Kompostierung: Natürlicher Kreislauf im Garten

Die Grundlagen der Kompostierung: Ein natürlicher Kreislauf im Garten

Kompostierung ist ein faszinierender Prozess, der Gartenabfälle in nährstoffreichen Humus verwandelt. Für uns Hobbygärtner bietet sie eine Fülle von Vorteilen, die weit über die bloße Abfallverwertung hinausgehen.

Kompost-Kompendium: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Kompostierung recycelt organische Abfälle
  • Liefert wertvollen Dünger für den Garten
  • Fördert gesundes Bodenleben
  • Lässt sich mit dem richtigen Wissen einfach umsetzen

Was steckt hinter der Kompostierung?

Im Kern ist Kompostierung ein biologischer Abbauprozess. Mikroorganismen und Kleinstlebewesen zersetzen organische Materialien und verwandeln sie in dunklen, krümeligen Humus voller Nährstoffe. Dieser Vorgang spiegelt den natürlichen Kreislauf wider, den wir in der Natur beobachten können: Abgestorbene Pflanzenteile verrotten am Boden und setzen neue Nährstoffe frei.

In meinem eigenen Garten bin ich immer wieder erstaunt, wie effizient die Natur arbeitet. Innerhalb weniger Monate verwandelt sich ein Haufen Grünschnitt und Küchenabfälle in wertvollen Kompost - ein faszinierender Anblick für jeden Gartenliebhaber.

Warum lohnt sich Kompostierung?

Natürlicher Dünger par excellence

Kompost ist ein Multitalent unter den Düngern. Er versorgt unsere Pflanzen nicht nur mit allen wichtigen Nährstoffen, sondern verbessert gleichzeitig die Bodenstruktur. Anders als mineralische Dünger setzt Kompost seine Nährstoffe langsam frei, sodass die Pflanzen sie optimal nutzen können. Ein wahrer Segen für unsere Gärten!

Ein Boost für die Bodengesundheit

Wenn wir Kompost einarbeiten, erwecken wir den Boden regelrecht zum Leben. Regenwürmer, Mikroorganismen und andere Bodenlebewesen vermehren sich und lockern den Boden auf. Das Ergebnis? Ein Boden, der Wasser besser speichert und durchlüftet ist - ideale Bedingungen für gesunde, kräftige Pflanzen.

Ein Beitrag zum Umweltschutz

Kompostierung hilft uns, die Menge an organischem Abfall zu reduzieren, die sonst in Deponien oder Verbrennungsanlagen landen würde. Zudem bindet Kompost CO2 im Boden und leistet so einen Beitrag zum Klimaschutz. Jeder Komposthaufen ist also ein kleiner Schritt in Richtung einer gesünderen Umwelt.

Sparen leicht gemacht

Wer kompostiert, spart bares Geld für Dünger und Erde. Gerade bei größeren Gärten kann sich das schnell rechnen. Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt: Die Gebühren für die Grünabfallentsorgung fallen geringer aus. Das freut nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

Die Grundprinzipien erfolgreichen Kompostierens

Um einen gesunden Kompost zu erzeugen, sollten wir einige grundlegende Prinzipien beachten:

Eine ausgewogene Mischung macht's

Der Schlüssel zu gutem Kompost liegt in der Balance zwischen kohlenstoffreichen (braunen) und stickstoffreichen (grünen) Materialien. Braune Materialien wie Laub oder Holzschnitt liefern Energie, während grüne wie Rasenschnitt oder Küchenabfälle die Mikroorganismen mit Nährstoffen versorgen. Eine ausgewogene Mischung sorgt für optimale Bedingungen im Komposthaufen.

Luft zum Atmen

Sauerstoff ist das A und O für die aeroben Bakterien, die unseren Kompost zersetzen. Regelmäßiges Umsetzen oder eine lockere Schichtung sorgen dafür, dass genug Luft an das organische Material gelangt. So bleibt der Abbauprozess in Schwung und unangenehme Gerüche bleiben aus.

Die richtige Feuchtigkeit

Stellen Sie sich vor, Ihr Kompost wäre ein ausgedrückter Schwamm - genau so feucht sollte er sein. Nicht zu nass, nicht zu trocken. Bei Trockenheit hilft ein Gießen, bei zu viel Nässe können wir trockenes Material untermischen. Mit etwas Übung entwickeln Sie schnell ein Gespür für die richtige Feuchtigkeit.

Größe zählt

Ein Komposthaufen sollte mindestens einen Kubikmeter groß sein, um genügend Masse für einen effektiven Prozess zu haben. Wer weniger Platz hat, kann auf spezielle Komposter zurückgreifen. In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen mit einem dreikammerigen Komposter gemacht. So kann ich frisches Material zufügen, während anderes bereits reift - und das Umsetzen wird zum Kinderspiel.

Die richtigen Zutaten für Ihren Kompost

Die Auswahl und Mischung der Materialien entscheidet über die Qualität Ihres Komposts. Hier ein Überblick über geeignete und weniger geeignete Stoffe:

Grünes Licht für diese Materialien

Grüne (stickstoffreiche) Materialien:

  • Rasenschnitt (in dünnen Schichten)
  • Gemüse- und Obstreste aus der Küche
  • Kaffeesatz und Teebeutel (ohne Metallklammer)
  • Grüne Pflanzenteile aus dem Garten
  • Eierschalen (zerkleinert)

Braune (kohlenstoffreiche) Materialien:

  • Laub
  • Stroh und Heu
  • Sägemehl und Holzspäne (unbehandelt)
  • Zerrissenes Papier oder Karton (unbedruckt)
  • Zweige und Äste (gehäckselt)

Diese Materialien bleiben besser draußen

Einige Dinge haben auf dem Kompost nichts zu suchen:

  • Gekochte Speisereste (locken ungebetene Gäste an)
  • Fleisch, Fisch, Knochen (Geruchsbildung, Schädlinge)
  • Kranke Pflanzenteile (Verbreitung von Krankheiten)
  • Unkraut mit Samenständen (sonst haben Sie später doppelte Arbeit)
  • Zitrusfrüchte und Bananenschalen (oft mit Pestiziden behandelt)
  • Katzenstreu, Hundekot (Krankheitserreger)
  • Asche von Kohle oder behandeltem Holz (Schadstoffe)

In meiner Arbeit als Gartenberaterin stelle ich oft fest, dass viele Hobbygärtner unsicher sind, was auf den Kompost darf. Meine Faustregel lautet: Im Zweifelsfall lieber weglassen. Ein gut gepflegter Kompost sollte angenehm erdig riechen - nicht faulig oder unangenehm.

