Bodenanalyse: Schlüssel zur optimalen Obstbaum-Düngung

Bodenanalyse: Fundament für erfolgreichen Obstanbau

Eine gründliche Bodenanalyse ist für Obstbauern von immenser Bedeutung. Sie liefert entscheidende Erkenntnisse über die Nährstoffzusammensetzung und den pH-Wert des Bodens.

Das Wichtigste im Überblick

  • Empfehlung: Bodenanalysen alle 3-5 Jahre durchführen
  • Untersuchung umfasst pH-Wert, Haupt- und Spurennährstoffe
  • Korrekte Probenahme ist ausschlaggebend für aussagekräftige Resultate
  • Bildet die Grundlage für bedarfsgerechte Düngung und vitale Obstbäume

Bedeutung von Bodenanalysen im Obstbau

Wer ertragreiche und gesunde Obstbäume kultivieren möchte, muss die Beschaffenheit seines Bodens kennen. Eine Bodenanalyse gibt nicht nur Aufschluss über den aktuellen Zustand des Bodens, sondern ermöglicht auch eine präzise Anpassung der Düngerstrategie. So lassen sich Nährstoffmängel effektiv vorbeugen und die Bäume optimal mit allem versorgen, was sie für ein gesundes Wachstum benötigen.

In meinen Anfängen als Hobbygärtnerin dachte ich naiv, regelmäßiges Düngen würde ausreichen. Erst als ich begann, Bodenanalysen durchführen zu lassen, wurde mir bewusst, wie vielschichtig die Nährstoffversorgung tatsächlich ist. Diese Erkenntnis hat meine Herangehensweise an den Obstanbau grundlegend verändert.

Was genau ist eine Bodenanalyse?

Bei einer Bodenanalyse werden im Labor verschiedene Bodenparameter untersucht. Zu den wichtigsten gehören:

Der pH-Wert

Der pH-Wert gibt Auskunft über den Säuregehalt des Bodens und spielt eine Schlüsselrolle für die Nährstoffverfügbarkeit. Die meisten Obstbäume gedeihen am besten in einem leicht sauren bis neutralen Milieu mit pH-Werten zwischen 6 und 7.

Hauptnährstoffe (N, P, K)

Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) bilden das Fundament für das Pflanzenwachstum. Eine Analyse zeigt, ob diese Nährstoffe in ausreichender Menge vorhanden sind oder ob eine gezielte Nachdüngung erforderlich ist.

Sekundärnährstoffe (Ca, Mg, S)

Calcium, Magnesium und Schwefel spielen ebenfalls eine wichtige Rolle für die Pflanzengesundheit. Ein Magnesiummangel kann beispielsweise zu Chlorosen führen - jenen charakteristischen Vergilbungen an den Blättern, die viele Gärtner fürchten.

Spurenelemente

Eisen, Mangan, Zink und andere Spurenelemente werden zwar nur in geringen Mengen benötigt, sind aber dennoch unentbehrlich für die Vitalität der Obstbäume.

Wie oft sollte man eine Bodenanalyse durchführen?

Für einen nachhaltigen und erfolgreichen Obstanbau empfiehlt es sich, alle 3-5 Jahre eine Bodenanalyse durchführen zu lassen. Diese Regelmäßigkeit ermöglicht es, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und die Düngerstrategie entsprechend anzupassen.

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Die richtige Probenahme für aussagekräftige Ergebnisse

Wann ist der beste Zeitpunkt?

Idealerweise entnimmt man die Bodenproben im Herbst oder frühen Frühjahr, wenn der Boden weder zu feucht noch gefroren ist. Dies gibt genügend Zeit, die Ergebnisse zu analysieren und die Düngung für die kommende Saison sorgfältig zu planen.

Wie geht man bei der Entnahme vor?

Um eine repräsentative Probe zu erhalten, sollten Sie an mehreren Stellen Ihres Obstgartens Proben entnehmen. Entfernen Sie zunächst vorsichtig die oberste Schicht mit Pflanzenresten. Anschließend stechen Sie mit einem sauberen Spaten oder Bohrer etwa 20-30 cm tief. Die Einzelproben werden dann gründlich durchmischt.

Wie viele Proben braucht man?

Die Anzahl der benötigten Proben hängt von der Größe der zu untersuchenden Fläche ab. Als Faustregel gilt: Pro Hektar sollten mindestens 15-20 Einstiche vorgenommen und zu einer Mischprobe vereint werden.

Worauf muss man bei der Probenahme achten?

Vermeiden Sie unbedingt Verunreinigungen der Probe, beispielsweise durch rostiges Werkzeug. Verwenden Sie zum Transport saubere Plastikbehälter. Eine eindeutige Beschriftung der Proben ist essentiell, um spätere Verwechslungen zu vermeiden.

Eine sorgfältige Bodenanalyse bildet das Fundament für einen erfolgreichen Obstanbau. Sie trägt nicht nur zur Optimierung der Erträge bei, sondern schont durch eine bedarfsgerechte Düngung auch die Umwelt. Wer regelmäßig seinen Boden untersuchen lässt, wird mit vitalen Bäumen und einer reichhaltigen Obsternte belohnt - eine Investition, die sich in jedem Fall lohnt.

Interpretation der Bodenanalyse-Ergebnisse

Die Auswertung der Bodenanalyse ist entscheidend für eine optimale Düngung im Obstanbau. Der Laborbericht mag anfangs etwas einschüchternd wirken, aber keine Sorge - mit ein paar Tipps werden Sie schnell zum Profi in der Interpretation. Konzentrieren Sie sich zunächst auf die Hauptnährstoffe und den pH-Wert, diese geben Ihnen einen guten Überblick über den Zustand Ihres Bodens.

