Fenchelpflanzen richtig pflegen: Vom Anbau bis zur Ernte

Fenchel: Ein vielseitiges Kräutergemüse für Ihren Garten

Fenchel ist eine faszinierende Pflanze, die jeden Garten mit ihrem unverkennbaren anisartigen Aroma und vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten bereichert. In meinen Jahren als Hobbygärtnerin habe ich gelernt, dass dieses Kräutergemüse nicht nur kulinarisch wertvoll ist, sondern auch eine echte Bereicherung für die Biodiversität darstellt.

Fenchel verstehen: Vom Samen bis zur Ernte

  • Zwei Hauptarten: Knollen- und Blattfenchel, jede mit eigenen Vorzügen
  • Sonniger Standort und lockerer Boden sind der Schlüssel zum Erfolg
  • Aussaat ab April direkt ins Freiland möglich, aber Vorsicht vor Spätfrösten
  • Regelmäßige Pflege zahlt sich in Form von gesunden, aromatischen Pflanzen aus

Was macht Fenchel so besonders?

Fenchel (Foeniculum vulgare) gehört zur Familie der Doldenblütler und ist mit Dill und Kümmel verwandt. Diese zweijährige Pflanze wird sowohl als Gemüse als auch als Gewürz- und Heilkraut geschätzt. In meinem eigenen Garten kultiviere ich beide Hauptarten: Knollenfenchel und Blattfenchel. Jede hat ihre ganz eigenen Reize und Verwendungsmöglichkeiten.

Die Vielfalt des Fenchels

Knollenfenchel (Foeniculum vulgare var. dulce) bildet eine verdickte, knollenartige Blattbasis. Diese ist besonders saftig und mild im Geschmack. Ich verwende sie gerne roh in Salaten oder gedünstet als Gemüsebeilage. Die knackige Textur und der subtile Geschmack machen Knollenfenchel zu einem vielseitigen Begleiter in der Küche.

Blattfenchel (Foeniculum vulgare var. vulgare) wird hauptsächlich wegen seiner aromatischen Blätter und Samen angebaut. Die feinen, federartigen Blätter verleihen Salaten und Fischgerichten eine angenehme Würze. In meiner Erfahrung ist Blattfenchel auch ein wunderbarer Begleiter für Tees und Kräutermischungen.

Vorteile und Verwendung von Fenchel

Fenchel ist nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ein Segen für die Gesundheit. Er enthält ätherische Öle, die nachweislich verdauungsfördernd wirken. In meiner Küche finde ich für alle Teile der Pflanze Verwendung:

  • Knollen: köstlich roh, gedünstet oder gebraten als Gemüse
  • Blätter: frisch gehackt über Salate oder Fischgerichte gestreut
  • Samen: als aromatisches Gewürz oder für einen wohltuenden Tee

Fencheltee hat sich in meinem Haushalt als beliebtes Hausmittel bei Blähungen und Magenbeschwerden etabliert. Ich genieße ihn besonders gerne nach üppigen Mahlzeiten - er scheint wahre Wunder zu bewirken.

Der perfekte Standort und Boden für Fenchel

Licht ist Leben

Fenchel ist ein wahrer Sonnenanbeter. Ein vollsonniger Standort fördert nicht nur das Wachstum, sondern auch die Bildung der wertvollen ätherischen Öle. In meinem Garten habe ich beobachtet, dass die Pflanzen am besten gedeihen, wenn sie mindestens 6 Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag bekommen. Es lohnt sich also, ihnen einen Ehrenplatz im Garten zu gönnen.

Was der Boden hergibt

Der ideale Boden für Fenchel sollte folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Nährstoffreich, um das Wachstum zu unterstützen
  • Humos, für eine gute Bodenstruktur
  • Tiefgründig, damit sich die Wurzeln frei entfalten können
  • Gut durchlässig, um Staunässe zu vermeiden

Schwere, staunasse Böden sind ein No-Go für Fenchel. Falls Ihr Gartenboden zu lehmig sein sollte, können Sie ihn mit Sand und Kompost verbessern. Es mag etwas Arbeit sein, aber Ihre Fenchelpflanzen werden es Ihnen danken!

Die Chemie muss stimmen

Fenchel gedeiht erfahrungsgemäß am besten bei einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0. Vor der Aussaat lockere ich den Boden gründlich und arbeite gut verrotteten Kompost ein. Das verbessert nicht nur die Bodenstruktur, sondern liefert auch wichtige Nährstoffe. Ein kleiner Tipp aus der Praxis: Eine Handvoll Algenkalk kann Wunder bewirken, wenn der Boden zu sauer sein sollte.

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Produktbild von Sperli Knollenfenchel Fino mit Darstellung der Fenchelknollen und Informationen zum Anpflanzen auf Deutsch.
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Von der Aussaat zur prächtigen Pflanze

Timing ist alles

Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat von Fenchel kann entscheidend sein:

  • Für eine Frühjahrsernte: März bis April im Gewächshaus
  • Für eine Sommerernte: April bis Mai direkt ins Freiland
  • Für eine Herbsternte: Juni bis Juli ins Freiland

Ich persönlich säe meinen Fenchel meist Anfang Mai direkt ins Beet, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Das hat sich in meinem Garten über die Jahre bewährt.

Direkte Aussaat oder Vorkultur?

Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile:

Direkte Aussaat: Fenchel bildet eine lange Pfahlwurzel, die bei der Vorkultur gestört werden könnte. Die direkte Aussaat ist daher oft erfolgreicher und führt zu kräftigeren Pflanzen.

Vorkultur: Sie ermöglicht eine frühere Ernte und schützt die zarten Jungpflanzen vor gefräßigen Schnecken. Ich ziehe manchmal Fenchel vor, um Lücken im Beet zu füllen oder wenn ich besonders früh ernten möchte.

Platz zum Wachsen

Für ein optimales Wachstum empfehle ich folgende Abstände:

  • Zwischen den Pflanzen: 30-40 cm
  • Zwischen den Reihen: 40-50 cm

Diese Abstände geben den Pflanzen genug Raum, um volle, knackige Knollen zu bilden. Glauben Sie mir, es lohnt sich, großzügig zu sein - Ihre Fenchelpflanzen werden es Ihnen mit einer reichen Ernte danken.

