Jungbaumpflege: Starke Wurzeln für gesunde Bäume

Jungbaumpflege: Grundlage für gesunde und starke Bäume

Die ersten Jahre im Leben eines Baumes sind entscheidend für seine zukünftige Entwicklung und Gesundheit. Als erfahrene Gärtnerin habe ich oft beobachtet, wie sorgfältig gepflegte Jungbäume zu prächtigen Exemplaren heranwachsen, während vernachlässigte kümmern oder sich problematisch entwickeln.

Wichtige Aspekte für eine erfolgreiche Jungbaumpflege

  • Standortwahl und Bodenvorbereitung sind wesentlich
  • Regelmäßige Wassergaben und angepasste Düngung fördern das Wachstum
  • Formschnitt und Erziehungsschnitt sind zentrale Pflegemaßnahmen
  • Schutz vor Wildverbiss und Frostschäden ist wichtig
  • Mulchen fördert das Wurzelwachstum

Die Bedeutung der Jungbaumpflege

Jungbäume benötigen in den ersten Jahren nach der Pflanzung besondere Aufmerksamkeit. Diese Phase ist entscheidend für ihre Entwicklung zu gesunden, starken und langlebigen Bäumen. Eine gute Jungbaumpflege fördert ein robustes Wurzelsystem, eine stabile Kronenstruktur und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Umwelteinflüsse.

Auswirkungen auf die langfristige Baumgesundheit

Die in den ersten Jahren durchgeführten Pflegemaßnahmen haben weitreichende Folgen für das gesamte Baumleben. Ein korrekt durchgeführter Erziehungsschnitt formt beispielsweise die Grundstruktur der Krone, die den Baum ein Leben lang begleiten wird. Ausreichende Bewässerung in der Anwachsphase fördert die Bildung eines tiefen und weitverzweigten Wurzelsystems, das dem Baum später hilft, Trockenperioden besser zu überstehen.

Vernachlässigte Jungbäume können dagegen anfälliger für Krankheiten und Schädlinge werden. Sie entwickeln oft eine schwache Kronenstruktur, die später zu Astbrüchen führen kann. Unzureichende Wurzelentwicklung macht sie sturmempfindlicher und weniger trockenheitsresistent.

Standortwahl und Pflanzung

Bodenanalyse und -vorbereitung

Vor der Pflanzung eines Jungbaums ist eine Bodenanalyse ratsam. Diese gibt Aufschluss über pH-Wert, Nährstoffgehalt und Bodenstruktur. Basierend auf den Ergebnissen kann der Boden optimal vorbereitet werden. In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, schwere Böden mit Sand und Kompost aufzulockern, um die Durchlüftung zu verbessern.

Die Bodenvorbereitung umfasst das gründliche Lockern des Pflanzlochs, das mindestens doppelt so breit wie der Wurzelballen sein sollte. Bei verdichteten Böden empfiehlt es sich, den Untergrund zusätzlich mit einer Grabegabel zu lockern, um das Einwurzeln zu erleichtern.

Optimaler Zeitpunkt für die Pflanzung

Der beste Zeitpunkt für die Pflanzung hängt von der Baumart und der Lieferform ab. Grundsätzlich gilt:

  • Containerpflanzen können fast das ganze Jahr über gepflanzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist.
  • Wurzelnackte Gehölze sollten im Herbst nach dem Laubfall oder im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb gepflanzt werden.
  • Für Ballenware eignet sich ebenfalls die Zeit von Oktober bis April.

Ich persönlich bevorzuge die Herbstpflanzung, da die Bäume dann noch vor dem Winter einwurzeln können und im Frühjahr einen Wachstumsvorsprung haben.

Korrekte Pflanztechnik

Bei der Pflanzung ist auf folgende Punkte zu achten:

  • Das Pflanzloch sollte etwa 1,5-mal so tief wie der Wurzelballen sein.
  • Der Wurzelhals (Übergang von Stamm zu Wurzeln) muss auf Höhe der Erdoberfläche liegen.
  • Bei Containerpflanzen den Wurzelballen vorsichtig auflockern.
  • Wurzelnackte Gehölze vor dem Pflanzen 1-2 Stunden wässern.
  • Einen Pfahl zur Stabilisierung einschlagen, bevor der Baum ins Loch kommt.
  • Das Pflanzloch mit lockerer Erde auffüllen und leicht andrücken.
  • Gründlich einwässern, um Hohlräume zu schließen.

