Obstdüngung im Klimawandel: Anpassung für Hobbygärtner

Klimawandel und Düngung im Obstbau: Eine neue Herausforderung

Der Klimawandel stellt uns Obstbauern vor komplexe Aufgaben bei der Düngung. Anpassungsstrategien sind unerlässlich, um Produktivität und Qualität unserer Obstbäume zu sichern. In meiner langjährigen Erfahrung habe ich beobachtet, wie sich die Bedingungen in unseren Gärten verändert haben, und es wird deutlich, dass wir unsere Methoden überdenken müssen.

Wichtige Erkenntnisse für Obstbauern

  • Veränderte Wachstumsperioden erfordern angepasste Düngung
  • Zunehmende Wetterextreme beeinflussen Nährstoffverfügbarkeit
  • Bedarfsgerechte Versorgung und effiziente Wassernutzung sind entscheidend
  • Neue Düngestrategien stärken Widerstandsfähigkeit der Bäume

Die Bedeutung der Düngung im Obstbau

Düngung ist für unsere Obstbäume lebenswichtig. Sie versorgt die Bäume mit essentiellen Nährstoffen für gesundes Wachstum, reiche Blüte und optimale Fruchtentwicklung. Eine ausgewogene Ernährung stärkt zudem die Widerstandskraft gegen Krankheiten und Schädlinge - etwas, das in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger wird.

Im Laufe der Vegetationsperiode haben Obstbäume unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse. Im Frühjahr brauchen sie viel Stickstoff für den Austrieb und das Blattwachstum. Zur Blüte sind Bor und andere Spurenelemente wichtig. Während der Fruchtentwicklung steigt der Bedarf an Kalium und Calcium. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich diese Bedürfnisse im Laufe der Saison verändern.

Eine bedarfsgerechte Düngung sorgt für vitale Bäume mit hohem Ertragspotential. Sie beeinflusst Geschmack, Haltbarkeit und Lagerfähigkeit der Früchte maßgeblich. Zu wenig Dünger führt zu Mangelerscheinungen, Wachstumsstörungen und Ertragseinbußen. Überdüngung dagegen macht die Bäume anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Es ist eine Kunst, hier die richtige Balance zu finden.

Herausforderungen durch den Klimawandel

Der Klimawandel bringt neue Herausforderungen für uns Obstbauern. Steigende Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster und häufigere Wetterextreme wirken sich direkt auf Wachstum und Entwicklung unserer Obstbäume aus. Das erfordert eine Anpassung der Düngungspraxis, die wir seit Generationen anwenden.

Längere Vegetationsperioden verändern den Nährstoffbedarf der Bäume. Frühere Blüte und späterer Laubfall verlängern die Zeit, in der Nährstoffe benötigt werden. Gleichzeitig steigt durch höhere Temperaturen die Mineralisierung im Boden. Dadurch werden mehr Nährstoffe freigesetzt, die aber auch schneller ausgewaschen werden können. Es ist ein komplexes Zusammenspiel, das wir genau beobachten müssen.

Trockenperioden erschweren die Nährstoffaufnahme. Bei Wassermangel können die Wurzeln Nährstoffe schlechter erschließen. Starkregen dagegen führt zu erhöhter Auswaschung. Beides erfordert eine Anpassung von Düngermenge und Ausbringungszeitpunkt. Wir müssen flexibler werden in unseren Methoden.

Auch Hitze und UV-Strahlung beeinflussen den Nährstoffhaushalt. Sie können zu erhöhtem Calciumbedarf führen, um Sonnenbrand an Früchten zu vermeiden. Zudem steigt der Bedarf an Spurenelementen für Stresstoleranz und Abwehrkräfte. Es ist faszinierend zu sehen, wie die Bäume auf diese neuen Bedingungen reagieren.

Wassermanagement und Düngung im Obstbau

Ein kluges Wassermanagement ist im Obstanbau unerlässlich, besonders wenn man die Herausforderungen des Klimawandels bedenkt. Lassen Sie mich Ihnen einige Methoden vorstellen, die sich in meiner Praxis bewährt haben:

Effiziente Bewässerungssysteme

Die Tröpfchenbewässerung hat sich als wahres Wunderwerk erwiesen. Das Wasser gelangt direkt zu den Wurzeln, was nicht nur Verdunstung minimiert, sondern auch die Blätter trocken hält - ein echter Segen, wenn es um die Vorbeugung von Pilzerkrankungen geht.

In meinem eigenen Obstgarten habe ich vor einiger Zeit auf dieses System umgestellt. Der Unterschied war bemerkenswert: Der Wasserverbrauch ging spürbar zurück, während sich gleichzeitig die Qualität der Früchte verbesserte.

Fertigationsmethoden

Fertigation ist sozusagen die Symbiose von Bewässerung und Düngung. Wasserlösliche Düngemittel werden direkt über das Bewässerungssystem ausgebracht. Diese Methode ermöglicht eine präzise Nährstoffversorgung und reduziert Auswaschungsverluste.

Allerdings ist hier Fingerspitzengefühl gefragt: Die Düngergaben müssen sorgfältig auf den Bedarf der Obstbäume abgestimmt werden. Zu viel des Guten kann zu übermäßigem Wachstum führen und die Fruchtqualität beeinträchtigen.

Mulchen zur Feuchtigkeitserhaltung

Eine Mulchschicht aus organischem Material wie Stroh oder Holzhäckseln ist ein wahrer Multitasker: Sie reduziert die Verdunstung, hält den Boden feucht, unterdrückt Unkraut und fördert obendrein noch die Bodenlebewesen.

Ein kleiner Tipp aus der Praxis: Verwenden Sie kein frisches Holz zum Mulchen. Es entzieht dem Boden beim Verrotten Stickstoff. Abgelagertes Material ist hier die bessere Wahl.

Bodengesundheit und Nährstoffkreisläufe im Obstbau

Ein gesunder Boden ist das A und O für vitale Obstbäume und reiche Ernte. Hier einige Aspekte, die mir besonders am Herzen liegen:

Förderung des Bodenlebens

Ein aktives Bodenleben ist Gold wert. Es verbessert die Bodenstruktur und macht Nährstoffe für die Bäume verfügbar. Regenwürmer beispielsweise sind wahre Wunderwerker: Sie lockern den Boden und hinterlassen nährstoffreiche Ausscheidungen.

