Die Bedeutung des pH-Werts für optimales Kompostieren

Der pH-Wert im Kompost: Ein Schlüssel zu gesundem Gartenboden

Als Hobbygärtnerin mit langjähriger Erfahrung habe ich gelernt, dass der pH-Wert eine entscheidende Rolle für die Qualität und Wirksamkeit von Kompost spielt. Er beeinflusst nicht nur die Aktivität der Mikroorganismen, sondern auch die Verfügbarkeit von Nährstoffen für unsere Pflanzen.

Wichtige Erkenntnisse zum pH-Wert im Kompost

  • Optimaler pH-Bereich: 6,5 bis 8
  • Regelmäßige Messungen sind empfehlenswert
  • Ausgangsmaterialien haben einen großen Einfluss
  • Feuchtigkeit und Belüftung spielen eine bedeutende Rolle

Was genau verbirgt sich hinter dem pH-Wert?

Der pH-Wert misst den Säuregehalt einer Lösung auf einer Skala von 0 bis 14, wobei 7 neutral ist. Werte darunter gelten als sauer, darüber als alkalisch oder basisch. Beim Kompostieren ist dieser Wert von besonderer Bedeutung, da er die Lebensbedingungen der Mikroorganismen beeinflusst, die unsere organischen Abfälle in wertvollen Humus verwandeln. Diese kleinen Helfer arbeiten am effektivsten in einem leicht sauren bis neutralen Milieu.

Wie der pH-Wert den Kompostierungsprozess beeinflusst

Der pH-Wert wirkt sich maßgeblich auf die Geschwindigkeit und Qualität des Kompostierungsprozesses aus:

  • Mikrobielles Leben: Die meisten Bakterien und Pilze bevorzugen einen pH-Wert zwischen 6,5 und 8.
  • Nährstoffverfügbarkeit: Der pH-Wert bestimmt, wie gut Pflanzen Nährstoffe aufnehmen können.
  • Geruchsbildung: Ein ausgewogener pH-Wert hilft, unangenehme Gerüche zu vermeiden - etwas, das unsere Nachbarn sicher zu schätzen wissen.

Der ideale pH-Bereich für Kompost

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass für einen optimalen Kompostierungsprozess der pH-Wert zwischen 6,5 und 8 liegen sollte. In diesem Bereich sind die meisten Mikroorganismen am aktivsten und effektivsten.

Was passiert bei einem zu niedrigen pH-Wert?

Sollte der pH-Wert unter 6 fallen, können folgende Probleme auftreten:

  • Der Abbau organischer Substanzen verlangsamt sich
  • Säureliebende Bakterien vermehren sich und können unangenehme Gerüche verursachen
  • Es besteht die Gefahr, dass Nährstoffe ausgewaschen werden

Und was, wenn der pH-Wert zu hoch ist?

Bei einem pH-Wert über 8 können diese Schwierigkeiten entstehen:

  • Das Wachstum wichtiger Mikroorganismen wird gehemmt
  • Es bildet sich verstärkt Ammoniak, was zu Nährstoffverlusten führt
  • Bestimmte Nährstoffe können für Pflanzen blockiert werden
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Was beeinflusst den pH-Wert im Kompost?

In meinen Jahren als Hobbygärtnerin habe ich beobachtet, dass verschiedene Faktoren den pH-Wert beeinflussen:

Ausgangsmaterialien: Das Zusammenspiel von Grün und Braun

Die Zusammensetzung der Kompostierungsmaterialien spielt eine entscheidende Rolle:

  • Grüne Materialien: Frische Pflanzenreste, Rasenschnitt und Küchenabfälle neigen dazu, den pH-Wert zu senken.
  • Braune Materialien: Trockenes Laub, Stroh und Holzhäcksel wirken eher pH-neutral bis leicht alkalisch.

Eine ausgewogene Mischung aus grünen und braunen Materialien hilft, den pH-Wert im optimalen Bereich zu halten. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, etwa zwei bis drei Teile braunes Material mit einem Teil grünem Material zu mischen.

Feuchtigkeit und Belüftung: Ein sensibles Gleichgewicht

Die richtige Balance zwischen Feuchtigkeit und Belüftung ist entscheidend für einen stabilen pH-Wert:

  • Zu viel Feuchtigkeit kann zu anaeroben Bedingungen führen und den pH-Wert senken.
  • Zu wenig Feuchtigkeit verlangsamt den Abbauprozess und kann den pH-Wert erhöhen.
  • Eine gute Belüftung fördert den aeroben Abbau und stabilisiert den pH-Wert.

Aus meiner Erfahrung verbessert regelmäßiges Umsetzen des Komposts nicht nur die Belüftung, sondern verteilt auch die Feuchtigkeit gleichmäßiger.

Temperatur und Jahreszeit: Der Einfluss der Natur

Auch die Temperatur spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle:

  • Höhere Temperaturen beschleunigen den Abbauprozess, was den pH-Wert vorübergehend senken kann.
  • In kälteren Monaten verlangsamt sich der Prozess, was den pH-Wert tendenziell ansteigen lässt.

In meinem eigenen Garten habe ich festgestellt, dass der pH-Wert meines Komposts im Frühjahr und Sommer oft etwas niedriger ist als im Herbst und Winter. Das ist völlig normal und kein Grund zur Beunruhigung, solange die Schwankungen nicht extrem ausfallen.

Den pH-Wert im Kompost messen

Regelmäßige pH-Wert-Kontrollen gehören zur Pflege eines gesunden Komposts dazu. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den pH-Wert zu bestimmen:

Messmethoden im Überblick

  • Elektronisches pH-Messgerät: Liefert genaue Ergebnisse. Die Sonde wird einfach in den feuchten Kompost gesteckt.
  • Teststreifen: Eine günstige Alternative. Man taucht sie in eine Kompost-Wasser-Mischung, und sie färben sich entsprechend dem pH-Wert.
  • Professionelle Bodenanalyse: Für eine umfassende Untersuchung kann man eine Probe an ein Fachlabor schicken.

