Gründüngung im Hausgarten: Planung und Umsetzung im Jahreslauf

Gründüngung im Hausgarten: Natürliche Bodenverbesserung

Gründüngung ist eine bewährte Methode, um die Bodenqualität im Hausgarten zu verbessern und gleichzeitig die Umwelt zu schonen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Gründüngung fördert die Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität
  • Verschiedene Pflanzen eignen sich je nach Jahreszeit
  • Richtige Planung ist entscheidend für den Erfolg

Was ist Gründüngung und warum ist sie so wichtig?

Gründüngung bezeichnet den Anbau von Pflanzen, die nicht geerntet, sondern in den Boden eingearbeitet werden. Diese Methode bietet zahlreiche Vorteile für den Garten:

  • Verbesserung der Bodenstruktur
  • Erhöhung des Humusgehalts
  • Förderung des Bodenlebens
  • Unterdrückung von Unkraut
  • Schutz vor Erosion

Besonders Leguminosen wie Klee oder Lupinen sind wertvoll, da sie Stickstoff aus der Luft binden und im Boden anreichern können.

Vorteile der Gründüngung für den Hausgarten

Für Hobbygärtner bietet die Gründüngung viele Vorteile:

  • Kostengünstige Bodenverbesserung
  • Reduzierung des Düngebedarfs
  • Förderung nützlicher Insekten
  • Verbesserung der Wasserspeicherfähigkeit des Bodens
  • Optische Aufwertung brachliegender Flächen

Zudem kann Gründüngung helfen, Schädlinge und Krankheiten zu reduzieren, indem sie die Fruchtfolge unterbricht.

Der Jahresablauf der Gründüngung

Die Planung der Gründüngung sollte sich am Jahreslauf orientieren:

  • Frühjahr: Aussaat schnellwachsender Arten wie Phacelia
  • Sommer: Anbau von hitzetoleranten Pflanzen wie Buchweizen
  • Herbst: Einsaat winterharter Sorten wie Winterroggen
  • Winter: Pflege der Winterbegrünung und Planung fürs Folgejahr

Eine gute Planung ermöglicht es, das ganze Jahr über von den Vorteilen der Gründüngung zu profitieren.

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Frühjahr: Der Start in die Gartensaison

Bodenvorbereitungen nach dem Winter

Sobald der Boden im Frühjahr abgetrocknet ist, beginnen die Vorbereitungen:

  • Entfernen von Wintergründüngung, falls vorhanden
  • Lockern des Bodens mit Grabegabel oder Grubber
  • Einarbeiten von Kompost, wenn nötig

Vorsicht: Den Boden nicht zu früh bearbeiten, wenn er noch zu nass ist, um Verdichtungen zu vermeiden.

Geeignete Gründüngungspflanzen für das Frühjahr

Für die Frühjahrsaussaat eignen sich besonders:

  • Phacelia: Schnellwüchsig und bienenfreundlich
  • Senf: Unterdrückt Unkraut effektiv
  • Ölrettich: Lockert den Boden mit seinen Pfahlwurzeln
  • Sommerwicke: Bindet Stickstoff und wächst rasch

Diese Pflanzen keimen auch bei kühleren Temperaturen zuverlässig.

Aussaattechniken und Pflegetipps

Für eine erfolgreiche Frühjahrsaussaat:

  • Boden feinkrümelig vorbereiten
  • Samen gleichmäßig ausbringen, leicht einharken
  • Bei Trockenheit vorsichtig wässern
  • Vogelfraß durch Abdecken mit Vlies verhindern

Tipp: Mischen Sie verschiedene Arten für eine optimale Bodenbedeckung und Nährstoffanreicherung.

Integration in den Gemüseanbauplan

Gründüngung lässt sich gut in den Gemüseanbau integrieren:

  • Aussaat zwischen Frühgemüse wie Salat oder Radieschen
  • Nutzung als Vorkultur für Starkzehrer wie Tomaten oder Kohl
  • Anbau auf Flächen, die erst später bepflanzt werden

So nutzen Sie jede freie Fläche optimal und verbessern gleichzeitig Ihren Gartenboden.

Gründüngung im Sommer: Zwischenfrucht und Hitzeschutz

Der Sommer ist für viele Gärtner die Hauptsaison. Doch auch in dieser Zeit sollten wir die Gründüngung nicht vernachlässigen. Sie kann als Zwischenfrucht genutzt werden und bietet zusätzlichen Schutz vor der Sommerhitze.

Gründüngung als Zwischenfrucht

Zwischenfrüchte sind Pflanzen, die wir zwischen zwei Hauptkulturen anbauen. Sie haben mehrere Vorteile:

  • Sie schützen den Boden vor Austrocknung
  • Sie unterdrücken Unkraut
  • Sie lockern den Boden mit ihren Wurzeln
  • Sie liefern organisches Material für den Kompost

Besonders geeignet als sommerliche Zwischenfrüchte sind schnellwachsende Arten wie Phacelia, Buchweizen oder Senf. Diese können schon nach wenigen Wochen gemulcht oder eingearbeitet werden.

Hitzeverträgliche Gründüngungspflanzen

Für den Hochsommer brauchen wir Pflanzen, die mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen. Hier einige Beispiele:

  • Sonnenblumen: Sie wurzeln tief und lockern den Boden
  • Lupinen: Binden Stickstoff und kommen mit kargen Böden zurecht
  • Buchweizen: Wächst schnell und unterdrückt Unkraut
  • Ölrettich: Lockert den Boden und ist relativ trockenheitsresistent

Diese Pflanzen können nicht nur der Bodenverbesserung dienen, sondern auch als Bienenweide fungieren - ein schöner Nebeneffekt für den Naturgarten.