Das Geheimnis liegt in der Mischung

Für einen optimalen Kompostierungsprozess ist das richtige Verhältnis von grünen zu braunen Materialien entscheidend. Als Faustregel empfehle ich ein Verhältnis von etwa 1:2 bis 1:3 (Grün zu Braun). Das bedeutet, Sie sollten etwa doppelt bis dreimal so viel braunes wie grünes Material verwenden.

Diese ausgewogene Mischung sorgt für:

  • Eine optimale Nährstoffzusammensetzung
  • Die richtige Feuchtigkeit (braune Materialien saugen überschüssiges Wasser auf)
  • Gute Belüftung (braune Materialien lockern die Struktur auf)

Keine Sorge, Sie müssen nicht jede Schicht genau abmessen. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gefühl für die richtige Mischung. Ist der Kompost zu feucht oder riecht er unangenehm? Einfach mehr braunes Material untermischen. Zu trocken? Dann hilft die Zugabe von grünem Material oder etwas Wasser.

Mit diesen Grundlagen sind Sie bestens gerüstet, um Ihren eigenen Kompost anzulegen. Beobachten Sie den Prozess genau und scheuen Sie sich nicht, die Mischung bei Bedarf anzupassen. Mit der Zeit werden Sie ein Gespür dafür entwickeln, was Ihr Kompost braucht. Und schon bald können Sie sich über Ihren ersten selbst produzierten Humus freuen - ein wahres Wundermittel für Ihren Garten!

Vom Komposthaufen zum Gartenglück: Schritt für Schritt zum perfekten Humus

Den richtigen Platz finden - Wo Ihr Kompost am besten gedeiht

Die Standortwahl für Ihren Komposthaufen ist entscheidend für den Erfolg. Suchen Sie sich ein Plätzchen aus, das leicht schattig bis sonnig ist und vor allzu starkem Wind geschützt liegt. Der Boden sollte durchlässig sein, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Ein direkter Kontakt zur Erde ist wichtig - so können nützliche Bodenlebewesen einwandern und fleißig mithelfen.

In meinem Garten habe ich den Kompost in einer ruhigen Ecke platziert, die leicht zu erreichen ist. Das erleichtert nicht nur die Arbeit, sondern verhindert auch, dass der Haufen bei starkem Regen davonschwimmt. Glauben Sie mir, ich spreche aus Erfahrung!

Komposter oder offener Haufen? Die Qual der Wahl

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Komposthaufen anzulegen. Hier ein paar gängige Systeme:

  • Offener Haufen: Die einfachste Methode - einfach aufschichten und fertig. Gut belüftet, aber Vorsicht: Unkrautsamen können sich hier leicht ausbreiten.
  • Komposter: Geschlossene Behälter aus Holz, Kunststoff oder Metall. Sie schützen vor Witterung und neugierigen Tieren, brauchen aber mehr Aufmerksamkeit bei Feuchtigkeit und Belüftung.
  • Thermokomposter: Diese Spezialisten sorgen für schnellere Verrottung durch höhere Temperaturen. Ideal für kleinere Gärten oder wenn der Platz knapp ist.

Welches System am besten zu Ihnen passt, hängt von Ihren Bedürfnissen, dem verfügbaren Platz und der Menge an Kompostmaterial ab. In meinem Garten nutze ich einen klassischen Holzkomposter - der passt einfach am besten zu meinem Gartenstil.

Schicht für Schicht zum Kompostglück

Ein erfolgreicher Komposthaufen entsteht durch die richtige Schichtung. Hier mein Rezept für den perfekten Kompost-Lasagne:

  • Die Basis: Starten Sie mit einer 10-15 cm dicken Schicht aus grobem Material wie Zweigen oder Häckselgut. Das sorgt für gute Belüftung von unten - sozusagen die Kompost-Klimaanlage.
  • Der Wechsel macht's: Schichten Sie nun abwechselnd stickstoffreiches "grünes" Material (z.B. Rasenschnitt, Küchenabfälle) und kohlenstoffreiches "braunes" Material (z.B. Laub, Stroh). Jede Schicht sollte etwa 20 cm dick sein.
  • Die Geheimzutat: Streuen Sie zwischen den Hauptschichten dünne Lagen Gartenerde oder fertigen Kompost ein. Das bringt zusätzliche Mikroorganismen in den Haufen - quasi ein Starter-Kit für Ihren Kompost.
  • Das Sahnehäubchen: Die oberste Schicht sollte aus braunem Material bestehen. Das minimiert Gerüche und hält lästige Fliegen fern.

Achten Sie darauf, dass der Haufen nicht zu fest gepackt wird. Denken Sie daran: Ihr Kompost braucht Luft zum Atmen! Die ideale Höhe liegt bei etwa 1-1,5 Meter - höher sollten Sie nicht stapeln, sonst kippt der ganze Turm womöglich um.

Von Abfall zu schwarzem Gold: Der Weg zum fertigen Kompost

Die Verwandlung: Phasen der Kompostierung

Der Kompostierungsprozess ist wie eine spannende Reise in mehreren Etappen:

  • Heiße Phase: In den ersten Tagen geht's richtig zur Sache! Die Temperatur steigt auf 50-70°C an. Hier sind thermophile Bakterien am Werk, die leicht abbaubare Stoffe zersetzen.
  • Umbauphase: Die Temperatur sinkt auf 30-45°C. Jetzt übernehmen Pilze und Actinomyceten das Ruder und knabbern auch an den härteren Brocken.
  • Reifephase: Bei gemütlichen 25°C bilden sich stabile Humusverbindungen. Regenwürmer und andere Bodentiere ziehen ein und machen den Kompost zum Luxus-Apartment.

