Pferde- und Rinderdung: Unterschiede und Anwendung

Naturdünger im Garten: Pferde- und Rinderdung im Vergleich

Organische Dünger wie Pferde- und Rinderdung sind wahre Schätze für jeden Gärtner. Sie verbessern nicht nur die Bodenstruktur, sondern liefern auch essentielle Nährstoffe für ein gesundes Pflanzenwachstum.

Wichtige Erkenntnisse für Hobbygärtner

  • Pferde- und Rinderdung haben unterschiedliche Nährstoffprofile und Anwendungsbereiche
  • Beide Dungarten fördern die Bodengesundheit und das Pflanzenwachstum auf ihre eigene Art
  • Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der richtigen Anwendung und Kompostierung

Die Bedeutung organischer Dünger in der Gartenpraxis

In meinen Jahren als Hobbygärtnerin habe ich die unschätzbare Wertigkeit von organischen Düngern wie Pferde- und Rinderdung immer wieder erlebt. Sie sind wahre Multitalente im Garten: Sie verbessern die Bodenstruktur, beleben das Bodenleben und versorgen unsere Pflanzen mit einem Cocktail wichtiger Nährstoffe. Im Gegensatz zu synthetischen Düngern bauen sie langfristig Humus auf und tragen zu einer nachhaltigen Gartenpraxis bei - ein Aspekt, der mir persönlich sehr am Herzen liegt.

Kurze Geschichte der Nutzung von Pferde- und Rinderdung

Die Verwendung von tierischem Dung als Dünger ist so alt wie der Gartenbau selbst. Unsere Vorfahren wussten schon lange vor der Erfindung synthetischer Dünger um den Wert dieser natürlichen Ressource. In Zeiten, als Pferde und Rinder noch zum Alltag gehörten, war ihr Dung ein selbstverständlicher und hoch geschätzter Bestandteil der Landwirtschaft und des Gartenbaus. Heute erleben wir eine Renaissance der Nutzung von Pferde- und Rinderdung, besonders im ökologischen Landbau und bei umweltbewussten Hobbygärtnern. Ein Trend, den ich nur begrüßen kann.

Allgemeine Eigenschaften von Pferdedung

Nährstoffzusammensetzung

Pferdedung ist ein wahrer Stickstoff-Lieferant, was ihn zu einem Favoriten für nährstoffhungrige Pflanzen macht. Er enthält auch beachtliche Mengen an Kalium und Phosphor, allerdings nicht ganz so viel wie sein Pendant, der Rinderdung. Es ist wichtig zu beachten, dass die genaue Zusammensetzung je nach Fütterung und Haltung der Pferde variieren kann.

Struktur und physikalische Eigenschaften

Die lockere, strohige Struktur von Pferdedung ist ein Segen für schwere Böden. Er wirkt wie ein natürlicher Bodenlockerer und eignet sich hervorragend für Frühbeete und zur Bodenverbesserung im Frühjahr. Ein interessanter Aspekt ist seine Fähigkeit, sich schnell zu erwärmen. Allerdings neigt er auch dazu, rasch auszutrocknen - ein Punkt, den wir bei der Anwendung im Auge behalten sollten.

Vorteile und potenzielle Nachteile

Pferdedung hat einige beeindruckende Vorteile: Er verbessert die Bodenstruktur und setzt Nährstoffe schnell frei. Besonders gut eignet er sich für schwere, lehmige Böden. Allerdings gibt es auch ein paar Herausforderungen: Er enthält oft Unkrautsamen, da Pferde ihr Futter nicht so gründlich verdauen wie Rinder. Zudem kann frischer Pferdedung aufgrund seines hohen Stickstoffgehalts Pflanzen schädigen, wenn er nicht richtig kompostiert wird. Es ist also Vorsicht geboten!

Allgemeine Eigenschaften von Rinderdung

Nährstoffzusammensetzung

Rinderdung ist sozusagen der ausgewogene Allrounder unter den organischen Düngern. Im Vergleich zum Pferdedung enthält er weniger Stickstoff, punktet aber mit höheren Anteilen an Phosphor und Kalium. Diese Zusammensetzung macht ihn zu einem vielseitigen Dünger, der für die meisten Gartenpflanzen gut geeignet ist. Ein weiterer Pluspunkt: Rinderdung gibt seine Nährstoffe langsamer ab, was zu einer längerfristigen Düngerwirkung führt.

Struktur und physikalische Eigenschaften

Die Struktur von Rinderdung ist feiner und kompakter als die seines pferdeigen Verwandten. Er hat eine beeindruckende Wasserspeicherkapazität und trocknet nicht so schnell aus - Eigenschaften, die ihn besonders wertvoll für sandige Böden machen. Interessanterweise erwärmt sich Rinderdung langsamer als Pferdedung, was ihn für eine gleichmäßigere, langanhaltende Bodenverbesserung prädestiniert.

Vorteile und potenzielle Nachteile

Rinderdung hat einige beachtliche Vorteile: Seine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung und die langanhaltende Wirkung machen ihn zu einem zuverlässigen Helfer im Garten. Er ist weniger 'heiß' als Pferdedung und kann daher auch frischer angewendet werden, ohne dass die Gefahr von Pflanzenschäden besteht. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass er in der Regel weniger Unkrautsamen enthält. Allerdings gibt es auch hier ein paar Dinge zu beachten: Aufgrund seiner kompakteren Struktur eignet er sich nicht so gut zur Auflockerung schwerer Böden wie Pferdedung. Zudem besteht bei übermäßiger Anwendung die Gefahr der Überdüngung, besonders bei phosphorempfindlichen Pflanzen. Wie so oft im Garten gilt auch hier: Die richtige Dosierung ist der Schlüssel zum Erfolg.

