Nährstoffbalance für vitale Bonsai-Wurzeln

Nährstoffe in Bonsaierde: Das A und O für gesunde Miniatur-Bäume

Wenn es um Bonsai geht, ist die richtige Erde Gold wert. Sie versorgt unsere kleinen grünen Freunde nicht nur mit lebenswichtigen Nährstoffen, sondern schafft auch die perfekten Bedingungen für ihr Wachstum. Ich habe in meiner langjährigen Erfahrung als Hobbygärtnerin gelernt, dass die Wahl der richtigen Erde über Gedeihen oder Verkümmern eines Bonsai entscheiden kann.

Was Sie über Bonsaierde wissen sollten

  • Sie hat eine besondere Zusammensetzung für optimale Drainage und Belüftung
  • Die Hauptnährstoffe N-P-K sind in einem ausgewogenen Verhältnis enthalten
  • Je nach Bonsai-Art und Wachstumsphase muss die Erde angepasst werden

Was macht Bonsaierde so einzigartig?

Bonsaierde ist weit mehr als nur Erde aus dem Garten. Sie ist sozusagen das maßgeschneiderte Zuhause für die Wurzeln unserer Miniatur-Bäume. Anders als herkömmliche Blumenerde bietet sie genau die richtige Mischung aus Drainage, Belüftung und Nährstoffen, die Bonsai zum Überleben brauchen.

Die Zusammensetzung der Bonsaierde spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlergehen dieser faszinierenden Pflanzen. Sie muss einerseits Wasser und Nährstoffe speichern können, andererseits aber auch überschüssiges Wasser schnell ableiten. Eine qualitativ hochwertige Bonsaierde besteht daher aus einer ausgewogenen Mischung organischer und anorganischer Materialien.

Warum normale Blumenerde nicht ausreicht

Vielleicht fragen Sie sich jetzt, warum Sie nicht einfach normale Blumenerde verwenden können. Nun, das wäre in etwa so, als würden Sie einem Fisch ein Vogelhaus anbieten. Herkömmliche Blumenerde ist für Bonsai einfach nicht geeignet, weil sie

  • oft zu schwer und kompakt ist
  • nicht genug Drainage bietet
  • die falsche Nährstoffzusammensetzung hat
  • häufig zu sauer ist

Bonsai sind anspruchsvolle kleine Persönlichkeiten. Sie brauchen eine lockere, gut durchlüftete Erde, die trotzdem Feuchtigkeit speichern kann. Nur so können sich ihre feinen Wurzeln optimal entwickeln und die Pflanze mit allen notwendigen Nährstoffen versorgen.

Die wichtigsten Nährstoffe in Bonsaierde

Wie alle Pflanzen benötigen auch Bonsai bestimmte Hauptnährstoffe, um gesund zu wachsen und zu gedeihen. Die Stars unter den Nährstoffen sind Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K), auch bekannt als NPK-Dünger. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf diese Nährstoff-Helden werfen.

Stickstoff (N) - Der Wachstumstreiber

Stickstoff ist sozusagen der Energydrink für Bonsai. Er sorgt für kräftiges Wachstum von Blättern und Trieben und ist der Hauptdarsteller bei der Bildung von Chlorophyll - dem grünen Farbstoff, der für die Photosynthese unerlässlich ist.

Was Stickstoff für Ihren Bonsai tut

  • Treibt die Blattentwicklung voran
  • Unterstützt das Wachstum neuer Triebe
  • Sorgt für eine sattgrüne Färbung

Wie viel Stickstoff braucht Ihr Bonsai?

In der Regel liegt der ideale Stickstoffgehalt in Bonsaierde zwischen 5-10%. Zu viel des Guten kann allerdings zu übermäßigem Wachstum führen - und das ist bei Bonsai nun wirklich nicht erwünscht. Ein Mangel hingegen macht sich durch gelbliche Blätter und schwaches Wachstum bemerkbar.

Phosphor (P) - Der Wurzel- und Blütenbooster

Phosphor ist der stille Star unter den Nährstoffen. Er spielt eine wichtige Rolle bei der Energieübertragung in der Pflanze und ist besonders wichtig für die Entwicklung starker Wurzeln und schöner Blüten.

Warum Phosphor so wichtig ist

  • Fördert ein gesundes Wurzelwachstum
  • Unterstützt die Bildung von Blüten
  • Stärkt die Widerstandsfähigkeit der Pflanze

Die richtige Dosis Phosphor

Ein Phosphorgehalt von 3-5% in der Bonsaierde ist in den meisten Fällen optimal. Zu wenig Phosphor kann zu schwachem Wurzelwachstum und mangelhafter Blütenbildung führen. Ein Überschuss ist weniger problematisch, kann aber die Aufnahme anderer Nährstoffe beeinträchtigen.

Kalium (K) - Der Gesundheitsminister

Kalium ist der Allrounder unter den Pflanzennährstoffen. Es kümmert sich um den Wasserhaushalt und stärkt die Abwehrkräfte der Pflanze - sozusagen das Immunsystem Ihres Bonsai.

Was Kalium für Ihren Bonsai leistet

  • Reguliert den Wasserhaushalt der Pflanze
  • Erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Frost
  • Stärkt die Abwehrkräfte gegen Krankheiten

So viel Kalium braucht Ihr Bonsai

Ein Kaliumgehalt von 4-6% in der Bonsaierde ist in der Regel ideal. Kalium ist besonders in Stresssituationen wie Trockenheit oder Kälte wichtig. Ein Mangel kann zu welken Blättern und einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten führen.

Die richtige Balance dieser Hauptnährstoffe ist der Schlüssel zu einem gesunden Bonsai-Wachstum. Allerdings kann die optimale Zusammensetzung je nach Bonsai-Art und Wachstumsphase variieren. Viele erfahrene Bonsai-Enthusiasten passen die Nährstoffzusammensetzung individuell an ihre Pflanzen an. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gefühl dafür, was Ihr Bonsai braucht - es ist wie bei Kindern, jedes ist einzigartig und hat seine eigenen Bedürfnisse.

