Bodenleben: Mikrobielle Vielfalt und pH-Wert

Die faszinierende Welt unter unseren Füßen

Oft übersehen wir die verborgene Welt direkt unter unseren Füßen. Dabei beherbergt der Boden ein komplexes und faszinierendes Ökosystem voller Leben und Aktivität.

Ein Blick auf das Bodenleben

  • Mikroorganismen sind die heimlichen Stars im Boden
  • Der pH-Wert spielt eine entscheidende Rolle für die Bodengesundheit
  • Bakterien, Pilze und Protozoen haben jeweils spezielle Aufgaben
  • Ein ausgewogenes Bodenleben ist der Schlüssel zu gesunden Pflanzen

Was versteht man unter Bodenleben?

Bodenleben umfasst alle Organismen, die im Boden ihr Zuhause haben und dort aktiv sind. Von winzigen Bakterien bis hin zu fleißigen Regenwürmern - sie alle tragen dazu bei, dass unser Boden fruchtbar und strukturiert bleibt.

Warum ist das Bodenleben so wichtig?

Ein vitales Bodenleben ist das Fundament für fruchtbare Böden und üppiges Pflanzenwachstum. Die fleißigen Bodenorganismen zersetzen organisches Material, machen Nährstoffe für Pflanzen verfügbar und verbessern die Bodenstruktur. Ohne sie wäre unser Garten tatsächlich nur leblose Erde. In meiner jahrelangen Erfahrung als Gärtnerin habe ich immer wieder gesehen, wie entscheidend ein gesunder Boden für den Erfolg im Garten ist.

Die Welt der Mikroorganismen im Boden

Mikroorganismen sind die wahren Helden des Bodenlebens. Diese winzigen Lebewesen sind in unvorstellbarer Zahl im Boden vorhanden und erfüllen lebenswichtige Aufgaben. Ohne sie würde unser Garten buchstäblich verhungern!

Bakterien - die fleißigen Arbeiter des Bodens

Bakterien sind die zahlreichsten Mikroorganismen im Boden. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Zersetzung organischer Substanzen und der Freisetzung von Nährstoffen. Einige Bakterienarten gehen sogar Partnerschaften mit Pflanzen ein und unterstützen sie bei der Nährstoffaufnahme. Es ist faszinierend zu sehen, wie diese winzigen Organismen so viel bewirken können!

Pilze - die Netzwerker unter der Erde

Bodenpilze sind wahre Meister im Aufbau von Netzwerken. Sie bilden weitverzweigte Systeme im Boden und sind Experten darin, schwer verfügbare Nährstoffe aufzuschließen und über große Distanzen zu transportieren. Manche Pilzarten gehen sogar Symbiosen mit Pflanzenwurzeln ein, die sogenannte Mykorrhiza. Diese Zusammenarbeit ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie die Natur Synergien schafft.

Protozoen und andere Mikroorganismen

Protozoen sind einzellige Organismen, die sich von Bakterien und anderen Mikroorganismen ernähren. Sie spielen eine wichtige Rolle im Nahrungsnetz des Bodens und bei der Regulierung der Bakterienpopulationen. Auch Algen und Viren sind Teil der mikrobiellen Gemeinschaft im Boden. Es ist erstaunlich, wie komplex und vielfältig diese unsichtbare Welt unter unseren Füßen ist.

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Der pH-Wert - ein Schlüsselfaktor für gesunden Boden

Der pH-Wert ist ein entscheidender Faktor für das Bodenleben. Er beeinflusst maßgeblich die Verfügbarkeit von Nährstoffen und die Aktivität der Bodenorganismen. Die meisten Kulturpflanzen bevorzugen einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0. Als Gärtnerin habe ich gelernt, wie wichtig es ist, den pH-Wert im Auge zu behalten.

Wie der pH-Wert die Mikroorganismen beeinflusst

Interessanterweise haben verschiedene Mikroorganismen unterschiedliche pH-Vorlieben. Bakterien gedeihen meist bei neutralen bis leicht alkalischen Bedingungen, während viele Pilze saure Böden bevorzugen. Ein zu niedriger oder zu hoher pH-Wert kann die Aktivität bestimmter Mikroorganismen hemmen und das empfindliche Gleichgewicht im Boden stören. Es ist faszinierend zu sehen, wie sensibel dieses System auf Veränderungen reagiert.

Das komplexe Zusammenspiel der Mikroorganismen

Im Boden herrscht ein komplexes und faszinierendes Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Mikroorganismen. Bakterien und Pilze konkurrieren um Nährstoffe, gehen aber auch Symbiosen ein. Protozoen regulieren die Bakterienpopulationen und setzen dabei Nährstoffe frei. Dieses Gleichgewicht ist entscheidend für einen gesunden Boden. Es erinnert mich oft an ein gut eingespieltes Orchester, bei dem jeder Spieler seine Rolle kennt.

Die Rhizosphäre - das pulsierende Herz des Bodenlebens

Die Rhizosphäre, der Bereich direkt um die Pflanzenwurzeln, ist besonders reich an Mikroorganismen. Hier finden intensive Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Bodenleben statt. Pflanzen geben Wurzelexsudate ab, die Mikroorganismen anlocken und ernähren. Im Gegenzug helfen die Mikroorganismen den Pflanzen bei der Nährstoffaufnahme und schützen sie vor Krankheiten. Es ist erstaunlich zu sehen, wie eng diese Zusammenarbeit ist.

Ein gesundes Bodenleben ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Garten. In meiner langjährigen Erfahrung als Gärtnerin habe ich immer wieder erlebt, wie ein gut gepflegter Boden mit aktivem Bodenleben zu kräftigeren Pflanzen und besseren Erträgen führt. Es lohnt sich wirklich, dem Boden unter unseren Füßen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Schließlich ist er die Grundlage für alles, was in unserem Garten wächst und gedeiht!

Der pH-Wert: Ein Schlüsselfaktor für das Bodenleben

Was verbirgt sich hinter dem pH-Wert?

