Organischer vs. mineralischer Baumdünger: Ein Vergleich

Die richtige Düngung: Wichtig für gesunde Bäume und Sträucher

Bäume und Sträucher sind das Rückgrat unseres Gartens, und ihre Gesundheit hängt maßgeblich von einer ausgewogenen Ernährung ab. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, wie wir unsere grünen Freunde optimal versorgen können.

Das Wichtigste im Überblick

  • Organischer Dünger verbessert langfristig die Bodenstruktur
  • Mineralischer Dünger wirkt schnell und gezielt
  • Die Wahl hängt von Bodenqualität und Pflanzenart ab

Warum die richtige Düngung für Bäume und Sträucher so entscheidend ist

Genauso wie wir Menschen brauchen auch unsere Bäume und Sträucher eine ausgewogene Ernährung. Sie benötigen verschiedene Nährstoffe in unterschiedlichen Mengen, um gesund zu wachsen und sich gegen Krankheiten und Schädlinge zu wappnen. Hier kommt die richtige Düngung ins Spiel.

In meinem eigenen Garten habe ich über die Jahre beobachtet, dass gut ernährte Pflanzen nicht nur kräftiger wachsen, sondern auch deutlich widerstandsfähiger gegen Stress sind. Sei es eine längere Trockenperiode oder ein besonders harter Frost - mit der richtigen Nährstoffversorgung meistern sie diese Herausforderungen deutlich besser.

Organische und mineralische Dünger im Vergleich

Wenn wir über Dünger sprechen, unterscheiden wir grundsätzlich zwischen zwei Hauptgruppen: organische und mineralische Dünger. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, die je nach Situation zum Tragen kommen.

Organischer Baum- und Strauchdünger

Was ist organischer Dünger?

Organische Dünger bestehen aus natürlichen, meist pflanzlichen oder tierischen Materialien. Zu den gängigen Arten gehören:

  • Kompost: Ein wahres Multitalent, das wir aus Gartenabfällen und Küchenresten selbst herstellen können
  • Hornspäne: Reich an Stickstoff und mit einer langsamen, aber nachhaltigen Wirkung
  • Guano: Ein natürlicher Vogeldünger mit hohem Nährstoffgehalt, der besonders bei Nährstoffmangel hilfreich sein kann

Was spricht für organische Dünger?

Bodenverbesserung und Humusbildung: Organische Dünger sind wahre Bodenverbesserer. Sie fördern die Humusbildung, was den Boden auflockert und seine Fähigkeit, Wasser zu speichern, verbessert. In meinem eher schweren Lehmboden hat die regelmäßige Kompostgabe über die Jahre wahre Wunder bewirkt.

Förderung des Bodenlebens: Mikroorganismen und Bodentiere lieben organisches Material. Sie zersetzen es und machen die Nährstoffe für unsere Pflanzen verfügbar. Ein gesundes Bodenleben ist der Schlüssel zu gesunden Pflanzen.

Langzeitwirkung: Ein großer Vorteil organischer Dünger ist ihre Langzeitwirkung. Sie geben ihre Nährstoffe über einen längeren Zeitraum ab, was die Gefahr der Auswaschung verringert und für eine gleichmäßige Versorgung sorgt.

Umweltverträglichkeit: Da organische Dünger aus natürlichen Materialien bestehen, belasten sie die Umwelt in der Regel weniger als viele mineralische Produkte. Das ist besonders für umweltbewusste Gärtner ein wichtiger Punkt.

Wo liegen die Grenzen organischer Dünger?

Langsame Nährstofffreisetzung: Für Pflanzen mit akutem Nährstoffmangel sind organische Dünger oft zu langsam. In solchen Fällen kann eine Kombination mit mineralischen Düngern sinnvoll sein.

Ungenaue Nährstoffzusammensetzung: Die genauen Nährstoffgehalte können von Charge zu Charge variieren, was die präzise Dosierung erschweren kann.

Mögliche Geruchsbelästigung: Besonders frischer Mist oder Gülle können durchaus unangenehm riechen. In dicht besiedelten Wohngebieten sollte man dies berücksichtigen, um keinen Ärger mit den Nachbarn zu bekommen.