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Sekundäre Nährstoffe und Spurenelemente: Die unsung heroes der Bonsaierde

Während die Hauptnährstoffe oft im Rampenlicht stehen, spielen die sekundären Nährstoffe und Spurenelemente eine ebenso wichtige Rolle für unsere kleinen grünen Freunde. Sie sind sozusagen die Nebendarsteller, ohne die der Film nicht funktionieren würde. Lassen Sie uns einen Blick auf diese oft übersehenen, aber unverzichtbaren Elemente werfen.

Calcium (Ca) - Der Baumeister

Calcium ist der Zement in den Zellwänden unserer Bonsais. Ohne ausreichend Calcium würden die Pflanzen buchstäblich in sich zusammenfallen. Es hilft auch bei der Aufnahme anderer Nährstoffe - ein wahrer Teamplayer also!

Magnesium (Mg) - Der Energiemacher

Magnesium ist für Bonsais, was Kaffee für uns Menschen ist - ein echter Energiebooster. Es ist der Hauptbestandteil des Chlorophylls und somit unerlässlich für die Photosynthese. Ein Magnesiummangel zeigt sich oft durch Vergilbungen zwischen den Blattadern - als ob die Blätter müde werden würden.

Schwefel (S) - Der Proteinbauer

Schwefel ist der Grundbaustein für Aminosäuren und Proteine. Ohne ihn gäbe es kein Wachstum und keine Entwicklung. Bei einem Mangel werden die Blätter hellgrün bis gelblich - der Bonsai sieht aus, als hätte er eine Diät gemacht.

Die Spurenelemente - Klein, aber oho!

Nun kommen wir zu den wirklich kleinen, aber feinen Helfern: den Spurenelementen. Eisen, Mangan, Zink, Kupfer und Bor - sie werden zwar nur in winzigen Mengen benötigt, sind aber für das Wohlergehen unserer Bonsais unerlässlich. Jedes dieser Elemente hat seine eigene Superpower:

  • Eisen und Mangan sorgen für saftiges Grün
  • Zink hilft beim Wachstum
  • Kupfer unterstützt den Stoffwechsel
  • Bor fördert die Zellteilung und das Wurzelwachstum

In meiner Zeit als Hobbygärtnerin habe ich gelernt, dass eine ausgewogene Bonsaierde all diese Nährstoffe enthalten sollte. Es ist wie bei einer ausgewogenen Ernährung - jedes Element spielt seine Rolle für die Gesundheit des Ganzen.

Die physikalischen Eigenschaften der Bonsaierde - mehr als nur Dreck

So wichtig die Nährstoffe auch sind, die physikalischen Eigenschaften der Bonsaierde sind mindestens genauso entscheidend. Sie bestimmen, wie gut unsere kleinen Bäume Wasser und Nährstoffe aufnehmen können und wie gesund sich ihre Wurzeln entwickeln.

Drainage - Damit die Wurzeln nicht absaufen

Eine gute Drainage ist für Bonsai-Wurzeln lebenswichtig. Stehendes Wasser ist der Todfeind jedes Bonsai - es führt schneller zu Wurzelfäule, als man "Hilfe" rufen kann. Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Bonsai, der leider an Staunässe zugrunde ging. Seitdem achte ich penibel auf gute Drainage.

Eine ideale Bonsaierde sollte Wasser zügig ableiten, aber dennoch genug Feuchtigkeit speichern. Ich mische gerne grobe Bestandteile wie Kies oder Lavasteine bei - das verbessert die Drainage enorm. Ein kleiner Tipp: Gießen Sie Wasser auf die Erde. Wenn es innerhalb weniger Sekunden versickert, sind Sie auf dem richtigen Weg.

Wasserspeicherkapazität - Die goldene Mitte finden

Trotz guter Drainage muss die Erde auch Wasser speichern können. Es ist wie bei einem Schwamm - er soll Wasser aufnehmen, aber nicht tropfen. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie nicht täglich gießen können (was bei mir leider öfter vorkommt, als ich zugeben möchte).

Eine ausgewogene Mischung aus wasserspeichernden Komponenten wie Akadama oder Torf und drainagefördernden Elementen ist optimal. Nach dem Gießen sollte die Erde feucht, aber nicht matschig sein und zwischen den Bewässerungen langsam abtrocknen.

Belüftung - Frische Luft für die Wurzeln

Wurzeln brauchen nicht nur Wasser, sondern auch Luft zum Atmen - genau wie wir! Eine gut belüftete Erde verhindert Fäulnis und fördert ein gesundes Wurzelwachstum. In einem Bonsai-Kurs verglichen wir einmal die Wurzeln in verschiedenen Substraten - der Unterschied war verblüffend. Die Wurzeln in luftiger Erde waren viel verzweigter und gesünder.

In einer lockeren, luftigen Erde können sich Wurzeln besser ausbreiten. Das fördert nicht nur das Wachstum, sondern auch die Nährstoffaufnahme. Es ist, als würden Sie Ihrem Bonsai ein gemütliches Zuhause mit vielen Räumen zum Erkunden bieten.

Die richtige Balance zwischen Drainage, Wasserspeicherung und Belüftung zu finden, ist eine Kunst für sich. Es lohnt sich, verschiedene Mischungen auszuprobieren und genau zu beobachten, wie Ihre Bonsais darauf reagieren. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür dafür, welche Mischung für welchen Bonsai am besten geeignet ist. Es ist wie beim Kochen - mit Erfahrung wissen Sie irgendwann intuitiv, was Ihr Gericht - oder in diesem Fall Ihr Bonsai - braucht.

Die Zutaten für den perfekten Bonsai-Boden

Eine erstklassige Bonsaierde ist wie ein gut gemischter Cocktail – jede Zutat spielt ihre eigene wichtige Rolle. Lassen Sie uns einen Blick auf die Hauptdarsteller werfen, die zusammen die Bühne für das Wachstum unserer kleinen grünen Stars bereiten.

Akadama - Der japanische Alleskönner

Akadama ist quasi der Mehrzweck-Held unter den Bonsaierde-Komponenten. Dieses natürliche, lehmhaltige Granulat aus Japan ist wie ein Schwamm für Wasser und Nährstoffe, gibt sie aber auch bereitwillig wieder ab, wenn unser Bonsai danach verlangt. Zudem sorgt es dafür, dass die Wurzeln gut atmen können. Besonders Laubbäume lieben dieses Zeug!