So messen Sie den pH-Wert richtig

Für verlässliche Ergebnisse empfehle ich folgende Vorgehensweise:

  • Sammeln Sie Proben aus verschiedenen Bereichen und Tiefen des Komposts.
  • Vermischen Sie die Proben gründlich.
  • Bei Teststreifen oder pH-Meter: Mischen Sie die Probe im Verhältnis 1:5 mit destilliertem Wasser.
  • Lassen Sie die Mischung eine halbe Stunde stehen.
  • Führen Sie die Messung nach den Vorgaben des jeweiligen Instruments durch.

Wie oft sollte gemessen werden?

In meinem Garten hat sich bewährt, den pH-Wert alle vier bis sechs Wochen zu überprüfen. Bei frischem Kompost oder nach größeren Änderungen in der Zusammensetzung rate ich zu häufigeren Messungen. Mit der Zeit entwickeln Sie ein gutes Gespür dafür, wann eine Kontrolle sinnvoll ist.

Den pH-Wert anpassen

Sollte der gemessene Wert außerhalb des optimalen Bereichs von 6,5 bis 8 liegen, können Sie mit einfachen Mitteln gegensteuern.

Den pH-Wert erhöhen

Bei zu saurem Kompost (pH unter 6,5) helfen diese Maßnahmen:

  • Kalk: Gartenkalk oder zermahlene Eierschalen wirken basisch.
  • Holzasche: Sparsam eingestreut, hebt sie den pH-Wert.
  • Gesteinsmehl: Fein gemahlenes Urgestein wie Basalt oder Bentonit puffert die Säure ab.

Den pH-Wert senken

Ist der Kompost zu alkalisch (pH über 8), können Sie Folgendes tun:

  • Schwefel: Elementarer Schwefel senkt den pH-Wert, sollte aber vorsichtig dosiert werden.
  • Kaffeesatz: Wirkt leicht säuernd und liefert gleichzeitig Nährstoffe.
  • Nadelstreu: Tannen- oder Fichtennadeln haben einen säuernden Effekt.

Natürliche Selbstregulierung im Kompost

Ein gesunder Kompost reguliert seinen pH-Wert oft von selbst. Dazu tragen bei:

  • Mikroorganismen: Viele Bakterien und Pilze produzieren pH-puffernde Substanzen.
  • Humusbildung: Mit zunehmender Reife stabilisiert sich der pH-Wert durch Huminsäuren.
  • Vielfältige Materialien: Eine ausgewogene Mischung aus grünen und braunen Stoffen fördert einen stabilen pH-Wert.

In meinem Garten zeigt sich immer wieder: Ein gut gepflegter Kompost bleibt meist von allein im optimalen pH-Bereich. Trotzdem lohnt es sich, ein Auge darauf zu haben und bei Bedarf sanft einzugreifen. So schaffen Sie beste Voraussetzungen für die fleißigen Mikroorganismen und erhalten am Ende einen nährstoffreichen, krümeligen Kompost, der Ihre Pflanzen begeistern wird.

Wie der pH-Wert die Kompostqualität beeinflusst

In meinen Jahren als Hobbygärtnerin habe ich gelernt, dass der pH-Wert ein entscheidender Faktor für die Qualität des Komposts ist. Er wirkt sich auf verschiedene Aspekte des Verrottungsprozesses aus. Lassen Sie uns einen genaueren Blick darauf werfen.

Nährstoffverfügbarkeit: Ein Balanceakt

Der pH-Wert bestimmt maßgeblich, wie gut Pflanzen die Nährstoffe im Kompost aufnehmen können. Erfahrungsgemäß sind die meisten Nährstoffe bei einem pH-Wert zwischen 6,5 und 8 optimal verfügbar. Wird der Kompost zu sauer oder zu alkalisch, können einige Nährstoffe für Pflanzen schwerer zugänglich werden.

Bei zu saurem Milieu - also einem pH-Wert unter 6,5 - werden beispielsweise Phosphor und viele Spurenelemente schlechter verfügbar. Ist der pH-Wert dagegen zu hoch (über 8), können Pflanzen Eisen und Mangan kaum noch aufnehmen. Für einen nährstoffreichen Kompost ist es daher wichtig, den pH-Wert im optimalen Bereich zu halten.

Die fleißigen Helfer im Kompost

Die Mikroorganismen im Kompost - Bakterien, Pilze und andere kleine Lebewesen - reagieren empfindlich auf den pH-Wert. Die meisten Arten fühlen sich im leicht sauren bis neutralen Milieu am wohlsten. Bei extremen pH-Werten nimmt ihre Aktivität stark ab.

Ich erinnere mich an einen Versuch in meinem Garten: Ich hatte den pH-Wert in einem Teil meines Komposts absichtlich auf 5 gesenkt. Das Ergebnis war verblüffend - die Verrottung kam fast zum Erliegen! Die Mikroben konnten bei diesem sauren pH-Wert einfach nicht mehr richtig arbeiten. Das zeigte mir einmal mehr, wie wichtig ein ausgewogener pH-Wert für einen aktiven Kompostierungsprozess ist.

Reife des Komposts: Was der pH-Wert verrät

Interessanterweise gibt der pH-Wert auch Aufschluss über den Reifegrad des Komposts. Zu Beginn der Kompostierung sinkt der pH-Wert zunächst ab, da sich organische Säuren bilden. Mit fortschreitender Verrottung steigt er dann wieder an und pendelt sich bei reifem Kompost meist zwischen 7 und 8 ein.

Bleibt der pH-Wert dauerhaft unter 6, deutet das auf einen unvollständigen Rotteprozess hin. Der Kompost ist dann noch nicht ausgereift und sollte noch nicht verwendet werden. Ein stabiler pH-Wert im neutralen bis leicht alkalischen Bereich ist dagegen ein gutes Zeichen für reifen, hochwertigen Kompost.

