Nährstoffmangel bei Obstbäumen erkennen und beheben

Nährstoffmangel bei Obstbäumen: Erkennung und Vorbeugung

Für eine reiche Obsternte sind gesunde Bäume unerlässlich, jedoch kann ein Nährstoffmangel die Erträge erheblich beeinträchtigen. Als langjährige Hobbygärtnerin habe ich einiges über die Pflege von Obstbäumen gelernt und möchte meine Erfahrungen mit Ihnen teilen.

Wichtige Aspekte im Überblick

  • Nährstoffmangel wirkt sich negativ auf Wachstum und Fruchtqualität aus
  • Visuelle Symptome helfen bei der Früherkennung
  • Regelmäßige Bodenanalysen sind ratsam
  • Gezielte Düngung kann Mängel ausgleichen

Die Bedeutung gesunder Obstbäume

Wer kennt das nicht? Man freut sich das ganze Jahr auf leckere Früchte aus dem eigenen Garten, und dann hängen nur ein paar kümmerliche Äpfel am Baum. Oft steckt ein Nährstoffmangel dahinter. Gut versorgte Obstbäume sind nicht nur ein Blickfang, sondern liefern auch reichlich hochwertige Früchte. In meinem Garten habe ich beobachtet, dass vitale Obstbäume Krankheiten und Schädlingen besser trotzen.

Wie sich Nährstoffmangel auf Ertrag und Qualität auswirkt

Ein Nährstoffmangel kann sich auf vielfältige Weise bemerkbar machen. Die Früchte bleiben möglicherweise klein, schmecken fad oder fallen vorzeitig ab. Auch das Baumwachstum leidet: Triebe verkümmern, Blätter verfärben sich oder fallen ab. Im schlimmsten Fall kann der Baum sogar eingehen. Für vitale Obstbäume und eine ergiebige Ernte ist daher ein ausgewogener Nährstoffhaushalt entscheidend.

Grundlagen der Pflanzenernährung

Um Nährstoffmängel zu erkennen und zu beheben, müssen wir die Grundlagen der Pflanzenernährung verstehen. Obstbäume brauchen verschiedene Nährstoffe, die sich in zwei Hauptgruppen einteilen lassen: Makronährstoffe und Mikronährstoffe.

Makronährstoffe: Das Fundament für gesundes Wachstum

Zu den wichtigsten Makronährstoffen gehören:

  • Stickstoff (N): Kurbelt Wachstum und Blattbildung an
  • Phosphor (P): Unterstützt Wurzelwachstum und Blütenbildung
  • Kalium (K): Verbessert Fruchtqualität und Frostresistenz
  • Calcium (Ca): Stärkt Zellwände und beugt Stippe vor
  • Magnesium (Mg): Spielt eine Schlüsselrolle bei der Photosynthese
  • Schwefel (S): Fördert die Eiweißbildung

Mikronährstoffe: Kleine Mengen, große Wirkung

Obwohl in geringeren Mengen benötigt, sind Mikronährstoffe nicht minder wichtig:

  • Eisen (Fe): Unverzichtbar für die Chlorophyllbildung
  • Mangan (Mn): Aktiviert wichtige Enzyme
  • Zink (Zn): Unterstützt Wachstum und Fruchtbildung
  • Kupfer (Cu): Wichtig für Stoffwechselprozesse
  • Bor (B): Fördert Blüten- und Fruchtentwicklung
  • Molybdän (Mo): Unterstützt die Stickstoffverwertung

Wie Obstbäume Nährstoffe aufnehmen und transportieren

Obstbäume nehmen die meisten Nährstoffe über ihre Wurzeln aus dem Boden auf. Der pH-Wert spielt dabei eine entscheidende Rolle, da er die Verfügbarkeit der Nährstoffe für die Wurzeln beeinflusst. In meinem Garten habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein pH-Wert zwischen 6,0 und 6,8 für die meisten Obstbäume optimal ist. Die aufgenommenen Nährstoffe werden dann über das Xylem in alle Baumteile transportiert. Interessanterweise können einige Nährstoffe, wie Kalium, auch über die Blätter aufgenommen werden – eine Erkenntnis, die man sich bei der Blattdüngung zunutze macht.

Visuelle Diagnose von Nährstoffmangel

Die visuelle Diagnose von Nährstoffmängeln erfordert ein geübtes Auge und etwas Erfahrung. Mit der Zeit lernt man, die Anzeichen zu deuten. Hier einige allgemeine Symptome, auf die Sie achten sollten:

Allgemeine Anzeichen von Unterversorgung

  • Vergilbung der Blätter (Chlorose)
  • Verkümmertes Wachstum
  • Vorzeitiger Blattfall
  • Kleine oder deformierte Früchte
  • Absterben von Zweigspitzen

Diese Symptome können auf verschiedene Nährstoffmängel hindeuten. Um genauer zu bestimmen, welcher Nährstoff fehlt, müssen wir die spezifischen Symptome für Makronährstoffmangel betrachten.

Spezifische Symptome für Makronährstoffmangel

Stickstoffmangel

Ein Stickstoffmangel zeigt sich oft zuerst an den älteren Blättern. Sie werden hellgrün bis gelblich, während die jüngeren Blätter zunächst noch grün bleiben. Die Bäume wachsen langsamer und bilden weniger neue Triebe. In meinem Obstgarten habe ich beobachtet, dass stickstoffunterversorgte Bäume oft auch kleinere Früchte tragen.

Phosphormangel

Bei Phosphormangel färben sich die Blätter häufig dunkelgrün mit einem rötlich-violetten Schimmer, besonders an den Blatträndern. Die Bäume bilden weniger Blüten und Früchte. Ich habe festgestellt, dass ein Phosphormangel besonders im Frühjahr auffällt, wenn die Bäume eigentlich kräftig wachsen sollten.

Kaliummangel

Kaliummangel erkennt man an Blättern, die zunächst am Rand braun werden und sich dann einrollen. Die Früchte bleiben klein und schmecken oft fade. In meinem Garten hatte ich einmal einen Apfelbaum mit Kaliummangel – die Äpfel waren zwar schön rot, aber leider nicht besonders aromatisch.