Mineralischer Baum- und Strauchdünger

Im Gegensatz zu organischen Düngern werden mineralische Dünger industriell hergestellt und enthalten Nährstoffe in konzentrierter Form. Sie wirken in der Regel schneller und lassen sich genauer dosieren.

Typische Vertreter sind:

  • Blaukorn: Ein Volldünger mit einem ausgewogenen Nährstoffverhältnis, der sich für viele Pflanzen eignet
  • NPK-Dünger: Diese können je nach Bedarf in verschiedenen Mischungsverhältnissen eingesetzt werden, was eine gezielte Nährstoffgabe ermöglicht

Im nächsten Abschnitt werde ich detaillierter auf die Vor- und Nachteile mineralischer Dünger eingehen. Es ist wichtig zu verstehen, dass beide Düngerarten ihre Berechtigung haben und oft eine Kombination am sinnvollsten ist.

Bei der Wahl des richtigen Düngers für Ihre Bäume und Sträucher sollten Sie stets den Boden, die Pflanzenart und Ihre persönlichen Ziele berücksichtigen. Ein Bodentest kann dabei sehr hilfreich sein, um den genauen Nährstoffbedarf zu ermitteln. In meinem Garten habe ich damit schon so manche Überraschung erlebt!

Mineralischer Baum- und Strauchdünger: Schnelle Nährstoffversorgung für Gehölze

Mineralische Dünger sind bei vielen Gärtnern beliebt, die ihren Bäumen und Sträuchern einen raschen Nährstoffschub gönnen möchten. Im Gegensatz zu ihren organischen Pendants bestehen sie aus chemisch hergestellten oder aufbereiteten Nährstoffen in konzentrierter Form.

Mineralische Dünger: Eine Übersicht

Zu den gängigen Arten für Bäume und Sträucher zählen:

  • Blaukorn: Ein Allrounder mit ausgewogenem NPK-Verhältnis
  • NPK-Dünger: Maßgeschneiderte Mischungen der Hauptnährstoffe
  • Eisendünger: Ein Segen für Eisenmuffel wie Rhododendren
  • Kalkdünger: Der pH-Wert-Regulator im Boden

Die Stärken mineralischer Baumdünger

Blitzschnelle Nährstoffversorgung

Der Hauptvorteil mineralischer Dünger liegt in ihrer prompten Wirkung. Die Nährstoffe sind sozusagen 'mundgerecht' für die Pflanzen aufbereitet. Das macht sie zu Lebensrettern, wenn Bäume oder Sträucher akute Mangelerscheinungen zeigen und dringend Nachschub brauchen.

Maßgeschneiderte Nährstoffzusammensetzung

Bei mineralischen Düngern lässt sich die Nährstoffzusammensetzung fein justieren. Das ermöglicht eine passgenaue Versorgung je nach Pflanzenart und Wachstumsphase. Obstbäume freuen sich beispielsweise über einen kaliumbetonten Dünger zur Fruchtbildung, während Ziersträucher eher einen stickstoffreichen Dünger für üppiges Blattwerk bevorzugen.

Kinderleichte Handhabung

Mineralische Dünger sind in der Regel ein Kinderspiel in der Anwendung. Viele Produkte kommen als Granulat oder Pulver daher und lassen sich mühelos um die Pflanzen streuen oder im Gießwasser auflösen. Das macht sie auch für Gelegenheitsgärtner attraktiv.

Die Schattenseiten mineralischer Baumdünger

Überdüngung und Auswaschung als Risiko

Die schnelle Verfügbarkeit der Nährstoffe hat auch ihre Tücken. Bei falscher Dosierung oder ungünstiger Witterung können die Nährstoffe ausgewaschen werden, bevor die Pflanzen sie aufnehmen. Das führt nicht nur zu Nährstoffverlusten, sondern kann auch das Grundwasser belasten.

Keine Bodenverbesserung inklusive

Anders als ihre organischen Verwandten tragen mineralische Produkte nicht zur Verbesserung der Bodenstruktur bei. Sie liefern zwar Nährstoffe, fördern aber weder die Humusbildung noch die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens.

