Kompostieren - der natürliche Kreislauf im Garten

Kompostierung: Der natürliche Kreislauf im Garten

Kompostierung ist ein faszinierender Prozess, der Bioabfälle in nährstoffreichen Humus für den Garten verwandelt. Als erfahrene Hobbygärtnerin bin ich immer wieder beeindruckt, wie effektiv die Natur arbeitet.

Kompost-Kompendium: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Kompostierung recycelt organische Abfälle
  • Ausgewogenes Verhältnis grüner und brauner Materialien ist entscheidend
  • Belüftung und Feuchtigkeit spielen eine Schlüsselrolle im Prozess
  • Fertiger Kompost verbessert die Bodenqualität und fördert das Pflanzenwachstum

Was ist Kompostierung?

Kompostierung ist ein natürlicher Vorgang, bei dem Mikroorganismen organische Abfälle in wertvollen Humus umwandeln. Dabei wird Biomasse unter kontrollierten Bedingungen zersetzt und in nährstoffreichen Dünger verwandelt. In meinen Jahren als Gärtnerin habe ich beobachtet, wie erstaunlich schnell sich Küchenabfälle und Gartenreste in fruchtbare Erde verwandeln können.

Vorteile der Eigenkompostierung

Die Eigenkompostierung bietet zahlreiche Vorteile für Hobbygärtner:

  • Reduzierung des Abfallaufkommens
  • Produktion von hochwertigem, kostenlosem Dünger
  • Förderung des Bodenlebens im Garten
  • Umweltfreundliche Entsorgung organischer Abfälle
  • Schließung von Nährstoffkreisläufen

Durch das Kompostieren im eigenen Garten lässt sich nicht nur Geld für Dünger sparen, sondern man leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Es ist erstaunlich, wie viel Positives aus etwas entstehen kann, das sonst oft als Abfall betrachtet wird.

Der Kompostierungsprozess im Überblick

Der Abbau organischer Substanzen durch Mikroorganismen verläuft in mehreren Phasen:

  • Abbauphase: Bakterien und Pilze zersetzen leicht abbaubare Stoffe
  • Umbauphase: Komplexere Verbindungen werden aufgespalten
  • Aufbauphase: Entstehung stabiler Humusverbindungen

Für einen optimalen Verlauf sind Sauerstoff, Feuchtigkeit und die richtige Nährstoffzusammensetzung entscheidend. In meinem Garten dauert es etwa 6-12 Monate, bis reifer Kompost entsteht. Die Dauer kann jedoch je nach Bedingungen und Materialien variieren.

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Geeignete Materialien für den Kompost

Für einen gesunden Kompost ist die richtige Mischung verschiedener Materialien von großer Bedeutung:

Grüne (stickstoffreiche) Materialien

  • Küchenabfälle: Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz, Teebeutel
  • Frischer Rasenschnitt: Liefert viel Stickstoff, sollte aber vorsichtig dosiert werden
  • Unkraut (ohne Samen): Junge Pflanzen ohne Samenbildung

Braune (kohlenstoffreiche) Materialien

  • Trockenes Laub: Wichtig für die Struktur des Komposts
  • Stroh und Heu: Lockern den Kompost auf
  • Holzspäne und Sägemehl: In Maßen verwenden, da langsam abbaubar

Weitere kompostierbare Materialien

  • Eierkartons und Zeitungspapier: Unbedrucktes Papier in kleinen Mengen
  • Haare und Fellreste: Reich an Stickstoff und Keratin
  • Asche (in Maßen): Nur Asche von unbehandeltem Holz verwenden

In meinem Kompost verwende ich eine vielfältige Mischung aus Küchen- und Gartenabfällen. Besonders gut hat sich bei mir eine Schichtung aus grünen und braunen Materialien bewährt. So entsteht ein luftiger Kompost, der schnell verrottet und kaum Gerüche entwickelt. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich die verschiedenen Materialien im Laufe der Zeit in fruchtbare Erde verwandeln.

Was gehört nicht auf den Kompost?

Als Hobbygärtnerin habe ich im Laufe der Jahre gelernt, dass nicht alles, was organisch ist, auch in den Kompost gehört. Es gibt einige Materialien, die man besser fernhält:

Tierische Produkte

Fleisch, Fisch und Milchprodukte sind im Kompost eher kontraproduktiv. Sie locken unerwünschte Besucher an und können ziemlich unangenehm riechen. Zudem besteht das Risiko, dass sich Krankheitserreger ausbreiten. Das möchten wir in unserem Garten natürlich vermeiden.

Gekochte Speisereste

Ähnlich verhält es sich mit gekochten Speiseresten. Sie können Schädlinge anziehen und zu Fäulnis führen. Kleine Mengen Obst- und Gemüsereste sind jedoch in Ordnung. In meinem Kompost landen oft die Reste vom Gemüseschneiden.

Kranke Pflanzen und Unkraut mit Samen

Um keine Pflanzenkrankheiten zu verbreiten, sollten kranke Pflanzenteile nicht kompostiert werden. Auch Unkraut mit Samen ist problematisch - es könnte im fertigen Kompost wieder auskeimen. Das wäre ärgerlich, nicht wahr?

Behandeltes Holz und Holzkohle

Chemisch behandeltes Holz enthält oft Stoffe, die wir nicht im Gartenboden haben wollen. Holzkohle zersetzt sich nur sehr langsam und bringt dem Kompost keinen Mehrwert. Besser anderweitig entsorgen.

Nicht-organische Materialien

Plastik, Metall, Glas und andere anorganische Stoffe haben im Kompost nichts verloren. Sie zersetzen sich nicht und würden die Qualität des Komposts beeinträchtigen.