Die Nährstoffgehalte werden in der Regel in Milligramm pro 100 Gramm Boden oder in ppm (parts per million) angegeben. Vergleichen Sie diese Werte mit den Optimalwerten für Ihren spezifischen Obstanbau. Bedenken Sie dabei, dass verschiedene Obstarten unterschiedliche Ansprüche haben können - ein Apfelbaum hat beispielsweise andere Bedürfnisse als ein Pfirsichbaum.

Ein faszinierender Aspekt ist der Einfluss des pH-Werts auf die Nährstoffverfügbarkeit. Er bestimmt maßgeblich, wie gut Ihre Bäume die vorhandenen Nährstoffe aufnehmen können. Für die meisten Obstbäume liegt der optimale pH-Wert zwischen 6,0 und 6,8. Ein zu niedriger oder zu hoher Wert kann die Verfügbarkeit bestimmter Nährstoffe einschränken - ein echter Balanceakt der Natur!

Entwicklung einer Düngerstrategie basierend auf der Bodenanalyse

Mit den gewonnenen Erkenntnissen können Sie nun eine maßgeschneiderte Düngerstrategie entwickeln. Hier gilt: Weniger ist oft mehr. Gleichen Sie Nährstoffmängel gezielt aus, ohne zu überdüngen. Eine Überdüngung belastet nicht nur die Umwelt, sondern kann auch die Qualität Ihrer Früchte beeinträchtigen.

Bei der Auswahl der Düngemittel haben Sie die Qual der Wahl. Persönlich bevorzuge ich organische Dünger wie Kompost oder Mulch. Sie verbessern nicht nur die Bodenstruktur, sondern setzen die Nährstoffe auch langsam und kontinuierlich frei - quasi eine Rundumversorgung für Ihre Obstbäume.

Der richtige Zeitpunkt für die Düngung ist entscheidend. Oft empfiehlt sich eine Hauptdüngung im Frühjahr, wenn die Bäume aus der Winterruhe erwachen und einen Energieschub brauchen. Je nach Bedarf kann eine Nachdüngung im Sommer sinnvoll sein. Beobachten Sie Ihre Bäume genau und lernen Sie, ihre Bedürfnisse zu "lesen".

Lassen Sie uns auch einen Moment über Umweltaspekte nachdenken. Eine bedarfsgerechte Düngung schont nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch unsere kostbaren Wasserressourcen. Vermeiden Sie Auswaschungen in Gewässer und übermäßige Nitratbelastungen des Grundwassers. Ihr Obstgarten wird es Ihnen mit gesunden Bäumen und einer reichen Ernte danken.

Geduld ist bei der Umsetzung Ihrer Düngerstrategie der Schlüssel zum Erfolg. Bodenverbesserungen zeigen oft erst nach einigen Jahren ihre volle Wirkung. Bleiben Sie dran, führen Sie regelmäßige Bodenanalysen durch und passen Sie Ihre Strategie bei Bedarf an. Sie werden sehen, wie sich Ihr Obstgarten von Jahr zu Jahr weiterentwickelt - ein spannendes und lohnendes Unterfangen!

Spezielle Anforderungen verschiedener Obstarten

Jede Obstart hat ihre eigenen Bedürfnisse, was Boden und Nährstoffe angeht. Lassen Sie uns einen Blick auf die Hauptgruppen werfen:

Kernobst (Äpfel, Birnen)

Meine Erfahrung zeigt, dass Kernobst am besten in einem leicht sauren bis neutralen Boden gedeiht. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 6,8 scheint ideal zu sein. Der Boden sollte tiefgründig und gut durchlüftet sein, mit viel Humus. Interessanterweise haben Äpfel und Birnen einen hohen Kaliumbedarf, brauchen aber weniger Stickstoff als man denken könnte. Zu viel Stickstoff kann sogar kontraproduktiv sein und zu übermäßigem Wachstum führen.

Steinobst (Kirschen, Pflaumen)

Steinobst ist da etwas anders gestrickt. Es bevorzugt leicht alkalische Böden mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Gute Drainage ist hier besonders wichtig. Was die Nährstoffe angeht, so habe ich festgestellt, dass Kirschen und Pflaumen mehr Kalzium und Magnesium benötigen als Kernobst. Ein ausgewogenes Verhältnis dieser Nährstoffe ist entscheidend für gesunde Bäume und leckere Früchte.

Beerenobst

Beim Beerenobst wird es spannend. Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren haben durchaus unterschiedliche Ansprüche. Generell mögen sie es aber eher sauer, mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Was sie alle gemeinsam haben, ist ihre Liebe zu organischer Substanz und ihre Abneigung gegen Staunässe. Ein ausgewogenes NPK-Verhältnis ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

Bodenverbesserung basierend auf Analyseergebnissen

Sobald Sie Ihre Bodenanalyse in den Händen halten, können Sie gezielt handeln:

Korrektur des pH-Werts

Ist Ihr Boden zu sauer, hilft Kalkung. Bei zu alkalischen Böden kann die Zugabe von Schwefel oder organischem Material wie Torf Wunder wirken. Wichtig ist, dass Sie behutsam vorgehen. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, und Ihr Boden braucht Zeit, um sich anzupassen.

Verbesserung der Bodenstruktur

Eine gute Bodenstruktur ist das A und O für gesunde Wurzeln und optimale Nährstoffaufnahme. Schwere, verdichtete Böden lassen sich mit Sand oder Kompost auflockern. Bei sandigen Böden hilft organisches Material, die Wasserspeicherfähigkeit zu erhöhen. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich der Boden im Laufe der Zeit verändert.

