Kakteen pflegen: Tipps für gesunde Wüstenpflanzen

Kakteen: Faszinierende Wüstenpflanzen für Ihr Zuhause

Kakteen sind robuste Sukkulenten, die mit wenig Pflege auskommen und dennoch beeindruckende Zimmerpflanzen abgeben. Als Hobbygärtnerin finde ich diese Pflanzen besonders faszinierend, da sie eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit an extreme Bedingungen zeigen.

Wichtige Erkenntnisse für Kakteenliebhaber

  • Kakteen speichern Wasser in ihrem Gewebe
  • Sie benötigen wenig Pflege und einen sonnigen Standort
  • Spezielle Kakteenerde ist für optimales Wachstum wichtig
  • Richtige Bewässerung und Überwinterung sind entscheidend

Was sind Kakteen?

Zur Familie der Sukkulenten gehörend, zeichnen sich Kakteen durch ihre bemerkenswerte Fähigkeit aus, Wasser in ihrem Gewebe zu speichern. Diese Anpassung ermöglicht es ihnen, lange Trockenperioden zu überstehen. Interessanterweise sind ihre charakteristischen Dornen eigentlich modifizierte Blätter, die die Verdunstung reduzieren und als Schutz vor Fressfeinden dienen.

Ursprung und natürlicher Lebensraum

Die meisten Kakteenarten stammen ursprünglich aus den trockenen Regionen Nord- und Südamerikas. Über Jahrmillionen haben sie sich an extreme Bedingungen angepasst. Von den heißen Wüsten Mexikos bis zu den Hochebenen der Anden - Kakteen haben gelernt, mit wenig Wasser und starker Sonneneinstrahlung zu leben. Diese Anpassungsfähigkeit macht sie zu faszinierenden Studienobjekten für Botaniker und Hobbygärtner gleichermaßen.

Anpassungen an trockene Lebensräume

  • Wasserspeicherndes Gewebe
  • Reduzierte Blattfläche (Dornen)
  • Dicke, wachsartige Haut zur Verringerung der Verdunstung
  • Tiefes Wurzelsystem zur Wasseraufnahme

Beliebtheit als Zimmerpflanzen

Es überrascht nicht, dass Kakteen sich als Zimmerpflanzen großer Beliebtheit erfreuen. Sie sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch pflegeleicht und robust. Für viele Hobbygärtner sind sie ein guter Einstieg in die Welt der Sukkulenten. In meiner langjährigen Erfahrung als Gärtnerin habe ich festgestellt, dass gerade Anfänger oft mit Kakteen beginnen und dann ihre Leidenschaft für Pflanzen entdecken.

Vorteile von Kakteen als Zimmerpflanzen

  • Geringer Pflegeaufwand
  • Toleranz gegenüber trockener Raumluft
  • Vielfältige Formen und Größen
  • Lange Lebensdauer bei richtiger Pflege
  • Möglichkeit zur Schaffung von Miniatur-Wüstenlandschaften

Mit einem kleinen Kaktus auf der Fensterbank habe ich vor Jahren angefangen und mittlerweile eine ganze Kakteensammlung. Es ist faszinierend zu beobachten, wie diese robusten Pflanzen gedeihen und sich entwickeln, besonders wenn man bedenkt, aus welch kargen Umgebungen sie ursprünglich stammen.

Arten von Kakteen

Die Welt der Kakteen ist überraschend vielfältig. Es gibt über 2000 bekannte Arten, die sich in Form, Größe und Blüten stark unterscheiden können. Hier ein Überblick über einige beliebte Kakteenarten für Zuhause:

Überblick über beliebte Kakteenarten für Zuhause

  • Echinocactus grusonii (Goldkugelkaktus): Kugelförmig mit goldgelben Dornen
  • Mammillaria (Warzenkaktus): Klein, oft mit auffälligen Blüten
  • Opuntia (Feigenkaktus): Flache, scheibenförmige Segmente
  • Astrophytum (Bischofsmütze): Sternförmig mit wenigen oder keinen Dornen
  • Echinopsis (Seeigelkaktus): Bekannt für große, spektakuläre Blüten
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Produktbild von Sperli Kakteen SPERLIs Tropensortiment mit verschiedenen Kakteenarten in Töpfen beschriftet als Zimmerpflanze mehrjährig und einer Packung mit der Marke Sperli 1788 darauf
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Wuchsformen: Säulenkakteen, Kugelkakteen, etc.

Im Laufe der Evolution haben Kakteen verschiedene Wuchsformen entwickelt, um sich optimal an ihre Umgebung anzupassen. Die Hauptformen sind:

  • Säulenkakteen: Hoch wachsend, oft mit mehreren Trieben
  • Kugelkakteen: Rund und kompakt, ideal für kleine Räume
  • Polsterkakteen: Niedrig wachsend, bilden dichte Polster
  • Epiphytische Kakteen: Wachsen auf anderen Pflanzen, z.B. Weihnachtskaktus

Besonderheiten verschiedener Arten

Jede Kaktusart hat ihre eigenen faszinierenden Merkmale:

  • Der Saguaro (Carnegiea gigantea) kann bis zu 20 Meter hoch werden und ist das Symbol der amerikanischen Wüste.
  • Der Weihnachtskaktus (Schlumbergera) blüht zur Winterzeit und hat keine Dornen.
  • Die Königin der Nacht (Selenicereus grandiflorus) öffnet ihre spektakulären Blüten nur für eine Nacht.

In meinem Garten habe ich eine Königin der Nacht gezogen. Das geduldige Warten auf die eine Nacht, in der sie blüht, war eine besondere Erfahrung, die mich die Langsamkeit und Präzision der Natur schätzen lehrte.