Die visuelle Diagnose ist ein wichtiger erster Schritt, um Nährstoffmängel zu erkennen. Allerdings können sich die Symptome verschiedener Mängel ähneln oder überlagern. Daher empfiehlt es sich, zusätzlich eine Bodenanalyse durchzuführen, um ein vollständiges Bild zu erhalten. Als erfahrene Hobbygärtnerin rate ich Ihnen, regelmäßig den Zustand Ihrer Obstbäume zu überprüfen und bei Verdacht auf Nährstoffmangel frühzeitig zu handeln.

Wenn Mikronährstoffe fehlen: Symptome bei Obstbäumen

Auch wenn Mikronährstoffe nur in kleinen Mengen benötigt werden, können sie großen Ärger machen, wenn sie fehlen. Hier ein Überblick über die häufigsten Mangelerscheinungen:

Eisenmangel: Wenn die Blätter erblassen

Ein Eisenmangel lässt sich oft an einer Gelbfärbung der Blätter zwischen den Blattadern erkennen. Das Kuriose daran: Es beginnt bei den jüngsten Blättern und breitet sich dann aus. In extremen Fällen werden die Blätter fast weiß und sterben ab. Interessanterweise tritt Eisenmangel häufig in kalkhaltigen Böden auf. Das Eisen ist zwar da, aber für den Baum nicht verfügbar - eine Art 'Schlaraffenland-Phänomen' für Pflanzen.

Magnesiummangel: Grüne Adern, gelbe Blätter

Bei Magnesiummangel verfärben sich die Blätter zwischen den Adern gelb, während die Adern selbst grün bleiben. Es erinnert ein wenig an ein Straßennetz auf einer Landkarte. Dieser Mangel zeigt sich zuerst an den älteren Blättern. In meinem Garten habe ich beobachtet, dass sich die Blattränder bei starkem Mangel nach oben wölben können - als würden sie die Arme heben und um Hilfe rufen.

Bormangel: Wenn Früchte und Blätter rebellieren

Bormangel äußert sich durch verkrüppelte, kleine Blätter und abgestorbene Triebspitzen. Die Früchte können deformiert sein und innen braune, korkige Stellen aufweisen - als hätten sie innerlich einen Sonnenbrand. Bei Kernobst wie Äpfeln kann es zu erhöhtem Fruchtfall kommen. Es ist, als würden die Früchte lieber den Freitod wählen, als unter solchen Bedingungen zu wachsen.

Zinkmangel: Der Zwergenwuchs unter den Mängeln

Zinkmangel führt zu kleinen, schmaleren Blättern und verkürzten Trieben. Das Resultat ist ein buschiger Wuchs, den man als 'Kleinblättrigkeit' bezeichnet. Es sieht aus, als hätte jemand den Baum geschrumpft. Die Früchte bleiben ebenfalls klein und können deformiert sein - nicht gerade das, was man sich für seine Ernte wünscht.

Detektivarbeit: Symptome unterscheiden

Die Symptome verschiedener Nährstoffmängel können sich manchmal ähneln - es ist ein bisschen wie bei einem Krimi, wo man die Indizien richtig deuten muss. Hier ein paar Tipps zur Unterscheidung:

  • Schaut genau hin, wo die Symptome zuerst auftreten: Eisenmangel zeigt sich zuerst an jungen Blättern, Magnesiummangel dagegen an älteren.
  • Achtet auf das Verfärbungsmuster: Bei Eisenmangel bleiben die Blattadern grün, bei Zinkmangel ist das gesamte Blatt betroffen.
  • Werft einen Blick auf die Früchte: Bormangel führt oft zu deformierten Früchten, bei Zinkmangel bleiben sie eher klein.
  • Berücksichtigt den Bodenzustand: In alkalischen Böden sind Eisen- und Zinkmangel wahrscheinlicher, in sauren Böden eher Magnesiummangel.

Den Dingen auf den Grund gehen: Bodenanalyse und Blattdiagnose

Um Nährstoffmängeln wirklich auf die Schliche zu kommen, sind Bodenanalysen und Blattdiagnosen unerlässlich.

Warum regelmäßige Bodenuntersuchungen Gold wert sind

Regelmäßige Bodenuntersuchungen, idealerweise alle 3-4 Jahre, geben Aufschluss über den Nährstoffgehalt und den pH-Wert des Bodens. Sie sind wie ein Gesundheits-Check-up für euren Garten. So könnt ihr Mängel frühzeitig erkennen und korrigieren, bevor sichtbare Symptome auftreten. Zudem ermöglichen sie eine präzise Düngung - gut für den Geldbeutel und die Umwelt.

Bodenproben richtig nehmen und verstehen

Für eine aussagekräftige Bodenanalyse ist die korrekte Probenahme entscheidend:

  • Nehmt Proben aus verschiedenen Stellen des Obstgartens - denkt daran, euer Garten ist kein Einheitsbrei.
  • Stecht etwa 15-20 cm tief und mischt die Proben gut durch.
  • Vermeidet Probenahmen direkt nach einer Düngung oder bei sehr nassem Boden - das verfälscht die Ergebnisse.
  • Lasst die Analyse von einem akkreditierten Labor durchführen - Profis wissen, was sie tun.

Bei der Interpretation der Ergebnisse ist es wichtig, nicht nur auf absolute Werte zu starren. Das Verhältnis der Nährstoffe zueinander spielt eine große Rolle. Ein Übermaß an einem Nährstoff kann die Aufnahme eines anderen behindern - eine Art Nährstoff-Konkurrenz.

Blattanalyse: Der Feinschliff der Diagnose

Die Blattanalyse ergänzt die Bodenuntersuchung perfekt. Sie zeigt, welche Nährstoffe der Baum tatsächlich aufgenommen hat - sozusagen ein Blick in den Baumspeiseplan. Für die Blattanalyse werden meist im Juli oder August vollentwickelte Blätter aus dem mittleren Bereich der Jahrestriebe entnommen. Die Ergebnisse können Probleme aufdecken, die durch die Bodenanalyse allein nicht erkennbar sind, wie zum Beispiel Aufnahmestörungen durch ungünstige pH-Werte.