Pferde- und Rinderdung im direkten Vergleich

Nährstoffgehalt und -verfügbarkeit

Wenn wir Pferde- und Rinderdung gegenüberstellen, zeigen sich interessante Unterschiede. Pferdemist punktet meist mit höheren Anteilen an Stickstoff und Kalium, während Rinderdung eher phosphorreich ist. Der Stickstoff im Pferdemist ist geradezu ungeduldig - er macht sich schnell verfügbar und treibt das Wachstum voran. Rinderdung dagegen gibt seine Nährstoffe gemächlicher frei, was dem Boden langfristig zugutekommt.

Einfluss auf die Bodenstruktur

Pferdemist bringt oft einen Bonus mit: mehr Stroh oder Sägespäne. Das wirkt wie ein natürlicher Bodenauflockerer und fördert die Durchlüftung - ein Segen besonders für schwere Böden. Rinderdung ist da eher der Feingeist: homogener in der Struktur, verbessert er die Wasserspeicherfähigkeit und sorgt für eine schöne Krümelstruktur.

Wirkung auf das Bodenleben

Beide Dungarten sind wahre Energiespender für das Bodenleben, allerdings mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Der strohreiche Pferdemist ist wie ein Festmahl für Pilze, die sich am Ligninabbau erfreuen. Rinderdung dagegen scheint eher die Bakterien im Boden zu bevorzugen. Diese feinen Unterschiede beeinflussen die Zusammensetzung der Bodenlebewesen - faszinierend, nicht wahr?

pH-Wert und Bodenchemie

Hier zeigt sich Pferdemist von seiner säuerlichen Seite - er senkt den pH-Wert leicht ab, was manchen Pflanzen durchaus behagt. Rinderdung gibt sich neutral bis leicht basisch und kann in sauren Böden ausgleichend wirken. Das macht ihn zu einem wertvollen Helfer, wenn es darum geht, den Boden-pH in Balance zu bringen.

Einsatzbereiche und Anwendungstipps

Wo Pferdedung glänzt

Pferdedung macht sich besonders gut bei:

  • Nährstoff-Gourmets wie Tomaten, Kürbissen und Zucchini
  • Pflanzen mit Vorliebe für leicht saure Böden, etwa Erdbeeren oder Himbeeren
  • Kulturen, die es luftig mögen, wie Karotten oder Pastinaken

 

Rinderdung und seine Lieblinge

Rinderdung ist der Favorit für:

  • Blattgemüse wie Salate, Kohl und Spinat
  • Wurzelgemüse à la Rüben und Radieschen
  • Langzeitkulturen im Obstgarten
  • Rasen und Zierpflanzen, die eine gleichmäßige Nährstoffversorgung schätzen

 

Wann und wieviel?

Die besten Zeitpunkte für die Ausbringung sind Frühling oder Herbst. Bei Pferdedung empfehle ich etwa 2-3 kg pro Quadratmeter, bei Rinderdung reichen oft schon 1-2 kg. Vorsicht ist im Frühjahr geboten: Zu viel frischer Dung kann die Pflanzen überfordern. Im Herbst ausgebracht, hat der Dung den Winter über Zeit zu verrotten und kann im Frühjahr eingearbeitet werden - perfektes Timing!

Vom rohen Dung zum Gartengold

Frischer Dung und Pflanzenwurzeln - das ist keine Liebesgeschichte. Eine Rotte- oder Kompostierungsphase von 3-6 Monaten wirkt hier Wunder. Bei der Kompostierung mische ich den Dung gerne mit anderen organischen Materialien. Das gleicht die Nährstoffe aus und verbessert die Struktur. Der fertige Kompost lässt sich dann wunderbar in den Boden einarbeiten oder als nährstoffreiche Mulchschicht ausbringen.

Übrigens habe ich da neulich etwas Faszinierendes beobachtet: Ein großer Haufen Pferdemist, den ich über den Winter kompostiert hatte, war im Frühjahr ein wahres Regenwurm-Paradies - ein lebendiger Beweis für die positive Wirkung gut verrotteten Mists auf unsere kleinen Bodenhelfer!

Faktoren, die die Qualität von Pferde- und Rinderdung beeinflussen

Fütterung und Haltung der Tiere

Die Qualität des Dungs hängt stark von der Ernährung und Lebensweise der Tiere ab. Bei Pferden spielt der Strohanteil im Futter eine wichtige Rolle. Ein höherer Strohanteil führt zu einem höheren Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis im Dung, was den Rotteprozess verlangsamt. Rinder, die hauptsächlich Gras fressen, produzieren in der Regel einen stickstoffreicheren Dung als jene, die mit Kraftfutter ernährt werden.

Interessanterweise beeinflusst auch die Haltungsform die Dungqualität. Pferde mit viel Auslauf produzieren tendenziell einen festeren, faserreicheren Mist als Boxenpferde. Bei Rindern variiert der Dung je nach Haltungsform: Weidedung ist oft nährstoffreicher, da er nicht mit Einstreu vermischt ist.

Lagerung und Reifeprozess

Nach der Ausscheidung durchläuft der Dung einen faszinierenden Reifeprozess, der die Nährstoffverfügbarkeit und Pflanzenverträglichkeit beeinflusst. Frischer Dung kann Pflanzen schädigen, daher ist eine sachgerechte Lagerung unerlässlich:

  • Der Misthaufen sollte vor Regen geschützt sein, um Nährstoffauswaschung zu vermeiden.
  • Gute Belüftung fördert die aerobe Rotte und verhindert unerwünschte Fäulnis.
  • Regelmäßiges Umsetzen beschleunigt den Rotteprozess und sorgt für gleichmäßige Zersetzung.

Je nach Ausgangsmaterial und Lagerungsbedingungen kann der Reifeprozess zwischen 3 und 12 Monaten dauern. Gut verrotteter Dung riecht angenehm erdig und hat eine lockere, krümelige Struktur.