Die Dauer des gesamten Prozesses ist so unterschiedlich wie unsere Gärten selbst - meist dauert es zwischen 6 und 12 Monaten. Aber keine Sorge, guter Kompost braucht einfach seine Zeit!

Die unsichtbaren Helfer: Mikroorganismen im Kompost

Mikroorganismen sind die eigentlichen Stars im Kompostierungsprozess. Diese winzigen Lebewesen leisten Großes: Bakterien, Pilze und Actinomyceten zersetzen das organische Material und verwandeln es in wertvollen Humus. Dabei vermehren sie sich schneller als man gucken kann und passen sich den Bedingungen im Kompost an wie Chamäleons.

Stellen Sie sich vor: In einem einzigen Teelöffel reifen Komposts tummeln sich mehr Mikroorganismen als Menschen auf der Erde! Diese unglaubliche Vielfalt sorgt für einen robusten und effektiven Zersetzungsprozess. Es ist eine ganze Mikroben-Metropole, die da in Ihrem Garten entsteht!

Verwöhnen Sie Ihre Kompost-Crew: Optimale Bedingungen schaffen

Um Ihren fleißigen Mikroorganismen ein 5-Sterne-Hotel zu bieten, sollten Sie auf folgende Faktoren achten:

  • Feuchtigkeit: Der Kompost sollte so feucht sein wie ein ausgedrückter Schwamm. Zu nass führt zu Fäulnis (und Geruch!), zu trocken und der Prozess schläft ein.
  • Temperatur: Am Anfang mögen es die Mikroben richtig heiß - 50-60°C sind ideal. Später reichen 30-40°C für gemütliches Arbeiten.
  • Frischluft: Ausreichend Sauerstoff ist lebenswichtig für die aeroben Mikroorganismen. Regelmäßiges Umsetzen sorgt für frischen Wind im Kompost.
  • Ausgewogene Ernährung: Ein ausgewogenes Verhältnis von kohlenstoff- und stickstoffreichem Material (ideal 25-30:1) beschleunigt den Prozess. Denken Sie an eine gesunde Kompost-Diät!

Mit etwas Übung entwickeln Sie ein Gespür für die Bedürfnisse Ihres Komposts. Beobachten Sie ihn regelmäßig und passen Sie die Bedingungen an - so werden Sie zum Kompost-Flüsterer!

Nun haben Sie das Rüstzeug, um Ihren eigenen kleinen Kreislauf der Natur in Gang zu setzen. Denken Sie daran: Jeder Komposthaufen ist ein Unikat und braucht etwas Geduld und Aufmerksamkeit. Aber glauben Sie mir, wenn Sie zum ersten Mal Ihre Hände in den fertigen, duftenden Humus graben, werden Sie wissen, dass sich jede Mühe gelohnt hat. Ihr Garten wird es Ihnen mit üppigem Wachstum danken!

Pflege und Wartung des Komposts: Der Schlüssel zum Erfolg

Umsetzen: Die Kunst des Kompost-Wendens

Eine der wichtigsten Aufgaben bei der Kompostpflege ist das regelmäßige Umsetzen. Es klingt vielleicht nach Arbeit, aber glauben Sie mir, Ihr Kompost wird es Ihnen danken! Alle 4-6 Wochen sollten Sie zur Grabegabel greifen und das Material gründlich durchmischen. Dabei geht es darum, frischen Sauerstoff in den Haufen zu bringen und den Rotteprozess anzukurbeln. Stellen Sie sich vor, Sie würden Ihrem Kompost eine Frischluftdusche gönnen!

Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Achten Sie darauf, dass die äußeren Teile nach innen und die inneren nach außen wandern. So sorgen Sie für eine Art Kompost-Rotation und alle Bereiche kommen in den Genuss optimaler Bedingungen.

Feuchtigkeit und Temperatur: Das Wohlfühlklima für Mikroben

Stellen Sie sich Ihren Kompost wie einen lebendigen Organismus vor - er braucht das richtige Klima, um zu gedeihen. Die Feuchtigkeit sollte der eines ausgedrückten Schwamms ähneln. Zu trocken? Ein leichter Regenschauer aus der Gießkanne hilft. Zu nass? Mischen Sie trockenes Material wie Stroh oder zerknüllte Eierkartons unter.

Was die Temperatur angeht, mögen es unsere kleinen Helfer im Kompost gerne kuschelig warm - zwischen 50 und 60°C ist ideal. Ein Kompostthermometer kann hier sehr aufschlussreich sein. Ist es zu kühl im Haufen, fehlt vielleicht etwas Stickstoff. In diesem Fall können Sie mit einer Portion frischem Rasenschnitt oder Küchenabfällen nachhelfen.

Wenn's mal nicht rund läuft: Problemlösungen für Kompost-Notfälle

Selbst mit der besten Pflege kann es mal Probleme geben. Keine Sorge, für die häufigsten Schwierigkeiten gibt es einfache Lösungen:

  • Matschiger Kompost: Hier hilft trockenes Material wie Stroh oder Sägespäne. Denken Sie auch daran, den Haufen bei Dauerregen abzudecken - Ihr Kompost ist schließlich kein Swimmingpool!
  • Staubtrocken: Zeit für eine Erfrischung! Befeuchten Sie den Kompost gleichmäßig und fügen Sie saftiges Grünzeug hinzu.
  • Muffiger Geruch: Wenn's stinkt, fehlt meist Sauerstoff. Greifen Sie zur Grabegabel und lockern Sie kräftig durch. Holzhäcksel können zusätzlich für bessere Durchlüftung sorgen.

Erntezeit: Wenn aus Abfall schwarzes Gold wird

Ist er schon reif? So erkennen Sie fertigen Kompost

Nach etwa einem halben bis ganzen Jahr ist es soweit: Ihr Kompost ist reif für die Ernte! Aber woran erkennen Sie das? Reifer Kompost sieht aus wie dunkle, krümelige Erde und riecht angenehm waldig. Ein kleiner Test: Nehmen Sie eine Handvoll und drücken Sie sie zusammen. Zerfällt die Masse beim Öffnen der Hand wieder locker, haben Sie perfekten Kompost vor sich. Bleibt alles klumpig, braucht es noch etwas Geduld.