Wassermanagement und Bewässerung

Gründüngung im Sommer erfordert durchdachtes Wassermanagement. Hier ein paar Tipps:

  • Mulchen Sie den Boden um die Pflanzen, um die Verdunstung zu reduzieren
  • Gießen Sie morgens oder abends, wenn es kühler ist
  • Nutzen Sie wenn möglich Tröpfchenbewässerung
  • Sammeln Sie Regenwasser - das spart nicht nur Geld, sondern ist auch besser für die Pflanzen

Eine gut etablierte Gründüngung hilft, Wasser im Boden zu halten und schützt vor Verdunstung.

Kombinationen mit Sommergemüse

Gründüngung lässt sich gut mit dem Anbau von Sommergemüse kombinieren. Hier ein paar Möglichkeiten:

  • Säen Sie Phacelia zwischen Tomatenreihen - sie lockt Bestäuber an
  • Pflanzen Sie Tagetes neben Gurken - sie vertreiben Schädlinge
  • Nutzen Sie Klee als Untersaat bei Mais - er bindet Stickstoff

So nutzen Sie den Platz optimal aus und fördern gleichzeitig die Bodengesundheit.

Herbstliche Gründüngung: Vorbereitung auf den Winter

Der Herbst ist eine wichtige Zeit für die Gründüngung. Jetzt bereiten wir den Garten auf den Winter vor und legen den Grundstein für das nächste Jahr.

Vorbereitung auf den Winter

Im Herbst geht es darum, den Boden zu schützen und mit Nährstoffen zu versorgen. Hier einige wichtige Punkte:

  • Räumen Sie abgeerntete Beete
  • Lockern Sie den Boden oberflächlich auf
  • Entfernen Sie hartnäckiges Unkraut
  • Bringen Sie Kompost aus

Danach können Sie die Herbst-Gründüngung aussäen. Sie schützt den Boden vor Auswaschung und Erosion durch Herbstregen und Winterfrost.

Frost-tolerante Gründüngungspflanzen

Für die Herbstaussaat eignen sich besonders winterharte Arten:

  • Winterroggen: Robust und mit tiefem Wurzelwerk
  • Feldsalat: Essbar und frosthart
  • Winterwicke: Bindet Stickstoff und übersteht milde Winter
  • Inkarnatklee: Schöne Blüten im Frühjahr und gute Bodenverbesserung

Diese Pflanzen wachsen auch bei kühleren Temperaturen und überstehen leichte Fröste.

Zeitmanagement: Wann säen, wann einarbeiten?

Das richtige Timing ist im Herbst besonders wichtig:

  • Säen Sie winterharte Arten bis Mitte September
  • Nicht winterharte Arten sollten bis Ende August gesät werden
  • Einarbeiten können Sie im Frühjahr, sobald der Boden bearbeitbar ist
  • Alternativ können Sie die Pflanzen als Mulch liegen lassen

Beobachten Sie die Wettervorhersage - ein früher Frost kann empfindliche Arten schädigen.

Bodenschutz vor Wintereinbruch

Der letzte Schritt vor dem Winter ist der Schutz des Bodens:

  • Lassen Sie abgestorbene Pflanzenteile als natürlichen Mulch liegen
  • Decken Sie kahle Stellen mit Laub oder Stroh ab
  • Schützen Sie empfindliche Pflanzen mit Reisig

Ein gut geschützter Boden ist im Frühjahr schneller bearbeitbar und bietet Kleinstlebewesen Unterschlupf.

Mit diesen Maßnahmen bringen Sie Ihren Garten gut durch Sommer und Herbst und schaffen gute Bedingungen für das kommende Gartenjahr. Gründüngung ist mehr als nur Bodenverbesserung - sie ist aktiver Umweltschutz im eigenen Garten.

Winter: Gründüngung für die kalte Jahreszeit

Die Wintermonate von Dezember bis Februar stellen für viele Gärtner eine Ruhephase dar. Doch auch in dieser Zeit kann die Gründüngung eine wichtige Rolle spielen. Sie schützt den Boden vor Erosion und Nährstoffauswaschung, während sie gleichzeitig die Bodenstruktur verbessert.

Winterharte Gründüngungspflanzen

Für die kalte Jahreszeit eignen sich besonders robuste Pflanzen:

  • Winterroggen: Tiefwurzler, der den Boden gut lockert
  • Winterwicke: Leguminose, die Stickstoff bindet
  • Inkarnatklee: Frosthart und bienenfreundlich
  • Feldsalat: Doppelnutzen als Gründünger und Gemüse

Diese Pflanzen sollten idealerweise bereits im Spätsommer oder frühen Herbst ausgesät werden, um vor dem ersten Frost gut anwachsen zu können.

Pflege und Schutz der Winterbegrünung

Die Winterbegrünung benötigt in der Regel wenig Pflege. Dennoch gibt es einige Punkte zu beachten:

  • Bei längeren Frostperioden kann eine dünne Mulchschicht aus Stroh oder Laub zusätzlichen Schutz bieten.
  • An frostfreien Tagen sollte der Boden gelockert werden, um Staunässe zu vermeiden.
  • Bei Schneefall ist es ratsam, schwere Schneelasten von den Pflanzen zu entfernen.

Übrigens: Manche Gärtner schwören darauf, die Gründüngung im Winter stehen zu lassen und erst im Frühjahr einzuarbeiten. Das kann durchaus Sinn machen, da die Pflanzen so länger Nährstoffe binden und den Boden schützen.

