Lupinen erfolgreich kultivieren: Praxistipps für Hobbygärtner

Lupinen: Vielseitige Gründünger mit besonderen Ansprüchen

Lupinen sind nicht nur eine Augenweide, sondern auch echte Alleskönner im Garten und in der Landwirtschaft.

Lupinen-Wissen kompakt

  • Lupinen fixieren Stickstoff und lockern den Boden auf
  • Sie gedeihen am besten in leicht sauren, durchlässigen Böden
  • Es gibt verschiedene Arten für unterschiedliche Zwecke
  • Richtige Fruchtfolge ist entscheidend für gesunde Pflanzen

Bedeutung von Lupinen als Gründünger und Kulturpflanze

In den letzten Jahren erfahren Lupinen zunehmend Aufmerksamkeit - und das nicht ohne Grund. Als Leguminosen sind sie wahre Stickstoff-Fabriken: In Symbiose mit Knöllchenbakterien binden sie Luftstickstoff und reichern so den Boden auf natürliche Weise mit diesem essenziellen Nährstoff an. Das macht sie zu äußerst wertvollen Gründüngerpflanzen.

Doch damit nicht genug - Lupinen haben noch mehr zu bieten: Ihre tief reichenden Pfahlwurzeln lockern verdichtete Böden auf und verbessern die Bodenstruktur. Gleichzeitig mobilisieren sie schwer lösliche Phosphate und machen sie für Folgekulturen verfügbar. So tragen Lupinen nicht nur zur Stickstoffversorgung bei, sondern sorgen auch für eine umfassende Bodenverbesserung.

Als Kulturpflanze gewinnen Lupinen ebenfalls an Bedeutung. Ihre proteinreichen Samen sind eine wertvolle pflanzliche Eiweißquelle - sowohl für uns Menschen als auch als Futtermittel. Besonders Süßlupinen, die einen geringen Gehalt an Bitterstoffen aufweisen, sind hierfür beliebt.

Überblick über Lupinenarten und -sorten

Es gibt verschiedene Lupinenarten, die sich in ihren Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten unterscheiden:

Weiße Lupine (Lupinus albus)

Die Weiße Lupine ist etwas anspruchsvoller, was Boden und Klima angeht. Sie eignet sich besonders gut als Gründünger und zur Kornnutzung. Ihre Samen haben einen hohen Proteingehalt - ein echtes Kraftpaket also!

Blaue Lupine (Lupinus angustifolius)

Die Blaue Lupine ist da schon genügsamer und wächst auch auf leichten, sauren Böden. Sie wird häufig als Gründünger und Futterpflanze eingesetzt.

Gelbe Lupine (Lupinus luteus)

Die Gelbe Lupine ist ein echter Überlebenskünstler: Sie verträgt besonders saure Böden und ist trockenheitsresistent. Damit eignet sie sich hervorragend als Gründünger auf sandigen Standorten.

Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus)

Diese mehrjährige Art wird hauptsächlich als Zierpflanze genutzt. Sie kann zwar auch als Gründünger dienen, sollte aber wegen ihrer Ausbreitungsfreudigkeit mit Vorsicht eingesetzt werden - sonst erobert sie schnell den ganzen Garten!

Bei den Sorten unterscheidet man zwischen Bitter- und Süßlupinen. Süßlupinen haben einen geringeren Gehalt an Alkaloiden und sind daher besser für die Nutzung als Nahrungs- oder Futtermittel geeignet. Wer also keine bitteren Überraschungen erleben möchte, greift besser zu den Süßlupinen.

Zum Produkt
Produktbild von Sperli Lupine SPERLIs Zauberkerzen mit bunten Blumen und Verpackungsdetails auf Deutsch
Zum Produkt
Zum Produkt

Vorteile des Lupinenanbaus

Der Anbau von Lupinen bringt eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich:

  • Bodenverbesserung: Durch Stickstoffbindung und Auflockerung verbessern Lupinen die Bodenqualität nachhaltig. Sie sind sozusagen die Fitnesstrainer für unseren Boden!
  • Fruchtfolgeauflockerung: Als Leguminose sind Lupinen eine wertvolle Ergänzung in getreidebetonten Fruchtfolgen. Sie bringen Abwechslung in den "Speiseplan" des Bodens.
  • Biodiversität: Lupinen fördern die Artenvielfalt und bieten Insekten Nahrung. Ein wahres Schlaraffenland für unsere summenden Freunde!
  • Ressourcenschonung: Der Anbau von Lupinen benötigt wenig Dünger und Pflanzenschutzmittel. Sie sind quasi die Selbstversorger unter den Pflanzen.
  • Eiweißquelle: Lupinensamen sind eine hochwertige, heimische Proteinquelle. Wer braucht da noch importiertes Soja?

Standortanforderungen

Bodentyp und pH-Wert

Lupinen sind zwar anpassungsfähig, haben aber durchaus ihre Vorlieben, was den Boden angeht:

  • Sie mögen es am liebsten leicht bis mittelschwer und durchlässig.
  • Der optimale pH-Wert liegt je nach Art zwischen 5,5 und 6,5. Zu sauer sollte es also nicht sein!
  • Staunässe und verdichtete Böden sind ein absolutes No-Go für Lupinen.

Die Blaue Lupine ist dabei am genügsamsten und gedeiht auch auf leichten Sandböden. Die Weiße Lupine hingegen ist da etwas wählerischer und bevorzugt nährstoffreichere, tiefgründige Böden.

Klimatische Bedingungen

Lupinen sind grundsätzlich recht anpassungsfähig, haben aber gewisse klimatische Vorlieben:

  • Sie mögen es am liebsten gemäßigt mit ausreichend Niederschlägen.
  • Extreme Hitze und Trockenheit sind nicht ihr Ding.
  • Wie frostempfindlich sie sind, hängt von der Art und Sorte ab.

Die Gelbe Lupine ist übrigens ein echter Trockenheitsspezialist und eignet sich daher auch für Standorte, an denen es mal etwas knapper mit dem Wasser wird.

Fruchtfolge und Vorfrüchte

Die richtige Einbindung in die Fruchtfolge ist der Schlüssel zum Erfolg beim Lupinenanbau:

  • Lupinen sollten nicht nach sich selbst oder anderen Leguminosen angebaut werden. Sie mögen es abwechslungsreich!
  • Eine Anbaupause von mindestens 4-5 Jahren ist empfehlenswert. Gönnen Sie ihnen und dem Boden diese Auszeit.
  • Gute Vorfrüchte sind Getreide oder Hackfrüchte. Die bereiten den Boden optimal vor.