Kiefernrinde - Der langsame Nährstofflieferant

Zerkleinerte Kiefernrinde ist wie ein Slow-Food-Restaurant für Bonsai. Sie verbessert nicht nur Drainage und Luftzirkulation, sondern zersetzt sich auch langsam und gibt dabei nach und nach Nährstoffe frei. Ein wahrer Segen für säureliebende Bonsai-Arten!

Lavastein und Bims - Die dynamischen Drainage-Duos

Lavastein und Bims sind wie die Superhelden der Drainage. Diese porösen Materialien speichern Wasser, sorgen aber gleichzeitig dafür, dass unsere Bonsai-Wurzeln nicht im Wasser stehen. Sie halten den Boden locker und verhindern, dass er sich verdichtet – quasi die Fitnesstrainer unter den Bonsaierde-Komponenten.

Zeolith - Der Nährstoff-Tresor

Zeolith ist wie eine Mini-Schatzkammer für Nährstoffe. Dieses erstaunliche Mineral kann Nährstoffe speichern und bei Bedarf wieder freigeben. Es hilft auch dabei, den pH-Wert der Erde stabil zu halten – sozusagen der Gleichgewichtskünstler in unserem Bonsai-Substrat-Zirkus.

Kokosfasern - Die tropischen Feuchtigkeitsbewahrer

Kokosfasern sind wie eine Wellness-Oase für tropische Bonsai. Sie speichern Wasser wie ein Schwamm und sorgen gleichzeitig für gute Durchlüftung. Für unsere tropischen Bonsai-Freunde sind sie einfach unentbehrlich!

Der pH-Wert - Der heimliche Dirigent im Bonsai-Orchester

Der pH-Wert der Bonsaierde ist wie der Dirigent in einem Orchester – er bestimmt, wie gut die einzelnen Instrumente (in unserem Fall die Nährstoffe) zusammenspielen. Er beeinflusst nicht nur die Verfügbarkeit von Nährstoffen, sondern auch, wie wohl sich die Mikroorganismen im Boden fühlen.

Der Sweet Spot für Bonsai-Glück

Die meisten Bonsai fühlen sich in einem leicht sauren bis neutralen pH-Bereich von 5,5 bis 7,0 am wohlsten. Manche Diven unter den Bonsai, wie Azaleen oder Rhododendren, mögen es noch etwas saurer, so zwischen 4,5 und 5,5.

pH-Wert und Nährstoffe - Eine komplizierte Beziehung

Der pH-Wert und die Nährstoffverfügbarkeit haben eine Beziehung wie in einer Seifenoper. Ist der pH-Wert zu hoch oder zu niedrig, können bestimmte Nährstoffe plötzlich unerreichbar für die Pflanze sein – als würden sie sich in einer dramatischen Szene voneinander abwenden.

pH-Tuning für Bonsai-Profis

Wenn Sie den pH-Wert anpassen wollen, denken Sie daran: Langsam und vorsichtig ist die Devise! Schwefel oder Torf können den pH-Wert senken, während Kalk ihn erhöht. Aber Vorsicht, zu schnelle Änderungen könnten Ihren Bonsai schockieren – niemand mag plötzliche Überraschungen, auch Pflanzen nicht!

Organisch vs. Anorganisch - Das ewige Duell in der Bonsaiwelt

Eine gute Bonsaierde ist wie eine ausgewogene Diät – sie braucht sowohl organische als auch anorganische Bestandteile. Die Kunst liegt darin, das richtige Verhältnis zu finden.

Organische Materialien - Die Nährstoff-Booster

Organische Materialien wie Kompost oder Torf sind wie ein Festmahl für Ihren Bonsai. Sie verbessern die Wasserspeicherung und die Nährstoffverfügbarkeit und laden auch noch nützliche Bodenmikroorganismen zur Party ein. Der einzige Haken: Mit der Zeit zersetzen sie sich und können die Erde verdichten.

Anorganische Komponenten - Die Struktur-Garanten

Anorganische Materialien wie Akadama, Lavastein oder Bims sind wie das Skelett Ihrer Bonsaierde. Sie sorgen für gute Drainage und Belüftung und behalten ihre Struktur über lange Zeit. Zudem können sie Wasser und Nährstoffe speichern und bei Bedarf wieder abgeben – quasi die Vorratskammer für Ihren Bonsai.

Die perfekte Mischung - Eine Wissenschaft für sich

Die ideale Mischung von organischen und anorganischen Bestandteilen ist wie ein gut gehütetes Geheimrezept – es hängt von der Bonsai-Art und den Umweltbedingungen ab. Oft wird ein Verhältnis von 1:2 oder 1:3 (organisch zu anorganisch) verwendet. Nadelbäume und andere Trockenkünstler mögen es gerne noch steiniger, während tropische Arten eher auf der organischen Seite stehen.

Die perfekte Bonsaierde zu mischen ist eine Kunst, die Erfahrung und Fingerspitzengefühl erfordert. Es geht darum, eine Balance zu finden zwischen Wasserspeicherung und Drainage, ausreichend Nährstoffen und gesunder Wurzelentwicklung. Mit der richtigen Mischung legen Sie den Grundstein für einen gesunden und langlebigen Bonsai. Denken Sie daran: Jeder Bonsai ist einzigartig, und mit der Zeit werden Sie ein Gespür dafür entwickeln, was Ihre kleinen grünen Freunde am liebsten mögen.

Nährstoffmanagement im Laufe der Zeit - Ein Balanceakt für gesunde Bonsai

In meinen Jahren als Hobbygärtnerin habe ich gelernt, dass die Pflege von Bonsai ein faszinierendes Zusammenspiel von Kunst und Wissenschaft ist. Ein zentraler Aspekt dabei ist das Nährstoffmanagement, das sich über die Zeit verändert. Stellen Sie sich vor, Ihr Bonsai sitzt an einem gedeckten Tisch - aber mit der Zeit werden die Teller leer. Um sicherzustellen, dass unser kleiner Freund immer genug zu 'essen' hat, müssen wir regelmäßig den Tisch neu decken.