Der pH-Wert gibt uns Aufschluss über die Säure- oder Basenstärke einer wässrigen Lösung. Die Skala reicht von 0 bis 14, wobei 7 den neutralen Punkt markiert. Werte darunter deuten auf saure, darüber auf basische Bedingungen hin. Im Garten lässt sich der pH-Wert recht einfach mit Teststreifen oder elektronischen Messgeräten ermitteln. Für wirklich präzise Ergebnisse ist allerdings eine Laboranalyse unschlagbar.

Wo fühlen sich Mikroorganismen am wohlsten?

Es ist faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich die pH-Vorlieben von Mikroorganismen sein können. Die meisten Bakterien bevorzugen einen pH-Bereich zwischen 6 und 8, während viele Pilze in sauren Böden mit pH 4-6 regelrecht aufblühen. Aktinomyceten, die für die Humusbildung so wichtig sind, mögen es dagegen leicht alkalisch um pH 7,5. In meiner Erfahrung zeigt sich die größte Vielfalt an Bodenleben meist bei einem pH-Wert zwischen 6 und 7.

Wie der pH-Wert die Nährstoffverfügbarkeit beeinflusst

Der pH-Wert spielt eine entscheidende Rolle bei der Nährstoffaufnahme der Pflanzen. Ist der Boden zu sauer, können Spurenelemente wie Eisen oder Mangan in Mengen gelöst werden, die für die Pflanzen giftig sind. Bei zu basischen Verhältnissen werden wichtige Nährstoffe wie Phosphor gebunden und stehen den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung. Für die meisten Gartenpflanzen hat sich ein pH-Wert um 6,5 als optimal erwiesen.

Clevere Anpassungsstrategien der Mikroorganismen

Es ist erstaunlich zu sehen, welche Fähigkeiten Bodenmikroben entwickelt haben, um mit pH-Schwankungen umzugehen. Manche Bakterien sind wahre Meister darin, ihren internen pH-Wert zu regulieren. Andere produzieren spezielle Enzyme, die auch unter weniger optimalen Bedingungen funktionieren. Einige Pilze schützen sich sogar durch dickere Zellwände. Diese ausgeklügelten Mechanismen ermöglichen es den Mikroorganismen, selbst in pH-Bereichen zu überleben, die eigentlich nicht ihren Vorlieben entsprechen.

Wie Mikroorganismen den Boden-pH beeinflussen

Ein Wechselspiel der Stoffwechselprozesse

Interessanterweise reagieren Mikroorganismen nicht nur auf den pH-Wert, sie beeinflussen ihn auch aktiv. Beim Abbau organischer Substanzen setzen sie Säuren oder Basen frei. Bakterien produzieren beispielsweise bei der Nitrifikation Säure, während andere bei der Desulfurikation den pH-Wert erhöhen. Diese Prozesse sorgen für ein dynamisches Gleichgewicht im Boden-pH.

Säureproduktion: Ein nützlicher Nebeneffekt

Viele Bodenmikroben produzieren organische Säuren als Stoffwechselprodukte. Diese Säuren haben einen ganz praktischen Nutzen: Sie lösen Mineralstoffe und machen sie für Pflanzen verfügbar. Mykorrhizapilze sind besonders clever - sie setzen gezielt Säuren frei, um Phosphat zu mobilisieren. Auch Milchsäurebakterien im Kompost tragen zur Versauerung bei. Diese mikrobielle Säureproduktion ist ein wichtiger natürlicher Prozess im Boden, der oft unterschätzt wird.

Die Pufferkapazität: Ein Schutzschild für den Boden

Die Pufferkapazität des Bodens ist wie ein Schutzschild gegen pH-Schwankungen. Sie hängt stark vom Ton- und Humusgehalt ab. Ein gut gepufferter Boden ermöglicht es den Mikroorganismen, ihre Stoffwechselaktivitäten auszuüben, ohne dass der pH-Wert zu stark schwankt. In sandigen Böden mit geringer Pufferkapazität können mikrobielle Prozesse den pH-Wert dagegen schneller verändern. Hier ist besondere Aufmerksamkeit bei der Bodenbearbeitung und Düngung gefragt.

In all den Jahren als Gärtnerin habe ich gelernt, dass ein gesunder, lebendiger Boden erstaunlich gut mit pH-Schwankungen umgehen kann. Trotzdem rate ich dazu, den pH-Wert im Auge zu behalten und bei Bedarf behutsam anzupassen. Zu starke Eingriffe stören das empfindliche Gleichgewicht der Mikroorganismen oft mehr als sie nützen. Es ist faszinierend zu beobachten, wie diese winzigen Lebewesen unseren Boden gestalten und wie wir als Gärtner sie dabei unterstützen können.

Praktische Bedeutung für Gärtner und Landwirte

Das Verständnis von Bodenleben und pH-Wert ist für Hobbygärtner und Landwirte von großer Bedeutung. Eine sorgfältige Bodenanalyse bildet die Grundlage für erfolgreichen Pflanzenbau und gesunde Erträge.

Bodenanalyse und Interpretation der Ergebnisse

Eine Bodenanalyse gibt wertvolle Einblicke in den pH-Wert, Nährstoffgehalt und die Bodenstruktur. Für eine aussagekräftige Probe empfiehlt es sich, an verschiedenen Stellen des Gartens etwa 20 cm tief zu graben und die Proben zu mischen. Professionelle Labore bieten umfassende Analysen an, aber auch einfache pH-Test-Kits aus dem Gartenfachhandel können schon hilfreiche Anhaltspunkte liefern.

Bei der Auswertung der Ergebnisse ist zu beachten, dass die meisten Pflanzen einen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 bevorzugen. Extreme Werte können die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen und das empfindliche Bodenleben aus dem Gleichgewicht bringen.

Methoden zur Regulierung des Boden-pH-Wertes

Je nach Analyseergebnis können verschiedene Maßnahmen in Betracht gezogen werden:

  • Zur Anhebung des pH-Wertes eignet sich Kalk. Dabei sollte die Bodenart berücksichtigt werden - sandige Böden benötigen in der Regel weniger Kalk als lehmige.
  • Zur Absenkung des pH-Wertes können organische Materialien wie Torf oder Nadelholzrinde eingearbeitet werden.
  • Elementarer Schwefel kann ebenfalls den pH-Wert senken, sollte aber mit Bedacht dosiert werden.