Zusätze und Ergänzungen

Oft enthält Tierdung nicht nur die reinen Ausscheidungen, sondern auch Einstreu wie Stroh oder Sägespäne. Diese Zusätze beeinflussen die Eigenschaften des Dungs erheblich:

  • Stroh erhöht das C/N-Verhältnis und verbessert die Bodenstruktur, verzögert aber die Nährstofffreisetzung.
  • Sägespäne können den Boden versauern und sollten nur in geringen Mengen im Dung enthalten sein.
  • Holzspäne oder -hackschnitzel verbessern die Durchlüftung des Dungs während der Rotte.

Manche Gartenfreunde ergänzen den Dung gezielt mit anderen organischen Materialien wie Grasschnitt oder Küchenabfällen, um das Nährstoffverhältnis zu optimieren. Das erinnert mich an meinen Nachbarn, der seinen Pferdemist immer mit Kaffeesatz anreichert - eine interessante Methode, die ich selbst noch ausprobieren möchte.

Umweltaspekte und Nachhaltigkeit beim Einsatz von Pferde- und Rinderdung

Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz

Die Verwendung von Pferde- und Rinderdung im Gartenbau ist ein Paradebeispiel für Kreislaufwirtschaft. Nährstoffe, die die Tiere aufgenommen haben, werden dem Boden wieder zugeführt. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern schließt auch Stoffkreisläufe:

  • Reduzierung von Abfällen: Tierdung, der sonst entsorgt werden müsste, findet eine sinnvolle Verwendung.
  • Energieeinsparung: Die energieintensive Herstellung von Kunstdünger entfällt.
  • Bodenverbesserung: Organische Substanz wird dem Boden zugeführt, was dessen Fruchtbarkeit langfristig erhöht.

Besonders nachhaltig ist die Nutzung von Dung aus der Region. Kurze Transportwege sparen Energie und reduzieren den CO2-Ausstoß. In meinem Garten verwende ich ausschließlich Dung von benachbarten Höfen - das fühlt sich einfach richtig an.

Mögliche Umweltrisiken

Trotz der vielen Vorteile birgt die Verwendung von Tierdung auch potenzielle Risiken für die Umwelt:

  • Nährstoffauswaschung: Bei unsachgemäßer Anwendung können Nährstoffe ins Grundwasser gelangen.
  • Geruchsbelästigung: Frischer oder schlecht gelagerter Dung kann unangenehm riechen.
  • Keimbelastung: Krankheitserreger können über den Dung verbreitet werden.

Um diese Risiken zu minimieren, ist eine fachgerechte Lagerung und Anwendung unerlässlich. Die Ausbringung sollte nur in Mengen erfolgen, die von den Pflanzen auch aufgenommen werden können. Es liegt an uns Gärtnern, verantwortungsvoll mit diesem wertvollen Rohstoff umzugehen.

Vergleich mit synthetischen Düngern

Im Vergleich zu synthetischen Düngern haben Pferde- und Rinderdung einige Vor- und Nachteile:

Vorteile:

  • Langfristige Bodenverbesserung durch Humusaufbau
  • Förderung des Bodenlebens
  • Geringere Gefahr der Überdüngung
  • Nachhaltiger Ressourceneinsatz

Nachteile:

  • Langsamere und weniger gezielte Nährstofffreisetzung
  • Höherer Arbeitsaufwand bei der Ausbringung
  • Mögliche Einschleppung von Unkrautsamen

Die Wahl des Düngers hängt von den individuellen Bedürfnissen des Gartens und den persönlichen Präferenzen des Gärtners ab. Viele kombinieren organische und synthetische Dünger, um die Vorteile beider Systeme zu nutzen. In meinem Garten setze ich hauptsächlich auf organische Dünger, ergänze aber gelegentlich mit Mineraldüngern, wenn schnelle Nährstoffgaben nötig sind.

Praktische Tipps für Hobbygärtner beim Umgang mit Pferde- und Rinderdung

Beschaffung und Qualitätsmerkmale

Für Hobbygärtner ist es wichtig, qualitativ hochwertigen Dung zu beschaffen. Hier einige Tipps aus meiner Erfahrung:

  • Bezugsquellen: Lokale Bauernhöfe, Reitställe oder Gartencenter sind gute Anlaufstellen.
  • Qualitätsmerkmale: Guter Dung riecht erdig, nicht faulig, und hat eine krümelige Struktur.
  • Reifezustand: Achten Sie darauf, dass der Dung gut verrottet ist, es sei denn, Sie planen eine längere Lagerung.
  • Herkunft: Informieren Sie sich über die Fütterung und Haltung der Tiere, wenn möglich.

Ein praktischer Trick: Nehmen Sie eine Handvoll Dung und drücken Sie sie zusammen. Guter, reifer Dung zerfällt langsam wieder, wenn Sie die Hand öffnen. Diese einfache Methode hat mir schon oft geholfen, die Qualität einzuschätzen.

Richtige Lagerung und Handhabung

Die korrekte Lagerung ist entscheidend für die Qualität des Dungs:

  • Lagerort: Wählen Sie einen schattigen, windgeschützten Platz.
  • Abdeckung: Schützen Sie den Haufen vor Regen, aber ermöglichen Sie Luftzirkulation.
  • Umsetzen: Wenden Sie den Haufen alle paar Wochen, um eine gleichmäßige Rotte zu gewährleisten.
  • Feuchtigkeit: Der Dung sollte feucht, aber nicht nass sein. Bei Bedarf gießen oder abdecken.

Beim Umgang mit Dung sollten Sie Handschuhe tragen und nach der Arbeit gründlich die Hände waschen. Sicherheit geht vor, auch wenn wir Gärtner manchmal dazu neigen, es mit der Hygiene nicht so genau zu nehmen.

Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Düngern

Pferde- und Rinderdung lassen sich hervorragend mit anderen organischen und mineralischen Düngern kombinieren:

  • Kompost: Ergänzt den Dung gut und kann das C/N-Verhältnis ausgleichen.
  • Hornspäne: Liefern zusätzlichen Stickstoff für starkzehrende Pflanzen.
  • Algenkalk: Gleicht den pH-Wert aus und liefert wichtige Spurenelemente.
  • Pflanzenjauchen: Können als Flüssigdünger ergänzend eingesetzt werden.