Grundlegende Pflegebedürfnisse

Obwohl Kakteen als pflegeleicht gelten, haben sie dennoch spezifische Bedürfnisse, die für ein gesundes Wachstum erfüllt werden müssen. Als erfahrene Gärtnerin möchte ich einige wichtige Punkte hervorheben:

Lichtbedarf

Kakteen sind wahre Sonnenanbeter. Die meisten Arten benötigen viel direktes Sonnenlicht, um gesund zu bleiben und zu blühen.

  • Idealerweise 6-8 Stunden direktes Sonnenlicht täglich
  • Südausgerichtete Fenster sind oft optimal
  • Bei zu wenig natürlichem Licht können Pflanzenlampen helfen

Allerdings können auch Kakteen einen Sonnenbrand bekommen. Wenn Sie Ihre Pflanze nach dem Winter wieder ins Freie stellen, gewöhnen Sie sie langsam an die intensive Sonneneinstrahlung. Dies ist ein Prozess, den ich jedes Jahr sorgfältig durchführe, um meine Pflanzen zu schützen.

Temperaturanforderungen

Die meisten Kakteen vertragen hohe Temperaturen gut, sind aber empfindlicher gegenüber Kälte.

  • Optimale Temperaturen tagsüber: 21-32°C
  • Nachts können die Temperaturen auf 10-15°C absinken
  • Viele Arten benötigen eine kühlere Ruheperiode im Winter

Luftfeuchtigkeit

Entgegen der landläufigen Meinung kommen viele Kakteen auch mit höherer Luftfeuchtigkeit zurecht. Allerdings sollte man einige Punkte beachten:

  • Gute Luftzirkulation ist wichtig, um Pilzbefall vorzubeugen
  • Bei hoher Luftfeuchtigkeit weniger gießen
  • Epiphytische Kakteen wie der Weihnachtskaktus mögen es feuchter

Mit diesen Grundlagen können Sie Ihren Kakteen ein gutes Zuhause bieten. Denken Sie daran, dass jede Art ihre eigenen speziellen Bedürfnisse haben kann. Es lohnt sich, sich über die spezifischen Anforderungen Ihrer Kakteen zu informieren. In meiner jahrelangen Praxis habe ich gelernt, dass das Beobachten und Verstehen der individuellen Bedürfnisse jeder Pflanze der Schlüssel zu erfolgreichem Gärtnern ist.

Bodenbedürfnisse und Topfwahl für Kakteen

Das ideale Substrat für Kakteen

Kakteen sind anspruchsvolle Pflanzen, wenn es um ihr Substrat geht. Sie brauchen eine spezielle Mischung, die sich deutlich von normaler Blumenerde unterscheidet. In meiner Erfahrung hat sich eine Kombination aus Gartenerde, grobem Sand und feinem Kies als besonders effektiv erwiesen. Das Ziel ist ein sehr durchlässiges Substrat, das schnell abtrocknet. Fertige Kakteenerde ist natürlich auch eine Option, aber ich finde, selbst gemischtes Substrat gibt einem mehr Kontrolle über die Zusammensetzung. Wichtig ist, dass das Substrat locker und nährstoffarm ist - zu viele Nährstoffe können das Wachstum der Kakteen tatsächlich negativ beeinflussen.

Die Bedeutung von Drainage

Wenn es um Kakteen geht, kann man die Wichtigkeit einer guten Drainage gar nicht genug betonen. Staunässe ist der Erzfeind dieser Pflanzen und kann schnell zu Wurzelfäule führen. Um dem vorzubeugen, habe ich mir angewöhnt, den Topfboden mit einer Schicht aus grobem Kies oder Blähton zu bedecken, bevor ich das eigentliche Substrat einfülle. Diese einfache Maßnahme verhindert, dass sich Wasser am Topfboden sammelt und gibt den Wurzeln die Möglichkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen, ohne im Wasser zu stehen.

Die Wahl des richtigen Topfes

Bei der Topfwahl für Kakteen gilt eine Regel, die viele überraschen mag: Lieber zu klein als zu groß. Kakteen mögen es erstaunlicherweise eng und entwickeln in kleineren Töpfen ein kompakteres Wurzelsystem. Ich persönlich bevorzuge Tontöpfe, da sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können. Plastiktöpfe haben zwar auch ihre Vorteile, speichern aber mehr Feuchtigkeit. Was auch immer Sie wählen, achten Sie unbedingt auf ausreichende Abzugslöcher im Topfboden. Das ist entscheidend für die Gesundheit Ihrer stacheligen Freunde.

Bewässerung von Kakteen

Wie oft sollte man Kakteen gießen?

Die Frage nach der richtigen Gießhäufigkeit ist nicht so einfach zu beantworten, wie man denken könnte. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab - Jahreszeit, Temperatur und Luftfeuchtigkeit spielen alle eine Rolle. Als Faustregel gilt: Lieber seltener, dafür aber durchdringend gießen. In der Wachstumsphase von Frühjahr bis Herbst brauchen Kakteen mehr Wasser als im Winter. Ich habe mir angewöhnt, erst zu gießen, wenn das Substrat vollständig ausgetrocknet ist. Ein einfacher Trick, den ich gerne anwende: Stecken Sie einen Holzspieß in die Erde. Bleibt er trocken, ist es Zeit zum Gießen.

Gießmethoden für Kakteen

Es gibt verschiedene Methoden, Kakteen zu gießen, aber meine bevorzugte ist das Gießen von unten. Dabei stelle ich den Topf für etwa 15 Minuten in einen mit Wasser gefüllten Untersetzer. So kann die Pflanze selbst entscheiden, wie viel Wasser sie aufnehmen möchte - clever, nicht wahr? Alternativ können Sie auch vorsichtig von oben gießen, aber achten Sie darauf, den Pflanzenkörper nicht zu befeuchten. Übrigens, Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser ist ideal für Kakteen.

