Orchideensubstrate: Richtige Wahl für gesunde Pflanzen

Orchideensubstrate: Grundlage für üppige Blütenpracht

Die exotische Schönheit der Orchideen fasziniert viele Pflanzenliebhaber. Ihr Gedeihen hängt jedoch maßgeblich vom richtigen Substrat ab - eine Tatsache, die oft unterschätzt wird.

Wesentliche Aspekte für Orchideenfreunde

  • Luftzirkulation und Feuchtigkeit im Gleichgewicht halten
  • Pinienrinde, Kokosfasern und Blähton als Hauptkomponenten verwenden
  • Alle zwei Jahre das Substrat wechseln
  • Spezielle Mischungen je nach Orchideenart auswählen

Bedeutung des geeigneten Substrats für Orchideen

Orchideen sind keine gewöhnlichen Zimmerpflanzen. Als epiphytische Gewächse stellen sie besondere Ansprüche an ihr Substrat. In der Natur wachsen viele Orchideen auf Bäumen, ohne diesen zu schaden. Sie nutzen die Baumrinde lediglich als Halt und beziehen ihre Nährstoffe aus der Luft und dem Regenwasser.

Ein optimales Orchideensubstrat sollte diese natürlichen Wachstumsbedingungen nachahmen. Es muss luftig sein, Feuchtigkeit speichern, aber gleichzeitig überschüssiges Wasser schnell ableiten. Nur so können die empfindlichen Wurzeln atmen und ausreichend Wasser aufnehmen, ohne zu faulen.

Grundbedürfnisse von Orchideen

Orchideen haben faszinierende Anpassungen entwickelt. Ihre Luftwurzeln sind mit einem speziellen Gewebe umhüllt, dem sogenannten Velamen radicum. Dieses schwammige Gewebe kann rasch Wasser aufnehmen und abgeben - eine beeindruckende Anpassung an ihre natürliche Lebensweise.

Für gesundes Wachstum und üppige Blüten benötigen Orchideen:

  • Ausreichende Durchlüftung der Wurzeln
  • Ausgewogene Feuchtigkeitsversorgung
  • Schutz vor Staunässe
  • Leichte, aber stetige Nährstoffversorgung
  • Stabilen Halt für die Pflanze

Ein gut zusammengestelltes Substrat erfüllt diese Anforderungen und bildet die Basis für erfolgreiche Orchideenpflege. Es lohnt sich, hier etwas Zeit und Mühe zu investieren.

Allgemeine Eigenschaften von Orchideensubstraten

Durchlässigkeit und Luftzirkulation

Die Durchlässigkeit des Substrats ist für Orchideen von entscheidender Bedeutung. In der Natur sind ihre Wurzeln der Luft ausgesetzt und trocknen zwischen den Regenschauern immer wieder ab. Ein gutes Orchideensubstrat ahmt diese Bedingungen nach, indem es locker und luftig ist.

Grobkörnige Bestandteile wie Pinienrinde oder Blähton sorgen für Hohlräume im Substrat. Diese ermöglichen den Gasaustausch der Wurzeln und verhindern Staunässe. Gleichzeitig bieten sie den Wurzeln Halt, ohne sie einzuengen. Es ist erstaunlich, wie anpassungsfähig Orchideen sind, wenn man ihnen die richtigen Bedingungen bietet.

Wasserspeicherkapazität

Obwohl Orchideen keine Dauerfeuchte vertragen, benötigen sie regelmäßig Wasser. Ein ausgewogenes Substrat speichert genug Feuchtigkeit, um die Pflanze zwischen den Gießintervallen zu versorgen, ohne dabei zu nass zu werden.

Bestandteile wie Kokosfasern oder Torf können Wasser gut halten und langsam wieder abgeben. Sie werden oft mit grobkörnigeren Materialien gemischt, um die ideale Balance zu finden. In meiner langjährigen Erfahrung mit Orchideen hat sich gezeigt, dass eine Mischung aus etwa 70% grobem und 30% feinem Material für die meisten Arten gut funktioniert. Natürlich gibt es Ausnahmen, und es lohnt sich, die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Orchideenart zu recherchieren.

Nährstoffgehalt und pH-Wert

Orchideen sind Schwachzehrer und benötigen nur wenig Nährstoffe. Ein zu nährstoffreiches Substrat kann zu Wurzelschäden führen. Dennoch sollte das Substrat in der Lage sein, Nährstoffe zu speichern und bei Bedarf abzugeben.

Der pH-Wert des Substrats spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Die meisten Orchideen bevorzugen ein leicht saures Milieu mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. In diesem Bereich können sie Nährstoffe optimal aufnehmen. Es ist faszinierend zu sehen, wie selbst kleine Änderungen im pH-Wert das Wachstum und die Blütenbildung beeinflussen können.

Hauptbestandteile von Orchideensubstraten

Pinienrinde

Pinienrinde ist oft der Hauptbestandteil vieler Orchideensubstrate. Sie ist luftig, verrottet langsam und ähnelt in ihrer Struktur der natürlichen Umgebung epiphytischer Orchideen.

Vorteile der Pinienrinde:

  • Exzellente Drainage
  • Gute Luftzirkulation
  • Langsame Zersetzung
  • Leicht saurer pH-Wert

Die Größe der Rindenstücke sollte an die Größe der Orchidee angepasst werden. Für Miniatur-Orchideen eignet sich feine Rinde, während große Pflanzen gröbere Stücke bevorzugen. Es ist erstaunlich, wie anpassungsfähig Orchideen sind - solange wir ihnen ein Substrat bieten, das ihrer natürlichen Umgebung nahekommt.

Kokosfasern

Kokosfasern gewinnen als umweltfreundliche Alternative zu Torf zunehmend an Bedeutung. Sie speichern Feuchtigkeit gut, sind aber gleichzeitig luftdurchlässig.