Nach der Pflanzung sollte ein Gießrand angelegt werden, um das Anwachsen zu erleichtern.

Wasser- und Nährstoffversorgung

Bewässerungsrichtlinien für Jungbäume

Eine ausreichende Wasserversorgung ist in den ersten Jahren nach der Pflanzung entscheidend. Der Wasserbedarf hängt von Baumart, Standort und Witterung ab. Als Orientierung gilt:

  • Im ersten Jahr nach der Pflanzung: 1-2 mal pro Woche gründlich wässern
  • Im zweiten und dritten Jahr: alle 1-2 Wochen wässern
  • Ab dem vierten Jahr: nur noch bei anhaltender Trockenheit gießen

Dabei ist es wichtiger, seltener und dafür durchdringend zu wässern, als häufig und oberflächlich. So werden die Wurzeln angeregt, tiefer zu wachsen. In meinem Garten verwende ich Gießsäcke, die das Wasser langsam abgeben und so eine optimale Versorgung gewährleisten.

Düngung in den ersten Jahren

Jungbäume haben einen erhöhten Nährstoffbedarf, um ihr Wachstum zu unterstützen. Eine bedarfsgerechte Düngung ist wichtig, aber Vorsicht: Überdüngung kann zu übermäßigem Triebwachstum auf Kosten der Wurzelentwicklung führen.

Im ersten Jahr nach der Pflanzung sollte auf eine Düngung verzichtet werden, es sei denn, der Boden ist sehr nährstoffarm. Ab dem zweiten Standjahr empfiehlt sich eine jährliche Düngung im Frühjahr mit einem organischen Langzeitdünger. Die Dosierung richtet sich nach Baumart und Bodenbeschaffenheit.

Mulchen: Vorteile und richtige Anwendung

Das Mulchen der Baumscheibe bringt zahlreiche Vorteile:

  • Reduziert Wasserverdunstung
  • Unterdrückt Unkrautwuchs
  • Fördert das Bodenleben
  • Schützt vor Temperaturschwankungen

Als Mulchmaterial eignen sich Rindenmulch, Holzhäcksel oder Laub. Die Mulchschicht sollte etwa 5-10 cm dick sein und nicht direkt an den Stamm heranreichen, um Fäulnis zu vermeiden.

In meinem Garten habe ich die Erfahrung gemacht, dass gemulchte Jungbäume deutlich vitaler wachsen und weniger Pflegeaufwand benötigen. Allerdings muss die Mulchschicht jährlich erneuert werden, da sie sich zersetzt und in den Boden eingearbeitet wird.

Baumschnitt und Formung: Der Schlüssel zur Jungbaumpflege

Ein fachgerechter Schnitt ist entscheidend für die gesunde Entwicklung junger Bäume. Lassen Sie uns einen Blick auf den Erziehungsschnitt werfen, den idealen Zeitpunkt dafür und einige spezielle Techniken für verschiedene Baumarten.

Das Einmaleins des Erziehungsschnitts

Der Erziehungsschnitt ist sozusagen die Grundschule für die spätere Baumkrone. Unser Ziel ist eine stabile Krone mit gut verteilten Leitästen. Dabei sollten Sie folgendes beachten:

  • Entfernen Sie konkurrierende Triebe am Stamm
  • Fördern Sie 3-5 kräftige Leitäste in unterschiedlichen Höhen
  • Schneiden Sie zu dicht stehende oder nach innen wachsende Äste heraus
  • Kürzen Sie zu lange Triebe um etwa ein Drittel ein

Ein behutsamer, aber konsequenter Schnitt in den ersten Jahren bildet das Fundament für einen robusten, gesunden Baum. In meinem Garten habe ich gelernt, dass Geduld und regelmäßige Pflege sich hier wirklich auszahlen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Schnitt?

Generell gilt: Der Frühling vor dem Austrieb ist die beste Zeit für den Erziehungsschnitt. Bei den meisten Laubbäumen können Sie von Februar bis April zur Schere greifen. Obstbäume vertragen auch einen leichten Sommerschnitt nach der Ernte, während Nadelbäume im Spätsommer oder Herbst am besten geschnitten werden.