Vermeidung von Staunässe

Staunässe ist oft der Grund, warum Kakteen eingehen. Um sie zu vermeiden, habe ich mir angewöhnt, überschüssiges Wasser etwa 30 Minuten nach dem Gießen aus dem Untersetzer zu entfernen. Achten Sie auch darauf, dass sich kein Wasser in den Blattachseln oder auf dem Pflanzenkörper sammelt. Das kann zu Fäulnis führen und glauben Sie mir, das möchten Sie vermeiden.

Anpassung der Bewässerung nach Jahreszeit

Im Sommer, wenn die Kakteen aktiv wachsen, benötigen sie mehr Wasser. Ich gieße dann etwa alle 7-10 Tage, je nach Bedarf. Im Winter, während der Ruhezeit, reduziere ich die Wassergaben deutlich. Manche Arten benötigen dann monatelang kein Wasser. Es lohnt sich, Ihre Pflanzen genau zu beobachten und die Bewässerung entsprechend anzupassen. Jede Pflanze ist ein Individuum und hat ihre eigenen Bedürfnisse.

Düngung von Kakteen

Wann und wie oft düngen?

Viele Gärtner machen den Fehler, ihre Kakteen zu viel zu düngen. Tatsächlich benötigen diese Pflanzen nur wenig Nährstoffe. In der Wachstumsphase von April bis September reicht eine monatliche Düngergabe völlig aus. Im Winter sollten Sie gar nicht düngen, da die Pflanzen dann ruhen. Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Junge Kakteen und frisch umgetopfte Exemplare sollten im ersten Jahr nicht gedüngt werden. Das frische Substrat enthält noch genügend Nährstoffe.

Geeignete Düngemittel für Kakteen

Für die Düngung von Kakteen empfehle ich speziellen Kakteendünger oder einen Dünger für Sukkulenten. Diese haben ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis mit einem höheren Kalium- und einem niedrigeren Stickstoffanteil. Persönlich bevorzuge ich Flüssigdünger, da sie sich einfach dem Gießwasser beigeben lassen. Für die Naturfreunde unter uns: Auch organische Dünger wie verdünnter Kräutersud oder stark verdünnter Komposttee können gute Dienste leisten.

Vorsichtsmaßnahmen beim Düngen

Beim Düngen von Kakteen gilt definitiv: Weniger ist mehr. Überdüngung kann zu verstärktem, unnatürlichem Wachstum und erhöhter Anfälligkeit für Krankheiten führen. Ein Trick, den ich gerne anwende: Ich verwende den Dünger immer in geringerer Konzentration als angegeben. Gießen Sie die Pflanzen auch nie mit konzentrierter Düngerlösung, wenn das Substrat ausgetrocknet ist. Befeuchten Sie es vorher leicht mit klarem Wasser. Nach der Düngung sollten Sie die Kakteen nicht in die pralle Sonne stellen, da dies zu Verbrennungen führen kann - das habe ich leider schon am eigenen Leib erfahren müssen.

Mit der richtigen Pflege werden Ihre Kakteen zu robusten und langlebigen Zimmerpflanzen. Denken Sie daran: Bei Kakteen ist oft weniger mehr, besonders wenn es um Wasser und Dünger geht. Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau und scheuen Sie sich nicht, die Pflege anzupassen, wenn es nötig erscheint. So können Sie sich lange an Ihren stacheligen Freunden erfreuen - und glauben Sie mir, es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als eine gut gepflegte Kakteensammlung!

Kakteen überwintern - ein Kinderspiel mit den richtigen Tricks

Auch wenn Kakteen wahre Überlebenskünstler sind, brauchen sie im Winter besondere Aufmerksamkeit. Lassen Sie mich Ihnen ein paar Tipps geben, die ich über die Jahre gesammelt habe:

So bereiten Sie Ihre stacheligen Freunde auf den Winter vor

Wenn der Herbst naht, reduziere ich das Gießen schrittweise. Etwa einen Monat vor dem Einwintern stelle ich es ganz ein. Das hilft den Pflanzen, sich auf die Ruhephase einzustellen. Gleichzeitig entferne ich vorsichtig abgestorbene oder kränkelnde Teile - Fäulnis ist schließlich der größte Feind unserer Kakteen im Winter.

Die Kunst der kühlen, aber nicht zu kalten Überwinterung

Die meisten Kakteen mögen es im Winter kühl, aber frostfrei. Temperaturen zwischen 5 und 10°C sind ideal. Interessanterweise vertragen einige Opuntien sogar leichten Frost - erstaunliche Pflanzen, nicht wahr? Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Je kühler es ist, desto trockener sollte die Umgebung sein. Bei Temperaturen unter 5°C halte ich meine Kakteen komplett trocken.

Winterschlaf für Kakteen - weniger ist mehr

Im Winter ruhen Kakteen und brauchen kaum Wasser oder Nährstoffe. Ich gieße nur sehr sparsam, wenn die Pflanzen deutlich schrumpfen. Auf Dünger verzichte ich ganz - die Pflanzen können ihn in der Ruhephase sowieso nicht verwerten.

Kakteen vermehren - einfacher als Sie denken

Es gibt verschiedene Wege, Ihre Kakteensammlung zu vergrößern. Hier sind meine Lieblingsmethoden:

Kindel großziehen - die natürlichste Methode

Viele Kakteen bilden von selbst kleine Ableger. Diese lassen sich leicht abtrennen und zu eigenständigen Pflanzen heranziehen. Ein kleiner Trick: Lassen Sie die Schnittstelle ein paar Tage abtrocknen, bevor Sie den Ableger einpflanzen. Das beugt Fäulnis vor.

Stecklinge - ein Kaktus wird zwei

Bei säulenförmigen Kakteen schneide ich manchmal das obere Drittel ab. Nach dem Abtrocknen kann dieser Teil als neuer Kaktus weiterwachsen. Opuntien sind besonders dankbar - fast jedes Triebglied lässt sich bewurzeln.