Erhöhung des Humusgehalts

Humus ist der Schatz in Ihrem Boden. Durch regelmäßige Zugabe von Kompost, Mulch oder Gründüngung können Sie diesen Schatz vermehren. Das verbessert nicht nur die Nährstoffverfügbarkeit, sondern auch die Bodenstruktur und das Wasserhaltevermögen. Ein echter Gewinn für Ihre Obstbäume!

Nachhaltiger Obstanbau durch gezielte Düngung

Mit einer durchdachten Düngungsstrategie tun Sie nicht nur Ihren Obstbäumen etwas Gutes:

Reduzierung von Überdüngung

Wenn Sie genau wissen, was Ihr Boden braucht, können Sie gezielt düngen. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern verhindert auch negative Auswirkungen auf Pflanzenwachstum und Umwelt. Ich habe oft beobachtet, dass Hobbygärtner aus Unsicherheit zu viel düngen. Das kann mehr schaden als nützen.

Schutz des Grundwassers

Eine bedarfsgerechte Düngung minimiert das Risiko, dass Nährstoffe ins Grundwasser ausgewaschen werden. Besonders bei stickstoffhaltigen Düngern ist Vorsicht geboten. Langzeitdünger oder geteilte Düngergaben können hier helfen. Denken Sie daran: Was wir heute tun, hat Auswirkungen auf morgen.

Förderung der Bodenfruchtbarkeit

Ein gesunder, fruchtbarer Boden ist die Basis für erfolgreichen Obstanbau. Durch den Einsatz organischer Dünger und die Förderung des Bodenlebens verbessern Sie die natürliche Fruchtbarkeit Ihres Bodens langfristig. Das Ergebnis sind widerstandsfähigere Pflanzen und eine höhere Ertragssicherheit. Es ist erstaunlich zu sehen, wie sich ein gut gepflegter Boden über die Jahre entwickelt.

Moderne Methoden der Bodenanalyse: Ein Blick in die Zukunft des Obstbaus

Die Bodenanalyse hat in den letzten Jahren beachtliche Fortschritte gemacht. Neue Technologien ermöglichen es uns Obstbauern, schneller und präziser Informationen über unseren Boden zu erhalten. Lassen Sie uns einen Blick auf einige dieser faszinierenden neuen Methoden werfen.

Vor-Ort-Schnelltests: Sofortige Einblicke in die Bodenbeschaffenheit

Früher mussten wir Bodenproben ins Labor schicken und oft wochenlang auf Ergebnisse warten. Heute stehen uns praktische Schnelltests zur Verfügung, mit denen wir direkt im Garten wichtige Bodenwerte ermitteln können. Diese Tests funktionieren ähnlich wie Schwangerschaftstests - man gibt etwas Erde in eine Lösung und kann anhand von Farbveränderungen beispielsweise den pH-Wert oder Nährstoffgehalt ablesen. Es ist erstaunlich, wie schnell man erste Anhaltspunkte für die Bodenbeschaffenheit erhält.

Digitale Bodenkarten: Der Boden aus der Vogelperspektive

Die Entwicklung digitaler Bodenkarten mithilfe von Satellitendaten und modernen Vermessungsmethoden ist wirklich beeindruckend. Diese Karten zeigen nicht nur die Bodentypen an, sondern liefern auch Informationen über Nährstoffverteilung, Feuchtigkeit und andere wichtige Parameter. Für uns Obstbauern bedeutet das, dass wir gezielt Bereiche identifizieren können, die besondere Aufmerksamkeit benötigen. Es ist fast so, als hätten wir einen Röntgenblick für unseren Boden!

Sensortechnologie: Der digitale Finger am Puls des Bodens

Besonders spannend finde ich die Entwicklung von Bodensensoren. Diese kleinen Geräte werden im Boden vergraben und messen kontinuierlich verschiedene Werte wie Temperatur, Feuchtigkeit oder Nährstoffgehalt. Die Daten werden dann drahtlos an eine App auf dem Smartphone übertragen. So behalten wir die Bodengesundheit im Blick und können frühzeitig reagieren, wenn sich etwas verändert. Es ist fast so, als würde der Boden mit uns sprechen!

Praktische Tipps für Hobbygärtner: Bodenanalyse leicht gemacht

Auch wenn Sie nur einen kleinen Obstgarten haben, können Sie von modernen Bodenanalyse-Methoden profitieren. Hier einige Anregungen, die ich selbst erfolgreich anwende:

Einfache Bodenanalyse-Kits: Der Hausarzt für Ihren Garten

In Gartencentern und online finden Sie günstige Test-Sets für die wichtigsten Bodenwerte. Damit lässt sich ganz einfach der pH-Wert sowie der Gehalt an Stickstoff, Phosphor und Kalium bestimmen. Für den Hausgebrauch reicht das meist völlig aus. Ich persönlich benutze so ein Kit jedes Frühjahr, um zu sehen, wie mein Boden nach dem Winter dasteht. Es ist jedes Mal spannend zu sehen, wie sich die Werte verändert haben.

Interpretation von Blattfarben und Wuchsformen: Die Pflanzen als Bodenindikatoren

Oft müssen wir gar nicht zur Schaufel greifen - unsere Pflanzen verraten uns selbst, wie es um den Boden steht. Gelbe Blätter können auf Eisenmangel hindeuten, während dunkelgrüne, fast bläuliche Blätter oft ein Zeichen für zu viel Stickstoff sind. Auch das Wachstum gibt Hinweise: Kümmern die Pflanzen vor sich hin oder wachsen sie übermäßig stark? Mit etwas Übung und Beobachtungsgabe lernt man, diese Signale zu lesen. Es ist wie eine stille Konversation mit unserem Garten.