Nährstoffmangel beheben: So wird's gemacht

Wenn ihr einen Nährstoffmangel festgestellt habt, ist es Zeit zu handeln. Hier ein paar Tipps, wie ihr eure Obstbäume wieder auf Vordermann bringen könnt:

Den pH-Wert ins Gleichgewicht bringen

Der pH-Wert des Bodens ist wie ein Dirigent, der bestimmt, welche Nährstoffe mitspielen dürfen. Die meisten Obstbäume mögen es leicht sauer bis neutral, also pH-Werte zwischen 6,0 und 7,0. Ist der Boden zu sauer, kann eine Kalkung Wunder wirken. Bei zu alkalischen Böden können schwefelhaltige Dünger oder organisches Material wie Nadelholzrinde helfen, den pH-Wert zu senken. Aber Vorsicht: Rome wasn't built in a day - die Anpassung des pH-Wertes sollte langsam und über mehrere Jahre erfolgen, um die Bodenbiologie nicht zu überfordern.

Organische Düngung: Der Schlüssel zu gesunden Obstbäumen

Als langjährige Hobbygärtnerin habe ich gelernt, dass organische Düngung für Obstbäume Gold wert ist. Sie versorgt nicht nur die Bäume mit lebenswichtigen Nährstoffen, sondern verbessert auch die Bodenstruktur und fördert ein reges Bodenleben. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich die Vitalität der Bäume durch die richtige Pflege steigern lässt.

Kompost und Mulch: Nahrung für Baum und Boden

Kompost ist für mich das A und O der organischen Düngung. Er enthält eine Fülle von Nährstoffen und wirkt wahre Wunder für die Bodenstruktur. In meinem Garten verteile ich etwa 2-3 Liter Kompost pro Quadratmeter im Kronenbereich, entweder im Frühjahr oder im Herbst. Dabei achte ich darauf, den Kompost nicht direkt am Stamm auszubringen, um Fäulnis zu vermeiden.

Mulchen ist eine weitere Methode, die ich sehr schätze. Ob Rasenschnitt, Laub oder Holzhäcksel - eine 5-10 cm dicke Mulchschicht unterdrückt nicht nur Unkraut, sondern hält auch die Feuchtigkeit im Boden und bildet mit der Zeit wertvollen Humus.

Gründüngung: Die natürliche Bodenverbesserung

Für größere Obstanlagen eignet sich die Gründüngung hervorragend. Pflanzen wie Klee, Lupinen oder Phacelia zwischen den Baumreihen lockern den Boden, binden Stickstoff und liefern organische Substanz. Es ist erstaunlich zu sehen, wie diese unscheinbaren Pflanzen den Boden regelrecht aufpäppeln können.

Wenn's mal nicht reicht: Mineralische Düngung bei Nährstoffmangel

Manchmal stellen wir trotz sorgfältiger organischer Düngung fest, dass bestimmte Nährstoffe fehlen. In solchen Fällen kann eine gezielte mineralische Düngung Abhilfe schaffen.

Grunddüngung im Frühjahr

Die Grunddüngung erfolgt im Frühjahr, wenn die Bäume ihren Wachstumsschub starten. Je nach Ergebnis der Bodenanalyse kommen Mehr- oder Einzelnährstoffdünger zum Einsatz. Besonders wichtig sind dabei Stickstoff, Kalium und Magnesium.

Blattdüngung: Schnelle Hilfe bei akutem Mangel

Bei akutem Nährstoffmangel hat sich die Blattdüngung als äußerst effektiv erwiesen. Die Nährstoffe werden direkt über die Blätter aufgenommen, was besonders bei Spurenelementen gut funktioniert. Ich sprühe die Blattdünger am frühen Morgen oder Abend, wenn die Sonne nicht zu intensiv scheint.

Zeitpunkt und Methoden: Wann und wie düngen?

Die Hauptdüngung führe ich im Frühjahr durch, gefolgt von einer leichteren Gabe im Frühsommer. Den Dünger verteile ich gleichmäßig im Kronenbereich und arbeite ihn leicht ein. Bei Jungbäumen bin ich vorsichtiger und beschränke mich oft auf eine leichte organische Düngung.

Vorbeugung ist besser als Heilung: Nährstoffmangel vermeiden

Die richtige Sorte für den richtigen Standort

Es ist wichtig, Obstsorten zu wählen, die zum Standort passen. Nicht jeder Baum gedeiht überall gleich gut - eine Erkenntnis, die ich durch einige Fehlschläge in meinem Garten gewonnen habe.

Bodenpflege und Humusaufbau: Das Fundament für gesunde Bäume

Ein humusreicher Boden ist das Beste, was wir unseren Obstbäumen bieten können. Durch regelmäßiges Mulchen, Kompostgaben und Gründüngung fördern wir den Humusaufbau, verbessern die Wasserspeicherung und erhöhen die Nährstoffverfügbarkeit.

Clever bewässern

Wasser ist der Transporteur für Nährstoffe. Ich habe gelernt, dass es besser ist, seltener, aber dafür durchdringend zu gießen. So erreicht das Wasser auch tiefere Bodenschichten.

Die unsichtbaren Helfer: Mykorrhiza und Bodenleben

Mykorrhiza-Pilze sind faszinierende Organismen, die die Nährstoffaufnahme der Bäume enorm verbessern können. Um sie zu fördern, verzichte ich weitgehend auf chemische Mittel und setze auf organische Methoden. Bei Neupflanzungen habe ich gute Erfahrungen mit Mykorrhiza-Präparaten gemacht.

Mit diesen Maßnahmen schaffen wir die Grundlage für gesunde, ertragreiche Obstbäume. Dennoch ist es wichtig, unsere Bäume im Auge zu behalten und die Düngung bei Bedarf anzupassen. Jeder Garten ist einzigartig, und manchmal braucht es etwas Experimentierfreude, um die perfekte Balance zu finden.

Ein genauerer Blick auf verschiedene Obstarten

Kernobst: Äpfel und Birnen

Bei Kernobst verraten oft die Blätter, wenn etwas nicht stimmt. Stickstoffmangel lässt die Blätter hellgrün bis gelblich werden, während bei Eisenmangel eine faszinierende Chlorose auftritt - grüne Adern auf gelbem Grund, fast wie ein Kunstwerk. Kalium- und Magnesiummangel zeigen sich gerne als braune Ränder an den Blättern. Besonders interessant finde ich, dass Bormangel bei Äpfeln zu einer korkartigen Fruchtschale führen kann - als wollten die Äpfel sich eine dickere Haut zulegen.