Säen - ein Geduldsspiel, das sich lohnt

Die Anzucht aus Samen ist zwar zeitaufwendig, aber faszinierend. Ich verwende spezielle Aussaaterde und halte die Saat gleichmäßig feucht. Bei 20-25°C keimen die meisten Arten innerhalb weniger Wochen. Es braucht Geduld, aber es ist jedes Mal wieder spannend zu beobachten, wie aus einem winzigen Samenkorn ein stacheliger Geselle heranwächst.

Umtopfen - wenn der Kaktus aus allen Nähten platzt

Irgendwann braucht jeder Kaktus mehr Platz. Hier sind meine bewährten Tipps zum Umtopfen:

Wann ist es Zeit für einen Umzug?

Ich topfe meine Kakteen um, wenn:

  • die Wurzeln den Topf komplett ausfüllen
  • das Substrat verdichtet oder ausgelaugt wirkt
  • der Kaktus kaum noch wächst oder blüht
  • Wurzeln aus den Abzugslöchern schauen

Bei jüngeren Pflanzen mache ich das etwa alle 2-3 Jahre, bei älteren alle 4-5 Jahre.

 

So geht's Schritt für Schritt

• Ich wähle einen Topf, der nur etwas größer ist als der alte.
• Frische, durchlässige Kakteenerde ist ein Muss.
• Vorsichtig nehme ich den Kaktus aus dem alten Topf.
• Ich entferne alte Erde und prüfe die Wurzeln auf Fäulnis.
• Etwas Erde in den neuen Topf, dann kommt der Kaktus hinein.
• Ich fülle mit Erde auf und warte ein paar Tage mit dem ersten Gießen.

Schutz vor Stacheln - kreative Lösungen sind gefragt

Beim Umtopfen stacheliger Arten greife ich zu dicken Lederhandschuhen oder wickle die Pflanzen in mehrere Lagen Zeitungspapier. Eine Grillzange leistet auch gute Dienste. Bei besonders wehrhaften Exemplaren habe ich schon mal einen alten Schal um die Pflanze gewickelt - das schützt sowohl meine Hände als auch den Kaktus. Mit etwas Kreativität findet sich immer eine Lösung, um die stacheligen Gesellen sicher umzuquartieren.

Was tun, wenn's bei der Kakteenpflege mal nicht so läuft?

Kakteen sind zwar robust, aber manchmal gibt's trotzdem Probleme. Keine Sorge, die meisten lassen sich lösen! Hier ein paar Situationen, die mir in meiner langjährigen Gärtnerei-Erfahrung begegnet sind:

Zu viel des Guten - Übergie�en und Wurzelfäule

Das größte Risiko für Kakteen ist tatsächlich zu viel Wasser. Wenn die Basis weich wird oder sich verfärbt, könnte Wurzelfäule der Grund sein. In solchen Fällen schneide ich betroffene Teile großzügig weg und pflanze den Kaktus in frisches, trockenes Substrat. Um das von vornherein zu vermeiden, gieße ich lieber zu wenig als zu viel und achte auf eine gute Drainage.

Ungebetene Gäste - Schädlingsbefall

Spinnmilben und Wollläuse sind die häufigsten Plagegeister. Spinnmilben erkennt man an feinen Gespinsten, Wollläuse an weißen, watteartigen Belägen. Bei leichtem Befall tupfe ich die Stellen vorsichtig mit Spiritus ab. Wird's schlimmer, greife ich zu speziellen Pflanzenschutzmitteln für Kakteen. Dabei immer die Anwendungshinweise beachten!

Wenn der Schimmel kommt - Pilzkrankheiten

Braune oder schwarze Flecken können auf eine Pilzinfektion hindeuten. Ich entferne befallene Teile großzügig und halte den Kaktus dann trockener. Wichtig: Befallene Pflanzen isolieren, damit sich die Sporen nicht ausbreiten.

Zu viel, zu wenig - Nährstoffprobleme

Werden Kakteen gelblich, könnte Nährstoffmangel der Grund sein. Eine vorsichtige Düngergabe mit Kakteendünger kann helfen. Aber Vorsicht: Zu viel des Guten macht das Gewebe weich und anfällig für Krankheiten. Ich halte mich lieber an die Devise: Weniger ist mehr!

So kitzeln Sie die Blüten aus Ihren Kakteen

Wer möchte nicht, dass seine Kakteen blühen? Mit ein paar Tricks klappt's besser:

Winterschlaf für Kakteen - die Ruheperiode

Von Oktober bis Februar gönne ich meinen Kakteen eine Auszeit. Kaum gießen, nicht düngen und kühl halten - so um die 5-10°C. Diese Ruhephase ist der Schlüssel für eine prächtige Blüte im Frühjahr.

Licht und Wärme - aber richtig

Ab März geht's wieder los! Ich gewöhne meine Kakteen langsam wieder ans Licht. Ein sonniger Platz ist ideal für die Blütenbildung. Tagsüber mögen sie's gern bei 20-25°C, nachts etwas kühler. Zu heiß sollte es aber nicht werden, sonst gibt's keine Knospen.

Blühfreudige Kakteen - ein bisschen Extrapflege

Wenn's ans Blühen geht, gönne ich meinen Kakteen etwas mehr Wasser und Dünger als sonst. Ich gieße öfter, aber immer erst, wenn die Erde trocken ist. Alle 2-3 Wochen gibt's einen phosphorreichen Kakteendünger - das kurbelt die Blütenbildung so richtig an.