Wie sich die Nährstoffzusammensetzung verändert

Mit jedem Gießen und durch natürliche Abbauprozesse verändern sich die Nährstoffe in der Bonsaierde. Es ist, als würde man langsam die Zutaten aus einem Rezept entfernen - irgendwann schmeckt die Suppe nicht mehr. Besonders die organischen Bestandteile wie Kompost oder Rinde zersetzen sich im Laufe der Zeit. Auch der pH-Wert kann sich verändern, was die Nährstoffaufnahme beeinflusst. Es lohnt sich also, ab und zu einen Blick auf den 'Speiseplan' unseres Bonsai zu werfen.

Umtopfen - Mehr als nur ein Tapetenwechsel

Das Umtopfen ist für einen Bonsai wie ein Kuraufenthalt - es frischt ihn auf und gibt ihm neue Kraft. Junge, wachstumsfreudige Bäume freuen sich über eine jährliche 'Kur', während ältere Exemplare alle 2-3 Jahre einen Tapetenwechsel vertragen. Beim Umtopfen ersetzen wir einen Teil der alten Erde durch frisches Substrat. Das ist nicht nur gut für die Nährstoffversorgung, sondern hält auch die Wurzeln gesund und munter.

Zusätzliche Düngung - Der Energieschub zwischendurch

Neben dem Umtopfen ist eine regelmäßige Düngung das A und O. In der Hauptwachstumszeit von Frühling bis Herbst gönne ich meinen Bonsai alle 2-4 Wochen eine extra Portion Nährstoffe. Hier eignen sich spezielle Bonsai-Dünger oder - für die Naturfreunde unter uns - verdünnter Komposttee. Aber Vorsicht: Zu viel des Guten kann auch schaden. Es ist wie beim Essen - die Menge macht's.

Maßgeschneiderte Bonsaierde - Jedem Bäumchen sein Töpfchen

So wie wir Menschen unterschiedliche Vorlieben bei Essen und Trinken haben, bevorzugen auch verschiedene Bonsai-Arten unterschiedliche 'Menüs'. Lassen Sie uns einen Blick auf einige spezielle Mischungen werfen.

Für Nadelbäume - Die Bergsteiger unter den Bonsai

Nadelbäume wie Kiefern oder Wacholder sind quasi die Bergsteiger unter den Bonsai. Sie mögen es eher karg und gut durchlüftet. Eine bewährte Mischung könnte so aussehen:

  • 50% Akadama - der japanische Alleskönner
  • 25% Lavastein - für gute Drainage
  • 25% Kiefernrinde - ein Hauch von Wald

Diese Zusammensetzung bietet den empfindlichen Wurzeln genug Luft zum Atmen, speichert aber trotzdem ausreichend Feuchtigkeit. Es ist wie ein perfekter Berghang für unsere kleinen Alpinisten.

Für Laubbäume - Die Feinschmecker im Bonsai-Reich

Laubbäume wie Ahorn oder Buche sind eher die Feinschmecker unter den Bonsai. Sie bevorzugen ein etwas gehaltvolleres Menü. Hier ein Rezeptvorschlag:

  • 40% Akadama
  • 30% Lavastein
  • 20% Kompost - für den extra Nährstoffkick
  • 10% Bims

Der höhere Anteil an organischem Material versorgt unsere Laubbäume mit zusätzlichen Nährstoffen - wie ein reichhaltiges Büffet für unsere grünen Gourmets.

Für tropische Bonsai - Die Wellness-Liebhaber

Tropische Arten wie Ficus oder Schefflera sind wie Spa-Besucher - sie lieben es feucht und nährstoffreich. Hier eine Mischung, die ihnen gefallen könnte:

  • 40% Akadama
  • 30% Kokosfasern - für die Extraportion Feuchtigkeit
  • 20% Lavastein
  • 10% Zeolith - der Feuchtigkeitsregulator

Die Kokosfasern speichern Feuchtigkeit wie ein Schwamm, während Zeolith überschüssiges Wasser aufnimmt und bei Bedarf wieder abgibt - quasi ein eingebauter Wellnessbereich für die Wurzeln.

Bonsai-Pflege: Ein Tanz zwischen Nährstoffen und Sorgfalt

Die richtige Bonsaierde ist wie das Fundament eines Hauses - grundlegend für alles, was darauf aufbaut. Durch die Wahl der passenden Substrate und deren regelmäßige Erneuerung schaffen wir die besten Voraussetzungen für unsere kleinen grünen Freunde. Dabei gilt es, die individuellen Bedürfnisse der verschiedenen Baumarten zu berücksichtigen und das Substrat entsprechend anzupassen - quasi Maßanzüge für Bäume.

Eine gute Drainage verhindert, dass unsere Bonsai nasse Füße bekommen, während die richtige Nährstoffzusammensetzung für kräftiges Wachstum sorgt. Regelmäßiges Umtopfen und bedarfsgerechte Düngung halten den Nährstoffhaushalt im Gleichgewicht - wie ein gut geführter Haushalt.