Praktische Tipps zur pH-Wert-Optimierung im Kompost

Nach Jahren des Experimentierens habe ich einige einfache Methoden gefunden, um den pH-Wert im Kompost gezielt zu beeinflussen und im optimalen Bereich zu halten. Hier sind meine wichtigsten Tipps aus der Praxis:

Die richtige Mischung macht's

Eine gute Balance zwischen stickstoffreichen 'grünen' und kohlenstoffreichen 'braunen' Materialien ist der Schlüssel zu einem stabilen pH-Wert. Zu den grünen Materialien zählen frische Pflanzenreste, Rasenschnitt oder Küchenabfälle. Braune Materialien sind zum Beispiel trockenes Laub, Stroh oder Holzhäcksel.

In meinem Kompost achte ich darauf, etwa gleiche Mengen grüne und braune Materialien zu verwenden. So bleibt der pH-Wert meist von selbst im richtigen Bereich. Wird der Kompost zu sauer, gebe ich etwas mehr braunes Material dazu. Bei zu hohem pH-Wert hilft dagegen etwas mehr Grünzeug.

Frischluft für den Kompost

Regelmäßiges Umsetzen versorgt den Kompost mit Sauerstoff. Das fördert die Aktivität der aeroben Mikroorganismen und verhindert Fäulnis, die den Kompost versauern lassen würde. Ich setze meinen Kompost etwa alle 4-6 Wochen um und kann jedes Mal beobachten, wie er danach förmlich auflebt.

Für alle, die nicht gerne schaufeln: Belüftungsrohre oder spezielle Kompostbelüfter können eine Alternative sein. Hauptsache, der Kompost bekommt genug Luft zum Atmen!

Die richtige Feuchtigkeit finden

Zu nasser Kompost neigt zur Versauerung, zu trockener Kompost stellt die Verrottung ein. Der optimale Feuchtigkeitsgehalt liegt bei etwa 50-60%. Ein einfacher Test, den ich oft anwende: Nimmt man eine Handvoll Kompost und drückt sie zusammen, sollten sich ein paar Tropfen Wasser zeigen, aber kein Wasser herauslaufen.

Bei Trockenheit gieße ich meinen Kompost vorsichtig an. Ist er zu nass, mische ich trockenes Material wie Stroh oder Sägespäne unter. So bleibt die Feuchtigkeit im optimalen Bereich und der pH-Wert stabil.

Zusätze: Hilfreich, aber mit Vorsicht zu genießen

Es gibt verschiedene Zusätze, die den pH-Wert beeinflussen und die Kompostierung fördern können. Gesteinsmehle wie Bentonit oder Urgesteinsmehl können einen zu sauren Kompost puffern. Algenkalk wirkt ebenfalls basisch und liefert zusätzlich wertvolle Spurenelemente.

Bei Kompostbeschleunigern bin ich eher vorsichtig. Einige enthalten aggressive Mikroorganismen, die zwar schnell arbeiten, aber auch das natürliche Gleichgewicht im Kompost stören können. Ich setze lieber auf natürliche Beschleuniger wie reife Komposterde oder selbst angesetzte Kräuterjauche. Die enthalten nützliche Mikroorganismen und fördern eine ausgewogene Verrottung.

Mit diesen Tipps lässt sich der pH-Wert im Kompost gut steuern. Regelmäßige Kontrolle und behutsames Gegensteuern bei Bedarf sind meiner Erfahrung nach der Schlüssel zum Erfolg. So entsteht nach und nach hochwertiger Kompost mit optimalem pH-Wert - eine hervorragende Grundlage für gesunde, kräftige Pflanzen im Garten.

Wenn der pH-Wert im Kompost aus dem Ruder läuft

Zu sauer? Das können Sie tun

In meinem Garten hatte ich schon öfter mit zu saurem Kompost zu kämpfen. Meist liegt es daran, dass man es mit dem Rasenschnitt oder frischen Küchenabfällen etwas übertrieben hat. Auch Nadelstreu kann den pH-Wert ganz schön in den Keller ziehen. Was hilft? Ich greife dann gerne zu Eierschalen oder einer Handvoll Holzasche. Algenkalk tut's natürlich auch. Ein Trick, den ich besonders mag: Einfach etwas reifen Kompost untermischen. Der wirkt wie ein Puffer und bringt alles wieder ins Lot.

Zu alkalisch? So bringen Sie's in Balance

Manchmal schlägt das Pendel auch in die andere Richtung aus - wenn der pH-Wert über 8 klettert. Das passiert leicht, wenn man es mit dem Kalk oder der Holzasche zu gut meint. Um gegenzusteuern, setze ich gerne auf Kaffeesatz oder Nadelstreu. Auch hier gilt: Ein bisschen reifer Kompost wirkt Wunder. Er scheint fast magische Fähigkeiten zu haben, wenn es darum geht, das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Wenn nichts mehr geht: Kompost in der Sackgasse

Kennen Sie das? Der Kompost riecht unangenehm und wird einfach nicht warm? Das kann viele Gründe haben - der pH-Wert ist nur einer davon. Manchmal ist es zu feucht, manchmal fehlt Luft. Ich habe gelernt: Eine gründliche Durchmischung hilft fast immer. Wenn's zu matschig ist, werfe ich noch etwas trockenes Material wie Stroh oder Pappe dazu. Das bringt den Prozess meist wieder in Schwung.

pH-Management in verschiedenen Kompostsystemen

Der klassische Komposthaufen: offen für alles

Mein erster Komposthaufen war ein offenes System - und eine echte Herausforderung! Wind und Wetter machen dem pH-Wert ganz schön zu schaffen. Ich habe schnell gelernt, dass hier regelmäßiges Kontrollieren und Nachsteuern besonders wichtig sind. Ein Tipp aus der Praxis: Eine simple Abdeckplane kann Wunder wirken, um extreme Schwankungen zu vermeiden.

Geschlossene Systeme: pH-Wert unter Kontrolle

Später bin ich auf einen geschlossenen Komposter umgestiegen. Was für eine Erleichterung! Hier bleibt der pH-Wert viel stabiler. Trotzdem schaue ich regelmäßig nach dem Rechten - man weiß ja nie.