Kakteenpflege auf einen Blick

Zum Schluss noch mal das Wichtigste in Kürze:

  • Viel Licht und Sonne
  • Sandiges Substrat mit guter Drainage
  • Sparsam gießen, Staunässe ist der Feind
  • Mäßig düngen, nur wenn die Pflanze wächst
  • Im Winter kühl und trocken halten
  • Regelmäßig nach Schädlingen Ausschau halten

Mit diesen Tipps klappt's auch bei Anfängern mit der Kakteenpflege. Jeder Kaktus ist anders, mit der Zeit entwickeln Sie ein Gefühl dafür, was Ihre stacheligen Freunde brauchen. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit Ihren Kakteen - sie sind wirklich faszinierende Pflanzen!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Wie oft sollten Kakteen gegossen werden und worauf ist dabei zu achten?
    Kakteen sollten sparsam, aber durchdringend gegossen werden. Als Faustregel gilt: erst gießen, wenn das Substrat vollständig ausgetrocknet ist. In der Wachstumsphase von Frühjahr bis Herbst etwa alle 7-10 Tage, im Winter deutlich seltener oder gar nicht. Ein praktischer Trick ist der Holzspieß-Test: bleibt er trocken, ist es Zeit zum Gießen. Wichtig ist die Gießmethode von unten - den Topf 15 Minuten in wassergefüllten Untersetzer stellen. Überschüssiges Wasser nach 30 Minuten entfernen, um Staunässe zu vermeiden. Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser eignet sich am besten. Den Pflanzenkörper nicht befeuchten, da dies zu Fäulnis führen kann.
  2. Welche Kakteenerde eignet sich am besten für die optimale Pflege von Sukkulenten?
    Optimale Kakteenerde ist durchlässig, locker und nährstoffarm. Eine bewährte Mischung besteht aus Gartenerde, grobem Sand und feinem Kies. Das Substrat muss schnell abtrocknen können und darf keine Staunässe entstehen lassen. Fertige Kakteenerde ist praktisch, selbst gemischte Substrate bieten jedoch mehr Kontrolle. Wichtig ist eine Drainageschicht aus grobem Kies oder Blähton am Topfboden. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten qualitativ hochwertige Kakteenerden und können bei der Auswahl des richtigen Substrats beraten. Das Substrat sollte einen niedrigen pH-Wert haben und mineralisch geprägt sein. Zu nährstoffreiche Erde kann das Wachstum negativ beeinflussen und die Pflanzen anfällig für Krankheiten machen.
  3. Wie werden Kakteen richtig überwintert und welche Temperaturen sind dabei ideal?
    Kakteen benötigen eine kühle Winterruhe bei Temperaturen zwischen 5-10°C. Ab Oktober wird das Gießen schrittweise reduziert und etwa einen Monat vor der Überwinterung ganz eingestellt. Die Pflanzen sollten kühl, aber frostfrei stehen. Je kühler die Temperaturen, desto trockener muss die Umgebung sein. Bei unter 5°C werden die Kakteen komplett trocken gehalten. Während der Ruhephase von Oktober bis Februar wird nicht gedüngt. Diese Winterruhe ist entscheidend für die Blütenbildung im folgenden Jahr. Vor dem Einwintern abgestorbene oder kränkelnde Pflanzenteile vorsichtig entfernen. Einige winterharte Arten wie bestimmte Opuntien vertragen sogar leichten Frost. Die Überwinterung sollte hell, aber nicht zu warm erfolgen.
  4. Warum ist eine gute Drainage bei Zimmerpflanzen wie Kakteen so wichtig?
    Drainage ist bei Kakteen überlebenswichtig, da Staunässe der häufigste Grund für das Eingehen dieser Pflanzen ist. Stehendes Wasser führt schnell zu Wurzelfäule, da die Wurzeln in ihrer natürlichen Umgebung an schnell abfließendes Wasser gewöhnt sind. Eine Drainageschicht aus grobem Kies oder Blähton am Topfboden verhindert Wasseransammlungen. Ausreichende Abzugslöcher im Topf sind unverzichtbar. Das durchlässige Substrat ermöglicht den Wurzeln Feuchtigkeit aufzunehmen, ohne dass sie im Wasser stehen. Nach dem Gießen sollte überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer entfernt werden. Gute Drainage ahmt die natürlichen Bedingungen in Wüstengebieten nach, wo Regenwasser schnell versickert. Ohne ordnungsgemäße Drainage können selbst robuste Kakteen innerhalb weniger Tage irreparable Schäden erleiden.
  5. Wie funktioniert die Wasserspeicherung bei Wüstenpflanzen und welche Anpassungen haben sie entwickelt?
    Kakteen haben bemerkenswerte Anpassungen für die Wasserspeicherung entwickelt. Ihr Gewebe besteht aus speziellen wasserspeichernden Zellen, die große Mengen Wasser einlagern können. Die charakteristischen Dornen sind modifizierte Blätter, die die Verdunstungsfläche drastisch reduzieren. Eine dicke, wachsartige Kutikula schützt zusätzlich vor Wasserverlust. Der CAM-Photosynthese-Mechanismus ermöglicht es, Kohlendioxid nachts aufzunehmen, wenn die Verdunstung geringer ist. Viele Arten haben ein ausgedehntes, flaches Wurzelsystem entwickelt, das auch minimale Niederschläge effizient aufnehmen kann. Der sukkulente Stamm fungiert als Wassertank und kann je nach Art zwischen 80-95% Wasser enthalten. Diese Anpassungen ermöglichen es Kakteen, monatelange Trockenperioden zu überstehen und machen sie zu perfekten Überlebenskünstlern in extremen Klimazonen.
  6. Worin unterscheiden sich Opuntia und Mammillaria in ihrer Pflege und ihren Eigenschaften?