So bauen Sie einen Komposthaufen auf

Ein gut angelegter Komposthaufen ist die Basis für hochwertigen Humus. Lassen Sie mich Ihnen ein paar Tipps geben, die ich über die Jahre gesammelt habe:

Der richtige Standort

Suchen Sie einen schattigen bis halbschattigen, windgeschützten Platz für Ihren Komposthaufen. Direkter Bodenkontakt ist ideal, damit Bodenlebewesen Zugang zum Kompostmaterial haben. Denken Sie auch an Ihre Nachbarn - ein bisschen Abstand schadet nicht, falls es mal riecht.

Kompostiersysteme im Vergleich

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Kompost anzulegen:

Offene Komposthaufen

Diese traditionelle Methode eignet sich gut für größere Gärten. Das Material wird einfach aufgeschichtet und ist der Witterung ausgesetzt. Offene Systeme brauchen mehr Pflege, sind aber flexibler.

Geschlossene Kompostbehälter

Für kleinere Gärten oder Stadtbalkone sind geschlossene Systeme praktisch. Sie schützen vor Witterung und unerwünschten Tieren. Allerdings ist die Belüftung hier oft nicht optimal.

Schichtweiser Aufbau

Ein erfolgreicher Kompost besteht aus verschiedenen Schichten:

  • Unten: grobes Material wie Zweige für gute Belüftung
  • Darüber abwechselnd: stickstoffreiche 'grüne' Materialien (z.B. Grasschnitt) und kohlenstoffreiche 'braune' Materialien (z.B. Laub)
  • Zwischendurch dünne Schichten Erde oder fertigen Kompost zur Förderung der Mikroorganismen

Belüftung und Feuchtigkeit

Für einen optimalen Verrottungsprozess braucht der Kompost ausreichend Sauerstoff und Feuchtigkeit. Regelmäßiges Umsetzen und strukturgebende Materialien sorgen für gute Durchlüftung. Die Feuchtigkeit sollte der eines ausgedrückten Schwamms entsprechen - nicht zu nass, aber auch nicht zu trocken.

Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Komposthaufen. Er war viel zu feucht und wurde zu einem matschigen, stinkenden Haufen. Seitdem achte ich genau auf die richtige Feuchtigkeit und mische bei Bedarf trockenes Material unter. Man lernt eben nie aus im Garten!

Pflege und Wartung des Komposts: So bleibt er gesund und aktiv

Ein gut gepflegter Komposthaufen ist das Herzstück eines jeden Gartens. Mit ein paar einfachen Handgriffen sorgen Sie dafür, dass Ihr Kompost optimal arbeitet und Sie schon bald wertvollen Humus ernten können.

Regelmäßiges Umsetzen: Sauerstoff für die fleißigen Helfer

Etwa alle 4-6 Wochen sollten Sie Ihren Kompost umsetzen. Dabei wird das Material durchmischt und aufgelockert, was frischen Sauerstoff in den Haufen bringt - unerlässlich für die Arbeit der Mikroorganismen. Schnappen Sie sich eine Grabegabel und stechen Sie den Kompost von außen nach innen um. So gelangt auch das äußere Material in die Mitte, wo die Verrottung am intensivsten stattfindet. In meinem Garten habe ich festgestellt, dass regelmäßiges Umsetzen den Prozess deutlich beschleunigt.

Kontrolle der Feuchtigkeit: Der Goldene Mittelweg

Der ideale Feuchtigkeitsgehalt im Kompost entspricht in etwa dem eines ausgedrückten Schwamms. Zu trocken, und der Verrottungsprozess verlangsamt sich. Zu nass, und es drohen Fäulnis und unangenehme Gerüche. Prüfen Sie die Feuchtigkeit regelmäßig mit der Faustprobe: Nehmen Sie eine Handvoll Kompostmaterial und drücken Sie es zusammen. Es sollte sich feucht anfühlen, aber kein Wasser herauslaufen. Bei Trockenheit gießen Sie den Haufen vorsichtig an, bei zu viel Nässe mischen Sie trockenes Material wie Stroh oder Holzspäne unter.

Zugabe von Kompoststarter: Ein Kickstart für den Verrottungsprozess

Um den Verrottungsprozess zu beschleunigen, können Sie Kompoststarter oder reifen Kompost zugeben. Diese enthalten bereits aktive Mikroorganismen, die sofort loslegen. Streuen Sie eine Handvoll Starter oder eine Schaufel reifen Kompost zwischen die frischen Materialien. Das ist besonders hilfreich, wenn Sie gerade erst mit dem Kompostieren beginnen. In meiner Erfahrung kann dies den Prozess um einige Wochen verkürzen.

Abdeckung bei extremen Wetterbedingungen: Schutz vor den Elementen

Bei starkem Regen oder längeren Frostperioden ist eine Abdeckung ratsam. Eine Plane oder ein spezielles Kompostvlies schützen vor Austrocknung im Sommer und vor dem Auswaschen von Nährstoffen bei starkem Regen. Im Winter hält eine Abdeckung die Wärme im Haufen und ermöglicht es den Mikroorganismen, auch bei Frost weiterzuarbeiten. Ich habe gute Erfahrungen mit einer alten Plastikplane gemacht, die ich über den Kompost lege, wenn extreme Wetterbedingungen drohen.

Probleme beim Kompostieren und ihre Lösungen: Erste Hilfe für den Kompost

Selbst erfahrene Gärtner stoßen beim Kompostieren gelegentlich auf Herausforderungen. Die meisten Probleme lassen sich jedoch mit einfachen Maßnahmen beheben.

Unangenehme Gerüche: Wenn's mal stinkt

Ein unangenehm riechender Kompost deutet oft auf Fäulnis durch zu viel Feuchtigkeit oder Sauerstoffmangel hin. Mischen Sie trockenes, strukturreiches Material wie Stroh oder zerkleinerte Äste unter und setzen Sie den Haufen um. So kommt wieder Luft in den Kompost. In meinem Garten hatte ich einmal einen ziemlich übel riechenden Komposthaufen. Nach dem Untermischen von trockenem Laub und gründlichem Umsetzen verschwand der Geruch innerhalb weniger Tage.