Als Vorfrucht sind Lupinen übrigens besonders wertvoll für anspruchsvolle Kulturen wie Weizen oder Raps. Sie hinterlassen einen stickstoffreichen, gut strukturierten Boden - sozusagen ein Fünf-Sterne-Hotel für die Nachfolgepflanzen!

Der Anbau von Lupinen erfordert zwar einiges an Wissen und Sorgfalt, belohnt den Gärtner oder Landwirt aber mit vielfältigem Nutzen - sei es als Gründünger, Futterpflanze oder zur Bodenverbesserung. Mit der richtigen Standortwahl und Pflege können Lupinen einen wertvollen Beitrag zu nachhaltigen Anbausystemen leisten. Also, wer seinem Boden etwas Gutes tun möchte, sollte Lupinen definitiv eine Chance geben!

Probleme beim Lupinenanbau: Herausforderungen für Gärtner und Landwirte

Lupinen sind zwar vielseitige Pflanzen, aber sie haben auch ihre Tücken. Wer sich für den Anbau entscheidet, sollte sich auf einige Herausforderungen gefasst machen. Krankheiten, Schädlinge und Nährstoffmängel können den Ertrag deutlich schmälern. Schauen wir uns die häufigsten Stolpersteine genauer an.

Krankheiten: Wenn Pilze die Oberhand gewinnen

Leider sind Lupinen nicht immun gegen Krankheiten. Besonders Pilzinfektionen können den Pflanzen ordentlich zusetzen. Hier die Top 3 der Lupinen-Plagegeister:

Anthraknose - der Albtraum jedes Lupinenanbauers

Die Anthraknose ist der Schrecken schlechthin im Lupinenanbau. Verursacht wird sie durch den Pilz Colletotrichum lupini. Wenn er zuschlägt, sieht es düster aus für die Ernte. Typische Anzeichen sind:

  • Dunkle Flecken auf Stängeln, Blättern und Hülsen - sieht aus, als hätte jemand die Pflanze mit schwarzer Farbe bekleckert
  • Verkrümmte und abgestorbene Triebspitzen - als hätte die Pflanze einen schlechten Tag
  • Blüten und junge Hülsen, die vorzeitig das Handtuch werfen und abfallen

Das Gemeine an der Anthraknose: Sie liebt feucht-warmes Wetter und verbreitet sich schneller als ein Lauffeuer. Die Bekämpfung ist eine echte Herausforderung, da der Erreger sowohl über Samen als auch über den Boden übertragen wird. Ein wahrer Teufelskreis!

Fusarium-Welke - der heimtückische Bodenbewohner

Die Fusarium-Welke wird von Pilzen der Gattung Fusarium verursacht, die im Boden lauern. Wenn sie zuschlagen, zeigen sich folgende Symptome:

  • Welke und gelbe Blätter, die von unten nach oben wandern - wie ein Alterungsprozess im Zeitraffer
  • Verfärbte Leitbündel in unappetitlichen Braun- und Rottönen
  • Im schlimmsten Fall: Absterben ganzer Pflanzen

Diese Krankheit tritt oft in Nestern auf, besonders wenn der Boden zu nass ist oder verdichtet wurde. Es ist, als würden die Pflanzen in Pfützen ertrinken.

Grauschimmel - der opportunistische Schwächling

Der Grauschimmel (Botrytis cinerea) ist ein weit verbreiteter Opportunist, der besonders bei feuchtem und kühlem Wetter zuschlägt. Befallene Pflanzenteile sehen aus, als hätten sie einen grauen Pelzmantel übergezogen. Weitere Symptome sind:

  • Fäulnis an Stängeln, Blättern und Hülsen - wie ein schleichender Verfall
  • Blüten und junge Hülsen, die vorzeitig aufgeben

In dichten Beständen fühlt sich der Grauschimmel besonders wohl. Dort ist es schön feucht und die Pflanzen trocknen langsamer ab - ein Paradies für Pilze!

Schädlinge: Kleine Plagegeister mit großer Wirkung

Neben Krankheiten können auch verschiedene Insekten den Lupinenanbau zur Herausforderung machen. Hier die unbeliebtesten Gäste im Lupinenfeld:

Blattläuse - die Meister der Vermehrung

Diverse Blattlausarten haben Lupinen zum Fressen gern. Sie schaden den Pflanzen auf mehrere Arten:

  • Sie saugen an Blättern, Trieben und Blüten - wie kleine Vampire
  • Sie übertragen Viruskrankheiten - sozusagen als Uber für Pflanzenviren
  • Sie scheiden Honigtau aus, der zu Rußtau führen kann - klingt süß, ist aber bitter für die Pflanze

Bei warmem, trockenem Wetter vermehren sich Blattläuse rasant. Es ist, als würden sie eine große Party auf Kosten der Lupinen feiern.

Lupinenfliege - der unterirdische Saboteur

Die Lupinenfliege (Delia florilega) ist ein Spezialist für Lupinen. Ihre Larven fressen in Stängeln und Wurzeln und richten dabei erheblichen Schaden an:

  • Junge Pflanzen welken und sterben ab - als hätten sie einen Schwächeanfall
  • Ältere Pflanzen vergilben und geben vorzeitig auf
  • In Stängeln und Wurzeln entstehen Fraßgänge - wie ein unterirdisches Labyrinth

Der Befall tritt oft nesterweise auf und kann besonders in der Jugendphase der Lupinen zum Problem werden. Es ist, als würde jemand die Grundlagen der Pflanze untergraben.

Lupinenblattkäfer - der Blattrand-Künstler

Der Lupinenblattkäfer (Sitona gressorius) und seine Larven sind echte Feinschmecker:

  • Die erwachsenen Käfer knabbern an den Blatträndern - wie ausgefranste Servietten sieht das aus
  • Die Larven gehen unterirdisch ans Werk und fressen an Wurzeln und Knöllchen

Besonders der Fraß an den Wurzelknöllchen ist problematisch. Es ist, als würde man den Lupinen ihre Stickstoff-Fabriken wegnehmen.

Nährstoffmangel: Wenn der Speiseplan nicht stimmt

Obwohl Lupinen Stickstoff-Fixierer sind, können sie unter Nährstoffmangel leiden. Besonders häufig sind:

Eisenmangel - wenn die Blätter erblassen

Eisenmangel tritt oft auf kalkreichen Böden mit hohem pH-Wert auf. Die Symptome sind unübersehbar:

  • Die jüngsten Blätter werden blass - als hätten sie einen Schreck bekommen
  • Grüne Blattadern auf gelbem Grund - wie eine bizarre Landkarte
  • Bei schwerem Mangel sterben Blattränder und -spitzen ab - ein trauriger Anblick

Eisenmangel kann das Wachstum stark beeinträchtigen. Es ist, als würde man den Lupinen die Energie rauben.