Mögliche Nebenwirkungen aufs Bodenleben

Hohe Konzentrationen mineralischer Dünger können dem Bodenleben zusetzen. Regenwürmer und nützliche Mikroorganismen reagieren empfindlich auf starke Schwankungen im Nährstoffhaushalt und pH-Wert des Bodens.

Nährstoffe im Vergleich: Organisch vs. Mineralisch

NPK-Verhältnis: Ein Zahlenspiel

Das NPK-Verhältnis verrät uns den Anteil der Hauptnährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Während mineralische Dünger oft mit hohen und präzisen NPK-Werten aufwarten, fallen diese bei organischen Düngern in der Regel bescheidener und variabler aus.

Ein typischer mineralischer Baumdünger könnte mit einem NPK-Verhältnis von 12-8-16 daherkommen, was 12% Stickstoff, 8% Phosphor und 16% Kalium entspricht. Organische Dünger wie Kompost begnügen sich dagegen oft mit Werten um 1-0,5-1,5.

Spurenelemente: Die kleinen Helden

Neben den Hauptdarstellern benötigen Bäume und Sträucher auch Spurenelemente wie Eisen, Mangan oder Zink. Hier punkten organische Dünger oft, da sie diese Mikronährstoffe in einer natürlichen, pflanzenfreundlichen Form mitbringen.

Mineralische Dünger können zwar mit Spurenelementen angereichert werden, deren Verfügbarkeit hängt aber stark vom pH-Wert des Bodens ab. Bei ungünstigen Bodenverhältnissen können die Spurenelemente für die Pflanzen blockiert sein, obwohl sie im Dünger vorhanden sind.

pH-Wert: Der heimliche Dirigent

Der pH-Wert des Bodens spielt eine Schlüsselrolle für die Nährstoffaufnahme. Die meisten Bäume und Sträucher mögen es leicht sauer bis neutral, mit pH-Werten zwischen 6,0 und 7,0. In diesem Bereich sind die meisten Nährstoffe optimal verfügbar.

Mineralische Dünger können den pH-Wert des Bodens stärker beeinflussen als organische. Ammoniumhaltige Dünger wirken beispielsweise versauernd, während kalkhaltige Dünger den pH-Wert anheben. Bei regelmäßiger Verwendung mineralischer Dünger empfiehlt sich daher eine Kontrolle des Boden-pH-Werts.

Organische Dünger wirken dagegen ausgleichend auf den pH-Wert und tragen zu einem stabilen Bodenmilieu bei. Das fördert nicht nur die Nährstoffaufnahme, sondern auch ein gesundes Bodenleben.

Die Entscheidung zwischen organischem und mineralischem Dünger hängt von vielen Faktoren ab - von der Bodenqualität über die spezifischen Bedürfnisse der Pflanzen bis hin zu den persönlichen Vorlieben des Gärtners. Oft ist eine Kombination beider Düngerarten der Königsweg zu gesunden, kräftigen Bäumen und Sträuchern im Garten.

Anwendung und Dosierung von Baum- und Strauchdünger

Der richtige Zeitpunkt für die Düngung

Bei der Düngung von Bäumen und Sträuchern spielt der Zeitpunkt eine entscheidende Rolle. Die Hauptdüngung sollte im Frühjahr erfolgen, wenn unsere grünen Freunde aus der Winterruhe erwachen und einen Nährstoffschub benötigen. Ein guter Anhaltspunkt ist, mit der Düngung zu beginnen, sobald die ersten Blätter sprießen. Bei den meisten Gehölzen liegt dieser Zeitpunkt zwischen März und April.

Eine zweite, leichtere Düngung kann im Frühsommer sinnvoll sein, um das Wachstum weiter zu unterstützen. Ab August sollten wir jedoch vorsichtig mit stickstoffbetonten Düngern umgehen, da diese die Frosthärte der Pflanzen beeinträchtigen könnten. Für Herbstpflanzungen eignet sich eine Gabe phosphor- und kaliumreicher Dünger, um die Wurzelbildung zu fördern und die Winterhärte zu verbessern.

Dosierung bei organischen Düngern

Bei organischen Düngern müssen wir die langsame Freisetzung der Nährstoffe berücksichtigen. Als Faustregel gilt: Pro Quadratmeter Kronentraufbereich etwa 100 bis 200 Gramm organischen Dünger ausbringen. Bei größeren Bäumen können wir bis zu 500 Gramm pro Quadratmeter verwenden.