Organische Alternativen zur chemischen Düngung: Zurück zur Natur

Wer seinen Boden natürlich verbessern möchte, kann auf organische Methoden setzen. Kompost ist dabei Gold wert - er verbessert nicht nur die Nährstoffversorgung, sondern auch die Bodenstruktur. Gründüngung mit Leguminosen wie Klee oder Lupinen reichert den Boden mit Stickstoff an. Und wer Platz hat, kann sogar Brennnesseljauche ansetzen - ein nährstoffreiches Mittel für Obstbäume. Ich bin immer wieder erstaunt, wie effektiv diese natürlichen Methoden sein können.

Den Boden verstehen, die Ernte verbessern: Ein Weg zur nachhaltigen Gartenfreude

Die Bodenanalyse ist kein Hexenwerk, sondern ein wertvolles Werkzeug für jeden Obstbauern und Hobbygärtner. Sie hilft uns, unseren Boden besser zu verstehen und gezielt zu verbessern. Dabei müssen wir nicht gleich zu High-Tech-Lösungen greifen - oft reichen schon einfache Tests und ein aufmerksamer Blick auf unsere Pflanzen.

Letztendlich geht es darum, im Einklang mit der Natur zu arbeiten. Ein gesunder Boden ist die Grundlage für gesunde Pflanzen und eine reiche Ernte. Also, ran an die Schaufel und dem Boden auf den Zahn gefühlt! Sie werden überrascht sein, was er Ihnen alles zu erzählen hat. Und wer weiß - vielleicht entdecken Sie dabei eine ganz neue Leidenschaft für die faszinierende Welt unter unseren Füßen.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was umfasst eine professionelle Bodenanalyse im Obstbau?
    Eine professionelle Bodenanalyse im Obstbau untersucht systematisch verschiedene Bodenparameter, die für das Wachstum und die Gesundheit von Obstbäumen entscheidend sind. Im Mittelpunkt steht die Bestimmung des pH-Werts, der die Nährstoffverfügbarkeit maßgeblich beeinflusst. Die Analyse umfasst die Hauptnährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K), die das Fundament für das Pflanzenwachstum bilden. Zusätzlich werden Sekundärnährstoffe wie Calcium, Magnesium und Schwefel gemessen, die für die Pflanzengesundheit unverzichtbar sind. Spurenelemente wie Eisen, Mangan und Zink werden ebenfalls erfasst, obwohl sie nur in geringen Mengen benötigt werden. Die Untersuchung gibt auch Aufschluss über die Bodenstruktur, den Humusgehalt und die organische Substanz. Diese umfassende Analyse ermöglicht eine präzise Anpassung der Düngerstrategie und hilft dabei, Nährstoffmängel zu vermeiden und die Bäume optimal zu versorgen.
  2. Wie oft sollte eine Bodenuntersuchung für Obstbäume durchgeführt werden?
    Für einen nachhaltigen und erfolgreichen Obstanbau empfiehlt es sich, alle 3-5 Jahre eine Bodenanalyse durchführen zu lassen. Diese Regelmäßigkeit ermöglicht es, Veränderungen in der Nährstoffzusammensetzung und im pH-Wert frühzeitig zu erkennen und die Düngerstrategie entsprechend anzupassen. Bei neu angelegten Obstgärten oder nach größeren Bodenverbesserungsmaßnahmen kann eine häufigere Kontrolle sinnvoll sein, um den Erfolg der Maßnahmen zu überwachen. Auch bei auffälligen Veränderungen wie Wachstumsstörungen, Blattverfärbungen oder nachlassenden Erträgen sollte eine außerplanmäßige Analyse in Erwägung gezogen werden. Der optimale Zeitpunkt für die Probenahme ist im Herbst oder frühen Frühjahr, wenn der Boden weder zu feucht noch gefroren ist. Dies gibt genügend Zeit, die Ergebnisse zu analysieren und die Düngung für die kommende Saison sorgfältig zu planen. Regelmäßige Bodenanalysen sind eine Investition in die langfristige Gesundheit und Produktivität des Obstgartens.
  3. Welche Bedeutung hat der pH-Wert für die Nährstoffverfügbarkeit bei Obstbäumen?
    Der pH-Wert spielt eine Schlüsselrolle für die Nährstoffverfügbarkeit bei Obstbäumen und bestimmt maßgeblich, wie gut die Bäume die vorhandenen Nährstoffe aufnehmen können. Die meisten Obstbäume gedeihen am besten in einem leicht sauren bis neutralen Milieu mit pH-Werten zwischen 6,0 und 7,0. Bei diesem optimalen pH-Bereich sind die wichtigsten Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium für die Pflanzenwurzeln am besten verfügbar. Weicht der pH-Wert stark von diesem Optimalbereich ab, können Nährstoffe im Boden gebunden werden und für die Pflanzen unzugänglich bleiben - selbst wenn sie in ausreichender Menge vorhanden sind. Bei zu saurem Boden (pH unter 6,0) können Spurenelemente wie Eisen und Mangan zu stark verfügbar werden und toxisch wirken, während Calcium und Magnesium schlecht aufgenommen werden. Bei alkalischen Böden (pH über 7,5) sind Eisen, Mangan und Phosphor oft nur begrenzt verfügbar, was zu Mangelerscheinungen wie Chlorosen führen kann.
  4. Welche speziellen Bodenansprüche haben verschiedene Obstarten wie Kernobst und Steinobst?