Eigenschaften von Kokosfasern:

  • Gute Wasserspeicherung
  • Langsame Zersetzung
  • pH-neutral
  • Leicht und ergiebig

Kokosfasern sollten vor der Verwendung gründlich gewässert und entsalzt werden, da sie manchmal noch Reste von Meersalz enthalten können. In meiner Praxis hat sich gezeigt, dass eine Vorbehandlung mit Regenwasser besonders gute Ergebnisse liefert.

Blähton

Blähton, auch als LECA (Lightweight Expanded Clay Aggregate) bekannt, sind kleine, poröse Tonkügelchen. Sie verbessern die Drainage und Belüftung des Substrats erheblich.

Vorteile von Blähton:

  • Hervorragende Drainage
  • Strukturstabilität
  • Wiederverwendbar
  • Verhindert Verdichtung

Blähton wird oft als Drainageschicht am Topfboden verwendet oder ins Substrat gemischt, um dessen Struktur zu verbessern. Besonders bei Orchideen, die empfindlich auf Staunässe reagieren, hat sich Blähton in meiner Erfahrung als wahrer Segen erwiesen.

Torf und Alternativen

Torf war lange Zeit ein beliebter Bestandteil von Orchideensubstraten. Er speichert Wasser gut und sorgt für ein leicht saures Milieu. Aus ökologischen Gründen wird jedoch zunehmend auf Torf verzichtet, was ich persönlich sehr begrüße.

Alternativen zu Torf:

  • Kokosfasern
  • Kompostierte Baumrinde
  • Sphagnum-Moos

Diese Alternativen bieten ähnliche Eigenschaften wie Torf, sind aber nachhaltiger in der Gewinnung. In meinem Garten habe ich bereits vor Jahren auf torffreie Substrate umgestellt und konnte keinerlei negative Auswirkungen auf meine Orchideen feststellen.

Zusätze (Holzkohle, Perlite, etc.)

Verschiedene Zusätze können die Eigenschaften des Substrats weiter verbessern:

  • Holzkohle: Absorbiert Schadstoffe und reguliert den pH-Wert
  • Perlite: Leichte, poröse Kügelchen für bessere Drainage und Luftzirkulation
  • Vermiculit: Speichert Wasser und Nährstoffe
  • Styropor: Erhöht die Luftzirkulation, besonders in tieferen Topfschichten

Die genaue Zusammensetzung des Substrats hängt von der Orchideenart und den lokalen Klimabedingungen ab. Ich experimentiere gerne mit verschiedenen Mischungen, um die optimale Kombination für meine Orchideen zu finden. Dabei ist es wichtig, die Pflanzen genau zu beobachten und das Substrat bei Bedarf anzupassen. Es ist faszinierend zu sehen, wie selbst kleine Änderungen in der Substratzusammensetzung das Wachstum und die Blütenbildung beeinflussen können. Die Orchideenpflege ist eine Wissenschaft für sich, aber mit etwas Geduld und Experimentierfreude kann jeder die perfekte Mischung für seine grünen Schützlinge finden.

Substrate für verschiedene Orchideenarten

Beeindruckend, wie vielfältig die Bedürfnisse verschiedener Orchideenarten sind. Jede hat ihre ganz eigenen Ansprüche an das Substrat. Lassen Sie uns einen Blick auf einige beliebte Arten werfen:

Phalaenopsis (Motten-Orchidee)

Diese anmutigen Schönheiten bevorzugen es luftig und gut drainiert. Eine Mischung aus grober Pinienrinde, Kokoschips und etwas Sphagnum-Moos scheint ihnen besonders zu behagen. Zwischen den Wassergaben sollte das Substrat leicht abtrocknen können - die Wurzeln danken es mit gesundem Wachstum.

Cattleya

Cattleyen sind regelrechte Luftakrobaten. Sie gedeihen am besten in einem noch luftigeren Substrat. Mittlere bis grobe Pinienrinde, kombiniert mit Holzkohle und Blähton, bietet ihnen das perfekte Zuhause. Diese Orchideen mögen es richtig trocken zwischen den Wassergaben - fast wie in ihrem natürlichen Lebensraum.

Dendrobium

Für Dendrobien hat sich eine Mischung aus feiner bis mittlerer Pinienrinde, Kokosfasern und Perlit bewährt. Dieses Substrat hält die Feuchtigkeit, lässt aber überschüssiges Wasser schnell abfließen - eine ideale Balance für diese faszinierenden Pflanzen.

Paphiopedilum (Frauenschuh-Orchidee)

Diese exotischen Schönheiten mögen es etwas feuchter. Eine Mischung aus feiner Pinienrinde, Torf, Perlit und einer Prise Kalkstein scheint ihnen besonders zu gefallen. Es ist erstaunlich, wie gut sie in diesem ausgewogenen Substrat gedeihen.

Vanda

Vanda-Orchideen sind wahre Freigeister. Oft kultiviert man sie ganz ohne Substrat in Körben oder an Holz. Wenn überhaupt Substrat verwendet wird, sollte es sehr grobkörnig sein - grobe Pinienrinde oder Kokoschips eignen sich hervorragend. Diese Pflanzen lieben es, ihre Wurzeln in der Luft baumeln zu lassen.

Spezielle Substrate

Neben den gängigen epiphytischen Orchideen gibt es Arten, die ganz besondere Ansprüche an ihr Substrat stellen:

Substrate für terrestrische Orchideen

Erdorchideen wie Cymbidium oder Calanthe sind echte Bodenbewohner. Sie bevorzugen ein schwereres, nährstoffreicheres Substrat. Eine Mischung aus Pinienrinde, Torf, Kompost und Sand scheint ihnen besonders zu schmecken. Der leicht saure pH-Wert erinnert an ihre natürliche Umgebung.

Substrate für lithophytische Orchideen

Die Steinbewohner unter den Orchideen, wie manche Dendrobium-Arten, sind wahre Überlebenskünstler. Sie gedeihen in einem äußerst durchlässigen Substrat. Grobe Pinienrinde, Blähton und Lavagestein kommen ihren natürlichen Wachstumsbedingungen sehr nahe. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sie sich in diesem kargen Umfeld entfalten.