Um dieses unterirdische Treiben zu fördern, sollte man schwere Maschinen meiden und den Boden möglichst wenig bearbeiten. Eine Begrünung zwischen den Baumreihen bietet zudem einen willkommenen Lebensraum für nützliche Organismen.

Einsatz von organischen Düngern

Organische Dünger wie Kompost oder gut verrotteter Mist sind wahre Bodenverbesserer. Sie fördern langfristig die Bodenstruktur und das Bodenleben. Zudem setzen sie Nährstoffe langsam frei, was das Risiko von Auswaschungen reduziert.

Bei der Verwendung von Kompost ist jedoch Vorsicht geboten: Zu viel Phosphor kann die Aufnahme von Spurenelementen wie Eisen behindern. Eine Bodenanalyse hilft, die richtige Menge zu bestimmen.

Gründüngung und Zwischenfruchtanbau

Gründüngung und Zwischenfrüchte sind wahre Alleskönner: Sie lockern den Boden, binden Nährstoffe und liefern organisches Material. Besonders spannend finde ich Leguminosen wie Klee oder Luzerne, die sogar Luftstickstoff binden und so den Stickstoffvorrat im Boden erhöhen können.

In meiner Erfahrung hat sich eine bunte Mischung aus verschiedenen Pflanzenarten bewährt. Tiefwurzelnde Arten wie Ölrettich können beispielsweise Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten erschließen - ein faszinierender Prozess.

Ein wichtiger Hinweis: Achten Sie darauf, dass die Gründüngung nicht mit den Obstbäumen um Wasser und Nährstoffe konkurriert. Mulchen Sie die Pflanzen rechtzeitig ein, bevor sie zu viel Wasser verbrauchen.

Mit diesen Methoden lässt sich die Bodengesundheit im Obstbau nachhaltig verbessern. Das Ergebnis sind vitalere Bäume, die besser mit Stress und Krankheiten umgehen können - und natürlich köstliche Früchte, die Ihnen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen!

Präzisionsdüngung im Obstbau: Maßgeschneiderte Nährstoffversorgung

Der Klimawandel stellt uns vor neue Herausforderungen, und die Präzisionsdüngung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Sie ermöglicht eine optimale Nährstoffversorgung unserer Bäume und schont gleichzeitig die Umwelt. Lassen Sie mich Ihnen erklären, wie das in der Praxis funktioniert.

Bodenanalysen und Blattdiagnose: Das Fundament gezielter Düngung

Regelmäßige Bodenanalysen und Blattdiagnosen bilden die Basis jeder Präzisionsdüngung. Sie liefern uns wertvolle Einblicke in den Nährstoffhaushalt unserer Obstbäume. In meinem Betrieb nehme ich Bodenproben alle drei bis vier Jahre, Blattproben hingegen jährlich zur Hauptwachstumszeit. Die Ergebnisse sind oft überraschend und zeigen, wie komplex die Nährstoffaufnahme tatsächlich ist.

Sensorgestützte Düngungsplanung: Wenn Technik und Natur Hand in Hand gehen

Die moderne Sensortechnologie hat unsere Düngungsplanung revolutioniert. Bodensensoren messen ständig Feuchtigkeit, Temperatur und Nährstoffgehalte. Besonders faszinierend finde ich den Einsatz von Drohnen mit Multispektralkameras, die den Gesundheitszustand der Bäume erfassen. Es ist erstaunlich, wie viel wir über unsere Obstbäume lernen können, ohne sie zu berühren.

All diese Daten fließen in spezielle Software ein, die daraus präzise Düngungsempfehlungen ableitet. So können wir gezielt auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Baumes oder Teilstücks reagieren. Das spart nicht nur Dünger, sondern verhindert auch Über- oder Unterdüngung - ein echter Gewinn für Bäume und Umwelt.

Teilflächenspezifische Ausbringung: Maßgeschneiderte Nährstoffversorgung

Die teilflächenspezifische Ausbringung ist sozusagen die Krönung der Präzisionsdüngung. Statt den Dünger gleichmäßig zu verteilen, bringen wir ihn gezielt dort aus, wo er benötigt wird. Moderne Düngerstreuer, ausgestattet mit GPS-Systemen, passen die Ausbringungsmenge während der Fahrt an. Es ist faszinierend zu sehen, wie jeder Baum genau das bekommt, was er braucht.

Stärkung der Pflanzengesundheit: Wie unsere Obstbäume dem Klimawandel trotzen

Der Klimawandel fordert unsere Obstbäume heraus wie nie zuvor. Extreme Wetterereignisse, neue Schädlinge und Krankheiten setzen ihnen zu. Umso wichtiger ist es, die Pflanzengesundheit durch gezielte Maßnahmen zu stärken. Hier einige Ansätze, die sich in meiner Praxis bewährt haben:

Mikronährstoffversorgung optimieren: Kleine Helfer, große Wirkung

Mikronährstoffe wie Eisen, Mangan oder Bor spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit unserer Obstbäume. Oft werden sie vernachlässigt, dabei können schon kleine Mengen Großes bewirken. In meinem Betrieb habe ich gute Erfahrungen mit der Blattdüngung gemacht. Sie ermöglicht eine schnelle Aufnahme über die Blätter, besonders wenn die Nährstoffe im Boden schlecht verfügbar sind.

Biostimulanzien und Pflanzenstärkungsmittel: Natürliche Kraftpakete

Biostimulanzien und Pflanzenstärkungsmittel sind wahre Wundermittel für unsere Obstbäume. Sie fördern die Vitalität und Stresstoleranz auf natürliche Weise. Besonders beeindruckt haben mich Algenextrakte und bestimmte Mikroorganismen. Sie verbessern nicht nur die Nährstoffaufnahme, sondern fördern auch das Wurzelwachstum und stärken die natürlichen Abwehrkräfte der Bäume.

Förderung natürlicher Abwehrkräfte: Die innere Stärke aktivieren

Unsere Obstbäume verfügen über erstaunliche eigene Abwehrmechanismen gegen Schädlinge und Krankheiten. Diese gilt es zu aktivieren und zu stärken. Eine ausgewogene Ernährung ist dabei das A und O. Ich habe beobachtet, dass Stress durch Über- oder Unterdüngung die natürlichen Abwehrkräfte deutlich schwächt.