Planung für das kommende Gartenjahr

Die Wintermonate bieten eine gute Gelegenheit, das nächste Gartenjahr zu planen. Dabei sollte die Gründüngung fest eingeplant werden:

  • Erstellen Sie einen Anbauplan unter Berücksichtigung der Fruchtfolge.
  • Planen Sie Zeitfenster für die Gründüngung zwischen den Hauptkulturen ein.
  • Wählen Sie passende Gründüngungspflanzen für die jeweilige Jahreszeit und den Standort aus.
  • Berücksichtigen Sie die Vorfrüchte und deren Nährstoffbedarf bei der Auswahl.

Ein gut durchdachter Plan hilft, die Vorteile der Gründüngung optimal zu nutzen und gleichzeitig eine vielfältige und ertragreiche Ernte zu erzielen.

Spezielle Techniken und Tipps für erfolgreiche Gründüngung

Mischkulturen in der Gründüngung

Die Kombination verschiedener Gründüngungspflanzen kann die positiven Effekte verstärken:

  • Tiefwurzler + Flachwurzler: z.B. Ölrettich und Phacelia für optimale Bodendurchdringung
  • Leguminosen + Nicht-Leguminosen: z.B. Wicken und Senf für Stickstoffbindung und Biomasse
  • Schnellwüchsige + langsamwüchsige Arten: für langanhaltende Bodenbedeckung

Diese Mischungen fördern die Biodiversität und verbessern die Bodenstruktur auf verschiedenen Ebenen.

Umgang mit verschiedenen Bodentypen

Je nach Bodenart sind unterschiedliche Ansätze sinnvoll:

  • Sandböden: Fokus auf humusbildende Pflanzen wie Lupinen oder Buchweizen
  • Lehmböden: Tiefwurzler wie Ölrettich zur Lockerung
  • Tonböden: Mischung aus Tief- und Flachwurzlern für bessere Durchlüftung

Ein Tipp aus der Praxis: Für schwere Böden hat sich eine Mischung aus Ölrettich und Phacelia bewährt. Der Ölrettich lockert mit seinen kräftigen Wurzeln, während die Phacelia den Oberboden gut durchwurzelt.

Gründüngung in Hochbeeten und Containern

Auch in begrenzten Räumen ist Gründüngung möglich und sinnvoll:

  • Wählen Sie kleinwüchsige Arten wie Kresse oder Feldsalat.
  • Säen Sie dünn aus, um Überwucherung zu vermeiden.
  • Arbeiten Sie die Pflanzen rechtzeitig ein, bevor sie zu groß werden.

In einem Hochbeet haben sich gute Erfahrungen mit Buchweizen gezeigt. Er wächst schnell, unterdrückt Unkraut und lässt sich leicht einarbeiten.

Biologische Schädlingsbekämpfung durch Gründüngung

Gründüngung kann auch zur natürlichen Schädlingsbekämpfung beitragen:

  • Tagetes: Vertreibt Nematoden im Boden
  • Senf: Wirkt gegen bodenbürtige Pilze
  • Ringelblume: Lockt Nützlinge an und vertreibt Schädlinge

Ein interessanter Nebeneffekt: Manche Gründüngungspflanzen, wie z.B. Phacelia, ziehen Bienen und andere bestäubende Insekten an. Das kann die Bestäubung im gesamten Garten verbessern.

Gründüngung ist kein starres System. Probieren Sie verschiedene Pflanzen und Methoden aus. Jeder Garten ist einzigartig, und mit der Zeit finden Sie heraus, was bei Ihnen am besten funktioniert. Die Natur passt sich an, und oft überrascht sie uns mit unerwarteten positiven Ergebnissen.

Einarbeitung und Nutzung der Gründüngung

Richtige Zeitpunkte und Methoden

Die Einarbeitung der Gründüngung ist ein wichtiger Schritt, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Der beste Zeitpunkt hängt von der gewählten Pflanze und dem Gartenzyklus ab. Als Faustregel gilt: Einarbeiten, bevor die Pflanzen verholzen oder Samen bilden. Bei frostempfindlichen Arten bietet sich der erste Frost an, bei winterharten Sorten das zeitige Frühjahr.

Zur Einarbeitung eignen sich verschiedene Methoden:

  • Umgraben: Traditionelle Methode, aber arbeitsintensiv und kann die Bodenstruktur stören.
  • Mulchen und oberflächlich einarbeiten: Schonender für den Boden, ideal für No-Dig-Gärten.
  • Abmähen und liegen lassen: Einfach, aber langsamer in der Wirkung.

Kompostierung vs. direkte Einarbeitung

Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Die direkte Einarbeitung ist schneller und erhält mehr Nährstoffe im Boden. Kompostierung hingegen erzeugt einen vielseitig einsetzbaren Dünger, braucht aber mehr Zeit und Platz. Ein guter Ansatz: Kombinieren Sie beide Methoden je nach Bedarf und Platzverhältnissen in Ihrem Garten.

Auswirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit

Gründüngung verbessert Ihren Gartenboden. Sie erhöht den Humusgehalt, verbessert die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben. Leguminosen wie Klee oder Lupinen reichern den Boden zusätzlich mit Stickstoff an. Langfristig führt dies zu einer besseren Wasserspeicherung, erhöhter Nährstoffverfügbarkeit und widerstandsfähigeren Pflanzen.

Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

Übermäßige oder zu geringe Aussaat

Ein typischer Anfängerfehler ist die falsche Saatdichte. Zu dicht gesät, konkurrieren die Pflanzen um Ressourcen und bleiben schwach. Zu dünn gesät, wird der Boden nicht ausreichend bedeckt. Beachten Sie die Angaben auf der Saatgutpackung und passen Sie die Menge an Ihre Bodenverhältnisse an.