Ich ermuntere Sie, verschiedene Kombinationen auszuprobieren, um die optimale Mischung für Ihren Garten zu finden. In meinem Garten hat sich eine Mischung aus Pferdemist und Kompost bei Tomaten und Kürbissen besonders bewährt - die Ernte war letztes Jahr phänomenal!

Denken Sie daran, dass jeder Garten einzigartig ist. Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau und passen Sie die Düngung entsprechend an. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür dafür, was Ihr Garten braucht. Gärtnern ist eben eine Kunst, die man nur durch Erfahrung meistern kann. Viel Spaß beim Experimentieren!

Potenzielle Risiken und Vorsichtsmaßnahmen

Unkrautsamen und deren Vermeidung

Es ist faszinierend, wie hartnäckig sich Unkrautsamen in Pferde- und Rinderdung halten können. In meinen Jahren als Gärtnerin habe ich gelernt, dass eine gründliche Kompostierung des Dungs vor der Verwendung wahre Wunder bewirken kann. Die Hitze im Komposthaufen macht den meisten Samen den Garaus. Eine spannende Alternative, die ich kürzlich entdeckt habe, ist fermentierter Dung - hier verlieren die Samen ihre Keimfähigkeit auf natürliche Weise.

Mögliche Krankheitserreger und Hygienemaßnahmen

Frischer Dung kann ein regelrechter Cocktail an Krankheitserregern sein. Eine mehrmonatige Kompostierung reduziert dieses Risiko erheblich. Beim Hantieren mit frischem Dung rate ich dringend zu Handschuhen - und ja, auch wenn wir Gärtner manchmal etwas nachlässig sind: Gründliches Händewaschen nach der Arbeit ist ein Muss!

Überdüngung und deren Folgen

Zu viel des Guten kann auch beim Düngen nach hinten losgehen. Eine Überdüngung führt oft zu üppigem Blattwachstum, während die Früchte auf der Strecke bleiben. Obendrein werden die Pflanzen anfälliger für allerlei Krankheiten. Mein Tipp: Halten Sie sich an die empfohlenen Mengen und beobachten Sie Ihren Boden genau. Mit der Zeit entwickelt man ein Gespür dafür.

Spezielle Anwendungen

Einsatz im ökologischen Landbau

Im Ökolandbau spielen Pferde- und Rinderdung eine Hauptrolle. Sie liefern nicht nur Nährstoffe, sondern fördern auch die Bodenstruktur und das Bodenleben - ein wahres Multitalent! Allerdings sollte der Dung von Tieren stammen, die artgerecht gehalten wurden und kein Futter mit fragwürdigen Zusatzstoffen bekamen. Das ist mir persönlich besonders wichtig.

Verwendung in Gewächshäusern und Frühbeeten

Wussten Sie, dass Pferde- und Rinderdung in Gewächshäusern und Frühbeeten als natürliche Heizung dienen können? Die Verrottung erzeugt Wärme, die das Pflanzenwachstum ankurbelt. Pferdemist ist hier der Star, da er durch seinen hohen Strohanteil richtig einheizt. Ein Wort der Vorsicht: In geschlossenen Räumen ist gute Belüftung das A und O - sonst wird's schnell muffig!

Nutzung zur Bodenverbesserung und Humusaufbau

Für die langfristige Bodenverbesserung sind beide Dungarten einfach Gold wert. Sie erhöhen den Humusgehalt, verbessern die Wasserspeicherfähigkeit und sorgen für eine gute Durchlüftung des Bodens. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass regelmäßige Gaben von gut verrottetem Dung Wunder wirken können - der Boden wird regelrecht lebendig, und die Pflanzen danken es mit üppigem Wachstum.

Pferde- und Rinderdung: Ein Blick in die Zukunft

Die Verwendung von Pferde- und Rinderdung im Gartenbau hat eine lange Tradition, und ich bin überzeugt, dass sie auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird. Jede Dungart hat ihre Stärken: Pferdemist ist oftmals nährstoffreicher und wärmer, während Rinderdung gleichmäßiger verrottet und eine ausgewogenere Nährstoffzusammensetzung bietet.

Je nach Gartenszenario empfiehlt sich mal der eine, mal der andere Dung. Für Schnellstarter und Nährstoff-Gourmets unter den Pflanzen ist Pferdemist oft die bessere Wahl. Rinderdung eignet sich hingegen hervorragend für empfindlichere Pflanzen und zur langfristigen Bodenverbesserung.