Wurmkisten: empfindliche Mitbewohner

Mein neuestes Projekt ist eine Wurmkiste auf dem Balkon. Die kleinen Kerlchen mögen's am liebsten leicht sauer bis neutral - zwischen 6,0 und 7,5. Ich habe festgestellt, dass sie ziemlich mäkelig sein können, wenn der pH-Wert nicht stimmt. Ein paar zerbröselte Eierschalen hier und da halten meine Würmer bei Laune.

Warum der pH-Wert so wichtig ist

Nach all den Jahren mit meinen verschiedenen Kompostsystemen kann ich nur sagen: Der pH-Wert ist der Dreh- und Angelpunkt für guten Kompost. Er entscheidet darüber, wie wohl sich die fleißigen Mikroorganismen fühlen, die unsere Küchenabfälle in schwarzes Gold verwandeln. Zwischen 6,5 und 8 fühlen sie sich pudelwohl und arbeiten am effektivsten.

Mein Fazit? Ein Auge auf den pH-Wert zu haben, lohnt sich. Mit der Zeit entwickelt man ein Gespür dafür. Eine gute Mischung aus Grün und Braun, regelmäßiges Umsetzen und etwas Aufmerksamkeit - schon hat man die besten Voraussetzungen für erstklassigen Kompost. Und glauben Sie mir, Ihre Pflanzen werden es Ihnen danken!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welcher pH-Wert ist für Kompost optimal und warum?
    Der optimale pH-Wert für Kompost liegt zwischen 6,5 und 8. In diesem leicht sauren bis neutralen Bereich sind die meisten Mikroorganismen - Bakterien, Pilze und andere Kleinstlebewesen - am aktivsten und können organische Materialien effizient zersetzen. Bei diesem pH-Bereich werden Nährstoffe optimal verfügbar gemacht und können später von Pflanzen bestens aufgenommen werden. Zu saure Bedingungen unter pH 6,5 hemmen wichtige Mikroorganismen und können zu unangenehmen Gerüchen führen. Werte über pH 8 blockieren hingegen die Aufnahme wichtiger Spurenelemente wie Eisen und Mangan. Der optimale Bereich zwischen 6,5 und 8 gewährleistet eine ausgewogene Mikrobenaktivität, verhindert Nährstoffverluste durch Auswaschung oder Ammoniak-Bildung und sorgt für einen geruchlosen, effizienten Kompostierungsprozess. Ein stabiler pH-Wert in diesem Bereich ist der Schlüssel für hochwertigen, nährstoffreichen Kompost.
  2. Wie beeinflusst der pH-Wert die Mikroorganismen im Kompost?
    Der pH-Wert wirkt sich entscheidend auf die Aktivität und Zusammensetzung der Mikroorganismen im Kompost aus. Die meisten nützlichen Bakterien und Pilze bevorzugen einen pH-Bereich zwischen 6,5 und 8. In diesem optimalen Milieu können sie am effektivsten arbeiten und organische Materialien zügig zersetzen. Bei zu sauren Bedingungen (pH unter 6) dominieren säureliebende Bakterien, die den Rotteprozess verlangsamen und oft unangenehme Gerüche verursachen. Diese anaeroben Bedingungen führen zu Fäulnis statt zu gesunder Verrottung. Ist der pH-Wert zu hoch (über 8), wird das Wachstum wichtiger Mikroorganismen gehemmt, wodurch der Abbauprozess stark verlangsamt wird. Extreme pH-Werte können sogar zum völligen Stillstand der mikrobiellen Aktivität führen. Ein ausgewogener pH-Wert fördert hingegen die Vielfalt nützlicher Mikroorganismen, beschleunigt den Kompostierungsprozess und sorgt für eine vollständige, geruchslose Zersetzung der organischen Materialien zu wertvollem Humus.
  3. Auf welche Weise wirkt sich der pH-Wert auf die Nährstoffverfügbarkeit aus?
    Der pH-Wert bestimmt maßgeblich, wie gut Pflanzen später die Nährstoffe aus dem Kompost aufnehmen können. Im optimalen Bereich zwischen 6,5 und 8 sind fast alle wichtigen Nährstoffe optimal verfügbar. Bei zu saurem Kompost (pH unter 6,5) werden Phosphor und viele Spurenelemente schlecht löslich und damit für Pflanzen schwer zugänglich. Gleichzeitig können Aluminium und Mangan in toxischen Konzentrationen freigesetzt werden. Bei zu alkalischen Bedingungen (pH über 8) werden besonders Eisen, Mangan, Zink und Bor blockiert, was zu Mangelerscheinungen bei Pflanzen führen kann. Der pH-Wert beeinflusst auch die chemische Form der Nährstoffe - Stickstoff liegt bei hohen pH-Werten verstärkt als Ammoniak vor, das leicht entweicht und zu Nährstoffverlusten führt. Ein ausgewogener pH-Wert sorgt dafür, dass alle Makro- und Mikronährstoffe in pflanzenverfügbarer Form vorliegen und der Kompost seine volle Düngewirkung entfalten kann.
  4. Was passiert mit der Kompostqualität bei pH-Werten unter 6,5?
    Bei pH-Werten unter 6,5 verschlechtert sich die Kompostqualität erheblich. Der saure Zustand hemmt die Aktivität wichtiger aerober Mikroorganismen, wodurch sich der Rotteprozess stark verlangsamt oder sogar zum Stillstand kommt. Stattdessen dominieren säureliebende anaerobe Bakterien, die Fäulnisprozesse auslösen und zu unangenehmen Gerüchen führen. Diese unvollständige Zersetzung resultiert in einem unreifen, noch nicht stabilen Kompost. Nährstoffe werden bei diesen sauren Bedingungen verstärkt ausgewaschen, was zu wertvollen Verlusten führt. Gleichzeitig können toxische Metallionen wie Aluminium mobilisiert werden. Phosphor und andere wichtige Nährstoffe werden in schwer lösliche Verbindungen umgewandelt und sind für Pflanzen kaum noch verfügbar. Der entstehende Kompost ist oft matschig, riecht säuerlich und kann Pflanzenwurzeln schädigen. Langfristig kann solch saurer Kompost auch den Boden-pH-Wert negativ beeinflussen und zu Pflanzenschäden führen. Eine pH-Korrektur ist daher unbedingt erforderlich.