Schädlinge und unerwünschte Tiere: Wenn Ratten & Co. Einzug halten

Ratten und Mäuse werden hauptsächlich von Küchenabfällen angelockt. Verzichten Sie auf gekochte Speisereste, Fleisch und Fisch im Kompost. Decken Sie frische Küchenabfälle immer mit einer Schicht Erde oder Grasschnitt ab. Ein engmaschiges Drahtgitter am Boden des Komposts kann ebenfalls helfen, ungebetene Gäste fernzuhalten.

Zu langsame Verrottung: Wenn nichts vorwärts geht

Ein zu trockener Kompost oder Stickstoffmangel können die Verrottung verlangsamen. Feuchten Sie den Haufen an und geben Sie stickstoffreiches Material wie frischen Rasenschnitt oder Brennnesseln hinzu. Auch häufigeres Umsetzen kann den Prozess beschleunigen. In meinem Garten habe ich festgestellt, dass eine gute Balance zwischen grünen und braunen Materialien der Schlüssel zu einer zügigen Verrottung ist.

Schimmelbildung: Der weiße Belag

Weißer oder grauer Schimmel im Kompost ist meist harmlos und sogar ein Zeichen für aktive Verrottung. Problematisch wird es nur, wenn der Schimmel überhandnimmt. Dann ist der Kompost oft zu trocken. Feuchten Sie ihn an und setzen Sie ihn um. In den meisten Fällen reguliert sich der Schimmelbefall von selbst, sobald die Bedingungen im Kompost wieder optimal sind.

Erkennen der Kompostreife: Wann ist der Kompost fertig?

Nach monatelanger Arbeit der fleißigen Mikroorganismen ist es endlich soweit: Ihr Kompost ist reif für die Ernte. Aber woran erkennen Sie, dass der Kompost tatsächlich fertig ist?

Aussehen und Geruch des fertigen Komposts

Reifer Kompost hat eine dunkelbraune bis schwarze Farbe und eine krümelige Struktur. Er riecht angenehm erdig, ähnlich wie Waldboden. Die ursprünglichen Materialien sind nicht mehr erkennbar, mit Ausnahme von sehr harten Bestandteilen wie Eierschalen oder Holzstückchen. Wenn ich meinen Kompost zwischen den Fingern zerreibe und er sich weich und erdig anfühlt, weiß ich, dass er bereit ist.

Durchführung eines Kressetests

Ein bewährter Test zur Überprüfung der Kompostreife ist der Kressetest. Füllen Sie eine flache Schale mit Kompost und säen Sie Kressesamen darauf aus. Keimen die Samen innerhalb weniger Tage und wachsen die Pflänzchen kräftig und grün, ist der Kompost reif. Keimen die Samen nicht oder werden die Blätter gelb, enthält der Kompost vermutlich noch zu viele Abbauprodukte und sollte noch etwas reifen. Ich führe diesen Test regelmäßig durch, um sicherzugehen, dass mein Kompost für den Einsatz im Garten bereit ist.

Typische Reifezeit verschiedener Kompostierungsmethoden

Die Dauer bis zur Kompostreife hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art des Materials, der Pflege und den Witterungsbedingungen. Als grobe Orientierung gilt:

  • Offener Komposthaufen: 6-12 Monate
  • Geschlossener Thermokomposter: 3-6 Monate
  • Wurmkompost: 2-4 Monate

Bedenken Sie, dass diese Zeiten nur Richtwerte sind. Letztendlich entscheiden Aussehen, Geruch und der Kressetest darüber, ob Ihr Kompost reif ist. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür dafür, wann Ihr Kompost bereit für den Einsatz im Garten ist. In meinem Garten dauert es meist etwa 9 Monate, bis ich perfekten Kompost ernten kann - aber jeder Garten ist anders, und mit etwas Erfahrung finden Sie bald heraus, was für Ihren Kompost am besten funktioniert.

Verwendung des fertigen Komposts: Ein Schatz für Ihren Garten

Sobald der Kompost reif ist, eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten, ihn im Garten einzusetzen. Lassen Sie mich Ihnen ein paar Ideen vorstellen, die sich in meinem Garten bewährt haben:

Als Bodenverbesserer: Kraftnahrung für Ihren Garten

Reifer Kompost ist wahres Gold für den Gartenboden. Er macht schwere Böden lockerer, verbessert die Wasserspeicherung und fördert das Bodenleben. In meinem Garten verteile ich eine etwa 2-3 cm dicke Schicht Kompost auf den Beeten und arbeite sie leicht in die obere Bodenschicht ein. Der Unterschied im Pflanzenwachstum ist wirklich beeindruckend!

Komposterde für Topfpflanzen: Der Turbo für Balkon und Terrasse

Für meine Balkon- und Kübelpflanzen mische ich gesiebten Kompost mit Sand und etwas Gartenerde. Das Ergebnis ist eine nährstoffreiche, gut durchlüftete Pflanzerde, die Ihre grünen Freunde lieben werden. Bei empfindlichen Pflanzen rate ich, den Kompostanteil auf maximal 30% zu begrenzen – manchmal ist weniger eben mehr.

Natürlicher Dünger: Nährstoffe in Bestform

Kompost ist ein wahres Nährstoffpaket in gut pflanzenverfügbarer Form. Besonders nährstoffhungrige Gemüsearten wie Tomaten, Kürbisse oder Kohl danken es Ihnen, wenn Sie eine Handvoll Kompost ins Pflanzloch geben. Auch Stauden und Gehölze profitieren von dieser natürlichen Düngung. In meinem Garten habe ich festgestellt, dass die Pflanzen mit Kompost nicht nur kräftiger wachsen, sondern auch widerstandsfähiger gegen Krankheiten sind.

Mulchen mit Kompost: Schutz und Nährstofflieferant in einem

Eine 2-3 cm dicke Schicht Kompost auf den Beeten ist ein echtes Multitalent: Sie unterdrückt Unkraut, hält die Feuchtigkeit im Boden und versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen. Diese Methode hat sich in meinem Garten besonders bei Stauden, Gehölzen und im Gemüsegarten bewährt. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich der Boden darunter im Laufe der Zeit verbessert.