Ich bin davon überzeugt, dass die Bedeutung organischer Dünger wie Pferde- und Rinderdung in Zukunft noch zunehmen wird. Mit steigendem Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft gewinnen diese natürlichen Ressourcen immer mehr an Wert. Die Forschung wird sicherlich dazu beitragen, die Anwendung zu optimieren und mögliche Risiken zu minimieren. Es ist spannend zu beobachten, wie sich traditionelle Methoden mit modernen Erkenntnissen verbinden - das wird den Einsatz von Pferde- und Rinderdung im Gartenbau zweifellos verbessern und ihre Rolle in einer nachhaltigen Landwirtschaft stärken.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen Pferdedung und Rinderdung als Gartendünger?
    Die Hauptunterschiede liegen in Nährstoffzusammensetzung, Struktur und Freisetzungsverhalten. Pferdedung enthält mehr Stickstoff und Kalium, gibt diese Nährstoffe schneller frei und hat durch den höheren Strohanteil eine lockere Struktur. Er erwärmt sich rascher und eignet sich besonders zur Bodenlockerung schwerer Böden. Rinderdung hingegen ist phosphorreicher, gibt Nährstoffe langsamer und gleichmäßiger ab. Seine kompaktere, feinere Struktur verbessert die Wasserspeicherkapität. Pferdedung wirkt leicht säuernd auf den pH-Wert, während Rinderdung neutral bis leicht basisch reagiert. Beide fördern das Bodenleben unterschiedlich: Pferdedung begünstigt eher Pilze durch den Ligninabbau, Rinderdung unterstützt bakterielle Aktivität. Die Wahl hängt von Bodenart, gewünschter Wirkungsgeschwindigkeit und den Bedürfnissen der anzubauenden Pflanzen ab.
  2. Welche Nährstoffe enthalten Pferdedung und Rinderdung für Gartenpflanzen?
    Beide Dungarten liefern die drei Hauptnährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K), jedoch in unterschiedlichen Verhältnissen. Pferdedung zeichnet sich durch höhere Stickstoff- und Kaliumgehalte aus, was ihn zu einem ausgezeichneten Dünger für starkzehrende Pflanzen macht. Rinderdung punktet mit höheren Phosphorwerten und einer ausgewogeneren NPK-Zusammensetzung. Zusätzlich enthalten beide wichtige Spurenelemente wie Magnesium, Schwefel und Mikronährstoffe. Der genaue Nährstoffgehalt variiert je nach Tierfütterung, Haltungsbedingungen und Einstreu. Während synthetische Dünger sofort verfügbare Nährstoffe liefern, setzen organische Dünger wie Tierdung ihre Nährstoffe durch Mineralisierung langsam frei. Dies ermöglicht eine kontinuierliche, schonende Nährstoffversorgung über mehrere Monate und verhindert Auswaschungsverluste sowie Überdüngungsschäden.
  3. Wie wirkt sich organischer Dünger auf die Bodenverbesserung im Garten aus?
    Organische Dünger wie Pferde- und Rinderdung wirken multifunktional auf den Boden. Sie erhöhen den Humusgehalt, verbessern die Bodenstruktur und fördern die Krümelbildung. Die organische Substanz lockert schwere Böden auf und erhöht die Wasserspeicherfähigkeit sandiger Böden. Besonders wertvoll ist die Förderung des Bodenlebens: Mikroorganismen, Regenwürmer und andere Bodenlebewesen werden aktiviert und vermehrt. Diese zersetzen die organische Substanz und schaffen ein lebendiges Bodengefüge. Der entstehende Humus stabilisiert die Bodenstruktur dauerhaft und schützt vor Erosion. Gleichzeitig werden Nährstoffe in organischer Form gebunden und langsam freigesetzt, was eine kontinuierliche Pflanzenernährung gewährleistet. Die Pufferkapazität des Bodens steigt, wodurch pH-Schwankungen abgemildert werden. Langfristig führt dies zu nachhaltiger Bodenfruchtbarkeit und gesünderem Pflanzenwachstum.
  4. Warum erwärmt sich Pferdedung schneller als Rinderdung?
    Die schnellere Erwärmung von Pferdedung resultiert aus seiner spezifischen Zusammensetzung und Struktur. Der höhere Strohanteil im Pferdedung schafft eine lockere, luftdurchlässige Struktur, die aerobe Zersetzungsprozesse begünstigt. Diese Oxidationsprozesse setzen mehr Wärmeenergie frei als die langsamere, anaerobe Zersetzung in kompakterem Rinderdung. Zusätzlich hat Pferdedung ein höheres Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis durch den Strohanteil, was zu intensiverer mikrobieller Aktivität führt. Die bessere Durchlüftung ermöglicht einen effizienteren Stoffwechsel der Mikroorganismen, wodurch mehr Energie in Form von Wärme freigesetzt wird. Diese Eigenschaft macht Pferdedung besonders wertvoll für Frühbeete und Gewächshäuser, wo die zusätzliche Bodenwärme das Pflanzenwachstum fördert. Die höhere Temperatur beschleunigt auch die Kompostierung und kann Unkrautsamen sowie Krankheitserreger abtöten.
  5. Welche Rolle spielt der Strohanteil im Pferdedung bei der Bodenlockerung?
    Der Strohanteil im Pferdedung wirkt als natürlicher Bodenstruktuurverbesserer. Die längeren Strohhalme und Fasern schaffen ein dreidimensionales Gerüst im Boden, das Hohlräume und Poren bildet. Diese Struktur verbessert die Belüftung des Bodens erheblich und erleichtert das Eindringen von Wasser und Wurzeln. Besonders bei schweren, lehmigen Böden wirkt der Strohanteil wie ein Auflockerungsmittel und verhindert Verdichtung. Die langsame Zersetzung des Strohs durch Pilze und Bakterien hinterlässt organische Verbindungen, die als natürlicher 'Kleber' für Bodenpartikel fungieren und stabile Krümel bilden. Während der Zersetzung entstehen Humusverbindungen, die die Bodenstruktur langfristig stabilisieren. Der höhere Ligningehalt im Stroh sorgt für eine langsamere, aber nachhaltige Humusbildung. Diese strukturellen Verbesserungen fördern das Wurzelwachstum und die Aktivität von Bodenorganismen, was zu einem gesünderen Bodenleben führt.