Phosphormangel - wenn die Wurzeln schwächeln

Phosphor ist der Energielieferant der Pflanzenwelt. Bei Mangel zeigen sich folgende Symptome:

  • Blätter verfärben sich dunkelgrün bis violett - als hätten sie einen blauen Fleck
  • Das Wachstum gerät ins Stocken - wie eine Zeitlupe im Garten
  • Die Wurzelentwicklung lässt zu wünschen übrig - als fehlte den Pflanzen der Antrieb

Phosphormangel kann die Stickstoff-Fixierung beeinträchtigen und zu vermindertem Wachstum führen. Es ist, als würde man den Lupinen den Treibstoff entziehen.

Wie man sieht, ist der Lupinenanbau kein Spaziergang. Aber keine Sorge, mit dem richtigen Know-how und etwas Fingerspitzengefühl lassen sich viele dieser Probleme meistern. Im nächsten Abschnitt schauen wir uns an, wie man diesen Herausforderungen begegnen und trotzdem erfolgreich Lupinen anbauen kann. Bleiben Sie dran!

Lösungsansätze und Präventionsmaßnahmen für häufige Probleme beim Lupinenanbau

Krankheitsbekämpfung bei Lupinen

Um den Lupinenanbau erfolgreich zu gestalten, ist die Entwicklung effektiver Strategien zur Krankheitsbekämpfung unerlässlich. Lassen Sie uns einige bewährte Methoden genauer betrachten:

Resistente Sorten wählen

Eine vielversprechende Methode zur Krankheitsbekämpfung ist die Auswahl resistenter Lupinensorten. Züchter haben beachtliche Fortschritte bei der Entwicklung von Sorten gemacht, die gegen häufige Krankheiten wie Anthraknose und Fusarium-Welke widerstandsfähiger sind. Bei der Sortenwahl sollten Landwirte folgende Aspekte berücksichtigen:

  • Lokale Anbaubedingungen und vorherrschende Krankheiten im Blick behalten
  • Informationen von Saatgutherstellern und landwirtschaftlichen Beratungsstellen einholen
  • Erfahrungsberichte anderer Landwirte in der Region nicht außer Acht lassen

Fungizideinsatz

In manchen Fällen scheint der Einsatz von Fungiziden unumgänglich, um Krankheiten in Schach zu halten. Dabei ist es entscheidend, verantwortungsvoll und gezielt vorzugehen:

  • Ausschließlich zugelassene Mittel in der empfohlenen Dosierung verwenden
  • Behandlungen auf das notwendige Maß beschränken
  • Resistenzmanagement durch Wirkstoffwechsel im Auge behalten
  • Umweltauswirkungen und Wartezeiten nicht vernachlässigen

Kulturhygiene

Vorbeugende Maßnahmen zur Kulturhygiene können die Ausbreitung von Krankheiten erheblich eindämmen:

  • Erntereste gründlich einarbeiten oder vom Feld entfernen
  • Werkzeuge und Maschinen regelmäßig reinigen und desinfizieren
  • Befallene Pflanzen frühzeitig entfernen und fachgerecht entsorgen
  • Fruchtfolge einhalten, um das Erregerpotenzial im Boden zu reduzieren

Schädlingsmanagement bei Lupinen

Neben Krankheiten können auch Schädlinge den Lupinenanbau empfindlich stören. Ein integrierter Pflanzenschutzansatz erscheint hier besonders sinnvoll.

Natürliche Feinde fördern

Die Förderung von Nützlingen kann helfen, Schädlingspopulationen auf natürliche Weise in Grenzen zu halten:

  • Blühstreifen und Hecken als Lebensraum für Nützlinge anlegen
  • Auf ein breites Spektrum an Blühpflanzen setzen, um verschiedene Nützlinge anzulocken
  • Auf breit wirksame Insektizide verzichten, die auch Nützlinge schädigen könnten
  • Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse aufstellen

Mechanische und biologische Bekämpfung

Umweltschonende Methoden zur direkten Schädlingsbekämpfung umfassen:

  • Einsatz von Kulturschutznetzen gegen Lupinenfliegen und andere fliegende Schädlinge
  • Absammeln von Schädlingen bei Befall einzelner Pflanzen
  • Verwendung von Pheromonfallen zur Befallsüberwachung und Verwirrung von Schadinsekten
  • Ausbringung von Nematoden oder Bacillus thuringiensis-Präparaten gegen bestimmte Schädlinge

Nährstoffmanagement für gesunde Lupinen

Eine ausgewogene Nährstoffversorgung scheint entscheidend für vitale und widerstandsfähige Lupinenpflanzen zu sein.

Bodenanalyse und gezielte Düngung

Um den Nährstoffbedarf optimal zu decken, empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

  • Regelmäßige Bodenanalysen durchführen, idealerweise vor jeder Aussaat
  • pH-Wert im optimalen Bereich von 5,5 bis 6,5 einstellen
  • Stickstoffdüngung zurückhaltend gestalten, da Lupinen Luftstickstoff fixieren können
  • Auf ausreichende Versorgung mit Phosphor, Kalium und Schwefel achten
  • Organische Dünger wie Kompost oder Gründüngung zur Bodenverbesserung nutzen

Mikronährstoffversorgung

Während Lupinen oft als anspruchslos gelten, können Mikronährstoffmängel durchaus zu Problemen führen:

  • Auf Manganmangel achten, besonders auf kalkhaltigen Böden
  • Bei Bedarf Blattdüngung mit Spurennährstoffen wie Bor, Zink oder Molybdän durchführen
  • Eisenmangel durch Blattdüngung oder Chelate beheben
  • Mikronährstoffgaben an Bodenanalysen und Pflanzenbeobachtung anpassen

Durch die Kombination dieser Lösungsansätze und Präventionsmaßnahmen können Landwirte die häufigsten Probleme beim Lupinenanbau vermutlich effektiv angehen. Eine ganzheitliche Herangehensweise, die Sortenwahl, Kulturführung und Pflanzenschutz berücksichtigt, bildet wahrscheinlich die Grundlage für gesunde Lupinenbestände und stabile Erträge. Regelmäßige Bestandskontrollen und die Anpassung der Maßnahmen an die spezifischen Bedingungen des Standorts scheinen dabei wichtig für den Erfolg zu sein.

Anbautechniken für gesunde Lupinen

Gesunde und ertragreiche Lupinen zu kultivieren erfordert einige spezifische Anbautechniken. Von der Aussaat bis zur Ernte gibt es einiges zu beachten, damit die Pflanzen optimal gedeihen können.