Vom Haufen in den Garten: Sieben und Lagern

Bevor der Kompost in den Garten wandert, lohnt sich das Sieben. Ein Kompostsieb mit etwa 1 cm Maschenweite trennt die Spreu vom Weizen - oder besser gesagt, die groben Reste vom feinen Humus. Die größeren Stücke? Die dürfen eine zweite Runde auf dem frischen Komposthaufen drehen.

Für die Lagerung gilt: trocken, aber nicht staubtrocken. Denken Sie daran, wir wollen die fleißigen Mikroorganismen am Leben erhalten! Eine luftige Abdeckung mit Vlies oder alten Jutesäcken tut gute Dienste.

Kompost im Einsatz: Ein Multitalent für Ihren Garten

Jetzt wird es spannend - der Einsatz Ihres selbstgemachten Wundermittels! Hier ein paar Ideen, wie Sie Ihren Garten mit Kompost verwöhnen können:

  • Bodenkur deluxe: Jährlich 2-3 Liter pro Quadratmeter in die obere Bodenschicht einarbeiten. Ihre Pflanzen werden es Ihnen mit kräftigem Wuchs danken!
  • Natürliche Mulchdecke: Eine 2-3 cm dicke Schicht Kompost hält den Boden feucht und Unkraut in Schach. Zwei Fliegen mit einer Klappe!
  • Turbopflanzerde: Mischen Sie Kompost im Verhältnis 1:3 mit Gartenerde. Das perfekte Startkapital für Ihre Pflanzen.
  • Rasenpower: Fein gesiebter Kompost, dünn verteilt, macht Ihren Rasen zum grünen Teppich.
  • Komposttee - die Nährstoffdusche: Weichen Sie Kompost in Wasser ein und gönnen Sie Ihren Pflanzen damit eine Extraportion Pflege.

Mit diesen Tipps wird Ihr Kompost zum Zaubermittel im Garten. Er schließt den Nährstoffkreislauf, sorgt für gesunden Boden und kräftige Pflanzen - und das alles ohne chemische Zusätze. Ist das nicht faszinierend? In meinem Garten möchte ich jedenfalls nicht mehr darauf verzichten. Probieren Sie es aus, und Sie werden sehen: Kompostieren macht süchtig - im positiven Sinne!

Für Fortgeschrittene: Kompostieren wie die Profis

Bokashi - Fermentieren statt Kompostieren

Kennen Sie schon die Bokashi-Methode? Diese faszinierende Technik aus Japan ist eine spannende Alternative zur klassischen Kompostierung. Statt auf Verrottung setzt Bokashi auf Fermentation mit Hilfe effektiver Mikroorganismen. Das Ergebnis? Ein nährstoffreicher Dünger in Rekordzeit!

Was Bokashi so besonders macht:

  • Blitzschnell: In nur 2-4 Wochen ist der Fermentationsprozess abgeschlossen
  • Geruchsneutral: Dank anaerober Fermentation bleiben unangenehme Düfte aus
  • Platzsparend: Ideal für kleine Gärten oder Balkone
  • Alles-Fresser: Selbst gekochte Speisereste und Fleisch sind willkommen

Für den Bokashi-Start brauchen Sie einen speziellen Eimer mit Ablasshahn und Bokashi-Ferment. Schichten Sie Ihre Küchenabfälle mit dem Ferment und drücken Sie alles gut fest. Nach etwa zwei Wochen können Sie den entstandenen Sickersaft als Flüssigdünger nutzen. Den fermentierten Inhalt vergraben Sie anschließend im Garten oder mischen ihn unter Ihren klassischen Kompost.

Wurmkompostierung: Kleine Helfer, große Wirkung

Die Wurmkompostierung, oder Vermikompostierung, ist ein faszinierender Prozess. Hier verwandeln fleißige Kompostwürmer - meist Eisenia fetida oder Eisenia andrei - Küchenabfälle in hochwertigen Wurmhumus. Es ist erstaunlich zu sehen, wie effizient diese kleinen Kerlchen arbeiten!

So starten Sie Ihre eigene Wurmfarm:

  • Besorgen Sie einen Behälter mit Belüftungslöchern
  • Bereiten Sie ein gemütliches Bett aus feuchten Zeitungsschnipseln vor
  • Setzen Sie die Würmer ein und geben Sie eine Handvoll Küchenabfälle dazu
  • Decken Sie alles mit einer Schicht feuchter Zeitungen ab

Diese fleißigen Helfer verarbeiten täglich etwa die Hälfte ihres Körpergewichts. Nach einigen Monaten können Sie den ersten Wurmhumus ernten - ein wahres Kraftpaket für Ihre Pflanzen!

In meinem Garten habe ich neben dem klassischen Komposthaufen eine Wurmkiste eingerichtet. Es ist faszinierend zu beobachten, wie schnell die Würmer arbeiten. Meine Tomaten und Paprikapflanzen gedeihen prächtig mit diesem natürlichen Superdünger!

Urbanes Kompostieren: Auch auf kleinstem Raum möglich

Wer denkt, Kompostieren sei nur etwas für Gartenbesitzer, der irrt. Auch in der Stadt gibt es clevere Lösungen:

  • Balkonkompostierung: Spezielle, geruchsarme Behälter machen's möglich
  • Gemeinschaftskompost: Zusammen mit den Nachbarn im Hinterhof kompostieren
  • Elektrokompostierer: Diese Geräte beschleunigen den Prozess durch Wärme und Belüftung
  • Kellerkompost: Mit der richtigen Belüftung klappt's sogar unterm Haus

Bei der Stadtkompostierung ist Fingerspitzengefühl gefragt: Achten Sie besonders auf die richtige Balance der Materialien und regelmäßiges Umsetzen, um Gerüche zu vermeiden. Probieren Sie verschiedene Methoden aus - Sie werden überrascht sein, was alles möglich ist!

Von Abfall zu Gartengold: Ein Kreislauf schließt sich

Kompostieren ist so viel mehr als Abfallverwertung - es ist ein Fenster in die faszinierenden Kreisläufe der Natur. Egal ob klassischer Komposthaufen, Bokashi-Experiment oder Wurmkiste auf dem Balkon - jede Form der Kompostierung hält wertvolle Nährstoffe im Kreislauf und verbessert unsere Böden.