    Opuntia (Feigenkakteen) und Mammillaria (Warzenkakteen) haben unterschiedliche Pflegeansprüche. Opuntia-Arten sind meist robuster und vertragen mehr Wasser. Sie bestehen aus flachen, scheibenförmigen Segmenten und sind oft winterhärter - einige Arten vertragen sogar leichten Frost. Ihre Vermehrung durch Triebglieder ist besonders einfach. Mammillaria hingegen sind kleinere, kugelförmige Kakteen mit charakteristischen Warzen statt Rippen. Sie sind oft blühfreudiger und entwickeln auffällige Blütenkränze. Bei der Pflege benötigen Mammillaria weniger Wasser und sind empfindlicher gegenüber Staunässe. Ihre Dornen sind meist feiner und zahlreicher. Opuntia eignen sich besser für Anfänger, während Mammillaria bei Sammlern wegen ihrer spektakulären Blüten und kompakten Größe beliebt sind. Beide Arten benötigen durchlässiges Substrat, unterscheiden sich jedoch in Winterhärte und Wasserbedarf deutlich.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Säulenkakteen und Kugelkakteen bei der Zimmerhaltung?
    Säulenkakteen und Kugelkakteen unterscheiden sich erheblich in ihren Platzanforderungen und Pflegebedürfnissen. Säulenkakteen wachsen aufrecht und benötigen mehr vertikalen Raum. Sie entwickeln oft mehrere Triebe und können beträchtliche Höhen erreichen, was sie für Räume mit hohen Decken prädestiniert. Ihre Pflege erfordert stabilere Töpfe und gelegentliches Stützen bei größeren Exemplaren. Kugelkakteen bleiben kompakt und rund, ideal für kleinere Räume und Fensterbänke. Sie bilden oft dichte Polster und benötigen weniger Platz nach oben. Bei der Bewässerung sind Kugelkakteen oft empfindlicher, da sich Wasser in ihrer konkaven Oberseite sammeln kann. Säulenkakteen lassen sich meist einfacher gießen, da das Wasser besser abläuft. Beide Formen haben ihre ästhetischen Vorzüge: Säulenkakteen wirken architektonisch und modern, während Kugelkakteen durch ihre geometrischen Formen faszinieren.
  8. Wie erkennt man Wurzelfäule bei stacheligen Pflanzen und was kann dagegen getan werden?
    Wurzelfäule zeigt sich durch charakteristische Symptome: Die Pflanzenbasis wird weich, verfärbt sich braun oder schwarz und kann unangenehm riechen. Der Kaktus verliert an Stabilität und kippt leicht um. Oft schrumpft die Pflanze trotz regelmäßigen Gießens. Bei fortgeschrittener Fäule breitet sich die Verfärbung nach oben aus. Zur Behandlung muss die Pflanze sofort aus dem Topf genommen werden. Alle faulen, braunen Wurzel- und Stammteile großzügig mit scharfem, desinfiziertem Messer entfernen. Die Schnittstellen mehrere Tage abtrocknen lassen, bis sie kallusartig verheilen. Anschließend in frisches, trockenes Kakteensubstrat pflanzen und erst nach einer Woche vorsichtig anfeuchten. Vorbeugung ist wichtig: durchlässiges Substrat verwenden, Staunässe vermeiden und überschüssiges Wasser aus Untersetzern entfernen. Bei rechtzeitiger Behandlung können viele Kakteen gerettet werden.
  9. Wo können spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de beim Kauf von Kakteenerde und Pflegemitteln helfen?
    Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten entscheidende Vorteile beim Kauf von Kakteenerde und Pflegemitteln. Sie führen qualitativ hochwertige, speziell zusammengesetzte Kakteenerden mit optimaler Drainage und dem richtigen Nährstoffgehalt. Das Fachpersonal kann individuell beraten, welches Substrat für verschiedene Kakteenarten geeignet ist. Samen.de als etablierter Gartenexperte verfügt über ein breites Sortiment an Spezialerden, Düngern und Pflegemitteln für Sukkulenten. Zusätzlich erhalten Kunden wertvolle Pflegetipps und können sich über die richtige Anwendung der Produkte informieren lassen. Die Qualität der Produkte ist meist höher als in Baumärkten, da spezialisierte Händler auf die Bedürfnisse von Kakteenliebhabern eingehen. Online-Gartenshops wie samen.de bieten zudem detaillierte Produktbeschreibungen und oft auch weiterführende Pflegeinformationen, die besonders Anfängern helfen.
  10. Welche Pflanzenlampen eignen sich für Kakteen bei unzureichendem Sonnenlicht?
    Bei unzureichendem natürlichen Licht sind spezielle Pflanzenlampen für Kakteen unerlässlich. LED-Vollspektrum-Lampen sind besonders geeignet, da sie energieeffizient sind und das für Photosynthese notwendige Lichtspektrum abdecken. Wichtig ist eine Lichtintensität von mindestens 2000-4000 Lux für die meisten Kakteenarten. Die Beleuchtungsdauer sollte 12-14 Stunden täglich betragen, um das fehlende Sonnenlicht zu kompensieren. Fluoreszenz- oder LED-Lampen mit einem hohen Blau- und Rotanteil fördern sowohl Wachstum als auch Blütenbildung. Der Abstand zur Pflanze sollte 20-40 cm betragen, je nach Lampenstärke. Moderne Grow-Lights mit Timer-Funktionen erleichtern die regelmäßige Beleuchtung. Besonders in den dunklen Wintermonaten sind Pflanzenlampen wichtig, um die natürliche Ruheperiode nicht zu verlängern und gesundes Wachstum zu fördern.
  11. Welche physiologischen Prozesse ermöglichen es Sukkulenten, Trockenperioden zu überstehen?