Die Kunst der optimalen Aussaat

Der Grundstein für eine erfolgreiche Lupinenernte wird schon bei der Aussaat gelegt. Dabei spielen mehrere Faktoren eine wichtige Rolle:

Saatgutqualität und -behandlung: Der Schlüssel zum Erfolg

Hochwertiges, zertifiziertes Saatgut ist für einen erfolgreichen Anbau unerlässlich. Es sollte frei von Krankheitserregern und Schädlingen sein - sozusagen ein reiner Neuanfang für jede Pflanze. Eine Behandlung des Saatguts mit Rhizobien kann die Knöllchenbildung und damit die Stickstoffbindung fördern. In manchen Fällen erscheint auch eine Beizung gegen bodenbürtige Krankheitserreger sinnvoll, quasi als Schutzschild für die jungen Pflanzen.

Den richtigen Zeitpunkt und die passende Tiefe finden

Lupinen werden im Frühjahr ausgesät, sobald der Boden abgetrocknet und erwärmt ist. Die optimale Bodentemperatur liegt bei etwa 8-10°C - dann fühlen sich die Samen am wohlsten. Die Aussaattiefe variiert je nach Bodenart zwischen 2 und 4 cm. Auf leichteren Böden kann man die Samen etwas tiefer in die Erde bringen als auf schweren Böden. Es ist wie bei vielem im Leben: Die richtige Balance ist entscheidend.

Pflege während der Vegetationsperiode: Die Kunst des grünen Daumens

Eine angepasste Pflege während des Wachstums ist der Schlüssel zu gesunden und ertragreichen Lupinen.

Bewässerung: Nicht zu viel, nicht zu wenig

Lupinen gelten zwar als relativ trockenheitsresistent, dennoch benötigen sie in bestimmten Wachstumsphasen ausreichend Wasser. Besonders während der Blüte und der Hülsenbildung ist eine gute Wasserversorgung wichtig. Bei längeren Trockenperioden kann eine zusätzliche Bewässerung notwendig sein, um Ertragseinbußen zu vermeiden. Es ist wie bei uns Menschen - in Stresszeiten brauchen wir einfach etwas mehr Unterstützung.

Unkrautregulierung: Platz für die Lupinen schaffen

Eine effektive Unkrautbekämpfung ist vor allem in der Jugendentwicklung der Lupinen wichtig. In dieser Phase sind sie noch etwas zart besaitet und können sich gegen Konkurrenz nur schwer durchsetzen. Mechanische Verfahren wie Hacken oder Striegeln haben sich bewährt. Der Einsatz von Herbiziden sollte aufgrund der Empfindlichkeit der Lupinen sorgfältig abgewogen werden. Schließlich wollen wir ja die Lupinen fördern und nicht versehentlich schädigen.

Ernte und Nacherntebehandlung: Die Krönung der Arbeit

Der richtige Erntezeitpunkt und eine schonende Erntetechnik sind entscheidend für die Qualität der Lupinen. Die Ernte erfolgt, wenn die Hülsen braun und die Körner hart sind - quasi wenn die Lupinen 'reif' für die Ernte sind. Bei der Ernte ist auf eine niedrige Schnitthöhe zu achten, um Verluste zu minimieren. Schließlich wollen wir ja jeden Korn ernten, das wir mühevoll großgezogen haben.

Nach der Ernte ist eine schonende Trocknung wichtig, um die Qualität der Lupinenkörner zu erhalten. Die Lagerung sollte bei einem Feuchtegehalt von maximal 14% erfolgen, um Schimmelbildung und Qualitätsverluste zu vermeiden. Es wäre ja schade, wenn die ganze Arbeit umsonst gewesen wäre, nur weil wir am Ende nicht aufgepasst haben.

Lupinen: Nachhaltige Alleskönner mit Zukunft

Lupinen scheinen eine vielversprechende und nachhaltige Kulturpflanze zu sein. Ihre Fähigkeit zur Stickstoffbindung, ihre Anspruchslosigkeit in Bezug auf den Boden und ihre vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten machen sie zu einer wertvollen Option für die moderne Landwirtschaft. Sie sind sozusagen die Multitalente unter den Feldfrüchten.

Durch die Beachtung der spezifischen Anbautechniken und Pflegemaßnahmen können vermutlich viele der typischen Probleme im Lupinenanbau vermieden oder zumindest reduziert werden. Die kontinuierliche Forschung und Züchtung resistenter Sorten wird wahrscheinlich dazu beitragen, den Lupinenanbau noch effizienter und ertragreicher zu gestalten. Es ist faszinierend zu sehen, wie die Wissenschaft die Natur unterstützt und verbessert.

Mit ihrem hohen Proteingehalt und ihrer Eignung für verschiedene Bodentypen könnten Lupinen künftig eine noch größere Rolle in der Pflanzenproduktion und Ernährung spielen. Sie bieten nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliche Chancen für Landwirte. Der erfolgreiche Anbau von Lupinen erfordert zwar spezifisches Wissen und Erfahrung, aber die Mühe lohnt sich angesichts der vielfältigen Vorteile dieser faszinierenden Pflanze. Es ist, als würde man in die Zukunft der Landwirtschaft investieren - und das mit einer Pflanze, die schon unsere Vorfahren kannten und schätzten.