Ich kann Sie nur ermutigen: Probieren Sie es aus! Kompostieren ist ein bereicherndes Hobby, das nicht nur Ihrem Garten, sondern auch der Umwelt zugutekommt. Es ist einfach magisch zu beobachten, wie aus Küchenabfällen und Gartenresten fruchtbare Erde entsteht. Und erst die Freude, wenn die eigenen Pflanzen dank des selbst hergestellten Komposts regelrecht explodieren!

Für mich ist Kompostieren eine Lektion in Geduld und Achtsamkeit. Es zeigt uns, dass in der Natur nichts verschwendet wird und jedes Ende auch ein Neuanfang ist. Also, schnappen Sie sich Ihre Gartengabel, mischen Sie munter mit und werden Sie Teil dieses wunderbaren Kreislaufs! Ich verspreche Ihnen: Sie werden die Natur mit ganz neuen Augen sehen.

Tags: Kompost
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Kompostierung und wie funktioniert der biologische Abbauprozess im Detail?
    Kompostierung ist ein faszinierender biologischer Abbauprozess, bei dem Mikroorganismen und Kleinstlebewesen organische Materialien zersetzen und in nährstoffreichen Humus verwandeln. Der Prozess spiegelt den natürlichen Kreislauf wider: Abgestorbene Pflanzenteile verrotten am Boden und setzen neue Nährstoffe frei. Im Detail durchläuft die Kompostierung mehrere Phasen: Die heiße Phase mit 50-70°C, in der thermophile Bakterien leicht abbaubare Stoffe zersetzen, gefolgt von der Umbauphase bei 30-45°C, wo Pilze und Actinomyceten härtere Materialien bearbeiten. In der abschließenden Reifephase bei etwa 25°C bilden sich stabile Humusverbindungen, während Regenwürmer und andere Bodentiere den Kompost zu hochwertigem Humus veredeln.
  2. Welche Materialien eignen sich besonders gut für den Kompost und was sollte vermieden werden?
    Für erfolgreiche Kompostierung benötigen Sie eine ausgewogene Mischung aus grünen (stickstoffreichen) und braunen (kohlenstoffreichen) Materialien. Geeignete grüne Materialien sind Rasenschnitt, Gemüse- und Obstreste, Kaffeesatz, Teebeutel und zerkleinerte Eierschalen. Braune Materialien umfassen Laub, Stroh, Sägemehl, zerrissenes Papier und gehäckselte Zweige. Vermeiden sollten Sie gekochte Speisereste, Fleisch, Fisch, kranke Pflanzenteile, Unkraut mit Samen, behandelte Zitrusschalen, Katzenstreu und Asche von behandeltem Holz. Diese Materialien können Geruchsbildung, Schädlingsbefall oder Krankheitsübertragung verursachen. Das ideale Mischungsverhältnis liegt bei etwa 1:2 bis 1:3 (grün zu braun), was optimale Bedingungen für den Verrottungsprozess schafft.
  3. Wie wird Kompost als natürlicher Dünger im Garten verwendet und welche Vorteile bietet er für das Bodenleben?
    Kompost ist ein Multitalent unter den Düngern und kann vielseitig eingesetzt werden. Arbeiten Sie jährlich 2-3 Liter pro Quadratmeter in die obere Bodenschicht ein, verwenden Sie ihn als 2-3 cm dicke Mulchschicht oder mischen Sie ihn im Verhältnis 1:3 mit Gartenerde für die Pflanzung. Die Vorteile für das Bodenleben sind enorm: Kompost versorgt Pflanzen nicht nur mit allen wichtigen Nährstoffen, sondern verbessert auch die Bodenstruktur. Er fördert die Vermehrung von Regenwürmern, Mikroorganismen und anderen Bodenlebewesen, die den Boden auflockern und belüften. Anders als mineralische Dünger setzt Kompost seine Nährstoffe langsam und bedarfsgerecht frei. Der Boden wird dadurch wasserspeichernder, durchlüfteter und bietet ideale Bedingungen für gesunde, kräftige Pflanzen.
  4. Welche Rolle spielen Mikroorganismen bei der Verrottung und wie entstehen optimale Bedingungen für sie?
    Mikroorganismen sind die wahren Stars des Kompostierungsprozesses. In einem einzigen Teelöffel reifen Komposts leben mehr Mikroorganismen als Menschen auf der Erde! Bakterien, Pilze und Actinomyceten zersetzen organisches Material und verwandeln es in wertvollen Humus. Sie passen sich wie Chamäleons den Bedingungen im Kompost an und vermehren sich rasend schnell. Für optimale Bedingungen brauchen diese fleißigen Helfer: Die richtige Feuchtigkeit (wie ein ausgedrückter Schwamm), angemessene Temperatur (anfangs 50-60°C, später 30-40°C), ausreichend Sauerstoff durch regelmäßiges Umsetzen und eine ausgewogene Ernährung mit einem C/N-Verhältnis von 25-30:1. Diese Mikroben-Metropole arbeitet rund um die Uhr und schafft einen robusten, effektiven Zersetzungsprozess, der organische Abfälle in schwarzes Gold verwandelt.
  5. Was sind die verschiedenen Kompostierungsmethoden wie Bokashi und Wurmkompostierung?
    Neben der klassischen Kompostierung gibt es faszinierende alternative Methoden. Die Bokashi-Methode aus Japan setzt auf Fermentation mit effektiven Mikroorganismen statt Verrottung. In einem speziellen Eimer werden Küchenabfälle mit Bokashi-Ferment geschichtet und fest gedrückt. Der anaerobe Prozess ist bereits nach 2-4 Wochen abgeschlossen, bleibt geruchsneutral und verarbeitet sogar gekochte Speisen. Die Wurmkompostierung nutzt fleißige Kompostwürmer (Eisenia fetida), die Küchenabfälle in hochwertigen Wurmhumus verwandeln. Diese Methode funktioniert in speziellen Behältern auch auf Balkonen und produziert besonders nährstoffreichen Dünger. Beide Methoden eignen sich hervorragend für kleine Räume, Wohnungen oder als Ergänzung zum klassischen Gartenkomposter. Sie bieten schnelle Ergebnisse und ermöglichen nachhaltiges Kompostieren auch ohne großen Garten.