Bei frostempfindlichen Arten wie Walnuss oder Esskastanie empfiehlt es sich, bis kurz vor dem Austrieb zu warten. Auch bei Ahorn, Birke und Walnuss sollten Sie vorsichtig sein - ein zu früher Schnitt kann bei Frost zum 'Bluten' führen.

Maßgeschneiderte Techniken für verschiedene Baumarten

Je nach Baumart sind unterschiedliche Schnittformen sinnvoll:

  • Obstbäume: Streben Sie eine offene Krone mit 3-5 Leitästen an. Regelmäßiges Auslichten fördert den Fruchtansatz.
  • Laubbäume: Hier geht es um den Aufbau einer durchgehenden Stammverlängerung mit quirlförmig angeordneten Seitenästen.
  • Nadelbäume: Meist reichen leichte Korrekturen. Entfernen Sie Doppelspitzen und konkurrierende Seitentriebe.

Bei Obstbäumen hat sich die 'Oeschberg-Schnittmethode' bewährt. Dabei werden die Leitäste in einem Winkel von etwa 45° zum Stamm erzogen, was eine optimale Belichtung und einen guten Fruchtansatz fördert. Ich habe diese Methode selbst angewendet und war von den Ergebnissen beeindruckt.

Schutzmaßnahmen für junge Bäume

Neben dem richtigen Schnitt sind verschiedene Schutzmaßnahmen wichtig, um Jungbäume vor Schäden zu bewahren. Lassen Sie uns einige davon näher betrachten.

Wie schützen wir vor Wildverbiss?

Junge Bäume sind für Wild eine wahre Delikatesse. Um Ihre grünen Schützlinge zu schützen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Drahthosen oder Spiralmanschetten um den Stamm anbringen
  • Zäune oder Wuchshüllen für besonders gefährdete Arten aufstellen
  • Verbissschutzmittel auf biologischer Basis auftragen

Eine Kombination aus mechanischem und chemischem Schutz hat sich in meiner Erfahrung als am wirksamsten erwiesen. Denken Sie daran, den Schutz regelmäßig zu kontrollieren und anzupassen, damit er nicht einwächst.

Sonnenbrand und Frostrisse - nicht nur ein Problem für Menschen

Extreme Temperaturschwankungen können zu Rindenschäden führen. Um dem vorzubeugen, können Sie:

  • Weiße Stammanstriche verwenden, die Sonneneinstrahlung reflektieren
  • Jute- oder Schilfmatten als Stammummantelung anbringen
  • Für schattenspendende Unterpflanzung sorgen

Besonders gefährdet sind Bäume mit dünner Rinde wie Buche oder Ahorn. Hier lohnt sich der zusätzliche Schutz in den ersten Jahren definitiv.

Winterschutz für die Frostempfindlichen

Manche Baumarten benötigen in den ersten Jahren besonderen Schutz vor Frost. Hier einige Tipps:

  • Wickeln Sie den Stamm mit Jutebändern oder Vlies ein
  • Häufeln Sie den Wurzelbereich mit Laub oder Rindenmulch an
  • Stellen Sie einen Windschutz auf, z.B. aus Schilfmatten

Bei mediterranen Arten wie Feige oder Olivenbaum empfiehlt sich eine komplette Einpackung mit Vlies. Vergessen Sie nicht, den Winterschutz rechtzeitig im Frühjahr zu entfernen, um Pilzbildung zu vermeiden.

Mit diesen Pflege- und Schutzmaßnahmen schaffen Sie die Grundlage für gesunde, formschöne Bäume, die Ihnen lange Freude bereiten werden. Beobachten Sie Ihre Bäume aufmerksam und passen Sie die Maßnahmen bei Bedarf an. Die Mühe lohnt sich - glauben Sie mir, ich spreche aus Erfahrung!

Bodenpflege und Wurzelentwicklung bei Jungbäumen

Die Pflege des Bodens spielt eine entscheidende Rolle für die gesunde Wurzelentwicklung junger Bäume. Besonders im Fokus steht dabei die Baumscheibe, ein oft unterschätzter Bereich.