In meinem Betrieb experimentiere ich gerade mit Substanzen wie Silizium und bestimmten Pflanzenextrakten, die die Abwehrkräfte zusätzlich stimulieren sollen. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend - die Bäume scheinen widerstandsfähiger gegen Pathogene zu werden.

Nicht zu vergessen sind die nützlichen Mikroorganismen im Boden und auf den Blättern. Sie bilden eine natürliche Schutzbarriere gegen Krankheitserreger und verbessern gleichzeitig die Nährstoffverfügbarkeit. Es ist faszinierend zu sehen, wie diese winzigen Helfer unsere Bäume unterstützen.

Nachhaltige Düngungskonzepte für den Obstbau

Nachhaltige Düngungskonzepte gewinnen im Obstbau zunehmend an Bedeutung. Es geht darum, Nährstoffverluste zu minimieren, eine Kreislaufwirtschaft zu fördern und die Kohlenstoffbindung im Boden zu steigern. In meiner langjährigen Erfahrung habe ich gesehen, wie diese Ansätze nicht nur der Umwelt, sondern auch unseren Erträgen zugutekommen.

Reduzierung von Nährstoffverlusten

Um Nährstoffverluste zu minimieren, setzen wir auf präzise Düngungsmethoden. Slow-Release-Dünger und Blattdüngung haben sich als besonders effektiv erwiesen. Ein Trick, den ich gerne anwende: Untersaaten oder Gründüngung zwischen den Baumreihen. Diese nehmen überschüssige Nährstoffe auf und verbessern nebenbei die Bodenstruktur - ein echter Gewinn für unsere Obstbäume.

Kreislaufwirtschaft im Obstbau

Die Umsetzung einer Kreislaufwirtschaft im Obstbau ist für mich mehr als nur ein Trend - es ist eine Notwendigkeit. Wir kompostieren organische Abfälle und verwenden sie als Dünger wieder. Holzhäcksel aus dem Obstbaumschnitt nutzen wir als Mulch, was nicht nur die Bodenstruktur verbessert, sondern auch Unkraut unterdrückt. Besonders spannend finde ich Agroforstsysteme, die Obstbäume mit anderen Nutzpflanzen kombinieren. Die Vielfalt, die dadurch entsteht, ist beeindruckend.

Kohlenstoffbindung durch angepasste Düngung

Die Erhöhung des Kohlenstoffgehalts im Boden ist ein Thema, das mich fasziniert. Pflanzenkohle als Bodenverbesserer speichert Kohlenstoff langfristig und verbessert die Wasser- und Nährstoffspeicherkapazität. In meinem Betrieb experimentiere ich gerade damit und bin gespannt auf die Ergebnisse. Kompost und organische Dünger sind natürlich nach wie vor unverzichtbar - sie fördern das Bodenleben und den Humusaufbau.

Zukunftsperspektiven im klimaangepassten Obstbau

Der Obstbau steht vor enormen Herausforderungen, aber ich sehe darin auch Chancen für Innovation und Anpassung. Es ist eine aufregende Zeit, in der wir Obstbauern kreativ werden müssen.

Forschung und Entwicklung neuer Düngestrategien

Wissenschaftler arbeiten intensiv an Düngestrategien für veränderte Klimabedingungen. Mykorrhiza-Präparate, die die Symbiose zwischen Pilzen und Baumwurzeln fördern, finde ich besonders vielversprechend. Ich verfolge auch gespannt die Entwicklung klimaresistenter Obstsorten. Die Idee, Bäume zu züchten, die nicht nur widerstandsfähiger gegen Hitze und Trockenheit sind, sondern auch effizienter mit Nährstoffen umgehen, klingt für mich nach Zukunftsmusik.

Digitalisierung und Smart Farming im Obstbau

Die Digitalisierung eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten für präzise Düngung und Bewässerung. Sensoren, die Echtzeitdaten über Feuchtigkeit, Nährstoffversorgung und Pflanzenstress liefern, sind für mich wie ein sechster Sinn für unsere Obstplantagen. Und Drohnen zur Überwachung und gezielten Düngerausbringung? Das hätte ich mir vor einigen Jahren nicht träumen lassen!

Anpassung von Obstarten und -sorten

Die veränderten Anbaubedingungen zwingen uns, über die Anpassung von Obstarten nachzudenken. In manchen Regionen könnten hitzeresistentere Arten traditionelle Sorten ersetzen - ein Gedanke, der mir als traditionsbewusstem Obstbauer nicht leicht fällt. Aber die Züchtung robuster Sorten, die mit weniger Wasser und Nährstoffen auskommen, wird immer wichtiger. Ich bin gespannt, welche neuen Sorten wir in den nächsten Jahren auf unseren Feldern sehen werden.

Obstbau im Wandel: Herausforderungen und Chancen

Unser Obstbau befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Die Anpassung der Düngungsstrategien ist nur ein Teil einer umfassenden Neugestaltung unseres Anbausystems. Trotz aller Herausforderungen sehe ich auch große Chancen durch innovative Technologien, neue Anbaumethoden und ein wachsendes Nachhaltigkeitsbewusstsein.