  6. Worin unterscheiden sich Humus, Komposterde und biologischer Dünger voneinander?
    Diese Begriffe werden oft verwechselt, haben aber wichtige Unterschiede. Humus ist der natürliche, stabile Endbestandteil aller Verrottungsprozesse – eine dunkle, krümelige Substanz voller stabiler organischer Verbindungen, die sich über Jahre im Boden hält. Komposterde entsteht durch kontrollierten Kompostierungsprozess aus organischen Abfällen und ist reich an Nährstoffen und Mikroorganismen. Sie enthält sowohl fertigen Humus als auch noch abbaubare organische Bestandteile. Biologischer Dünger ist der Oberbegriff für alle natürlichen, organischen Düngemittel – dazu gehören Kompost, Mist, Hornspäne, Guano und andere organische Materialien. Während Humus primär die Bodenstruktur verbessert und langfristig Nährstoffe speichert, liefert Komposterde sowohl schnell verfügbare als auch langfristig wirkende Nährstoffe. Biologische Dünger können sowohl humusbildende als auch rein nährstoffliefernde Eigenschaften haben.
  7. Was ist der Unterschied zwischen klassischer Kompostierung und Fermentation bei der Bokashi-Methode?
    Der Hauptunterschied liegt im biochemischen Prozess: Klassische Kompostierung ist ein aerober Vorgang, der Sauerstoff benötigt. Mikroorganismen zersetzen organisches Material unter Luftzufuhr bei Temperaturen von 50-70°C. Der Prozess dauert 6-12 Monate und produziert CO2 und Wärme. Bokashi hingegen nutzt anaerobe Fermentation ohne Sauerstoff in einem geschlossenen System. Effektive Mikroorganismen fermentieren das Material bei Raumtemperatur in nur 2-4 Wochen. Statt Zersetzung findet eine Konservierung durch Milchsäuregärung statt – ähnlich wie bei Sauerkraut. Während klassischer Kompost direkt als Dünger verwendbar ist, muss fermentiertes Bokashi-Material noch 2-4 Wochen im Boden nachreifen. Bokashi bleibt geruchsneutral, verarbeitet auch problematische Abfälle wie Fleisch und benötigt minimal Platz, während traditionelle Kompostierung mehr Raum braucht, aber direkt verwendbaren Humus produziert.
  8. Wie lange dauert der Kompostierungsprozess und woran erkennt man reifen Kompost?
    Der Kompostierungsprozess dauert typischerweise 6-12 Monate, abhängig von Material, Witterung und Pflege. In drei Phasen verwandelt sich organisches Material: Die heiße Phase (erste Wochen) mit intensiver bakterieller Aktivität, die Umbauphase mit Pilzarbeit und schließlich die Reifephase mit Humusbildung. Reifen Kompost erkennen Sie an mehreren Merkmalen: Er sieht aus wie dunkle, krümelige Erde und riecht angenehm waldig-erdig. Ein einfacher Test: Drücken Sie eine Handvoll zusammen – zerfällt die Masse beim Öffnen locker, ist der Kompost reif. Bleibt alles klumpig, braucht er noch Zeit. Reifer Kompost fühlt sich gleichmäßig feucht an, enthält keine erkennbaren Ausgangsmaterialien mehr und hat eine homogene, dunkle Farbe. Die ursprünglichen Materialien sind vollständig zu nährstoffreichem Humus umgewandelt – bereit für den Einsatz als hochwertiger Gartendünger.
  9. Wo kann man hochwertigen Kompost und Komposterde für den Garten kaufen?
    Hochwertigen Kompost und Komposterde erhalten Sie bei verschiedenen Anbietern. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten oft besonders hochwertige, geprüfte Komposterde mit garantierter Qualität und fachkundiger Beratung. Weitere Bezugsquellen sind örtliche Kompostwerke, die meist günstigen Kompost in größeren Mengen anbieten, Gartencenter mit breiter Auswahl verschiedener Erdmischungen und kommunale Wertstoffhöfe, die regionalen Kompost verkaufen. Beim Kauf sollten Sie auf Qualitätszertifikate wie das RAL-Gütezeichen achten, das kontrollierten Rotteprozess und Schadstofffreiheit garantiert. Guter Kompost riecht erdig-frisch, hat eine krümelige Struktur und homogene dunkle Farbe. Professionelle Anbieter können Ihnen Analysewerte zu Nährstoffgehalt und pH-Wert vorlegen. Für kleinere Mengen eignen sich abgepackte Produkte, für größere Gärten ist loser Kompost oft wirtschaftlicher.
  10. Welche Komposter und Kompostbehälter eignen sich am besten für verschiedene Gartensituationen?
    Die Wahl des richtigen Komposters hängt von Gartengröße, Kompostmenge und persönlichen Vorlieben ab. Für große Gärten eignen sich offene Komposthaufen oder Holzkomposter, die gute Belüftung bieten und große Mengen verarbeiten. Dreikammer-Systeme ermöglichen kontinuierliches Kompostieren mit verschiedenen Reifestadien. Thermokomposter aus Kunststoff beschleunigen den Prozess durch bessere Wärmeisolierung und eignen sich für mittlere Gartengrößen. Für kleine Gärten und Balkone sind Bokashi-Eimer oder Wurmkisten ideal. Gartenfachgeschäfte wie samen.de bieten umfassende Beratung zur Auswahl passender Systeme für Ihre spezifischen Bedürfnisse. Stadtgärtner profitieren von geruchsarmen, geschlossenen Systemen, während Landgärtner auch offene Lösungen nutzen können. Wichtige Kriterien sind Belüftung, Zugänglichkeit, Wetterschutz und einfache Handhabung beim Umsetzen und Entnehmen des fertigen Komposts.
  11. Welche Bedeutung hat die Kreislaufwirtschaft beim ökologischen Gärtnern und der Bodenverbesserung?