Der Start ins Fenchelleben

Um die Keimung zu fördern, beachten Sie folgende Punkte:

  • Saattiefe: etwa 1-2 cm, nicht tiefer
  • Boden feucht, aber nicht nass halten
  • Bei Trockenheit vorsichtig gießen, am besten mit einer Brause
  • Schneckenschutz anbringen - die Kleinen lieben junge Fenchelpflanzen!

Nach etwa 10-14 Tagen sollten die ersten Keimlinge sichtbar sein. Dann heißt es: Geduld haben und die jungen Pflanzen gut pflegen. Mit der richtigen Pflege werden Sie schon bald die Früchte (oder besser gesagt, die Knollen) Ihrer Arbeit ernten können.

Pflege während des Wachstums: Der Schlüssel zu prächtigen Fenchelpflanzen

Fenchel ist eine recht pflegeleichte Pflanze, die bei richtiger Behandlung üppig gedeiht und eine reiche Ernte verspricht. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, worauf es bei der Pflege wirklich ankommt.

Bewässerung: Die Kunst der richtigen Dosierung

Fenchel mag es feucht, aber nicht zu nass. Ein gleichmäßig feuchter Boden scheint das Wachstum optimal zu fördern.

Wasserbedarf

Fenchelpflanzen benötigen in der Regel eine regelmäßige Bewässerung, besonders wenn es längere Zeit nicht regnet. Als grober Richtwert haben sich etwa 2-3 Liter Wasser pro Quadratmeter und Tag bewährt. In meinem eigenen Garten habe ich allerdings festgestellt, dass Fenchel an besonders heißen Sommertagen durchaus auch mal etwas mehr Wasser vertragen kann. Es lohnt sich, die Pflanzen im Auge zu behalten und nach Bedarf zu gießen.

Bewässerungsmethoden

Am besten bewässern Sie Fenchel bodennah. Gießen Sie direkt an der Pflanzenbasis und vermeiden Sie es, die Blätter zu befeuchten. So beugen Sie möglichen Pilzerkrankungen vor. Besonders effektiv ist meiner Erfahrung nach die Tröpfchenbewässerung oder das Gießen mit einer Brause.

Düngung: Die richtige Balance finden

Fenchel ist zwar kein Nährstoff-Vielfraß, benötigt aber dennoch eine ausgewogene Versorgung für ein gesundes Wachstum.

Nährstoffbedarf

Fenchel scheint besonders von einer guten Kaliumversorgung zu profitieren, die die Aromabildung fördert. Auch Stickstoff ist wichtig für das Blattwachstum, sollte aber mit Bedacht eingesetzt werden.

Organische vs. mineralische Düngung

Ich persönlich bevorzuge für Fenchel organische Dünger wie gut verrotteten Kompost oder Hornspäne. Diese geben die Nährstoffe langsam ab und verbessern gleichzeitig die Bodenstruktur. Etwa 3-4 Liter Kompost pro Quadratmeter, eingearbeitet vor der Pflanzung, bilden eine gute Grundlage. Während der Wachstumsphase kann bei Bedarf mit einem organischen Flüssigdünger nachgeholfen werden.

Wer auf mineralische Dünger setzt, sollte einen ausgewogenen Gemüsedünger verwenden und sich an die Herstellerangaben zur Dosierung halten. Zu viel des Guten fördert übermäßiges Blattwachstum auf Kosten der Knollenbildung - das habe ich leider schon am eigenen Leib erfahren müssen.

Unkrautbekämpfung: Dem Fenchel Raum geben

Unkraut konkurriert mit dem Fenchel um Wasser und Nährstoffe. Regelmäßiges, vorsichtiges Jäten ist daher wichtig. Achten Sie darauf, die oberflächennahen Wurzeln des Fenchels nicht zu beschädigen. Ein Hacken zwischen den Reihen lockert zudem den Boden und fördert die Durchlüftung. In meinem Garten hat sich eine wöchentliche Kontrolle und Pflege als ideal erwiesen.

Mulchen: Ein Multitalent im Garten

Eine Mulchschicht aus organischem Material wie Stroh oder Rasenschnitt kann wahre Wunder bewirken:

  • Sie unterdrückt Unkraut
  • Hält die Feuchtigkeit im Boden
  • Reguliert die Bodentemperatur
  • Fördert das Bodenleben

Ich empfehle, eine etwa 5 cm dicke Mulchschicht aufzutragen. Achten Sie aber darauf, dass der Mulch nicht direkt an den Pflanzenstängeln anliegt, um Fäulnis zu vermeiden. Ein kleiner Abstand von etwa 2-3 cm hat sich bei mir bewährt.

Schädlinge und Krankheiten: Den Fenchel schützen

Obwohl Fenchel relativ robust ist, kann er von einigen Schädlingen und Krankheiten heimgesucht werden. Mit der richtigen Vorsorge und Behandlung bleiben Ihre Pflanzen jedoch meist gesund.

Häufige Schädlinge

Zu den häufigsten ungebetenen Gästen bei Fenchel gehören:

Blattläuse

Diese kleinen Sauger können sich rasant vermehren und die Pflanzen schwächen. Bei leichtem Befall reicht oft das Abspritzen mit Wasser. Bei stärkerem Befall hat sich in meinem Garten eine selbstgemachte Spritzbrühe aus Schmierseife bewährt.

Möhrenfliege

Die Larven der Möhrenfliege können erhebliche Schäden an den Wurzeln und Knollen verursachen. Vorbeugen können Sie durch:

  • Konsequenten Fruchtwechsel
  • Abdecken der Pflanzen mit Kulturschutznetzen
  • Anbau von resistenten Sorten, falls verfügbar

Typische Krankheiten

Fenchel kann von verschiedenen Pilzkrankheiten befallen werden:

Echter Mehltau

Erkennbar an weißem, mehligem Belag auf den Blättern. Gute Luftzirkulation und das Vermeiden von Überkopfbewässerung beugen vor. In meinem Garten habe ich die Erfahrung gemacht, dass großzügige Pflanzabstände das Risiko deutlich senken.