    Sukkulenten haben bemerkenswerte physiologische Anpassungen entwickelt. Der CAM-Stoffwechsel (Crassulacean Acid Metabolism) ist zentral: Die Spaltöffnungen öffnen sich nachts zur CO2-Aufnahme und schließen tagsüber, um Wasserverlust zu minimieren. Spezialisierte Wasserspeicherzellen im Gewebe können große Mengen Wasser einlagern. Die reduzierte Oberfläche durch modifizierte oder fehlende Blätter verringert die Verdunstung drastisch. Eine dicke Wachsschicht (Kutikula) schützt zusätzlich vor Wasserverlust. Das Wurzelsystem ist oft weitreichend und oberflächennah, um auch geringste Niederschläge effizient zu nutzen. Osmoregulation ermöglicht es den Zellen, auch bei Wassermangel funktionsfähig zu bleiben. Viele Arten können ihren Stoffwechsel bei extremer Trockenheit auf ein Minimum reduzieren und in eine Art Ruhezustand verfallen. Diese Kombination verschiedener Anpassungen macht Sukkulenten zu Meistern des Wassermanagements.
  12. Wie beeinflusst die wachsartige Haut von Kakteen die Verdunstung und den Wasserhaushalt?
    Die wachsartige Kutikula von Kakteen ist eine entscheidende Anpassung für das Überleben in trockenen Gebieten. Diese Wachsschicht bildet eine nahezu undurchlässige Barriere gegen Wasserverlust und kann die Verdunstungsrate um bis zu 95% reduzieren. Sie reflektiert auch schädliche UV-Strahlung und verhindert Überhitzung des Gewebes. Die Kutikula ist besonders an den exponierten Bereichen der Pflanze verstärkt und wird mit dem Alter dicker. Zusätzlich können viele Kakteen die Dicke ihrer Wachsschicht je nach Umweltbedingungen regulieren - bei Trockenheit wird sie verstärkt. Diese Anpassung ermöglicht es Kakteen, auch bei extremer Hitze und geringer Luftfeuchtigkeit ihr kostbares Wasser zu konservieren. Die wachsartige Oberfläche verleiht vielen Kakteen auch ihren charakteristischen bläulichen oder silbrigen Schimmer, der nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend ist.
  13. Warum entwickeln epiphytische Kakteen andere Pflegeansprüche als Wüstenkakteen?
    Epiphytische Kakteen wie der Weihnachtskaktus haben sich an völlig andere Lebensbedingungen angepasst als ihre wüstenbewohnenden Verwandten. Sie wachsen natürlich auf Bäumen in tropischen Regenwäldern, wo sie höhere Luftfeuchtigkeit und regelmäßige, aber gut drainierende Feuchtigkeit erfahren. Daher benötigen sie ein humusreicheres, weniger mineralisches Substrat und können mehr Wasser vertragen. Ihre Pflege erfordert gleichmäßigere Feuchtigkeit ohne komplette Trockenperioden. Die Lichtansprüche sind geringer - sie bevorzugen helles, indirektes Licht statt praller Sonne. Auch die Temperaturschwankungen sollten weniger extrem sein. Epiphytische Kakteen haben oft keine oder nur wenige Dornen und flachere, blattähnliche Segmente. Ihre Blütezeit ist häufig an kürzere Tageslängen gekoppelt, weshalb sie oft im Winter blühen. Diese Unterschiede zeigen die bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit der Kakteenfamilie an verschiedene Ökosysteme.
  14. Welche Rolle spielt das tiefe Wurzelsystem bei der Wasseraufnahme verschiedener Kakteenarten?
    Das Wurzelsystem von Kakteen ist perfekt an ihre Überlebensstrategie angepasst, wobei es zwei Haupttypen gibt. Pfahlwurzler wie große Säulenkakteen entwickeln tiefe Hauptwurzeln, die bis zu mehreren Metern in die Tiefe reichen können, um an Grundwasser zu gelangen. Diese ermöglichen es, auch in längeren Trockenperioden Wasser zu finden. Flachköpfige Arten hingegen haben weitreichende, oberflächliche Wurzelsysteme, die sich bis zu 30 Meter ausdehnen können, um auch geringste Niederschläge sofort aufzufangen. Die Wurzeln sind oft mit feinen Haarwurzeln besetzt, die die Oberfläche für die Wasseraufnahme vergrößern. Bei Regen können sie innerhalb von Stunden große Mengen Wasser absorbieren. Viele Arten kombinieren beide Strategien mit einem gemischten Wurzelsystem. Die Wurzeln können auch bei extremer Trockenheit überleben und sich nach Regenfällen schnell regenerieren.
  15. Wie kann Luftzirkulation bei der Kakteenhaltung Pilzbefall vorbeugen?
    Gute Luftzirkulation ist bei der Kakteenhaltung entscheidend zur Pilzprävention, da stehende Luft ideale Bedingungen für Pilzsporen schafft. Bewegte Luft trocknet Feuchtigkeit schneller ab und verhindert die Bildung des feuchten Milieus, in dem Pilze gedeihen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit ist Luftbewegung besonders wichtig, um Kondensation auf der Pflanzenoberfläche zu vermeiden. Ventilatoren können helfen, die Luft in Bewegung zu halten, sollten aber nicht direkt auf die Pflanzen gerichtet sein. Regelmäßiges Lüften der Räume ist ebenfalls wichtig. Kakteen sollten nicht zu dicht stehen, damit die Luft zwischen ihnen zirkulieren kann. Besonders in den Wintermonaten, wenn die Luftfeuchtigkeit in beheizten Räumen schwankt, ist gute Belüftung wichtig. Nach dem Gießen sorgt Luftbewegung dafür, dass überschüssige Feuchtigkeit schnell verdunstet. Dies ist eine der effektivsten Methoden zur Vorbeugung von Pilzkrankheiten bei Kakteen.
  16. Welche praktischen Methoden gibt es für das sichere Umtopfen von Kakteen mit Dornen?