Kompost ist ein wunderbarer organischer Dünger. Jährlich können wir eine 2-3 cm dicke Schicht um den Baum oder Strauch herum auftragen. Bei Hornspänen rechnen wir mit etwa 80-100 Gramm pro Quadratmeter. Guano sollten wir sparsamer einsetzen, etwa 50-70 Gramm pro Quadratmeter reichen in der Regel aus.

Dosierung bei mineralischen Düngern

Mineralische Dünger wirken schneller als organische und erfordern eine vorsichtigere Hand bei der Dosierung. Ein gängiger NPK-Dünger wird mit etwa 50-80 Gramm pro Quadratmeter ausgebracht. Bei Spezialdüngern für Bäume und Sträucher sollten wir uns genau an die Herstellerangaben halten, da die Zusammensetzung variieren kann.

Beim Düngen mit Blaukorn rechnen wir mit etwa 30-50 Gramm pro Quadratmeter. Es ist ratsam, die Düngermenge auf zwei bis drei Gaben im Jahr zu verteilen, um eine Überdüngung zu vermeiden.

Kombination von organischen und mineralischen Düngern

Eine Kombination aus organischen und mineralischen Düngern kann die Vorteile beider Düngerarten vereinen. Im Frühjahr könnten wir einen mineralischen Dünger für den schnellen Wachstumsschub verwenden und im Sommer mit einem organischen Dünger nachlegen, um die langfristige Bodenverbesserung zu fördern.

Bei der Kombination sollten wir die Gesamtnährstoffmenge im Auge behalten. Eine Möglichkeit wäre, die Dosierung beider Düngerarten zu halbieren und dann zu kombinieren. Also etwa 25-40 Gramm mineralischen Dünger pro Quadratmeter mit 50-100 Gramm organischem Dünger.

Umweltaspekte bei der Düngung von Bäumen und Sträuchern

Ökologischer Fußabdruck der Düngerproduktion

Die Herstellung von Düngern, besonders von mineralischen Düngern, kann erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben. Die Produktion von synthetischem Stickstoff ist sehr energieintensiv und trägt zum CO2-Ausstoß bei. Organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne haben in der Regel einen geringeren ökologischen Fußabdruck, da sie oft als Nebenprodukte der Landwirtschaft oder Gartenpflege anfallen.

Beim Kauf von Düngern lohnt es sich, auf Produkte aus nachhaltiger Produktion zu achten. Einige Hersteller bieten mittlerweile Dünger an, die mit erneuerbaren Energien produziert wurden oder aus recycelten Materialien bestehen.

Auswirkungen auf Grundwasser und Gewässer

Übermäßige oder falsche Düngung kann zur Belastung von Grundwasser und Oberflächengewässern führen. Besonders Nitrat aus stickstoffreichen Düngern kann ins Grundwasser ausgewaschen werden. In meinem Garten habe ich beobachtet, dass eine maßvolle Düngung und die Verwendung von Langzeitdüngern das Risiko der Auswaschung deutlich verringern.

Um die Gewässerbelastung zu minimieren, sollten wir einige Regeln beachten:

  • Nicht bei Regen oder auf gefrorenen Boden düngen
  • Den Dünger nicht direkt auf befestigte Flächen ausbringen
  • Die empfohlene Dosierung nicht überschreiten
  • Vorzugsweise organische oder langsam freisetzende Dünger verwenden

Einfluss auf die Biodiversität im Garten

Die Art der Düngung kann einen erheblichen Einfluss auf die Artenvielfalt im Garten haben. Übermäßige Düngung fördert oft das Wachstum von nährstoffliebenden Pflanzen, die andere Arten verdrängen können. Eine moderate, organische Düngung hingegen kann die Bodenlebewesen fördern und so indirekt zur Biodiversität beitragen.

In meinem eigenen Garten habe ich festgestellt, dass eine zurückhaltende Düngung in Kombination mit dem Belassen von Laub und Totholz die Vielfalt an Insekten und Kleintieren deutlich erhöht hat. Es lohnt sich, Teile des Gartens bewusst nährstoffärmer zu halten, um auch spezialisierte Pflanzen- und Tierarten zu fördern.