Für uns Obstbauern bedeutet dies, offen für Veränderungen zu sein und gleichzeitig unser bewährtes Wissen zu nutzen. Die Verbindung von Tradition und Innovation wird in den kommenden Jahren eine spannende Aufgabe sein. Ich für meinen Teil freue mich darauf, Teil dieser Entwicklung zu sein und bin neugierig, was die Zukunft für unseren geliebten Obstbau bereithält.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Wie wirkt sich der Klimawandel konkret auf die Düngung von Obstbäumen aus?
    Der Klimawandel verändert die Düngungspraxis grundlegend. Längere Vegetationsperioden verlängern die Zeit des Nährstoffbedarfs, während höhere Temperaturen die Mineralisierung im Boden beschleunigen. Gleichzeitig führen Trockenperioden zu schlechterer Nährstoffaufnahme durch die Wurzeln, während Starkregen verstärkte Auswaschung verursacht. Hitze und UV-Strahlung erhöhen besonders den Calciumbedarf zur Vorbeugung von Sonnenbrand an Früchten. Auch Spurenelemente werden vermehrt für die Stresstoleranz benötigt. Obstbauern müssen daher flexibler bei Düngermenge und Ausbringungszeitpunkt werden. Frühere Blüte und späterer Laubfall erfordern eine Anpassung der bewährten Düngestrategien. Die bedarfsgerechte Versorgung wird komplexer, da sich Verfügbarkeit und Bedarf gleichzeitig verändern.
  2. Welche Nährstoffe benötigen Obstbäume in den verschiedenen Wachstumsphasen?
    Obstbäume haben je nach Vegetationsphase unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse. Im Frühjahr steht Stickstoff im Vordergrund für Austrieb und Blattwachstum. Während der Blütezeit sind Bor und andere Spurenelemente entscheidend für eine erfolgreiche Bestäubung und Fruchtansatz. In der Phase der Fruchtentwicklung steigt der Bedarf an Kalium und Calcium erheblich - Kalium für die Fruchtqualität und den Geschmack, Calcium für die Zellstabilität und Lagerfähigkeit. Phosphor wird kontinuierlich für die Energieübertragung und Wurzelentwicklung benötigt. Magnesium als Zentralatom des Chlorophylls ist während der gesamten Wachstumsperiode wichtig für die Fotosynthese. Gegen Ende der Saison reduziert sich der Stickstoffbedarf, um die Ausreife zu fördern und die Winterhärte zu verbessern. Diese phasenspezifische Nährstoffversorgung optimiert Ertrag und Fruchtqualität.
  3. Was ist Präzisionsdüngung und wie funktioniert sie im Obstbau?
    Präzisionsdüngung ermöglicht eine maßgeschneiderte Nährstoffversorgung basierend auf dem tatsächlichen Bedarf der Obstbäume. Das System funktioniert durch die Kombination von Bodenanalysen, Blattdiagnosen und moderner Sensortechnologie. Bodensensoren messen kontinuierlich Feuchtigkeit, Temperatur und Nährstoffgehalte, während Drohnen mit Multispektralkameras den Gesundheitszustand der Bäume erfassen. Diese Daten fließen in spezialisierte Software ein, die präzise Düngungsempfehlungen ableitet. Die teilflächenspezifische Ausbringung erfolgt durch GPS-gesteuerte Düngerstreuer, die die Ausbringungsmenge während der Fahrt anpassen. So erhält jeder Baum oder Teilbereich genau die benötigten Nährstoffe. Das System reduziert Düngerverbrauch, verhindert Über- oder Unterdüngung und schont die Umwelt. Gleichzeitig optimiert es Ertrag und Fruchtqualität durch bedarfsgerechte Versorgung.
  4. Welche Rolle spielen Bodenanalysen bei der bedarfsgerechten Obstbaumdüngung?
    Bodenanalysen bilden das Fundament einer gezielten Obstbaumdüngung. Sie liefern präzise Informationen über den aktuellen Nährstoffvorrat, pH-Wert und die Bodenstruktur. Für eine vollständige Beurteilung sollten alle drei bis vier Jahre Bodenproben aus verschiedenen Tiefen entnommen werden. Die Analyse zeigt nicht nur vorhandene Nährstoffmengen, sondern auch deren Verfügbarkeit für die Baumwurzeln. Besonders wichtig ist die Bewertung des Kalk-Kohlensäure-Gleichgewichts, da der pH-Wert die Nährstoffaufnahme maßgeblich beeinflusst. Ergänzend zur Bodenanalyse sollten jährlich Blattproben zur Hauptwachstumszeit genommen werden. Diese zeigen, welche Nährstoffe tatsächlich von den Bäumen aufgenommen wurden. Erst die Kombination beider Analysemethoden ermöglicht eine präzise Düngungsplanung, die Über- und Unterdüngung vermeidet und optimale Erträge sichert.
  5. Wie können Sensoren und digitale Technologien die Düngung von Obstbäumen verbessern?
    Moderne Sensortechnologie revolutioniert die Obstbaumdüngung durch kontinuierliche Echtzeitüberwachung. Bodensensoren messen permanent Feuchtigkeit, Temperatur und Nährstoffkonzentrationen im Wurzelbereich. Blatt- und Stammsensoren erfassen den Wasserstatus und Nährstoffzustand der Bäume direkt. Drohnen mit Multispektralkameras erkennen Nährstoffmangel oder Stress oft schon vor sichtbaren Symptomen durch charakteristische Farbveränderungen im Infrarotbereich. Wetterstationen liefern Daten zu Verdunstung und Niederschlag. All diese Informationen fließen in intelligente Softwaresysteme ein, die Düngungsempfehlungen in Echtzeit anpassen. GPS-gesteuerte Ausbringtechnik setzt diese Empfehlungen teilflächenspezifisch um. Das Resultat: präzise Nährstoffversorgung ohne Verschwendung, optimierte Erträge und reduzierte Umweltbelastung. Die Technologie macht die Düngung vorhersagbar und planbar, auch bei wechselnden Klimabedingungen.
  6. Was unterscheidet Fertigation von herkömmlichen Düngemethoden im Obstbau?