Tipps für erfolgreiches Kompostieren: Aus meiner Erfahrung

Mit der Zeit habe ich ein paar Kniffe entwickelt, die das Kompostieren noch erfolgreicher machen:

Balance ist alles: Grün trifft Braun

Für einen optimalen Rotteprozess sollte das Verhältnis von stickstoffreichem Grünmaterial zu kohlenstoffreichem Braunmaterial etwa 1:2 betragen. Ich halte immer einen Vorrat an trockenem Laub, Stroh oder Häckselgut bereit – so kann ich bei Bedarf schnell reagieren und das Gleichgewicht wiederherstellen.

Die richtige Größe macht's

Kleinere Bestandteile verrotten tatsächlich schneller. Ich zerkleinere holzige Teile mit der Gartenschere und häcksle Laub mit dem Rasenmäher. Ein bisschen gröberes Material sorgt für die nötige Luftzirkulation. Es ist erstaunlich, wie sehr diese einfache Maßnahme den Kompostierungsprozess beschleunigt.

Willkommen, kleine Helfer!

Regenwürmer, Asseln und Mikroorganismen sind die fleißigen Arbeiter im Komposthaufen. Um sie zu unterstützen, gebe ich gelegentlich etwas reifen Kompost oder Gartenerde hinzu. Das bringt die nötigen Mikroorganismen in den Haufen und sorgt für einen Turbo-Effekt bei der Verrottung.

Lernen durch Beobachtung

Ich habe mir angewöhnt, Notizen zu machen, was wann auf den Kompost kommt und wie sich der Rotteprozess entwickelt. So lerne ich ständig dazu und kann den Prozess von Jahr zu Jahr optimieren. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die Kompostqualität mit der Zeit verbessert.