Die Pflege eines Bonsai erfordert Geduld, Aufmerksamkeit und ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Pflanzen. Es ist wie eine Partnerschaft - je mehr wir geben, desto mehr bekommen wir zurück. Mit der richtigen Erde als Basis und liebevoller Pflege können wir diese lebenden Kunstwerke über viele Jahre hinweg gedeihen lassen und uns an ihrer einzigartigen Schönheit erfreuen. Und glauben Sie mir, es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als einen gesunden, prächtig gewachsenen Bonsai zu betrachten und zu wissen: Das habe ich mit meinen eigenen Händen geschaffen!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was macht Bonsaierde so besonders im Vergleich zu normaler Blumenerde?
    Bonsaierde unterscheidet sich fundamental von normaler Blumenerde durch ihre spezielle Zusammensetzung für optimale Drainage und Belüftung. Während herkömmliche Blumenerde oft zu schwer und kompakt ist, bietet Bonsaierde die perfekte Balance zwischen Wasserspeicherung und schnellem Wasserabfluss. Sie besteht aus einer ausgewogenen Mischung organischer und anorganischer Materialien wie Akadama, Lavastein und Kiefernrinde. Diese Komponenten sorgen dafür, dass die feinen Bonsai-Wurzeln optimal atmen können und gleichzeitig mit den richtigen Nährstoffen versorgt werden. Normale Blumenerde würde zu Staunässe und Wurzelfäule führen, da sie nicht die notwendige Drainage bietet. Zudem ist der pH-Wert von Bonsaierde speziell auf die Bedürfnisse dieser anspruchsvollen Pflanzen abgestimmt, was eine optimale Nährstoffaufnahme ermöglicht.
  2. Welche Hauptnährstoffe benötigt Bonsaierde für gesundes Pflanzenwachstum?
    Bonsaierde benötigt die drei Hauptnährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) in einem ausgewogenen NPK-Verhältnis. Stickstoff (5-10%) fungiert als Wachstumstreiber und fördert die Blattentwicklung sowie Chlorophyll-Bildung. Phosphor (3-5%) unterstützt die Wurzelentwicklung und Blütenbildung, während er die Energieübertragung in der Pflanze ermöglicht. Kalium (4-6%) reguliert den Wasserhaushalt und stärkt die Widerstandsfähigkeit gegen Frost und Krankheiten. Zusätzlich sind sekundäre Nährstoffe wie Calcium, Magnesium und Schwefel wichtig für die Zellwandbildung, Photosynthese und Proteinaufbau. Spurenelemente wie Eisen, Mangan, Zink, Kupfer und Bor werden in geringen Mengen benötigt, sind aber essentiell für spezifische Stoffwechselprozesse. Die richtige Balance dieser Nährstoffe ist entscheidend, da ein Ungleichgewicht zu Mangelerscheinungen oder Überdüngung führen kann.
  3. Wie wirken sich Drainage und Belüftung auf die Wurzelentwicklung bei Bonsai aus?
    Drainage und Belüftung sind entscheidend für gesunde Bonsai-Wurzeln. Eine optimale Drainage verhindert Staunässe, die schnell zu Wurzelfäule führt – dem Todfeind jedes Bonsai. Gleichzeitig ermöglicht eine gut belüftete Erde, dass die Wurzeln atmen können, da sie Sauerstoff für ihre Stoffwechselprozesse benötigen. In luftiger, gut drainierter Erde können sich Wurzeln besser verzweigen und ausbreiten, was zu einer verbesserten Nährstoff- und Wasseraufnahme führt. Komponenten wie Lavastein, Bims und Akadama sorgen für die notwendige Porosität, während sie gleichzeitig Wasser und Nährstoffe speichern können. Eine schlechte Drainage führt zu kompakten Wurzelballen und schwachem Wachstum. Die richtige Balance zwischen Wasserspeicherung und Drainage schafft ideale Bedingungen für ein gesundes, verzweigtes Wurzelsystem, das die Basis für einen vitalen Bonsai darstellt.
  4. Warum sind persönliche Erfahrungsberichte bei der Bonsai-Pflege so wertvoll?
    Persönliche Erfahrungsberichte in der Bonsai-Pflege sind wertvoll, weil sie praktische, erprobte Erkenntnisse vermitteln, die über theoretisches Wissen hinausgehen. Jeder Bonsai ist einzigartig und reagiert unterschiedlich auf verschiedene Substrate und Pflegemethoden. Erfahrungsberichte zeigen, welche Erdmischungen in der Praxis funktionieren und welche Probleme auftreten können. Sie helfen dabei, kostspielige Fehler zu vermeiden, wie beispielsweise die falsche Substrat-Wahl, die zum Verlust eines Bonsai führen kann. Zudem bieten sie Einblicke in saisonale Anpassungen, regionale Besonderheiten und langfristige Entwicklungen. Persönliche Berichte vermitteln auch das nötige Gefühl für die Bedürfnisse der Pflanzen, das nur durch praktische Erfahrung entsteht. Sie zeigen auf, wie sich verschiedene Bonsai-Arten in unterschiedlichen Substraten entwickeln und welche individuellen Anpassungen erfolgreich sind. Diese authentischen Einblicke ergänzen wissenschaftliche Informationen um die menschliche Komponente der Bonsai-Kunst.
  5. Welche spezifischen NPK-Verhältnisse werden für verschiedene Bonsai-Arten empfohlen?
    Die NPK-Verhältnisse variieren je nach Bonsai-Art und Wachstumsphase. Nadelbäume wie Kiefern und Wacholder bevorzugen ein ausgewogenes Verhältnis von etwa 10:10:10 mit leicht reduziertem Stickstoffanteil, um übermäßiges Wachstum zu vermeiden. Laubbäume wie Ahorn und Buche benötigen während der Wachstumszeit mehr Stickstoff, ideal ist ein Verhältnis von 12:6:6 im Frühling. Tropische Bonsai-Arten vertragen ganzjährig eine ausgewogene Nährstoffversorgung von 10:10:10. In der Ruhephase sollte der Stickstoffanteil bei allen Arten reduziert werden, während Phosphor für die Winterhärte wichtig bleibt. Junge, wachsende Bonsai benötigen mehr Stickstoff als ältere Exemplare. Blühende Arten profitieren von erhöhtem Phosphor-Anteil während der Blütezeit. Die Anpassung erfolgt über spezielle Bonsai-Dünger oder durch Mischung verschiedener Komponenten. Generell gilt: weniger ist mehr, da Überdüngung die charakteristische Miniatur-Form zerstören kann.