Steinobst: Kirschen und Pflaumen

Steinobst reagiert manchmal richtig zickig auf Kalziummangel. Es kann zu Gummifluss kommen, und die Bäume werden anfälliger für die Monilia-Spitzendürre. Stickstoffmangel macht sich auch hier durch helles Laub und schwaches Wachstum bemerkbar. Bei Pflaumen kann Eisenmangel die Blätter regelrecht ausbleichen, während Kirschbäume bei Magnesiummangel oft eine rötliche Färbung zwischen den Blattadern zeigen - als würden sie vor Verlegenheit erröten.

Beerenobst: Die kleinen Kraftpakete

Unsere Beerensträucher sind wahre Mimosen, wenn es um Nährstoffe geht. Johannis- und Stachelbeeren mögen es gar nicht, wenn Stickstoff oder Kalium fehlen. Bei Erdbeeren kann Eisenmangel die jungen Blätter so stark aufhellen, dass sie fast weiß erscheinen. Himbeeren leiden häufig unter Magnesiummangel, was zu einer Vergilbung zwischen den Blattadern führt - als hätten die Blätter Streifen bekommen.

Das komplizierte Zusammenspiel der Nährstoffe

Wenn Nährstoffe sich zanken oder kuscheln

Es ist schon faszinierend, wie Nährstoffe sich gegenseitig beeinflussen. Manchmal verhalten sie sich wie zickige Nachbarn: Zu viel Kalium kann die Aufnahme von Magnesium blockieren, ähnlich ist es bei Calcium und Kalium. Andererseits gibt es auch Nährstoffe, die super zusammenarbeiten, wie Stickstoff und Phosphor - ein echtes Dream-Team für das Pflanzenwachstum.

Was das für unsere Düngung bedeutet

Diese Wechselwirkungen zeigen, wie wichtig eine ausgewogene Ernährung für unsere Obstbäume ist. Übertreiben wir es mit einem Nährstoff, kann das indirekt zu einem Mangel an einem anderen führen - eine Art Nährstoff-Domino-Effekt. Deshalb empfehle ich, regelmäßig den Boden zu untersuchen und die Düngung entsprechend anzupassen. Bei Mehrnährstoffdüngern sollten wir auf ein ausgewogenes Verhältnis achten - so als würden wir eine ausgewogene Mahlzeit für unsere Bäume zubereiten.

Der Weg zu glücklichen und gesunden Obstbäumen

Ich habe in meinen Jahren als Hobbygärtnerin gelernt, dass die frühzeitige Erkennung von Nährstoffmängeln der Schlüssel zu einem erfolgreichen Obstgarten ist. Es braucht ein wachsames Auge und regelmäßige Pflege. Wenn wir lernen, die Zeichen richtig zu deuten und gezielt zu handeln, können wir die Nährstoffversorgung unserer Bäume deutlich verbessern.

Ein nachhaltiger Obstanbau ist wie ein Puzzle aus vielen Teilen: Neben der richtigen Düngung spielen auch die Förderung des Bodenlebens, die Wahl der passenden Sorten für unseren Standort und ein kluger Fruchtwechsel wichtige Rollen. Wenn all diese Faktoren zusammenpassen, können wir uns über gesunde, ertragreiche Bäume und leckere Früchte freuen.