Es ist ratsam, Änderungen schrittweise vorzunehmen und die Wirkung sorgfältig zu beobachten. Drastische Eingriffe können das sensible Bodenökosystem nachhaltig stören.

Förderung eines gesunden Bodenlebens

Ein vitales Bodenleben ist der Schlüssel zu fruchtbarem Boden. Folgende Maßnahmen können dabei helfen:

  • Schonende Bodenbearbeitung, um die Bodenstruktur zu erhalten
  • Gründüngung zur Unterstützung der Bodenorganismen
  • Mulchen zum Schutz vor Austrocknung und als Nahrungsquelle für Bodenlebewesen
  • Fruchtwechsel zur Vorbeugung von Krankheiten und einseitiger Nährstoffausnutzung

Organische Düngung und Kompostierung

Organische Dünger und Kompost sind wahre Wundermittel für einen gesunden Boden. Sie liefern nicht nur Nährstoffe, sondern fördern auch das Bodenleben nachhaltig. Beim Kompostieren ist eine ausgewogene Mischung verschiedener Materialien entscheidend. Ein gutes Verhältnis von kohlenstoff- und stickstoffreichen Materialien sorgt für eine optimale Zersetzung.

In meinem eigenen Garten habe ich die Erfahrung gemacht, dass regelmäßiges Einarbeiten von Kompost die Bodenstruktur spürbar verbessert und die Pflanzen merklich vitaler wachsen. Allerdings rate ich davon ab, den Kompost zu tief einzuarbeiten, da die meisten Mikroorganismen in den oberen Bodenschichten leben und wirken.

Faszinierende Mikroorganismen-Pflanzen-Interaktionen

Die Zusammenarbeit zwischen Pflanzen und Mikroorganismen ist ein faszinierendes Kapitel und von enormer Bedeutung für das Ökosystem Boden.

Mykorrhiza-Pilze und ihre Symbiose mit Pflanzen

Mykorrhiza-Pilze gehen eine bemerkenswerte Symbiose mit Pflanzenwurzeln ein, die für beide Seiten vorteilhaft ist. Die Pilze vergrößern die Oberfläche des Wurzelsystems und verbessern so die Wasser- und Nährstoffaufnahme der Pflanze erheblich. Im Gegenzug erhalten sie lebensnotwendige Kohlenhydrate von der Pflanze.

Besonders in nährstoffarmen oder trockenen Böden kann diese Symbiose den entscheidenden Unterschied zwischen kümmerlichem Wachstum und üppiger Entwicklung ausmachen. In meinem Garten habe ich immer wieder beobachtet, dass Pflanzen mit gut ausgebildeter Mykorrhiza deutlich widerstandsfähiger gegen Trockenperioden sind.

Rhizobien und Stickstoffbindung bei Leguminosen

Rhizobien sind faszinierende Bakterien, die in Symbiose mit Leguminosen wie Erbsen, Bohnen oder Klee leben. Sie bilden charakteristische Knöllchen an den Wurzeln und können Luftstickstoff binden, der dann der Pflanze zur Verfügung steht. Diese natürliche Stickstoffdüngung macht Leguminosen zu wertvollen Pflanzen in der Fruchtfolge und als Gründüngung.

Um diese Symbiose zu fördern, empfehle ich beim Anbau von Leguminosen auf chemische Stickstoffdünger zu verzichten. Diese können die natürliche Knöllchenbildung hemmen und so den Nutzen dieser besonderen Partnerschaft schmälern.

Plant Growth Promoting Rhizobacteria (PGPR)

PGPR sind bemerkenswerte Bakterien, die das Pflanzenwachstum auf vielfältige Weise unterstützen können. Sie produzieren Wachstumshormone, verbessern die Nährstoffverfügbarkeit und können sogar Krankheitserreger in Schach halten.

Einige fortschrittliche Gartenbaubetriebe setzen bereits spezielle PGPR-Präparate ein. Für den Hobbygärtner ist es jedoch meist ausreichend, durch schonende Bodenbearbeitung und organische Düngung ein vielfältiges Bodenleben zu fördern. So schafft man ideale Voraussetzungen dafür, dass sich nützliche Bakterien von selbst ansiedeln und ihre segensreiche Wirkung entfalten können.

Die Komplexität dieser Mikroorganismen-Pflanzen-Interaktionen zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, den Boden als lebendigen Organismus zu betrachten und nicht nur als lebloses Substrat. Ein gesunder Boden mit aktivem Bodenleben ist und bleibt die beste Grundlage für vitale Pflanzen und reiche Ernten.

Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen

Klimawandel und seine Auswirkungen auf das Bodenleben

Der Klimawandel stellt eine ernsthafte Bedrohung für das Bodenleben dar. Steigende Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster beeinflussen die Aktivität und Zusammensetzung der Bodenmikroorganismen erheblich. In manchen Regionen führt zunehmende Trockenheit zur Verringerung der mikrobiellen Biomasse und Diversität, während andernorts Starkregen-Ereignisse die Bodenstruktur zerstören und wichtige Nährstoffe auswaschen können.

Besonders beunruhigend ist die mögliche Freisetzung von im Boden gebundenem Kohlenstoff durch beschleunigte mikrobielle Aktivität bei höheren Temperaturen. Dies könnte einen sich selbst verstärkenden Kreislauf in Gang setzen, der den Klimawandel weiter antreibt.

Bodendegradation und Verlust der Biodiversität

Intensive Landwirtschaft, Urbanisierung und Umweltverschmutzung tragen maßgeblich zur Bodendegradation bei. Der Einsatz von Pestiziden und Kunstdüngern sowie die Bodenverdichtung durch schwere Maschinen schädigen die empfindlichen Bodenökosysteme nachhaltig. Als Folge nimmt die Artenvielfalt im Boden ab, was die Bodengesundheit und -fruchtbarkeit beeinträchtigt.