  5. Wie unterscheiden sich die Auswirkungen von grünen und braunen Materialien auf den pH-Wert?
    Grüne und braune Kompostmaterialien haben unterschiedliche Auswirkungen auf den pH-Wert. Grüne Materialien wie frische Pflanzenreste, Rasenschnitt und Küchenabfälle sind stickstoffreich und neigen dazu, den pH-Wert zu senken. Sie enthalten oft organische Säuren und zersetzen sich schnell, wobei zunächst saure Zwischenprodukte entstehen. Ein Übermaß an grünen Materialien kann daher zu Versauerung führen. Braune Materialien wie trockenes Laub, Stroh, Holzhäcksel und Pappe sind kohlenstoffreich und wirken eher pH-neutral bis leicht alkalisch. Sie puffern Säuren ab und stabilisieren den pH-Wert. Eine ausgewogene Mischung aus etwa gleichen Teilen grüner und brauner Materialien schafft optimale Bedingungen für einen stabilen pH-Wert im Bereich von 6,5 bis 8. Bei zu saurem Kompost hilft die Zugabe von mehr braunem Material, während bei zu alkalischen Bedingungen der Anteil grüner Materialien erhöht werden kann. Diese natürliche Balance ist der Schlüssel für erfolgreiche Kompostierung.
  6. Worin unterscheiden sich die pH-Anforderungen von normalem Kompost und Wurmkompost?
    Normalkompost und Wurmkompost haben unterschiedliche pH-Anforderungen aufgrund ihrer verschiedenen biologischen Prozesse. Normalkompost funktioniert optimal bei pH-Werten zwischen 6,5 und 8, wobei auch leicht alkalischere Bereiche bis pH 8,5 noch akzeptabel sind. Kompostwürmer sind jedoch deutlich empfindlicher und bevorzugen einen engeren pH-Bereich zwischen 6,0 und 7,5, wobei der ideale Bereich zwischen 6,5 und 7,0 liegt. Zu saure Bedingungen unter pH 6,0 können Würmer töten oder zur Flucht veranlassen, während zu alkalische Bedingungen über pH 7,5 ihre Fortpflanzung und Aktivität hemmen. Wurmkompost erfordert daher eine genauere pH-Kontrolle und sanftere Materialien. Aggressive pH-Korrekturen mit Kalk oder Asche sollten bei Wurmkompost vermieden werden. Stattdessen eignen sich zerbröselte Eierschalen oder kleine Mengen Gesteinsmehl zur pH-Anpassung. Die empfindlichen Würmer reagieren schnell auf pH-Schwankungen, weshalb regelmäßige Kontrollen und behutsame Korrekturen wichtiger sind als bei herkömmlicher Kompostierung.
  7. Welche Unterschiede bestehen zwischen pH-Messgeräten und Teststreifen für die Kompostmessung?
    pH-Messgeräte und Teststreifen unterscheiden sich erheblich in Genauigkeit, Handhabung und Kosten. Elektronische pH-Messgeräte liefern präzise Werte mit einer Genauigkeit von ±0,1 pH-Einheiten und können direkt in feuchten Kompost eingestochen werden. Sie sind langfristig kostengünstiger, da sie wiederverwendbar sind, erfordern jedoch regelmäßige Kalibrierung und sorgfältige Pflege. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten verschiedene Modelle für unterschiedliche Anforderungen. Teststreifen sind günstiger in der Anschaffung und einfach zu handhaben, zeigen aber nur grobe pH-Bereiche (meist in 0,5er-Schritten) an. Sie benötigen eine Kompost-Wasser-Mischung im Verhältnis 1:5 und sind nur einmal verwendbar. Die Farbablesung kann subjektiv sein und bei schlechten Lichtverhältnissen ungenau werden. Für gelegentliche Hobbygärtner reichen Teststreifen meist aus, während ambitionierte Kompostierer von der Genauigkeit elektronischer Messgeräte profitieren. Beide Methoden erfordern repräsentative Probennahme aus verschiedenen Kompostbereichen für verlässliche Ergebnisse.
  8. Welche Rolle spielen Temperatur und Jahreszeit bei pH-Schwankungen im Kompost?
    Temperatur und Jahreszeit haben erheblichen Einfluss auf pH-Schwankungen im Kompost. Höhere Temperaturen im Sommer beschleunigen die mikrobielle Aktivität und damit den Abbauprozess organischer Materialien. Dabei entstehen zunächst organische Säuren, die den pH-Wert vorübergehend senken können. Die intensive Heißrotte-Phase führt oft zu pH-Werten um 6,0 bis 6,5. In kälteren Monaten verlangsamt sich der Stoffwechsel der Mikroorganismen erheblich, wodurch weniger Säuren produziert werden und der pH-Wert tendenziell ansteigt. Winterliche pH-Werte liegen oft zwischen 7,0 und 8,0. Zusätzlich beeinflussen jahreszeitlich unterschiedliche Materialien den pH-Wert: Herbstlaub wirkt alkalisch, während Sommerschnitt säuernd wirkt. Niederschläge können Nährstoffe und pH-puffernde Substanzen auswaschen, was zu stärkeren pH-Schwankungen führt. Frost kann die Zellwände aufbrechen und organische Säuren freisetzen. Diese natürlichen Schwankungen sind normal, erfordern aber angepasste Überwachung und gegebenenfalls saisonale pH-Korrekturen für optimale Kompostqualität.
  9. Welche pH-Messgeräte eignen sich am besten für die Kompostanalyse?