Es geht darum, eine Balance zu finden - zwischen dem, was unsere Bäume brauchen, was unser Garten hergibt und was wir uns von unserer Ernte erhoffen. Mit etwas Wissen und Erfahrung lässt sich das durchaus erreichen. So wird unser Obstgarten nicht nur zu einer Quelle köstlicher Früchte, sondern auch zu einem Ort, an dem wir zur Ruhe kommen und die Natur genießen können.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Wie erkennt man einen Nährstoffmangel bei Obstbäumen rechtzeitig?
    Nährstoffmangel bei Obstbäumen lässt sich durch aufmerksame visuelle Beobachtung frühzeitig erkennen. Typische Warnsignale sind Vergilbung der Blätter (Chlorose), verkümmertes Wachstum, vorzeitiger Blattfall und kleine oder deformierte Früchte. Besonders charakteristisch ist das Absterben von Zweigspitzen. Bei Stickstoffmangel beginnt die Gelbfärbung an älteren Blättern, während sie bei Eisenmangel zuerst an jungen Blättern auftritt. Regelmäßige Kontrollen im Frühjahr und Sommer sind entscheidend, da sich Mängel oft schleichend entwickeln. Achten Sie auf Verfärbungsmuster: Bleiben bei Eisenmangel die Blattadern grün, während das Gewebe dazwischen gelb wird, deutet dies auf spezifische Defizite hin. Ein trainiertes Auge erkennt Probleme oft Wochen vor sichtbaren Schäden an Früchten oder massivem Blattverlust. Je früher Mängel erkannt werden, desto effektiver lassen sich Gegenmaßnahmen einleiten und Ernteverluste vermeiden.
  2. Welche Makronährstoffe benötigen Obstbäume für gesundes Wachstum?
    Obstbäume benötigen sechs essenzielle Makronährstoffe für optimales Wachstum. Stickstoff (N) ist der Wachstumsmotor und fördert Trieb- und Blattbildung, sollte aber nicht überdosiert werden. Phosphor (P) unterstützt das Wurzelwachstum und die Blütenbildung, besonders wichtig für Jungbäume. Kalium (K) verbessert die Fruchtqualität, das Aroma und erhöht die Frostresistenz der Bäume. Calcium (Ca) stärkt die Zellwände und beugt physiologischen Störungen wie Stippe bei Äpfeln vor. Magnesium (Mg) ist zentral für die Photosynthese als Bestandteil des Chlorophylls. Schwefel (S) fördert die Eiweißbildung und ist wichtig für die Pflanzengesundheit. Das richtige Verhältnis dieser Nährstoffe ist entscheidend: Ein Übermaß eines Elements kann die Aufnahme anderer behindern. Die Bedürfnisse variieren je nach Obstbaumart, Wachstumsphase und Bodenbeschaffenheit, weshalb eine ausgewogene Düngungsstrategie basierend auf Bodenanalysen empfehlenswert ist.
  3. Warum ist eine regelmäßige Bodenanalyse für die Baumpflege wichtig?
    Regelmäßige Bodenanalysen, idealerweise alle 3-4 Jahre, sind das Fundament professioneller Baumpflege. Sie fungieren wie ein Gesundheits-Check-up für den Garten und decken Nährstoffmängel auf, bevor sichtbare Symptome auftreten. Der pH-Wert wird ermittelt, der maßgeblich die Nährstoffverfügbarkeit beeinflusst - bei ungünstigen Werten können vorhandene Nährstoffe für die Bäume unzugänglich sein. Die Analyse zeigt nicht nur absolute Nährstoffgehalte, sondern auch deren Verhältnisse zueinander, da Nährstoff-Konkurrenzen die Aufnahme behindern können. Präzise Düngung wird möglich, was sowohl ökonomisch als auch ökologisch vorteilhaft ist - Überdüngung wird vermieden, Kosten gespart und Umweltbelastungen reduziert. Langfristige Bodentrends lassen sich verfolgen und Düngungsstrategien entsprechend anpassen. Besonders bei Problemböden oder nach Neupflanzungen liefern Analysen wertvolle Erkenntnisse für gezielte Bodenverbesserungsmaßnahmen und optimale Nährstoffversorgung der Obstbäume.
  4. Welche spezifischen Symptome zeigen verschiedene Obstbaumarten bei Nährstoffdefizit?
    Verschiedene Obstbaumarten reagieren charakteristisch unterschiedlich auf Nährstoffmängel. Bei Kernobst wie Äpfeln und Birnen zeigt sich Stickstoffmangel durch hellgrüne bis gelbliche Blätter, während Eisenmangel eine typische Chlorose mit grünen Adern auf gelbem Grund verursacht. Bormangel führt bei Äpfeln zu korkartigen Stellen in der Fruchtschale. Steinobst reagiert besonders empfindlich auf Kalziummangel mit Gummifluss und erhöhter Anfälligkeit für Monilia-Spitzendürre. Kirschen zeigen bei Magnesiummangel rötliche Verfärbungen zwischen den Blattadern, während Pflaumen bei Eisenmangel stark ausbleichen können. Beerenobst verhält sich wie kleine Mimosen: Johannis- und Stachelbeeren reagieren zickig auf Stickstoff- oder Kaliummangel. Erdbeeren entwickeln bei Eisenmangel fast weiße junge Blätter, Himbeeren leiden häufig unter Magnesiummangel mit charakteristischen gelben Streifen zwischen den Blattadern. Diese artspezifischen Symptome helfen bei der gezielten Diagnose und ermöglichen passende Gegenmaßnahmen.
  5. Wie beeinflussen sich verschiedene Nährstoffe gegenseitig bei der Aufnahme?
    Nährstoffe im Boden verhalten sich wie komplexe Nachbarschaften - manche harmonieren, andere konkurrieren miteinander. Antagonistische Wechselwirkungen treten auf, wenn zu viel Kalium die Magnesiumaufnahme blockiert oder übermäßiges Calcium die Kaliumverfügbarkeit reduziert. Ähnlich können hohe Phosphorgehalte die Zinkaufnahme behindern. Diese Konkurrenz entsteht durch ähnliche Ionenradien oder Ladungen, die um dieselben Aufnahmestellen an den Wurzeln wetteifern. Synergistische Effekte zeigen sich bei Stickstoff und Phosphor, die sich gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken und gemeinsam das Pflanzenwachstum optimal fördern. Der pH-Wert wirkt wie ein Dirigent, der bestimmt, welche Nährstoffe überhaupt verfügbar sind. In alkalischen Böden werden Eisen, Mangan und Zink schlecht verfügbar, während saure Böden die Calcium- und Magnesiumaufnahme erschweren. Diese komplexen Wechselwirkungen verdeutlichen, warum ausgewogene Düngung wichtiger ist als die isolierte Betrachtung einzelner Nährstoffe - ein Nährstoff-Domino-Effekt kann entstehen.
  6. Worin unterscheiden sich organische und mineralische Düngung bei Obstbäumen?