  6. Worin unterscheiden sich organische und anorganische Materialien in der Bonsaierde?
    Organische und anorganische Materialien in Bonsaierde erfüllen unterschiedliche Funktionen und ergänzen sich optimal. Organische Materialien wie Kompost, Torf und Kiefernrinde verbessern die Wasserspeicherung und Nährstoffverfügbarkeit. Sie zersetzen sich langsam und geben dabei kontinuierlich Nährstoffe frei, fördern zudem das Leben nützlicher Bodenmikroorganismen. Der Nachteil: Sie können die Erde mit der Zeit verdichten und den pH-Wert verändern. Anorganische Komponenten wie Akadama, Lavastein und Bims sorgen für optimale Drainage und Belüftung. Sie behalten ihre Struktur über lange Zeit, speichern dennoch Wasser und Nährstoffe und geben diese kontrolliert ab. Die ideale Bonsaierde kombiniert beide Typen in einem Verhältnis von etwa 1:2 bis 1:3 (organisch zu anorganisch). Nadelbäume bevorzugen mehr anorganische Anteile, während tropische Arten höhere organische Anteile vertragen. Diese Balance gewährleistet sowohl strukturelle Stabilität als auch ausreichende Nährstoffversorgung.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Akadama und anderen Bonsai-Substraten?
    Akadama ist ein japanisches Lehmgranulat und gilt als Premium-Substrat für Bonsai. Im Unterschied zu anderen Materialien bietet es die einzigartige Eigenschaft, Wasser und Nährstoffe wie ein Schwamm aufzunehmen und kontrolliert wieder abzugeben. Dabei bleibt es strukturstabil und sorgt für optimale Belüftung der Wurzeln. Lavastein hingegen ist poröser und bietet exzellente Drainage, speichert aber weniger Nährstoffe. Bims ähnelt Lavastein, ist jedoch leichter und speichert mehr Wasser. Kiefernrinde zersetzt sich langsam und gibt organische Nährstoffe frei, verdichtet aber mit der Zeit. Zeolith fungiert als Nährstoff-Speicher und pH-Regulator, hat aber weniger Wasserspeicherkapazität als Akadama. Kokosfasern speichern viel Feuchtigkeit, sind aber rein organisch und zersetzen sich schneller. Akadama ist besonders für traditionelle japanische Bonsai-Methoden geeignet, während andere Substrate spezifische Vorteile für bestimmte Arten oder Klimabedingungen bieten. Die Kombination verschiedener Substrate ermöglicht maßgeschneiderte Mischungen.
  8. Wie beeinflusst der pH-Wert die Nährstoffverfügbarkeit in Bonsaierde?
    Der pH-Wert fungiert als Dirigent im Nährstoff-Orchester der Bonsaierde und bestimmt maßgeblich, welche Nährstoffe für die Pflanze verfügbar sind. Bei einem optimalen pH-Bereich von 5,5-7,0 können die meisten Bonsai-Arten Nährstoffe problemlos aufnehmen. Ist der pH-Wert zu hoch (alkalisch), werden Spurenelemente wie Eisen und Mangan blockiert, was zu Chlorose (Gelbfärbung der Blätter) führt. Bei zu niedrigem pH-Wert (sauer) können giftige Aluminium- und Manganverbindungen freigesetzt werden, während wichtige Makronährstoffe wie Phosphor schlechter verfügbar sind. Säureliebende Arten wie Azaleen bevorzugen pH-Werte zwischen 4,5-5,5. Der pH-Wert beeinflusst auch die Aktivität der Bodenmikroorganismen, die für die Umsetzung organischer Materialien wichtig sind. Regelmäßige pH-Kontrollen und gegebenenfalls Anpassungen mit Kalk (pH erhöhen) oder Schwefel (pH senken) sind daher essentiell für eine optimale Nährstoffversorgung und Bonsai-Gesundheit.
  9. Wo kann man hochwertige Bonsaierde und Akadama online kaufen?
    Hochwertige Bonsaierde und Akadama sind online bei spezialisierten Gartenfachhändlern verfügbar. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten qualitätsgeprüfte Substrate und können kompetent über die verschiedenen Mischungen beraten. Beim Online-Kauf sollten Sie auf Anbieter setzen, die detaillierte Produktbeschreibungen, Zusammensetzungsangaben und Qualitätszertifikate bereitstellen. Achten Sie besonders bei Akadama auf die Herkunft – originales japanisches Akadama ist zwar teurer, aber qualitativ überlegen. Seriöse Online-Shops bieten verschiedene Körnungen an und erklären die Eignung für verschiedene Bonsai-Arten. Lesen Sie Kundenbewertungen und achten Sie auf die Verpackung – gute Substrate werden staubfrei und in stabilen Behältern geliefert. Viele Anbieter bieten auch fertige Mischungen für spezielle Bonsai-Arten an. Beim Preisvergleich sollten Qualität und Reinheit Vorrang vor dem günstigsten Angebot haben, da minderwertiges Substrat langfristig mehr kostet als hochwertiges Material.
  10. Welche Qualitätskriterien sind beim Kauf von Bonsai-Dünger zu beachten?
    Bei der Auswahl von Bonsai-Dünger sind mehrere Qualitätskriterien entscheidend. Achten Sie auf die NPK-Zusammensetzung, die zur jeweiligen Wachstumsphase und Bonsai-Art passen muss. Organische Dünger wirken langsamer aber länger, während mineralische Dünger schnell verfügbar sind. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de führen Spezialdünger mit ausgewogener Spurenelemente-Mischung. Der Salzgehalt sollte niedrig sein, um Wurzelverbrennungen zu vermeiden – achten Sie auf den EC-Wert. Flüssigdünger ermöglichen präzise Dosierung, Langzeitdünger reduzieren den Pflegeaufwand. Seriöse Hersteller geben genaue Anwendungshinweise, Dosierungsempfehlungen und Analysewerte an. Zertifizierungen wie 'für den biologischen Anbau geeignet' sprechen für Qualität. Vermeiden Sie Dünger mit zu hohem Stickstoffgehalt, der zu unerwünschtem Wachstum führt. Der pH-Wert des Düngers sollte neutral bis leicht sauer sein. Prüfen Sie das Mindesthaltbarkeitsdatum und achten Sie auf staubfreie Granulate bei Festdüngern. Kundenbewertungen und Expertenmeinungen helfen bei der Auswahl.
  11. Wie entwickeln sich Mikroorganismen in verschiedenen Bonsai-Substraten?