    Fertigation kombiniert Bewässerung und Düngung in einem System und bietet entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlichen Methoden. Wasserlösliche Düngemittel werden direkt über das Bewässerungssystem ausgebracht, meist über Tröpfchenbewässerung. Der größte Unterschied liegt in der Präzision: Nährstoffe gelangen direkt zur Wurzelzone, wodurch Auswaschungsverluste minimiert werden. Die Nährstoffaufnahme ist deutlich effizienter, da Wasser und Nährstoffe gleichzeitig verfügbar sind. Gegenüber der Streudüngung ermöglicht Fertigation eine bedarfsgerechte Dosierung während der gesamten Vegetationsperiode. Kleine, häufige Düngergaben passen sich dem tatsächlichen Bedarf der Obstbäume an. Allerdings erfordert die Methode wasserlösliche Düngemittel und eine präzise Abstimmung auf den Baumbearf. Bei unsachgemäßer Anwendung kann übermäßiges Wachstum die Fruchtqualität beeinträchtigen. Daher ist Fingerspitzengefühl bei der Dosierung entscheidend.
  7. Welche Vorteile bietet Mulchen gegenüber anderen Bodenbedeckungsmethoden?
    Mulchen ist ein echter Multitasker unter den Bodenbedeckungsmethoden. Eine Mulchschicht aus organischem Material wie Stroh oder Holzhäckseln reduziert die Verdunstung erheblich und hält den Boden länger feucht. Im Vergleich zur offenen Bodenbearbeitung unterdrückt Mulch effektiv Unkraut ohne Chemikalien. Gegenüber synthetischen Bodenabdeckungen fördert organisches Mulchmaterial zusätzlich die Bodenlebewesen und verbessert langfristig die Bodenstruktur. Während der Verrottung werden kontinuierlich Nährstoffe freigesetzt, was bei anderen Bedeckungsmethoden nicht der Fall ist. Mulch reguliert auch die Bodentemperatur - im Sommer kühlt er, im Winter isoliert er. Ein wichtiger Praxis-Tipp: Verwenden Sie niemals frisches Holz als Mulch, da es dem Boden beim Verrotten Stickstoff entzieht. Abgelagertes Material ist die bessere Wahl und bringt alle Vorteile ohne negative Begleiterscheinungen.
  8. Wie beeinflussen längere Vegetationsperioden den Nährstoffbedarf von Obstbäumen?
    Längere Vegetationsperioden durch den Klimawandel verändern den Nährstoffbedarf von Obstbäumen erheblich. Frühere Blüte und späterer Laubfall verlängern die Zeit, in der Nährstoffe aktiv benötigt werden. Der Gesamtnährstoffbedarf steigt entsprechend an, da die Bäume länger photosynthetisch aktiv sind. Besonders der Stickstoffbedarf für das verlängerte Blattwachstum und die Kalium-Calcium-Versorgung für die ausgedehnte Fruchtentwicklung nehmen zu. Gleichzeitig erhöht sich durch höhere Temperaturen die Mineralisierung im Boden, wodurch mehr Nährstoffe freigesetzt werden. Diese können jedoch bei unregelmäßigen Niederschlägen auch schneller ausgewaschen werden. Obstbauern müssen ihre Düngestrategien anpassen: Häufigere, kleinere Düngergaben über die verlängerte Saison verteilt sind oft effektiver als traditionelle Einmaldüngung. Die verlängerte Vegetationszeit erfordert auch eine sorgfältigere Überwachung, um Über- oder Unterdüngung zu vermeiden.
  9. Wo kann man hochwertigen Obstbaum-Dünger für den privaten Garten kaufen?
    Hochwertigen Obstbaum-Dünger für den privaten Garten erhalten Sie bei verschiedenen Anbietern. Gartenfachgeschäfte wie samen.de bieten eine breite Auswahl spezieller Obstbaumdünger mit ausgewogener Nährstoffzusammensetzung. Diese Spezialisten können auch fachkundig beraten, welcher Dünger für Ihre spezifischen Obstbäume und Bodenverhältnisse am besten geeignet ist. Gartencenter und Baumärkte führen ebenfalls Obstbaumdünger, allerdings oft mit begrenzterem Sortiment. Online-Shops ermöglichen den Vergleich verschiedener Produkte und bieten oft ausführliche Produktbeschreibungen. Für Bio-Obstbau gibt es spezialisierte Anbieter mit organischen Düngern. Regionale Kompostwerke verkaufen oft hochwertigen Kompost, der als Grunddüngung hervorragend geeignet ist. Wichtig ist, auf die spezifischen Bedürfnisse von Obstbäumen abgestimmte Dünger zu wählen. Universaldünger sind meist nicht optimal, da sie nicht die speziellen NPK-Verhältnisse für Obstgehölze aufweisen.
  10. Welche Qualitätskriterien sind beim Kauf von Düngemitteln für Obstbäume wichtig?
    Bei der Auswahl von Obstbaumdünger sind mehrere Qualitätskriterien entscheidend. Die Nährstoffzusammensetzung sollte auf Obstgehölze abgestimmt sein - typischerweise mit moderatem Stickstoffgehalt, erhöhtem Kalium für Fruchtqualität und ausreichend Calcium für Zellstabilität. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de können hier gezielt beraten. Prüfen Sie die Deklaration: Hochwertige Dünger zeigen alle Inhaltsstoffe transparent auf. Bei organischen Düngern ist der Rottegrad wichtig - frischer Mist kann Wurzeln schädigen. Die Spurenelementversorgung sollte Bor, Eisen, Mangan und Zink umfassen. Slow-Release-Formulierungen reduzieren Auswaschung und sorgen für gleichmäßige Nährstofffreisetzung. Für Bio-Gärtner sind Zertifizierungen nach Bio-Standards relevant. Die Körnung sollte zur geplanten Ausbringmethode passen. Wasserlösliche Dünger eignen sich für Fertigation, granulierte für die Bodenausbringung. Renommierte Hersteller bieten meist konsistente Qualität und Anwendungsberatung.
  11. Wie wirken Biostimulanzien auf das Wachstum und die Gesundheit von Obstbäumen?
