen. Der Begriff Blattapplikation betont mehr den wissenschaftlichen Aspekt der Nährstoffaufnahme über das Blatt, während Sprühdüngung die praktische Anwendungsmethode hervorhebt. In der Praxis werden beide Begriffe austauschbar verwendet. Die Anwendung erfolgt in beiden Fällen durch gleichmäßiges Aufsprühen einer Nährstofflösung auf die Ober- und Unterseiten der Blätter. Wichtig ist bei beiden Verfahren eine feine Zerstäubung der Lösung für optimale Benetzung und Aufnahme. Die Konzentration, der Anwendungszeitpunkt und die Sprühtechnik sind identisch. Manchmal wird der Begriff Foliar-Düngung als weiteres Synonym verwendet, wobei 'foliar' das lateinische Wort für Blatt ist.
  8. Welche Rolle spielt die Wetterabhängigkeit bei der Blattdüngung?
    Das Wetter ist der entscheidende Faktor für den Erfolg der Blattdüngung bei Obstbäumen. Ideale Bedingungen herrschen bei milden Temperaturen zwischen 15-25°C, hoher Luftfeuchtigkeit und Windstille. Regen innerhalb von 24 Stunden nach der Anwendung kann die Nährstoffe vor der Aufnahme abwaschen und die Wirkung stark reduzieren. Starke Sonneneinstrahlung bei der Anwendung kann zu Blattverbrennungen führen, da die Wassertropfen wie Brenngläser wirken. Hohe Temperaturen über 25°C verstärken diesen Effekt und können die Nährstofflösung zu schnell verdunsten lassen. Wind kann die gleichmäßige Verteilung beeinträchtigen und zu Abdrift führen. Optimale Aufnahmebedingungen bieten frühe Morgenstunden oder späte Abendstunden bei bedecktem Himmel. Hohe Luftfeuchtigkeit verlängert die Zeit, in der die Lösung auf den Blättern verbleibt und aufgenommen werden kann. Diese Wetterabhängigkeit erfordert eine flexible Planung und macht die Blattdüngung planungsintensiver als die Bodendüngung.
  9. Wo kann man hochwertigen Blattdünger für Obstbäume kaufen?
    Hochwertigen Blattdünger für Obstbäume erhalten Sie in spezialisierten Gartenfachgeschäften, Gartencentern und bei etablierten Online-Händlern. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten eine breite Auswahl an Blattdüngern, die speziell auf die Bedürfnisse verschiedener Obstarten abgestimmt sind. Beim Kauf sollten Sie auf die Zusammensetzung achten - hochwertige Produkte enthalten Nährstoffe in gut verfügbarer Form, oft als Chelate. Wichtige Qualitätskriterien sind eine ausgewogene Spurenelementmischung, die Eignung für die gewünschte Obstart und eine gute Löslichkeit. Auch landwirtschaftliche Genossenschaften und Raiffeisenmärkte führen professionelle Blattdünger. Achten Sie auf Produkte renommierter Hersteller mit detaillierten Anwendungshinweisen. Bio-zertifizierte Blattdünger sind für den ökologischen Obstbau verfügbar. Vergleichen Sie Preise pro Wirkstopp-Einheit, nicht nur den Grundpreis. Eine fachkundige Beratung hilft bei der Auswahl des optimalen Produkts für Ihre spezifischen Bedürfnisse und Obstarten.
  10. Welche Sprühgeräte eignen sich am besten für die Obstbaum-Blattdüngung?
    Für die Blattdüngung von Obstbäumen eignen sich verschiedene Sprühgeräte je nach Gartengröße und Baumhöhe. Drucksprüher mit 3-5 Liter Fassungsvermögen sind für kleinere Gärten ideal und ermöglichen präzises Arbeiten. Diese verfügen meist über verstellbare Düsen für unterschiedliche Sprühbilder. Für größere Bestände sind Rückenspritzen mit 10-20 Liter Volumen praktischer. Wichtig ist eine gleichmäßige Zerstäubung mit feinen Tropfen, die gut auf den Blättern haften. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de empfehlen Geräte mit Messingdüsen, da diese langlebiger und verstopfungsärmer sind. Für hohe Bäume benötigen Sie Sprühlanzen oder Teleskopsprüher, um alle Blattbereiche zu erreichen. Elektrische Sprühgeräte eignen sich für größere Flächen, erfordern aber eine Stromquelle. Wichtige Ausstattungsmerkmale sind ein Druckmesser, verschiedene Düsenaufsätze und chemikalienbeständige Materialien. Die Reinigung nach Gebrauch ist essentiell für die Geräte-Langlebigkeit.