Kompostieren: Ein Geschenk an Ihren Garten und die Umwelt

Kompostieren ist so viel mehr als nur Abfallverwertung. Es schließt natürliche Kreisläufe, spart wertvolle Ressourcen und verbessert nachhaltig die Bodenqualität im Garten. Mit etwas Übung wird es zur lieb gewonnenen Routine, und die Freude über den wertvollen Humus für den Garten ist jedes Jahr aufs Neue groß. Glauben Sie mir, Kompostieren lohnt sich – für Ihre Pflanzen, für Sie und für unsere Umwelt. Es ist ein kleiner Schritt für uns, aber ein großer für unseren Planeten.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Kompostierung und wie funktioniert der natürliche Abbau organischer Materialien?
    Kompostierung ist ein natürlicher Kreislaufprozess, bei dem Mikroorganismen organische Abfälle unter kontrollierten Bedingungen in wertvollen Humus umwandeln. Bakterien, Pilze und andere Bodenlebewesen zersetzen dabei Biomasse wie Küchenabfälle, Gartenreste und Laub systematisch. Der Abbau erfolgt aerob (mit Sauerstoff) und wandelt komplexe organische Verbindungen in einfachere, pflanzenverfügbare Nährstoffe um. Entscheidend für den Erfolg sind optimale Bedingungen: ausreichend Sauerstoff durch regelmäßiges Wenden, die richtige Feuchtigkeit (wie ein ausgedrückter Schwamm) und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen stickstoffreichen grünen Materialien und kohlenstoffreichen braunen Bestandteilen. Durch diesen biologischen Prozess entstehen aus scheinbaren Abfällen wertvolle Humusverbindungen, die die Bodenstruktur verbessern und Pflanzen mit Nährstoffen versorgen. Die Kompostierung schließt natürliche Nährstoffkreisläufe und reduziert gleichzeitig das Abfallaufkommen im Haushalt.
  2. Welche Vorteile bietet die Eigenkompostierung für Hobbygärtner?
    Die Eigenkompostierung bietet Hobbygärtnern zahlreiche Vorteile, die weit über die reine Abfallverwertung hinausgehen. Zunächst produzieren Sie kostenlosen, hochwertigen Dünger direkt im eigenen Garten - das spart erhebliche Kosten für Gartenerden und Düngemittel. Gleichzeitig reduzieren Sie Ihr Haushaltsabfallaufkommen um bis zu 30%, da Küchen- und Gartenabfälle sinnvoll verwertet werden. Der selbst hergestellte Kompost verbessert nachhaltig die Bodenqualität, fördert das Bodenleben und erhöht die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens. Ihre Pflanzen profitieren von der langsamen, gleichmäßigen Nährstoffabgabe und werden widerstandsfähiger gegen Krankheiten. Zudem leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz, indem Sie natürliche Kreisläufe schließen und Ressourcen schonen. Die Eigenkompostierung macht Sie unabhängiger von gekauften Düngern und ermöglicht eine vollständig biologische Gartenbewirtschaftung. Nicht zuletzt ist es ein befriedigendes Gefühl, aus vermeintlichen Abfällen wertvollen Humus zu schaffen.
  3. Wie läuft der Kompostierungsprozess in verschiedenen Phasen ab?
    Der Kompostierungsprozess verläuft in drei charakteristischen Phasen, die nahtlos ineinander übergehen. In der Abbauphase zersetzen Bakterien und Pilze zunächst leicht abbaubare Stoffe wie Zucker, Stärke und Proteine. Diese Phase ist von hoher biologischer Aktivität geprägt und kann bei optimalen Bedingungen zu einer Erwärmung des Komposthaufens auf 50-70°C führen. Anschließend folgt die Umbauphase, in der komplexere Verbindungen wie Zellulose und Lignin aufgespalten werden. Die Temperatur sinkt dabei allmählich ab, während verschiedene Bodenorganismen wie Würmer und Asseln die Arbeit übernehmen. In der finalen Aufbauphase entstehen stabile Humusverbindungen durch Kondensation und Polymerisation. Mikroorganismen synthetisieren neue, komplexe organische Moleküle, die dem Kompost seine charakteristische dunkle Farbe und krümelige Struktur verleihen. Je nach Material und Bedingungen dauert dieser gesamte Prozess 6-12 Monate, wobei regelmäßiges Umsetzen und optimale Feuchtigkeit den Ablauf beschleunigen können.
  4. Welches Verhältnis zwischen grünen und braunen Materialien ist optimal für die Kompostierung?
    Das optimale Verhältnis zwischen grünen (stickstoffreichen) und braunen (kohlenstoffreichen) Materialien liegt bei etwa 1:2, also ein Teil grünes zu zwei Teilen braunes Material. Grüne Materialien wie frischer Rasenschnitt, Küchenabfälle oder Brennnesseln liefern den Stickstoff, den Mikroorganismen für ihr Wachstum benötigen. Braune Materialien wie trockenes Laub, Stroh oder Holzspäne steuern Kohlenstoff bei und sorgen für die notwendige Struktur und Belüftung. Ein ausgewogenes Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis (C/N-Verhältnis) von etwa 25:1 bis 30:1 gewährleistet optimale Kompostierungsbedingungen. Zu viel Grünmaterial führt zu Stickstoffüberschuss, Geruchsbildung und anaerober Fäulnis. Zu viel Braunmaterial verlangsamt den Rotteprozess erheblich. In der Praxis bedeutet dies: Auf jede Schicht Küchenabfälle oder Grasschnitt folgen zwei Schichten trockenes Laub oder Stroh. Diese Balance ist der Schlüssel für schnelle Verrottung ohne unangenehme Gerüche und für die Produktion hochwertigen Humus.
  5. Wie lässt sich die Kompostreife durch den Kressetest bestimmen?
    Der Kressetest ist eine bewährte und zuverlässige Methode zur Bestimmung der Kompostreife. Für diesen einfachen Test füllen Sie eine flache Schale mit dem zu testenden Kompost und säen Kressesamen darauf aus. Kresse eignet sich besonders gut, da sie sehr empfindlich auf schädliche Substanzen reagiert und schnell keimt. Befeuchten Sie die Samen leicht und stellen Sie die Schale an einen hellen, warmer Ort. Bei reifem Kompost keimen die Samen innerhalb von 2-3 Tagen und entwickeln kräftig grüne Blätter. Die Keimlinge wachsen gleichmäßig und zeigen keine Mangelerscheinungen. Keimen die Samen nicht, keimen nur wenige oder werden die Blätter gelb und kümmern die Pflänzchen, enthält der Kompost noch zu viele Abbauprodukte oder organische Säuren. In diesem Fall sollte der Kompost noch 2-4 Wochen nachreifen. Parallel können Sie eine Kontrolle mit Gartenerde durchführen, um sicherzustellen, dass eventuelle Keimprobleme nicht am Saatgut liegen. Dieser Test gibt Ihnen absolute Sicherheit über die Pflanzenverträglichkeit Ihres Komposts.
