Pflanzenfamilie: Hülsenfrüchtler

Pflanzenfamilie Hülsenfrüchtler: Fabaceae

Die Hülsenfrüchtler sind ein alte und artenreiche Pflanzenfamilie, zu denen viele weltweit bedeutende Nutzpflanzen, aber auch einige Zierpflanzen zählen. Eine Besonderheit der Familie, sie hat in der wissenschaftlichen Nomenklatur zwei gültige Namen, Fabaceae und Leguminosae .

Merkmale der Hülsenfrüchtler

Die Laubblätter sind typischerweise wechselständig am Stiel angeordnet und unpaarig gefiedert. Bei manchen Arten hat sich das endständige Fiederblättchen zu einer Ranke umgebildet. Die Blüten stehen oft in dichten Trauben, Ähren oder Rispen. Die meist zweigeschlechtlichen Blüten bestehen aus drei Kronblätter, wobei selten auch ein bis fünf Kronblätter auftreten. Bis zu neun Staubblätter sind hülsenförmig verwachsen, nach der Befruchtung bilden sich die typischen Hülsenfrüchte aus. In den Fruchthülsen bilden sich mehrere Samen aus. Zur Reife öffnet sich die Hülse an der Rückennaht und gibt den proteinreichen Samen frei.

Produktbild von Sperli Wicke SPERLIs Sommerduft Hängewicke mit Blüten in verschiedenen Rosa- und Weißtönen und Verpackungsinformationen auf Deutsch.
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Hülsenfrüchtler – nachhaltige Proteinquelle durch biologische Stickstofffixierung

Hülsenfrüchtler haben einen genialen Mechanismus. Mithilfe von Bodenbakterien fixieren die Pflanzen Stickstoff aus der Luft. Sie sorgen somit selbst für ihre Stickstoffdüngung. Damit das funktioniert, müssen die passenden Bakterienstämme überwiegend aus der Gattung Rhizobium oder Bradyrhizobium im Boden vorhanden sein. Jede Pflanzenart wie Erbsen, Soja oder Klee hat ihre ganz eigenen Bakterienstämme.

Manche Bakterienstämme kommen natürlicherweise in unseren Böden vor, andere müssen erst eingebracht werden. Im Internet können Bakterienpräparate erworben werden, damit wird das Saatgut geimpft. Ohne Impfung kann es sein, dass kein Stickstoff fixiert wird, weil der passende Bakterienstamm nicht vorhanden ist. Graben Sie zur Kontrolle einmal an den Wurzeln, Sie werden kleine verdickte Knöllchen finden. Brechen Sie versuchsweise einige Knöllchen auf, ist das innere rot oder rötlich, haben die Knöllchenbakterien ihre Arbeit aufgenommen.

In den Knöllchen wird unter Sauerstoffausschluss mittels Nitrogenase Stickstoff fixiert. Das Ganze ist ein Geben und Nehmen, die Bakterien stellen Stickstoff in Form von Ammoniak zur Verfügung, während die Pflanze Zucker spendet.

Eine üppige Stickstoffdüngung bremst die Stickstofffixierung, mit einem Ertragsausfall müssen Sie allerdings nicht rechnen. Ganz im Gegenteil, auch Hülsenfrüchtler gedeihen besser und bringen einen höheren Ertrag hervor, wenn Sie den Stickstoff ganz normal über den Boden aufnehmen können.

Vorsicht bei rohen Bohnen

Viele Hülsenfrüchtler enthalten Phasin. Phasin ist ein Sammelbegriff für verschiedene giftige Lektine. Besonders reichlich kommen Phasine in rohen Bohnen, Kichererbsen und Lupinen vor. Deswegen sollten Hülsenfrüchte nicht roh verzehrt werden. Durch längeres Kochen oder Braten werden die Giftstoffe zerstört. Eine Ausnahme von dieser Regel bilden Erbsen, sie enthalten auch roh Lektine in unbedenklicher Menge.

Fruchtfolge – diese Besonderheiten gibt es

Wie die meisten Pflanzen sollte auch bei Hülsenfrüchten mindestens drei Jahre Anbaupause eingehalten werden. Eine Ausnahme hiervon bildet die Sojabohne, sie gilt als gut selbstverträglich und kann mehrere Jahre hintereinander auf dem gleichen Standort angebaut werden. Außerdem gilt die empfohlene Anbaupause nur für die Gattungen, nicht für die Familien. Konkret heißt das, Sie können Gartenbohne Phaseolus vulgaris , nach Erbsen Pisum sativum anbauen, ohne die Fruchtfolge zu gefährden.