  11. Wie wirken sich verschiedene Mikronährstoffe auf die Photosynthese der Obstbäume aus?
    Mikronährstoffe spielen eine entscheidende Rolle bei der Photosynthese von Obstbäumen, obwohl sie nur in geringen Mengen benötigt werden. Eisen ist essentiell für die Chlorophyllsynthese und den Elektronentransport in den Chloroplasten - bei Eisenmangel entstehen charakteristische Chlorosen mit gelben Blättern und grünen Blattadern. Mangan aktiviert wichtige Enzyme der Photosynthese und ist am Wasserspaltungskomplex beteiligt, der für die Sauerstofffreisetzung verantwortlich ist. Magnesium bildet das Zentralatom im Chlorophyllmolekül und ist somit direkt für die Lichtabsorption verantwortlich. Zink aktiviert Enzyme der CO2-Fixierung und beeinflusst die Bildung von Wachstumsregulatoren. Kupfer ist Bestandteil wichtiger Enzyme des Elektronentransports und der Zellatmung. Molybdän unterstützt den Stickstoffstoffwechsel, der wiederum für die Aminosäure- und Proteinsynthese wichtig ist. Ein Mangel an diesen Mikronährstoffen führt zu reduzierten Photosyntheseleistung, schlechterer Energieausbeute und letztendlich zu vermindertem Wachstum und Ertrag.
  12. Welchen Einfluss hat die Blattstruktur auf die Nährstoffaufnahme bei verschiedenen Obstarten?
    Die Blattstruktur verschiedener Obstarten beeinflusst erheblich die Effizienz der Nährstoffaufnahme bei der Blattdüngung. Blätter mit glatter, wachsiger Oberfläche wie bei Kirschen nehmen Nährstoffe schwerer auf als raue, behaarte Blätter. Die Wachsschicht (Kutikula) wirkt als natürliche Barriere, die bei verschiedenen Obstarten unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Apfel- und Birnbäume haben eine moderate Kutikula und zeigen gute Aufnahmeraten. Die Spaltöffnungsdichte variiert zwischen den Arten - Blätter mit vielen Stomata ermöglichen bessere Nährstoffaufnahme. Junge Blätter sind generell aufnahmefähiger als ältere, verholzte Blätter. Die Blattunterseiten weisen meist dünnere Kutikula und mehr Spaltöffnungen auf, weshalb eine beidseitige Benetzung wichtig ist. Steinobstarten zeigen oft sensiblere Reaktionen auf Blattdünger als Kernobst. Die Blattdicke beeinflusst die Penetrationstiefe der Nährstoffe. Bei dickblättrigen Arten wie Quitten ist eine längere Einwirkzeit erforderlich. Diese anatomischen Unterschiede erklären, warum artspezifische Anpassungen der Konzentration und Anwendungstechnik notwendig sind.
  13. Wie beeinflusst der pH-Wert der Nährstofflösung die Aufnahme über die Blätter?
    Der pH-Wert der Nährstofflösung hat einen erheblichen Einfluss auf die Aufnahmeeffizienz bei der Blattdüngung von Obstbäumen. Ein optimaler pH-Bereich liegt zwischen 5,5 und 6,5, da hier die meisten Nährstoffe in gut verfügbarer Form vorliegen. Bei zu hohem pH-Wert (über 7) können wichtige Spurenelemente wie Eisen, Mangan und Zink ausfallen und unlöslich werden. Ein zu niedriger pH-Wert (unter 5) kann die Blätter schädigen und die Kutikula angreifen. Die Löslichkeit verschiedener Nährstoffe ist pH-abhängig - Phosphat ist bei neutralem pH schlechter löslich, während Spurenelemente eher saure Bedingungen bevorzugen. Die Oberflächenspannung der Lösung wird ebenfalls durch den pH-Wert beeinflusst, was die Benetzungseigenschaften verändert. Hartes Wasser mit hohem pH-Wert sollte vor der Verwendung angesäuert werden. Puffersysteme in hochwertigen Blattdüngern stabilisieren den pH-Wert. Die Penetration durch die Kutikula wird bei optimalem pH-Wert verbessert, da die Wachsstrukturen durchlässiger werden.