Substrate für Miniatur-Orchideen

Die Zwerge unter den Orchideen stellen uns vor besondere Herausforderungen. Sie benötigen ein feineres Substrat, das dennoch gute Drainage bietet. Eine Mischung aus feiner Pinienrinde, Kokosfasern, Perlit und feinem Kies hat sich bewährt. Manche Arten, wie die zierlichen Pleurothallis, fühlen sich auf Baumfarnplatten pudelwohl - fast wie in ihrem natürlichen Lebensraum.

Bei der Wahl des richtigen Substrats für Ihre Orchideen ist es entscheidend, die natürlichen Wachstumsbedingungen der jeweiligen Art im Blick zu behalten. Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau und scheuen Sie sich nicht, das Substrat bei Bedarf anzupassen. Mit dem richtigen Substrat werden Sie mit gesunden, blühfreudigen Orchideen belohnt - ein wahrhaft lohnendes Erlebnis für jeden Pflanzenliebhaber.

Selbstherstellung von Orchideensubstraten: Eine faszinierende Alternative

Viele Orchideenliebhaber entdecken den Reiz, ihr eigenes Substrat herzustellen. Diese Methode kann nicht nur den Geldbeutel schonen, sondern eröffnet auch die Möglichkeit, die Mischung perfekt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Orchideenart abzustimmen. Meine persönlichen Erfahrungen damit waren durchweg positiv, und ich möchte Ihnen gerne einige Einblicke gewähren.

Licht und Schatten der Selbstherstellung

Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie haben die vollständige Kontrolle über die Zusammensetzung und können unerwünschte Zusätze vermeiden. Zudem lassen sich größere Mengen produzieren, was langfristig Kosten spart. Allerdings sollten Sie bedenken, dass die Selbstherstellung Zeit und ein gewisses Verständnis für die Ansprüche Ihrer Orchideen erfordert.

Bewährte Rezepte für verschiedene Orchideenarten

Für epiphytische Orchideen wie Phalaenopsis hat sich folgende Mischung als Erfolgsrezept erwiesen:

  • 50% Pinienrinde (mittlere Körnung)
  • 25% Kokosfasern
  • 15% Perlite
  • 10% Holzkohle

Bei terrestrischen Orchideen wie Paphiopedilum empfiehlt sich diese Kombination:

  • 40% Pinienrinde (feine Körnung)
  • 30% Torf oder Kokoshumus
  • 20% Perlite
  • 10% feiner Sand

 

Praxistipps zur Mischung und Sterilisation

Mischen Sie die Komponenten gründlich, aber behutsam, um die Struktur zu erhalten. Zur Sterilisation können Sie das Substrat für etwa 30 Minuten bei 90°C im Backofen erhitzen. Dies eliminiert potenzielle Schädlinge und Krankheitserreger recht zuverlässig.

Substratpflege: Der Schlüssel zu vitalen Orchideen

Die richtige Pflege des Substrats ist essenziell für das Wohlbefinden Ihrer Orchideen. Hier einige wichtige Aspekte, die Sie beachten sollten:

Bewässerungstechniken

Die meisten Orchideen bevorzugen es, wenn das Substrat zwischen den Wassergaben leicht abtrocknen kann. Gießen Sie gründlich, aber vermeiden Sie Staunässe. Ein gelegentliches Tauchen des Topfes für einige Minuten in Wasser kann eine gleichmäßige Durchfeuchtung bewirken.

Düngung im Kontext des Substrats

Verwenden Sie während der Wachstumsphase einen speziellen Orchideendünger in halber Konzentration bei jeder zweiten Bewässerung. Im Winter können Sie die Düngergaben reduzieren. Beachten Sie, dass frisch umgetopfte Orchideen zunächst keine zusätzliche Nährstoffzufuhr benötigen.

Anzeichen von Substratverschleiß erkennen

Mit der Zeit zersetzt sich das Substrat unvermeidlich und verliert seine Struktur. Achten Sie auf folgende Warnsignale:

  • Das Substrat trocknet nur sehr langsam ab
  • Es entwickelt einen muffigen Geruch
  • Die Orchidee zeigt verlangsamtes oder stagniertes Wachstum
  • Wurzeln verfärben sich bräunlich oder werden weich

 

Der richtige Zeitpunkt und die Technik zum Umtopfen

Planen Sie das Umtopfen Ihrer Orchideen alle 1-2 Jahre ein, idealerweise im Frühjahr zu Beginn der Wachstumsphase. Entfernen Sie behutsam das alte Substrat und kürzen Sie abgestorbene Wurzeln. Wählen Sie einen nur geringfügig größeren Topf mit guter Drainage. Positionieren Sie die Orchidee so, dass die obersten Wurzeln knapp unter der Substratoberfläche liegen.

Mit diesen Hinweisen zur Selbstherstellung und Pflege des Substrats schaffen Sie optimale Bedingungen für Ihre Orchideen. Beobachten Sie Ihre Pflanzen aufmerksam und passen Sie die Pflege bei Bedarf an. So können Sie sich lange an der Pracht und Blütenvielfalt Ihrer Orchideen erfreuen.

Wenn das Orchideensubstrat Probleme macht: Lösungsansätze

Orchideen sind faszinierende Pflanzen, aber manchmal können sie uns ganz schön auf die Probe stellen. Besonders das Substrat kann zur Herausforderung werden. Lassen Sie uns einen Blick auf einige typische Schwierigkeiten werfen und wie wir sie meistern können:

Wenn's zu nass wird

Ein übermäßig feuchtes Substrat ist der Albtraum jeder Orchidee. Die Wurzeln werden weich und bräunlich, die Blätter hängen traurig herab. Was tun?