    Biostimulanzien sind natürliche Kraftpakete, die Vitalität und Stresstoleranz von Obstbäumen auf natürliche Weise fördern. Sie verbessern die Nährstoffaufnahme, ohne selbst primäre Nährstoffquellen zu sein. Algenextrakte beispielsweise enthalten natürliche Wachstumshormone und bioaktive Substanzen, die das Wurzelwachstum anregen. Bestimmte Mikroorganismen bilden Symbiosen mit den Baumwurzeln und erschließen zusätzliche Nährstoffquellen. Humin- und Fulvosäuren verbessern die Bodenstruktur und erhöhen die Nährstoffverfügbarkeit. Biostimulanzien aktivieren auch die natürlichen Abwehrmechanismen der Bäume gegen Pathogene und Umweltstress. Sie fördern die Photosyntheseleistung und verbessern die Wassernutzungseffizienz - besonders wertvoll in Zeiten des Klimawandels. Im Gegensatz zu synthetischen Stimulanzien haben sie keine negativen Umweltauswirkungen. Die Anwendung erfolgt meist durch Blattspritzung oder Bodengießen in regelmäßigen Abständen während der Vegetationsperiode.
  12. Welche Bedeutung haben Mykorrhiza-Pilze für die Nährstoffaufnahme bei Obstbäumen?
    Mykorrhiza-Pilze bilden eine faszinierende Symbiose mit Obstbaumwurzeln und revolutionieren die Nährstoffaufnahme. Diese Pilze erweitern das Wurzelsystem um ein Vielfaches durch ihr feines Pilzgeflecht (Hyphen), das deutlich dünner als Wurzelhaare ist. Dadurch können sie Nährstoffe aus Bodenbereichen erschließen, die für normale Wurzeln unzugänglich sind. Besonders bei Phosphor, der oft schlecht verfügbar ist, wirken Mykorrhiza-Pilze als biologische Nährstoffpumpe. Sie produzieren Enzyme, die organische Verbindungen aufschließen und Nährstoffe mobilisieren. Im Austausch erhalten die Pilze Kohlenhydrate aus der Photosynthese der Bäume. Diese Win-Win-Situation verbessert nicht nur die Nährstoffversorgung, sondern auch die Wasseraufnahme und Trockentoleranz. Mykorrhiza-Pilze schützen zudem vor bodenbürtigen Pathogenen und verbessern die Bodenstruktur. Moderne Mykorrhiza-Präparate können bei der Pflanzung oder nachträglich angewendet werden, um diese natürliche Partnerschaft zu fördern.
  13. Wie können Mikronährstoffe Mangelerscheinungen bei Obstbäumen vorbeugen?
    Mikronährstoffe spielen trotz der geringen benötigten Mengen eine entscheidende Rolle für gesunde Obstbäume. Eisenmangel zeigt sich durch Blattvergilbung (Chlorose), besonders an jungen Blättern, und kann durch gezielte Eisengaben über Blattdüngung schnell behoben werden. Bormangel beeinträchtigt die Blütenbildung und Fruchtentwicklung - eine Borspritzung vor der Blüte beugt vor. Manganmangel äußert sich in gelblich-grünen Flecken zwischen den Blattadern und schwächt die Photosynthese. Zinkmangel führt zu verkleinertem Blattwachstum und kann die Fruchtqualität erheblich beeinträchtigen. Die präventive Mikronährstoffversorgung erfolgt am besten durch Blattdüngung, da die Aufnahme über die Blätter meist effizienter ist als über den Boden. Besonders bei kalkreichen Böden oder pH-Werten über 7 sind viele Mikronährstoffe schlecht verfügbar. Regelmäßige Blattanalysen helfen, Mangelerscheinungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln, bevor sichtbare Schäden auftreten.
  14. Was ist bei der Kombination organischer und mineralischer Dünger zu beachten?
    Die Kombination organischer und mineralischer Dünger kann die Vorteile beider Düngerarten optimal nutzen, erfordert aber sorgfältige Planung. Organische Dünger wie Kompost verbessern langfristig die Bodenstruktur und das Bodenleben, setzen Nährstoffe aber langsam frei. Mineralische Dünger wirken schnell und gezielt, können aber bei Überdosierung Salzschäden verursachen. Bei der Kombination sollten Sie zunächst eine Bodenanalyse durchführen, um Überversorgung zu vermeiden. Organische Dünger bilden die Grundversorgung und werden meist einmal jährlich im Frühjahr ausgebracht. Mineralische Ergänzungsdünger decken spezifische Bedarfsspitzen ab, etwa Kalium zur Fruchtreife. Achten Sie besonders auf Phosphor - Kompost ist oft phosphorreich, zusätzliche Phosphorgaben können die Aufnahme von Spurenelementen wie Eisen blockieren. Die Ausbringungszeitpunkte sollten koordiniert werden: Organische Dünger brauchen Zeit zur Mineralisierung, während mineralische Dünger sofort verfügbar sind. Eine schrittweise Umstellung auf mehr organische Anteile fördert die Bodengesundheit.
  15. Wann ist der beste Zeitpunkt für Blattdüngung bei Obstbäumen?
    Der optimale Zeitpunkt für Blattdüngung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich erfolgt die Aufnahme über die Blätter am besten bei hoher Luftfeuchtigkeit und moderaten Temperaturen. Frühe Morgenstunden oder späte Abendstunden sind ideal, da dann die Spaltöffnungen geöffnet sind und die Verdunstung gering ist. Vermeiden Sie Blattdüngung bei Temperaturen über 25°C oder in der prallen Mittagssonne - das kann zu Verbrennungen führen. Bei Obstbäumen sind verschiedene Zeitpunkte besonders wirkungsvoll: Vor der Blüte für Mikronährstoffe wie Bor, die die Blütenbildung unterstützen. Während der Fruchtentwicklung für Calcium zur Verbesserung der Fruchtqualität. Nach der Ernte zur Stärkung für die Überwinterung. Regenwetter oder hohe Luftfeuchtigkeit nach der Anwendung verlängern die Aufnahmezeit. Wichtig: Verwenden Sie nur für Blattdüngung geeignete, salzarme Dünger. Testen Sie neue Produkte zunächst an einzelnen Ästen, um die Verträglichkeit zu prüfen.
  16. Wie lässt sich eine Tröpfchenbewässerung mit Düngung kombinieren?
