Mikrobiologie im Pferde- und Rinderdung

Die faszinierende Welt der Mikroben in Pferde- und Rinderdung

Wer hätte gedacht, dass Pferde- und Rinderdung so spannend sein können? Diese unscheinbaren Hinterlassenschaften unserer vierbeinigen Freunde sind wahre Schatzkammern der Mikrobiologie und spielen eine entscheidende Rolle in der Landwirtschaft.

Kleine Helfer, große Wirkung: Mikroorganismen als Bodenverbesserer

  • Pferde- und Rinderdung: Hotspots mikrobieller Aktivität
  • Mikroorganismen: Die fleißigen Recycler organischen Materials
  • Ein komplexes Ökosystem aus Bakterien, Pilzen und Protozoen
  • Jedes Tier, jede Fütterung - eine einzigartige mikrobielle Zusammensetzung

Warum Pferde- und Rinderdung in der Landwirtschaft Gold wert sind

In der Landwirtschaft sind Pferde- und Rinderdung wahre Alleskönner. Sie versorgen nicht nur Pflanzen mit Nährstoffen, sondern verbessern auch die Bodenstruktur und fördern das Bodenleben. Im Gegensatz zu ihren chemischen Kollegen, den Mineraldüngern, bauen sie langfristig die Bodenfruchtbarkeit auf - sozusagen eine Investition in die Zukunft unserer Böden.

Interessanterweise unterscheiden sich Rinder- und Pferdedung in ihrem Nährstoffgehalt. Rinderdung enthält durchschnittlich 0,5% Stickstoff, 0,3% Phosphor und 0,5% Kalium. Pferdedung ist mit 0,7% Stickstoff, 0,4% Phosphor und 0,5% Kalium etwas nährstoffreicher. Die kleinen Helfer, unsere Mikroorganismen, setzen diese Nährstoffe langsam frei, sodass die Pflanzen über einen längeren Zeitraum versorgt werden.

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Ein Blick in die bunte Welt der Mikroben im Dung

Stellen Sie sich vor, Sie könnten in einen Tropfen Pferde- oder Rinderdung hineinzoomen - Sie würden staunen! Milliarden von Mikroorganismen tummeln sich dort und bilden ein komplexes Ökosystem. Diese winzigen Lebewesen sind die wahren Helden, wenn es um den Abbau organischer Substanzen und die Freisetzung von Nährstoffen geht.

Bakterien: Die Hauptakteure im Dung-Theater

Bakterien sind sozusagen die Stammgäste im Dung. Sie machen den Löwenanteil der mikrobiellen Biomasse aus und sind die Hauptakteure beim Abbau organischer Substanzen und der Nährstoffumwandlung.

Die Stars unter den Bakterien und ihre Spezialgebiete

Im Pferde- und Rinderdung finden wir vor allem Bakterien der Gattungen Bacillus, Clostridium, Bacteroides und Lactobacillus. Diese Mikroben sind wahre Spezialisten, wenn es um den Abbau von Cellulose, Hemicellulose und Lignin geht - den Hauptbestandteilen pflanzlicher Zellwände.

Bacillus-Arten sind die Allrounder unter den Bakterien. Sie produzieren Enzyme, die komplexe Kohlenhydrate aufschließen können. Clostridium-Bakterien hingegen sind die Anaerobier unter den Mikroben - sie bauen Cellulose auch ohne Sauerstoff ab. Bacteroides kümmern sich um die Hemicellulose, während Lactobacillus Zucker in Milchsäure umwandelt. Das senkt den pH-Wert und hält unerwünschte Keime in Schach.

Pferde- vs. Rinderdung: Ein mikrobiologisches Duell

Interessanterweise unterscheidet sich die bakterielle Zusammensetzung zwischen Pferde- und Rinderdung. Pferdedung enthält mehr celluloseabbauende Bakterien wie Ruminococcus und Fibrobacter. Im Rinderdung dagegen tummeln sich vermehrt methanbildende Archaeen und Bakterien, die Harnstoff abbauen können.

Diese Unterschiede sind kein Zufall, sondern das Ergebnis der verschiedenen Verdauungssysteme. Pferde sind Dickdarmfermentierer, während Rinder als Wiederkäuer über mehrere Vormägen verfügen. Jedes Tier hat also seine ganz eigene mikrobielle Signatur!

Pilze und Hefen: Die stillen Stars im Dung

Während Bakterien oft im Rampenlicht stehen, spielen Pilze eine ebenso wichtige Rolle, besonders wenn es um den Abbau ligninhaltiger Pflanzenreste geht. Mit ihren weitverzweigten Hyphen sind sie wahre Entdecker, die tief in das organische Material vordringen können.

Die Pilz-Prominenz und ihre ökologische Bedeutung

Zu den häufigsten Pilzen im Dung gehören Arten der Gattungen Aspergillus, Penicillium und Mucor. Diese Pilze sind wahre Alleskönner und produzieren eine Vielzahl von Enzymen, die selbst schwer abbaubare Substanzen wie Lignin und Cellulose knacken können.

Besonders faszinierend sind die koprophilen (dungliebenden) Pilze wie Pilobolus und Coprinus. Diese cleveren Organismen haben eine erstaunliche Strategie entwickelt, um ihre Sporen zu verbreiten - sie schießen sie regelrecht ab! Man könnte sagen, sie betreiben biologische Ballistik.

Pilze im Vergleich: Pferde- vs. Rinderdung

Interessanterweise zeigt Pferdedung in der Regel eine höhere Pilzdiversität als Rinderdung. Das liegt zum einen am höheren Fasergehalt, zum anderen an der lockereren Struktur, die mehr Sauerstoff zulässt - sozusagen ein Pilz-Paradies.

Im Rinderdung hingegen finden sich vermehrt anaerobe Pilze wie Neocallimastix und Piromyces. Diese Spezialisten haben sich darauf eingestellt, Cellulose auch ohne Sauerstoff abzubauen - eine beeindruckende Anpassungsleistung!

Protozoen und Co.: Die oft übersehenen Mitbewohner

Neben Bakterien und Pilzen beherbergt der Dung auch zahlreiche Protozoen. Diese einzelligen Eukaryoten sind sozusagen die Kontrolleure im mikrobiellen Ökosystem - sie ernähren sich von Bakterien und regulieren so deren Populationen.