Wurzelfäule

Tritt vor allem bei stauender Nässe auf. Achten Sie auf gute Drainage und vermeiden Sie Staunässe. Ein leicht erhöhtes Beet kann hier Wunder wirken.

Biologische Schädlingsbekämpfung

Im Sinne eines naturnahen Gartens setze ich auf biologische Methoden zur Schädlingsbekämpfung:

  • Förderung von Nützlingen wie Marienkäfern und Florfliegen durch geeignete Begleitpflanzen
  • Einsatz von selbst angesetzten Pflanzenjauchen (z.B. aus Brennnesseln oder Knoblauch)
  • Verwendung von Kieselgur gegen saugende Insekten - ein echter Geheimtipp!

Vorbeugende Maßnahmen

Vorbeugen ist bekanntlich besser als heilen. Folgende Maßnahmen haben sich in meinem Garten bewährt, um den Fenchel gesund zu erhalten:

  • Wählen Sie einen sonnigen, luftigen Standort
  • Achten Sie auf ausreichende Pflanzabstände
  • Praktizieren Sie konsequenten Fruchtwechsel
  • Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort und gründlich
  • Stärken Sie die Pflanzen durch ausgewogene Düngung und liebevolle Pflege

Mit diesen Pflegetipps und Schutzmaßnahmen steht einer guten Fenchelernte kaum noch etwas im Wege. Vergessen Sie nicht: Ein aufmerksamer Blick und regelmäßige Pflege sind der Schlüssel zum Erfolg bei Ihren Fenchelpflanzen. Probieren Sie die Tipps aus und passen Sie sie an Ihren Garten an - jeder Standort ist schließlich einzigartig!

Ernte und Lagerung von Fenchel: Vom Garten auf den Tisch

Die Fenchelernte ist ein Höhepunkt im Gartenjahr und mit ein wenig Erfahrung finden Sie schnell den richtigen Zeitpunkt. Je nachdem, wie Sie Ihren Fenchel verwenden möchten, variiert der optimale Erntezeitpunkt etwas.

Wann ist Knollenfenchel reif?

Knollenfenchel braucht in der Regel 12-14 Wochen von der Aussaat bis zur Ernte. Ein guter Indikator ist der Durchmesser der Knolle - etwa 8-10 cm sind ideal. Warten Sie nicht zu lange, sonst wird die Knolle holzig und verliert an Geschmack. Ein kleiner Trick aus der Praxis: Drücken Sie sanft mit dem Daumen auf die Knolle. Gibt sie leicht nach, ist es Zeit für die Ernte.

Fenchelkraut ernten - wann und wie?

Das Schöne am Fenchelkraut: Sie können es praktisch die ganze Saison über ernten. Für den frischen Verzehr schneiden Sie einfach nach Bedarf die benötigten Blätter ab. Wenn Sie größere Mengen zum Trocknen ernten möchten, warten Sie am besten, bis die Pflanze kurz vor der Blüte steht. Zu diesem Zeitpunkt ist das Aroma besonders intensiv.

Samenernte - Geduld zahlt sich aus

Bei den Fenchelsamen heißt es: Abwarten und beobachten. Erst wenn sie sich braun verfärben und sich leicht von den Dolden lösen, ist Erntezeit. Schneiden Sie dann die ganzen Samenstände ab und hängen Sie sie zum Nachtrocknen kopfüber in einem luftigen, trockenen Raum auf. So haben Sie auch im nächsten Jahr wieder Saatgut für Ihren Garten.

Erntetipps für glücklichen Fenchel

Bei der Knollenfenchelernte ist Vorsicht geboten: Graben Sie die ganze Pflanze behutsam aus, um die Knolle nicht zu beschädigen. Ein bisschen Erde abschütteln, Wurzeln und Kraut kürzen - fertig! Für Kraut und Samen tut's eine scharfe Schere oder ein Messer. Behandeln Sie die Pflanze sanft, dann freut sie sich über einen zweiten Wuchs.

Frisch, getrocknet oder eingefroren: So bleibt Fenchel lange lecker

Mit der richtigen Lagerung können Sie den köstlichen Fenchelgeschmack lange bewahren.

Knollenfenchel: Frisch ist am besten

Frischer Knollenfenchel hält sich im Gemüsefach des Kühlschranks etwa eine Woche. Ein kleiner Tipp: Wickeln Sie ihn in ein feuchtes Tuch, das verhindert das Austrocknen. Das Fenchelgrün bewahren Sie am besten separat in einem Plastikbeutel auf und verbrauchen es zeitnah.

Fenchelkraut und -samen trocknen

Zum Trocknen binde ich kleine Bündel und hänge sie kopfüber an einem luftigen, schattigen Ort auf. Nach etwa zwei Wochen sind die Kräuter knistrig trocken. Dann zerbrösele ich sie und fülle sie in luftdichte Behälter. Die Samen trockne ich auf einem Sieb oder Tuch und bewahre sie in Schraubgläsern auf.

Fenchel einfrieren - praktisch und lecker

Knollenfenchel lässt sich hervorragend einfrieren. Einfach in Stücke schneiden, kurz blanchieren und portionsweise einfrieren. Das Fenchelkraut friere ich gehackt in Eiswürfelbehältern mit etwas Wasser oder Öl ein - perfekt für Suppen und Saucen!

Fenchel in der Küche: Vielseitig und aromatisch

Fenchel ist ein wahres Multitalent in der Küche - ob als Gemüse oder Gewürz, er bereichert zahlreiche Gerichte.

Knollenfenchel: Von roh bis gegrillt

Knollenfenchel ist ein Allrounder: Roh als knackiger Salat, gedünstet als leichte Beilage oder gegrillt als würziges Hauptgericht. Sein süßlich-würziges Aroma harmoniert besonders gut mit Fisch und hellem Fleisch. Mein persönlicher Favorit: Gratinierter Fenchel mit Parmesan - einfach himmlisch!