    Mikroorganismen spielen eine entscheidende Rolle in Bonsai-Substraten und entwickeln sich je nach Substrat-Zusammensetzung unterschiedlich. In organisch-reichen Mischungen mit Kompost oder Torf entstehen vielfältige Bakterien- und Pilzgemeinschaften, die organische Materialien zersetzen und Nährstoffe freisetzen. Diese Mikroorganismen bilden Symbiosen mit den Bonsai-Wurzeln und verbessern die Nährstoffaufnahme. In rein anorganischen Substraten wie reinem Akadama entwickelt sich das Mikroleben langsamer, kann aber durch Zugabe von Mikroorganismen-Präparaten gefördert werden. Der pH-Wert beeinflusst stark, welche Mikroorganismen sich ansiedeln – bei pH 6-7 dominieren nützliche Bakterien, bei saureren Werten Pilze. Gute Belüftung fördert aerobe Mikroorganismen, die für gesunde Substrate wichtig sind. Staunässe begünstigt schädliche anaerobe Bakterien. Ein ausgewogenes Mikroorganismen-Leben zeigt sich durch erdigen Geruch und krümelige Struktur der Erde. Regelmäßige Düngung mit organischen Materialien nährt die Mikroorganismen und erhält ein gesundes Bodenleben aufrecht.
  12. Welchen Einfluss haben Spurenelemente auf die Chlorophyll-Bildung bei Bonsai?
    Spurenelemente sind essentiell für die Chlorophyll-Bildung bei Bonsai und haben spezifische Funktionen im Photosynthese-Prozess. Eisen ist der wichtigste Baustein für Chlorophyll – ein Eisenmangel führt zur charakteristischen Chlorose mit gelben Blättern und grünen Blattadern. Magnesium bildet das zentrale Atom im Chlorophyll-Molekül und ist daher unverzichtbar für die grüne Färbung. Mangan aktiviert Enzyme der Photosynthese und unterstützt die Chlorophyll-Synthese. Zink ist wichtig für die Bildung von Auxinen, die das Blattwachstum und damit die Chlorophyll-Entwicklung fördern. Kupfer spielt eine Rolle im Elektronentransport der Photosynthese. Ein Mangel an diesen Spurenelementen zeigt sich oft zuerst an jungen Blättern durch Vergilbungen, verminderte Photosynthese-Leistung und schwaches Wachstum. In ausgewogener Bonsaierde sind diese Spurenelemente natürlich enthalten, können aber durch regelmäßige Düngung mit Vollnährstoffen ergänzt werden. Der pH-Wert der Erde beeinflusst die Verfügbarkeit der Spurenelemente erheblich.
  13. Wie wirkt sich der Zersetzungsprozess organischer Materialien auf die Substrat-Struktur aus?
    Der Zersetzungsprozess organischer Materialien verändert die Substrat-Struktur kontinuierlich und hat weitreichende Auswirkungen auf die Bonsai-Pflege. Anfangs verbessern organische Bestandteile wie Kompost oder Kiefernrinde die Wasserspeicherung und Nährstoffverfügbarkeit. Durch mikrobielle Aktivität werden sie jedoch langsam abgebaut, wodurch sich die Porenstruktur verändert. Das Substrat wird mit der Zeit dichter und kompakter, was die Drainage verschlechtert und die Belüftung reduziert. Gleichzeitig entstehen Huminsäuren, die den pH-Wert senken können. Die Zersetzung setzt kontinuierlich Nährstoffe frei, kann aber auch zur Überdüngung führen. Feine organische Partikel verstopfen die Poren zwischen anorganischen Komponenten und beeinträchtigen den Wasserabfluss. Diese strukturellen Veränderungen machen regelmäßiges Umtopfen notwendig – typischerweise alle 1-3 Jahre je nach organischem Anteil. Ein höherer anorganischer Anteil in der Mischung verlangsamt diese Prozesse und erhält die Substrat-Struktur länger stabil.
  14. Welche Rolle spielen wasserspeichernde Komponenten im Nährstoffmanagement?
    Wasserspeichernde Komponenten sind zentral für ein effektives Nährstoffmanagement in Bonsaierde. Materialien wie Akadama, Zeolith und Kokosfasern funktionieren wie Nährstoff-Reservoire, die gelöste Mineralstoffe aufnehmen und kontrolliert wieder abgeben. Dies verhindert das Auswaschen von Nährstoffen beim Gießen und sorgt für eine gleichmäßige Versorgung zwischen den Bewässerungen. Akadama kann durch seine poröse Struktur Kationen wie Kalium, Calcium und Magnesium binden und bei Bedarf freisetzen. Zeolith wirkt zusätzlich als Ionenaustauscher und kann überschüssige Nährstoffe puffern, was Überdüngungsschäden verhindert. Kokosfasern speichern besonders gut wasserlösliche Nährstoffe und geben sie langsam ab. Diese Pufferwirkung ist besonders wichtig bei der flüssigen Düngung, da sie Konzentrationsspitzen ausgleicht. Ohne wasserspeichernde Komponenten würden Nährstoffe schnell ausgewaschen, was häufigere Düngung erfordern würde. Die richtige Balance zwischen Wasserspeicherung und Drainage optimiert sowohl die Nährstoffeffizienz als auch die Wurzelgesundheit.
  15. Wie führt man das Umtopfen von Bonsai fachgerecht durch?
    Das fachgerechte Umtopfen ist essentiell für die Bonsai-Gesundheit und erfolgt idealerweise im Frühjahr vor dem Austrieb. Zunächst wird der Bonsai vorsichtig aus dem Topf gelöst und die alte Erde behutsam entfernt. Dabei sollten etwa ein Drittel der Wurzeln, besonders die dicken und nach unten wachsenden, mit scharfem, sauberem Werkzeug gekürzt werden. Die Schale wird gründlich gereinigt und mit frischem Substrat vorbereitet. Drainage-Löcher werden mit Gaze abgedeckt, um das Herausspülen der Erde zu verhindern. Der Bonsai wird in der gewünschten Position fixiert – oft mit Draht durch die Drainage-Löcher. Das neue Substrat wird schichtweise eingefüllt und mit einem Stäbchen vorsichtig verdichtet, um Luftlöcher zu vermeiden. Nach dem Umtopfen wird gründlich gewässert, bis das Wasser klar aus den Löchern läuft. Anschließend sollte der Bonsai für 2-3 Wochen vor direkter Sonne und Wind geschützt stehen, um den Anwurzelungs-Stress zu minimieren. Junge Bäume werden jährlich, ältere alle 2-3 Jahre umgetopft.
  16. Welche praktischen Methoden gibt es zur Überprüfung der pH-Werte in Bonsaierde?