Die Baumscheibe: Mehr als nur ein Stück Erde

Die Baumscheibe, dieser Bereich rund um den Stamm, sollte idealerweise frei von Bewuchs bleiben. Sie ist sozusagen die Visitenkarte des Baumes und erfüllt gleich mehrere wichtige Aufgaben:

  • Sie erleichtert die Wasserzufuhr zum Wurzelbereich - eine Art natürliche Bewässerungszone
  • Sie verhindert, dass andere Pflanzen dem jungen Baum Nährstoffe und Wasser streitig machen
  • Sie schützt den empfindlichen Stamm vor Verletzungen durch Rasenmäher oder Trimmer

In meinem Garten habe ich festgestellt, dass eine Baumscheibe mit einem Durchmesser von etwa einem Meter für die meisten jungen Bäume optimal ist. Bei größeren Exemplaren darf es gerne etwas mehr sein.

Dem Wurzelwachstum auf die Sprünge helfen

Wenn es um die Förderung des Wurzelwachstums geht, haben sich einige Methoden als besonders effektiv erwiesen:

  • Regelmäßiges Lockern des Bodens sorgt für bessere Durchlüftung - die Wurzeln können förmlich aufatmen
  • Mulchen schützt vor Austrocknung und hält unerwünschtes Unkraut in Schach
  • Organische Dünger regen die Bodenaktivität an und schaffen ein regelrechtes Festmahl für die Mikroorganismen im Boden

Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Beim Mulchen sollten Sie darauf achten, dass das Material nicht direkt am Stamm anliegt. So vermeiden Sie Fäulnis und geben dem Baum trotzdem den nötigen Schutz. Eine Schicht von 5-10 cm reicht in der Regel völlig aus.

Wenn der Boden zu fest wird: Umgang mit Verdichtung

Bodenverdichtung kann für junge Bäume zum echten Problem werden. Sie behindert nicht nur das Wurzelwachstum, sondern kann auch zu Staunässe führen. Glücklicherweise gibt es einige Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken:

  • Vorsichtiges Lockern mit einer Grabegabel - hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, um die Wurzeln nicht zu beschädigen
  • Das Einarbeiten von Sand oder Kompost verbessert die Bodenstruktur und schafft mehr Luft im Boden
  • Wurzelbelüftungsröhren können für tiefere Bodenschichten wahre Wunder bewirken

In besonders schweren Fällen kann sogar ein Bodenaustausch nötig sein. Das sollten Sie allerdings Fachleuten überlassen, um die empfindlichen Wurzeln zu schonen.

Krankheiten und Schädlinge: Die ungebetenen Gäste

Leider sind gerade junge Bäume oft besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Umso wichtiger ist es, Probleme frühzeitig zu erkennen und richtig zu behandeln.

Die üblichen Verdächtigen: Häufige Probleme bei Jungbäumen

In meinen Jahren als Gärtnerin bin ich immer wieder auf dieselben Übeltäter gestoßen:

  • Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Schorf, die sich wie ein feiner Belag über Blätter und Zweige legen
  • Lästige Schädlinge wie Blattläuse oder Borkenkäfer, die regelrechte Kolonien bilden können
  • Frostschäden, die besonders die jungen, zarten Triebe in Mitleidenschaft ziehen
  • Sonnenbrand an der Rinde - ja, auch Bäume können einen Sonnenbrand bekommen!

Oft zeigen sich die ersten Anzeichen an den Blättern durch Verfärbungen oder kleine Löcher. Auch die Rinde kann Hinweise geben, etwa durch Risse oder ungewöhnliche Verfärbungen.

Detektivarbeit: Früherkennung von Krankheiten und Schädlingen

Regelmäßige Kontrollen sind der Schlüssel zur Früherkennung. Dabei sollten Sie besonders auf folgende Dinge achten:

  • Ungewöhnliche Blattfarben oder -formen - manchmal sehen die Blätter aus, als hätten sie eine schlechte Nacht gehabt
  • Welke oder abgestorbene Zweige, die wie kleine Verräter aus der Krone ragen
  • Ausfluss oder Löcher in der Rinde, die auf Insektenbefall hindeuten können
  • Sichtbare Insekten oder deren Eier - manchmal entdeckt man regelrechte Kinderstuben

Wenn Sie unsicher sind, zögern Sie nicht, einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Manche Symptome können verschiedene Ursachen haben und es braucht ein geübtes Auge, um die richtige Diagnose zu stellen.