  6. Worin unterscheiden sich Pferdemist und Kuhdung in ihrer Wirkung auf schwere Böden?
    Pferdemist ist deutlich effektiver bei der Verbesserung schwerer, verdichteter Böden als Kuhdung. Seine lockere, strohreiche Struktur wirkt wie ein mechanischer Bodenauflockerer und schafft sofort mehr Porenvolumen. Die groben Fasern durchbrechen verdichtete Bodenschichten und verbessern die Drainage. Kuhdung hat eine feinere, kompaktere Konsistenz und wirkt weniger auflockernd, dafür aber langfristiger durch Humusaufbau. Pferdemist erwärmt schwere Böden schneller und aktiviert früher im Jahr die Bodenaktivität. Sein höherer Stickstoffgehalt fördert das Wachstum von Bodenorganismen, die zusätzlich zur Strukturverbesserung beitragen. Kuhdung dagegen verbessert schwere Böden eher durch kontinuierliche Humusanreicherung und erhöhte Wasserspeicherfähigkeit. Beide haben ihre Berechtigung: Pferdemist für akute Strukturprobleme und schnelle Verbesserung, Kuhdung für nachhaltige, langfristige Bodenverbesserung.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Stalldung und Wirtschaftsdünger?
    Stalldung ist eine spezifische Form des Wirtschaftsdüngers und bezeichnet das Gemisch aus Tierkot, Harn und Einstreu aus der Stallhaltung. Wirtschaftsdünger ist der übergeordnete Begriff für alle organischen Dünger tierischen Ursprungs aus der Landwirtschaft, einschließlich Gülle, Jauche, Geflügelmist und eben Stalldung. Stalldung entsteht durch die Mischung von Festmist mit Stroh, Sägespänen oder anderen Einstreumaterialien und hat dadurch eine feste Konsistenz. Er unterscheidet sich von Gülle (flüssiger Wirtschaftsdünger) durch seinen geringeren Wassergehalt und die Anwesenheit von strukturbildenden Materialien. Die Bezeichnung 'Stalldung' bezieht sich auf die Herkunft aus der Stallhaltung, während Wirtschaftsdünger auch Mist von Weidetieren umfassen kann. Stalldung hat durch das Einstreu ein weiteres Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis und eignet sich besonders gut zur Bodenverbesserung und Humusaufbau.
  8. Wie beeinflusst das C/N-Verhältnis die Kompostierung von Tierdung?
    Das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis (C/N) ist entscheidend für eine erfolgreiche Kompostierung. Das ideale C/N-Verhältnis liegt bei 25-30:1. Pferdedung hat durch den Strohanteil oft ein C/N-Verhältnis von 20-25:1, während reiner Rinderdung bei etwa 15-20:1 liegt. Ein zu niedriges C/N-Verhältnis (zu viel Stickstoff) führt zu anaerober Zersetzung, Geruchsbildung und Stickstoffverlusten. Ein zu hohes Verhältnis (zu viel Kohlenstoff) verlangsamt die Kompostierung erheblich. Mikroorganismen benötigen etwa 30 Teile Kohlenstoff für jeden Teil Stickstoff für ihren Stoffwechsel. Bei optimalen Verhältnissen läuft die Kompostierung aerob ab, erreicht Temperaturen von 50-70°C und tötet Krankheitserreger sowie Unkrautsamen ab. Zur Optimierung kann kohlenstoffreiche Materialien wie Laub oder Stroh zugemischt werden bei stickstoffreichen Dungarten, oder stickstoffreiche Zusätze bei zu kohlenstoffreichem Material.
  9. Wo kann man hochwertigen Pferdedung und Rinderdung für den Garten kaufen?
    Hochwertigen Tierdung gibt es bei verschiedenen Anbietern. Lokale Bauernhöfe und Reitställe sind oft die günstigsten Bezugsquellen für größere Mengen und bieten meist frischen oder teilverrotteten Dung direkt ab Hof. Gartencenter und Baumärkte führen meist kompostierten, gebrauchsfertigen Dung in handlichen Säcken. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten oft qualitätsgeprüften, optimal aufbereiteten Tierdung mit garantierten Nährstoffgehalten. Online-Anbieter ermöglichen bequeme Lieferung bis vor die Haustür, besonders praktisch für kleinere Mengen. Kompostwerke und Biogas-Anlagen verkaufen oft günstig größere Mengen veredelten Dungs. Bei der Auswahl sollten Sie auf Herkunft, Rottezustand und Qualitätszertifikate achten. Regionale Anbieter haben den Vorteil kurzer Transportwege und meist frischerer Ware. Erkundigen Sie sich nach der Tierhaltung und Fütterung, da dies die Dungqualität beeinflusst.
  10. Worauf sollte man beim Kauf von kompostiertem Tierdung achten?
    Beim Kauf kompostierten Tierdungs sind mehrere Qualitätskriterien entscheidend. Guter Kompost riecht erdig-angenehm, niemals faulig oder ammoniakartig. Die Struktur sollte krümelig und locker sein, nicht schleimig oder zu feucht. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de prüfen ihre Dungsortimente auf Rottezustand und Nährstoffgehalt. Der pH-Wert sollte neutral bis leicht alkalisch (6,5-7,5) sein. Achten Sie auf gleichmäßige Farbe ohne verfaulte Stellen oder Schimmelbelag. Gut kompostierter Dung erwärmt sich nicht mehr stark und riecht angenehm. Informieren Sie sich über Herkunft und Fütterung der Tiere, da medikamentös behandelte Tiere problematischen Dung produzieren können. Qualitätszertifikate oder Analysen geben Aufschluss über Nährstoffgehalte und mögliche Schadstoffe. Der Dung sollte frei von größeren Fremdstoffen wie Plastik oder Metall sein. Bei Sackware auf intakte Verpackung und Haltbarkeitsdaten achten.
  11. Wie wirkt sich die Art der Tierfütterung auf die Qualität des Dungs aus?