Tags: Lupine
Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind die wichtigsten Vorteile von Lupinen als Gründünger im Garten?
    Lupinen bieten als Gründünger herausragende Vorteile für die Bodengesundheit. Ihr Hauptvorteil ist die natürliche Stickstoffbindung durch Knöllchenbakterien, wodurch sie den Boden ohne zusätzliche Düngung mit diesem essentiellen Nährstoff anreichern. Ihre tiefen Pfahlwurzeln lockern verdichtete Böden auf und verbessern die Bodenstruktur nachhaltig. Gleichzeitig mobilisieren Lupinen schwer lösliche Phosphate und machen sie für Folgekulturen verfügbar. Als Leguminose fördern sie die Biodiversität und bieten Insekten wertvolle Nahrung. Lupinen sind besonders ressourcenschonend, da sie wenig Dünger und Pflanzenschutzmittel benötigen. Nach der Einarbeitung hinterlassen sie einen stickstoffreichen, gut strukturierten Boden - wie ein Fünf-Sterne-Hotel für Nachfolgepflanzen. Diese umfassende Bodenverbesserung macht Lupinen zu unverzichtbaren Helfern für nachhaltiges Gärtnern.
  2. Welche Lupinensorten eignen sich am besten für den Anbau im Hausgarten?
    Für den Hausgarten eignen sich verschiedene Lupinenarten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Die Blaue Lupine (Lupinus angustifolius) ist besonders genügsam und gedeiht auch auf leichten, sauren Böden - ideal für anspruchslosere Standorte. Die Gelbe Lupine (Lupinus luteus) ist ein echter Trockenheitsspezialist und perfekt für sandige Böden geeignet. Wer nährstoffreichere Böden hat, kann zur Weißen Lupine (Lupinus albus) greifen, die höhere Erträge liefert. Bei der Sortenwahl sollte zwischen Bitter- und Süßlupinen unterschieden werden: Süßlupinen haben weniger Alkaloide und sind für Verzweckzwecke geeignet, während Bitterlupinen hauptsächlich als Gründünger dienen. Die Vielblättrige Lupine eignet sich als mehrjährige Zierpflanze, sollte aber wegen ihrer Ausbreitungsfreudigkeit vorsichtig eingesetzt werden. Die Wahl hängt von Standortbedingungen, Verwendungszweck und gewünschter Pflegeleichtigkeit ab.
  3. Wie funktioniert die Stickstoffbindung bei Lupinen durch Knöllchenbakterien?
    Die Stickstoffbindung bei Lupinen erfolgt durch eine faszinierende Symbiose mit Rhizobien-Bakterien. Diese spezialisierten Knöllchenbakterien dringen in die Wurzeln ein und bilden charakteristische Wurzelknöllchen. In diesen Knöllchen verwandeln die Bakterien atmosphärischen Stickstoff (N₂) mithilfe des Enzyms Nitrogenase in pflanzenverfügbare Stickstoffverbindungen wie Ammonium. Die Lupine versorgt die Bakterien im Gegenzug mit Kohlenhydraten und Energie aus der Photosynthese. Dieser Prozess ist so effizient, dass Lupinen bis zu 300 kg Stickstoff pro Hektar und Jahr fixieren können. Die Knöllchen sind an ihrer rötlichen Färbung erkennbar, die vom sauerstofftransportierenden Leghämoglobin stammt. Nach dem Absterben der Pflanze werden die stickstoffreichen Knöllchen zersetzt und der gebundene Stickstoff steht nachfolgenden Kulturen zur Verfügung. Diese natürliche Stickstoff-Fabrik macht künstliche Stickstoffdüngung überflüssig.
  4. Warum ist eine Anbaupause von 4-5 Jahren bei Lupinen so wichtig?
    Eine Anbaupause von 4-5 Jahren ist bei Lupinen essentiell, um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten. Viele Lupinen-spezifische Krankheitserreger wie der Anthraknose-Pilz (Colletotrichum lupini) und Fusarium-Arten können jahrelang im Boden überdauern. Ohne ausreichende Anbaupause häufen sich diese Erreger an und können zu massiven Ertragseinbußen führen. Auch bodenbürtige Schädlinge wie die Lupinenfliege entwickeln sich bei kontinuierlichem Anbau zu echten Problemverursachern. Die Anbaupause durchbricht diese Krankheits- und Schädlingszyklen effektiv. Zusätzlich verhindern längere Anbauintervalle eine Übersättigung des Bodens mit Lupinen-spezifischen Wurzelausscheidungen. Während der Pause können andere Kulturen den Boden unterschiedlich nutzen und die Nährstoffbalance wiederherstellen. Diese Fruchtfolgeplanung ist ein bewährtes Prinzip nachhaltiger Landwirtschaft und sorgt für gesunde Lupinenbestände bei der Wiederaufnahme des Anbaus.
  5. Welche besonderen Eigenschaften haben die tiefen Pfahlwurzeln der Lupinen?
    Die Pfahlwurzeln von Lupinen sind wahre Multitalente im Boden und können bis zu 1,5 Meter tief reichen. Diese beeindruckende Tiefe ermöglicht es ihnen, auch tieferliegende Bodenschichten zu erschließen und verdichtete Bereiche aufzulockern. Durch ihr intensives Wachstum schaffen sie natürliche Drainagewege, die das Bodengefüge nachhaltig verbessern und die Wasserdurchlässigkeit fördern. Die Wurzeln scheiden organische Säuren aus, die schwer lösliche Phosphate mobilisieren und für andere Pflanzen verfügbar machen. Diese biochemische Aufschluss-Funktion macht Nährstoffe aus tieferen Schichten zugänglich. Nach dem Absterben hinterlassen die Wurzeln Hohlräume und organisches Material, was die Bodenstruktur dauerhaft verbessert. Die intensive Durchwurzelung fördert auch das Bodenleben und die Aktivität von Mikroorganismen. Besonders auf verdichteten oder nährstoffarmen Böden wirken die Pfahlwurzeln wie natürliche Bodenverbesserer und bereiten optimale Bedingungen für nachfolgende Kulturen vor.
  6. Worin unterscheiden sich Lupinen von anderen Hülsenfrüchten wie Bohnen und Erbsen?