Häufig anzutreffende Protozoen im Dung sind Ciliaten wie Entodinium und Flagellaten wie Trichomonas. Sie spielen eine wichtige Rolle im Nährstoffkreislauf, indem sie Bakterien verdauen und dabei Nährstoffe freisetzen - quasi ein mikrobielles Recycling-System.

Auch Nematoden (Fadenwürmer) sind im Dung zu finden. Diese winzigen Würmer ernähren sich von Bakterien und Pilzen und tragen so zur Regulierung der mikrobiellen Gemeinschaften bei - sie sind sozusagen die Wächter des mikrobiellen Gleichgewichts.

Die Vielfalt und Zusammensetzung der Mikroorganismen im Dung ist wirklich beeindruckend und von entscheidender Bedeutung für die Zersetzung und Nährstofffreisetzung. Jede Gruppe erfüllt spezifische Funktionen in diesem komplexen Ökosystem. Das faszinierende Zusammenspiel all dieser Mikroorganismen macht Pferde- und Rinderdung zu wertvollen natürlichen Düngern und Bodenverbesserern. Es zeigt uns einmal mehr, wie genial und komplex die Natur arbeitet - selbst in etwas so Unscheinbarem wie einem Haufen Dung!

Mikroorganismen im Dung: Kleine Helfer, große Wirkung

Es ist faszinierend, welch wichtige Rolle die winzigen Lebewesen in Pferde- und Rinderdung für unsere Böden spielen. Ihre Aktivitäten sind nicht nur für den ökologischen Landbau von unschätzbarem Wert, sondern tragen generell zur Bodenfruchtbarkeit und einem gesunden Nährstoffkreislauf bei.

Nährstoffe umwandeln und freisetzen - die Spezialität der Mikroben

Die Mikroorganismen im Dung sind wahre Meister der Nährstoffumwandlung. Sie zerlegen organische Substanzen und machen die darin enthaltenen Nährstoffe für Pflanzen verfügbar - ein faszinierender Prozess, den ich in meinem Garten immer wieder beobachten kann.

Der Stickstoffkreislauf - ein mikrobielles Meisterwerk

Im Stickstoffkreislauf übernehmen verschiedene Mikroorganismen wichtige Aufgaben:

  • Ammonifizierende Bakterien wandeln organischen Stickstoff in Ammonium um
  • Nitrifizierende Bakterien oxidieren Ammonium zu Nitrat
  • Denitrifizierende Bakterien reduzieren Nitrat zu gasförmigem Stickstoff

Besonders beeindruckend finde ich die Symbiose zwischen Leguminosen und Knöllchenbakterien. Diese Bakterien können tatsächlich Luftstickstoff binden und für Pflanzen nutzbar machen - eine erstaunliche Leistung der Natur!

Phosphor und Kalium - schwer zugänglich, aber wichtig

Auch bei der Freisetzung von Phosphor und Kalium leisten Mikroorganismen Großartiges:

  • Phosphatlösende Bakterien und Pilze machen gebundenen Phosphor für Pflanzen verfügbar
  • Kaliumfreisetzende Mikroorganismen lösen Kalium aus Mineralien

Diese Prozesse sind unglaublich wichtig, da Phosphor und Kalium oft im Boden festgelegt sind und von Pflanzen nicht direkt aufgenommen werden können. Die Mikroben fungieren hier quasi als Übersetzer zwischen Boden und Pflanze.

Humusbildung und Bodenstruktur - das Fundament für fruchtbare Böden

Die fleißigen Mikroorganismen tragen auch zur Bildung von Humus bei - dem schwarzen Gold der Gärtner und Landwirte. Humus ist für die Bodenfruchtbarkeit von immenser Bedeutung.

Wie Mikroben Humus formen

Bei der Humusbildung laufen verschiedene mikrobielle Prozesse ab:

  • Zersetzer wie Pilze und Bakterien bauen organisches Material ab
  • Andere Mikroorganismen synthetisieren neue, komplexe organische Verbindungen
  • Durch mikrobielle Aktivität entstehen stabile Huminstoffe

Es ist wirklich erstaunlich, wie effizient die Natur arbeitet. Nichts geht verloren, alles wird umgewandelt und wiederverwertet - ein perfektes Kreislaufsystem.

Bodenstruktur verbessern - ein mikrobieller Nebeneffekt

Die Aktivität der Mikroorganismen verbessert auch die physikalischen Eigenschaften des Bodens:

  • Bildung von Bodenaggregaten durch mikrobielle Ausscheidungen
  • Verbesserung der Wasserspeicherkapazität
  • Erhöhung der Luftdurchlässigkeit

Ein gut strukturierter Boden ist das A und O für gesunde Pflanzen und hohe Erträge. Die Mikroben leisten hier wertvolle Aufbauarbeit.

Pflanzenschutz auf natürliche Art

Neben ihrer Rolle bei der Nährstoffversorgung haben Mikroorganismen im Dung auch eine wichtige Schutzfunktion für Pflanzen. Sie sind sozusagen die natürliche Polizei im Boden.

Die guten Mikroben im Dung

Im Dung finden sich viele nützliche Mikroorganismen, die Pflanzenpathogene in Schach halten können:

  • Trichoderma-Pilze, die parasitisch auf anderen Pilzen wachsen
  • Bacillus subtilis, ein Bakterium mit antimikrobieller Wirkung
  • Pseudomonas fluorescens, das Antibiotika produziert

Diese natürlichen 'Bodyguards' der Pflanzen zeigen eindrucksvoll, wie sich die Natur selbst reguliert.

Wie die Mikroben Krankheiten bekämpfen

Die antagonistischen Mikroorganismen nutzen verschiedene clevere Strategien zur Bekämpfung von Pflanzenpathogenen:

  • Konkurrenz um Nährstoffe und Lebensraum
  • Produktion von antibiotisch wirksamen Substanzen
  • Induktion der Pflanzenabwehr
  • Parasitismus auf Schadorganismen

Diese natürlichen Mechanismen können helfen, den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. In meinem eigenen Garten habe ich sehr gute Erfahrungen mit der Anwendung von Kompost gemacht, der reich an nützlichen Mikroorganismen ist.

