Nützlinge im Garten

Nützlinge im Garten

Der Trend geht hin zum naturnahen und biologischen Gärtnern. Der Einsatz von Pestiziden zur Schädlingsbekämpfung ist tabu und so wird alles daran gesetzt, die natürlichen Gegenspieler von Blattlaus, Schnecke und Co in den Garten zu holen. Lesen Sie hier, wie Sie Ihren Garten in ein Paradies für Nützlinge verwandeln.

Schädlinge im Garten

Im Garten tummeln sich allerhand Tiere. Insekten, Spinnen, Hundertfüßer, Vögel, Frösche und sogar kleine Säugetiere fühlen sich in einem naturnahen Garten sichtlich wohl. Je vielgestaltiger Ihr Garten ist, desto mehr Tiere fühlen sich heimisch. Jedes Lebewesen hat seine Daseinsberechtigung, aber es gibt doch ein paar, die wir ganz zu Recht als Plagegeister ansehen. Schnecken, die Jungpflanzen bis auf das Gerippe kahlfressen, riesige Blattlauskolonien, die an Ihren Pflanzen saugen oder Erdraupen, die Wurzeln abknabbern und noch viele mehr können Ihnen die Lust am Gärtnern vermiesen. All diese sind Schädlinge und das Ziel ist es sie auf ein Minimum zu reduzieren.

Nützlinge statt Pestizide

Anstatt zur Giftspritze zu greifen, können Sie auch auf natürliche Kreisläufe vertrauen. Denn gegen all die lästigen Plagegeister hat die Natur schon ein Gegenmittel bereit. Das Ziel sollte sein, dass die Schädlinge von den natürlich vorkommenden Nützlingen soweit in Schach gehalten werden, dass Sie keine größeren Schäden an ihren Pflanzen erwarten müssen. Eine geringe Zahl von Schädlingen wird dabei toleriert, nur so kann sich die Nützlingspopulation aufbauen.

Das Gleichgewicht kommt mit der Zeit

Wenn Sie früher zu Pestiziden gegriffen haben, benötigt Ihr Garten Zeit sich umzustellen. Die Nützlingspopulationen müssen sich erst aufbauen und fest etablieren, bevor ein Gleichgewicht einsetzt. Das kann dazu führen, dass Sie in den ersten Jahren viel mehr Schäden durch Schnecken, Blattläusen oder Spinnmilben beobachten. Das ist natürlich und nötig, nach zwei bis drei Jahren ist es meist so weit. Es sind viel mehr nützliche Gartenbewohner eingezogen als je zuvor und Sie können sich entspannt zurücklehnen und die Natur mal machen lassen.

So locken Sie Nützlinge in Ihren Garten

Sie können spezielle Nützlingsunterkünfte bauen, wie ein Ohrenkneiferhotel, ein Igelhaus oder ein kleiner Amphibienteich. Einen ähnlichen Effekt erzielen Sie mit „unordentlichen“ Ecken im Garten. Indem Sie weniger machen, fördern Sie die Nützlinge ganz gezielt. Lassen Sie abgestorbene Pflanzen bis zum Frühling stehen und kehren Sie das Laub unter Büsche und Bäume, statt es zu entfernen. Besonders gut eignet sich eine Todholzhecke als Lebensraum für allerlei Tiere. Hier können Sie sich zurückziehen und haben einen ungestörten Ort, wo sie leben können. So stellen Sie sicher, dass sich die Nützlinge langfristig in ihrem Garten ansiedeln.

Die wichtigsten Nützlinge

Gehen Sie einmal mit offenen Augen durch den Garten. Wahrscheinlich werden Sie bereits den ein oder anderen Nützling entdecken. Aber bedenken Sie auch, dass einige der Nützlinge nachtaktiv sind.

Der Marienkäfer – Glückskäfer mit großem Appetit

Der Marienkäfer ist der Nützling schlechthin! Kein Wunder, denn sowohl die Larven als auch die adulten Tiere sind mit einem guten Appetit gesegnet. Bis zur Verpuppung frisst eine Larve rund 500 Blattläuse, adulte Tiere vertilgen etwa 100 Blattläuse pro Tag. Wenn Sie eine kleine Armee dieser rot-schwarz gepunkteten Käfer im Garten haben, ist die Blattlausplage im Nu vernichtet. Effektiv fördern Sie die Marienkäfer mit einer bunt blühenden Wiese als einheimischen pollenreichen Pflanzen und Unterschlüpfe wie Totholz- und Laubhaufen. Neben Blattläusen frisst der Marienkäfer auch Schildläuse und Spinnmilben.