  • Frisches, gut durchlässiges Substrat ist die Rettung - Umtopfen ist angesagt
  • Achten Sie auf einen Topf mit genügend Drainagelöchern
  • Weniger ist mehr beim Gießen - lassen Sie das Substrat zwischendurch atmen

Zu trocken? Kein Grund zur Panik

Schrumpelige Blätter und Pseudobulben sind ein deutliches Zeichen für Durst. So bringen Sie wieder Leben in Ihre Orchidee:

  • Ein Tauchbad wirkt Wunder - bis keine Luftblasen mehr aufsteigen
  • Sphagnum-Moos im Substrat kann helfen, die Feuchtigkeit zu halten
  • Manchmal reicht schon eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit

Wenn sich Schimmel breit macht

Schimmel im Substrat ist ein Warnsignal für zu viel Feuchtigkeit und stagnierende Luft. Hier hilft:

  • Befallene Teile großzügig entfernen und durch frisches Material ersetzen
  • Für bessere Luftzirkulation sorgen - Ihre Orchidee wird es Ihnen danken
  • Weniger gießen und auf gute Drainage achten

Der Wurzelfäule den Kampf ansagen

Wurzelfäule ist ein ernstes Problem, oft verursacht durch Staunässe oder Pilzbefall. So gehen Sie vor:

  • Faule Wurzelteile mit einem sauberen, scharfen Messer entfernen
  • Zimtpulver auf die Schnittstellen - ein natürliches Fungizid
  • Frisches, steriles Substrat und angepasste Gießgewohnheiten sind der Schlüssel

Neue Trends bei Orchideensubstraten

Die Welt der Orchideensubstrate ist ständig in Bewegung. Einige spannende Entwicklungen:

Umweltbewusste Alternativen im Kommen

Viele Orchideenfreunde suchen nach nachhaltigen Optionen:

  • Kokosprodukte als Alternative zur Pinienrinde
  • Recycelte Materialien wie Korkgranulat finden Anklang
  • Heimische Substrate statt Importe liegen im Trend

Maßgeschneiderte Substrate für jede Lebensphase

Einige Hersteller bieten clevere Lösungen:

  • Spezielle Keimsubstrate für den Start ins Orchideenleben
  • Nährstoffreiche Mischungen für Jungpflanzen
  • Substrate zur Blütenförderung - für noch mehr Pracht

Der Schlüssel zu gesunden Orchideen: Das richtige Substrat

Die Wahl des passenden Substrats ist entscheidend für glückliche Orchideen. Jede Art hat ihre eigenen Vorlieben. Ein gutes Substrat findet die Balance zwischen Feuchtigkeitsspeicherung und Luftdurchlässigkeit - genau das, was die meisten epiphytischen Orchideen in der Natur vorfinden.