Falsche Pflanzenauswahl für die Jahreszeit

Nicht jede Gründüngungspflanze eignet sich für jede Jahreszeit. Senf etwa verträgt keinen Frost und sollte nicht zu spät im Herbst ausgesät werden. Winterroggen hingegen ist gut für die Herbstaussaat geeignet. Informieren Sie sich vor der Aussaat über die Eigenschaften der gewählten Pflanzen.

Vernachlässigung der Bodenvorbereitung

Auch Gründüngungspflanzen brauchen gute Startbedingungen. Lockern Sie den Boden vor der Aussaat und entfernen Sie Unkraut. Ein feinkrümeliges Saatbett fördert eine gleichmäßige Keimung. Denken Sie daran, nach der Aussaat leicht anzudrücken und bei Trockenheit zu wässern.

Gründüngung: Ein Weg zum nachhaltigen Gärtnern

Rückblick auf die Jahresplanung

Die Integration von Gründüngung in den Gartenzyklus erfordert Planung, bringt aber gute Ergebnisse. Vom Frühjahr bis zum Winter gibt es passende Pflanzen und Techniken. Wichtig ist, flexibel zu bleiben und aus Erfahrungen zu lernen. Jeder Garten ist einzigartig und reagiert anders auf verschiedene Methoden.

Langfristige Vorteile für Ihren Hausgarten

Gründüngung ist mehr als nur eine Methode zur Bodenverbesserung. Sie fördert die Biodiversität, schützt vor Erosion und kann sogar Schädlinge reduzieren. Langfristig sparen Sie Dünger und Wasser, Ihre Pflanzen werden widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Wetterextreme. Nicht zuletzt ist es erfreulich, den Garten auch in der "Ruhezeit" grün und lebendig zu sehen.