  14. Welche biochemischen Prozesse ermöglichen die Nährstoffaufnahme über die Zellwände?
    Die Nährstoffaufnahme über die Blätter basiert auf komplexen biochemischen Prozessen, die sowohl passive als auch aktive Transportmechanismen umfassen. Zunächst müssen die Nährstoffe die wachsige Kutikula überwinden, was durch Diffusion und Penetration entlang der Zellwandstrukturen erfolgt. Kleinere Moleküle und Ionen können durch die Kutikula diffundieren, während größere Moleküle hauptsächlich über die Spaltöffnungen eindringen. Nach dem Überwinden der Kutikula gelangen die Nährstoffe in die Zellwand (Apoplast), ein Netzwerk aus Zellulose und Pektin, das wie ein Schwamm Wasser und gelöste Stoffe leitet. Von hier aus erfolgt die Aufnahme in die lebenden Zellen (Symplast) über spezielle Transportproteine in der Zellmembran. Diese Proteine arbeiten teils passiv durch Konzentrationsgefälle, teils aktiv unter Energieverbrauch. ATP-abhängige Pumpen ermöglichen den Transport gegen Konzentrationsgefälle. Chelate und organische Komplexe werden oft besser aufgenommen, da sie die Membranbarrieren leichter überwinden können. Die aufgenommenen Nährstoffe werden dann über das Phloem zu anderen Pflanzenteilen transportiert.
  15. Wie berechnet man die richtige Konzentration für verschiedene Obstbaumarten?
    Die Berechnung der richtigen Konzentration für Blattdüngung bei verschiedenen Obstbaumarten basiert auf mehreren Faktoren. Als Grundregel gelten Konzentrationen zwischen 0,1-0,5% (1-5 g pro Liter Wasser), wobei empfindliche Arten niedrigere Konzentrationen benötigen. Steinobst wie Kirschen und Pfirsiche reagieren sensibler und sollten mit 0,2-0,3% behandelt werden, während robustes Kernobst wie Äpfel 0,3-0,5% verträgt. Jungbäume erhalten generell die Hälfte der Konzentration ausgewachsener Bäume. Die Nährstoffart ist entscheidend: Spurenelemente werden in sehr niedrigen Konzentrationen (0,01-0,1%) angewendet, Makronährstoffe in höheren. Die Berechnung erfolgt nach der Formel: (gewünschte %-Konzentration × Wassermenge in Litern) / 100 = benötigte Düngermenge in Gramm. Umgebungstemperatur beeinflusst die Verträglichkeit - bei über 25°C sollte die Konzentration um 20-30% reduziert werden. Herstellerangaben sind Richtwerte, die an Baumgröße, Sorte und Witterung angepasst werden müssen. Ein Testspritzen an wenigen Ästen hilft, die Verträglichkeit zu prüfen.
  16. Welche Sprühtechnik gewährleistet eine optimale Benetzung der Blattoberfläche?
    Eine optimale Benetzung der Blattoberfläche erfordert eine durchdachte Sprühtechnik, die alle Blattbereiche gleichmäßig erreicht. Die Düseneinstellung sollte feine, gleichmäßige Tropfen zwischen 100-300 Mikrometern erzeugen, die gut auf den Blättern haften ohne abzulaufen. Ein kegelförmiges Sprühbild ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung bei optimaler Arbeitsbreite. Der Sprühdruck sollte niedrig bis mäßig sein (1-3 bar), um Tropfenabriss zu vermeiden und eine sanfte Applikation zu gewährleisten. Besonders wichtig ist die Benetzung der Blattunterseiten, da diese aufnahmefähiger sind - hierzu muss die Sprühlanze von unten an die Blätter herangeführt werden. Die Arbeitsgeschwindigkeit sollte langsam und gleichmäßig sein, um vollständige Benetzung zu erreichen. Ein Spritzschirm oder windstiller Morgen verhindert Abdrift. Die Zugabe von Netzmitteln (0,05-0,1%) verbessert die Benetzung, besonders bei wachsigen Blattoberflächen. Von außen nach innen sprühen und überlappende Bahnen fahren sorgt für lückenlose Behandlung. Die Sprührichtung sollte variiert werden.
  17. Ist es wahr, dass Blattdüngung die Bodendüngung vollständig ersetzen kann?
    Nein, Blattdüngung kann die Bodendüngung nicht vollständig ersetzen, sondern stellt eine wertvolle Ergänzung dar. Die Bodendüngung bleibt für die Grundversorgung der Obstbäume unverzichtbar, da über die Wurzeln wesentlich größere Nährstoffmengen aufgenommen werden können. Makronährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium werden hauptsächlich über den Boden bereitgestellt, während die Blattdüngung ihre Stärken bei Spurenelementen und schnellen Korrekturen hat. Bodendünger verbessert zusätzlich die Bodenstruktur, fördert das Bodenleben und bietet eine kontinuierliche, langfristige Nährstoffversorgung. Die Blattdüngung wirkt zwar schneller, aber auch kurzfristiger und muss häufiger wiederholt werden. Für eine optimale Obstbaumpflege empfiehlt sich eine kombinierte Strategie: Bodendüngung für die Grundversorgung im Frühjahr und Herbst, Blattdüngung für gezielte Korrekturen während der Vegetationszeit. Besonders bei Spurenelementmangel, in kritischen Wachstumsphasen oder bei problematischen Bodenverhältnissen zeigt die Blattdüngung ihre besonderen Vorteile als Ergänzung zur Bodendüngung.