Beobachten Sie Ihre Pflanzen aufmerksam und passen Sie die Pflege bei Bedarf an. Experimentieren Sie ruhig mit verschiedenen Mischungen, um das Optimum für Ihre grünen Schützlinge zu finden. Mit dem richtigen Substrat und etwas Zuwendung werden Ihre Orchideen Sie mit üppiger Blütenpracht belohnen. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie diese erstaunlichen Pflanzen auf kleine Veränderungen reagieren - das macht die Orchideenpflege zu einem so spannenden Hobby!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist ein Orchideensubstrat und warum ist es für Orchideen so wichtig?
    Ein Orchideensubstrat ist eine speziell auf die Bedürfnisse von Orchideen abgestimmte Pflanzerde, die deren natürliche Wachstumsbedingungen nachahmt. Da die meisten Orchideen epiphytische Gewächse sind, die in der Natur auf Bäumen wachsen und ihre Nährstoffe aus der Luft und dem Regenwasser beziehen, benötigen sie ein luftiges, gut drainiertes Substrat. Ein optimales Orchideensubstrat muss mehrere Funktionen erfüllen: Es speichert Feuchtigkeit für die Pflanzenversorgung, leitet aber gleichzeitig überschüssiges Wasser schnell ab, um Staunässe zu vermeiden. Außerdem ermöglicht es den empfindlichen Luftwurzeln das nötige "Atmen" durch ausreichende Luftzirkulation. Ohne das richtige Substrat können Orchideenwurzeln faulen, was zum Absterben der Pflanze führt. Das Substrat bildet somit die Grundlage für gesundes Wachstum und üppige Blütenpracht bei Orchideen.
  2. Welche Hauptbestandteile sollte ein gutes Orchideensubstrat enthalten?
    Ein hochwertiges Orchideensubstrat basiert auf vier Hauptkomponenten, die jeweils spezifische Funktionen erfüllen. Pinienrinde bildet meist den Grundbestandteil und sorgt für excellent Drainage sowie langsame Zersetzung bei leicht saurem pH-Wert. Kokosfasern oder alternativ Sphagnum-Moos speichern Feuchtigkeit optimal und sind dabei umweltfreundlicher als Torf. Blähton oder Perlite verbessern die Luftzirkulation und verhindern Substratverdichtung. Zusätzlich können Holzkohle zur Schadstoffabsorption und pH-Regulierung sowie weitere Materialien wie Vermiculit für Nährstoffspeicherung beigemischt werden. Die genaue Zusammensetzung variiert je nach Orchideenart: Epiphytische Arten bevorzugen gröbere, luftigere Mischungen mit etwa 70% groben und 30% feinen Bestandteilen. Terrestrische Orchideen benötigen dagegen feinere, feuchtigkeitshaltende Substrate. Wichtig ist stets die Balance zwischen Wasserspeicherung und schneller Drainage.
  3. Wie unterscheiden sich die Substratbedürfnisse verschiedener Orchideenarten?
    Die Substratansprüche variieren erheblich zwischen den verschiedenen Orchideenarten, abhängig von ihren natürlichen Wachstumsbedingungen. Phalaenopsis bevorzugen grobe Pinienrinde mit Kokoschips und etwas Sphagnum-Moos, da sie luftige, gut drainierte Bedingungen benötigen. Cattleya-Orchideen als echte Luftakrobaten gedeihen am besten in noch luftigerem Substrat aus mittlerer bis grober Pinienrinde, Holzkohle und Blähton. Dendrobium-Arten bevorzugen eine ausgewogene Mischung aus feiner bis mittlerer Pinienrinde, Kokosfasern und Perlite. Paphiopedilum (Frauenschuh-Orchideen) als semi-terrestrische Art mögen es feuchter und benötigen feinere Pinienrinde mit Torf, Perlite und Kalksteinzusatz. Vanda-Orchideen werden oft ganz ohne Substrat in Körben kultiviert oder benötigen nur sehr grobkörniges Material. Terrestrische Orchideen wie Cymbidium brauchen schwerere, nährstoffreichere Substrate mit Kompostanteilen, während lithophytische Arten extrem durchlässige Mischungen mit Lavagestein bevorzugen.
  4. Was ist das Velamen radicum und welche Bedeutung hat es für die Substratwahl?
    Das Velamen radicum ist ein faszinierendes, schwammiges Gewebe, das die Luftwurzeln vieler epiphytischer Orchideen umhüllt. Diese bemerkenswerte Anpassung ermöglicht es den Orchideen, Wasser und Nährstoffe aus der Luft aufzunehmen - eine perfekte Evolution für das Leben auf Bäumen. Das Velamen kann bei Trockenheit silbrig-weiß erscheinen und wird bei Wasserkontakt durchsichtig grün, da es Feuchtigkeit wie ein Schwamm aufsaugt. Für die Substratwahl ist das Velamen radicum von entscheidender Bedeutung: Es zeigt, dass Orchideenwurzeln an schnelle Benetzung und anschließende Trocknung angepasst sind. Deshalb benötigen sie Substrate, die diese natürlichen Zyklen nachahmen - luftig genug für Gasaustausch, aber dennoch fähig zur temporären Feuchtigkeitsspeicherung. Ein zu dichtes oder dauerhaft feuchtes Substrat würde die Funktionsweise des Velamen radicum behindern und könnte zu Wurzelfäule führen. Das Verständnis dieser anatomischen Besonderheit erklärt, warum herkömmliche Blumenerde für Orchideen ungeeignet ist.
  5. Welche speziellen Substrate eignen sich für terrestrische und lithophytische Orchideen?
    Terrestrische und lithophytische Orchideen haben völlig andere Substratanforderungen als ihre epiphytischen Verwandten. Terrestrische Orchideen wie Cymbidium, Calanthe oder heimische Knabenkrautarten sind echte Bodenbewohner und bevorzugen schwerere, nährstoffreichere Substrate. Eine bewährte Mischung besteht aus 40% feiner Pinienrinde, 30% Torf oder Kokoshumus, 20% Perlite und 10% feinem Sand. Der leicht saure pH-Wert von 5,5-6,5 entspricht ihren natürlichen Standortbedingungen. Lithophytische Orchideen sind dagegen Überlebenskünstler, die auf Felsen oder in Felsspalten gedeihen. Sie benötigen extrem durchlässige Substrate, die schnell abtrocknen. Bewährt haben sich Mischungen aus grober Pinienrinde, Blähton, Lavagestein und grobem Kies. Einige Arten wachsen sogar auf purem Lavagestein oder Tonscherben. Wichtig ist bei beiden Typen die Anpassung der Gießgewohnheiten: Terrestrische Arten vertragen mehr Feuchtigkeit, während lithophytische Orchideen zwischen den Wassergaben völlig abtrocknen sollten.
  6. Worin unterscheiden sich Orchideensubstrate von normaler Blumenerde?