Fenchelkraut: Das grüne Geschmackswunder

Das zarte Fenchelkraut verleiht Salaten, Suppen und Saucen eine frische Note. Es passt hervorragend zu Fischgerichten und gibt Tomatengerichten das gewisse Etwas. Ein Geheimtipp: Gehackt über Ofenkartoffeln gestreut, entfaltet es sein volles Aroma.

Fenchelsamen: Kleine Kugeln, großer Geschmack

Fenchelsamen sind wahre Aromabomben. Sie geben Brot und Gebäck eine feine Würze, verfeinern Sauerkraut und Gurkeneinlagen und verleihen Fleischgerichten eine besondere Note. Als Tee aufgebrüht, sind sie nicht nur lecker, sondern auch verdauungsfördernd und beruhigend - ein echtes Wundermittel nach üppigen Mahlzeiten.

Heilkundliche Anwendungen von Fenchel: Mehr als nur ein Gemüse

Fenchel ist nicht nur in der Küche ein Star, sondern hat sich auch in der Naturheilkunde einen Namen gemacht. Seine vielseitigen Eigenschaften machen ihn zu einem wertvollen Helfer bei verschiedenen Beschwerden - ein wahrer Tausendsassa im Garten!

Traditionelle Verwendung in der Naturheilkunde

In der Volksmedizin wird Fenchel seit Generationen geschätzt. Er scheint wahre Wunder bei Verdauungsproblemen zu bewirken, indem er Krämpfe löst und Blähungen vertreibt. Interessanterweise kommt Fenchel auch bei Husten und Erkältungen zum Einsatz. Seine schleimlösende Wirkung kann die Atemwege befreien - ein echter Allrounder also!

Fencheltee: Ein Allheilmittel?

Fencheltee ist in meinem Haushalt ein echter Dauerbrenner. Aus den getrockneten Samen zubereitet, hat er eine angenehm süßliche Note. Bei Blähungen, Völlegefühl oder leichten Magenkrämpfen greife ich gerne darauf zurück. Stillende Mütter schwören manchmal auf Fencheltee, um die Milchbildung anzukurbeln. Ob's wirklich hilft? Die Erfahrungen sind da wohl gemischt.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

So toll Fenchel auch ist, ein Wundermittel ohne Nebenwirkungen gibt es leider nicht. Menschen mit einer Allergie gegen Doldenblütler sollten vorsichtig sein. In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Und wer es mit dem guten Fenchel übertreibt, riskiert unter Umständen Hautreaktionen. Wie so oft gilt: Die Dosis macht's!

Fenchel im Gartenjahr: Ein dankbarer Geselle

Fenchel ist eine Pflanze, die einem das Gärtnerleben recht leicht macht. Mit der richtigen Pflege gedeiht er prächtig und belohnt uns das ganze Jahr über.

Gute Nachbarschaft im Beet

Fenchel versteht sich mit vielen anderen Gemüsesorten blendend. Er macht neben Gurken, Salat und Zwiebeln eine gute Figur. Allerdings sollte man ihn von Bohnen und Tomaten fernhalten - die scheinen sich gegenseitig nicht besonders zu mögen. Nach der Fenchelernte eignet sich der Platz hervorragend für Kohlsorten oder Wurzelgemüse. Ein bisschen Planung zahlt sich hier definitiv aus!

Überwinterung: Nur für Hartgesottene

Wilde Fenchelsorten sind echte Überlebenskünstler. Bei mildem Klima können sie problemlos im Beet überwintern. Ein kleiner Winterschutz aus Laub oder Reisig schadet aber nicht - sicher ist sicher! Unser Knollenfenchel hingegen ist da etwas sensibler. Er ist einjährig und muss jedes Jahr neu ausgesät werden. Das hat aber auch seinen Reiz - jedes Jahr ein neuer Anfang!

Samenernte: Vorsorge für die nächste Saison

Wer vorausschauend gärtnert, lässt einige Fenchelpflanzen blühen und Samen bilden. Die Dolden werden abgeschnitten, wenn die Samen braun, aber noch fest in den Dolden sitzen. Ich hänge sie zum Nachtrocknen kopfüber auf und sammle die ausfallenden Samen. Es ist jedes Mal wieder spannend zu beobachten, wie aus diesen kleinen Körnern im nächsten Jahr prächtige Pflanzen werden!

Fenchel: Ein vielseitiger Gartenschatz

Fenchel ist wirklich eine faszinierende Pflanze, die sowohl kulinarisch als auch heilkundlich einiges zu bieten hat. Mit ein bisschen Pflege und Aufmerksamkeit kann jeder Hobbygärtner Fenchel erfolgreich kultivieren. Ob als knackiges Gemüse, aromatisches Gewürz oder wohltuender Tee - Fenchel bereichert jeden Garten und jede Küche auf seine ganz eigene Art. Probieren Sie es aus und entdecken Sie selbst, was diese vielseitige Pflanze alles kann!