    Kernobst und Steinobst haben durchaus unterschiedliche Bodenansprüche, die bei der Gartenplanung berücksichtigt werden sollten. Kernobst wie Äpfel und Birnen bevorzugt einen leicht sauren bis neutralen Boden mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 6,8. Der Boden sollte tiefgründig, gut durchlüftet und humusreich sein. Kernobst hat einen hohen Kaliumbedarf, benötigt aber weniger Stickstoff als oft angenommen - zu viel kann sogar zu übermäßigem Blattwachstum auf Kosten der Fruchtbildung führen. Steinobst wie Kirschen und Pflaumen bevorzugt dagegen leicht alkalische Böden mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Besonders wichtig ist hier eine gute Drainage, da Steinobst sehr empfindlich auf Staunässe reagiert. Kirschen und Pflaumen benötigen mehr Kalzium und Magnesium als Kernobst. Beerenobst wiederum liebt eher saure Böden mit pH-Werten zwischen 5,5 und 6,5 und viel organische Substanz. Ein ausgewogenes NPK-Verhältnis ist für alle Obstarten der Schlüssel zum Erfolg.
  5. Wie können moderne Bodensensoren und digitale Technologien bei der Bodenanalyse helfen?
    Moderne Bodensensoren und digitale Technologien revolutionieren die Bodenanalyse im Obstbau durch kontinuierliche Überwachung und präzise Datenerfassung. Bodensensoren werden direkt im Boden vergraben und messen kontinuierlich verschiedene Parameter wie Temperatur, Feuchtigkeit, pH-Wert und Nährstoffgehalt. Die gesammelten Daten werden drahtlos an Smartphones oder Computer übertragen, wodurch Obstbauern den Bodenzustand in Echtzeit überwachen können. Digitale Bodenkarten, erstellt mithilfe von Satellitendaten und GPS-Technologie, zeigen räumliche Unterschiede in der Nährstoffverteilung und Bodenqualität auf. Diese Precision-Agriculture-Ansätze ermöglichen eine zielgerichtete, bedarfsgerechte Düngung nur dort, wo sie tatsächlich benötigt wird. Smartphone-Apps können Messwerte auswerten und konkrete Handlungsempfehlungen geben. Durch die kontinuierliche Datensammlung lassen sich Trends erkennen und Probleme frühzeitig identifizieren, bevor sie zu Ertragseinbußen führen. Diese Technologien sparen nicht nur Zeit und Kosten, sondern fördern auch nachhaltige Bewirtschaftungspraktiken durch präzise, umweltschonende Düngung.
  6. Worin unterscheidet sich eine Erdanalyse von einer klassischen Bodenprüfung?
    Die Begriffe Erdanalyse und Bodenprüfung werden oft synonym verwendet, bezeichnen jedoch unterschiedliche Untersuchungsansätze. Eine klassische Bodenprüfung konzentriert sich primär auf die chemischen Grundparameter wie pH-Wert, Hauptnährstoffe (NPK) und wichtige Spurenelemente. Sie liefert eine Momentaufnahme der aktuellen Nährstoffverfügbarkeit und bildet die Basis für Düngungsempfehlungen. Eine umfassende Erdanalyse geht deutlich weiter und untersucht zusätzlich biologische und physikalische Bodeneigenschaften. Dazu gehören die Bodenstruktur, Wasserspeicherfähigkeit, organische Substanz, Mikroorganismenaktivität und teilweise sogar Schadstoffe. Die Erdanalyse berücksichtigt auch die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Bodenfaktoren und gibt ein ganzheitlicheres Bild der Bodengesundheit. Während eine einfache Bodenprüfung ausreicht, um kurzfristige Düngungsmaßnahmen zu planen, ermöglicht eine detaillierte Erdanalyse langfristige Strategien zur Bodenverbesserung und nachhaltigen Bewirtschaftung. Die Wahl hängt vom Informationsbedarf und den verfügbaren Ressourcen ab.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Agraranalyse und einfachen Schnelltests für den Hausgebrauch?
    Agraranalysen und Schnelltests für den Hausgebrauch unterscheiden sich erheblich in Genauigkeit, Umfang und Anwendungsbereich. Professionelle Agraranalysen werden in spezialisierten Laboren mit hochpräzisen Geräten durchgeführt und liefern exakte Messwerte für eine Vielzahl von Parametern. Sie umfassen nicht nur Hauptnährstoffe, sondern auch Spurenelemente, organische Substanz und teilweise biologische Aktivität. Die Ergebnisse sind wissenschaftlich fundiert und bilden die Grundlage für professionelle Düngungsempfehlungen. Schnelltests für den Hausgebrauch funktionieren dagegen mit einfachen chemischen Reaktionen und Farbvergleichen. Sie geben schnelle Orientierungswerte für pH-Wert und wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium. Während sie weniger präzise sind, reichen sie für Hobbygärtner oft aus, um grundlegende Bodenprobleme zu erkennen. Schnelltests sind kostengünstig, sofort verfügbar und einfach anzuwenden. Für den professionellen Obstbau sind jedoch Laboranalysen unerlässlich, während Hobbygärtner mit Schnelltests ihre Grundbedürfnisse gut abdecken können.
  8. Welche häufigen Fehler passieren bei der Probenahme für Bodenanalysen?
    Bei der Probenahme für Bodenanalysen können verschiedene Fehler die Aussagekraft der Ergebnisse erheblich beeinträchtigen. Ein häufiger Fehler ist die Entnahme zu weniger Einzelproben - mindestens 15-20 Einstiche pro Hektar sind nötig für eine repräsentative Mischprobe. Oft werden Proben nur oberflächlich oder an untypischen Stellen entnommen, etwa direkt unter Bäumen oder auf Wegen. Die Probetiefe ist ebenfalls kritisch: Für Obstbäume sollten Proben aus 20-30 cm Tiefe stammen. Verunreinigungen durch rostiges oder schmutziges Werkzeug verfälschen die Messwerte, ebenso wie unsaubere Transportbehälter. Viele vergessen, die oberste Schicht mit Pflanzenresten zu entfernen oder mischen versehentlich Düngerreste bei. Der falsche Zeitpunkt ist ein weiterer Stolperstein - nach Düngung oder bei gefrorenem Boden sollten keine Proben entnommen werden. Mangelhafte Beschriftung führt zu Verwechslungen, und zu lange Lagerzeiten bis zur Analyse können die Ergebnisse verfälschen. Eine sorgfältige, systematische Probenahme ist daher entscheidend für aussagekräftige Analyseergebnisse.