  6. Worin unterscheiden sich offene Komposthaufen von geschlossenen Kompostbehältern?
    Offene Komposthaufen und geschlossene Kompostbehälter unterscheiden sich in mehreren wesentlichen Aspekten. Offene Systeme sind direkter Witterung ausgesetzt, was sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt. Sie ermöglichen optimale Belüftung und natürlichen Zugang für Bodenorganismen wie Regenwürmer, benötigen aber mehr Platz und regelmäßige Pflege. Bei Regen können Nährstoffe ausgewaschen werden, bei Trockenheit trocknet der Haufen schnell aus. Geschlossene Kompostbehälter bieten besseren Schutz vor Witterungseinflüssen und Schädlingen, haben aber oft Probleme mit der Belüftung. Sie eignen sich besonders für kleinere Gärten und Stadtbalkone. Thermokomposter können durch bessere Wärmeisolierung den Rotteprozess beschleunigen. Die Temperaturentwicklung ist in geschlossenen Systemen meist gleichmäßiger. Allerdings ist die Zugabe neuen Materials und das Umsetzen bei geschlossenen Behältern aufwendiger. Offene Haufen sind flexibler erweiterbar und kostengünstiger, während geschlossene Systeme ordentlicher aussehen und weniger Gerüche entwickeln.
  7. Welche Unterschiede bestehen zwischen Thermokomposter und Wurmkompost in der Reifezeit?
    Thermokomposter und Wurmkompost unterscheiden sich deutlich in ihren Reifezeiten und Funktionsprinzipien. Thermokomposter nutzen die isolierende Wirkung ihrer Wände, um höhere Temperaturen zu erreichen und zu halten. Dadurch beschleunigt sich der mikrobielle Abbau erheblich - reifer Kompost entsteht bereits nach 3-6 Monaten. Die höheren Temperaturen (bis 70°C) töten zudem Unkrautsamen und Krankheitserreger ab. Wurmkompost (Vermikompostierung) arbeitet dagegen bei konstant niedrigeren Temperaturen um 15-25°C. Kompostwürmer, meist Eisenia fetida, wandeln organisches Material kontinuierlich in hochwertigen Wurmhumus um. Obwohl die Reifezeit mit 2-4 Monaten kürzer erscheint, ist dies ein kontinuierlicher Prozess - Sie können laufend fertigen Kompost entnehmen, während oben neues Material zugegeben wird. Wurmkompost zeichnet sich durch besonders feine Struktur und hohe Nährstoffkonzentration aus. Thermokomposter eignen sich für größere Mengen und robusteren Gartenabfall, während Wurmkomposter ideal für Küchenabfälle sind und auch in kleinsten Räumen funktionieren.
  8. Welche Materialien gehören definitiv nicht auf den Kompost?
    Bestimmte Materialien haben im Kompost nichts zu suchen und können den Rotteprozess stören oder gesundheitliche Risiken bergen. Tierische Produkte wie Fleisch, Fisch und Milchprodukte locken Ratten und andere Schädlinge an, entwickeln unangenehme Gerüche und können Krankheitserreger übertragen. Gekochte Speisereste sind ebenfalls problematisch, da sie oft Fett oder Gewürze enthalten. Kranke Pflanzenteile sollten nicht kompostiert werden, um die Ausbreitung von Pilzkrankheiten oder Viren zu vermeiden. Unkraut mit reifen Samen übersteht oft die Kompostierung und führt später zu Problemen im Garten. Chemisch behandeltes oder lackiertes Holz enthält Schadstoffe, die den Kompost belasten. Katzenstreu und Hundekot können Parasiten übertragen. Asche von behandeltem Holz oder Kohle enthält schädliche Rückstände. Windeln, Zigarettenstummel und andere nicht-organische Abfälle gehören grundsätzlich nicht in den Kompost. Auch größere Mengen Zitrusschalen können problematisch sein, da sie oft chemisch behandelt sind und den pH-Wert ungünstig beeinflussen.
  9. Wo kann man hochwertige Komposter und Kompostbehälter für den Garten kaufen?
    Hochwertige Komposter und Kompostbehälter erhalten Sie in verschiedenen Fachgeschäften, wobei spezialisierte Gartenhändler wie samen.de eine besonders umfassende Beratung und Qualitätskontrolle bieten. Diese verfügen über jahrelange Erfahrung mit verschiedenen Kompostierungssystemen und können gezielt auf Ihre Gartengröße und Bedürfnisse abgestimmte Lösungen empfehlen. Gartencenter und Baumärkte führen meist eine Grundausstattung, jedoch variiert dort die Fachkenntnis stark. Online-Shops bieten oft günstigere Preise und größere Auswahl, wichtig ist aber die Beratungsqualität des Anbieters. Bei der Auswahl sollten Sie auf robuste Materialien, gute Belüftungssysteme und einfache Handhabung achten. Thermokomposter sollten über ausreichende Belüftungsschlitze und leicht zu öffnende Klappen verfügen. Für kleinere Gärten eignen sich drehbare Komposttrommeln, für größere Flächen sind modulare Systeme praktisch. Qualitätshersteller bieten meist mehrjährige Garantien. Vergleichen Sie vor dem Kauf verschiedene Modelle und lesen Sie Kundenbewertungen, um das für Sie optimale System zu finden.
  10. Welche Kompoststarter und Beschleuniger sind für die effektive Kompostierung empfehlenswert?
    Kompoststarter und Beschleuniger können den Kompostierungsprozess erheblich verkürzen und verbessern. Bewährt haben sich kommerzielle Kompostbeschleuniger mit aktivierten Mikroorganismen, die sofort mit der Zersetzung beginnen. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de führen meist verschiedene Produkte und können basierend auf Ihrem Kompostmaterial das passende System empfehlen. EM-Produkte (Effektive Mikroorganismen) enthalten speziell selektierte Bakterienstämme und beschleunigen die Verrottung natürlich. Auch selbst hergestellte Starter funktionieren gut: reifer Kompost aus dem Vorjahr, Garten- oder Walderde bringen die nötigen Mikroorganismen ein. Brennnesseljauche wirkt als natürlicher Stickstofflieferant und Aktivator. Kalk in geringen Mengen puffert den pH-Wert und schafft optimale Bedingungen für Kompostorganismen. Gesteinsmehl liefert Mineralien und verbessert die Humusqualität. Wichtig ist die richtige Dosierung - zu viel Starter kann den natürlichen Prozess stören. Kombinieren Sie kommerzielle Produkte mit bewährten Hausmitteln wie Kaffeesatz oder zerkleinerten Eierschalen für optimale Ergebnisse.
  11. Wie beeinflusst die Aktivität von Mikroorganismen die Humusbildung im Kompost?