Der Verlust der Biodiversität im Boden ist äußerst kritisch, da viele Bodenfunktionen von einer vielfältigen Mikrobengemeinschaft abhängen. Ohne diese Vielfalt verliert der Boden seine Fähigkeit zur Selbstregulation und wird anfälliger für Störungen.

Innovative Ansätze zur Förderung des Bodenlebens

Wissenschaftler und Landwirte entwickeln ständig neue Strategien zur Förderung eines gesunden Bodenlebens. Ein vielversprechender Ansatz ist die Anwendung von Biokohle, die nicht nur die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens verbessert, sondern auch als Lebensraum für Mikroorganismen dient.

Präzisionslandwirtschaft und smarte Bewässerungssysteme können ebenfalls helfen, den Boden schonender zu bewirtschaften. Durch gezielte und bedarfsgerechte Düngung und Bewässerung lässt sich der Einsatz von Ressourcen optimieren und gleichzeitig die Bodenstruktur erhalten.

In der Forschung gewinnt das Mikrobiom-Engineering zunehmend an Bedeutung. Hierbei werden gezielt Mikroorganismen-Gemeinschaften zusammengestellt, um spezifische Bodenfunktionen zu verbessern oder Pflanzen widerstandsfähiger gegen Stress und Krankheiten zu machen. Es ist faszinierend zu sehen, wie die Wissenschaft versucht, die komplexen Wechselwirkungen im Boden zu verstehen und zu nutzen.

Zusammenfassung und Ausblick

Die Bedeutung eines ausgewogenen Bodenökosystems

Ein gesundes Bodenökosystem ist zweifellos die Grundlage für fruchtbare Böden und eine nachhaltige Landwirtschaft. Die komplexen Wechselwirkungen zwischen Bodenleben, pH-Wert und Nährstoffkreisläufen zeigen deutlich, wie wichtig es ist, den Boden als Ganzes zu betrachten und zu schützen.

Nur durch den Erhalt der Bodenbiodiversität können wir langfristig die Ernährungssicherheit gewährleisten und wichtige Ökosystemleistungen wie Kohlenstoffspeicherung und Wasserregulation aufrechterhalten. In meiner langjährigen Erfahrung als Gärtnerin habe ich immer wieder gesehen, wie entscheidend ein gesunder Boden für den Erfolg im Garten ist.

Praktische Tipps für einen gesunden Boden im Garten

Auch im eigenen Garten können wir viel für die Bodengesundheit tun. Hier ein paar einfache Tipps, die ich über die Jahre gesammelt habe:

  • Mulchen Sie Ihre Beete, um die Bodenfeuchte zu erhalten und Mikroorganismen zu fördern.
  • Setzen Sie auf Kompost statt auf Kunstdünger. Kompost liefert nicht nur Nährstoffe, sondern auch wertvolle Mikroorganismen.
  • Vermeiden Sie übermäßiges Umgraben. Viele Bodenbewohner bevorzugen eine ungestörte Umgebung.
  • Bauen Sie Gründüngung an. Pflanzen wie Lupinen oder Klee lockern den Boden und reichern ihn mit Stickstoff an.
  • Achten Sie auf eine vielfältige Fruchtfolge. Verschiedene Pflanzen fördern unterschiedliche Mikroorganismen im Boden.

Bodenleben und pH-Wert: Wichtige Faktoren für die Zukunft der Landwirtschaft

Die Zukunft der Bodenforschung und -bewirtschaftung liegt in einem ganzheitlichen Ansatz, der die Komplexität des Bodenökosystems berücksichtigt. Neue Technologien wie Bodenscanner und Mikrobiom-Analysen werden uns helfen, die Prozesse im Boden besser zu verstehen und gezielter zu beeinflussen.

Es geht darum, eine Balance zwischen landwirtschaftlicher Produktivität und dem Schutz unserer Böden zu finden. Wenn wir das Bodenleben als wertvollen Verbündeten begreifen und pflegen, können wir die Herausforderungen der Zukunft meistern. Der pH-Wert spielt dabei eine zentrale Rolle als Indikator und Stellschraube für ein gesundes Bodenökosystem.