Kampf den Schädlingen: Biologische und chemische Methoden

Wenn es um die Behandlung von Krankheiten und Schädlingen geht, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Biologische Methoden setzen auf natürliche Gegenspieler oder pflanzliche Präparate - sozusagen die sanfte Tour
  • Chemische Mittel wirken oft schneller, können aber auch Nützlinge in Mitleidenschaft ziehen - hier ist Vorsicht geboten
  • Mechanische Methoden wie das Absammeln von Schädlingen sind zwar arbeitsintensiv, aber umweltfreundlich und manchmal sogar meditativ

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass biologische oder mechanische Methoden oft die bessere Wahl sind. Sie sind zwar aufwendiger, schonen aber die Umwelt und fördern das natürliche Gleichgewicht im Garten. Es gibt nichts Schöneres, als zu sehen, wie Marienkäfer und Co. die Blattläuse in Schach halten!

Bei Pflanzenschutzmitteln gilt: Weniger ist oft mehr. Die Anwendungsvorschriften sollten genau beachtet werden, denn Überdosierungen können dem Baum und der Umwelt schaden. Viele Mittel sind zudem gar nicht für den Hobbybereich zugelassen - also Vorsicht beim Einkauf.

Am Ende des Tages ist Vorbeugung oft der beste Schutz. Dazu gehören standortgerechte Arten, eine ausgewogene Düngung und die Förderung von Nützlingen. Auch Mischkultur kann wahre Wunder bewirken und die Ausbreitung von Schädlingen begrenzen. In meinem Garten habe ich damit schon so manchen 'Angriff' erfolgreich abgewehrt!

Maßgeschneiderte Pflege für verschiedene Baumarten

Wenn es um die Pflege junger Bäume geht, gibt es keine Einheitslösung. Jede Baumart hat ihre eigenen Vorlieben und Bedürfnisse. Lassen Sie uns einen Blick auf einige beliebte Baumarten werfen:

Laubbäume: Die Klassiker unserer Gärten

Ahorn, Eiche und Linde zählen zu den Favoriten unter den Laubbäumen. In den ersten Jahren sind sie regelrechte Wassertrinker:

  • Ahorn: Mag es feucht, aber nicht zu nass. Stellen Sie sich vor, Sie würden ihm regelmäßig einen erfrischenden Drink servieren, ohne ihn zu ertränken.
  • Eiche: Ein Freund lockerer Böden. Gönnen Sie ihr ab und zu einen sanften Haarschnitt - das fördert die Verzweigung.
  • Linde: Die Schattenliebhaberin unter den Dreien. Sie verträgt auch mal weniger Sonne, sollte aber vor stürmischen Winden geschützt werden.

Bei der Kronenpflege von Laubbäumen gilt die 25%-Regel: Nicht mehr als ein Viertel der Krone sollte bei einem Schnitt entfernt werden. So bleiben unsere Bäume im Gleichgewicht.

Obstbäume: Schönheit und Nutzen vereint

Obstbäume sind wie Künstler - sie produzieren nicht nur Blätter, sondern auch köstliche Früchte. Das erfordert besondere Aufmerksamkeit:

  • Apfel und Birne: Jährlicher Erziehungsschnitt ist hier das A und O. Stellen Sie sich vor, Sie würden ihnen eine Frisur verpassen, die Luft und Licht optimal durchlässt.
  • Kirsche: Die Diva unter den Obstbäumen. Sie mag es nicht, wenn man zu viel an ihr herumschnippelt. Wenn überhaupt, dann nur im Sommer einen sanften Schnitt wagen.
  • Pflaume: Verträgt auch mal einen kräftigeren Schnitt. Regelmäßiges Auslichten sorgt für Früchte, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Bei der Düngung von Obstbäumen ist weniger oft mehr. Zu viel des Guten, besonders bei Stickstoff, kann zwar das Wachstum fördern, aber auf Kosten der Früchte gehen. Es ist wie bei uns Menschen - eine ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel.