Gründüngung erfordert etwas Übung und Geduld. Probieren Sie verschiedene Ansätze aus und sammeln Sie eigene Erfahrungen. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür dafür, was in Ihrem Garten am besten funktioniert. Möglicherweise entdecken Sie dabei sogar eine neue Leidenschaft für die interessante Welt unter unseren Füßen.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was versteht man unter Gründüngung und welche Vorteile bietet sie für den Hausgarten?
    Gründüngung bezeichnet den Anbau von Pflanzen, die nicht geerntet, sondern in den Boden eingearbeitet werden. Diese nachhaltige Methode bietet dem Hausgarten zahlreiche Vorteile: Sie verbessert die Bodenstruktur, erhöht den Humusgehalt und fördert das Bodenleben. Gleichzeitig unterdrückt sie Unkraut und schützt vor Erosion. Für Hobbygärtner bedeutet das eine kostengünstige Bodenverbesserung, die den Düngebedarf reduziert und die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens erhöht. Besonders wertvoll sind Leguminosen wie Klee oder Lupinen, da sie Stickstoff aus der Luft binden und im Boden anreichern. Zudem werden nützliche Insekten gefördert und brachliegende Flächen optisch aufgewertet. Gründüngung kann auch helfen, Schädlinge und Krankheiten zu reduzieren, indem sie die Fruchtfolge unterbricht und so zu einem gesunden, lebendigen Gartenboden beiträgt.
  2. Wie verbessert Gründüngung die Bodenfruchtbarkeit und das Bodenleben?
    Gründüngung wirkt als natürlicher Bodenverbesserer auf mehreren Ebenen: Die organische Masse der Pflanzen wird zu wertvollem Humus umgewandelt, der die Nährstoffspeicherung erhöht und die Bodenstruktur lockert. Verschiedene Wurzeltiefen durchdringen den Boden unterschiedlich - Tiefwurzler wie Ölrettich lockern verdichtete Schichten, während Flachwurzler den Oberboden durchlüften. Das Bodenleben profitiert enorm: Regenwürmer, Bakterien und Pilze finden reichlich Nahrung und vermehren sich. Leguminosen arbeiten mit Knöllchenbakterien zusammen und reichern den Boden mit Stickstoff an. Die kontinuierliche Bodenbedeckung schützt vor Austrocknung und extremen Temperaturschwankungen. Langfristig entsteht ein stabiles Bodengefüge mit besserer Wasserspeicherung und höherer Nährstoffverfügbarkeit. Das aktivierte Bodenleben macht Nährstoffe für Pflanzen verfügbar und schafft ein gesundes Gleichgewicht im Gartenboden.
  3. Welche Gründüngungspflanzen eignen sich am besten für die verschiedenen Jahreszeiten?
    Die Auswahl der Gründüngungspflanzen richtet sich nach der Jahreszeit und den klimatischen Bedingungen: Im Frühjahr eignen sich schnellwüchsige Arten wie Phacelia, Senf, Ölrettich und Sommerwicke, die auch bei kühleren Temperaturen zuverlässig keimen. Für den Sommer sind hitzeverträgliche Pflanzen ideal: Sonnenblumen, Lupinen, Buchweizen und hitzeresistenter Ölrettich kommen mit Trockenheit zurecht und dienen gleichzeitig als Bienenweide. Im Herbst werden winterharte Sorten gesät: Winterroggen mit tiefem Wurzelwerk, Feldsalat als essbare Variante, Winterwicke zur Stickstoffbindung und Inkarnatklee für schöne Frühjahrsblüten. Winterharte Arten sollten bis Mitte September ausgesät werden, um vor dem Frost gut anzuwachsen. Die Planung sollte ganzjährig erfolgen, wobei Mischkulturen aus Tief- und Flachwurzlern sowie Leguminosen und Nicht-Leguminosen besonders effektiv sind.
  4. Warum sind Leguminosen wie Klee und Lupinen besonders wertvoll für die Gründüngung?
    Leguminosen sind die Stars der Gründüngung, weil sie eine einzigartige Fähigkeit besitzen: Sie leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln, die Stickstoff aus der Luft binden und in pflanzenverfügbare Form umwandeln. Diese biologische Stickstoffbindung reichert den Boden mit diesem wichtigen Nährstoff an, ohne dass künstlicher Dünger benötigt wird. Klee ist besonders robust und wächst auch auf kargen Böden, während Lupinen mit ihren tiefen Pfahlwurzeln verdichtete Schichten durchbrechen und gleichzeitig den Boden mit Stickstoff versorgen. Nach der Einarbeitung stehen diese Nährstoffe nachfolgenden Kulturen zur Verfügung. Leguminosen verbessern zudem die Bodenstruktur durch ihre intensive Durchwurzelung und fördern das Bodenleben. Sie sind besonders wertvoll als Vorfrucht für starkzehrende Gemüse wie Kohl oder Tomaten, da sie den Stickstoffgehalt des Bodens auf natürliche Weise erhöhen.
  5. Wie kann Gründüngung in Hochbeeten und Containern erfolgreich eingesetzt werden?
    Gründüngung ist auch in begrenzten Räumen möglich und besonders sinnvoll, da Hochbeete und Container regelmäßig mit frischer organischer Masse versorgt werden müssen. Wählen Sie kleinwüchsige Arten wie Kresse, Feldsalat oder Buchweizen, die nicht zu dominant werden. Die Aussaat sollte dünner erfolgen als im Freiland, um Überwucherung zu vermeiden. Buchweizen hat sich in Hochbeeten bewährt: Er wächst schnell, unterdrückt Unkraut effektiv und lässt sich problemlos einarbeiten. Arbeiten Sie die Pflanzen rechtzeitig ein, bevor sie zu groß werden und dem Container-System zu viel Substrat entziehen. In kleineren Containern eignet sich eine Kombination aus schnellwachsenden Arten als Zwischenfrucht zwischen den Hauptkulturen. Besonders praktisch: Essbare Gründüngungspflanzen wie Feldsalat bieten Doppelnutzen. Die organische Masse verbessert die Substratqualität und reduziert die Notwendigkeit, häufig frische Erde nachzufüllen.
  6. Worin unterscheiden sich Gründüngung und herkömmliche Kompostierung?