In meinen Jahren als Gärtnerin habe ich gelernt, dass ein gesunder Boden wirklich die Basis für alles ist. Wenn wir sorgsam mit unserem Boden umgehen, dankt er es uns mit reichen Ernten und widerstandsfähigen Pflanzen. Wir alle sind Hüter dieses kostbaren Guts – ob im kleinen Gemüsebeet oder auf großen Ackerflächen. Jeder von uns kann einen Beitrag leisten, um die faszinierende Welt unter unseren Füßen zu bewahren. Es ist eine Verantwortung, die wir nicht auf die leichte Schulter nehmen sollten.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind Bodenmikroorganismen und welche Rolle spielen sie im Garten?
    Bodenmikroorganismen sind winzige Lebewesen wie Bakterien, Pilze, Protozoen und Algen, die im Boden leben und dort lebenswichtige Aufgaben erfüllen. Sie sind die wahren Helden des Bodenlebens und in unvorstellbarer Zahl vorhanden. Diese mikroskopisch kleinen Organismen zersetzen organisches Material, machen Nährstoffe für Pflanzen verfügbar und verbessern die Bodenstruktur. Bakterien sind dabei die zahlreichsten Vertreter und spielen eine entscheidende Rolle bei der Zersetzung organischer Substanzen. Pilze bilden weitverzweigte Netzwerke und sind Experten darin, schwer verfügbare Nährstoffe aufzuschließen. Protozoen regulieren die Bakterienpopulationen und setzen dabei wichtige Nährstoffe frei. Ohne diese fleißigen Mikroorganismen wäre unser Garten buchstäblich leblose Erde. Sie sorgen für fruchtbare Böden, unterstützen das Pflanzenwachstum und halten das empfindliche Bodenökosystem im Gleichgewicht.
  2. Wie beeinflusst der pH-Wert die Bodengesundheit und das Pflanzenwachstum?
    Der pH-Wert ist ein Schlüsselfaktor für die Bodengesundheit und beeinflusst maßgeblich die Nährstoffverfügbarkeit und die Aktivität der Bodenorganismen. Die Skala reicht von 0 bis 14, wobei 7 neutral ist. Die meisten Kulturpflanzen bevorzugen einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0. Bei zu sauren Böden können Spurenelemente wie Eisen oder Mangan in giftigen Mengen gelöst werden, während bei zu basischen Verhältnissen wichtige Nährstoffe wie Phosphor gebunden werden und den Pflanzen nicht zur Verfügung stehen. Der pH-Wert beeinflusst auch direkt die Mikroorganismen - Bakterien bevorzugen meist neutrale bis leicht alkalische Bedingungen, während viele Pilze saure Böden mögen. Ein zu extremer pH-Wert kann das empfindliche Gleichgewicht im Boden stören und die Aktivität wichtiger Bodenlebewesen hemmen, was sich negativ auf das Pflanzenwachstum auswirkt.
  3. Welche Funktionen haben Bakterien und Pilze im Bodenleben?
    Bakterien und Pilze erfüllen verschiedene, aber sich ergänzende Funktionen im Bodenleben. Bakterien sind die zahlreichsten Mikroorganismen und die fleißigen Arbeiter des Bodens. Sie zersetzen organische Substanzen, setzen Nährstoffe frei und gehen Partnerschaften mit Pflanzen ein, um diese bei der Nährstoffaufnahme zu unterstützen. Einige Bakterienarten können sogar Luftstickstoff binden und für Pflanzen verfügbar machen. Pilze hingegen sind die Netzwerker unter der Erde. Sie bilden weitverzweigte Systeme und sind Spezialisten darin, schwer verfügbare Nährstoffe aufzuschließen und über große Distanzen zu transportieren. Viele Pilzarten gehen Symbiosen mit Pflanzenwurzeln ein - die sogenannte Mykorrhiza. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es Pflanzen, ihre Wurzeloberfläche zu vergrößern und Wasser sowie Nährstoffe effizienter aufzunehmen. Beide Organismengruppen konkurrieren zwar um Ressourcen, arbeiten aber auch zusammen und schaffen so ein faszinierendes Gleichgewicht im Boden.
  4. Was ist die Rhizosphäre und warum ist sie besonders wichtig für Pflanzen?
    Die Rhizosphäre ist der Bereich direkt um die Pflanzenwurzeln herum und stellt das pulsierende Herz des Bodenlebens dar. Dieser Bereich ist besonders reich an Mikroorganismen und zeichnet sich durch intensive Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Bodenleben aus. In der Rhizosphäre finden faszinierende Austauschprozesse statt: Pflanzen geben Wurzelexsudate ab - spezielle Verbindungen, die Mikroorganismen anlocken und ernähren. Im Gegenzug helfen diese Mikroorganismen den Pflanzen bei der Nährstoffaufnahme, verbessern ihre Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und unterstützen das Wachstum. Die Rhizosphäre ist daher ein Hotspot der mikrobiellen Aktivität, wo die Mikroorganismendichte oft um ein Vielfaches höher ist als im umliegenden Boden. Diese enge Zusammenarbeit zwischen Pflanzenwurzeln und Mikroorganismen ist entscheidend für die Pflanzengesundheit und zeigt eindrucksvoll, wie eng vernetzt das Bodenökosystem ist.
  5. Wie funktioniert die Mykorrhiza-Symbiose zwischen Pilzen und Pflanzenwurzeln?
    Die Mykorrhiza-Symbiose ist eine bemerkenswerte Partnerschaft zwischen Pilzen und Pflanzenwurzeln, die für beide Seiten vorteilhaft ist. Bei dieser Symbiose umhüllen oder durchdringen die Pilzhyphen die Pflanzenwurzeln und vergrößern dadurch die Oberfläche des Wurzelsystems erheblich. Die Pilze fungieren als verlängerter Arm der Wurzeln und können Wasser und Nährstoffe aus weiter entfernten Bodenbereichen erschließen. Besonders bei schwer verfügbaren Nährstoffen wie Phosphat sind die Pilze wahre Meister - sie setzen gezielt Säuren frei, um diese Mineralstoffe zu mobilisieren. Im Gegenzug erhalten die Pilze von der Pflanze lebensnotwendige Kohlenhydrate, die sie selbst nicht produzieren können. Diese Zusammenarbeit ist besonders in nährstoffarmen oder trockenen Böden von entscheidender Bedeutung und kann den Unterschied zwischen kümmerlichem Wachstum und üppiger Entwicklung ausmachen. Die Mykorrhiza macht Pflanzen auch widerstandsfähiger gegen Trockenperioden und Krankheiten.