    Orchideensubstrate unterscheiden sich fundamental von herkömmlicher Blumenerde in Struktur, Zusammensetzung und Funktionsweise. Normale Blumenerde ist fein, nährstoffreich und darauf ausgelegt, Feuchtigkeit lange zu speichern - ideal für terrestrische Pflanzen mit normalen Wurzelsystemen. Orchideensubstrate sind dagegen grobkörnig und luftig strukturiert, mit großen Hohlräumen zwischen den Bestandteilen. Sie bestehen hauptsächlich aus Pinienrinde, Kokosfasern und mineralischen Zuschlägen wie Blähton, während Blumenerde typischerweise Torf, Kompost und feine Erdbestandteile enthält. Der Nährstoffgehalt ist bei Orchideensubstraten bewusst niedrig gehalten, da Orchideen als Schwachzehrer gelten und zu viele Nährstoffe Wurzelschäden verursachen können. Während normale Blumenerde Wasser speichert, leitet Orchideensubstrat überschüssige Feuchtigkeit schnell ab und trocknet zwischen den Wassergaben ab. Der pH-Wert liegt bei Orchideensubstraten meist zwischen 5,5-6,5, während Blumenerde oft neutraler ist. Diese Unterschiede spiegeln die besonderen Bedürfnisse epiphytischer Pflanzen wider.
  7. Was sind die Vor- und Nachteile von Torf gegenüber Kokosfasern im Orchideensubstrat?
    Torf und Kokosfasern haben beide ihre Berechtigung in Orchideensubstraten, unterscheiden sich aber erheblich in ihren Eigenschaften. Torf bietet hervorragende Wasserspeicherung und schafft natürlich saure Bedingungen mit pH-Werten um 4,0-5,5, was viele Orchideen schätzen. Er zersetzt sich langsam und behält seine Struktur über längere Zeit. Allerdings ist Torf ökologisch problematisch, da sein Abbau Moore zerstört und CO₂ freisetzt. Kokosfasern sind die nachhaltige Alternative: Sie speichern Wasser ebenso gut, sind aber pH-neutral und müssen daher eventuell angesäuert werden. Sie sind ergiebiger (quellen stark auf), lockerer in der Struktur und fördern bessere Luftzirkulation. Ein Nachteil ist ihre anfängliche Salzbelastung - sie sollten vor Verwendung gründlich gewässert werden. Kokosfasern können anfangs etwas schneller verrotten als Torf. Aus Umweltschutzgründen setzen immer mehr Orchideenfreunde auf Kokosfasern, zumal sie funktional gleichwertig und oft sogar überlegen sind. Die Wahl hängt letztendlich von persönlichen Prioritäten und den spezifischen Orchideenarten ab.
  8. Welche Rolle spielt der pH-Wert bei der Nährstoffaufnahme von Orchideen?
    Der pH-Wert ist ein kritischer Faktor für die Gesundheit von Orchideen, da er direkt die Nährstoffverfügbarkeit beeinflusst. Die meisten Orchideen bevorzugen ein leicht saures Milieu mit pH-Werten zwischen 5,5 und 6,5. In diesem optimalen Bereich können sie Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium sowie wichtige Spurenelemente am effizientesten aufnehmen. Bei zu hohen pH-Werten (über 7,0) werden viele Nährstoffe, besonders Eisen und Mangan, unlöslich und damit für die Pflanzen unverfügbar. Dies kann zu Chlorosen (Gelbfärbungen) und Wachstumsstörungen führen. Bei zu niedrigen pH-Werten (unter 5,0) können dagegen schädliche Elemente wie Aluminium mobilisiert werden, die die Wurzeln schädigen. Der leicht saure Bereich entspricht auch den natürlichen Bedingungen epiphytischer Orchideen, wo Regenwasser und zersetzende organische Substanz für saure Verhältnisse sorgen. Substratkomponenten wie Pinienrinde und Torf senken den pH-Wert natürlich, während Zusätze wie Kalkstein ihn anhebeN können. Eine regelmäßige pH-Kontrolle hilft, optimale Wachstumsbedingungen sicherzustellen.
  9. Wo kann man hochwertiges Orchideensubstrat kaufen und worauf sollte man achten?
    Hochwertiges Orchideensubstrat findet man in verschiedenen Bezugsquellen, wobei spezialisierte Gartenfachgeschäfte wie samen.de oft die beste Beratung und Qualität bieten. Neben etablierten Online-Shops sind auch Gartencenter, Orchideengärtnereien und botanische Gärten gute Anlaufstellen. Beim Kauf sollte man auf mehrere Qualitätskriterien achten: Die Substratkomponenten sollten erkennbar und sauber sein, ohne muffigen Geruch oder Schimmelspuren. Pinienrinde sollte gleichmäßig strukturiert und nicht zu stark zerkleinert sein. Hochwertige Produkte listen alle Inhaltsstoffe transparent auf und geben pH-Wert sowie Nährstoffgehalte an. Achten Sie auf Herstellerangaben zur Sterilisation und Schädlingsfreiheit. Renommierte Marken wie Seramis, Westland oder Compo bieten oft zuverlässige Qualität. Preisvergleiche lohnen sich, da Qualitätsunterschiede erheblich sein können. Erfahrene Gartenfachhändler wie die Experten von samen.de können auch bei der Auswahl artspezifischer Substrate beraten und informieren über aktuelle Produktneuheiten sowie nachhaltige Alternativen.
  10. Welche Qualitätskriterien sind beim Kauf von Pinienrinde und Blähton zu beachten?
    Bei der Auswahl von Pinienrinde und Blähton als Orchideensubstrat-Komponenten sind spezifische Qualitätsmerkmale entscheidend. Hochwertige Pinienrinde sollte eine einheitliche, mittlere Körnung von 8-15 mm aufweisen und aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Die Rinde muss frei von Schimmel, Ungeziefer und chemischen Behandlungen sein. Qualitätsmerkmal ist auch die langsame Zersetzung - gute Pinienrinde behält über 2-3 Jahre ihre Struktur. Der natürliche pH-Wert sollte zwischen 4,5-6,0 liegen. Bei Blähton ist die Porösität entscheidend: Die Tonkügelchen sollten leicht sein und beim Schütteln hohl klingen. Die Körnung von 4-8 mm eignet sich optimal für Orchideen. Hochwertige Blähtonqualität erkennt man an gleichmäßiger Rundung ohne scharfe Kanten und neutralem pH-Wert. Beide Materialien sollten staubarm und gewaschen sein. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de führen geprüfte Qualitäten und können über Herkunft und Verarbeitung Auskunft geben. Zertifizierungen wie RHP oder ähnliche Gütesiegel sind zusätzliche Qualitätsindikatoren für beide Substratkomponenten.
  11. Wie wirkt sich die Luftzirkulation im Substrat auf die Wurzelgesundheit aus?