Die vielfältigen ökologischen Funktionen der Mikroorganismen im Dung zeigen deutlich, wie wichtig diese unsichtbaren Helfer für eine nachhaltige Landwirtschaft sind. Sie tragen nicht nur zur Nährstoffversorgung bei, sondern verbessern auch die Bodenstruktur und schützen Pflanzen vor Krankheiten. Durch den gezielten Einsatz von Pferde- und Rinderdung können wir diese natürlichen Prozesse unterstützen und die Bodenfruchtbarkeit langfristig erhalten. Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Gutes in einem simplen Haufen Dung stecken kann!

Was die mikrobielle Gemeinschaft im Dung beeinflusst

Es ist wirklich faszinierend, wie viele Faktoren die Zusammensetzung und Aktivität der Mikroorganismen in Pferde- und Rinderdung beeinflussen. Diese winzigen Lebewesen sind entscheidend für die Qualität und Wirksamkeit des Dungs als Düngemittel und Bodenverbesserer.

Fütterung und Haltung: Der Einfluss auf unsere kleinen Helfer

Was die Tiere fressen und wie sie gehalten werden, wirkt sich direkt auf die Mikroben in ihrem Dung aus. Das habe ich in meinem eigenen Garten schon oft beobachten können.

Wie sich verschiedene Futtermittel auswirken

Die Futterwahl spielt eine große Rolle. Grünfutter fördert Cellulose-abbauende Bakterien, während Kraftfutter den Anteil an Stärke-verwertenden Mikroorganismen erhöht. Bei Pferden, die viel Heu fressen, finden wir im Dung mehr faserabbauende Bakterien wie Fibrobacter und Ruminococcus.

Eine abwechslungsreiche Ernährung scheint die mikrobielle Vielfalt im Dung zu fördern. Tiere auf der Weide haben oft eine vielfältigere Darmflora als solche, die nur im Stall stehen. Das wirkt sich positiv auf die Nährstoffe im Dung aus.

Medikamente und Zusatzstoffe: Nicht immer förderlich

Antibiotika können die Mikroben im Darm und Dung ziemlich durcheinanderbringen. Studien zeigen, dass nach einer Antibiotika-Behandlung die Vielfalt der Mikroorganismen im Dung stark abnimmt und sich erst nach Wochen wieder erholt.

Auch Wurmkuren und andere Medikamente können die Zusammensetzung der Mikroben verändern. Interessanterweise können manche Zusatzstoffe wie Probiotika die Vielfalt und Aktivität nützlicher Bakterien im Darm und Dung sogar fördern.

Lagerung und Reifung: Zeit für Veränderung

Wie und wie lange der Dung gelagert wird, beeinflusst die mikrobielle Aktivität und die Nährstoffzusammensetzung erheblich.

Wie sich die mikrobielle Zusammensetzung während der Lagerung verändert

Frischer Dung enthält hauptsächlich Bakterien aus dem Darm der Tiere. Während der Lagerung verändert sich diese Zusammensetzung. Zunächst vermehren sich aerobe Bakterien. Mit der Zeit entstehen anaerobe Zonen, in denen sich Bakterien ohne Sauerstoffbedarf ansiedeln.

Im Laufe der Zeit nimmt die Vielfalt der Mikroorganismen zu. Pilze wie Actinomyceten spielen eine wichtige Rolle beim Abbau komplexer organischer Verbindungen. Sie tragen zur Humusbildung bei und produzieren Stoffe, die das Pflanzenwachstum fördern können.

Die besten Bedingungen für mikrobielle Aktivität

Für eine optimale Reifung des Dungs sollten wir auf folgende Punkte achten:

  • Feuchtigkeit: 50-60% sind ideal. Zu trocken, und die Mikroben werden träge; zu nass, und wir riskieren Fäulnis.
  • Belüftung: Regelmäßiges Umsetzen hält die aeroben Prozesse am Laufen und verhindert unangenehme Gerüche.
  • C/N-Verhältnis: Ein Verhältnis von etwa 25:1 scheint für die Mikroben am besten zu sein.
  • Temperatur: Zwischen 40-60°C fühlen sich die meisten Mikroben am wohlsten. Zu heiß, und wir könnten nützliche Organismen abtöten.

Bei richtiger Lagerung und Reifung erhöht sich der Anteil an stabilen organischen Verbindungen. Das verbessert die Düngewirkung und fördert die Humusbildung im Boden - ein echter Gewinn für jeden Gärtner!

Umweltfaktoren: Die äußeren Einflüsse

Auch die Umgebungsbedingungen spielen eine wichtige Rolle für die Mikroben im Dung, sowohl während der Lagerung als auch nach der Ausbringung auf den Boden.

Temperatur und Feuchtigkeit: Ein sensibles Gleichgewicht

Die Temperatur beeinflusst, wie schnell die Mikroben arbeiten. Unter 10°C wird es für die meisten zu kalt, und sie werden langsam. Am aktivsten sind sie meist zwischen 20-40°C, wobei einige Heißsporne sogar noch höhere Temperaturen mögen.

Auch die Feuchtigkeit ist entscheidend. Zu trocken, und die Mikroben stellen ihre Arbeit ein; zu nass, und sie ersticken förmlich. Eine Feuchtigkeit von 50-60% scheint der goldene Mittelweg zu sein.

pH-Wert und Sauerstoff: Die chemische Umgebung

Der pH-Wert bestimmt, welche Mikroben sich im Dung wohlfühlen. Die meisten Bakterien mögen es leicht sauer bis neutral, etwa zwischen 6,0 und 7,5. Pilze sind da etwas flexibler und kommen auch mit leicht saureren Bedingungen gut klar.

Die Sauerstoffverfügbarkeit entscheidet, ob Luftliebhaber oder -muffel die Oberhand gewinnen. Gute Belüftung fördert aerobe Bakterien und Pilze, die für einen schnellen und geruchsarmen Abbau sorgen. Bei Sauerstoffmangel können sich anaerobe Bakterien vermehren, was zu unerwünschten Fäulnisprozessen führen kann.