Tags: Fenchel
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist der Unterschied zwischen Knollenfenchel und Blattfenchel?
    Knollenfenchel (Foeniculum vulgare var. dulce) und Blattfenchel (Foeniculum vulgare var. vulgare) unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Verwendung und Wuchsform. Knollenfenchel bildet eine charakteristische, verdickte Blattbasis aus, die knollenartig aussieht und besonders saftig sowie mild im Geschmack ist. Diese Knolle wird hauptsächlich als Gemüse verwendet - roh in Salaten, gedünstet oder gebraten als Beilage. Blattfenchel hingegen wird primär wegen seiner aromatischen, federartigen Blätter und Samen kultiviert. Er bildet keine ausgeprägte Knolle, sondern konzentriert seine Energie auf das Blattwachstum und die Samenproduktion. Die feinen Blätter eignen sich hervorragend als Gewürz für Salate, Fischgerichte und Tees. Während Knollenfenchel meist einjährig angebaut wird, kann Blattfenchel als zweijährige Pflanze auch überwintert werden und im zweiten Jahr Samen produzieren.
  2. Welche Standortbedingungen benötigt Fenchel für optimales Wachstum?
    Fenchel gedeiht am besten an einem vollsonnigen Standort mit mindestens 6 Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich. Die Sonneneinstrahlung ist entscheidend für die Bildung der wertvollen ätherischen Öle und das gesunde Wachstum. Der ideale Boden sollte nährstoffreich, humos und tiefgründig sein, damit sich die charakteristische Pfahlwurzel frei entwickeln kann. Besonders wichtig ist eine gute Drainage, da Fenchel empfindlich auf Staunässe reagiert. Schwere, lehmige Böden sollten mit Sand und Kompost aufgelockert werden. Der pH-Wert sollte zwischen 6,0 und 7,0 liegen - bei zu saurem Boden kann Algenkalk helfen. Ein windgeschützter Standort verhindert das Umknicken der hochwachsenden Pflanzen. Lockerer, durchlässiger Boden in warmer, sonniger Lage schafft optimale Bedingungen für eine reiche Ernte sowohl bei Knollen- als auch bei Blattfenchel.
  3. Wann ist der beste Zeitpunkt für die Fenchel Aussaat?
    Der optimale Zeitpunkt für die Fenchel-Aussaat richtet sich nach der gewünschten Erntezeit. Für eine Frühjahrsernte erfolgt die Aussaat von März bis April im geschützten Gewächshaus, da Fenchel frostempfindlich ist. Die Hauptaussaatzeit liegt zwischen April und Mai direkt ins Freiland, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind - meist nach den Eisheiligen Mitte Mai. Eine späte Aussaat von Juni bis Juli ermöglicht eine Herbsternte. Bei der direkten Aussaat ins Freiland sollte die Bodentemperatur mindestens 12°C betragen. Fenchel bildet eine tiefe Pfahlwurzel aus, weshalb die Direktsaat oft erfolgreicher ist als die Vorkultur und Pflanzung. Die Keimung dauert etwa 10-14 Tage bei gleichmäßig feuchtem Boden. Wer gestaffelt alle 2-3 Wochen aussät, kann die Erntezeit verlängern und kontinuierlich frischen Fenchel ernten.
  4. Wie unterscheidet sich die Pfahlwurzel beim Fenchel von anderen Gemüsepflanzen?
    Die Pfahlwurzel des Fenchels ist besonders charakteristisch und unterscheidet sich deutlich von den Wurzelsystemen anderer Gemüsepflanzen. Fenchel entwickelt eine kräftige, zentrale Hauptwurzel, die tief und gerade in den Boden eindringt - oft bis zu 80 cm tief. Diese Pfahlwurzel ist deutlich ausgeprägter als bei vielen anderen Doldenblütlern und ermöglicht es der Pflanze, auch in tieferen Bodenschichten Wasser und Nährstoffe zu erschließen. Im Gegensatz zu Flachwurzlern wie Salat oder Kohl, die ihre Wurzeln hauptsächlich oberflächennah ausbreiten, konzentriert sich Fenchel auf die Tiefe. Diese Eigenschaft macht die Pflanze relativ trockenheitstolerant, erschwert aber das Umpflanzen erheblich. Deshalb ist die Direktsaat meist erfolgreicher als die Vorkultur. Die Pfahlwurzel erklärt auch, warum Fenchel tiefgründige, lockere Böden benötigt und warum verdichtete oder staunasse Böden problematisch sind.
  5. Welche heilkundlichen Anwendungen hat Fenchel in der Naturmedizin?
    Fenchel hat in der traditionellen Heilkunde eine lange Geschichte und wird vielseitig eingesetzt. Die wichtigste Anwendung ist die verdauungsfördernde Wirkung - Fencheltee aus getrockneten Samen hilft bei Blähungen, Völlegefühl und leichten Magenkrämpfen durch seine krampflösenden Eigenschaften. Bei Erkältungen und Husten wird Fenchel wegen seiner schleimlösenden Wirkung geschätzt, die die Atemwege befreien kann. In der Volksheilkunde gilt Fencheltee als milchbildungsfördernd für stillende Mütter, wobei die wissenschaftliche Evidenz hierfür begrenzt ist. Die ätherischen Öle, hauptsächlich Anethol, verleihen dem Fenchel seine charakteristischen Eigenschaften. Fenchel wirkt beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt und wird traditionell auch bei Säuglingen als milder Tee gegen Koliken verwendet. Wichtig ist jedoch, dass Menschen mit Allergien gegen Doldenblütler vorsichtig sein sollten, da seltene allergische Reaktionen möglich sind.
  6. Wie unterscheidet sich Fenchel von verwandten Doldenblütlern wie Dill und Kümmel?