    Organische und mineralische Düngung unterscheiden sich grundlegend in Wirkweise und Effekten. Organische Dünger wie Kompost, Mist oder Mulch wirken langfristig und nachhaltig - sie verbessern die Bodenstruktur, fördern das Bodenleben und schaffen stabile Humusschichten. Die Nährstofffreisetzung erfolgt langsam und kontrolliert durch mikrobielle Zersetzung, wodurch Auswaschungsverluste minimiert werden. Gleichzeitig wird die Wasserspeicherkapität des Bodens erhöht. Mineralische Dünger wirken schnell und gezielt - sie können akute Nährstoffmängel rasch beheben und sind präzise dosierbar. Besonders bei der Blattdüngung zeigen sie sofortige Effekte. Allerdings verbessern sie die Bodenstruktur nicht und können bei Überdosierung zu Salzschäden oder Nährstoffauswaschung führen. In der Praxis kombiniert eine durchdachte Düngungsstrategie beide Ansätze: organische Grunddüngung für langfristige Bodengesundheit und gezielte mineralische Ergänzung bei spezifischen Mängeln. Diese Kombination nutzt die Vorteile beider Systeme optimal aus.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Chlorose und anderen Blattverfärbungen?
    Chlorose bezeichnet spezifisch die Gelbfärbung von Blättern durch reduzierten Chlorophyllgehalt und unterscheidet sich deutlich von anderen Verfärbungen. Bei Eisenchlorose bleiben die Blattadern charakteristisch grün, während das Gewebe dazwischen gelb bis weiß wird - ein eindeutiges Erkennungsmerkmal. Magnesiummangel-Chlorose zeigt ähnliche Muster, beginnt aber typischerweise an älteren Blättern. Im Gegensatz dazu führt Stickstoffmangel zu einer gleichmäßigen Gelbfärbung des gesamten Blattes, beginnend an älteren Blättern. Kaliummangel äußert sich durch braune Blattränder und Einrollen der Blätter, nicht durch Gelbfärbung. Andere Verfärbungen haben verschiedene Ursachen: Rötliche Färbungen können auf Phosphormangel oder Kältestress hindeuten, braune Flecken entstehen oft durch Krankheiten oder Sonnenbrand. Herbstliche Verfärbungen sind natürlich und entstehen durch Chlorophyllabbau bei nachlassender Photosynthese. Die genaue Beobachtung des Verfärbungsmusters, der betroffenen Blattteile und des Auftretens an älteren versus jüngeren Blättern ermöglicht eine präzise Diagnose.
  8. Wie wirkt sich der pH-Wert des Bodens auf die Nährstoffverfügbarkeit aus?
    Der pH-Wert fungiert als Dirigent der Nährstoffverfügbarkeit und beeinflusst maßgeblich, welche Nährstoffe die Obstbäume aufnehmen können. Für die meisten Obstbäume ist ein pH-Wert zwischen 6,0 und 6,8 optimal - in diesem leicht sauren bis neutralen Bereich sind die meisten Nährstoffe gut verfügbar. In alkalischen Böden (pH über 7,5) werden wichtige Mikronährstoffe wie Eisen, Mangan und Zink unlöslich und für die Wurzeln unzugänglich - das 'Schlaraffenland-Phänomen', bei dem Nährstoffe vorhanden, aber nicht verfügbar sind. Saure Böden (pH unter 5,5) können toxische Aluminiumkonzentrationen freisetzen und die Verfügbarkeit von Calcium und Magnesium reduzieren. Gleichzeitig werden in sehr sauren Böden manche Mikronährstoffe übermäßig verfügbar und können toxisch wirken. Die pH-Korrektur sollte langsam über mehrere Jahre erfolgen, um die empfindliche Bodenbiologie nicht zu schädigen. Kalkung hebt saure Böden an, während schwefelhaltige Materialien alkalische Böden absenken können.
  9. Welche Bodenmessgeräte eignen sich für die Analyse von Nährstoffen im Obstgarten?
    Für die Nährstoffanalyse im Obstgarten stehen verschiedene Messgeräte zur Verfügung. Einfache pH-Messgeräte sind grundlegend und zeigen, ob der Boden sauer, neutral oder alkalisch ist - entscheidend für die Nährstoffverfügbarkeit. Digitale Multimeter messen pH-Wert, Feuchtigkeit und teilweise Leitfähigkeit, die Rückschlüsse auf den Salzgehalt zulässt. Professionellere Bodentester erfassen zusätzlich wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium durch Farbumschläge oder digitale Anzeige. Für präzise Messungen haben sich Geräte mit Kalibrierfunktion bewährt. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de führen verschiedene Bodenmessgeräte und können bei der Auswahl des passenden Modells beraten. Wichtig ist die regelmäßige Kalibrierung und sachgemäße Anwendung - Messungen sollten bei konstanten Bedingungen erfolgen. Für umfassende Analysen inklusive Mikronährstoffe und Schwermetalle bleiben professionelle Laboranalysen unverzichtbar, aber Schnelltests geben wertvolle Orientierung für die laufende Gartenpflege und ermöglichen zeitnahe Anpassungen der Düngungsstrategie.
  10. Wo kann man professionelle Gartendünger für spezifische Nährstoffmängel erhalten?
    Professionelle Gartendünger für spezifische Nährstoffmängel sind in verschiedenen Bezugsquellen erhältlich. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten ein breites Sortiment gezielter Düngemittel - von Einzelnährstoffdüngern bis hin zu speziellen Obstbaumdüngern mit ausgewogenen Nährstoffverhältnissen. Diese Fachhändler punkten durch kompetente Beratung und können basierend auf Bodenanalysen passende Produkte empfehlen. Gartencenter führen ebenfalls professionelle Dünger, oft mit zusätzlicher Beratung durch geschultes Personal. Online-Shops ermöglichen bequemen Vergleich verschiedener Produkte und Hersteller. Landwirtschaftliche Genossenschaften bieten oft hochwertige Dünger in größeren Mengen für Obstanbauer. Bei der Auswahl sollte auf Qualitätszertifikate, Nährstoffangaben und Anwendungsempfehlungen geachtet werden. Organische Spezialdünger, Blattdünger für Mikronährstoffe und pH-regulierende Produkte erweitern das Sortiment. Wichtig ist die Wahl seriöser Anbieter, die transparente Inhaltsstoffangaben liefern und bei Fragen fachkundige Unterstützung bieten können.
  11. Welche Rolle spielen Mykorrhiza-Pilze bei der Nährstoffaufnahme von Obstbäumen?