Interessanterweise können wir diese Umweltfaktoren gezielt steuern, um bestimmte mikrobielle Prozesse zu fördern. So kann man beispielsweise durch kontrollierte anaerobe Bedingungen die Bildung von Biogas fördern, während aerobe Bedingungen die Kompostierung beschleunigen.

Wenn wir all diese Einflussfaktoren berücksichtigen, können wir die mikrobielle Gemeinschaft im Dung optimal nutzen und seine Qualität als Düngemittel und Bodenverbesserer maximieren. Durch gezieltes Management können wir Gärtner die positiven Effekte des Dungs auf die Bodengesundheit und das Pflanzenwachstum verstärken. Es ist faszinierend zu sehen, wie viel Einfluss wir auf diese winzige Welt haben können!

Anwendung und Nutzen im ökologischen Landbau

Im ökologischen Landbau spielen Pferde- und Rinderdung eine wichtige Rolle für die Bodengesundheit und Pflanzenentwicklung. Die mikrobiellen Gemeinschaften in diesen natürlichen Düngern leisten dabei einen entscheidenden Beitrag.

Förderung der Bodenfruchtbarkeit

Die langfristigen Effekte von Pferde- und Rinderdung auf die Bodengesundheit sind beeindruckend. Der stetige Eintrag organischer Substanzen und die Aktivität der Mikroorganismen verbessern die Bodenstruktur erheblich. Das Ergebnis: eine höhere Wasserspeicherkapazität und bessere Durchlüftung des Bodens.

Im Vergleich zu synthetischen Düngern bieten Pferde- und Rinderdung einige Vorteile:

  • Nährstoffe werden langsam, aber kontinuierlich freigesetzt
  • Das Bodenleben wird gefördert
  • Die Humusbildung wird unterstützt
  • Die Kationenaustauschkapazität erhöht sich

Diese Faktoren tragen zu einer nachhaltigen Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit bei, die weit über die reine Nährstoffversorgung hinausgeht.

Biologische Pflanzenstärkung

Die Mikroorganismen im Pferde- und Rinderdung wirken als natürliche Biostimulanzien und fördern das Pflanzenwachstum auf vielfältige Weise:

  • Sie produzieren Phytohormone
  • Sie verbessern die Nährstoffaufnahme
  • Sie schützen vor Krankheitserregern

Besonders spannend finde ich die Förderung der Wurzelentwicklung. Die Mikroorganismen aus dem Dung können die Wurzelbildung stimulieren und die Wurzeloberfläche vergrößern. Das verbessert die Wasser- und Nährstoffaufnahme der Pflanzen enorm.

Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft

Der Einsatz von Pferde- und Rinderdung im ökologischen Landbau trägt zur Reduzierung von Nährstoffverlusten bei. Durch die langsame Freisetzung der Nährstoffe werden Auswaschungen und Verdunstungsverluste minimiert.

Die Integration von Tierhaltung und Pflanzenbau in Betriebskreisläufe ist ein Paradebeispiel für nachhaltige Landwirtschaft. Der anfallende Dung wird sinnvoll genutzt, während die Pflanzen von den vielfältigen positiven Effekten profitieren. So schließt sich der Kreis, und die Abhängigkeit von externen Inputs wird reduziert.

Mikrobiologie im Dung: Wertvolle Helfer mit großer Wirkung

Die Bedeutung der Dungmikrobiologie für den ökologischen Landbau kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die vielfältigen mikrobiellen Gemeinschaften in Pferde- und Rinderdung leisten Erstaunliches:

  • Sie setzen Nährstoffe frei und machen sie für Pflanzen verfügbar
  • Sie verbessern die Bodenstruktur und fördern die Humusbildung
  • Sie stärken die Pflanzengesundheit und kurbeln das Wachstum an
  • Sie tragen zur biologischen Schädlingskontrolle bei

Die Forschung in diesem Bereich steckt noch in den Kinderschuhen. Zukünftige Studien werden sich vermutlich darauf konzentrieren, wie wir bestimmte mikrobielle Gemeinschaften gezielt nutzen können. Vielleicht lassen sich so eines Tages maßgeschneiderte Dünger für spezifische Anwendungen entwickeln.

Eine spannende Frage ist auch, wie sich der Klimawandel auf die Dungmikrobiologie auswirken wird. Veränderte Temperaturen und Niederschlagsmuster könnten die Zusammensetzung und Aktivität der mikrobiellen Gemeinschaften beeinflussen.