Wirtschaftliche Aspekte der Baum- und Strauchdüngung

Kostenvergleich zwischen organischen und mineralischen Düngern

Bei der Wahl zwischen organischen und mineralischen Düngern spielen auch wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle. Auf den ersten Blick erscheinen mineralische Dünger oft günstiger. Ein 5-kg-Sack Blaukorn kostet beispielsweise zwischen 10 und 15 Euro, während die gleiche Menge hochwertiger organischer Dünger 20 bis 30 Euro kosten kann.

Allerdings müssen wir bedenken, dass organische Dünger meist in geringeren Mengen und seltener ausgebracht werden müssen. Zudem verbessern sie langfristig die Bodenstruktur, was den Pflanzenwuchs fördert und den Düngerbedarf insgesamt senken kann. In meinem Garten habe ich festgestellt, dass ich nach einigen Jahren der organischen Düngung deutlich weniger Dünger benötige als zu Beginn.

Langfristige Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Düngemethoden

Betrachtet man die langfristige Wirtschaftlichkeit, schneiden organische Düngemethoden oft besser ab. Sie fördern die Bodenfruchtbarkeit und reduzieren so den Bedarf an zusätzlichen Düngern und Bodenverbesserern. Auch der Wasserbedarf der Pflanzen kann durch die verbesserte Bodenstruktur sinken.

Mineralische Dünger können bei unsachgemäßer Anwendung zu Bodenverdichtung und Versauerung führen, was langfristig zusätzliche Kosten für Bodenverbesserungsmaßnahmen nach sich ziehen kann. Andererseits ermöglichen sie eine sehr gezielte Nährstoffversorgung, was bei Mangelsituationen von Vorteil sein kann.

Eine Kombination beider Methoden kann wirtschaftlich sinnvoll sein: Wir nutzen organische Dünger als Basis für eine gute Bodenstruktur und ergänzen bei Bedarf mit mineralischen Düngern. So habe ich es in meinem Garten gehandhabt und konnte über die Jahre eine deutliche Verbesserung des Bodens bei gleichzeitig sinkenden Kosten für Dünger und Pflanzenschutzmittel feststellen.

Letztendlich hängt die wirtschaftlichste Methode von vielen Faktoren ab: der Bodenbeschaffenheit, den angebauten Pflanzen, dem Klima und nicht zuletzt den persönlichen Vorlieben und Möglichkeiten des Gärtners. Eine Bodenanalyse kann helfen, die optimale Düngerstrategie zu finden und unnötige Kosten zu vermeiden.

Spezielle Anforderungen verschiedener Bäume und Sträucher

Obstbäume und ihre Nährstoffbedürfnisse

Obstbäume sind wahre Feinschmecker, wenn es um ihre Ernährung geht. Sie brauchen eine ausgewogene Mischung aus Stickstoff, Phosphor und Kalium, um gesund zu wachsen und leckere Früchte zu tragen. Stickstoff sorgt für üppiges Blattwerk, Phosphor unterstützt die Wurzeln bei ihrer Arbeit, und Kalium hilft bei der Fruchtbildung. Ein NPK-Verhältnis von 5:1:4 hat sich bei den meisten Obstbäumen bewährt.

Besonders im Frühjahr und während der Fruchtentwicklung im Sommer sollten wir unsere Obstbäume verwöhnen. Organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne sind wie eine Slow-Food-Variante für die Bäume - sie geben ihre Nährstoffe langsam und stetig ab. Für den schnellen Energieschub zwischendurch kann eine Prise Mineraldünger nicht schaden.

Nadelgehölze und Rhododendren: Die Säure-Liebhaber

Nadelgehölze und Rhododendren sind die Rebellen unter den Gartenpflanzen - sie mögen es sauer! Ein pH-Wert zwischen 4,5 und 6 lässt ihre Herzen höher schlagen. Daher brauchen sie spezielle Dünger, die den Boden nicht alkalisch machen. Rhododendron- oder Koniferen-Dünger sind hier die richtige Wahl. Diese Pflanzen sind keine Stickstoff-Junkies, dafür stehen sie aber auf Eisen und Magnesium.