  9. Wo kann man professionelle Bodentest-Kits für den Obstgarten kaufen?
    Professionelle Bodentest-Kits für den Obstgarten sind bei verschiedenen Anbietern erhältlich. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten qualitätsgeprüfte Test-Sets, die speziell für die Bedürfnisse von Obstbauern entwickelt wurden. Diese umfassen meist alle wichtigen Parameter wie pH-Wert, Hauptnährstoffe und wichtige Spurenelemente. Landwirtschaftliche Beratungsstellen und Genossenschaften führen ebenfalls professionelle Analyse-Kits und können oft Laboranalysen vermitteln. Online-Plattformen bieten eine große Auswahl von einfachen Schnelltests bis hin zu umfassenden Laboranalyse-Paketen. Gartencenter vor Ort haben meist eine Grundausstattung an Test-Kits vorrätig und können bei der Auswahl beraten. Universitäten und Forschungseinrichtungen bieten teilweise besonders detaillierte Analysen an. Wichtig ist, auf die Qualität der Tests zu achten - günstige Varianten sind oft ungenau. Etablierte Anbieter garantieren in der Regel präzise Messmethoden und verständliche Auswertungen. Bei der Wahl sollte man den gewünschten Detailgrad und das Budget berücksichtigen.
  10. Welche pH-Messgeräte eignen sich am besten für Hobbygärtner im Obstanbau?
    Für Hobbygärtner im Obstanbau eignen sich verschiedene pH-Messgeräte, je nach Anspruch und Budget. Digitale pH-Meter bieten hohe Genauigkeit und sind einfach zu bedienen - sie werden direkt in feuchte Erde gesteckt und zeigen den Wert auf einem Display an. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de führen bewährte Modelle, die sowohl pH-Wert als auch Feuchtigkeit messen können. Indikatorstreifen sind eine kostengünstige Alternative: Sie werden in eine Erde-Wasser-Mischung getaucht und zeigen durch Farbveränderung den pH-Bereich an. Für eine Grundorientierung sind sie völlig ausreichend. Elektronische Bodentester messen oft mehrere Parameter gleichzeitig - pH-Wert, Feuchtigkeit und teilweise auch Lichtstärke. Sie sind praktisch für regelmäßige Kontrollen. Wichtig ist bei allen Geräten eine regelmäßige Kalibrierung für genaue Messwerte. Hochwertige digitale Messgeräte sollten wasserdicht und robust sein. Für den gelegentlichen Gebrauch reichen einfache Teststreifen, während ambitionierte Hobbygärtner in ein gutes digitales Messgerät investieren sollten. Die Investition zahlt sich durch präzisere Ergebnisse aus.
  11. Wie beeinflusst die Bodenchemie das Mikroorganismenleben und die Pflanzenernährung?
    Die Bodenchemie beeinflusst das Mikroorganismenleben und die Pflanzenernährung in komplexer Weise durch ein faszinierendes Netzwerk von Wechselwirkungen. Der pH-Wert bestimmt, welche Mikroorganismen gedeihen können - die meisten nützlichen Bodenbakterien bevorzugen neutrale bis leicht alkalische Bedingungen, während Pilze eher saure Böden tolerieren. Diese Mikroorganismen sind essentiell für die Nährstoffverfügbarkeit: Sie zerlegen organische Substanz und setzen Nährstoffe frei, die Pflanzen aufnehmen können. Ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis fördert die mikrobielle Aktivität, während Überdüngung, besonders mit Stickstoff, die Bodenfauna schädigen kann. Spurenelemente wie Eisen und Mangan sind Cofaktoren für enzymatische Prozesse in Mikroorganismen. Ein gesundes Bodenleben verbessert die Bodenstruktur durch die Produktion von Klebstoffen, die Bodenpartikel zusammenhalten. Mykorrhiza-Pilze gehen Symbiosen mit Pflanzenwurzeln ein und erweitern deren Reichweite für Nährstoff- und Wasseraufnahme erheblich. Diese biologischen Prozesse sind der Schlüssel für nachhaltige Bodenfruchtbarkeit im Obstbau.
  12. Welche Rolle spielen Mykorrhiza-Pilze für die Bodenfruchtbarkeit im Obstbau?
    Mykorrhiza-Pilze spielen eine fundamentale Rolle für die Bodenfruchtbarkeit im Obstbau durch ihre symbiotische Beziehung mit den Baumwurzeln. Diese mikroskopisch kleinen Pilze erweitern das Wurzelsystem der Obstbäume erheblich - ihre feinen Hyphen können bis zu 100-mal dünner sein als Pflanzenwurzeln und erreichen Bodenbereiche, die für normale Wurzeln unzugänglich sind. Dadurch verbessern sie die Nährstoff- und Wasseraufnahme dramatisch, besonders von schwer beweglichen Nährstoffen wie Phosphor. Die Pilze erhalten im Gegenzug Kohlenhydrate von der Pflanze - eine Win-Win-Situation. Mykorrhiza-Pilze produzieren zudem Glomalin, einen klebstoffähnlichen Stoff, der Bodenpartikel zusammenhält und die Bodenstruktur stabilisiert. Dies verbessert die Wasserspeicherfähigkeit und reduziert Erosion. Sie schützen auch vor Krankheitserregern und Schadstoffen. Obstbäume mit aktiven Mykorrhiza-Verbindungen zeigen besseres Wachstum, höhere Stresstoleranz und verbesserte Fruchtqualität. Ein gesunder, ungestörter Boden mit ausreichend organischer Substanz fördert diese wichtigen Pilzgemeinschaften natürlich.