Je mehr wir über die faszinierende Welt der Mikroorganismen im Dung lernen, desto besser können wir sie für eine nachhaltige und ertragreiche Landwirtschaft nutzen. Die winzigen Helfer im Pferde- und Rinderdung werden auch in Zukunft eine Schlüsselrolle spielen – als Grundlage für gesunde Böden und vitale Pflanzen. In meinem eigenen Garten habe ich die positiven Effekte schon oft beobachten können, und ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Gutes in einem simplen Haufen Dung stecken kann!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind die wichtigsten Mikroorganismen in Pferdedung und Rinderdung?
    In Pferde- und Rinderdung finden sich verschiedene Mikroorganismen, die jeweils spezielle Funktionen erfüllen. Die Hauptakteure sind Bakterien der Gattungen Bacillus, Clostridium, Bacteroides und Lactobacillus. Bacillus-Arten produzieren Enzyme zum Aufschluss komplexer Kohlenhydrate, während Clostridium-Bakterien Cellulose auch ohne Sauerstoff abbauen können. Bacteroides kümmern sich um Hemicellulose und Lactobacillus wandelt Zucker in Milchsäure um. Neben Bakterien spielen Pilze wie Aspergillus, Penicillium und Mucor eine wichtige Rolle beim Abbau von Lignin und Cellulose. Besonders faszinierend sind koprophile Pilze wie Pilobolus und Coprinus, die ihre Sporen regelrecht abschießen. Zusätzlich finden sich Protozoen wie Entodinium und Trichomonas, die als Regulatoren im mikrobiellen Ökosystem fungieren und Bakterienpopulationen kontrollieren.
  2. Wie verbessern Mikroorganismen aus Tierdung die Bodenfruchtbarkeit?
    Mikroorganismen aus Tierdung verbessern die Bodenfruchtbarkeit auf vielfältige Weise. Sie wandeln organische Substanzen um und setzen dabei Nährstoffe frei, die Pflanzen direkt aufnehmen können. Ammonifizierende Bakterien verwandeln organischen Stickstoff in Ammonium, während nitrifizierende Bakterien Ammonium zu pflanzenverfügbarem Nitrat oxidieren. Phosphatlösende Bakterien und Pilze machen gebundenen Phosphor verfügbar, und kaliumfreisetzende Mikroorganismen lösen Kalium aus Mineralien. Zusätzlich tragen die Mikroben zur Humusbildung bei, dem "schwarzen Gold" der Gärtner. Durch ihre Ausscheidungen verbessern sie die Bodenstruktur, erhöhen die Wasserspeicherkapazität und fördern die Luftdurchlässigkeit. Die mikrobiellen Aktivitäten schaffen stabile Bodenaggregate und unterstützen langfristig die Bodenfruchtbarkeit - eine echte Investition in die Zukunft des Bodens.
  3. Welche Rolle spielen Stallmist und Mist im ökologischen Landbau?
    Im ökologischen Landbau sind Stallmist und Mist unverzichtbare Grundlagen für nachhaltige Bewirtschaftung. Sie fördern die biologische Aktivität im Boden und unterstützen den natürlichen Nährstoffkreislauf. Die enthaltenen Mikroorganismen wirken als natürliche Biostimulanzien, produzieren Phytohormone und stärken die Pflanzengesundheit. Durch die langsame, kontinuierliche Nährstofffreisetzung werden Auswaschungsverluste minimiert und die Pflanzen gleichmäßig versorgt. Stallmist verbessert die Bodenstruktur nachhaltig und erhöht die Kationenaustauschkapazität. In integrierten Betriebskreisläufen schließt sich durch die Nutzung von Tierdung der ökologische Kreislauf - Pflanzen ernähren die Tiere, deren Dung wiederum die Böden nährt. Dies reduziert die Abhängigkeit von externen Inputs und trägt zur Nachhaltigkeit bei. Die vielfältigen mikrobiellen Gemeinschaften im Mist unterstützen zudem die biologische Schädlingskontrolle.
  4. Warum haben celluloseabbauende Bakterien eine besondere Bedeutung im Pferdedung?
    Celluloseabbauende Bakterien haben im Pferdedung eine besonders wichtige Funktion, da Pferde als Dickdarmfermentierer große Mengen an Fasermaterial über ihr Futter aufnehmen. Die faserreiche Ernährung mit Heu und Gras führt zu einem hohen Cellulosegehalt im Pferdedung. Bakterien wie Ruminococcus und Fibrobacter sind spezialisiert auf den Abbau dieser komplexen Pflanzenfasern. Sie produzieren spezielle Enzyme (Cellulasen), die die stabilen Cellulose-Moleküle aufbrechen und in einfache Zucker umwandeln können. Dieser Abbauprozess ist entscheidend für die Freisetzung der in den Pflanzenfasern gebundenen Nährstoffe. Da Pferdedung aufgrund des Verdauungssystems eine lockere Struktur aufweist, die mehr Sauerstoff zulässt, finden celluloseabbauende Bakterien optimale Bedingungen vor. Dies macht Pferdedung zu einem besonders wertvollen organischen Dünger mit hoher biologischer Aktivität.
  5. Was unterscheidet Pferdedung von Rinderdung in der mikrobiellen Zusammensetzung?
    Die mikrobielle Zusammensetzung von Pferde- und Rinderdung unterscheidet sich aufgrund der verschiedenen Verdauungssysteme erheblich. Pferdedung enthält mehr celluloseabbauende Bakterien wie Ruminococcus und Fibrobacter, da Pferde als Dickdarmfermentierer Fasermaterial hauptsächlich im Dickdarm verdauen. Die lockere Struktur des Pferdedungs begünstigt aerobe Mikroorganismen und führt zu einer höheren Pilzdiversität. Rinderdung hingegen weist als Produkt von Wiederkäuern eine andere Zusammensetzung auf. Hier finden sich vermehrt methanbildende Archaeen und harnstoffabbauende Bakterien. Durch die Vormagen-Verdauung enthält Rinderdung mehr anaerobe Pilze wie Neocallimastix und Piromyces. Der Nährstoffgehalt variiert ebenfalls: Pferdedung ist mit 0,7% Stickstoff, 0,4% Phosphor und 0,5% Kalium etwas nährstoffreicher als Rinderdung (0,5% Stickstoff, 0,3% Phosphor, 0,5% Kalium). Diese Unterschiede machen beide Dungarten für verschiedene Anwendungen wertvoll.
  6. Wie unterscheidet sich organischer Dünger von Mineraldünger in der Wirkungsweise?