  6. Worin unterscheiden sich Bodenorganismen von Bodenlebewesen?
    Die Begriffe Bodenorganismen und Bodenlebewesen werden oft synonym verwendet, haben aber leicht unterschiedliche Schwerpunkte in der wissenschaftlichen Betrachtung. Bodenorganismen ist der umfassendere Begriff, der alle lebenden Wesen im Boden einschließt - von den mikroskopisch kleinen Bakterien, Pilzen und Protozoen bis hin zu größeren Organismen wie Regenwürmern, Insektenlarven und anderen wirbellosen Tieren. Der Begriff Bodenlebewesen wird häufig verwendet, um die Gesamtheit aller im Boden lebenden Organismen zu beschreiben, wobei der Fokus mehr auf der ökologischen Funktion und dem Zusammenwirken liegt. In der Praxis beschreiben beide Begriffe dasselbe komplexe Ökosystem, das den Boden belebt. Manchmal wird der Begriff Bodenorganismen eher in mikrobiologischen Kontexten verwendet, während Bodenlebewesen die gesamte Bodenfauna und -flora umfasst. Letztendlich sind beide Begriffe Ausdruck für die faszinierende Vielfalt des Lebens in unserem Boden.
  7. Wie unterscheidet sich mikrobielle Aktivität von mikrobieller Biomasse im Boden?
    Mikrobielle Aktivität und mikrobielle Biomasse sind zwei verschiedene Messgrößen für das Bodenleben. Die mikrobielle Biomasse beschreibt die Gesamtmenge aller Mikroorganismen im Boden - sozusagen das 'Gewicht' aller Bakterien, Pilze und anderen Mikroben zusammen. Sie wird meist als Kohlenstoffgehalt der mikrobiellen Zellen gemessen und gibt Aufschluss darüber, wie viele Mikroorganismen im Boden vorhanden sind. Die mikrobielle Aktivität hingegen misst, wie aktiv diese Organismen sind - also wie schnell sie Substrate abbauen, Enzyme produzieren oder Stoffwechselprozesse durchführen. Ein Boden kann eine hohe mikrobielle Biomasse haben, aber bei ungünstigen Bedingungen (wie Trockenheit oder extremen pH-Werten) nur geringe Aktivität zeigen. Umgekehrt kann bei optimalen Bedingungen auch eine kleinere Mikrobengemeinschaft sehr aktiv sein. Beide Parameter sind wichtig für die Bodengesundheit: Die Biomasse als Reservoir und die Aktivität als Motor der Bodenprocesse.
  8. Welche pH-Werte bevorzugen verschiedene Mikroorganismen im Boden?
    Verschiedene Mikroorganismen haben unterschiedliche pH-Vorlieben, was zu einer natürlichen Zonierung im Boden führt. Bakterien bevorzugen meist einen pH-Bereich zwischen 6 und 8, also neutrale bis leicht alkalische Bedingungen. Hier können sie ihre Stoffwechselprozesse optimal durchführen und sich erfolgreich vermehren. Pilze hingegen sind wahre Liebhaber saurer Böden und gedeihen besonders gut bei pH-Werten zwischen 4 und 6. Diese Vorliebe macht sie zu wichtigen Akteuren in sauren Waldböden. Aktinomyceten, die für die Humusbildung so bedeutsam sind, mögen es leicht alkalisch und fühlen sich bei pH-Werten um 7,5 besonders wohl. Protozoen sind meist weniger wählerisch und kommen in einem breiteren pH-Spektrum zurecht. In der Praxis zeigt sich die größte Vielfalt an Bodenleben meist bei einem pH-Wert zwischen 6 und 7, wo sich die Lebensbereiche verschiedener Mikroorganismen überlappen und ein ausgewogenes Ökosystem entsteht.
  9. Welche Bodenverbesserer und Mikroorganismen-Präparate kann man bei spezialisierten Gartenfachhändlern wie samen.de kaufen?
    Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten eine breite Palette an Bodenverbaessern und Mikroorganismen-Präparaten an. Zu den klassischen Bodenverbesserern gehören verschiedene Komposte, die reich an nützlichen Mikroorganismen sind, sowie Humuserde und spezielle Substrate für unterschiedliche Pflanzentypen. Moderne Mikroorganismen-Präparate enthalten oft lebende Kulturen von Mykorrhiza-Pilzen, die beim Anpflanzen die Wurzelbildung und Nährstoffaufnahme unterstützen. Auch Bodenaktivatoren mit Effektiven Mikroorganismen (EM) oder spezielle Bakterienstämme werden angeboten, die das Bodenleben gezielt fördern. Wurzelimpfstoffe für Leguminosen mit Rhizobien-Bakterien sind besonders für den ökologischen Anbau interessant. Darüber hinaus führen Fachgeschäfte oft auch Biokohle-Produkte, die als Trägersubstanz für Mikroorganismen dienen. Bei samen.de und anderen etablierten Gartenhändlern findet man auch Kompoststarter und spezielle Dünger, die das Bodenleben nachhaltig aktivieren.
  10. Wo kann man pH-Testsets und Bodenanalyse-Kits für den Garten bestellen?
    pH-Testsets und Bodenanalyse-Kits sind heute bei verschiedenen Anbietern erhältlich. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten eine große Auswahl an Testmöglichkeiten - von einfachen pH-Teststreifen über elektronische pH-Messgeräte bis hin zu umfassenden Bodenanalyse-Kits für den Hausgebrauch. Online-Shops haben den Vorteil, dass man verschiedene Produkte vergleichen und Kundenbewertungen lesen kann. Für einfache pH-Tests reichen oft schon preiswerte Teststreifen oder Indikatorfluessigkeiten aus dem Gartencenter. Wer es präziser möchte, greift zu digitalen pH-Messgeräten oder Kombi-Messgeräten, die auch Feuchtigkeit und Lichtverhältnisse messen. Für umfassende Bodenanalysen bieten sich professionelle Testkits an, die man per Post an Labore senden kann. Diese liefern detaillierte Ergebnisse zu Nährstoffgehalt, pH-Wert und Bodenstruktur. Samen.de und ähnliche Fachgeschäfte beraten auch gerne bei der Auswahl des passenden Testverfahrens.
  11. Wie beeinflussen Wurzelexsudate das Mikrobiom im Boden?