  13. Wie wirkt sich der Humusgehalt auf die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens aus?
    Der Humusgehalt hat einen direkten und erheblichen Einfluss auf die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens - ein entscheidender Faktor für erfolgreiches Obstbaumwachstum. Humus kann das 5-20fache seines Eigengewichts an Wasser speichern, deutlich mehr als mineralische Bodenbestandteile. Diese beeindruckende Wasserspeicherfähigkeit entsteht durch die schwammartige Struktur organischer Substanz, die zahlreiche Poren und Hohlräume schafft. Ein Anstieg des Humusgehalts um nur 1% kann die Wasserspeicherkapazität um 10-40 Liter pro Quadratmeter erhöhen. Humusreiche Böden nehmen Regenwasser schneller auf und reduzieren Oberflächenabfluss und Erosion. Gleichzeitig geben sie das gespeicherte Wasser langsam und kontinuierlich an die Pflanzenwurzeln ab, was besonders in Trockenperioden von Vorteil ist. Die verbesserte Bodenstruktur durch Humus schafft außerdem bessere Drainage bei Staunässe. Für Obstbäume bedeutet das eine gleichmäßigere Wasserversorgung, weniger Stress und stabilere Erträge. Der Aufbau von Humus durch Kompostierung, Mulchen und organische Düngung ist daher eine der wertvollsten langfristigen Investitionen in die Bodenqualität.
  14. Was bedeutet Precision Agriculture für die moderne Bodenanalyse?
    Precision Agriculture revolutioniert die moderne Bodenanalyse durch den Einsatz digitaler Technologien für eine präzise, standortspezifische Bewirtschaftung. Dieser Ansatz nutzt GPS-gesteuerte Geräte, Bodensensoren und Satellitendaten, um kleinräumige Unterschiede in Bodenqualität und Nährstoffverteilung zu erfassen. Anstatt ganze Felder einheitlich zu behandeln, ermöglicht Precision Agriculture eine zentimetergenaue Anpassung der Düngung, Bewässerung und Pflege an die lokalen Bodenbedingungen. Drohnen mit Multispektralkameras können Nährstoffmängel und Wachstumsprobleme frühzeitig erkennen. Variable Ausbringungsraten sorgen dafür, dass jeder Bereich genau die benötigte Menge an Dünger oder Kalk erhält. Kontinuierliches Bodenmonitoring durch vernetzte Sensoren liefert Echtzeitdaten über Feuchtigkeit, Temperatur und Nährstoffverfügbarkeit. Diese Technologien reduzieren nicht nur Kosten und Umweltbelastung, sondern verbessern auch die Erträge und Fruchtqualität. Für den Obstbau bedeutet das eine neue Ära der nachhaltigen, datengestützten Produktion, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch optimiert ist.
  15. Wie führt man eine korrekte Probenahme mit dem Spaten durch?
    Eine korrekte Probenahme mit dem Spaten ist entscheidend für aussagekräftige Bodenanalyseergebnisse. Zunächst sollten Sie mehrere repräsentative Stellen im Obstgarten auswählen - vermeiden Sie Bereiche direkt unter Bäumen, Komposthaufen oder Wege. Entfernen Sie vorsichtig die oberste Schicht mit Pflanzenresten und organischem Material. Stechen Sie dann mit einem sauberen, rostfreien Spaten senkrecht etwa 20-30 cm tief in den Boden. Wichtig ist, dass der Spaten völlig sauber ist, um Verunreinigungen zu vermeiden. Entnehmen Sie eine gleichmäßige Schicht Erde von der gesamten Spatentiefe - nicht nur von oben oder unten. Pro Hektar sollten mindestens 15-20 solcher Einzelproben entnommen werden. Sammeln Sie alle Proben in einem sauberen Behälter und mischen Sie sie gründlich zu einer homogenen Mischprobe. Die finale Probe sollte etwa 500 Gramm wiegen. Beschriften Sie die Probe eindeutig mit Datum, Standort und weiteren relevanten Informationen. Lagern Sie die Probe kühl und trocken und senden Sie sie zeitnah zur Analyse - längere Lagerzeiten können die Messergebnisse verfälschen.
  16. Welche Schritte sind bei der Kompostierung für die Bodenverbesserung wichtig?
    Eine erfolgreiche Kompostierung für die Bodenverbesserung erfordert systematisches Vorgehen und Beachtung wichtiger Grundprinzipien. Der erste Schritt ist die richtige Materialauswahl: Kombinieren Sie kohlenstoffreiche Materialien wie trockene Blätter, Stroh oder Pappe mit stickstoffreichen Komponenten wie Küchenabfällen oder frischem Grünschnitt im Verhältnis etwa 3:1. Eine ausgewogene Mischung ist entscheidend für den Rotteprozess. Die Kompostmiete sollte etwa 1,5 Meter breit und hoch sein, um optimale Bedingungen zu schaffen. Regelmäßiges Wenden alle 2-3 Wochen sorgt für Belüftung und beschleunigt die Zersetzung. Die Feuchtigkeit sollte wie ein ausgedrückter Schwamm sein - feucht, aber nicht tropfend. Erfahrene Gartenfachhändler wie samen.de empfehlen spezielle Kompostbeschleuniger, die den Prozess optimieren können. Nach 6-12 Monaten ist der Kompost reif und kann als wertvoller Bodenverbesserer verwendet werden. Der fertige Kompost riecht erdig, ist krümelig und dunkel gefärbt. Diese organische Substanz verbessert Bodenstruktur, Wasserspeicherfähigkeit und Nährstoffverfügbarkeit nachhaltig.