    Organischer Dünger und Mineraldünger wirken grundlegend verschieden auf Boden und Pflanzen. Mineraldünger stellt Nährstoffe sofort in wasserlöslicher Form zur Verfügung, was zu schnellem Pflanzenwachstum führt, aber auch Auswaschungsrisiken birgt. Organische Dünger wie Pferde- und Rinderdung hingegen setzen Nährstoffe langsam und kontinuierlich frei, da Mikroorganismen die organischen Substanzen erst aufschließen müssen. Diese biologische Aktivität verbessert gleichzeitig die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben. Während Mineraldünger nur Nährstoffe liefert, baut organischer Dünger langfristig die Bodenfruchtbarkeit auf. Er erhöht die Kationenaustauschkapazität, verbessert die Wasserspeicherung und unterstützt die Humusbildung. Die enthaltenen Mikroorganismen wirken als natürliche Biostimulanzien und stärken die Pflanzengesundheit. Organische Dünger sind somit eine Investition in die nachhaltige Bodengesundheit, während Mineraldünger primär der kurzfristigen Nährstoffversorgung dient.
  7. Welche Vorteile hat Kompost gegenüber frischem Tierdung?
    Kompost bietet gegenüber frischem Tierdung mehrere wichtige Vorteile für die Gartenpflege. Während der Kompostierung werden schädliche Keime und Unkrautsamen durch hohe Temperaturen (40-60°C) abgetötet, was bei frischem Dung nicht der Fall ist. Die mikrobielle Zusammensetzung verändert sich positiv - es entstehen mehr stabile organische Verbindungen und Huminstoffe. Kompost ist pH-neutral und weniger aggressiv zu Pflanzenwurzeln, während frischer Dung durch hohe Ammoniak-Konzentrationen Wurzelschäden verursachen kann. Die Nährstoffe in Kompost liegen in ausgeglichenerer Form vor und werden gleichmäßiger freigesetzt. Durch die Reifung erhöht sich der Anteil an nützlichen Mikroorganismen wie Actinomyceten, die das Pflanzenwachstum fördern. Kompost riecht angenehm erdig, während frischer Dung stark ausdünstet. Die Lagerung und Handhabung ist bei Kompost einfacher, und er kann ganzjährig problemlos ausgebracht werden, ohne Verbrennungsgefahr für die Pflanzen.
  8. Welche Nährstoffe enthalten Pferde- und Rinderdung in welchen Mengen?
    Pferde- und Rinderdung unterscheiden sich in ihrem Nährstoffgehalt aufgrund der verschiedenen Verdauungssysteme und Fütterung. Pferdedung ist generell nährstoffreicher und enthält durchschnittlich 0,7% Stickstoff, 0,4% Phosphor und 0,5% Kalium. Rinderdung weist etwas geringere Werte auf: 0,5% Stickstoff, 0,3% Phosphor und 0,5% Kalium. Zusätzlich zu den Hauptnährstoffen enthalten beide Dungarten wichtige Spurenelemente wie Magnesium, Schwefel, Eisen und Mangan. Der organische Kohlenstoffgehalt liegt bei beiden Dungarten zwischen 15-25%, was zur Humusbildung beiträgt. Die Trockensubstanz variiert je nach Lagerung und beträgt etwa 20-30%. Wichtig ist, dass diese Nährstoffe durch Mikroorganismen langsam freigesetzt werden, wodurch eine kontinuierliche Versorgung der Pflanzen über mehrere Monate gewährleistet wird. Das C/N-Verhältnis liegt idealerweise bei etwa 25:1, was optimale Bedingungen für die mikrobielle Aktivität schafft.
  9. Wo kann man hochwertigen Pferdedung und Rinderdung für den Garten kaufen?
    Hochwertigen Pferde- und Rinderdung gibt es bei verschiedenen Anbietern, wobei die Qualität entscheidend ist. Lokale Reitställe und Bauernhöfe bieten oft frischen oder bereits abgelagerten Dung direkt ab Hof an. Gartencenter und Gartenfachhändler wie samen.de führen meist fertig kompostierten Stallmist oder Dungpellets, die besonders praktisch in der Handhabung sind. Online-Händler bieten eine große Auswahl verschiedener Dungarten und liefern oft versandkostenfrei ab bestimmten Bestellmengen. Raiffeisen-Märkte und landwirtschaftliche Genossenschaften haben ebenfalls organische Dünger im Sortiment. Bei der Auswahl sollte man auf Qualitätszertifikate achten - samen.de und andere seriöse Gartenfachhändler garantieren meist schadstoffgeprüfte Qualität. Wichtig ist auch die richtige Lagerung und der Reifegrad des Dungs. Für kleinere Gärten sind abgepackte, kompostierte Varianten oft die bessere Wahl, da sie gleichmäßiger in der Qualität und einfacher zu dosieren sind.
  10. Was sollte beim Kauf von Stallmist und organischen Düngern beachtet werden?
    Beim Kauf von Stallmist und organischen Düngern sind mehrere Qualitätskriterien entscheidend. Zunächst sollte der Reifegrad beachtet werden - gut abgelagerter oder kompostierter Mist ist frischem vorzuziehen, da er keine Pflanzenschäden verursacht. Die Herkunft spielt eine wichtige Rolle: Mist von Tieren aus artgerechter Haltung ohne Antibiotika-Behandlung ist qualitativ hochwertiger. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de achten auf schadstoffgeprüfte Qualität und können die Herkunft nachweisen. Der Feuchtigkeitsgehalt sollte optimal sein - zu trocken bedeutet wenig mikrobielle Aktivität, zu feucht kann zu Fäulnis führen. Das C/N-Verhältnis von etwa 25:1 ist ideal für die Kompostierung. Wichtig ist auch die Abwesenheit von Unkrautsamen und Krankheitserregern. Bei abgepackten Produkten sollten Nährstoffangaben und Inhaltsstoffe klar deklariert sein. Die Lagerung beim Händler sollte trocken und vor Witterung geschützt erfolgen. Seriöse Anbieter bieten Beratung zur richtigen Anwendung und Dosierung.
  11. Wie funktioniert der Stickstoffkreislauf durch mikrobielle Prozesse im Boden?