    Für die Kompostanalyse eignen sich verschiedene pH-Messgeräte je nach Anforderung und Budget. Digitale pH-Meter mit wasserdichter Sonde sind ideal, da sie präzise Messungen (±0,1 pH) direkt im feuchten Kompost ermöglichen. Modelle mit automatischer Temperaturkompensation sind besonders empfehlenswert, da die Komposttemperatur die Messgenauigkeit beeinflusst. Die Gartenexperten von samen.de raten zu robusten Geräten mit austauschbaren Elektroden für den dauerhaften Einsatz. Pen-Style pH-Meter sind handlich und ausreichend genau für Hobbyanwendungen. Wichtige Auswahlkriterien sind: wasserdichte Bauweise, schnelle Messung, einfache Kalibrierung und robuste Konstruktion für den Garteneinsatz. Günstige Bodenthermometer mit pH-Funktion sind für gelegentliche Messungen ausreichend, während professionelle Geräte mit Datenspeicher für systematische Überwachung geeignet sind. Unabhängig vom Gerätetyp ist regelmäßige Kalibrierung mit Pufferlösungen essentiell. Eine saubere Sonde und repräsentative Probennahme aus verschiedenen Kompostbereichen gewährleisten verlässliche Messergebnisse für optimales Kompostmanagement.
  10. Was sollte beim Kauf von pH-Teststreifen für Kompost beachtet werden?
    Beim Kauf von pH-Teststreifen für Kompost sind mehrere Qualitätskriterien wichtig. Achten Sie auf einen passenden Messbereich zwischen pH 5-9, da Kompost typischerweise in diesem Spektrum liegt. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de führen Teststreifen mit für Bodenmessungen optimierten Bereichen. Die Auflösung sollte mindestens 0,5 pH-Einheiten betragen, besser sind 0,25er-Schritte für genauere Ablesung. Wichtig ist eine deutliche Farbskala mit klaren Farbübergängen für eindeutige Zuordnung auch bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen. Wasserfeste Verpackung schützt vor Feuchtigkeit und verlängert die Haltbarkeit. Prüfen Sie das Verfallsdatum, da alte Teststreifen unzuverlässige Ergebnisse liefern. Bevorzugen Sie Markenprodukte mit CE-Kennzeichnung für gleichbleibende Qualität. Praktisch sind Teststreifen mit integrierter Farbskala auf der Dose. Für häufige Messungen sind größere Packungen wirtschaftlicher. Beachten Sie, dass Teststreifen eine Kompost-Wasser-Mischung (1:5) benötigen und nach dem Eintauchen sofort abgelesen werden müssen. Lagern Sie unbenutzte Streifen trocken und dunkel für optimale Haltbarkeit.
  11. Wie wirken sich verschiedene organische Säuren auf die Kompostchemie aus?
    Verschiedene organische Säuren entstehen während der Kompostierung und beeinflussen die Kompostchemie unterschiedlich. Essigsäure entsteht bei der Zersetzung von Zellulose und senkt den pH-Wert stark, ist aber flüchtig und verschwindet mit fortschreitender Kompostierung. Milchsäure bildet sich bei anaeroben Bedingungen und kann zu starker Versauerung führen, weshalb gute Belüftung wichtig ist. Zitronensäure aus Obstabfällen wirkt mäßig säuernd, hat aber chelatbildende Eigenschaften, die Spurenelemente mobilisieren können. Buttersäure entsteht bei Eiweißabbau unter Luftabschluss und verursacht unangenehme Gerüche bei niedrigem pH-Wert. Huminsäuren entwickeln sich bei fortgeschrittener Kompostierung und wirken als natürliche Puffer, die pH-Schwankungen abmildern. Sie verbessern außerdem die Nährstoffbindung und Wasserhaltefähigkeit. Fulvosäuren sind kleinere Moleküle, die Nährstoffe chelieren und deren Verfügbarkeit erhöhen. Das Gleichgewicht dieser Säuren bestimmt pH-Verlauf und Kompostqualität. Eine ausgewogene Materialzusammensetzung und optimale Belüftung fördern den Aufbau stabilisierender Huminsäuren bei gleichzeitigem Abbau problematischer flüchtiger Säuren.
  12. Welche biochemischen Prozesse steuern die pH-Selbstregulierung im Kompost?
    Die pH-Selbstregulierung im Kompost basiert auf komplexen biochemischen Prozessen. Mikroorganismen produzieren zunächst organische Säuren beim Abbau von Kohlenhydraten und Proteinen, was den pH-Wert senkt. Parallel entstehen Ammoniak und andere basische Verbindungen beim Proteinabbau, die pH-erhöhend wirken. Puffersysteme entwickeln sich durch Huminsäuren und andere organische Verbindungen, die sowohl Protonen abgeben als auch aufnehmen können. Karbonatsysteme entstehen durch CO2-Freisetzung bei der Atmung, wobei Kohlensäure mit basischen Mineralien reagiert. Phosphatpuffer bilden sich aus organischen Phosphorverbindungen und stabilisieren den pH-Wert im neutralen Bereich. Die mikrobielle Gemeinschaft passt sich an pH-Änderungen an - bei niedrigem pH-Wert dominieren säuretolerante Arten, bei hohem pH-Wert alkalitolerante Mikroben. Diese Sukzession führt zur schrittweisen pH-Normalisierung. Mineralisierungsprozesse setzen basische Kationen wie Calcium und Magnesium aus organischen Verbindungen frei. Diese natürlichen Regulationsmechanismen benötigen Zeit und optimale Bedingungen wie ausreichend Feuchtigkeit, Belüftung und ausgewogene Nährstoffverhältnisse.
  13. Wie beeinflussen Huminsäuren die pH-Stabilität im reifen Kompost?