    Mykorrhiza-Pilze sind faszinierende symbiotische Partner, die die Nährstoffaufnahme von Obstbäumen revolutionieren können. Diese mikroskopischen Helfer bilden ein ausgedehntes Pilzgeflecht um und in den Baumwurzeln, wodurch die effektive Wurzeloberfläche um das 10-100fache vergrößert wird. Dadurch erreichen die Bäume Nährstoffe und Wasser in Bodenbereichen, die ohne diese Partnerschaft unzugänglich wären. Besonders bei Phosphor, der im Boden oft schwer beweglich ist, zeigen Mykorrhiza-Pilze beeindruckende Effekte - sie können diesen Nährstoff aus größeren Entfernungen herantransportieren. Als Gegenleistung erhalten die Pilze Kohlenhydrate vom Baum. Mykorrhiza verbessert auch die Aufnahme von Mikronährstoffen wie Zink und Kupfer und erhöht die Stressresistenz der Bäume gegen Trockenheit und Krankheiten. Der Einsatz von Mykorrhiza-Präparaten, besonders bei Neupflanzungen, kann die Anwachsrate und Vitalität erheblich steigern. Chemische Fungizide können diese sensiblen Pilzpartner schädigen, weshalb organische Bewirtschaftung ihre Entwicklung fördert.
  12. Wie beeinflusst das Bodenleben die Verfügbarkeit von Mikronährstoffen?
    Das Bodenleben spielt eine Schlüsselrolle bei der Verfügbarkeit von Mikronährstoffen für Obstbäume. Bakterien, Pilze, Regenwürmer und andere Bodenorganismen bilden ein komplexes Ökosystem, das Nährstoffe mobilisiert und transformiert. Mikroorganismen scheiden organische Säuren aus, die gebundene Mikronährstoffe wie Eisen, Mangan und Zink aus Mineralpartikeln lösen und für Pflanzenwurzeln verfügbar machen. Regenwürmer durchmischen den Boden und schaffen durch ihre Ausscheidungen nährstoffreiche Bereiche mit optimaler Struktur. Spezielle Bakterien können Stickstoff aus der Luft binden und anderen Organismen zur Verfügung stellen. Das Bodenleben wandelt organische Substanz in Humus um, der wie ein Nährstoffspeicher funktioniert und Mikronährstoffe vor Auswaschung schützt. Ein gesundes Bodenleben puffert auch pH-Schwankungen ab und hält optimale Bedingungen für die Nährstoffverfügbarkeit aufrecht. Chemische Bodenbehandlungen können dieses sensible System stören, weshalb organische Methoden wie Kompostgaben und Mulchen das Bodenleben fördern und langfristig die Mikronährstoffversorgung verbessern.
  13. Warum ist Humusaufbau für die langfristige Obstbaumgesundheit entscheidend?
    Humusaufbau ist das Fundament langfristiger Obstbaumgesundheit und wirkt wie eine Gesundheitsversicherung für den Garten. Humus fungiert als natürlicher Nährstoffspeicher, der wichtige Elemente vor Auswaschung schützt und sie kontinuierlich an die Baumwurzeln abgibt. Die schwammartige Struktur verbessert die Wasserspeicherkapität erheblich - humusreiche Böden können bis zu 20-mal mehr Wasser speichern als humusarme. Diese Pufferwirkung hilft Obstbäumen, Trockenperioden besser zu überstehen. Humus stabilisiert den pH-Wert und schafft optimale Bedingungen für die Nährstoffverfügbarkeit. Die dunkle Farbe führt zu besserer Wärmeaufnahme im Frühjahr und fördert früheres Wurzelwachstum. Humus ist Lebensraum für Millionen von Mikroorganismen, die für Nährstoffkreisläufe essentiell sind. Der kontinuierliche Humusabbau setzt langsam und gleichmäßig Nährstoffe frei - eine Art Zeitlupendüngung. Durch regelmäßiges Mulchen, Kompostgaben und Gründüngung lässt sich der Humusgehalt langfristig steigern und damit eine nachhaltige Basis für vitale, ertragreiche Obstbäume schaffen.
  14. Welche Auswirkungen haben Enzymaktivierung und Stoffwechselprozesse auf die Fruchtqualität?
    Enzymaktivierung und optimale Stoffwechselprozesse sind entscheidend für hochwertige Früchte bei Obstbäumen. Enzyme steuern alle wichtigen Vorgänge: von der Photosynthese über den Zuckertransport bis hin zur Aromabildung in den Früchten. Bei Nährstoffmangel werden enzymatische Prozesse gestört - Eisenmangel blockiert die Chlorophyllsynthese und reduziert die Photosyntheseleistung, was zu kleineren, weniger süßen Früchten führt. Magnesiummangel beeinträchtigt direkt die Photosynthese, da Magnesium im Zentrum des Chlorophyllmoleküls steht. Mangannangel stört die Aktivierung wichtiger Stoffwechselenzyme, was sich in reduzierter Fruchtqualität äußert. Zink ist für über 300 Enzyme essentiell und beeinflusst die Proteinsynthese. Bei optimaler Nährstoffversorgung laufen alle Stoffwechselprozesse reibungslos ab: Zucker wird effizient produziert und in die Früchte transportiert, Aromastoffe entstehen in ausreichender Menge, und die Früchte entwickeln ihre charakteristische Färbung. Kupfer aktiviert Enzyme für die Bildung von Anthocyanen, die für die rote Färbung von Äpfeln verantwortlich sind. Ausgewogene Nährstoffversorgung ist daher die Grundlage für Früchte mit optimaler Größe, Süße, Aroma und Färbung.
  15. Wie führt man eine korrekte Blattdüngung bei Obstbäumen durch?
    Die korrekte Blattdüngung bei Obstbäumen erfordert Timing, Technik und die richtige Dosierung. Der optimale Zeitpunkt ist früher Morgen oder später Abend, wenn die Luftfeuchtigkeit hoch und die Sonneneinstrahlung gering ist - so vermeiden Sie Verbrennungsschäden an den Blättern. Die Blattoberflächen sollten trocken sein, um optimale Aufnahme zu gewährleisten. Verwenden Sie feine Sprühgeräte, die eine gleichmäßige Benetzung ermöglichen - sowohl Blattoberseite als auch -unterseite sollten behandelt werden. Die Konzentration sollte niedriger sein als bei Bodendüngung, da Blätter empfindlicher reagieren. Besonders effektiv ist Blattdüngung bei Mikronährstoffen wie Eisen, Zink oder Bor, die oft schlecht über die Wurzeln aufgenommen werden. Die Behandlung sollte bei windstillem Wetter erfolgen, um Abdrift zu vermeiden. Nach Regenfällen oder bei Tau ist die Aufnahme besonders gut. Wichtig ist die Wiederholung in 14-tägigen Abständen, da die Wirkung zeitlich begrenzt ist. Kombinieren Sie Blattdüngung nie mit Pflanzenschutzmitteln ohne vorherige Verträglichkeitsprüfung.
  16. Welche praktischen Schritte sind für die Bodenverbesserung im Obstgarten nötig?