    Gründüngung und Kompostierung sind zwei verschiedene Ansätze der Bodenverbesserung mit unterschiedlichen Vorteilen: Bei der Gründüngung werden lebende Pflanzen direkt im Boden angebaut und dort eingearbeitet. Dieser Prozess erfolgt an Ort und Stelle, wobei die Wurzeln bereits während des Wachstums den Boden lockern und beleben. Die Nährstoffe bleiben vollständig im betreffenden Beetbereich erhalten. Kompostierung hingegen ist ein kontrollierter Verrottungsprozess außerhalb des Beetes, bei dem organische Abfälle zu nährstoffreichem Humus umgewandelt werden. Der fertige Kompost ist vielseitig einsetzbar, braucht aber Zeit, Platz und regelmäßige Pflege. Die direkte Einarbeitung der Gründüngung ist schneller und erhält mehr ursprüngliche Nährstoffe, während Kompostierung einen standardisierten, lagerfähigen Dünger erzeugt. Ideal ist eine Kombination beider Methoden: Gründüngung für die direkte Bodenverbesserung und Kompostierung für die Verwertung von Küchenabfällen und überschüssigem Pflanzenmaterial.
  7. Wie unterscheidet sich Gründüngung von Mulchen und anderen Bodenverbesserungsmethoden?
    Gründüngung unterscheidet sich grundlegend von anderen Bodenverbesserungsmethoden durch ihren aktiven, lebenden Ansatz: Während beim Mulchen bereits tote organische Materialien wie Stroh, Laub oder Rindenmulch auf den Boden aufgebracht werden, baut Gründüngung auf lebende Pflanzen, die aktiv Photosynthese betreiben, Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten holen und durch ihre Wurzeln den Boden strukturieren. Mulchen schützt hauptsächlich die Bodenoberfläche, unterdrückt Unkraut und konserviert Feuchtigkeit. Gründüngung hingegen durchdringt den Boden aktiv in verschiedenen Tiefen und belebt ihn durch Wurzelausscheidungen und Symbiosen mit Bodenbakterien. Im Gegensatz zu mineralischen Düngern oder Kompostzugaben, die dem Boden etwas hinzufügen, erschafft Gründüngung ein lebendiges System. Besonders Leguminosen produzieren sogar zusätzliche Nährstoffe durch Stickstoffbindung. Der Vorteil: Gründüngung kombiniert Bodenlockerung, Nährstoffproduktion, Unkrautunterdrückung und Bodenschutz in einem natürlichen, kostengünstigen System.
  8. Welche häufigen Fehler sollten bei der Gründüngung vermieden werden?
    Die häufigsten Fehler bei der Gründüngung lassen sich durch bessere Planung und Beachtung grundlegender Prinzipien vermeiden: Ein typischer Anfängerfehler ist die falsche Saatdichte - zu dicht gesät konkurrieren die Pflanzen um Ressourcen und bleiben schwach, zu dünn gesät wird der Boden nicht ausreichend bedeckt. Beachten Sie die Packungsangaben und passen Sie an Ihre Bodenverhältnisse an. Die falsche Pflanzenauswahl für die Jahreszeit ist ein weiterer Fehler: Frostempfindliche Arten wie Senf sollten nicht zu spät im Herbst gesät werden, während winterharter Roggen für die Herbstaussaat ideal ist. Vernachlässigung der Bodenvorbereitung führt zu schlechter Keimung - lockern Sie den Boden vor der Aussaat und schaffen Sie ein feinkrümeliges Saatbett. Zu spätes oder zu frühes Einarbeiten reduziert die Wirkung: Arbeiten Sie ein, bevor die Pflanzen verholzen oder Samen bilden. Mangelnde Bewässerung bei der Keimung und unzureichende Planung der Fruchtfolge sind weitere vermeidbare Probleme.
  9. Wo kann man qualitatives Gründüngungssaatgut für den Hausgarten kaufen?
    Qualitatives Gründüngungssaatgut erhalten Sie bei verschiedenen Anbietern, wobei spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de besonders umfassende Sortimente und fundierte Beratung bieten. Etablierte Online-Gartenshops punkten mit detaillierten Produktbeschreibungen, Aussaattipps und oft günstigeren Preisen durch den direkten Vertrieb. Auch lokale Gartencenter, Raiffeisen-Märkte und Baumschulen führen Gründüngungssamen, besonders zur Saison. Der Vorteil regionaler Anbieter liegt in der persönlichen Beratung und der Berücksichtigung lokaler Boden- und Klimaverhältnisse. Samen.de als erfahrener Saatgut-Spezialist bietet nicht nur eine breite Auswahl an Einzelsorten und bewährten Mischungen, sondern auch professionelle Beratung für optimale Pflanzenauswahl je nach Jahreszeit und Bodenverhältnissen. Achten Sie beim Kauf auf Keimfähigkeitsdaten, Aussaatmengen-Angaben und bevorzugen Sie Anbieter, die auch Mischungen für spezielle Anwendungen wie Hochbeete oder winterharte Sorten im Sortiment haben.
  10. Welche Kriterien sind beim Kauf von Gründüngungssamen zu beachten?
    Beim Kauf von Gründüngungssamen sollten Sie mehrere Qualitätskriterien beachten, um optimale Ergebnisse zu erzielen: Die Keimfähigkeit ist entscheidend - achten Sie auf aktuelle Angaben zur Keimrate und das Abfülldatum. Frisches Saatgut keimt zuverlässiger und gleichmäßiger. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de geben präzise Aussaatmengen pro Quadratmeter an und berücksichtigen verschiedene Bodentypen. Wichtig ist auch die Sortenreinheit und die Anpassung an Ihre Klimazone - nicht alle Sorten eignen sich für jede Region. Bevorzugen Sie Anbieter, die Mischungen für spezielle Anwendungen anbieten: Hochbeet-Mischungen, Schatten-tolerante Sorten oder winterharte Kombinationen. Bio-Qualität gewährleistet den Verzicht auf chemische Beizen. Die Verpackung sollte Informationen zu Aussaatzeitpunkt, Saattiefe und Pflegehinweisen enthalten. Erfahrene Gartenfachhändler bieten zudem Beratung zur optimalen Fruchtfolge und Kombination verschiedener Gründüngungsarten. Vergleichen Sie Preise, aber setzen Sie Qualität vor den günstigsten Preis - gutes Saatgut zahlt sich durch bessere Keimung und Entwicklung aus.
  11. Welche Rolle spielt die Stickstoffbindung bei der natürlichen Bodendüngung?