Der Tigerschnegel – Raubschnecke im Leopardenprint

Der Tigerschnegel ist eine Raubschnecke und hat vor allem Appetit auf Schneckeneier. Manchmal werden sogar ausgewachsene Nacktschnecken verspeist. Auf Schneckenkorn sollten Sie von nun an verzichten, denn es wirkt auch gegen die Tigerschnegel. Erkennen können Sie die Raubnacktschnecke an Ihrer imposanten Größe von bis zu 10 cm und den auffälligen Leopardenprint. Gefördert wird der Schnegel durch feuchte Ecken und Totholzhaufen.

Der Ohrenkneifer – Ein Freund für Obstbäume

Der Ohrenkneifer ist ein Raubinsekt, das es auf allerlei Getier abgesehen hat. Auf seinem Speiseplan stehen Spinnmilben, Rauben, Insektenlarven aller Art und Blattläuse. Die braunen Tierchen halten sich besonders gerne an Obstbäumen auf. Hier können Sie ihn gezielt fördern, indem Sie dort ein paar gemütliche, trockene Verstecke anbieten.

Die Spinnen – unbeliebt aber nützlich

Spinnen sind die Nützlinge schlechthin. Sie haben es auf alles abgesehen, was kreucht, fleucht oder durch die Luft fliegt. Besonders nützlich sind übrigens die Springspinnen, besonders an trockenen Tagen kann man sie zu hauf auf dem Beet beobachten. Sie sind auf der Jagd nach Grashüpfern, kleinen Rauben und Blattläusen. In einem strukturreichem Garten siedeln sie gerne. Besonders beliebt sind dunkle Ecken und Ritzen, in denen Sie sich nach erfolgreicher Jagd zurückziehen.

Molche und Frösche – Schneckenschreck

Oft unterschätzt, aber äußerst effektiv sind Molche, Kröten und Frösche, wenn es darum geht einer Schneckenplage Herr zu werden. Besonders nachts, wenn Ihre Beute am aktivsten ist, machen Sie sich auf zum Beutezug durch das Gemüsebeet. Um die oft vom Aussterben bedrohten Amphibien zu sich in den Garten zu holen, brauchen Sie einen kleinen Tümpel. Da dieser keine Fische beherbergen soll, braucht er weder eine Pumpe noch besondere Vorkehrungen. Ein Totholzhaufen dient als Winterquartier.

Die Schlupfwespe – klein aber oho

Um die winzigen Schlupfwespen zu entdecken, brauchen Sie etwas Glück. Die Tiere sind unauffällig schwarz und nur 2-3 mm groß. Die adulten Tiere legen Ihre Eier in Blattläusen oder Schadraupen wie die vom Apfel- oder Pflaumenwickler, auch Minierfliegen und Käferlarven stehen auf dem Speiseplan der Larven. Und so schafft es die kleine Schlupfwespe in kurzer Zeit bis zu 300 Blattläuse zu parasitieren. Erwachsene Tiere ernähren sich von Pollen und Nektar.

Fördern können Sie die Schlupfwespen, indem Sie ein reichhaltiges Pollen- und Nektarangebot bereitstellen. Als Unterschlupf dienen Hecken.

Die Vögel – bis zu 75 kg Insekten pro Brutpärchen

Wer ist nicht gerne von fröhlichem Vogelgezwitscher umgeben? Wenn Sie Ihren Garten in ein Paradies für Insekten verwandeln, lassen die gefiederten Gäste nicht lange auf sich warten. Schließlich leisten Vogeleltern Hochleistungsarbeit. Bis zu 75 kg Insekten verfüttert ein Meisenpärchen an seine Brut. Meistens sind das Blattläuse, Wanzen, Asseln und hin und wieder ein Regenwurm. Gerade Rotkehlchen haben sich als gute Helfer bewiesen, sie suchen besonders gerne in

frisch gegrabener Erde noch Egerlingen, Drahtwürmern und Raupen.

Bäumen, Sträucher und Hecken bieten Schutz und Nistplätze. Noch besser sind speziell an die Bedürfnisse der jeweiligen Vogelart angepasste Nistkästen. So holen Sie sich effektive Helfer in den Garten, die sich dankbar über die Schadinsekten hermachen. Denken Sie im Winter daran, die kleine Vogelschar zu füttern. Geht es den Vögeln in Ihrem Garten gut, sind sie ausgesprochen standorttreu.

Der Igel – stacheliger Schneckengourmet

Kommen wir zu dem größten Nützling, dem Igel. Er ist ein richtiges, kleines Raubtier und hat es auf seine Leibspeise Schnecken abgesehen. Fallobst, Rauben und andere Insekten werden auch nicht verschmäht und so räumen Igel den Garten auf. Am liebsten kriecht der Igel durch dichtes Gebüsch und Hecken. Bauen Sie im Herbst eine Igelhütte, die Sie mit trockenem Laub und Stroh auspolstern. Mit etwas Glück zieht bald ein Igel ein und bleibt hoffentlich für viele Jahre im Garten.

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