Nadelbäume: Die Eigenbrötler im Garten

Fichten, Tannen und Kiefern tanzen oft aus der Reihe, wenn es um Pflegeansprüche geht:

  • Fichte: Ein Sonnenanbeter, der nasse Füße hasst. Schneidearbeiten sind hier meist überflüssig.
  • Tanne: Das Sparsamkeitsmodell unter den Bäumen - wächst langsam und braucht wenig Wasser. Verträgt auch schattigere Plätzchen.
  • Kiefer: Liebt sandige Böden. Ein Schnitt ist nur nötig, wenn Sie ihr eine bestimmte Form geben möchten.

Bei Nadelbäumen gilt generell: Weniger ist mehr. Sie sind wie die stoischen Philosophen unter den Bäumen - pflegeleicht, aber empfindlich gegenüber zu viel Zuwendung.

Die Kunst der langfristigen Baumpflege

Die Pflege eines jungen Baumes ist wie eine lange Reise - sie endet nicht nach den ersten Schritten. Hier ein paar Wegweiser für die Zukunft:

Regelmäßige Check-ups: Der Schlüssel zum Erfolg

Wie bei uns Menschen sind regelmäßige Untersuchungen auch bei Bäumen Gold wert:

  • Zweimal im Jahr sollten Sie Ihren Baum gründlich unter die Lupe nehmen - am besten im Frühling und Herbst.
  • Achten Sie auf Anzeichen von Krankheiten oder ungebetenen Gästen (Schädlinge).
  • Nach stürmischen Zeiten verdienen Stammschutz und Verankerung besondere Aufmerksamkeit.
  • Passen Sie die Wassergaben an - je nach Wetter und Alter Ihres grünen Freundes.

Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gefühl für Ihren Baum - Sie merken, wenn etwas nicht stimmt, so wie Eltern die Bedürfnisse ihrer Kinder verstehen lernen.

Vom Teenager zum Erwachsenen: Der Übergang in der Baumpflege

Irgendwann ist aus dem Jungspund ein erwachsener Baum geworden. Dieser Übergang ist fließend und variiert je nach Baumart:

  • Reduzieren Sie nach und nach die Intensität der Pflegemaßnahmen.
  • Der strenge Erziehungsschnitt weicht einem sanfteren Erhaltungsschnitt.
  • Die Wurzeln reichen nun tiefer - Ihr Baum wird selbstständiger bei der Wasserversorgung.
  • Irgendwann kommt der Tag, an dem der Stammschutz überflüssig wird - die Rinde ist nun stark genug.

Auch erwachsene Bäume brauchen noch Zuwendung, aber sie sind wie erwachsene Kinder - sie kommen mit weniger elterlicher Fürsorge aus.

Ein Baum fürs Leben - mit Liebe gepflegt

Die Pflege eines jungen Baumes mag manchmal wie eine Herausforderung erscheinen, aber glauben Sie mir, es lohnt sich. Mit der richtigen Pflege in den Anfangsjahren legen Sie den Grundstein für einen prächtigen Baum, der Ihnen jahrzehntelang Freude bereiten wird. Ein gut umhegter Jungbaum entwickelt sich zu einem robusten Prachtexemplar, das Krankheiten und Schädlingen besser die Stirn bieten kann.

Egal, ob Sie sich für einen Obstbaum, einen majestätischen Laubbaum oder eine immergrüne Konifere entschieden haben - jeder Baum hat seine Eigenheiten, genau wie wir Menschen. Beobachten Sie Ihren grünen Schützling aufmerksam und passen Sie Ihre Pflegemaßnahmen seinen Bedürfnissen an. Mit etwas Geduld und Hingabe werden Sie mit einem prächtigen Baum belohnt, der nicht nur Ihren Garten in eine grüne Oase verwandelt, sondern auch einen wertvollen Beitrag zu unserem Ökosystem leistet.

Wer weiß, vielleicht pflanzen Sie gerade den Baum, unter dem eines Tages Ihre Enkelkinder spielen und Abenteuer erleben werden. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude und Erfolg bei der Jungbaumpflege - möge Ihr grüner Freund prächtig gedeihen!

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