    Huminsäuren spielen eine zentrale Rolle für die pH-Stabilität in reifem Kompost durch ihre einzigartigen chemischen Eigenschaften. Als komplexe organische Moleküle besitzen sie sowohl saure als auch basische Funktionsgruppen, wodurch sie als natürliche Puffersysteme fungieren. Sie können Protonen aufnehmen und abgeben, je nach pH-Milieu, was pH-Schwankungen effektiv abmildert. Huminsäuren entstehen durch den langfristigen Abbau organischer Substanzen und erreichen ihre höchste Konzentration in reifem Kompost. Sie bilden stabile Komplexe mit Metallkationen wie Calcium, Magnesium und Kalium, wodurch diese vor Auswaschung geschützt und als pH-Pufferreserve verfügbar bleiben. Die Pufferkapazität von Huminsäuren ist besonders im neutralen bis schwach alkalischen Bereich (pH 6,5-8,0) ausgeprägt, was dem optimalen Kompost-pH entspricht. Zusätzlich verbessern Huminsäuren die Kationenaustauschkapazität des Komposts, wodurch mehr basische Kationen gebunden werden können. Ihre Langzeitstabilität sorgt für anhaltende pH-Pufferung auch nach Kompostausbringung. Diese natürlichen Pufferagentien sind der Grund, warum reifer Kompost selbst bei unterschiedlichen Ausgangsmaterialien einen stabilen pH-Wert entwickelt.
  14. Welche Puffersysteme entwickeln sich natürlich im Kompostierungsprozess?
    Im Kompostierungsprozess entwickeln sich mehrere natürliche Puffersysteme, die pH-Stabilität gewährleisten. Das Karbonat-Bikarbonat-System entsteht durch mikrobielle CO2-Produktion und Reaktion mit basischen Mineralien, wodurch ein wichtiges Puffersystem im neutralen Bereich etabliert wird. Phosphatpuffer bilden sich aus organischen Phosphorverbindungen und zeigen optimale Pufferwirkung bei pH 6,5-7,5. Das Ammonium-Ammoniak-System reguliert pH-Werte im alkalischen Bereich durch Gleichgewicht zwischen NH4+ und NH3. Proteinpuffer entstehen aus aminosäurereichen Abbauprodukten mit verschiedenen funktionellen Gruppen. Huminsäure-Fulvosäure-Systeme entwickeln sich in späteren Kompostierungsphasen und bieten breite Pufferwirkung durch multiple funktionelle Gruppen. Organische Säuren wie Essig-, Propion- und Buttersäure bilden temporäre Puffersysteme in der Anfangsphase. Mineralische Puffer entstehen durch Freisetzung von Calcium, Magnesium und Kalium aus Pflanzenmaterial. Diese Systeme arbeiten synergistisch und gewährleisten, dass reifer Kompost selbst bei verschiedenen Einflüssen einen stabilen pH-Wert zwischen 7,0 und 8,0 beibehält. Die Pufferkapazität nimmt mit zunehmendem Reifegrad zu.
  15. Wie lässt sich der pH-Wert bei großen Kompostmengen praktisch kontrollieren?
    Bei großen Kompostmengen erfordert die pH-Kontrolle systematische Herangehensweisen und praktische Strategien. Repräsentative Probennahme ist essentiell - sammeln Sie Proben aus verschiedenen Bereichen und Tiefen, mischen diese gründlich und führen Messungen an Durchschnittsproben durch. Installieren Sie mehrere Messpunkte für regelmäßiges Monitoring, idealerweise mit dauerhaften Markierungen. Schichtweises Aufsetzen ermöglicht gezielte pH-Kontrolle durch abwechselnde Lagen pH-neutraler und pH-korrigierender Materialien. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de führen Großpackungen von Gesteinsmehl und anderen pH-Korrekturmitteln für effiziente Behandlung größerer Mengen. Mechanische Durchmischung mit Frontladern oder speziellen Kompostwendern verteilt pH-Korrekturmittel gleichmäßig. Bewässerungssysteme können pH-korrigierende Lösungen in verdünnter Form einbringen. Zoneneinteilung erlaubt separate Behandlung verschiedener Kompostbereiche je nach pH-Status. Dokumentation von pH-Werten, Korrekturen und Materialzugaben schafft Erfahrungsgrundlage für optimierte Prozesse. Professionelle Kompostanalysen in Laboren liefern detaillierte Informationen für großtechnische pH-Optimierung und Qualitätskontrolle.
  16. Welche einfachen Hausmittel helfen bei der pH-Korrektur im Kompost?
    Verschiedene Hausmittel eignen sich zur pH-Korrektur im Kompost und sind meist günstiger als kommerzielle Produkte. Zur pH-Erhöhung bei zu saurem Kompost helfen zerbröselte Eierschalen, die langsam Calcium freisetzen und sanft alkalisierend wirken. Holzasche von unbehandeltem Holz ist sehr effektiv, sollte aber sparsam verwendet werden (maximal 2% der Kompostmenge). Zerkleinerte Muschelschalen wirken ähnlich wie Eierschalen, aber langsamer. Alte Mörtelreste oder zerkleinerte Kreide enthalten Calciumcarbonat und heben den pH-Wert. Bei zu alkalischem Kompost hilft getrockneter Kaffeesatz, der leicht säuernd wirkt und Nährstoffe liefert. Nadelstreu von Tannen oder Fichten senkt den pH-Wert durch natürliche Säuren. Torfmull oder saure Lauberde können ebenfalls pH-senkend eingesetzt werden. Essig sollte nur stark verdünnt verwendet werden. Wichtig ist sparsame Dosierung - beginnen Sie mit kleinen Mengen und messen nach zwei Wochen erneut. Natürliche pH-Korrektur dauert länger als chemische, ist aber schonender für Mikroorganismen. Reifer Kompost anderer Herkunft wirkt als natürlicher Puffer und stabilisiert den pH-Wert.
  17. Ist es wahr, dass Kompost ohne pH-Kontrolle automatisch den richtigen Wert erreicht?