    Der Stickstoffkreislauf ist ein komplexes mikrobielles Meisterwerk, das verschiedene Bakteriengruppen koordiniert durchführen. Ammonifizierende Bakterien starten den Prozess, indem sie organischen Stickstoff aus Pflanzenresten und Dung in Ammonium (NH4+) umwandeln. Nitrifizierende Bakterien übernehmen dann das Ammonium und oxidieren es in zwei Schritten: Nitrosomonas-Bakterien wandeln Ammonium zu Nitrit (NO2-) um, während Nitrobacter-Bakterien Nitrit zu Nitrat (NO3-) oxidieren. Nitrat ist die von den meisten Pflanzen bevorzugte Stickstoffform. Denitrifizierende Bakterien schließen den Kreislauf, indem sie unter sauerstoffarmen Bedingungen Nitrat zu gasförmigem Stickstoff reduzieren, der in die Atmosphäre entweicht. Besonders faszinierend ist die Stickstoff-Fixierung durch Knöllchenbakterien an Leguminosen, die Luftstickstoff direkt für Pflanzen verfügbar machen können. Diese mikrobiellen Prozesse sind temperatur- und pH-abhängig und werden durch die organische Substanz im Dung optimal unterstützt.
  12. Welche Bedeutung haben anaerobe und aerobe Bakterien bei der Dungzersetzung?
    Anaerobe und aerobe Bakterien erfüllen unterschiedliche, aber gleichermaßen wichtige Funktionen bei der Dungzersetzung. Aerobe Bakterien benötigen Sauerstoff und dominieren in gut durchlüfteten, frischen Dungschichten. Sie bauen organische Substanzen schnell ab, produzieren dabei Wärme und CO2, was zu geruchsarmem, effizienten Abbau führt. Pilze wie Actinomyceten gedeihen unter aeroben Bedingungen besonders gut und tragen zur Humusbildung bei. Anaerobe Bakterien hingegen arbeiten ohne Sauerstoff in den tieferen, verdichteten Dungschichten. Sie führen Gärungsprozesse durch und produzieren Methan, Schwefelwasserstoff und organische Säuren. Clostridium-Bakterien können auch ohne Sauerstoff Cellulose abbauen. Während aerobe Zersetzung schneller und geruchsärmer verläuft, ermöglichen anaerobe Prozesse die Konservierung bestimmter Nährstoffe. Eine optimale Dungzersetzung nutzt beide Prozesse - durch regelmäßiges Wenden wird die aerobe Aktivität gefördert, während anaerobe Zonen wichtige Gärungsprozesse ermöglichen.
  13. Wie entstehen Humus und stabile organische Verbindungen durch Mikroorganismen?
    Die Humusbildung ist ein faszinierender mikrobieller Prozess, bei dem organische Substanzen in stabile, langfristig wirksame Bodenbestandteile umgewandelt werden. Zunächst bauen Zersetzer wie Pilze und Bakterien das organische Material aus dem Dung ab und zerlegen komplexe Moleküle wie Cellulose und Lignin. Dabei entstehen einfachere Verbindungen, die von anderen Mikroorganismen weiterverarbeitet werden. In einem zweiten Schritt synthetisieren spezielle Mikroorganismen neue, komplexe organische Verbindungen - die Huminstoffe. Actinomyceten spielen hierbei eine Schlüsselrolle, da sie besonders effizient stabile organische Moleküle bilden können. Diese Huminstoffe sind chemisch sehr beständig und können jahrzehntelang im Boden verbleiben. Mikrobielle Ausscheidungen wie Polysaccharide wirken als Bindemittel und verkleben Bodenpartikel zu stabilen Aggregaten. Durch diese Prozesse entstehen Humusverbindungen, die nicht nur Nährstoffe speichern, sondern auch die Bodenstruktur, Wasserspeicherung und Kationenaustauschkapazität nachhaltig verbessern.
  14. Welche Rolle spielen Pilze und Protozoen im mikrobiellen Dung-Ökosystem?
    Pilze und Protozoen erfüllen wichtige Funktionen im komplexen mikrobiellen Dung-Ökosystem und ergänzen die bakterielle Aktivität optimal. Pilze wie Aspergillus, Penicillium und Mucor sind wahre Spezialisten beim Abbau schwer zersetzbarer Substanzen wie Lignin und Cellulose. Mit ihren weitverzweigten Hyphen dringen sie tief in organisches Material vor und erschließen Nährstoffe, die Bakterien nicht erreichen können. Koprophile Pilze wie Pilobolus haben sogar spezielle Mechanismen zur Sporenverbreitung entwickelt. Protozoen fungieren als natürliche Regulatoren im mikrobiellen System - sie ernähren sich von Bakterien und kontrollieren deren Populationen. Ciliaten wie Entodinium und Flagellaten wie Trichomonas verdauen Bakterien und setzen dabei wichtige Nährstoffe frei, die wieder anderen Mikroorganismen zur Verfügung stehen. Nematoden (Fadenwürmer) regulieren sowohl Bakterien- als auch Pilzpopulationen und tragen zur Aufrechterhaltung des mikrobiellen Gleichgewichts bei. Dieses Zusammenspiel verschiedener Organismengruppen macht das Dung-Ökosystem besonders effizient und stabil.
  15. Wie wird Mist richtig kompostiert und gelagert?
    Die richtige Kompostierung und Lagerung von Mist erfordert Beachtung mehrerer wichtiger Faktoren für optimale mikrobielle Aktivität. Der Feuchtigkeitsgehalt sollte zwischen 50-60% liegen - bei zu trocknem Mist arbeiten die Mikroben träge, bei zu feuchtem Material droht Fäulnis. Regelmäßiges Umsetzen alle 3-4 Wochen fördert die Belüftung und hält aerobe Prozesse am Laufen, was geruchsarme Kompostierung gewährleistet. Die ideale Temperatur liegt zwischen 40-60°C - dabei werden Unkrautsamen und Krankheitserreger abgetötet, ohne nützliche Mikroorganismen zu schädigen. Ein optimales C/N-Verhältnis von etwa 25:1 unterstützt die mikrobielle Aktivität. Der Komposthaufen sollte mindestens 1 Meter hoch und breit sein, um die nötige Masse für Selbsterhitzung zu erreichen. Eine Abdeckung schützt vor Austrocknung und Auswaschung. Die Lagerung erfolgt am besten auf befestigtem Untergrund mit Sickerwasser-Auffang. Nach 6-12 Monaten ist der Kompost reif und riecht angenehm erdig. Gute Kompostierung verwandelt Mist in wertvollen, pflanzenschonenden Dünger.
  16. Welche Faktoren beeinflussen die mikrobielle Aktivität in gelagertem Dung?