    Wurzelexsudate sind spezielle Verbindungen, die Pflanzen über ihre Wurzeln in den Boden abgeben und haben einen enormen Einfluss auf das Mikrobiom im Boden. Diese Exsudate bestehen aus Zuckern, Aminosäuren, organischen Säuren, Enzymen und anderen bioaktiven Substanzen. Sie wirken wie chemische Signale und locken gezielt bestimmte Mikroorganismen in die Rhizosphäre. Verschiedene Pflanzenarten geben unterschiedliche Exsudate ab und formen dadurch ihr individuelles Mikrobiom. Die Exsudate dienen als Nahrungsquelle für Bakterien und Pilze, fördern ihr Wachstum und ihre Aktivität. Gleichzeitig können sie auch selektiv wirken - manche Exsudate hemmen schädliche Mikroorganismen, während sie nützliche fördern. Einige Wurzelexsudate stimulieren die Produktion von Pflanzenwachstumshormonen durch Bakterien oder aktivieren die Sporenkiemung von Mykorrhiza-Pilzen. Dieser gezielte Austausch zeigt, wie sophisticated die Kommunikation zwischen Pflanzen und Mikroorganismen ist.
  12. Welche Rolle spielt die Nährstoffaufnahme bei der Bodenstrukturverbesserung?
    Die Nährstoffaufnahme und Bodenstrukturverbesserung sind eng miteinander verknüpft. Wenn Mikroorganismen Nährstoffe aufnehmen und verarbeiten, produzieren sie als Nebenprodukte oft klebrige Substanzen wie Polysaccharide und Proteine. Diese wirken als natürliche Bindemittel und verkleben Bodenpartikel zu stabilen Aggregaten. Pilzhyphen durchziehen den Boden wie ein feines Netz und halten durch ihre physikalische Präsenz die Bodenstruktur zusammen. Bei der Zersetzung organischer Substanzen entstehen Huminstoffe, die ebenfalls zur Aggregatstabilität beitragen. Regenwürmer und andere Bodenlebewesen nehmen Nährstoffe auf und scheiden sie in Form von nährstoffreichem Kot aus, der zur Krümelstruktur des Bodens beiträgt. Die intensive Durchwurzelung, die durch gute Nährstoffverfügbarkeit gefördert wird, lockert den Boden mechanisch auf. Ein nährstoffreicher Boden fördert also nicht nur das Pflanzenwachstum, sondern auch die Aktivität der Bodenorganismen, die ihrerseits die Bodenstruktur verbessern.
  13. Wie tragen Mikroorganismen zur Wasserspeicherfähigkeit des Bodens bei?
    Mikroorganismen verbessern die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens auf verschiedene Weise. Durch ihre Stoffwechselaktivitäten produzieren sie schleimige Substanzen und Biopolymere, die wie winzige Schwämme wirken und Wasser binden können. Pilzhyphen bilden weitverzweigte Netzwerke, die nicht nur Nährstoffe, sondern auch Wasser transportieren und speichern. Die von Mikroorganismen produzierten Bindemittel fördern die Bildung stabiler Bodenaggregate mit verschiedenen Porengrößen - kleine Poren speichern Wasser, während größere Poren für die Durchlüftung sorgen. Mykorrhiza-Pilze können das Wasserspeichervermögen der Rhizosphäre um das Mehrfache erhöhen. Die organische Substanz, die durch mikrobielle Zersetzung entsteht, hat selbst eine hohe Wasserspeicherkapazität. Ein lebendiger Boden mit aktiven Mikroorganismen kann bis zu 20-mal mehr Wasser speichern als ein toter Boden. Diese erhöhte Wasserspeicherfähigkeit macht Pflanzen widerstandsfähiger gegen Trockenperioden und reduziert gleichzeitig die Erosionsgefahr.
  14. Welche Bedeutung hat die Krankheitsresistenz für das Bodenökosystem?
    Krankheitsresistenz ist von fundamentaler Bedeutung für ein stabiles Bodenökosystem. Gesunde Mikroorganismen-Gemeinschaften wirken als natürliche Barriere gegen Krankheitserreger durch verschiedene Mechanismen. Nützliche Bakterien und Pilze konkurrieren mit Pathogenen um Nährstoffe und Lebensraum - ein Prinzip, das als 'competitive exclusion' bekannt ist. Viele Bodenorganismen produzieren antimikrobielle Substanzen wie Antibiotika, die schädliche Mikroorganismen in Schach halten. Ein vielfältiges Mikrobiom ist widerstandsfähiger gegen die Ausbreitung einzelner Krankheitserreger als eine artenarme Gemeinschaft. Bestimmte Bakterien und Pilze können sogar das Immunsystem der Pflanzen stärken und ihre natürliche Resistenz fördern. Plant Growth Promoting Rhizobacteria (PGPR) produzieren Substanzen, die Pflanzen bei der Abwehr von Krankheiten unterstützen. Ein gesundes Bodenökosystem mit hoher Biodiversität ist daher der beste Schutz vor Pflanzenkrankheiten und reduziert den Bedarf an chemischen Pflanzenschutzmitteln erheblich.
  15. Wie kann man Kompost richtig anlegen und dabei das Bodenleben fördern?
    Richtiges Kompostieren ist eine Kunst, die das Bodenleben nachhaltig fördert. Eine ausgewogene Mischung aus kohlenstoffreichen (Laub, Stroh) und stickstoffreichen Materialien (Küchenabfälle, frisches Grünzeug) im Verhältnis 3:1 schafft optimale Bedingungen für Mikroorganismen. Der Kompost sollte regelmäßig gewendet werden, um ausreichend Sauerstoff einzuarbeiten - ohne Sauerstoff entstehen faulende, anaerobe Prozesse. Die richtige Feuchtigkeit ist entscheidend: Der Kompost sollte sich anfühlen wie ein ausgedrückter Schwamm. Spezialisierte Gartenhändler wie samen.de bieten Kompostaktivatore an, die den Prozess beschleunigen und die Mikroorganismen-Vielfalt fördern. Gesteinsmehl oder Bentonit können die Nährstoffbindung verbessern. Der fertige Kompost ist ein wahres Eldorado für Bodenorganismen und sollte nicht zu tief eingegraben werden, da die meisten Mikroorganismen in den oberen Bodenschichten aktiv sind. Regelmäßige Kompostgaben fördern eine vielfältige Mikrobengemeinschaft und verbessern die Bodenstruktur dauerhaft.
  16. Welche praktischen Schritte sind bei einer Bodenanalyse zu beachten?