    Die Kombination von Tröpfchenbewässerung mit Düngung (Fertigation) ist hocheffizient und wassersparend. Das Wasser gelangt direkt zu den Wurzeln, was Verdunstung minimiert und Pilzkrankheiten an Blättern vorbeugt. Für die Fertigation werden wasserlösliche Dünger über ein Injektionssystem dem Bewässerungswasser beigemischt. Dabei ist die richtige Dosierung entscheidend - zu hohe Konzentrationen können die Wurzeln schädigen. Moderne Systeme verfügen über automatische Dosiergeräte und Sensoren, die pH-Wert und Leitfähigkeit überwachen. Die Düngerlösung sollte einen EC-Wert zwischen 1,2 und 2,0 haben. Wichtig ist auch die gleichmäßige Verteilung - alle Tropfer müssen die gleiche Durchflussrate haben. Regelmäßige Wartung verhindert Verstopfungen durch Salzkristalle oder Algenwachstum. Nach der Fertigation sollten die Leitungen mit klarem Wasser gespült werden. Diese Methode ermöglicht präzise, bedarfsgerechte Nährstoffgaben und reduziert Auswaschungsverluste erheblich. Für Hobbygärtner gibt es auch einfache, kostengünstige Systeme.
  17. Führt Überdüngung wirklich zu schwächeren und krankheitsanfälligeren Obstbäumen?
    Ja, Überdüngung macht Obstbäume tatsächlich anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Zu viel Stickstoff führt zu übermäßigem, weichem Triebwachstum mit dünnen Zellwänden, die leicht von Pilzen und Bakterien penetriert werden können. Überdüngte Bäume bilden mehr Blattmasse, was die Luftzirkulation verschlechtert und ein feuchteres Mikroklima schafft - ideal für Pilzkrankheiten. Das weiche Gewebe ist zudem attraktiver für saugende Insekten wie Blattläuse. Ein Überschuss an Nährstoffen kann auch das Gleichgewicht im Baum stören: Zu viel Stickstoff kann die Aufnahme von Calcium behindern, was zu schwächeren Zellwänden führt. Überdüngung mit Phosphor kann die Eisenaufnahme blockieren und Chlorose verursachen. Salzschäden durch mineralische Überdüngung schwächen das Wurzelsystem. Eine bedarfsgerechte, ausgewogene Düngung hingegen fördert gesundes, widerstandsfähiges Wachstum. Bodenanalysen und Blattdiagnosen helfen, die richtige Düngemenge zu bestimmen und teure Überdüngung mit negativen Folgen zu vermeiden.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es bei der Obstbaumdüngung in verschiedenen Klimazonen?
    Regionale Klimaunterschiede erfordern angepasste Düngungsstrategien im Obstbau. In trockenen, mediterranen Gebieten ist Wassermanagement entscheidend - häufige, kleine Düngergaben über Fertigation sind effektiver als Streudüngung. Der erhöhte Kalziumbedarf durch intensive Sonneneinstrahlung muss berücksichtigt werden. In humiden, gemäßigten Zonen sind Auswaschungsverluste das Hauptproblem - Slow-Release-Dünger und organische Dünger mit langsamer Freisetzung sind vorteilhaft. Kalkhaltige Böden in Kalksteingebieten können Spurenelementmangel verursachen, während saure Böden in Regionen mit hohen Niederschlägen oft Kalkgaben benötigen. In kontinentalen Klimazonen mit starken Temperaturschwankungen ist die Winterhärte-fördernde Düngung wichtig - weniger Stickstoff im Herbst, mehr Kalium. Höhenlagen erfordern angepasste Zeitpunkte aufgrund kürzerer Vegetationsperioden. Salzwinde in Küstennähe können zusätzlichen Stress verursachen. Regionale Bodentypen - von Sandböden bis Lehm - beeinflussen Nährstoffverfügbarkeit und Auswaschungsrisiko. Lokale Erfahrungen und Beratung sind daher unverzichtbar.
  19. Wie unterscheidet sich Gründüngung von direkter Obstbaumdüngung?
    Gründüngung und direkte Obstbaumdüngung verfolgen unterschiedliche Ansätze zur Nährstoffversorgung. Gründüngung nutzt lebende Pflanzen zwischen den Baumreihen, die später eingearbeitet oder gemulcht werden. Diese Pflanzen - besonders Leguminosen wie Klee - binden Luftstickstoff und reichern den Boden mit organischem Material an. Tiefwurzelnde Arten wie Ölrettich erschließen Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten. Der Nährstoffnachschub erfolgt langsam durch Verrottung und fördert gleichzeitig das Bodenleben. Bei direkter Düngung werden Nährstoffe gezielt an die Obstbäume ausgebracht - schnell verfügbar, aber ohne Verbesserung der Bodenstruktur. Gründüngung hat weitere Vorteile: Unkrautunterdrückung, Erosionsschutz und Habitatverbesserung für Nützlinge. Allerdings kann Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe entstehen, wenn nicht rechtzeitig eingearbeitet wird. Die Kombination beider Methoden ist oft optimal: Gründüngung für Bodengesundheit und Grundnährstoffversorgung, gezielte Düngung für spezifische Bedarfsspitzen der Obstbäume.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Pflanzennährstoffen und Pflanzenstärkungsmitteln?
    Pflanzennährstoffe und Pflanzenstärkungsmittel haben unterschiedliche Funktionen in der Pflanzenernährung. Pflanzennährstoffe sind die essentiellen Elemente, die Pflanzen für Wachstum und Entwicklung benötigen. Makronährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium werden in größeren Mengen gebraucht, Mikronährstoffe wie Eisen und Bor in Spurenmengen. Diese Nährstoffe sind Bausteine für Proteine, Enzyme und andere lebenswichtige Verbindungen. Pflanzenstärkungsmittel hingegen sind Substanzen, die die Widerstandsfähigkeit und Vitalität der Pflanzen fördern, ohne primäre Nährstoffquellen zu sein. Dazu gehören Biostimulanzien wie Algenextrakte, Aminosäuren oder beneficial microorganisms. Sie aktivieren körpereigene Abwehrmechanismen, verbessern die Stresstoleranz und können die Nährstoffaufnahme optimieren. Während Nährstoffmangel zu sichtbaren Mangelerscheinungen führt, zeigt sich der Mangel an Stärkungsmitteln eher in reduzierter Stresstoleranz. Die Kombination beider - ausgewogene Nährstoffversorgung plus Stärkungsmittel - ergibt vitale, widerstandsfähige Obstbäume.
Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Zur Kategorie Obstdünger
Topseller
Produktbild von Cuxin DCM Spezialdünger für Obst & Gemüse in einer 750g Packung mit Vegan-Label und verschiedenen abgebildeten Obst- und Gemüsesorten. Cuxin DCM Spezialdünger für Obst & Gemüse 750g
Inhalt 0.75 Kilogramm (10,39 € * / 1 Kilogramm)
7,79 € *
Produktbild von Neudorff Neudo-Vital Obst-Spritzmittel in einer 250 ml Flasche mit grünem Etikett, Angaben zum Anteil von Recyclat, Abbildungen von Obst und Hinweis auf wissenschaftlich bestätigten Effekt. Neudorff Neudo-Vital Obst-Spritzmittel 250ml
Inhalt 0.25 Liter (41,96 € * / 1 Liter)
10,49 € *
Produktbild von Neudorff Azet Beeren- und ObstDünger 2, 5, kg mit Abbildungen verschiedener Beeren, Hinweisen zur Bio-Qualität und Umweltfreundlichkeit sowie Markenlogo. Neudorff Azet Beeren- und ObstDünger 2,5kg
Inhalt 2.5 Kilogramm (6,00 € * / 1 Kilogramm)
14,99 € *
Produktbild von Cuxin DCM Spezialdünger für Beeren und Obstbäume Minigran in einer 1, 5, kg Streuschachtel mit Anwendungshinweisen und Abbildungen verschiedener Beeren. Cuxin DCM Spezialdünger für Beeren & Obstbäume...
Inhalt 1.5 Kilogramm (8,66 € * / 1 Kilogramm)
12,99 € *
Produktbild von COMPO BIO Obst- und Gemüsedünger in einer 1 Liter Flasche mit Abbildungen von Obst und Gemüse sowie Produktinformationen auf Deutsch COMPO BIO Obst- und Gemüsedünger 1l
Inhalt 1 Liter
14,99 € *
Produktbild von Gaertners Patentkali Kalimagnesia 5kg mit einem Gemuesegarten im Hintergrund sowie Tomaten und anderen Gartenfruechten im Vordergrund samt Produktinformationen auf Deutsch. Gärtner's Patentkali/Kalimagnesia 5kg
Inhalt 5 Kilogramm (3,40 € * / 1 Kilogramm)
16,99 € *
Produktbild von Cuxin DCM Spezialduenger fuer Beeren & Obstbaeume Minigran 3kg Streuschachtel mit Darstellung der Verpackung und Abbildung verschiedener Beeren und Fruechte. Cuxin DCM Spezialdünger für Beeren & Obstbäume...
Inhalt 3 Kilogramm (6,20 € * / 1 Kilogramm)
18,59 € *
Produktbild des COMPO BIO Obst- und Gemüsedünger in einem 2, 5, Liter Kanister mit Kennzeichnung als biologisches Produkt und Abbildungen von Obst und Gemüse. COMPO BIO Obst- und Gemüsedünger 2,5l Kanister
Inhalt 2.5 Liter (9,20 € * / 1 Liter)
22,99 € *
Produktbild von Neudorff Azet GartenDünger in einer 10kg Packung mit verschiedenen Gemüsesorten und Hinweis auf natürliche Inhaltsstoffe sowie Verträglichkeit für Haustiere Neudorff Azet GartenDünger 10kg
Inhalt 10 Kilogramm (2,80 € * / 1 Kilogramm)
27,99 € *
Produktbild von Neudorff Azet Beeren- und ObstDünger 750g Packung mit Früchtebildern und Produktinformationen Neudorff Azet Beeren- und ObstDünger 750g
Inhalt 0.75 Kilogramm (8,65 € * / 1 Kilogramm)
6,49 € *
Produktbild von Neudorff Azet Beeren- und ObstDünger 1 kg Verpackung mit Abbildung verschiedener Beeren und Informationen zu biologischer Wirkweise und Nachhaltigkeit in deutscher Sprache. Neudorff Azet Beeren- und ObstDünger 1kg
Inhalt 1 Kilogramm
8,49 € *
Produktbild von Gärtners Biodünger für den Naschgarten in einer 1, 5, kg Verpackung mit Abbildungen von Gemüse und Früchten sowie Angaben zur Dosierung und Anwendungszeitraum. Gärtner's Biodünger für den Naschgarten 1,5kg
Inhalt 1.5 Kilogramm (5,99 € * / 1 Kilogramm)
8,99 € *
Passende Artikel
Produktbild von Neudorff Azet Beeren- und ObstDünger 2, 5, kg mit Abbildungen verschiedener Beeren, Hinweisen zur Bio-Qualität und Umweltfreundlichkeit sowie Markenlogo. Neudorff Azet Beeren- und ObstDünger 2,5kg
Inhalt 2.5 Kilogramm (6,00 € * / 1 Kilogramm)
14,99 € *
Produktbild von Neudorff Azet Beeren- und ObstDünger 750g Packung mit Früchtebildern und Produktinformationen Neudorff Azet Beeren- und ObstDünger 750g
Inhalt 0.75 Kilogramm (8,65 € * / 1 Kilogramm)
6,49 € *
Produktbild von Neudorff Azet Beeren- und ObstDünger 1 kg Verpackung mit Abbildung verschiedener Beeren und Informationen zu biologischer Wirkweise und Nachhaltigkeit in deutscher Sprache. Neudorff Azet Beeren- und ObstDünger 1kg
Inhalt 1 Kilogramm
8,49 € *
Produktbild von Neudorff Neudo-Vital Obst-Spritzmittel in einer 250 ml Flasche mit grünem Etikett, Angaben zum Anteil von Recyclat, Abbildungen von Obst und Hinweis auf wissenschaftlich bestätigten Effekt. Neudorff Neudo-Vital Obst-Spritzmittel 250ml
Inhalt 0.25 Liter (41,96 € * / 1 Liter)
10,49 € *
Produktbild von Neudorff Azet GartenDünger in einer 10kg Packung mit verschiedenen Gemüsesorten und Hinweis auf natürliche Inhaltsstoffe sowie Verträglichkeit für Haustiere Neudorff Azet GartenDünger 10kg
Inhalt 10 Kilogramm (2,80 € * / 1 Kilogramm)
27,99 € *
Produktbild des COMPO BIO Obst- und Gemüsedünger in einem 2, 5, Liter Kanister mit Kennzeichnung als biologisches Produkt und Abbildungen von Obst und Gemüse. COMPO BIO Obst- und Gemüsedünger 2,5l Kanister
Inhalt 2.5 Liter (9,20 € * / 1 Liter)
22,99 € *
Produktbild von Cuxin DCM Spezialduenger fuer Beeren & Obstbaeume Minigran 3kg Streuschachtel mit Darstellung der Verpackung und Abbildung verschiedener Beeren und Fruechte. Cuxin DCM Spezialdünger für Beeren & Obstbäume...
Inhalt 3 Kilogramm (6,20 € * / 1 Kilogramm)
18,59 € *
Produktbild von Cuxin DCM Spezialdünger für Beeren und Obstbäume Minigran in einer 1, 5, kg Streuschachtel mit Anwendungshinweisen und Abbildungen verschiedener Beeren. Cuxin DCM Spezialdünger für Beeren & Obstbäume...
Inhalt 1.5 Kilogramm (8,66 € * / 1 Kilogramm)
12,99 € *