    Kreislaufwirtschaft ist das Herzstück des ökologischen Gärtnerns und ahmt natürliche Prozesse nach. Statt Abfälle zu entsorgen, werden organische Materialien im Garten gehalten und zu wertvollem Humus recycelt. Dieser Kreislauf beginnt mit Pflanzenabfällen, die kompostiert und als Dünger wieder in den Boden eingebracht werden – ein perpetuum mobile der Nährstoffe. Die Bodenverbesserung erfolgt kontinuierlich: Kompost füttert Bodenlebewesen, diese produzieren Humus, der wiederum Nährstoffe speichert und die Bodenstruktur verbessert. Gleichzeitig wird CO2 im Boden gebunden und der Wasserhaushalt optimiert. Diese nachhaltige Praxis reduziert externe Düngerzufuhr, senkt Abfallmengen und schafft ein stabiles Bodenökosystem. Jeder Komposthaufen ist ein Beitrag zum Klimaschutz und zur Biodiversität. Die Kreislaufwirtschaft macht Gärten unabhängiger von industriellen Düngern und schafft langfristig fruchtbare, gesunde Böden für kommende Generationen.
  12. Wie trägt Kompostierung zur Bodenfruchtbarkeit und zum Humusaufbau bei?
    Kompostierung ist der Schlüssel zur langfristigen Bodenfruchtbarkeit und wirkt auf mehreren Ebenen. Der entstehende Humus verbessert die Bodenstruktur, erhöht die Wasserspeicherfähigkeit und schafft optimale Bedingungen für Pflanzenwurzeln. Mikroorganismen aus dem Kompost besiedeln den Boden und bilden ein lebendiges Netzwerk, das Nährstoffe mobilisiert und für Pflanzen verfügbar macht. Humusreiche Böden können bis zum 20-fachen ihres Eigengewichts an Wasser speichern und geben dieses bei Bedarf an die Pflanzen ab. Der kontinuierliche Humusaufbau erfolgt durch regelmäßige Kompostgaben: Organische Substanz wird langsam abgebaut und in stabile Humusverbindungen umgewandelt. Diese speichern nicht nur Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium, sondern auch wichtige Spurenelemente. Ein humusreicher Boden ist selbstregulierend, puffert pH-Schwankungen ab und schützt vor Erosion – die Basis für nachhaltigen Gartenerfolg.
  13. Welche verschiedenen Zersetzungsphasen durchläuft organisches Material im Kompostierungsprozess?
    Der Kompostierungsprozess durchläuft drei charakteristische Phasen mit unterschiedlichen Akteuren und Temperaturen. In der ersten heißen Phase steigen die Temperaturen auf 50-70°C an. Thermophile Bakterien zersetzen hier leicht abbaubare Kohlenhydrate, Proteine und Fette. Diese Phase dauert wenige Tage bis Wochen und tötet Krankheitserreger und Unkrautsamen ab. Die zweite Umbauphase bei 30-45°C wird von Pilzen und Actinomyceten dominiert, die auch schwer abbaubare Substanzen wie Cellulose und Lignin bearbeiten. Hier bilden sich erste stabile Humusverbindungen. In der abschließenden Reifephase bei etwa 25°C entstehen komplexe, stabile Humusstoffe. Regenwürmer, Springschwänze und andere Bodentiere veredeln das Material zu krümeligem, nährstoffreichem Humus. Jede Phase ist wichtig: Die Hitze desinfiziert, die Abkühlung ermöglicht Feinarbeit und die Reifung schafft langlebige Bodenverbesserung. Dieser natürliche Prozess garantiert hochwertigen, biologisch aktiven Kompost.
  14. Wie beeinflusst das C/N-Verhältnis die Qualität und Geschwindigkeit der Kompostierung?
    Das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis (C/N-Verhältnis) ist entscheidend für erfolgreiche Kompostierung und bestimmt sowohl Geschwindigkeit als auch Qualität des Prozesses. Das optimale Verhältnis liegt bei 25-30:1, was bedeutet, dass auf 25-30 Teile Kohlenstoff ein Teil Stickstoff kommen sollte. Mikroorganismen benötigen Kohlenstoff als Energiequelle und Stickstoff zum Aufbau ihrer Körpersubstanz. Bei zu hohem C/N-Verhältnis (zu viel braunes Material) verläuft die Kompostierung langsam, da Stickstoff als Wachstumsfaktor fehlt. Bei zu niedrigem Verhältnis (zu viel grünes Material) entsteht überschüssiger Stickstoff, der als Ammoniak entweicht und zu Geruchsproblemen führt. Die richtige Balance beschleunigt den Prozess: Rasenschnitt (C/N 12-25:1) sollte mit Laub (C/N 30-80:1) gemischt werden. Ein ausgewogenes Verhältnis sorgt für gleichmäßige Temperaturentwicklung, geruchsfreie Verrottung und nährstoffreichen Endkompost mit stabilen Humusverbindungen.
  15. Wie legt man einen Komposthaufen richtig an und welche Schichtung ist optimal?
    Die richtige Anlage eines Komposthaufens folgt dem Lasagne-Prinzip mit durchdachter Schichtung. Beginnen Sie mit einer 10-15 cm dicken Drainageschicht aus grobem Material wie gehäckselten Zweigen oder Stroh – das ist die Belüftungsbasis. Darauf folgen abwechselnde Schichten: 20 cm grünes Material (Rasenschnitt, Küchenabfälle), dann 20 cm braunes Material (Laub, Stroh). Zwischen den Hauptschichten streuen Sie dünne Lagen Gartenerde oder fertigen Kompost als Mikroorganismen-Starter ein. Die oberste Schicht sollte immer braun sein, um Gerüche zu minimieren und Fliegen fernzuhalten. Der Haufen sollte 1-1,5 Meter hoch und breit werden, um ausreichend Masse für den Rotteprozess zu haben. Wichtig: Nicht zu fest stampfen – die Mischung muss locker bleiben für gute Belüftung. Wählen Sie einen halbschattigen Standort mit Erdkontakt, damit Bodenlebewesen einwandern können. Diese Schichtung gewährleistet optimale Kompostierung ohne Geruchsprobleme.
  16. Wie kann man Kompostprobleme wie Geruchsbildung oder zu langsame Verrottung lösen?