    Die Stickstoffbindung durch Leguminosen ist ein faszinierender biologischer Prozess, der die Grundlage der natürlichen Bodendüngung bildet: Leguminosen wie Klee, Lupinen oder Wicken gehen eine Symbiose mit Rhizobium-Bakterien ein, die in Wurzelknöllchen leben. Diese Bakterien können Stickstoff aus der Luft (N₂) in Ammonium umwandeln, das von der Pflanze genutzt werden kann. Im Gegenzug versorgt die Pflanze die Bakterien mit Kohlenhydraten aus der Photosynthese. Dieser Prozess ist besonders wertvoll, da Stickstoff häufig der limitierende Nährstoff im Gartenboden ist. Herkömmlicher Stickstoffdünger erfordert energieintensive Produktion, während die biologische Fixierung kostenlos und umweltschonend erfolgt. Nach der Einarbeitung der Leguminosen stehen diese Stickstoffverbindungen nachfolgenden Kulturen zur Verfügung. Ein Hektar Klee kann jährlich 100-300 kg Stickstoff binden - das entspricht einer erheblichen Düngermenge. Diese natürliche Düngung verbessert die Bodenfruchtbarkeit langfristig und reduziert die Abhängigkeit von Kunstdünger.
  12. Wie trägt Gründüngung zur Förderung der Biodiversität im Garten bei?
    Gründüngung ist ein wichtiger Baustein für die Biodiversität im Hausgarten und schafft Lebensräume für verschiedenste Organismen: Blühende Gründüngungspflanzen wie Phacelia, Ringelblume oder Klee sind wertvolle Bienenweiden und locken Bestäuber, Schwebfliegen und andere Nützlinge an. Diese Insekten unterstützen nicht nur die Bestäubung anderer Gartenpflanzen, sondern bekämpfen auch Schädlinge auf natürliche Weise. Im Boden fördern die unterschiedlichen Wurzelstrukturen verschiedene Mikroorganismen - Tiefwurzler schaffen andere Lebensräume als Flachwurzler. Regenwürmer, Springschwänze und Bodenbakterien profitieren von der ständigen Versorgung mit frischer organischer Substanz. Verschiedene Gründüngungsmischungen bieten unterschiedlichen Arten Nahrung und Unterschlupf. Die kontinuierliche Bodenbedeckung schützt Kleinstlebewesen vor extremen Temperaturen. Samen von Gründüngungspflanzen dienen Vögeln als Nahrung. Durch die Förderung des Bodenlebens entstehen stabile Nahrungsnetze, die den gesamten Garten widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten machen.
  13. Welche Auswirkungen hat Gründüngung auf die Wasserspeicherung und den Erosionsschutz?
    Gründüngung wirkt wie ein natürlicher Wassermanager und Erosionsschutz für den Gartenboden: Die Pflanzen verbessern die Wasserspeicherfähigkeit durch mehrere Mechanismen. Ihre Wurzeln lockern den Boden und schaffen Poren, die Wasser aufnehmen und speichern können. Nach der Verrottung der organischen Masse entsteht Humus, der wie ein Schwamm bis zum 20-fachen seines Eigengewichts an Wasser speichern kann. Die kontinuierliche Bodenbedeckung reduziert die Verdunstung erheblich - der Boden trocknet weniger schnell aus und benötigt seltener zusätzliche Bewässerung. Gleichzeitig schützen die Pflanzen vor Erosion: Ihre Wurzeln halten den Boden zusammen, während die oberirdischen Teile Regentropfen abfangen und deren Aufprallenergie reduzieren. Besonders bei Hanglagen oder sandigen Böden ist dieser Schutz wertvoll. Die verbesserte Bodenstruktur ermöglicht auch eine bessere Wasserinfiltration - Starkregen wird aufgenommen statt oberflächlich abzulaufen. Langfristig entstehen stabilere Bodengefüge, die auch Trockenperioden besser überstehen.
  14. Wie kann Gründüngung zur natürlichen Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden?
    Gründüngung bietet verschiedene Ansätze zur natürlichen Schädlingsbekämpfung und kann chemische Pflanzenschutzmittel überflüssig machen: Bestimmte Gründüngungspflanzen haben direkte schädlingsvertreibende Eigenschaften - Tagetes vertreibt Nematoden im Boden durch ihre Wurzelausscheidungen, während Senf gegen bodenbürtige Pilze wirkt. Ringelblumen locken Nützlinge an und vertreiben gleichzeitig Schädlinge. Der indirekte Effekt ist oft noch wichtiger: Eine vielfältige Gründüngung fördert Nützlinge wie Schlupfwespen, Schwebfliegen und Spinnen, die Schädlinge auf natürliche Weise regulieren. Phacelia zieht Bienen und andere bestäubende Insekten an, die auch als Schädlingsvertilger fungieren. Die Unterbrechung der Fruchtfolge durch Gründüngung durchbricht Schädlings- und Krankheitszyklen - viele Bodenschädlinge finden keine geeigneten Wirtspflanzen mehr. Ein gesunder, belebter Boden mit aktivem Bodenleben ist widerstandsfähiger gegen Krankheitserreger. Zudem können stark riechende Gründüngungspflanzen Schädlinge verwirren und von ihren eigentlichen Wirtspflanzen fernhalten.
  15. Wie lässt sich Gründüngung praktisch in die Fruchtfolge des Gemüsegartens integrieren?
    Die Integration der Gründüngung in die Gemüse-Fruchtfolge erfordert strategische Planung, bringt aber erhebliche Vorteile: Nutzen Sie Zeitfenster zwischen Hauptkulturen - nach der Frühkartoffelernte im Juli können Sie noch schnellwachsende Gründüngung bis zum Herbst anbauen. Zwischen Früh- und Spätsalat eignet sich eine kurze Gründüngungsperiode mit Phacelia. Planen Sie Leguminosen als Vorfrucht für starkzehrende Gemüse wie Kohl, Tomaten oder Kürbis - der gebundene Stickstoff kommt der Folgekultur zugute. Nach starkzehrenden Kulturen regeneriert Gründüngung den Boden für die nächste Saison. Berücksichtigen Sie die Pflanzenfamilien: Nach Kreuzblütlern (Kohl, Radieschen) sollten Sie keine kreuzblütigen Gründüngungspflanzen wie Senf verwenden. Winterharte Gründüngung auf Flächen, die erst spät im Frühjahr bepflanzt werden, schützt den Boden und kann rechtzeitig eingearbeitet werden. Kombinieren Sie verschiedene Arten: Schnellwachsende für kurze Zeitfenster, tiefwurzelnde für Bodenlockerung und Leguminosen für Stickstoffanreicherung.
  16. Welche praktischen Schritte sind für die erfolgreiche Einarbeitung von Gründüngung erforderlich?