    Das sichere Umtopfen stacheliger Kakteen erfordert die richtigen Schutzmaßnahmen und Techniken. Dicke Lederhandschuhe sind grundlegend, bieten aber oft nicht genug Schutz vor feinen Dornen. Eine bewährte Methode ist das Einwickeln der Pflanze in mehrere Lagen Zeitungspapier oder alte Handtücher. Grillzangen eignen sich hervorragend, um kleinere Kakteen zu greifen und zu bewegen. Bei größeren Exemplaren kann ein alter Schal oder Gürtel um den Pflanzenkörper gelegt werden. Styroporplatten als Unterlage schützen Arbeitsflächen und bieten Halt. Für besonders schwierige Fälle haben sich Teppichreste oder dicke Schaumstoffpolster bewährt. Wichtig ist, den Kaktus am Wurzelballen und nie am Körper zu greifen. Eine Pinzette hilft bei der Entfernung von Dornen aus der Haut. Die Vorbereitung aller Materialien vor Beginn ist essentiell, um Stress für Pflanze und Gärtner zu minimieren.
  17. Stimmt es, dass Kakteen überhaupt kein Wasser brauchen?
    Nein, das ist ein weit verbreiteter Mythos. Kakteen benötigen durchaus Wasser, nur deutlich weniger und seltener als andere Pflanzen. Sie haben sich zwar an extreme Trockenheit angepasst und können lange ohne Wasser überleben, aber für gesundes Wachstum und Blütenbildung ist regelmäßige Bewässerung notwendig. In der Wachstumsphase von Frühjahr bis Herbst sollten sie alle 7-10 Tage gegossen werden, wenn das Substrat vollständig ausgetrocknet ist. Selbst in der Winterruhe benötigen die meisten Arten gelegentlich minimale Wassermengen. Völlig ohne Wasser würden Kakteen schrumpfen, nicht blühen und schließlich eingehen. Der Schlüssel liegt in der richtigen Dosierung: seltener, aber dann durchdringend gießen. Ihre Wasserspeicherfähigkeit macht sie lediglich toleranter gegenüber Trockenperioden, eliminiert aber nicht ihren Wasserbedarf. Die Kunst der Kakteenpflege liegt im ausgewogenen Verhältnis zwischen zu viel und zu wenig Wasser.
  18. Welche klimatischen Bedingungen herrschen in den ursprünglichen Lebensräumen von Nord- und Südamerika?
    Die ursprünglichen Lebensräume der Kakteen in Nord- und Südamerika sind von extremen klimatischen Bedingungen geprägt. Von den heißen Wüsten Mexikos und der südwestlichen USA mit Temperaturen über 40°C bis zu den Hochebenen der Anden mit kühlen Nächten und intensiver UV-Strahlung. Charakteristisch sind große Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, oft 20-30°C Unterschied. Die Niederschläge sind meist sporadisch und konzentrieren sich auf kurze Regenperioden, gefolgt von monatelanger Trockenheit. Die Luftfeuchtigkeit ist meist niedrig, die Sonneneinstrahlung extrem intensiv. In höheren Lagen herrschen kühlere Temperaturen mit gelegentlichen Frösten. Böden sind meist nährstoffarm, steinig und sehr durchlässig. Starke Winde sind häufig. Diese extremen Bedingungen haben die bemerkenswerten Anpassungen der Kakteen geformt: Wasserspeicherung, reduzierte Verdunstung und Resistenz gegen Temperaturschwankungen. Diese natürlichen Bedingungen erklären auch die speziellen Pflegeanforderungen in der Zimmerhaltung.
  19. Was unterscheidet echte Kaktus-Sukkulenten von anderen Sukkulentenarten?
    Echte Kakteen (Familie Cactaceae) unterscheiden sich von anderen Sukkulenten durch spezielle botanische Merkmale. Das charakteristischste sind die Areolen - kleine, runde Strukturen, aus denen Dornen, Blüten und neue Triebe entspringen. Diese Areolen sind einzigartig für Kakteen und fehlen anderen Sukkulenten völlig. Kakteendornen sind modifizierte Blätter, während andere Sukkulenten oft fleischige Blätter haben. Die meisten Kakteen betreiben CAM-Photosynthese über ihren grünen Stamm, da sie keine oder nur rudimentäre Blätter besitzen. Ihre Blüten haben eine charakteristische Struktur mit zahlreichen Staubgefäßen und sind oft röhrenförmig. Andere Sukkulenten wie Aloen, Echeverien oder Crassulas haben völlig andere Blattstrukturen und Blütenformen. Kakteen stammen fast ausschließlich aus Amerika, während andere Sukkulenten weltweit verbreitet sind. Diese botanischen Unterschiede sind wichtig für die richtige Identifikation und Pflege, da echte Kakteen oft spezifischere Anforderungen haben als andere sukkulente Pflanzengruppen.
  20. Wie lassen sich Zimmerkakteen von anderen pflegeleichten Zimmerpflanzen abgrenzen?
    Zimmerkakteen unterscheiden sich deutlich von anderen pflegeleichten Zimmerpflanzen in mehreren Aspekten. Ihr Wasserbedarf ist außergewöhnlich niedrig - sie vertragen und benötigen sogar längere Trockenperioden, während andere pflegeleichte Pflanzen meist gleichmäßige, moderate Feuchtigkeit bevorzugen. Kakteen benötigen intensives, direktes Sonnenlicht für 6-8 Stunden täglich, während viele andere robuste Zimmerpflanzen auch mit indirektem Licht auskommen. Ihr Substrat muss extrem durchlässig und mineralisch sein, im Gegensatz zu normaler Blumenerde für andere Pflanzen. Die Düngeanforderungen sind minimal - oft reicht monatliche Düngung in der Wachstumszeit. Kakteen brauchen eine ausgeprägte Winterruhe mit reduzierten Temperaturen und minimaler Bewässerung, was bei den wenigsten anderen Zimmerpflanzen notwendig ist. Ihre Toleranz gegenüber Vernachlässigung ist legendär, aber sie haben sehr spezifische Anforderungen, die erfüllt werden müssen. Diese Eigenschaften machen sie zu einzigartigen Vertretern unter den pflegeleichten Zimmerpflanzen.
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