    Eine aussagekräftige Bodenanalyse erfordert sorgfältiges Vorgehen bei der Probenahme und Interpretation. Zunächst sollten an verschiedenen Stellen des Gartens etwa 20 cm tiefe Proben genommen werden - am besten nach einem Schema, um repräsentative Ergebnisse zu erhalten. Die Proben werden gründlich gemischt und von Steinen, Wurzeln und grober organischer Substanz befreit. Für einfache pH-Tests reichen Teststreifen oder elektronische Messgeräte, die bei Fachhändlern wie samen.de erhältlich sind. Professionelle Laboranalysen bieten umfassendere Ergebnisse zu Nährstoffgehalt, organischer Substanz und Bodenstruktur. Die beste Zeit für Bodenproben ist der Spätherbst oder das zeitige Frühjahr, wenn der Boden nicht gefroren ist. Bei der Auswertung sollte man beachten, dass verschiedene Gartenbereiche unterschiedliche Anforderungen haben. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für gezielte Bodenverbesserungsmaßnahmen. Wiederholte Analysen alle 2-3 Jahre helfen dabei, Veränderungen zu verfolgen und die Wirksamkeit von Maßnahmen zu bewerten.
  17. Stimmt es, dass chemische Dünger das Bodenleben vollständig zerstören?
    Die Behauptung, chemische Dünger würden das Bodenleben vollständig zerstören, ist zu pauschal und nicht korrekt. Die Realität ist nuancierter: Chemische Dünger können bei übermäßiger oder unsachgemäßer Anwendung das Bodenleben beeinträchtigen, aber sie vernichten es nicht vollständig. Hohe Salzkonzentrationen aus Mineraldüngern können osmotischen Stress bei Mikroorganismen verursachen und ihre Aktivität reduzieren. Langfristige, einseitige Mineraldüngung ohne organische Substanzzufuhr kann die Bodenbodendiversität verringern und das Gleichgewicht im Mikrobiom stören. Besonders problematisch sind Stickstoffüberdüngung, die das Verhältnis verschiedener Mikroorganismen-Gruppen verschieben kann, und bestimmte Phosphatdünger, die in sauren Böden schwer lösliche Verbindungen bilden. Andererseits sind viele Bodenorganismen erstaunlich anpassungsfähig und können moderate Mengen chemischer Dünger tolerieren. Ein ausgewogener Ansatz, der organische und mineralische Düngung kombiniert und das Bodenleben durch Kompost, Mulchen und schonende Bearbeitung fördert, ist meist der beste Weg.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es bei der Bodenqualität in Deutschland?
    Deutschland weist aufgrund seiner geologischen Vielfalt und klimatischen Unterschiede erhebliche regionale Variationen in der Bodenqualität auf. Die norddeutschen Böden sind oft sandig und haben eine geringere Pufferkapazität, was sie anfälliger für pH-Schwankungen macht. Hier dominieren meist säureliebende Mikroorganismen. Die fruchtbaren Löss-Böden in der Magdeburger Börde und anderen Gunstlagen haben eine hohe Nährstoffverfügbarkeit und unterstützen eine vielfältige Mikrobengemeinschaft. Süddeutsche Böden sind oft lehmiger und gut gepuffert, was stabile Bedingungen für Bodenorganismen schafft. In Gebirgsregionen führen kühlere Temperaturen zu langsamerer mikrobieller Aktivität. Küstennahe Gebiete haben oft salzbelastete Böden, die speziell angepasste Mikroorganismen-Gemeinschaften beherbergen. Urbane Böden leiden häufig unter Verdichtung und Schadstoffbelastung, was das Bodenleben beeinträchtigt. Waldböden haben meist niedrige pH-Werte und sind reich an Pilzen, während Grünlandböden oft höhere bakterielle Aktivität zeigen. Diese regionalen Unterschiede machen standortangepasste Bodenpflege besonders wichtig.
  19. Was ist der Unterschied zwischen Edaphon und Mikroflora im Boden?
    Edaphon und Mikroflora sind wissenschaftliche Begriffe, die verschiedene Aspekte des Bodenlebens beschreiben. Das Edaphon umfasst alle Lebewesen, die permanent im Boden leben und dort ihren gesamten Lebenszyklus verbringen. Dazu gehören Bakterien, Pilze, Protozoen, Nematoden, Springschwänze, Milben und Regenwürmer. Der Begriff stammt aus dem Griechischen ('edaphos' = Boden) und beschreibt die gesamte Bodenlebensgemeinschaft als ökologische Einheit. Die Mikroflora hingegen ist ein älterer, spezifischerer Begriff, der ursprünglich nur die mikroskopisch kleinen pflanzlichen Organismen im Boden bezeichnete - hauptsächlich Bakterien und Pilze. In der modernen Bodenbiologie wird der Begriff Mikroflora oft synonym mit 'Mikroorganismen' verwendet, obwohl er eigentlich nicht ganz korrekt ist, da Bakterien keine Pflanzen sind. Heute spricht man präziser von der 'mikrobiellen Gemeinschaft' oder dem 'Mikrobiom'. Das Edaphon ist also der umfassendere Begriff, der alle Bodenlebewesen einschließt, während Mikroflora nur die mikrobiellen Komponenten meint.
  20. Wie grenzt sich biologischer Landbau von konventioneller Landwirtschaft bezüglich des Bodenlebens ab?
    Der biologische Landbau unterscheidet sich fundamental von der konventionellen Landwirtschaft in seinem Ansatz zum Bodenleben. Im Ökolandbau steht die Förderung und Erhaltung eines vielfältigen, aktiven Bodenlebens im Mittelpunkt. Auf synthetische Dünger und Pestizide wird vollständig verzichtet, wodurch das empfindliche Gleichgewicht der Mikroorganismen nicht gestört wird. Stattdessen setzt man auf organische Düngung durch Kompost, Mist und Gründüngung, die das Bodenleben nachhaltig nähren. Vielfältige Fruchtfolgen und der Anbau von Leguminosen fördern verschiedene Mikroorganismen-Gruppen und verhindern einseitige Bodenbeanspruchung. Schonende Bodenbearbeitung erhält die Bodenstruktur und schützt die Lebensräume von Bodenorganismen. Die konventionelle Landwirtschaft fokussiert dagegen oft auf schnelle Nährstoffversorgung durch Mineraldünger und verwendet Pestizide zur Schädlingsbekämpfung, was das Bodenleben belasten kann. Allerdings entwickelt auch die konventionelle Landwirtschaft zunehmend bodenschonendere Methoden wie Direktsaat und integrierte Pflanzenschutzverfahren, um die Bodengesundheit zu erhalten.
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