    Verschiedene Umweltfaktoren beeinflussen die mikrobielle Aktivität in gelagertem Dung erheblich und bestimmen dessen Qualität als Düngemittel. Die Temperatur spielt eine zentrale Rolle - unter 10°C werden die meisten Mikroben träge, während sie zwischen 20-40°C am aktivsten sind. Einige thermophile Bakterien bevorzugen sogar noch höhere Temperaturen. Die Feuchtigkeit ist kritisch: 50-60% gelten als optimal, da zu wenig Wasser die mikrobiellen Prozesse stoppt und zu viel Sauerstoffmangel verursacht. Der pH-Wert beeinflusst, welche Mikroorganismen dominieren - die meisten Bakterien bevorzugen pH 6,0-7,5, während Pilze auch saurere Bedingungen tolerieren. Die Sauerstoffverfügbarkeit entscheidet über aerobe oder anaerobe Prozesse. Gute Belüftung fördert effizienten, geruchsarmen Abbau durch aerobe Bakterien. Das C/N-Verhältnis sollte etwa 25:1 betragen für optimale Aktivität. Auch die Zugabe von Strukturmaterial wie Stroh verbessert die Belüftung. Diese Faktoren lassen sich durch gezieltes Management steuern, um die gewünschten mikrobiellen Prozesse zu fördern.
  17. Stimmt es, dass frischer Dung schädlich für Pflanzen ist?
    Ja, frischer Dung kann tatsächlich schädlich für Pflanzen sein, und das aus mehreren mikrobiologischen und chemischen Gründen. Frischer Dung enthält hohe Konzentrationen an Ammoniak und anderen stickstoffhaltigen Verbindungen, die in dieser Form wurzelschädigend wirken können - es kommt zu sogenannten "Verbrennungen" der Pflanzenwurzeln. Die intensive mikrobielle Aktivität beim anfänglichen Abbau entzieht dem Boden Stickstoff und Sauerstoff, was zu temporärer Nährstoffkonkurrenz führt. Zudem können pathogene Bakterien und Pilze im frischen Dung Pflanzenkrankheiten verursachen. Unkrautsamen im unverrotteten Material keimen und konkurrieren mit Kulturpflanzen. Der pH-Wert von frischem Dung ist oft ungünstig und kann das Bodengleichgewicht stören. Während der ersten Wochen der Lagerung produzieren Mikroorganismen aggressive Abbauprodukte und organische Säuren. Deshalb sollte Dung mindestens 3-6 Monate abgelagert oder kompostiert werden, bevor er ausgebracht wird. Dann haben die Mikroorganismen die schädlichen Verbindungen abgebaut und nützliche, stabile Humusstoffe gebildet.
  18. Zu welcher Jahreszeit sollte Tierdung ausgebracht werden?
    Die optimale Zeit für die Ausbringung von Tierdung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wobei die mikrobielle Aktivität und Nährstoffverfügbarkeit entscheidend sind. Der Herbst (Oktober-November) ist ideal für die Ausbringung von abgelagertem Dung, da die Mikroorganismen über Winter arbeiten können und die Nährstoffe bis zur nächsten Wachstumsperiode freigesetzt werden. Die Bodenfeuchtigkeit ist meist optimal, und die Gefahr der Nährstoffauswaschung ist gering. Im Frühjahr (März-April) kann gut kompostierter Dung ausgebracht werden, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist und die mikrobielle Aktivität wieder zunimmt. Dabei sollte man auf ausreichende Bodenerwärmung (mindestens 5°C) achten, damit die Mikroorganismen aktiv werden. Eine Ausbringung im Hochsommer ist problematisch, da hohe Temperaturen und oft geringe Feuchtigkeit die mikrobielle Aktivität hemmen können. Winter-Ausbringung auf gefrorenen oder schneereichen Böden sollte vermieden werden, da Nährstoffverluste durch Oberflächenabfluss drohen. Die Einarbeitung in den Boden fördert die mikrobielle Aktivität und reduziert Nährstoffverluste.
  19. Was unterscheidet Viehdung von anderen organischen Düngern wie Biogas-Gärresten?
    Viehdung unterscheidet sich deutlich von anderen organischen Düngern wie Biogas-Gärresten in seiner mikrobiellen Zusammensetzung und Wirkungsweise. Frischer Viehdung enthält eine natürliche, vielfältige Mikroflora aus dem Verdauungssystem der Tiere, die sich über Millionen Jahre entwickelt hat. Diese Mikroorganismen sind perfekt an den Abbau organischer Substanzen angepasst. Biogas-Gärreste hingegen stammen aus einem technischen Fermentationsprozess, bei dem hauptsächlich methanproduzierende Bakterien aktiv waren. Die mikrobielle Vielfalt ist reduziert, da die Vergärung unter kontrollierten, anaeroben Bedingungen stattfand. Viehdung setzt Nährstoffe langsamer und kontinuierlicher frei, während Gärreste oft höhere sofort verfügbare Nährstoffkonzentrationen aufweisen. Die Humusbildung wird durch die natürliche Mikroflora im Viehdung besser gefördert. Kompost unterscheidet sich wiederum durch die gezielte aerobe Rotte, die zu stabileren Humusstoffen führt. Andere organische Dünger wie Hornspäne oder Knochenmehl haben spezifische Nährstoffprofile, aber weniger lebende Mikroorganismen. Viehdung bietet somit die natürlichste Form der Bodenverbesserung.
  20. Wie unterscheiden sich Dungpellets von frischem Pferdemist in der Anwendung?
    Dungpellets und frischer Pferdemist unterscheiden sich erheblich in Anwendung und Wirkungsweise, obwohl beide wertvoll für den Garten sind. Dungpellets sind getrockneter, oft kompostierter und gepresster Mist mit reduziertem Wassergehalt und konzentrierten Nährstoffen. Sie sind sauber zu handhaben, geruchsneutral und haben eine längere Lagerfähigkeit. Die mikrobielle Aktivität ist durch die Trocknung zunächst reduziert, erwacht aber bei Wasserkontakt wieder. Die Pellets lösen sich langsam auf und geben Nährstoffe gleichmäßig frei - ideal für Topfpflanzen und kleinere Gartenbereiche. Frischer Pferdemist hingegen enthält die vollständige, aktive Mikroflora und wirkt sofort bodenverbessernd. Er muss jedoch vor der Anwendung abgelagert werden, da er in frischem Zustand pflanzen-schädlich sein kann. Frischmist riecht intensiver, ist schwerer zu handhaben, aber günstiger pro Nährstoffeinheit. Er eignet sich besser für größere Flächen und langfristige Bodenverbesserung. Dungpellets sind praktischer für den Hobbygärtner, während Frischmist bei größeren Projekten wirtschaftlicher ist.
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