    Zur pH-Wert-Bestimmung in Bonsaierde stehen verschiedene praktische Methoden zur Verfügung. pH-Teststreifen sind die einfachste und kostengünstigste Lösung – man rührt etwas Erde in destilliertes Wasser, lässt es sich setzen und taucht den Streifen in die klare Flüssigkeit. Digitale pH-Messgeräte bieten präzisere Ergebnisse, benötigen aber Kalibrierung und regelmäßige Wartung. Bodentester mit langen Sonden können direkt in die feuchte Erde gesteckt werden und zeigen sofort den Wert an. Für genaue Messungen wird eine Bodenprobe mit destilliertem Wasser im Verhältnis 1:2 gemischt, 30 Minuten gewartet und dann gemessen. Professionelle Boden-Test-Kits enthalten oft zusätzlich Tests für Nährstoffe und sind besonders umfassend. Die Messung sollte an verschiedenen Stellen der Schale erfolgen, da der pH-Wert variieren kann. Regelmäßige Kontrollen alle 3-6 Monate helfen, Probleme früh zu erkennen. Bei Abweichungen können pH-Anpassungen mit Kalk (erhöhend) oder Schwefel (senkend) vorgenommen werden.
  17. Stimmt es, dass Bonsai häufiger gegossen werden müssen als normale Zimmerpflanzen?
    Ja, Bonsai müssen in der Regel häufiger gegossen werden als normale Zimmerpflanzen, aber dies hängt von mehreren Faktoren ab. Die geringe Erdmenge in den flachen Bonsai-Schalen trocknet schneller aus als große Blumentöpfe. Zudem ist Bonsaierde für optimale Drainage konzipiert, wodurch überschüssiges Wasser schnell abfließt. Die Bewässerungshäufigkeit variiert je nach Jahreszeit, Substrat-Zusammensetzung, Schalengröße und Umgebungsbedingungen. Im Sommer können Bonsai täglich oder sogar zweimal täglich Wasser benötigen, während im Winter alle 2-3 Tage ausreichend sein können. Entscheidend ist nicht der Zeitplan, sondern die Kontrolle der Erde-Feuchtigkeit. Die oberste Erdschicht sollte leicht angetrocknet sein, bevor erneut gegossen wird. Staunässe ist gefährlicher als kurzzeitige Trockenheit. Tropische Arten benötigen gleichmäßigere Feuchtigkeit als Nadelbäume. Kleine Schalen und anorganische Substrate erhöhen den Wasserbedarf. Die Fingertestmethode – einfach in die Erde drücken – ist der beste Indikator für den Bewässerungsbedarf.
  18. Wie haben sich japanische Traditionen auf moderne Bonsaierde-Mischungen ausgewirkt?
    Japanische Traditionen prägen moderne Bonsaierde-Mischungen fundamental und bilden noch heute das Fundament der Substrat-Kunst. Die traditionelle japanische Bonsai-Praxis bevorzugte Akadama als Hauptkomponente – ein natürliches Lehmgranulat, das als Goldstandard gilt. Diese jahrhundertealte Weisheit basierte auf der Erkenntnis, dass Akadama die perfekte Balance zwischen Wasserspeicherung, Drainage und Nährstoffverfügbarkeit bietet. Moderne Mischungen adaptieren diese Prinzipien und ergänzen Akadama mit anderen Komponenten wie Lavastein und Bims, um verschiedene Klimabedingungen und Bonsai-Arten zu berücksichtigen. Die japanische Philosophie der Natürlichkeit beeinflusst auch heute die Präferenz für organische Zusätze wie Kiefernrinde. Das traditionelle Verhältnis von anorganischen zu organischen Materialien (etwa 2:1) wird noch immer als Richtwert verwendet. Japanische Umtopf-Rhythmen und Substrat-Wechsel-Zyklen sind ebenfalls in moderne Pflegeanleitungen eingeflossen. Die meditative, beobachtende Herangehensweise der japanischen Meister lehrt uns, individuell auf die Bedürfnisse jedes Bonsai einzugehen.
  19. Was unterscheidet Bonsai-Substrat von Pflanzenerde für Zimmerpflanzen?
    Bonsai-Substrat unterscheidet sich grundlegend von herkömmlicher Zimmerpflanzenerde in Zusammensetzung und Funktion. Während Zimmerpflanzenerde meist torfbasiert und nährstoffreich ist, besteht Bonsai-Substrat überwiegend aus anorganischen Komponenten wie Akadama, Lavastein und Bims. Diese Mischung gewährleistet optimale Drainage – essentiell für die flachen Bonsai-Schalen, in denen Staunässe schnell zu Wurzelfäule führt. Bonsai-Substrat hat eine deutlich gröbere Struktur und bessere Belüftung, was die feinen Wurzeln zum Wachstum anregt. Der Nährstoffgehalt ist bewusst geringer, da Bonsai kontrolliert wachsen sollen, nicht üppig. Zimmerpflanzenerde würde in Bonsai-Schalen zu Verdichtung und schlechter Drainage führen. Das spezielle Substrat ermöglicht auch die häufigeren Bewässerungen, die durch die kleine Erdmenge notwendig werden. Zudem ist der pH-Wert von Bonsai-Substrat speziell angepasst und die Struktur bleibt über Jahre stabil, während normale Pflanzenerde schnell zusammensackt.
  20. Wie grenzt sich eine Bonsai-Mischung von herkömmlicher Baumerde ab?
    Eine professionelle Bonsai-Mischung grenzt sich deutlich von herkömmlicher Baumerde durch ihre spezialisierte Zusammensetzung und physikalischen Eigenschaften ab. Während normale Baumerde meist schwer und humusreich ist, besteht Bonsai-Substrat zu 60-80% aus mineralischen Komponenten wie Akadama, Lavastein und Bims. Diese sorgen für die überlebenswichtige Drainage in den flachen Schalen. Herkömmliche Baumerde würde durch ihre feine Struktur die Luftzirkulation behindern und zu Wurzelproblemen führen. Bonsai-Mischungen haben eine definierte Korngröße (meist 2-5mm) für optimale Wasserbewegung, während Baumerde oft staubige Anteile enthält. Der Nährstoffgehalt ist in Bonsai-Substraten bewusst niedriger und ausgewogener – extreme Wachstumsschübe würden die Miniatur-Ästhetik zerstören. Die pH-Werte sind präzise auf 5,5-7,0 eingestellt, während Baumerde oft saurer ist. Bonsai-Substrate behalten ihre Struktur über Jahre, normale Baumerde verdichtet schnell. Die Wasserspeicherkapazität ist optimiert: ausreichend für die Versorgung, aber nicht zu hoch für die Drainage.
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