    Lupinen unterscheiden sich in mehreren wichtigen Punkten von anderen Hülsenfrüchten. Während Bohnen und Erbsen eher oberflächlich wurzeln, entwickeln Lupinen ihre charakteristischen tiefen Pfahlwurzeln, die bis zu 1,5 Meter in den Boden vordringen. Diese Eigenschaft macht sie zu hervorragenden Bodenverbesserern, da sie auch verdichtete Unterbodenschichten aufbrechen. Klimatisch sind Lupinen anspruchsloser und gedeihen auch auf sauren, nährstoffarmen Sandböden, während Bohnen und Erbsen meist bessere Böden bevorzugen. Ein weiterer Unterschied liegt im Alkaloidgehalt: Lupinen enthalten natürliche Bitterstoffe, die erst durch Züchtung reduziert wurden (Süßlupinen). Bohnen und Erbsen sind dagegen natürlicherweise verzehrbar. Die Stickstoffbindungskapazität von Lupinen ist oft höher als bei anderen Leguminosen. Auch ihre Trockenheitstoleranz ist ausgeprägter. In der Fruchtfolge können Lupinen dank ihrer tieferen Wurzelzone andere Nährstoffschichten erschließen als die flacher wurzelnden Verwandten.
  7. Was sind die Hauptunterschiede zwischen Klee und Lupinen als Gründüngerpflanzen?
    Klee und Lupinen unterscheiden sich als Gründüngerpflanzen in mehreren wesentlichen Aspekten. Lupinen entwickeln tiefe Pfahlwurzeln (bis 1,5m), während Klee ein flaches, weitverzweigtes Wurzelsystem ausbildet. Diese unterschiedlichen Wurzelstrukturen führen zu verschiedenen Bodenverbesserungseffekten: Lupinen lockern tiefe, verdichtete Schichten auf, Klee verbessert hauptsächlich die Oberflächenstruktur. Lupinen sind einjährige Pflanzen, die nach der Vegetationsperiode komplett untergepflügt werden. Klee ist oft mehrjährig und kann durch Schnitt genutzt werden. Bei der Stickstoffbindung zeigen beide gute Leistungen, jedoch erschließen Lupinen durch ihre Tiefenwurzelung zusätzliche Nährstoffschichten. Lupinen gedeihen besser auf sauren, sandigen Böden, während Klee neutralere bis kalkhaltige Böden bevorzugt. In der Fruchtfolge sind Lupinen weniger flexibel und benötigen längere Anbaupausen (4-5 Jahre), während Klee häufiger in die Rotation integriert werden kann. Beide ergänzen sich ideal in nachhaltigen Anbausystemen.
  8. Welche Krankheiten treten am häufigsten beim Lupinenanbau auf?
    Die häufigsten Krankheiten im Lupinenanbau sind pilzbedingt und können zu erheblichen Ertragseinbußen führen. Die Anthraknose, verursacht durch Colletotrichum lupini, gilt als Schrecken des Lupinenanbaus. Sie zeigt sich durch dunkle Flecken auf Stängeln, Blättern und Hülsen sowie verkrümmte Triebspitzen. Bei feucht-warmem Wetter verbreitet sich die Krankheit rasant. Die Fusarium-Welke wird von bodenbürtigen Fusarium-Pilzen verursacht und führt zu welkenden, gelblichen Blättern und verfärbten Leitbündeln. Oft tritt sie nesterweise auf verdichteten oder zu nassen Böden auf. Der Grauschimmel (Botrytis cinerea) befällt besonders bei feuchtem, kühlem Wetter die Pflanzen und überzieht sie mit grauem Pilzbelag. Weitere Probleme können durch Wurzelfäule und verschiedene Blattkrankheiten entstehen. Präventive Maßnahmen wie Fruchtfolgeeinhaltung, Sortenwahl und Kulturhygiene sind entscheidend. Bei starkem Befall können gezielter Fungizideinsatz und resistente Sorten notwendig werden.
  9. Wo kann man hochwertiges Lupinensaatgut für den Garten kaufen?
    Hochwertiges Lupinensaatgut erhalten Gärtner bei verschiedenen spezialisierten Anbietern. Gartenfachhändler wie samen.de haben sich auf qualitätsgeprüftes Saatgut spezialisiert und bieten verschiedene Lupinensorten für unterschiedliche Standorte an. Online-Gartenshops punkten mit großer Sortenauswahl und detaillierter Beratung zu Anbaueignung und Verwendungszweck. Lokale Gartencenter und Raiffeisen-Genossenschaften führen oft regional bewährte Sorten. Saatguthändler, die sich auf Leguminosen spezialisiert haben, bieten meist auch professionelle Beratung zur Sortenwahl. Bei der Bezugsquelle sollte auf zertifiziertes Saatgut geachtet werden, das frei von Krankheitserregern ist und eine gute Keimfähigkeit aufweist. Viele Anbieter stellen auch Informationen zur optimalen Aussaat und Rhizobien-Impfung bereit. Der Direktkauf beim Züchter oder über landwirtschaftliche Fachbetriebe kann bei größeren Mengen sinnvoll sein. Wichtig ist die Wahl von Süßlupinen-Sorten, wenn eine spätere Nutzung als Nahrungsmittel geplant ist.
  10. Welche Qualitätskriterien sollte man beim Kauf von Lupinensamen beachten?
    Beim Kauf von Lupinensamen sind mehrere Qualitätskriterien entscheidend für den Anbauerfolg. Die Keimfähigkeit sollte mindestens 85% betragen und durch aktuelle Laborprüfungen belegt sein. Samen.de, als erfahrener Gartenfachhändler, achtet beispielsweise auf solche Qualitätsnachweise und bietet nur geprüftes Saatgut an. Wichtig ist die Sortenreinheit: Das Saatgut sollte frei von Fremdbeimischungen und eindeutig als Süß- oder Bitterlupine deklariert sein. Die Gesundheit der Samen ist essentiell - sie müssen frei von Krankheitserregern wie Anthraknose oder Fusarium sein. Eine ordnungsgemäße Lagerung zeigt sich durch trockene, unversehrte Samen ohne Schimmel oder Schädlingsbefall. Zertifizierungen nach EU-Saatgut-Richtlinien garantieren Mindeststandards. Bei der Sortenwahl sollte die Eignung für den geplanten Standort (Bodenart, Klima) berücksichtigt werden. Manche Anbieter stellen auch Informationen zur Rhizobien-Impfung bereit. Ein seriöser Händler gibt Auskunft über Herkunft, Erntejahr und optimale Lagerbedingungen der Samen.
  11. Welche Rolle spielen Lupinen in modernen Fruchtwechselsystemen?
    In modernen Fruchtwechselsystemen nehmen Lupinen eine Schlüsselposition als Fruchtfolgeauflocker und Bodenverbesserer ein. Als Leguminose durchbrechen sie getreidelastige Fruchtfolgen und reduzieren das Risiko von Krankheiten und Schädlingen, die sich bei Monokulturen entwickeln. Ihre Stickstoffbindungskapazität macht sie zu wertvollen Vorfürchten für stickstoffzehrende Kulturen wie Weizen oder Raps. Lupinen hinterlassen einen gut strukturierten, stickstoffreichen Boden und verbessern die Nährstoffverfügbarkeit für Nachfrüchte. In viergliedrigen Fruchtfolgen können sie zwischen Getreidegliedern integriert werden und so die Bodenfruchtbarkeit langfristig stabilisieren. Moderne Anbausysteme nutzen Lupinen auch zur Erosionsprevention auf Hanglagen dank ihrer intensiven Bodendurchwurzelung. Ihre Anbaupausen von 4-5 Jahren passen gut in längerfristige Rotationsplanungen. Durch ihren geringen Düngerbedarf und die Förderung der Biodiversität unterstützen Lupinen nachhaltige und umweltschonende Landwirtschaftskonzepte.