    Obwohl Fenchel, Dill und Kümmel alle zur Familie der Doldenblütler gehören, haben sie deutliche Unterschiede. Fenchel zeichnet sich durch sein charakteristisches, anisartiges Aroma aus, das süßlich und würzig zugleich ist. Seine Blätter sind besonders fein gefiedert und haben eine bläulich-grüne Farbe. Dill hat ein frischeres, zitronig-würziges Aroma und hellgrüne, noch feiner geschnittene Blätter. Kümmel unterscheidet sich durch seinen intensiv-würzigen, leicht bitteren Geschmack und seine charakteristisch geformten Samen. Morphologisch bildet nur Fenchel bei bestimmten Sorten die verdickte Knolle aus. Fenchel wird deutlich höher (bis 2 Meter) als Dill und Kümmel. Die Verwendung variiert ebenfalls: Fenchel als Gemüse und Gewürz, Dill hauptsächlich als frisches Küchenkraut, Kümmel vorwiegend als Gewürz für deftige Speisen. Die Anbauansprüche ähneln sich, aber Fenchel benötigt mehr Wärme und Sonne als die anderen beiden.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Fenchel und Anis im Geschmack und Anbau?
    Fenchel und Anis werden oft verwechselt, da beide ein ähnliches, lakritzartiges Aroma besitzen, unterscheiden sich aber deutlich. Fenchel hat einen milderen, süßlicheren Geschmack mit weniger intensiver Anisnote, während echter Anis (Pimpinella anisum) deutlich schärfer und konzentrierter schmeckt. Im Anbau zeigen sich größere Unterschiede: Fenchel ist robuster und größer wachsend (bis 2 Meter), Anis bleibt deutlich kleiner (30-50 cm). Fenchel kann als Knollenfenchel auch als Gemüse verwendet werden, Anis wird ausschließlich wegen seiner Samen angebaut. Klimatisch ist Fenchel anpassungsfähiger und verträgt auch kühlere Bedingungen, während Anis sehr wärmeliebend ist und in Deutschland nur in günstigen Lagen gut gedeiht. Die Reifezeit unterscheidet sich ebenfalls: Fenchel kann bereits nach 12-14 Wochen geerntet werden, Anis benötigt oft die gesamte Vegetationsperiode. Botanisch gehört Fenchel zu den Doldenblütlern, Anis zur Familie der Apiaceae, aber einer anderen Gattung.
  8. Wie erkennt man den richtigen Erntezeitpunkt bei Knollenfenchel?
    Der optimale Erntezeitpunkt bei Knollenfenchel ist entscheidend für Geschmack und Textur. Die Knolle ist erntereif, wenn sie einen Durchmesser von etwa 8-10 cm erreicht hat - meist nach 12-14 Wochen ab der Aussaat. Ein zuverlässiger Test ist der sanfte Daumendrucktest: Gibt die Knolle leicht nach, ist sie perfekt reif. Die Knolle sollte fest, weiß und prall aussehen, ohne braune Stellen oder Risse. Ein wichtiges Warnsignal ist der beginnende Blütenansatz - sobald sich die ersten Blütenstände zeigen, wird die Knolle schnell holzig und verliert an Geschmack. Die äußeren Blattscheiden sollten noch frisch und grün sein. Bei zu früher Ernte ist die Knolle klein und wenig aromatisch, bei zu später Ernte wird sie faserig und bitter. In der Regel liegt der optimale Zeitpunkt zwischen Juli und Oktober, je nach Aussaattermin. An der Basis sollte die Knolle etwa handballgroß und schön rundlich ausgebildet sein.
  9. Wo kann man qualitativ hochwertiges Bio Fenchelsaatgut kaufen?
    Qualitativ hochwertiges Bio-Fenchelsaatgut erhalten Sie am zuverlässigsten bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Saatgut konzentrieren. Etablierte Online-Gartenshops wie samen.de bieten eine große Auswahl verschiedener Fenchelsorten in Bio-Qualität mit detaillierter Sortenberatung. Beim Kauf sollten Sie auf aktuelle Keimfähigkeitstests, Bio-Zertifizierung und die Herkunft des Saatguts achten. Gute Anbieter kennzeichnen ihre Samen mit Aussaat- und Erntezeitpunkt sowie spezifischen Sorteneigenschaften. Lokale Gartencenter und Biosamen-Produzenten bieten oft regionale Sorten, die an das örtliche Klima angepasst sind. Samenechte Sorten ermöglichen die eigene Saatgutgewinnung für das nächste Jahr. Achten Sie auf luftdichte Verpackung und das Erntejahr - frisches Saatgut keimt deutlich besser. Tauschbörsen für Hobbygärtner sind eine weitere Quelle für seltene oder alte Fenchelsorten. Professionelle Anbieter gewährleisten meist eine Keimrate von mindestens 80% bei sachgerechter Lagerung.
  10. Welche Fenchelsorten eignen sich am besten für Hobbygärtner?
    Für Hobbygärtner empfehlen sich besonders robuste und pflegeleichte Fenchelsorten. 'Zefa Fino' ist eine bewährte Knollenfenchelsorte, die früh reift, schöne runde Knollen bildet und wenig zum Schossen neigt. 'Perfection' zeichnet sich durch große, feste Knollen und gute Lagerungseigenschaften aus. Für Anfänger ist 'Cantino' ideal, da diese Sorte sehr verzeiht und auch bei suboptimalen Bedingungen noch gute Erträge liefert. Bei Blattfenchel ist die klassische Sorte 'Vulgare' unschlagbar - sie ist winterhart, sät sich selbst aus und liefert kontinuierlich aromatische Blätter und Samen. 'Smokey Bronze' ist eine attraktive rotblättrige Variante, die auch als Zierpflanze überzeugt. Für kurze Vegetationsperioden eignet sich 'Preludio' mit nur 85 Tagen Reifezeit. Wichtig ist die Wahl schossfester Sorten für den Sommeranbau. Samen.de und andere Gartenfachhändler bieten meist Sortenberatung an, um die passende Varietät für den jeweiligen Standort und Verwendungszweck zu finden.
  11. Welche ätherischen Öle sind für die gesundheitliche Wirkung von Fenchel verantwortlich?
    Die gesundheitliche Wirkung von Fenchel beruht hauptsächlich auf seinen ätherischen Ölen, die zwischen 2-6% des Samens ausmachen. Der Hauptbestandteil ist Anethol (50-70%), das für den charakteristischen anisartigen Geschmack und die krampflösende Wirkung verantwortlich ist. Fenchon (12-25%) trägt zur verdauungsförderenden und schleimlösenden Wirkung bei. Estragol, früher als Methylchavicol bezeichnet, ist in geringeren Mengen enthalten und verstärkt das Aroma. Weitere wichtige Komponenten sind α-Pinen, Limonen und Camphen, die antimikrobielle und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Diese Öle wirken synergistisch zusammen: Sie entspannen die glatte Muskulatur des Verdauungstrakts, lösen Krämpfe und fördern die Verdauung. Die schleimlösende Wirkung beruht auf der Stimulation der Bronchialsekretion. Die Konzentration der ätherischen Öle variiert je nach Sorte, Anbaubedingungen und Erntezeitpunkt. Sonnige Standorte und stress-freies Wachstum fördern die Bildung dieser wertvollen Inhaltsstoffe.