    Mikroorganismen sind die eigentlichen Architekten der Humusbildung und bestimmen maßgeblich die Qualität des fertigen Komposts. Bakterien leiten den Prozess ein, indem sie einfache organische Verbindungen wie Zucker und Proteine abbauen und dabei Energie für ihr Wachstum gewinnen. Pilze übernehmen anschließend schwer abbaubare Substanzen wie Lignin und Zellulose. Diese Primärzersetzer wandeln komplexe Biomoleküle in einfachere Bausteine um. In der späteren Phase synthetisieren spezialisierte Mikroorganismen neue, stabile Humusverbindungen durch Kondensationsreaktionen. Dabei entstehen Huminsäuren und Huminstoffe, die dem Kompost seine charakteristische dunkle Farbe verleihen und wertvolle Eigenschaften wie Nährstoffspeicherung und Bodenverbesserung bewirken. Die Aktivität der Mikroorganismen hängt von Temperatur, Feuchtigkeit, pH-Wert und Sauerstoffversorgung ab. Optimal arbeiten sie bei 15-35°C, 50-60% Feuchtigkeit und leicht alkalischem pH-Wert. Regelmäßiges Umsetzen fördert die aerobe Aktivität und verhindert anaerobe Fäulnisprozesse, die zu minderwertigen Endprodukten führen würden.
  12. Welche Rolle spielen Nährstoffkreisläufe bei der nachhaltigen Gartenbewirtschaftung?
    Nährstoffkreisläufe sind das Fundament nachhaltiger Gartenbewirtschaftung und machen externe Düngerzufuhr weitgehend überflüssig. In natürlichen Ökosystemen werden Nährstoffe kontinuierlich recycelt - abgestorbene Pflanzenteile werden von Bodenorganismen zersetzt und stehen wieder als Nahrung zur Verfügung. Kompostierung schließt diesen Kreislauf im Garten: Küchenabfälle und Gartenreste werden zu nährstoffreichem Humus, der Pflanzen optimal versorgt. Stickstoff wird durch Kompostierung von organischen Verbindungen in pflanzenverfügbare Formen wie Nitrat umgewandelt. Phosphor und Kalium werden aus der organischen Matrix freigesetzt und langfristig verfügbar gemacht. Durch geschlossene Kreisläufe reduziert sich der Bedarf an Kunstdünger um bis zu 80%. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Zusätzlich verbessert sich die Bodenstruktur kontinuierlich - ein gesunder Boden speichert mehr Wasser und Nährstoffe. Mikroorganismen, Regenwürmer und andere Bodenlebewesen schaffen ein stabiles Ökosystem, das sich selbst reguliert und widerstandsfähig gegen Störungen ist.
  13. Wie wirkt sich die Bodenstruktur auf das Bodenleben und die Verrottung aus?
    Die Bodenstruktur ist entscheidend für ein aktives Bodenleben und optimale Verrottungsprozesse. Ein gut strukturierter Boden mit ausgewogenen Poren ermöglicht ideale Lebensbedingungen für Mikroorganismen, Regenwürmer und andere Bodenlebewesen. Grobporen sorgen für ausreichende Sauerstoffzufuhr, die für aerobe Abbauprozesse unverzichtbar ist. Feinporen speichern Wasser, das die Mikroorganismen für ihre Stoffwechselprozesse benötigen. Verdichtete Böden hingegen behindern sowohl Gasaustausch als auch Wasserinfiltration, was zu anaeroben Bedingungen und verlangsamter Verrottung führt. Regenwürmer können nur in lockeren Böden ihre Gänge graben und organisches Material effektiv durchmischen. Sie produzieren dabei wertvollen Wurmhumus und verbessern die Krümelstruktur. Ein hoher Humusgehalt fördert die Aggregatstabilität und schafft optimale Lebensbedingungen für Bodenorganismen. Kompost wirkt als Strukturverbesserer - seine organischen Bestandteile verkleben Bodenpartikel zu stabilen Krümeln. Regelmäßige Kompostgaben führen zu einem positiven Kreislauf: bessere Struktur fördert Bodenleben, aktives Bodenleben verbessert wiederum die Bodenstruktur.
  14. Welchen Einfluss hat die Jahreszeit auf den Abbau organischer Abfälle?
    Die Jahreszeit beeinflusst den Kompostierungsprozess erheblich, da Temperatur und Feuchtigkeit die Aktivität der Mikroorganismen direkt steuern. Im Frühjahr erwärmt sich der Komposthaufen allmählich, und die mikrobielle Aktivität nimmt zu. Dies ist die ideale Zeit für das Anlegen neuer Komposthaufen und das Umsetzen bestehender Komposte. Im Sommer erreicht die Verrottung ihre höchste Geschwindigkeit - bei optimaler Feuchtigkeit können Temperaturen bis 70°C entstehen, die den Abbau dramatisch beschleunigen. Allerdings besteht die Gefahr des Austrocknens, weshalb regelmäßige Bewässerung wichtig ist. Der Herbst bringt meist ideale Bedingungen mit ausreichend Feuchtigkeit und moderaten Temperaturen. Zusätzlich fallen große Mengen Laub an, das als wertvolles braunes Material dient. Im Winter verlangsamt sich der Rotteprozess stark - bei Temperaturen unter 5°C stellen Mikroorganismen ihre Aktivität nahezu ein. Dennoch arbeitet ein gut isolierter Komposthaufen auch im Winter weiter, da die Verrottung Wärme erzeugt. Eine Abdeckung schützt vor Auswaschung und Frost und erhält die Restaktivität der Organismen.
  15. Wie lässt sich Kompost als natürlicher Dünger in verschiedenen Gartenbereichen anwenden?
    Kompost ist ein vielseitiger Naturdünger, der in verschiedenen Gartenbereichen unterschiedlich eingesetzt wird. Im Gemüsegarten ist er besonders wertvoll für nährstoffhungrige Kulturen wie Tomaten, Kürbisse oder Kohl. Arbeiten Sie 3-5 Liter reifen Kompost pro Quadratmeter vor der Pflanzung in die obere Bodenschicht ein. Bei Starkzehrern können Sie zusätzlich eine Handvoll Kompost direkt ins Pflanzloch geben. Für Staudenbeete eignet sich eine 2-3 cm dicke Mulchschicht aus Kompost im Frühjahr, die langsam eingearbeitet wird. Rasenkompost sollte fein gesiebt und maximal 1 cm dick aufgetragen werden, um Verfilzung zu vermeiden. Bei Gehölzen verteilen Sie Kompost im Wurzelbereich bis zur Kronentraufe und arbeiten ihn oberflächlich ein. Für Rosen ist Kompost der ideale Dünger - eine jährliche Gabe im Frühjahr fördert Blüte und Gesundheit. In Hochbeeten kann Kompost bis zu 30% der Füllung ausmachen. Wichtig ist die richtige Dosierung: Jungpflanzen benötigen weniger als etablierte Stauden, empfindliche Pflanzen vertragen weniger als robuste Arten.
  16. Welche Methoden der Bodenverbesserung mit Kompost eignen sich für Topfpflanzen?