  12. Wie beeinflussen Lupinen die Bodenmikrobiologie und Nährstoffverfügbarkeit?
    Lupinen haben einen äußerst positiven Einfluss auf die Bodenmikrobiologie und schaffen ein lebendiges Bodenmilieu. Die Symbiose mit Rhizobien-Bakterien in den Wurzelknöllchen ist dabei nur der Anfang. Ihre Wurzelausscheidungen fördern die Aktivität verschiedener Bodenmikroorganismen und erhöhen die mikrobielle Biomasse im Wurzelbereich. Diese intensive mikrobielle Aktivität verbessert den Humusaufbau und die Nährstoffmineralisierung. Besonders bemerkenswert ist ihre Fähigkeit zur Phosphatmobilisierung: Lupinenwurzeln scheiden organische Säuren aus, die schwer lösliche Phosphate aufschließen und für andere Pflanzen verfügbar machen. Dies funktioniert auch in tieferen Bodenschichten, die andere Kulturen nicht erreichen. Nach dem Absterben der Lupinen werden die stickstoffreichen Pflanzenteile und Wurzelknöllchen von Mikroorganismen zersetzt, wodurch der gebundene Stickstoff langsam freigesetzt wird. Die verbesserte Bodenstruktur durch die Pfahlwurzeln fördert zusätzlich die Sauerstoffversorgung und damit die aerobe Mikrobenaktivität. Diese Prozesse führen zu einer nachhaltigen Steigerung der Bodenfruchtbarkeit.
  13. Warum gelten Lupinen als besonders ressourcenschonende Pflanzen?
    Lupinen gelten zu Recht als Musterbeispiel für ressourcenschonende Landwirtschaft. Ihre größte Stärke ist die Fähigkeit zur biologischen Stickstoffbindung, wodurch sie vollständig auf energieaufwändige Stickstoffdünger verzichten können. Diese natürliche Selbstversorgung spart nicht nur Kosten, sondern reduziert auch den CO₂-Fußabdruck erheblich. Ihre Anspruchslosigkeit zeigt sich auch beim Wasserbedarf: Die tiefen Pfahlwurzeln erschließen Wasserreserven aus tieferen Bodenschichten und machen die Pflanzen trockenheitsresistent. Der Pflanzenschutzmittelbedarf ist bei gesunden Beständen minimal, da Lupinen natürliche Resistenzen gegen viele Schädlinge aufweisen. Sie gedeihen auch auf marginalen Standorten, die für andere Kulturen ungeeignet sind, und machen so auch schlechtere Böden nutzbar. Gleichzeitig verbessern sie diese Böden durch ihre intensive Durchwurzelung und Nährstoffmobilisierung. Als heimische Eiweißpflanzen reduzieren sie die Importabhängigkeit von Soja und anderen Proteinquellen. Diese Eigenschaften machen Lupinen zu idealen Kulturen für nachhaltige und klimaschonende Anbausysteme.
  14. Welche biochemischen Prozesse ermöglichen die Phosphatmobilisierung durch Lupinen?
    Die Phosphatmobilisierung durch Lupinen basiert auf faszinierenden biochemischen Prozessen in der Rhizosphäre. Lupinenwurzeln scheiden verschiedene organische Säuren aus, hauptsächlich Citronensäure, Malonsäure und Oxalsäure. Diese Säuren senken den pH-Wert im unmittelbaren Wurzelbereich und lösen schwer lösliche Phosphatverbindungen wie Eisen- und Aluminiumphosphate auf. Die organischen Säuren bilden mit diesen Metallionen Chelatkomplexe und setzen dabei das gebundene Phosphat frei. Besonders effektiv ist die Ausscheidung von Citronensäure, die als starker Chelatbildner fungiert. Die Wurzeln verstärken diesen Prozess durch die Abgabe von Enzymen wie Phosphatasen, die organische Phosphorverbindungen spalten. Die intensiven Pfahlwurzeln erschließen dabei auch tiefere Bodenschichten, in denen sich oft größere Phosphorreserven befinden. Zusätzlich fördern die Wurzelausscheidungen phosphatlösende Bakterien im Wurzelbereich. Nach dem Absterben der Lupinen werden diese mobilisierten Phosphate für nachfolgende Kulturen verfügbar. Dieser natürliche Aufschluss kann den Phosphordüngebedarf erheblich reduzieren.
  15. Wie bereitet man den Boden optimal für die Lupinensaat vor?
    Eine optimale Bodenbearbeitung ist entscheidend für den Erfolg beim Lupinenanbau. Die Vorbereitung beginnt bereits im Herbst mit einer grundlegenden Bodenanalyse zur Bestimmung von pH-Wert und Nährstoffgehalten. Der ideale pH-Bereich liegt zwischen 5,5 und 6,5. Bei zu hohen Werten kann eine vorsichtige Ansäuerung mit Schwefel notwendig sein. Die Grundbodenbearbeitung erfolgt durch Pflügen oder intensive Grubberarbeit, um Erntereste der Vorfrucht vollständig einzuarbeiten und Verdichtungen zu lösen. Wichtig ist eine feinkrümelige Saatbettbereitung mit einer gleichmäßigen, nicht zu feinen Bodenstruktur. Staunässe muss unbedingt vermieden werden - bei schweren Böden kann eine Drainage erforderlich sein. Organische Düngung mit gut verrottetem Kompost verbessert die Bodenstruktur. Eine eventuelle Kalkung sollte bereits im Vorjahr erfolgen. Kurz vor der Aussaat wird das Saatbett mit Egge oder Krümler auf optimale Tiefe und Struktur gebracht. Die Bodentemperatur sollte mindestens 8°C betragen, bevor die Aussaat erfolgt.
  16. Welche Bewässerungstechnik eignet sich am besten für Lupinen?
    Lupinen sind zwar grundsätzlich trockenheitsresistent, dennoch kann in bestimmten Phasen eine gezielte Bewässerung den Ertrag deutlich steigern. Tropfbewässerung erweist sich als ideale Technik, da sie Wasser direkt an die Wurzelzone abgibt und Blattnässe vermeidet, die Pilzkrankheiten fördern könnte. Diese Methode ist besonders wassersparend und ermöglicht eine präzise Dosierung. Sprinklerbewässerung ist ebenfalls möglich, sollte aber in den frühen Morgenstunden erfolgen, damit die Pflanzen schnell abtrocknen können. Besonders wichtig ist Bewässerung während der Blüte und Hülsenbildung, da Wassermangel in dieser Phase zu deutlichen Ertragseinbußen führt. Die Wassergaben sollten durchdringend, aber nicht zu häufig sein, um die Entwicklung der tiefen Pfahlwurzeln zu fördern. Bei der Jungpflanzenentwicklung ist auf gleichmäßige Bodenfeuchte zu achten. Mulchen kann helfen, die Bodenfeuchte zu konservieren und den Bewässerungsbedarf zu reduzieren. Automatische Bewässerungssteuerung mit Bodenfeuchte-Sensoren optimiert den Wassereinsatz.