  12. Wie wirkt sich die Zweijährigkeit von Fenchel auf die Anbauplanung aus?
    Die Zweijährigkeit von Fenchel beeinflusst die Anbauplanung erheblich und bietet verschiedene Nutzungsmöglichkeiten. Im ersten Jahr bildet die Pflanze Blätter und bei Knollenfenchel die charakteristische Knolle - dies ist das Haupterntejahr für Gemüsezwecke. Im zweiten Jahr entwickelt sich der Blütenstand mit den wertvollen Samen, allerdings auf Kosten der Knollenqualität. Für die Planung bedeutet dies: Knollenfenchel wird meist einjährig kultiviert und jährlich neu ausgesät. Blattfenchel kann zweijährig geführt werden - im ersten Jahr für Blatternte, im zweiten für Samengewinnung. Die Überwinterung gelingt bei mildem Klima mit etwas Winterschutz aus Laub oder Reisig. Wilde Fenchelsorten sind oft mehrjährig und können dauerhaft im Garten etabliert werden. Bei der Fruchtfolgeplanung sollte beachtet werden, dass andere Doldenblütler erst nach 3-4 Jahren wieder an gleicher Stelle angebaut werden sollten. Die Selbstaussaat führt oft zu einem natürlichen Fortbestand im Garten.
  13. Welche Rolle spielt Fenchel in einem ökologischen Gartensystem?
    Fenchel spielt eine wichtige Rolle in einem ökologischen Gartensystem und trägt zur Biodiversität und natürlichen Balance bei. Seine Blüten sind wertvolle Nektarquellen für Bienen, Schwebfliegen und andere Bestäuber, die wiederum andere Gartenpflanzen bestäuben. Die umbrella-förmigen Doldenblüten bieten Nützlingen wie Marienkäfern und Florfliegen Nahrung und Unterschlupf. Als Doldenblütler lockert Fenchel mit seiner Pfahlwurzel den Boden tiefgreifend auf und verbessert so die Bodenstruktur für nachfolgende Kulturen. In der Mischkultur harmoniert Fenchel gut mit Gurken, Salat und Zwiebeln, während er Bohnen und Tomaten eher hemmt. Sein intensiver Duft kann schädliche Insekten abwehren und damit als natürlicher Pflanzenschutz wirken. Die Selbstaussaat sorgt für kontinuierliche Präsenz im Garten ohne zusätzlichen Aufwand. Als mehrjährige Pflanze bietet Fenchel Überwinterungsquartiere für Nützlinge und trägt zur ganzjährigen Bodenbedeckung bei. Seine Verwendung als Heil- und Gewürzpflanze reduziert externe Abhängigkeiten.
  14. Wie kann traditionelles Wissen beim modernen Fenchelanbau eingesetzt werden?
    Traditionelles Wissen bereichert den modernen Fenchelanbau durch bewährte, nachhaltige Methoden. Alte Anbautraditionen empfehlen die Aussaat bei abnehmendem Mond für bessere Wurzelentwicklung - eine Praxis, die viele Gärtner auch heute noch befolgen. Die traditionelle Mischkultur mit Gurken und Dill nutzt positive Wechselwirkungen zwischen den Pflanzen. Historisch wurde Fenchel oft in Klostergärtern als Heil- und Gewürzpflanze kultiviert, wo man die Bedeutung sonniger, geschützter Standorte erkannte. Alte Sorten wie der wilde Fenchel sind oft robuster und anpassungsfähiger als moderne Zuchtformen. Traditionelle Konservierungsmethoden wie das Trocknen der Samen in luftigen Dachböden sind auch heute noch effektiv. Die Praxis, Fenchel zur Bodenverbesserung zu verwenden, basiert auf jahrhundertelanger Erfahrung mit seiner tiefgreifenden Pfahlwurzel. Volksheilkundliche Anwendungen finden wissenschaftliche Bestätigung in der modernen Phytotherapie. Die Kombination aus traditionellem Erfahrungswissen und modernen Erkenntnissen zu Nährstoffversorgung und Pflanzenschutz führt zu optimalen Anbaumethoden.
  15. Wie lässt sich Fenchel erfolgreich in der Mischkultur mit anderen Gemüsesorten anbauen?
    Fenchel gedeiht in durchdachter Mischkultur besonders gut und profitiert von günstigen Nachbarschaften. Ideale Mischkulturpartner sind Gurken, Salat, Erbsen und Zwiebeln, da diese ähnliche Bodenansprüche haben und sich nicht gegenseitig behindern. Gurken profitieren vom Fenchelduft, der Schädlinge fernhält, während beide Pflanzen sonnige Standorte bevorzugen. Zwiebeln ergänzen sich perfekt, da sie Wurzelschädlinge abwehren und unterschiedliche Wurzeltiefen nutzen. Salat wächst im Halbschatten der Fenchelpflanzen und nutzt den Raum optimal aus. Ungünstig sind Kombinationen mit Bohnen, Tomaten und Kohl, da diese Pflanzen unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse haben und sich gegenseitig im Wachstum hemmen können. Bei der Planung sollten die Abstände berücksichtigt werden: Fenchel benötigt 30-40 cm Platz, niedrigere Partner können näher gepflanzt werden. Die zeitliche Staffelung ist wichtig - frühe Salate können geerntet werden, bevor Fenchel voll entwickelt ist. Diese Mischkultur fördert die Bodengesundheit und maximiert den Ertrag pro Quadratmeter.
  16. Welche praktischen Schritte sind für die Überwinterung von mehrjährigem Fenchel nötig?