  18. Seit wann wird Blattdüngung im modernen Obstbau angewendet?
    Die Blattdüngung wird im modernen Obstbau seit den 1950er Jahren systematisch angewendet, wobei die Entwicklung seither kontinuierlich voranschreitet. In den Anfangsjahren waren die Formulierungen noch nicht optimal entwickelt und die Ergebnisse entsprechend durchwachsen. Die wissenschaftlichen Grundlagen wurden in den 1960er und 70er Jahren durch intensive Forschung gelegt, die die Mechanismen der Nährstoffaufnahme über die Blätter aufklärte. In den 1980er Jahren etablierte sich die Blattdüngung als anerkannte Methode im professionellen Obstbau, besonders für Spurenelemente und in kritischen Wachstumsphasen. Die Entwicklung verbesserter Formulierungen mit Netzmitteln, Chelatoren und pH-Puffern in den 1990er Jahren steigerte die Effizienz erheblich. Heute ist die Blattdüngung ein Standardverfahren sowohl im konventionellen als auch im ökologischen Obstbau. Moderne Präparate sind deutlich wirkungsvoller und pflanzenverträglicher als die frühen Produkte. Die Methode wird kontinuierlich durch neue Erkenntnisse zur Blattphysiologie und verbesserte Applikationstechnik optimiert.
  19. Worin unterscheidet sich Foliar-Düngung von herkömmlicher Oberflächendüngung?
    Foliar-Düngung und herkömmliche Oberflächendüngung unterscheiden sich grundlegend in der Anwendungsweise und dem Wirkungsort. Foliar-Düngung bezeichnet die gezielte Applikation von Nährstoffen direkt auf die Blattoberfläche, wobei die Aufnahme über die Blätter erfolgt. Der Begriff 'foliar' leitet sich vom lateinischen 'folium' für Blatt ab. Bei der herkömmlichen Oberflächendüngung werden Dünger auf die Bodenoberfläche ausgebracht und gelangen über Wurzelaufnahme zu den Pflanzen. Die Foliar-Düngung erfolgt als Sprühanwendung mit gelösten Nährstoffen, während Oberflächendüngung meist mit granulären oder festen Düngern arbeitet. Die Aufnahmewege sind völlig unterschiedlich: Blätter bei Foliar-Düngung versus Wurzeln bei Oberflächendüngung. Die Wirkungsgeschwindigkeit der Foliar-Düngung ist deutlich höher (Stunden bis Tage) gegenüber Oberflächendüngung (Tage bis Wochen). Foliar-Düngung eignet sich besonders für Spurenelemente und schnelle Korrekturen, während Oberflächendüngung die Grundversorgung mit Hauptnährstoffen sicherstellt. Beide Methoden ergänzen sich optimal im integrierten Nährstoffmanagement.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Blattbehandlung und Nährstoffspritzung?
    Blattbehandlung ist ein übergeordneter Begriff für alle Maßnahmen, die direkt auf die Blätter appliziert werden, während Nährstoffspritzung spezifisch die Ausbringung von Nährstoffen über Sprühtechnik beschreibt. Blattbehandlungen können neben Nährstoffen auch Pflanzenschutzmittel, Wuchsregulatoren, Netzmittel oder bioaktive Substanzen umfassen. Nährstoffspritzung fokussiert sich ausschließlich auf die Versorgung mit Mineral- und Spurenelementen. Beide Methoden nutzen die gleiche Applikationstechnik - das Aufsprühen von Lösungen auf die Blattoberfläche. Der praktische Unterschied liegt im Anwendungszweck: Blattbehandlung kann therapeutische, präventive oder wachstumsfördernde Ziele verfolgen, während Nährstoffspritzung primär der Ernährung dient. In der modernen Praxis werden oft Kombinationsbehandlungen durchgeführt, bei denen Nährstoffe mit anderen Wirkstoffen gemeinsam appliziert werden. Dies spart Arbeitszeit und kann Synergieeffekte nutzen. Die Begriffe werden in der Praxis häufig synonym verwendet, wobei der Kontext die spezifische Bedeutung bestimmt.
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