  17. Ist es ein Mythos, dass mehr Dünger automatisch zu besseren Erträgen führt?
    Ja, es ist definitiv ein weit verbreiteter Mythos, dass mehr Dünger automatisch zu besseren Erträgen führt. Diese Annahme kann sogar kontraproduktiv und umweltschädlich sein. Das Liebigsche Gesetz des Minimums besagt, dass das Pflanzenwachstum durch den am stärksten limitierenden Faktor bestimmt wird - nicht durch den im Überfluss vorhandenen. Überdüngung kann verschiedene negative Auswirkungen haben: Bei zu viel Stickstoff produzieren Obstbäume übermäßig viel Blattmasse auf Kosten der Fruchtbildung, werden anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Phosphorüberschuss kann die Aufnahme anderer wichtiger Nährstoffe wie Eisen oder Zink blockieren. Kaliumüberdüngung beeinträchtigt die Magnesiumaufnahme. Zu viel Dünger kann auch das Bodenleben schädigen und zu Salzschäden führen. Eine bedarfsgerechte Düngung basierend auf Bodenanalysen ist der Schlüssel zum Erfolg. Oft bringen gezielte Bodenverbesserungen mit organischer Substanz und pH-Korrekturen bessere Ergebnisse als zusätzliche Düngergaben. Qualität geht vor Quantität - weniger ist häufig mehr beim Düngen.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es bei Bodentypen in Deutschland?
    Deutschland weist aufgrund seiner geologischen Geschichte erhebliche regionale Unterschiede bei den Bodentypen auf, die für den Obstbau von großer Bedeutung sind. Im Norden dominieren sandige Böden der Geest und schwere Marschböden an der Küste. Diese Sandböden sind gut durchlässig, aber nährstoffarm und haben eine geringe Wasserspeicherfähigkeit. Die Marschböden sind dagegen sehr fruchtbar, aber oft schlecht drainiert. In der Norddeutschen Tiefebene finden sich häufig lehmige Böden mit guter Nährstoffversorgung. Mitteldeutschland ist geprägt von Lössböden - den fruchtbarsten Böden Deutschlands mit hervorragender Struktur und Nährstoffversorgung. Im Süden dominieren in Bayern und Baden-Württemberg oft kalkhaltige Böden, die für viele Obstarten ideal sind. Die Mittelgebirge weisen häufig saure, steinige Böden auf, die besondere Herausforderungen mit sich bringen. Regionale Klimaeinflüsse wie Niederschlag und Temperatur verstärken diese Unterschiede zusätzlich. Diese Vielfalt erfordert angepasste Anbaustrategien und Sortenwahl - was in einer Region erfolgreich ist, funktioniert in einer anderen möglicherweise nicht. Lokale Beratung ist daher unerlässlich.
  19. Was ist der Unterschied zwischen einer Substratanalyse und einer Feldanalyse?
    Substratanalyse und Feldanalyse unterscheiden sich grundlegend in ihrem Anwendungsbereich und ihrer Methodik. Eine Substratanalyse bezieht sich auf die Untersuchung künstlich hergestellter oder stark veränderter Wachstumsmedien wie Blumenerde, Kompost, Torf oder spezieller Anzuchtsubstrate. Diese Analyse konzentriiert sich auf Parameter, die für Topfkulturen und Gewächshausanbau relevant sind: Salzgehalt, Wasserspeicherfähigkeit, Luftporenvolumen und oft auch Schadstoffe. Die Nährstoffkonzentrationen sind meist höher als bei natürlichen Böden. Eine Feldanalyse untersucht dagegen gewachsene, natürliche Böden unter Freilandbedingungen. Hier stehen die natürliche Bodenfruchtbarkeit, pH-Wert, Humusgehalt und die langfristige Nährstoffverfügbarkeit im Vordergrund. Feldanalysen berücksichtigen auch die Interaktion mit Bodenleben und klimatischen Einflüssen. Die Probenahme erfolgt tiefer und an mehreren Stellen für repräsentative Ergebnisse. Für den Obstanbau sind in der Regel Feldanalysen relevant, es sei denn, man kultiviert in Kübeln oder Hochbeeten mit zugekauften Substraten.
  20. Wie unterscheidet sich Bodenmonitoring von einer einmaligen Erduntersuchung?
    Bodenmonitoring und einmalige Erduntersuchungen unterscheiden sich fundamental in Zielsetzung, Umfang und Aussagekraft. Eine einmalige Bodenanalyse liefert eine Momentaufnahme der aktuellen Bodenverhältnisse zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sie gibt Auskunft über pH-Wert, Nährstoffgehalte und andere Parameter, bildet aber keine zeitlichen Entwicklungen ab. Diese Analyse reicht aus, um kurzfristige Düngungsempfehlungen zu erhalten. Bodenmonitoring hingegen ist ein kontinuierlicher Überwachungsprozess, der Bodenveränderungen über längere Zeiträume dokumentiert. Es umfasst regelmäßige Messungen in definierten Intervallen und ermöglicht die Erkennung von Trends, saisonalen Schwankungen und langfristigen Entwicklungen. Modernes Bodenmonitoring nutzt oft automatisierte Sensorsysteme, die kontinuierlich Daten sammeln und übertragen. Dies ermöglicht eine adaptive Bewirtschaftung, bei der Maßnahmen zeitnah an aktuelle Bedingungen angepasst werden können. Für professionellen Obstbau ist Monitoring besonders wertvoll, da es hilft, Probleme frühzeitig zu erkennen und die Bewirtschaftungsstrategie kontinuierlich zu optimieren. Die Investition zahlt sich durch nachhaltig bessere Erträge und Bodengesundheit aus.
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