    Die erfolgreiche Einarbeitung von Gründüngung folgt bewährten praktischen Schritten, die den Nutzen maximieren: Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend - arbeiten Sie ein, bevor die Pflanzen verholzen oder Samen bilden, idealerweise in der Blühphase bei maximaler Biomasse. Bei frostempfindlichen Arten bietet sich der erste Frost an, bei winterharten Sorten das zeitige Frühjahr. Zunächst mähen oder mulchen Sie die oberirdischen Teile und lassen sie kurz anwelken. Dann lockern Sie den Boden oberflächlich mit Grabegabel oder Grubber - tiefes Umgraben ist meist nicht nötig und kann die Bodenstruktur stören. Arbeiten Sie das Material oberflächlich ein, etwa 10-15 cm tief. Bei größeren Mengen arbeiten Sie schrittweise vor, um den Boden nicht zu überlasten. Nach der Einarbeitung sollte der Boden 2-4 Wochen ruhen, damit das Material verrottet. Bei No-Dig-Gärten können Sie die Pflanzen auch abmähen und als Mulch liegen lassen - die Verrottung erfolgt langsamer, aber schonender für das Bodenleben. Wässern Sie bei Trockenheit leicht, um die Verrottung zu fördern.
  17. Stimmt es, dass Gründüngung den Boden auslaugt und Nährstoffe entzieht?
    Diese weit verbreitete Befürchtung ist ein Mythos, der auf einem Missverständnis beruht: Gründüngung laugt den Boden nicht aus, sondern verbessert langfristig die Nährstoffverfügbarkeit erheblich. Während des Wachstums nehmen die Pflanzen zwar Nährstoffe auf, aber sie geben alle diese Nährstoffe nach der Einarbeitung wieder an den Boden zurück - oft in besser verfügbarer Form. Besonders Leguminosen reichern den Boden sogar mit zusätzlichem Stickstoff an, den sie aus der Luft binden. Tiefwurzler wie Lupinen oder Ölrettich holen Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten nach oben und machen sie oberflächlich verfügbar. Kurzfristig können empfindliche Kulturen nach frischer Einarbeitung unter Stickstoffmangel leiden, da die Bodenorganismen beim Abbau der organischen Masse vorübergehend Stickstoff binden. Diesem Problem begegnen Sie durch rechtzeitige Einarbeitung (2-4 Wochen vor der Neupflanzung) oder durch oberflächliches Mulchen statt tiefem Eingraben. Langfristig führt Gründüngung zu deutlich fruchtbareren, nährstoffreicheren Böden.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es bei der Auswahl von Gründüngungspflanzen?
    Regionale Klima- und Bodenunterschiede erfordern angepasste Gründüngungsstrategien für optimale Ergebnisse: In milderen Weinbauregionen überstehen viele mediterrane Arten wie Inkarnatklee den Winter, während in rauen Höhenlagen nur extrem frostharte Sorten wie Winterroggen zuverlässig funktionieren. Küstenregionen mit milderen Wintern aber feuchteren Sommern eignen sich für andere Artenkombinationen als kontinentale Gebiete mit heißen, trockenen Sommern. Sandige Böden in Norddeutschland profitieren besonders von humusbildenden Leguminosen, während schwere Tonböden in Süddeutschland tiefwurzelnde Lockerungspflanzen benötigen. In niederschlagsarmen Gebieten sind trockenheitsresistente Arten wie Lupinen oder Sonnenblumen vorteilhaft, in feuchteren Regionen können Sie aus einem breiteren Spektrum wählen. Auch die Vegetationsperiode variiert - in Höhenlagen ist sie kürzer, was schnellwüchsige Arten bevorzugt. Lokale Gartenfachhändler und landwirtschaftliche Beratungsstellen kennen bewährte regionale Mischungen. Berücksichtigen Sie auch örtliche Schädlingsprobleme - manche Gründüngungspflanzen wirken regional gegen spezifische Problemschädlinge.
  19. Was ist der Unterschied zwischen Gründüngung und Zwischenfruchtanbau?
    Gründüngung und Zwischenfruchtanbau überschneiden sich zwar, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte und Zielsetzungen: Gründüngung fokussiert primär auf die Bodenverbesserung durch Einarbeitung der gesamten Pflanzenmasse in den Boden. Das Hauptziel ist die Humusbildung, Bodenlockerung und Nährstoffanreicherung. Zwischenfruchtanbau hingegen bezeichnet allgemein den Anbau von Pflanzen zwischen zwei Hauptkulturen und kann verschiedene Zwecke verfolgen: Erosionsschutz, Unkrautunterdrückung, Bodenbedeckung oder sogar Futtergewinnung. Nicht jede Zwischenfrucht wird eingearbeitet - manche dient nur dem Bodenschutz und wird abgeräumt. In der Praxis werden die Begriffe oft synonym verwendet, besonders im Hobbygarten. Der Unterschied liegt mehr in der Betonung: Gründüngung betont den düngenden Effekt durch Einarbeitung, während Zwischenfruchtanbau das Zeitfenster zwischen Hauptkulturen betont. Viele Pflanzen erfüllen beide Funktionen - Phacelia als Zwischenfrucht wird zur Gründüngung, wenn sie eingearbeitet wird. Modern versteht man beide Methoden als Teil eines integrierten Bodenmanagements im nachhaltigen Gartenbau.
  20. Wie unterscheidet sich eine Bodenkur mit Gründüngung von anderen Bodenverbesserungsmaßnahmen?
    Eine Bodenkur mit Gründüngung ist ein ganzheitlicher, lebendiger Ansatz zur Bodenregeneration, der sich grundlegend von anderen Methoden unterscheidet: Im Gegensatz zu punktuellen Maßnahmen wie Kalkung oder Düngergaben wirkt Gründüngung über längere Zeiträume kontinuierlich auf verschiedenen Ebenen. Sie kombiniert mechanische Bodenlockerung durch Wurzelwachstum, biologische Aktivierung durch Mikroorganismen und chemische Verbesserung durch Nährstoffanreicherung. Anders als bei der Kompost- oder Mistgabe erfolgt die Nährstofffreisetzung langsamer und gleichmäßiger. Mineraldünger wirkt schnell aber kurzfristig, während eine Gründüngungskur nachhaltige Bodenstrukturen aufbaut. Der große Vorteil: Die Bodenkur ist kostengünstig und verwendet lebende Systeme statt toter Materialien. Sie fördert aktiv das Bodenleben und schafft langfristige Symbiosen zwischen Pflanzen und Mikroorganismen. Eine vollständige Bodenkur erstreckt sich über ein Jahr mit verschiedenen saisonalen Gründüngungspflanzen und regeneriert selbst stark degradierte Böden. Das Resultat ist ein lebendiger, selbstregulierender Boden mit stabiler Fruchtbarkeit.
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