Eine Mulchschicht aus Nadelstreu oder Rindenmulch ist wie eine Wohlfühldecke für diese Pflanzen - sie hält den Boden schön sauer und feucht. Bei der Düngung ist allerdings Fingerspitzengefühl gefragt. Zu viel des Guten kann schnell nach hinten losgehen. Eine jährliche Düngung im Frühjahr reicht oft schon aus, um diese Pflanzen glücklich zu machen.

Laubgehölze und Hecken: Die Allrounder

Laubgehölze und Hecken sind wie eine bunte Truppe von Individualisten - jede Art hat ihre eigenen Vorlieben, je nachdem, in welcher Lebensphase sie sich gerade befindet. Junge Pflanzen sind richtige Stickstoff-Fans, während die älteren Semester es eher ausgewogen mögen. Ein NPK-Verhältnis von 3:1:2 kommt bei vielen Laubgehölzen gut an.

Hecken brauchen regelmäßige, aber maßvolle Düngung, um schön dicht zu wachsen. Ein Mix aus organischen und mineralischen Düngern kann hier Wunder bewirken. Bei immergrünen Hecken ist eine kleine Extraportion im Spätsommer eine gute Idee - sozusagen als Stärkung für den Winter.

Praktische Tipps zur Düngerwahl

Bodenanalyse: Der Detektiv im Garten

Eine Bodenanalyse ist wie ein Blick hinter die Kulissen - sie verrät uns, was im Boden so los ist. Viele Gartencenter bieten einfache Bodentests an, für die Profis unter uns gibt es spezialisierte Labore.

Mit den Ergebnissen in der Hand können wir gezielt düngen und den pH-Wert nach Belieben tunen. So vermeiden wir, dass unsere Pflanzen im Nährstoff-Überfluss schwimmen oder auf dem Trockenen sitzen.

Das Alter macht's: Düngung nach Lebensphasen

Junge Bäume und Sträucher sind wie Teenager - sie brauchen viel Energie zum Wachsen. Da ist eine stickstoffreiche Ernährung genau das Richtige. Mit zunehmendem Alter wird's dann etwher wie bei uns Menschen - eine ausgewogene Kost ist gefragt.

Auch der Gesundheitszustand unserer grünen Freunde spielt eine Rolle. Zeigen sich Mangelerscheinungen, ist gezielte Nährstoffgabe angesagt. Gelbe Blätter schreien oft nach Eisen, braune Blattränder nach Kalium - es ist wie eine Geheimsprache der Pflanzen, die wir entschlüsseln müssen.

Saisonale Düngung: Der richtige Rhythmus

Die Düngung sollte im Takt mit dem Wachstumszyklus der Pflanzen tanzen. Im Frühling darf's gerne etwas mehr Stickstoff sein, im Sommer fahren wir die Düngung etwas zurück, und im Herbst gibt's eine Extraportion Kalium für die Winterhärte.

Obstbäume freuen sich über eine Stärkung nach der Ernte - quasi als Dankeschön für die leckeren Früchte. Und unsere immergrünen Freunde? Die nehmen auch im Winter gerne mal einen kleinen Snack, solange der Boden nicht gefroren ist.

Nachhaltiges Düngen: Ein Balanceakt für Umwelt und Pflanzen

Die richtige Düngung von Bäumen und Sträuchern ist eine Kunst, die Erfahrung und Fingerspitzengefühl erfordert. Organische Dünger sind wie eine Langzeitinvestition in den Boden, während mineralische Dünger für den schnellen Energiekick sorgen.

Eine Mischung aus beidem kann oft das Beste aus beiden Welten vereinen. Dabei sollten wir immer die Bedürfnisse unserer Pflanzen, den Zustand des Bodens und die Auswirkungen auf die Umwelt im Blick behalten. Eine bedarfsgerechte Düngung schont nicht nur unseren Geldbeutel, sondern auch Mutter Natur.

Letztendlich geht es darum, eine Balance zu finden - zwischen den Bedürfnissen unserer grünen Schützlinge und dem Schutz unserer Umwelt. Mit ein bisschen Wissen und Übung kann jeder Gartenbesitzer zum Pflanzenflüsterer werden und sich an einem prächtigen, gesunden Garten erfreuen.

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