    Die Luftzirkulation im Substrat ist für Orchideenwurzeln überlebenswichtig, da sie den Gasaustausch ermöglicht, den diese spezialisierten Wurzeln benötigen. Orchideenwurzeln sind an Luftexposition angepasst und müssen "atmen" können - sie nehmen Sauerstoff auf und geben Kohlendioxid ab. Bei unzureichender Belüftung akkumuliert sich CO₂ im Substrat, während der Sauerstoffgehalt sinkt. Dies führt zu anaeroben Bedingungen, die schädliche Bakterien und Pilze fördern und gleichzeitig die Wurzelatmung behindern. Staunässe verstärkt diese Problematik dramatisch. Gut belüftete Substrate mit groben Bestandteilen wie Pinienrinde und Blähton schaffen die nötigen Lufträume. Diese ermöglichen auch das wichtige Abtrocknen zwischen den Gießintervallen, wodurch Fäulnisprozesse verhindert werden. Gesunde Wurzeln sind fest, grün oder weißlich und zeigen aktives Wachstum. Bei schlechter Luftzirkulation werden sie braun, weich und faulig. Die Wurzelspitzen, die besonders sauerstoffbedürftig sind, sterben zuerst ab. Daher ist die Substratstruktur mit ausreichenden Luftporen der Schlüssel für vitale Orchideenwurzeln.
  12. Welche biochemischen Prozesse laufen bei der Substratzersetzung ab?
    Die Substratzersetzung in Orchideensubstraten ist ein komplexer biochemischer Prozess, der die Nährstoffverfügbarkeit und Substratstruktur über Zeit verändert. Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze bauen organische Bestandteile wie Pinienrinde und Kokosfasern enzymatisch ab. Dabei werden Cellulose, Lignin und andere Pflanzenfasern durch Cellulasen und Ligninasen zersetzt. Diese Zersetzung setzt langsam Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium frei, die für Orchideen verfügbar werden. Gleichzeitig entstehen Huminsäuren, die den pH-Wert leicht senken und die Nährstoffbindung verbessern. Der Abbau verläuft aerob bei guter Belüftung oder anaerob bei Staunässe, wobei letzteres schädliche Stoffwechselprodukte wie Ammoniak und organische Säuren erzeugt. Tannine aus Pinienrinde haben antimikrobielle Eigenschaften und verlangsamen die Zersetzung natürlich. Mit fortschreitender Zersetzung verliert das Substrat seine lockere Struktur, wird feiner und speichert mehr Feuchtigkeit. Diese Veränderung erklärt, warum Orchideensubstrate alle 1-2 Jahre erneuert werden sollten, bevor die optimale Struktur verloren geht.
  13. Warum sind epiphytische Orchideen als Schwachzehrer einzustufen?
    Epiphytische Orchideen gelten als Schwachzehrer aufgrund ihrer evolutionären Anpassung an nährstoffarme Lebensbedingungen. In ihrem natürlichen Habitat auf Baumrinden haben sie nur Zugang zu den wenigen Nährstoffen, die Regenwasser, Staub und herabfallende organische Substanzen liefern. Diese extreme Nährstoffknappheit hat zu hocheffizienten Aufnahme- und Verwertungsmechanismen geführt. Ihre Wurzeln sind darauf spezialisiert, minimale Nährstoffmengen optimal zu nutzen. Das Velamen radicum kann gelöste Mineralstoffe aus verdünnten Lösungen konzentrieren und speichern. Zusätzlich leben viele Orchideen in Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen, die bei der Nährstoffaufnahme helfen. Bei Überversorgung mit Nährstoffen reagieren Orchideenwurzeln empfindlich - hohe Salzkonzentrationen können Wurzelverbrennungen oder -fäulnis verursachen. Zu viel Stickstoff führt zu übermäßigem Blattwachstum auf Kosten der Blütenbildung. Phosphatüberschuss blockiert die Aufnahme anderer wichtiger Mikronährstoffe. Deshalb benötigen Orchideen nur schwach konzentrierte Dünger (etwa ein Viertel der normalen Konzentration) und nährstoffarme Substrate.
  14. Wie beeinflusst die Feuchtigkeitsversorgung die Blütenbildung bei Orchideen?
    Die Feuchtigkeitsversorgung spielt eine entscheidende Rolle bei der Blüteninduktion und -entwicklung von Orchideen, da sie komplexe physiologische Prozesse steuert. Viele Orchideenarten benötigen eine ausgeprägte Trockenruhe zur Blüteninduktion - dieser Stressfaktor signalisiert der Pflanze, Energie in die Fortpflanzung (Blütenbildung) statt ins vegetative Wachstum zu investieren. Cattleya und Dendrobium beispielsweise blühen oft erst nach mehrwöchigen Trockenphasen. Während der Blütenknospenentwicklung ist dann wieder ausgewogene Feuchtigkeit nötig, da Wassermangel zu Knospenabwurf führen kann. Die Luftfeuchtigkeit ist ebenso kritisch - zu niedrige Werte (unter 40%) können Knospen austrocknen lassen, während zu hohe Werte (über 80%) Pilzkrankheiten fördern. Das Substrat sollte zwischen den Gießgaben leicht antrocknen, aber nie völlig austrocknen. Phalaenopsis reagieren besonders empfindlich auf unregelmäßige Wasserversorgung mit Blütenverlust. Die optimale Feuchtigkeitsversorgung variiert auch mit der Jahreszeit - im Winter benötigen die meisten Arten weniger Wasser entsprechend ihren natürlichen Trockenzeiten, was gleichzeitig die Blütenbildung für das Frühjahr vorbereitet.
  15. Wie stellt man eine eigene Substratmischung für Orchideen her?
    Die Herstellung einer eigenen Orchideen-Substratmischung ist ein lohnendes Projekt für erfahrene Pflanzenliebhaber. Für epiphytische Orchideen wie Phalaenopsis hat sich folgende Grundmischung bewährt: 50% mittlere Pinienrinde, 25% Kokosfasern, 15% Perlite und 10% Holzkohle. Alle Komponenten sollten vor der Verwendung gründlich gewaschen werden. Pinienrinde wird eingeweicht, um Tannine zu reduzieren, Kokosfasern müssen entsalzt werden. Das Mischen erfolgt behutsam, um die Struktur zu erhalten. Für terrestrische Orchideen wird der Anteil an feinerem Material erhöht: 40% feine Pinienrinde, 30% Kokoshumus, 20% Perlite und 10% Sand. Die fertige Mischung sollte zur Sterilisation 30 Minuten bei 90°C im Backofen erhitzt werden. Nach dem Abkühlen kann sie verwendet werden. Wichtig ist die Anpassung je nach Orchideenart - Cattleya benötigen gröbere, Paphiopedilum feinere Mischungen. Die selbst hergestellten Substrate sind oft günstiger und können exakt auf die individuellen Bedürfnisse der Pflanzensammlung abgestimmt werden.
  16. Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen von Orchideen?