  17. Stimmt es, dass Lupinen komplett ohne Stickstoffdünger auskommen?
    Ja, es stimmt grundsätzlich, dass Lupinen dank ihrer Symbiose mit Knöllchenbakterien ohne zusätzliche Stickstoffdüngung auskommen können. Die Rhizobien in den Wurzelknöllchen fixieren Luftstickstoff und wandeln ihn in pflanzenverfügbare Formen um. Lupinen können so ihren gesamten Stickstoffbedarf selbst decken und sogar Überschüsse für nachfolgende Kulturen im Boden anreichern. Allerdings gibt es einige wichtige Einschränkungen: Bei der ersten Aussaat auf einem Standort kann eine Impfung des Saatguts mit den entsprechenden Rhizobien-Stämmen notwendig sein, da diese möglicherweise noch nicht im Boden vorhanden sind. In den ersten Wachstumswochen, bevor die Knöllchenbildung vollständig etabliert ist, kann eine geringe Startdüngung mit Stickstoff das Wachstum fördern. Auf sehr armen Böden oder bei ungünstigen Witterungsbedingungen kann die Stickstoffbindung eingeschränkt sein. Eine kleine Grundversorgung kann dann hilfreich sein, sollte aber 30-40 kg N/ha nicht überschreiten, da höhere Gaben die Knöllchenbildung hemmen.
  18. In welchen Klimazonen gedeihen Lupinen am besten?
    Lupinen gedeihen am besten in gemäßigten Klimazonen mit ausgewogenen Temperatur- und Niederschlagsverhältnissen. Optimal sind Gebiete mit milden bis mäßig warmen Sommern und ausreichenden, aber nicht übermäßigen Niederschlägen von 500-800mm jährlich. In Deutschland, Nordeuropa und ähnlichen Klimazonen finden sie ideale Bedingungen. Die verschiedenen Lupinenarten haben unterschiedliche Klimaansprüche: Blaue Lupinen sind am anpassungsfähigsten und vertragen auch kühlere, feuchte Bedingungen gut. Gelbe Lupinen zeigen eine höhere Trockenheitstoleranz und eignen sich für kontinentalere Klimalagen. Weiße Lupinen bevorzugen mildere Temperaturen und gleichmäßigere Wasserversorgung. Extreme Hitze über 30°C und längere Trockenperioden während der Blüte können zu Ertragseinbußen führen. Spätfröste sind problematisch, da die Blüten frostempfindlich sind. In Höhenlagen über 600m wird der Anbau zunehmend schwieriger. Mediterrane Klimazonen mit heißen, trockenen Sommern sind weniger geeignet, außer in höheren Lagen oder mit intensiver Bewässerung.
  19. Was unterscheidet Wolfsbohnen von anderen Bezeichnungen für Lupinen?
    Wolfsbohnen ist lediglich eine traditionelle deutsche Bezeichnung für Lupinen und unterscheidet sich nicht von anderen gebräuchlichen Namen wie Feigbohnen oder Lupinenbohnen. Alle diese Begriffe bezeichnen dieselben Pflanzen der Gattung Lupinus. Der Name 'Wolfsbohne' bezieht sich vermutlich auf den ursprünglich hohen Gehalt an Bitterstoffen (Alkaloiden), die als 'wild' oder 'gefährlich' empfunden wurden - ähnlich wie beim Wolf. Diese Bitterstoffe machten die Samen ohne spezielle Behandlung ungenießbar. Historisch wurden Lupinen auch als 'Feigbohnen' bezeichnet, möglicherweise aufgrund ihrer bohnenähnlichen Form oder als Abgrenzung zu 'echten' Bohnen. Regional gibt es weitere Bezeichnungen wie 'Süße Wolfsbohne' für alkaloidarme Züchtungen. Botanisch handelt es sich immer um Arten der Gattung Lupinus. Die verschiedenen Namen spiegeln die lange Kulturgeschichte und regionale Traditionen wider. In der modernen Landwirtschaft und im Gartenbau wird meist der Begriff 'Lupine' verwendet, ergänzt um die Artbezeichnung (Weiße, Blaue, Gelbe Lupine) und den Hinweis auf Süß- oder Bitterlupine.
  20. Woran erkennt man den Unterschied zwischen Bitter- und Süßlupinen?
    Der Unterschied zwischen Bitter- und Süßlupinen liegt im Alkaloidgehalt der Samen, ist aber äußerlich kaum erkennbar. Bitterlupinen enthalten hohe Mengen an Chinolizidin-Alkaloiden (über 0,05%), die einen charakteristisch bitteren Geschmack verursachen und sie ohne Behandlung ungenießbar machen. Süßlupinen sind züchterisch veränderte Sorten mit drastisch reduziertem Alkaloidgehalt (unter 0,05%), wodurch sie direkt verzehrbar sind. Optisch sind beide Formen nahezu identisch - die Pflanzen, Blüten und Samen sehen gleich aus. Der sicherste Weg zur Unterscheidung ist der Geschmackstest: Ein kleines Stück der rohen Samen zeigt bei Bitterlupinen sofort den intensiven bitteren Geschmack. Bei gekauftem Saatgut sollte die Sortenbezeichnung und Alkaloidgehalt auf der Verpackung angegeben sein. Viele moderne Sorten sind als 'Süßlupine' oder 'alkaloidarm' deklariert. Im Zweifel kann eine Laboranalyse Gewissheit schaffen. Für die Nutzung als Nahrungsmittel oder Futtermittel sind ausschließlich Süßlupinen geeignet, während Bitterlupinen hauptsächlich als Gründünger verwendet werden.
Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Zur Kategorie Lupine
Topseller
Kiepenkerl Gelbe Lupine 0,25kg Kiepenkerl Gelbe Lupine 0,25kg
Inhalt 0.25 Kilogramm (15,96 € * / 1 Kilogramm)
3,99 € *
Produktbild von Rudloff Bitterlupine 500g mit lila Etikett Informationen zu bodenverbessernder Wirkung und bienenfreundlichem Nutzen. Rudloff Bitterlupine 500g
Inhalt 0.5 Kilogramm (27,98 € * / 1 Kilogramm)
13,99 € *
Passende Artikel
Kiepenkerl Lupine Avalune Bicolour Kiepenkerl Lupine Avalune Bicolour
Inhalt 1 Portion
2,89 € *
Produktbild von Sperli Lupine SPERLIs Zauberkerzen mit bunten Blumen und Verpackungsdetails auf Deutsch Sperli Lupine SPERLI's Zauberkerzen
Inhalt 1 Portion
2,49 € *
Kiepenkerl Lupine Gartenzwerg Mischung Kiepenkerl Lupine Gartenzwerg Mischung
Inhalt 1 Portion
2,89 € *