    Die Bodenverbesserung im Obstgarten erfolgt schrittweise und nachhaltig. Zunächst sollte eine Bodenanalyse den Ist-Zustand klären - pH-Wert, Nährstoffgehalte und Bodenart bestimmen die weiteren Maßnahmen. Bei ungünstigem pH-Wert erfolgt eine allmähliche Korrektur über mehrere Jahre: Kalkung bei sauren Böden, Schwefelgaben oder saure Materialien bei alkalischen Böden. Der Humusaufbau ist zentral - durch regelmäßige Kompostgaben (2-3 Liter pro Quadratmeter jährlich) wird die Bodenstruktur langfristig verbessert. Eine dauerhafte Mulchschicht aus organischen Materialien unterdrückt Unkraut, hält Feuchtigkeit und zersetzt sich zu wertvollem Humus. Bei schweren Böden verbessert grobes organisches Material wie Holzhäcksel die Drainage, bei sandigen Böden hilft Kompost beim Wasserhalt. Bodenverdichtungen werden durch vorsichtige Lockerung ohne Umgraben behoben. Gründüngung zwischen den Baumreihen lockert den Boden und bringt Stickstoff ein. Die Förderung des Bodenlebens durch organische Methoden und Verzicht auf schädliche Chemikalien schafft ein stabiles, sich selbst regulierendes System für optimale Obstbaumernährung.
  17. Stimmt es, dass mehr Dünger automatisch zu besseren Erträgen führt?
    Nein, das ist ein weit verbreiteter Irrtum - mehr Dünger führt keineswegs automatisch zu besseren Erträgen. Pflanzenernährung folgt dem Liebig'schen Minimumgesetz: Das Wachstum wird vom jeweils knappsten Nährstoff begrenzt, nicht vom mengenmäßig am stärksten vorhandenen. Überdüngung kann sogar kontraproduktiv sein und zu verschiedenen Problemen führen. Zu viel Stickstoff fördert übermäßiges Blattwachstum auf Kosten der Fruchtbildung und macht Bäume anfälliger für Krankheiten. Überschüssige Nährstoffe können andere blockieren - zu viel Kalium verhindert die Magnesiumaufnahme. Salzschäden entstehen bei Überdosierung mineralischer Dünger. Optimal ist eine bedarfsgerechte, ausgewogene Düngung basierend auf Bodenanalysen und Pflanzenbeobachtung. Das richtige Verhältnis der Nährstoffe zueinander ist entscheidender als die absolute Menge. Organische Düngung puffert Überdosierungen besser ab als mineralische. Eine nachhaltige Düngungsstrategie orientiert sich am tatsächlichen Bedarf der Bäume und berücksichtigt Bodenvorräte, um sowohl Kosten zu sparen als auch Umweltbelastungen zu vermeiden.
  18. Zu welcher Jahreszeit treten bestimmte Nährstoffmängel bei Obstbäumen häufiger auf?
    Nährstoffmängel bei Obstbäumen folgen jahreszeitlichen Mustern, die mit Wachstumsphasen und Nährstoffbedarf korrelieren. Im Frühjahr zeigen sich oft Stickstoff- und Phosphormängel, da die Bäume für den Austrieb große Mengen dieser Nährstoffe benötigen. Eisenmangel wird besonders in kalkhaltigen Böden im Frühjahr sichtbar, wenn die Chlorophyllproduktion auf Hochtouren läuft. Der Frühsommer offenbart häufig Kaliummängel, da dieser Nährstoff für die Fruchtentwicklung essentiell ist. Magnesiummangel tritt verstärkt in der Hauptwachstumszeit auf, wenn die Photosynthese-Aktivität am höchsten ist. Im Spätsommer und Herbst können Calciummängel durch physiologische Störungen wie Stippe bei Äpfeln auffallen. Bormangel zeigt sich oft während der Blüte und frühen Fruchtentwicklung. Trockene Sommer verschärfen viele Nährstoffmängel, da die Aufnahme über die Wurzeln erschwert wird. Zinkmangel wird häufig im Frühjahr beim Austrieb sichtbar durch die charakteristische Kleinblättrigkeit. Diese jahreszeitliche Verteilung hilft bei der gezielten Vorbereitung und rechtzeitigen Düngungsmaßnahmen.
  19. Was ist der Unterschied zwischen Mangelerscheinungen und Krankheitssymptomen?
    Die Unterscheidung zwischen Nährstoffmangel und Krankheitssymptomen ist wichtig für die richtige Behandlung. Mangelerscheinungen zeigen typischerweise symmetrische Muster - Chlorose tritt gleichmäßig auf beiden Blatthälften auf, Verfärbungen sind meist gleichmäßig verteilt. Krankheitssymptome sind oft asymmetrisch, fleckig oder unregelmäßig begrenzt. Nährstoffmängel entwickeln sich meist schleichend über Wochen und betreffen zunächst bestimmte Blattregionen systematisch - junge Blätter bei Eisenmangel, alte bei Stickstoffmangel. Krankheiten können plötzlich auftreten und zeigen oft charakteristische Sporenlager, verfärbte Ränder oder nekrotische Bereiche. Mangelerscheinungen betreffen meist ganze Pflanzenteile gleichmäßig, während Krankheiten punktuell beginnen und sich ausbreiten. Bei Nährstoffmangel sind die Blattadern oft anders gefärbt als das Zwischengewebe. Pilzkrankheiten zeigen häufig konzentrische Ringe oder Sporulation. Ein wichtiger Test: Bessern sich die Symptome nach gezielter Nährstoffgabe, spricht das für Mangel. Bei Krankheiten sind spezifische Fungizide oder andere Pflanzenschutzmaßnahmen nötig. Die genaue Beobachtung des Befallsmusters und der Entwicklung hilft bei der Diagnose.
  20. Wie unterscheidet man zwischen Unterversorgung und Aufnahmestörungen bei Nährstoffen?
    Die Unterscheidung zwischen echter Unterversorgung und Aufnahmestörungen erfordert detaillierte Analyse. Bei echter Unterversorgung sind die Nährstoffe im Boden tatsächlich nicht ausreichend vorhanden - eine Bodenanalyse zeigt niedrige Werte. Aufnahmestörungen treten auf, obwohl Nährstoffe im Boden verfügbar sind, aber von den Wurzeln nicht aufgenommen werden können. Häufige Ursachen für Aufnahmestörungen sind ungünstige pH-Werte: In alkalischen Böden wird Eisen unlöslich, obwohl es vorhanden ist - das klassische 'Schlaraffenland-Phänomen'. Wassermangel verhindert den Transport der Nährstoffe zu den Wurzeln. Wurzelschäden durch Nässe, Trockenheit oder Schädlinge beeinträchtigen die Aufnahmefähigkeit. Konkurrenz zwischen Nährstoffen kann Aufnahme blockieren - zu viel Kalium verhindert Magnesiumaufnahme. Die kombinierte Auswertung von Bodenanalyse und Blattanalyse deckt solche Diskrepanzen auf: Sind Nährstoffe im Boden vorhanden, aber in der Pflanze niedrig, deutet das auf Aufnahmestörungen hin. Die Behebung erfordert dann nicht Düngung, sondern Korrektur der Aufnahmebedingungen wie pH-Anpassung oder Bewässerung.
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