    Der optimale Zeitpunkt zum Umtopfen von Orchideen ist entscheidend für ihren Erfolg und hängt von mehreren Faktoren ab. Grundsätzlich sollte alle 1-2 Jahre umgetopft werden, idealerweise im Frühjahr zu Beginn der Wachstumsphase (März-Mai), wenn neue Wurzeln und Triebe erscheinen. Dies gibt den Pflanzen die ganze Wachstumssaison, um sich zu etablieren. Akuter Umtopfbedarf besteht bei Substratverschleiß - erkennbar an muffigem Geruch, schlechter Drainage oder matschigem Substrat. Auch bei Wurzelfäule oder Schädlingsbefall ist sofortiges Umtopfen nötig, unabhängig von der Jahreszeit. Phalaenopsis zeigen Umtopfbedarf durch neue Luftwurzeln oder aus dem Topf wachsende Wurzeln an. Niemals sollte während der Blütezeit umgetopft werden, da dies Knospenabwurf verursachen kann. Nach dem Kauf von Orchideen ist meist ein Umtopfen ratsam, da Handelssubstrate oft minderwertig sind. Wintermonate sind ungünstig, da die Pflanzen in Vegetationsruhe sind. Die Orchidee sollte vor dem Umtopfen einige Tage nicht gegossen werden, damit das Substrat leichter entfernt werden kann.
  17. Ist es ein Mythos, dass Orchideen besonders schwer zu pflegen sind?
    Die Vorstellung, dass Orchideen besonders schwierig zu pflegen sind, ist tatsächlich weitgehend ein Mythos, der auf Unwissen über ihre wahren Bedürfnisse basiert. Viele Menschen behandeln Orchideen wie gewöhnliche Zimmerpflanzen und scheitern dadurch. Tatsächlich sind Orchideen, besonders Phalaenopsis, sehr anpassungsfähig und verzeihen viele Pflegefehler. Der Schlüssel liegt im Verständnis ihrer natürlichen Lebensweise als Aufsitzerpflanzen. Mit dem richtigen Substrat, das Luftzirkulation ermöglicht, moderater Bewässerung (etwa alle 1-2 Wochen) und hellem, indirektem Licht gedeihen die meisten Arten problemlos. Häufige "Pflegefehler" wie zu häufiges Gießen oder zu nährstoffreiche Erde sind eigentlich Missverständnisse über ihre Bedürfnisse. Phalaenopsis beispielsweise sind robuster als viele andere Zimmerpflanzen und können monatelang ohne Aufmerksamkeit auskommen. Moderne Zuchtformen sind zudem widerstandsfähiger als ihre wilden Verwandten. Mit grundlegendem Verständnis für ihre epiphytische Natur - luftiges Substrat, Trockenzeiten zwischen den Wassergaben und zurückhaltende Düngung - sind Orchideen eigentlich pflegeleichte und dankbare Begleiter.
  18. Gibt es regionale Unterschiede bei der Verfügbarkeit von Substratbestandteilen?
    Ja, es gibt durchaus regionale Unterschiede bei der Verfügbarkeit und Qualität von Orchideensubstrat-Komponenten, die sich auf Kosten und Auswahl auswirken. In küstennahen Gebieten sind Kokosfasern oft günstiger verfügbar, da sie über Seehäfen importiert werden. Pinienrinde aus europäischen Nadelwäldern ist in Deutschland relativ gut verfügbar, wobei norddeutsche Regionen oft von niederländischen Produzenten profitieren. Süddeutschland hat durch die Nähe zu Österreich und der Schweiz Zugang zu alpiner Pinienrinde. Blähton wird hauptsächlich in Deutschland und den Niederlanden produziert, wodurch die Verfügbarkeit meist gut ist. Sphagnum-Moos stammt vorwiegend aus nordeuropäischen Mooren und kann in südlichen Regionen teurer sein. Perlite wird in Deutschland abgebaut, ist aber nicht überall gleich verfügbar. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de können durch bundesweite Logistik regionale Unterschiede ausgleichen und bieten oft das komplette Sortiment an Substratkomponenten. Online-Bezug hat die regionalen Unterschiede stark reduziert, wobei Versandkosten bei schweren Materialien wie Blähton beachtet werden müssen.
  19. Was unterscheidet Orchideenerde von anderen Spezialsubstraten für Zimmerpflanzen?
    Orchideenerde unterscheidet sich fundamental von anderen Spezialsubstraten durch ihre extrem offene, luftige Struktur und spezielle Zusammensetzung. Während Azaleen- oder Rhododendronerde zwar ebenfalls sauer ist, besteht sie hauptsächlich aus feinem Torf und Kompost. Kakteenerde ist zwar auch durchlässig, aber meist mineralischer mit viel Sand und kleinteiliger als Orchideensubstrat. Palmenerde ähnelt normaler Blumenerde mit Torfbasis, nur weniger verdichtet. Orchideenerde basiert dagegen auf groben, strukturstabilen Bestandteilen wie Pinienrinde, die jahrelang ihre Form behalten. Der Nährstoffgehalt ist bewusst minimal gehalten, während andere Spezialerden oft vorgedüngt sind. Orchideensubstrat muss extremen Drainage-Anforderungen genügen - Wasser sollte in Sekunden ablaufen, nicht in Minuten wie bei anderen Substraten. Die pH-Werte sind ähnlich sauer wie bei Azaleenerde, aber die Pufferwirkung ist anders. Einzigartig ist auch der hohe Anteil unverdaulicher Komponenten wie Blähton oder Holzkohle, die anderen Zimmerpflanzen eher schaden würden. Diese Spezialisierung macht Orchideensubstrate für andere Pflanzen meist ungeeignet und umgekehrt.
  20. Wie grenzt sich ein Orchideen-Kultursubstrat von herkömmlicher Anzuchterde ab?
    Orchideen-Kultursubstrate und herkömmliche Anzuchterde verfolgen völlig unterschiedliche Konzepte, die ihre jeweiligen Zielgruppen widerspiegeln. Anzuchterde ist fein strukturiert, nährstoffreich und darauf optimiert, Keimlingen optimale Startbedingungen zu bieten. Sie speichert Feuchtigkeit lange und gibt kontinuierlich Nährstoffe ab. Der hohe Humusgehalt und die feinkrümelige Struktur erleichtern zarten Wurzeln das Eindringen. Orchideen-Kultursubstrate sind das komplette Gegenteil: grob strukturiert, nährstoffarm und auf schnelle Drainage ausgelegt. Sie bestehen hauptsächlich aus Pinienrinde, Kokoschips und mineralischen Zusätzen, während Anzuchterde typischerweise Torf, Kompost und Sand enthält. Anzuchterde hat meist neutrale pH-Werte um 6,5-7,0 und ist oft vorgedüngt. Orchideensubstrate sind leicht sauer (pH 5,5-6,5) und bewusst nährstoffarm. Die Wasserhaltekraft ist gegensätzlich: Anzuchterde hält Feuchtigkeit wochenlang, Orchideensubstrat trocknet in Tagen ab. Während Anzuchterde Keimlinge "verwöhnt", simuliert Orchideensubstrat die kargen Bedingungen epiphytischer Standorte und zwingt die Pflanzen zur Effizienz.
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