    Die Fütterung beeinflusst maßgeblich Nährstoffgehalt und Qualität des Dungs. Tiere mit grasbasierter Fütterung produzieren meist stickstoffreicheren Dung als solche mit kraftfutterreicher Ernährung. Hochwertige, abwechslungsreiche Fütterung führt zu ausgewogeneren Nährstoffverhältnissen im Dung. Silage-gefütterte Tiere können säurereicheren Dung produzieren, der den Boden-pH beeinflusst. Strohreiche Fütterung erhöht das C/N-Verhältnis und verbessert die Kompostierungseigenschaften. Medikamente im Tierfutter können problematische Rückstände im Dung hinterlassen, die Bodenorganismen schädigen. Tiere mit Zugang zu Weiden produzieren mineralstoffreicheren Dung als reine Stalltiere. Die Verdauungseffizienz beeinflusst den Unkrautsamengehalt: Pferde verdauen weniger vollständig als Rinder und haben mehr keimfähige Samen im Dung. Bio-zertifizierte Tierhaltung garantiert meist schadstofffreien, hochwertigen Dung ohne synthetische Zusätze.
  12. Welchen Einfluss haben Mikroorganismen im Boden auf die Wirkung von Naturdünger?
    Mikroorganismen sind die Schlüsselfaktoren für die Wirksamkeit von Naturdünger. Bakterien, Pilze und andere Kleinstlebewesen zersetzen die organische Substanz und setzen dabei Nährstoffe in pflanzenverfügbarer Form frei. Dieser Mineralisierungsprozess wandelt organisch gebundene Nährstoffe schrittweise in Nitrat, Phosphat und andere lösliche Verbindungen um. Verschiedene Mikroorganismen spezialisieren sich auf unterschiedliche Substrate: Pilze bauen ligninhaltiges Stroh ab, Bakterien zersetzen eher stickstoffreiche Bestandteile. Die Aktivität der Mikroorganismen hängt von Temperatur, Feuchtigkeit und pH-Wert ab. Sie produzieren auch Wachstumshormone und andere Stoffe, die Pflanzen direkt fördern. Mykorrhiza-Pilze gehen Symbiosen mit Pflanzenwurzeln ein und verbessern die Nährstoffaufnahme erheblich. Ein lebendiger Boden mit vielfältiger Mikroorganismen-Population nutzt Naturdünger deutlich effizienter als mikrobiell arme Böden. Die Mikroorganismen sorgen auch für stabile Bodenstruktur durch Schleimbildung und Aggregierung.
  13. Wie verändert sich die Nährstoffverfügbarkeit während des Rotteprozesses?
    Während der Kompostierung durchläuft die Nährstoffverfügbarkeit mehrere Phasen. In der ersten thermophilen Phase (50-70°C) werden leicht abbaubare organische Verbindungen zersetzt und erste Nährstoffe freigesetzt. Stickstoff liegt zunächst als Ammonium vor, kann aber bei hohen Temperaturen als Ammoniak verloren gehen. In der mesophilen Abkühlungsphase stabilisieren sich die Nährstoffe und werden in organische Komplexe eingebaut. Phosphor wird aus organischen Verbindungen freigesetzt und liegt zunehmend in pflanzenverfügbarer Form vor. Kalium, das bereits anfangs gut verfügbar ist, bleibt während des gesamten Prozesses relativ stabil. In der Reifephase bilden sich stabile Humusverbindungen, die Nährstoffe langsam und kontinuierlich abgeben. Der pH-Wert steigt meist an und verbessert die Verfügbarkeit bestimmter Spurenelemente. Nach 3-6 Monaten ist der Kompost reif und gibt seine Nährstoffe gleichmäßig über mehrere Jahre ab.
  14. Warum fördert die Kreislaufwirtschaft mit Tierdung die Bodenfruchtbarkeit?
    Kreislaufwirtschaft mit Tierdung imitiert natürliche Ökosysteme und fördert nachhaltige Bodenfruchtbarkeit. Pflanzen nehmen Nährstoffe auf, werden von Tieren gefressen, und deren Ausscheidungen führen die Nährstoffe dem Boden zurück - ein geschlossener Kreislauf. Dieser kontinuierliche Stoffkreislauf verhindert Nährstoffverarmung und reduziert Abhängigkeit von externen Inputs. Tierdung liefert nicht nur Nährstoffe, sondern auch organische Substanz, die den Humusaufbau fördert. Humus speichert Wasser und Nährstoffe, verbessert die Bodenstruktur und erhöht die biologische Aktivität. Im Gegensatz zu synthetischen Düngern, die nur Nährstoffe liefern, fördert Tierdung das gesamte Bodenleben. Mikroorganismen, die den Dung zersetzen, bleiben im Boden und tragen zur langfristigen Bodenfruchtbarkeit bei. Die Kreislaufwirtschaft reduziert auch Umweltbelastungen durch Nährstoffauswaschung und vermindert den Energieverbrauch für synthetische Düngerproduktion. Regionale Kreisläufe stärken zudem die lokale Landwirtschaft.
  15. Wie lagert man Pferdedung und Rinderdung richtig für die optimale Kompostierung?
    Richtige Lagerung ist entscheidend für erfolgreiche Kompostierung. Der Lagerplatz sollte windgeschützt aber gut belüftet sein, idealerweise im Halbschatten. Ein überdachter Bereich verhindert Auswaschung wertvoller Nährstoffe durch Regen, während Bodenkontakt die Besiedlung mit Mikroorganismen ermöglicht. Der Misthaufen sollte etwa 1,5-2 Meter breit und nicht höher als 1,5 Meter sein für optimale Belüftung. Regelmäßiges Umsetzen alle 4-6 Wochen fördert die aerobe Zersetzung und verhindert anaerobe Fäulnis. Die Feuchtigkeit sollte wie ein ausgedrückter Schwamm sein - feucht aber nicht tropfend. Bei zu großer Trockenheit mit Wasser besprühen, bei Nässe trockenes Material untermischen. Eine Grundschicht aus Häcksel oder Ästen verbessert die Drainage. Die Temperatur im Inneren sollte kontrolliert werden - über 70°C schadet den Mikroorganismen. Nach 3-6 Monaten ist der Kompost reif für die Verwendung.
  16. Welche Pflanzen profitieren besonders von der Düngung mit Pferdemist?