    Die Überwinterung von mehrjährigem Fenchel gelingt mit den richtigen Vorbereitungen auch in gemäßigten Klimazonen. Nach der ersten Herbstfrösten sollten Sie die oberirdischen Pflanzenteile auf etwa 10 cm über dem Boden zurückschneiden, um Fäulnis zu vermeiden. Die Wurzeln bleiben dabei unberührt im Boden. Als wichtigste Schutzmaßnahme wird eine etwa 15-20 cm dicke Mulchschicht aus Laub, Stroh oder Reisig über die Wurzelzone aufgebracht. Diese isoliert gegen Frost und hält die Feuchtigkeit konstant. In rauen Lagen können Sie zusätzlich Vlies oder einen Kälteschutz aus Jute verwenden. Wichtig ist, dass der Winterschutz luftdurchlässig bleibt, um Fäulnis zu verhindern. Bei Topfkultur werden die Pflanzen frostfrei aber kühl überwintert, etwa in einem ungeheizten Gewächshaus. Ab März wird der Winterschutz schrittweise entfernt, sobald keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Wilde Fenchelsorten sind oft winterhärter als Kulturformen und benötigen weniger Schutz.
  17. Stimmt es, dass Fencheltee die Milchbildung bei stillenden Müttern fördert?
    Die milchbildungsfördernde Wirkung von Fencheltee ist in der Volksheilkunde weit verbreitet, wissenschaftlich aber nicht eindeutig belegt. Traditionell wird Fencheltee seit Jahrhunderten von stillenden Müttern getrunken, um die Laktation zu unterstützen. Die Erfahrungsberichte sind gemischt - manche Frauen berichten von positiven Effekten, andere bemerken keine Veränderung. Theoretisch könnten die ätherischen Öle, insbesondere Anethol, hormonähnliche Wirkungen haben, die die Milchproduktion beeinflussen. Studien zu diesem Thema sind jedoch begrenzt und zeigen uneinheitliche Ergebnisse. Als sicher gilt, dass Fencheltee die Flüssigkeitszufuhr erhöht, was indirekt die Milchbildung unterstützen kann. Wichtig ist die richtige Dosierung: 2-3 Tassen täglich gelten als unbedenklich. Bei Überdosierung können die ätherischen Öle problematisch werden. Stillende sollten vor regelmäßigem Konsum von Fencheltee ihren Arzt oder ihre Hebamme konsultieren, besonders bei Allergien gegen Doldenblütler. Die beruhigende Wirkung des Tees kann aber durchaus das Wohlbefinden fördern.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es beim Fenchelanbau in Deutschland?
    Der Fenchelanbau in Deutschland zeigt deutliche regionale Unterschiede aufgrund der klimatischen Bedingungen. In den milderen Weinbauregionen Südwestdeutschlands, wie der Pfalz, Baden und Rheinhessen, gedeiht Fenchel besonders gut und kann sogar mehrjährig kultiviert werden. Diese Regionen bieten die nötige Wärme und Sonnenstunden für optimales Wachstum. Norddeutschland eignet sich eher für den Anbau in geschützten Lagen oder Gewächshäusern, da die kühleren Temperaturen das Wachstum verlangsamen. In Bayern und Österreich wird Fenchel traditionell in Klostergärtern angebaut, wobei die Alpennähe kürzere Vegetationsperioden bedeutet. Die Küstenregionen profitieren vom milden Meeresklima, haben aber oft zu wenig Sonnenstunden. In Ostdeutschland ermöglicht das kontinentale Klima mit warmen Sommern guten Fenchelanbau, erfordert aber Winterschutz für mehrjährige Pflanzen. Regional angepasste Sorten haben sich entwickelt: Süddeutsche Formen sind oft wärmebedürftiger, norddeutsche Selektionen eher kältetoleranter. Lokale Gartencenter bieten meist regional angepasstes Saatgut an.
  19. Worin unterscheidet sich Gemüsefenchel von wildem Fenchel?
    Gemüsefenchel und wilder Fenchel unterscheiden sich erheblich in Wuchsform, Verwendung und Anbauweise. Gemüsefenchel (Foeniculum vulgare var. dulce) ist eine Kulturform, die gezielt auf die Bildung der verdickten, knollenartigen Blattbasis selektiert wurde. Diese Knolle ist besonders fleischig, mild und eignet sich hervorragend als Gemüse. Die Pflanzen bleiben kompakter und werden meist einjährig kultiviert. Wilder Fenchel (Foeniculum vulgare var. vulgare) wächst deutlich höher - bis zu 2 Meter - und bildet keine ausgeprägte Knolle. Stattdessen konzentriert er sich auf die Produktion aromatischer Blätter und Samen. Er ist winterhart, mehrjährig und sät sich oft selbst aus. Der wilde Fenchel hat intensivere ätherische Öle und wird hauptsächlich als Gewürz- und Heilpflanze verwendet. Seine Blätter sind feiner gefiedert und haben ein stärkeres Aroma. Während Gemüsefenchel regelmäßige Pflege und optimale Bedingungen benötigt, ist wilder Fenchel sehr robust und anspruchslos. In der Natur kommt wilder Fenchel vor allem im Mittelmeerraum vor.
  20. Wie grenzt man Gewürzpflanzen und Heilkräuter beim Fenchel voneinander ab?
    Bei Fenchel ist die Abgrenzung zwischen Gewürzpflanze und Heilkraut fließend, da beide Anwendungen oft dieselben Pflanzenteile nutzen - eine praktische Unterscheidung liegt hauptsächlich in der Verwendungsintention und -menge. Als Gewürzpflanze wird Fenchel in kleinen Mengen zur Geschmacksverbesserung verwendet: Samen zum Würzen von Brot, Fleisch oder Fischgerichten, frische Blätter als Küchenkraut für Salate und Saucen. Die Dosierung ist niedrig und zielt auf den kulinarischen Genuss ab. Als Heilkraut wird Fenchel therapeutisch in größeren, kontrollierten Mengen eingesetzt: Fencheltee aus Samen bei Verdauungsbeschwerden, konzentrierte Aufgüsse bei Erkältungen oder zur Milchbildungsförderung. Hier steht die medizinische Wirkung im Vordergrund. Rechtlich unterliegen Heilkräuter oft strengeren Qualitätskontrollen und Kennzeichnungspflichten als Gewürze. Gartenfachhändler wie samen.de bieten oft beide Varianten an und beraten zur jeweiligen Verwendung. In der Praxis nutzen Hobbygärtner meist dieselben Pflanzen für beide Zwecke, je nach Bedarf und Dosierung.
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