    Diese Annahme ist nur teilweise richtig und kann zu Problemen führen. Während reifer, gut geführter Kompost tatsächlich durch natürliche Puffersysteme einen stabilen pH-Wert zwischen 7,0 und 8,0 entwickelt, sind pH-Kontrollen dennoch wichtig. Die Selbstregulierung funktioniert nur bei ausgewogener Materialzusammensetzung, optimaler Belüftung und ausreichender Feuchtigkeit. Einseitige Materialien können zu dauerhaften pH-Problemen führen - zu viel Rasenschnitt oder Obstabfälle verursachen Versauerung, während übermäßig viel Kalk oder Asche zu hohe pH-Werte bewirkt. Störungen wie Staunässe, Luftmangel oder extreme Witterung können die natürliche Regulation behindern. Ohne Kontrolle erkennt man problematische Entwicklungen zu spät, wenn bereits Schäden an der Mikrobenpopulation entstanden sind. Besonders in der Anfangsphase sind pH-Schwankungen normal und korrigierbar, wenn man sie rechtzeitig erkennt. Verschiedene Kompostsysteme haben unterschiedliche Selbstregulierungskapazitäten - offene Haufen sind witterungsabhängiger als geschlossene Systeme. Regelmäßige pH-Messungen alle 4-6 Wochen sind daher empfehlenswert, um optimale Bedingungen sicherzustellen und bei Bedarf rechtzeitig eingreifen zu können.
  18. Wie unterscheidet sich das pH-Management bei Kompost in verschiedenen Klimazonen?
    Das pH-Management variiert erheblich zwischen verschiedenen Klimazonen aufgrund unterschiedlicher Umweltbedingungen. In humiden Gebieten mit hohen Niederschlägen werden basische Mineralien und Nährstoffe verstärkt ausgewaschen, was zu Versauerung führt. Hier sind regelmäßige pH-Kontrollen und Zugabe alkalischer Materialien wie Gesteinsmehl wichtiger. Trockene, aride Klimazonen zeigen dagegen tendenziell höhere pH-Werte durch geringere Auswaschung und höhere Mineralkonzentrationen im Ausgangsmaterial. In tropischen Gebieten beschleunigen hohe Temperaturen die Zersetzung und damit die Säurebildung in der Anfangsphase, während intensive Niederschläge zusätzlich ausschwemmen. Gemäßigte Klimazonen mit ausgewogenen Niederschlägen bieten oft stabilere pH-Bedingungen. In kalten Klimazonen verlangsamt sich die mikrobielle Aktivität, wodurch pH-Änderungen träger verlaufen, aber auch länger anhalten. Mediterrane Gebiete mit trockenen Sommern und feuchten Wintern erfordern saisonales pH-Management. Die lokale Bodenchemie beeinflusst zusätzlich das Ausgangsmaterial - kalkhaltige Böden produzieren alkalischeren Pflanzenschnitt, saure Böden säuerlicheres Material. Anpassung der Kompostmischung an klimatische Gegebenheiten und regional verfügbare pH-Korrekturmittel optimiert das Management.
  19. Worin unterscheiden sich Azidität und Alkalinität bei der Kompostbewertung?
    Azidität und Alkalinität beschreiben unterschiedliche Aspekte der Kompostchemie und erfordern verschiedene Bewertungsansätze. Azidität bezeichnet den sauren Charakter (pH unter 7) und wird durch Konzentration freier Wasserstoffionen und organischer Säuren bestimmt. Bei der Kompostbewertung zeigt hohe Azidität (pH unter 6,5) unvollständige Zersetzung, mögliche anaerobe Bedingungen oder Übermaß an säurebildenden Materialien an. Alkalinität beschreibt den basischen Charakter (pH über 7) und die Fähigkeit, Säuren zu neutralisieren. Sie wird durch Hydroxidionen, Karbonate und Bikarbonate verursacht. Hohe Alkalinität (pH über 8,0) kann auf übermäßige Kalk- oder Aschezugabe hinweisen. Beide Parameter beeinflussen Nährstoffverfügbarkeit unterschiedlich - Azidität mobilisiert Phosphor und Spurenelemente, kann aber toxische Metallionen freisetzen. Alkalinität bindet Spurenelemente und kann Stickstoffverluste durch Ammoniakbildung verursachen. Die Pufferkapazität unterscheidet sich - saure Komposte haben oft geringere Pufferung als alkalische. Bei der Bewertung ist nicht nur der aktuelle pH-Wert wichtig, sondern auch die Stabilität und Pufferkapazität. Optimaler Kompost zeigt mäßige Alkalinität (pH 7,0-8,0) mit hoher Pufferkapazität durch Huminsäuren.
  20. Was ist der Unterschied zwischen pH-Kontrolle und pH-Monitoring im Kompostmanagement?
    pH-Kontrolle und pH-Monitoring sind zwei verschiedene Ansätze im Kompostmanagement mit unterschiedlichen Zielen und Methoden. pH-Monitoring bezeichnet die systematische Überwachung und Dokumentation der pH-Werte ohne direkten Eingriff. Dies umfasst regelmäßige Messungen, Aufzeichnung von Trends und Identifikation von Mustern. Monitoring schafft Verständnis für natürliche pH-Verläufe und hilft bei der Früherkennung problematischer Entwicklungen. pH-Kontrolle hingegen beinhaltet aktive Maßnahmen zur Beeinflussung des pH-Wertes durch gezielte Materialzugaben, Belüftungsänderungen oder andere Eingriffe. Sie erfolgt reaktiv auf Monitoring-Ergebnisse oder präventiv basierend auf Erfahrungen. Monitoring erfordert konsistente Messtechnik, standardisierte Probennahme und systematische Dokumentation. Professionelle Kompostierer verwenden oft automatische Messstationen für kontinuierliches Monitoring. Kontrolle benötigt Kenntnis korrigierender Materialien und deren Dosierung. Beide Ansätze ergänzen sich optimal - Monitoring ohne Kontrolle bleibt passiv, Kontrolle ohne Monitoring erfolgt blind. Erfolgreiches Kompostmanagement kombiniert regelmäßiges Monitoring zur Früherkennung mit gezielter Kontrolle zur Optimierung. Erfahrene Gartenfachhändler wie samen.de können bei der Auswahl geeigneter Monitoring- und Kontrollmittel beraten.
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