    Starkzehrende Pflanzen profitieren besonders von Pferdemist durch seinen hohen Stickstoffgehalt. Tomaten, Kürbisse, Zucchini und andere Fruchtgemüse reagieren ausgezeichnet auf die nährstoffreiche Düngung. Kohlarten wie Brokkoli, Blumenkohl und Weißkohl schätzen die intensive Stickstoffversorgung für ihr Blattwachstum. Kartoffeln gedeihen hervorragend auf pferdemistgedüngten Böden, da sie die lockere Bodenstruktur bevorzugen. Rosen und andere Ziersträucher profitieren von der langanhaltenden Nährstoffversorgung und verbesserten Bodenstruktur. Obstbäume und Beerensträucher wie Himbeeren und Brombeeren reagieren positiv auf die saure Wirkung des Pferdemists. Gemüse mit tiefem Wurzelsystem wie Karotten und Pastinaken profitieren von der verbesserten Bodenlockerung. Mehrjährige Kulturen schätzen die langfristige Bodenverbesserung durch Humusaufbau. Vorsicht ist bei salzempfindlichen Pflanzen geboten, da frischer Pferdemist einen hohen Salzgehalt haben kann.
  17. Ist es ein Mythos, dass frischer Tierdung Pflanzen verbrennt?
    Es ist kein Mythos - frischer Tierdung kann tatsächlich Pflanzen schädigen oder 'verbrennen'. Dies geschieht durch mehrere Mechanismen: Der hohe Ammoniakgehalt in frischem Dung kann Wurzeln verätzen und Blätter schädigen. Frischer Mist hat oft hohe Salzkonzentrationen, die den Pflanzen Wasser entziehen und Verbrennungen verursachen. Der Zersetzungsprozess verbraucht Sauerstoff und kann zu anaeroben Bedingungen führen, die Wurzelfäule fördern. Gleichzeitig wird Stickstoff durch Bakterien gebunden, wodurch den Pflanzen temporär Stickstoff entzogen wird. Bei der Zersetzung entstehen organische Säuren und andere Stoffwechselprodukte, die in hohen Konzentrationen pflanzenschädlich wirken. Die thermische Aktivität frischen Dungs kann Wurzeln durch Überhitzung beschädigen. Besonders empfindlich reagieren junge Pflanzen, Sämlinge und flachwurzelnde Arten. Eine 3-6-monatige Kompostierung eliminiert diese Risiken und macht den Dung pflanzenverträglich. Bei direkter Anwendung sollte frischer Dung nur im Herbst ausgebracht werden.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es bei der Verfügbarkeit von Pferde- und Rinderdung?
    Die Verfügbarkeit von Pferde- und Rinderdung variiert stark regional je nach landwirtschaftlicher Struktur. In traditionellen Grünlandregionen wie Norddeutschland, Bayern oder der Schweiz ist Rinderdung häufig und günstig verfügbar. Pferderegionen wie Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen oder Gestütsgebiete bieten bessere Verfügbarkeit von Pferdemist. Stadtnahe Gebiete mit vielen Reitställen haben meist gute Pferdedung-Verfügbarkeit, während ländliche Rindergebiete Kuhdung favorisieren. In Bergregionen dominiert oft Dung von Schafen und Ziegen. Norddeutschland mit seiner intensiven Milchwirtschaft hat meist Überangebot an Rinderdung. Süddeutsche Regionen mit Pferdezucht bieten eher Pferdemist. Die Nachfrage städtischer Hobbygärtner beeinflusst Preise und Verfügbarkeit erheblich. Ballungsräume haben oft höhere Preise aber bessere Infrastruktur für kleine Mengen. Ländliche Regionen bieten günstigere Großmengen aber weniger verarbeitete Produkte. Saisonale Schwankungen durch Weidehaltung beeinflussen besonders die Rinderdung-Verfügbarkeit.
  19. Was unterscheidet Tiermist von anderen organischen Düngern wie Kompost?
    Tiermist unterscheidet sich von anderen organischen Düngern durch seine spezifische Zusammensetzung und Herkunft. Er ist nährstoffreicher als die meisten Komposte, besonders an Stickstoff, und wirkt schneller. Während Gartenkompost hauptsächlich aus Pflanzenresten besteht, enthält Tiermist bereits vorverdaute organische Substanz und Mikroorganismen aus dem Tierdarm. Der Nährstoffgehalt ist konzentrierter und ausgewogener als bei reinem Pflanzenkompost. Tiermist hat oft höhere pH-Werte und mehr Spurenelemente durch die tierische Verdauung. Die Struktur ist meist homogener als gemischter Kompost aus verschiedenen Materialien. Hornspäne und andere organische Dünger wirken spezifischer aber langsamer. Gründüngung verbessert den Boden, liefert aber weniger Nährstoffe. Mulchkompost fokussiert auf Bodenverbesserung, während Tiermist sowohl düngt als auch den Boden verbessert. Tiermist kann mehr Krankheitserreger und Unkrautsamen enthalten als steriler Kompost. Die Anwendungsmengen sind bei Tiermist meist geringer als bei nährstoffarmem Pflanzenkompost.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen Gülle und Festmist bei der Gartenanwendung?
    Gülle und Festmist unterscheiden sich grundlegend in Konsistenz, Zusammensetzung und Gartenanwendung. Gülle ist ein flüssiger Wirtschaftsdünger aus Kot, Harn und Wasser mit hohem Feuchtigkeitsgehalt (90-95%). Festmist enthält Einstreu wie Stroh und hat deutlich weniger Wassergehalt (65-75%). Gülle wirkt schneller, da die Nährstoffe bereits gelöst vorliegen, während Festmist langsamer und langanhaltender wirkt. Die Nährstoffkonzentration ist in Gülle höher, besonders an sofort verfügbarem Stickstoff. Festmist verbessert die Bodenstruktur stärker durch Fasergehalt und organische Substanz. Gülle lässt sich schwerer handhaben im Hobbygarten und kann bei falscher Anwendung zu Verbrennungen führen. Der Geruch von Gülle ist intensiver und hält länger an. Festmist ist für Hobbygärtner praktischer zu transportieren und auszubringen. Die Auswaschungsgefahr ist bei Gülle höher, da die Nährstoffe sofort mobil sind. Festmist eignet sich besser zur dauerhaften Bodenverbesserung und Humusaufbau.
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