    Die häufigsten Kompostprobleme lassen sich mit gezielten Maßnahmen beheben. Bei Geruchsbildung fehlt meist Sauerstoff – regelmäßiges Umsetzen mit der Grabegabel und Zugabe von strukturreichem Material wie Holzhäcksel oder Stroh helfen sofort. Matschiger, fauliger Kompost entsteht durch zu viel Feuchtigkeit oder zu viel grünes Material. Die Lösung: Trockenes braunes Material untermischen und bei Dauerregen abdecken. Zu langsame Verrottung deutet auf Stickstoffmangel oder Trockenheit hin – frisches Grünzeug und kontrolliertes Befeuchten beschleunigen den Prozess. Ameisen im Kompost zeigen Trockenheit an, Fliegenbefall entsteht durch unbedeckte Küchenabfälle. Ein Thermometer hilft bei der Kontrolle: Bleibt die Temperatur unter 40°C, fehlen oft ausreichend Mikroorganismen – eine Schaufel reifer Kompost oder Gartenerde als Impfung wirkt Wunder. Mit etwas Geduld und Beobachtung entwickeln Sie schnell ein Gespür für die Bedürfnisse Ihres Komposts.
  17. Ist es ein Mythos, dass Kompost immer schlecht riecht oder Schädlinge anzieht?
    Das ist definitiv ein Mythos! Richtig gepflegter Kompost riecht angenehm erdig-waldig, niemals faulig oder unangenehm. Schlechte Gerüche entstehen nur bei Fehlern: zu wenig Sauerstoff, falsches Material oder ungünstige Feuchtigkeit. Ein gesunder Kompost mit ausgewogener Mischung, regelmäßigem Umsetzen und korrekter Schichtung bleibt geruchsneutral. Auch Schädlinge sind vermeidbar: Keine gekochten Speisen, Fleisch oder Fisch auf den Kompost, die oberste Schicht sollte immer braunes Material sein. Ratten und Mäuse werden nur von proteinreichen Abfällen angelockt, nicht von Pflanzenresten. Im Gegenteil – ein funktionierender Kompost zieht nützliche Tiere an: Regenwürmer, Asseln und Käfer sind willkommene Helfer beim Zersetzungsprozess. Fliegen lassen sich durch Abdeckung mit Laub oder Erde vermeiden. Mit der richtigen Technik wird Kompostierung zu einer sauberen, geruchsfreien Methode der Gartenpflege, die sogar in städtischen Gebieten problemlos funktioniert.
  18. Wie kann Kompostierung in urbanen Gebieten und auf kleinem Raum umgesetzt werden?
    Urbanes Kompostieren ist mit den richtigen Methoden problemlos möglich. Balkonkompostierung funktioniert mit speziellen, geruchsarmen Behältern oder Bokashi-Eimern, die auch in Wohnungen einsetzbar sind. Wurmkisten sind ideal für kleine Räume – sie produzieren hochwertigen Wurmhumus ohne Gerüche. Gemeinschaftskompost im Hinterhof oder auf Grünflächen bringt Nachbarn zusammen und teilt Aufwand und Nutzen. Elektrokompostierer beschleunigen durch Wärme und Belüftung den Prozess auf wenigen Wochen. Sogar Kellerkompostierung ist mit guter Belüftung möglich. Stadtgärtner sollten besonders auf geruchsarme Materialien achten: weniger Zwiebelschalen, keine Fleischreste, regelmäßiges Abdecken mit trockenen Materialien. Viele Städte bieten inzwischen Kompostierungsworkshops und sogar kostenlose Komposter an. Das Motto lautet: klein anfangen und experimentieren. Schon ein Bokashi-Eimer auf der Fensterbank kann den Einstieg in nachhaltiges Kompostieren bedeuten und städtische Bioabfälle sinnvoll verwerten.
  19. Was unterscheidet schwarzes Gold von herkömmlichem Gartendünger und Naturdünger?
    "Schwarzes Gold" – so wird reifer Kompost liebevoll genannt – unterscheidet sich fundamental von herkömmlichen Düngern. Während mineralische Dünger schnell lösliche Nährstoffe liefern, die oft ausgewaschen werden, gibt Kompost Nährstoffe langsam und bedarfsgerecht frei. Diese Depotwirkung verhindert Überdüngung und Auswaschung ins Grundwasser. Im Gegensatz zu Kunstdüngern verbessert Kompost gleichzeitig die Bodenstruktur, fördert das Bodenleben und erhöht die Wasserspeicherfähigkeit. Auch gegenüber anderen Naturdüngern wie Hornspänen oder Guano bietet Kompost Vorteile: Er enthält nicht nur NPK-Nährstoffe, sondern auch wichtige Spurenelemente und Millionen von Mikroorganismen, die ein lebendiges Bodenökosystem schaffen. Während gekaufte Naturdünger oft einseitig wirken, ist Kompost ein Komplettpaket für Bodengesundheit. Das "schwarze Gold" kostet praktisch nichts, da es aus eigenen Abfällen entsteht, und schafft einen nachhaltigen Nährstoffkreislauf im Garten – unbezahlbar für langfristige Bodenfruchtbarkeit.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen Biomasse und fertigem Kompost bei der Gartennutzung?
    Biomasse und fertiger Kompost befinden sich in verschiedenen Stadien des Abbauprozesses mit unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten. Biomasse umfasst alle organischen Materialien wie frischen Rasenschnitt, Laub oder Küchenabfälle im Rohzustand. Diese enthalten zwar Nährstoffe, können aber Pflanzen schädigen: Frischer Rasenschnitt kann durch Gärprozesse Säure bilden, unverrottete Materialien entziehen dem Boden Stickstoff für ihre eigene Zersetzung. Fertiger Kompost hingegen ist biologisch stabil, pH-neutral und sofort pflanzenverfügbar. Die ursprünglichen Materialien sind vollständig zu Humus umgewandelt, Krankheitserreger und Unkrautsamen wurden durch den Rotteprozess eliminiert. Während Biomasse noch Zeit und optimale Bedingungen für die Umwandlung braucht, kann reifer Kompost direkt als Bodenverbesserer und Dünger eingesetzt werden. Biomasse eignet sich als Mulch oder Kompostrohstoff, fertiger Kompost als hochwertiger Gartendünger, der Pflanzen nährt ohne Risiken oder Nebenwirkungen.
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