    Für Topfpflanzen erfordert die Verwendung von Kompost besondere Sorgfalt, da die Wurzeln im begrenzten Raum sensibel auf Nährstoffkonzentration reagieren. Reifer, gut gesiebter Kompost sollte maximal 20-30% der Blumenerde ausmachen - bei empfindlichen Pflanzen noch weniger. Mischen Sie den Kompost mit hochwertiger Blumenerde und Sand oder Perlite für bessere Drainage. Für Zimmer- und Balkonpflanzen hat sich eine Mischung aus 30% Kompost, 50% Qualitätsblumenerde und 20% Sand bewährt. Bei Kübelpflanzen können Sie den Kompostanteil auf bis zu 40% erhöhen. Wichtig ist die Überprüfung des pH-Wertes - die meisten Zimmerpflanzen bevorzugen leicht saure bis neutrale Bedingungen. Testen Sie neue Kompostmischungen zuerst an weniger wertvollen Pflanzen. Eine Alternative ist das oberflächliche Einarbeiten kleiner Kompostmengen in bestehende Topferde. Für sensible Orchideen oder Kakteen ist Kompost meist ungeeignet - diese benötigen spezielle Substrate. Bei Gemüse in Balkonkästen und Kübeln wirkt Kompost wahre Wunder und kann chemische Dünger vollständig ersetzen.
  17. Stimmt es, dass Kompost immer unangenehm riecht und Schädlinge anzieht?
    Nein, diese Befürchtung ist ein weit verbreiteter Irrglaube über die Kompostierung. Richtig angelegter und gepflegter Kompost riecht angenehm erdig, ähnlich wie Waldboden. Unangenehme Gerüche entstehen nur bei unsachgemäßer Kompostierung - meist durch zu viel Stickstoff, zu wenig Sauerstoff oder falsche Materialien. Ein ausgewogenes Verhältnis von grünen zu braunen Materialien (1:2), regelmäßiges Umsetzen und optimale Feuchtigkeit verhindern Geruchsbildung zuverlässig. Schädlinge werden hauptsächlich durch falsche Materialien angelockt: Fleisch, Fisch, gekochte Speisereste oder fettige Abfälle haben im Kompost nichts verloren. Küchenabfälle sollten immer mit einer Schicht Erde oder trockenem Material abgedeckt werden. Ein korrekt geführter Kompost zieht sogar nützliche Tiere an: Regenwürmer, Asseln und Käfer beschleunigen die Verrottung. Igel und Vögel finden dort Nahrung. Bei geschlossenen Kompostbehältern ist die Geruchsentwicklung noch geringer. Probleme treten meist nur in der Anfangsphase auf, wenn man die richtige Technik noch nicht beherrscht. Mit etwas Übung wird Kompostierung zu einer geruchs- und schädlingsfreien Bereicherung für jeden Garten.
  18. Welche regionalen Besonderheiten sind bei der Kompostierung in verschiedenen Klimazonen zu beachten?
    Verschiedene Klimazonen erfordern angepasste Kompostierungsstrategien für optimale Ergebnisse. In nordischen Regionen mit langen Wintern verlangsamt sich die Kompostierung erheblich - isolierende Kompostbehälter oder größere Haufen halten die Wärme besser. Hier sollten Sie im Herbst verstärkt kompostieren, um die wärmere Jahreszeit zu nutzen. In Trockengebieten steht ausreichende Bewässerung im Vordergrund - Kompost trocknet schnell aus und benötigt regelmäßige Wassergaben oder Abdeckung. Schatten ist hier besonders wichtig. In mediterranen Klimata ermöglicht die lange Vegetationsperiode ganzjährige Kompostierung, jedoch erfordert die Sommerhitze Schutzmaßnahmen und intensive Bewässerung. In tropischen Regionen verrottet organisches Material sehr schnell, benötigt aber Schutz vor Starkregen. Hier eignen sich überdachte Kompostbereiche. In windigen Küstenregionen sollte der Kompost vor Austrocknung geschützt werden. Höhenlagen bedeuten größere Temperaturschwankungen - ein windgeschützter Standort ist essentiell. Überall gilt: Je extremer das Klima, desto wichtiger wird der Schutz des Komposthaufens vor Witterungseinflüssen durch Abdeckung, Windschutz oder geeignete Behältersysteme.
  19. Worin unterscheidet sich Kompostierung von anderen Formen der Biomüll-Verwertung?
    Kompostierung unterscheidet sich grundlegend von anderen Biomüll-Verwertungsverfahren in Prozessführung und Endprodukten. Bei der Kompostierung erfolgt eine aerobe (sauerstoffhaltige) Zersetzung, die zu stabilem Humus führt. Vergärung hingegen läuft anaerob ab und produziert hauptsächlich Biogas und Gärrest. Die Kompostierung ist ein langsamerer Prozess (6-12 Monate), schafft aber wertvollere Bodenverbesserer. Industrielle Biomüllverwertung arbeitet meist mit höheren Temperaturen und Beschleunigern, erreicht aber nicht die Humusqualität der Eigenkompostierung. Bokashi-Fermentation nutzt Milchsäurebakterien für schnelle Konservierung, muss aber anschließend noch kompostiert werden. Wurmkompostierung ist eine Spezialform, die besonders nährstoffreichen Humus produziert. Verbrennung von Biomüll vernichtet alle wertvollen Inhaltsstoffe und erzeugt nur Energie. Deponierung führt zu unkontrollierter anaerober Zersetzung und Methanbildung. Der entscheidende Vorteil der Eigenkompostierung liegt in der vollständigen Kontrolle über den Prozess, der Kreislaufschließung im eigenen Garten und der Produktion erstklassiger Bodenhilfsstoffe ohne externe Energiezufuhr.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Verrottung, Zersetzung und Humusbildung im Kompostprozess?
    Diese drei Begriffe beschreiben verschiedene Phasen und Aspekte des Kompostierungsprozesses. Zersetzung ist der Oberbegriff für den gesamten Abbau organischer Substanzen durch physikalische, chemische und biologische Prozesse. Sie beginnt sofort nach dem Absterben und umfasst alle Abbauvorgänge. Verrottung ist ein spezieller biologischer Zersetzungsprozess, bei dem Mikroorganismen organische Materie unter Sauerstoffeinfluss abbauen. Dieser aerobe Prozess läuft kontrolliert ab und führt zu geruchsarmen, wertvollen Zwischenprodukten. Humusbildung ist die konstruktive Phase, in der aus einfachen Abbauprodukten neue, komplexe und stabile organische Verbindungen entstehen. Hier werden Huminsäuren und andere langlebige Humusbestandteile synthetisiert, die dem fertigen Kompost seine wertvollen Eigenschaften verleihen. Während Zersetzung und Verrottung primär abbauende Prozesse sind, ist Humusbildung ein aufbauender Vorgang. Alle drei Prozesse laufen im Kompost parallel ab, jedoch dominieren zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Mechanismen. Das Verständnis dieser Unterschiede hilft bei der optimalen Kompostführung und Beurteilung der Reife.
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