Die wichtigsten Arten der Hülsenfrüchtler

Die Hülsenfrüchtler stellen mit den Süßgräsern die weltweit wichtigsten Nutzpflanzen. Angefangen bei Futterpflanzen wie Klee und Luzerne über Erbsen und Bohnen bis hin zu attraktiven Zierpflanzen wie Lupinen und Zierwicken.

Erbsen Pisum sativum

In einem Gemüsegarten dürfen Erbsen natürlich nicht fehlen. Man unterscheidet drei Typen, Markererbsen, Palererbsen und Zuckererbsen. Markererbsen sind ideal für den Frischverzehr, zum Trocknen sind sie nicht geeignet, dafür eignen sich die Palerersen besser. Die Palererbsen dienen getrocknet im Winter als Grundlage für deftige Eintöpfe. Im Garten besonders beliebt sind die Zuckererbsen. Hier erntet man nicht die reifen Erbsensamen, sondern die junge, unreife Schote.

Sortentipp: Delikata

Die Zuckererbse Delikata ist eine Sorte für alles. Jung werden die zarten Schoten gegessen, ausgereift werden die süß schmeckenden Samen genossen. Die Schoten werden bis zu 11 cm lang, 2 cm breit und können roh vom Strauch genascht werden.

Bohnen Phaseolus vulgaris

die Gartenbohne kommt in vielen Formen und Farben vor. Von kleinen Buschbohnen, über halblange Reiserbohnen bis hin zu imposanten Stangenbohnen ist alles dabei. Auch die Vielfältigkeit der Früchte lässt keine Wünsche offen. Ob farbenfrohe Trockenbohnen oder lieber grüne Brechbohnen, Sie haben die Qual der Wahl.

Sortentipp: Bluevetta

Die robuste Buschbohne Bluevetta vereint alle Wuchseingenschaften, die man sich bei einer Bohne wünscht. Sie ist resistent gegen vielerlei Krankheiten und die zahlreichen Hülsen stehen über dem Laub und sind deswegen besonders leicht zu ernten. Geerntet werden tief violette, junge Hülsen. Die wunderschöne Farbe verliert sich allerdings beim Kochen, die Schoten werden wieder saftig grün.

Sojabohne Glycine max

Im Garten lohnt sich der Anbau von Sojabohnen vor allem für den Frischverzehr. Edamame nennt man die asiatische Spezialität aus gesalzenen, blanchierten Sojabohnen. Die noch grünen Hülsen werden vor der Totreife geerntet und kurz in kochendem Wasser blanchiert. Verzehrt werden die eiweißreichen grünen Kerne, entweder so als Snack oder als Beilage zu asiatischen Gerichten genossen werden.

Sortentipp: Summer Shell

Die Sorte Summer Shell bildet besonders große Körner aus, die sich perfekt zum Verzehr als Edamame eignen. Sojabohnen sind wärmeliebend und haben eine lange Reifezeit. Es lohnt sich, die Pflanzen im April auf der Fensterbank vorzuziehen und Ende Mai auszupflanzen. Die Pflanzen werden bis zu einem Meter hoch und wachsen sehr buschig. Lassen Sie zwischen den Reihen 40 cm Platz, dann können Sie besonders große und zahlreiche Sojabohnen ernten.

Duftwicken Vicia sp.

Nicht nur im Gemüsebeet, auch im Ziergarten finden sich Hülsenfrüchtler. Besonders schön sind die Duftwicken. Meist in roten oder rosa Farbtönen leuchten sie von weitem und verströmen einen betörenden Duft. Da Duftwicken frostempfindlich ist, dürfen Sie erst nach den Eisheiligen gesät oder gepflanzt werden. Belohnt werden Sie mit einem üppigen Blütenmeer, das den ganzen Sommer über anhält.

Sortentipp: Sommerduft (Hängewicke)

Ganz besonders hat es uns Sperlis Wicke „Sommerduft“ angetan. Anders als ihre ebenso üppig blühenden Verwandten, sucht diese Sorte ihren Weg nach unten und bildet üppige hängende Blütenteppiche. Eine ideale Pflanze für die Topfkultur, aber auch die Ecken eines Hochbeets lassen sich mit dieser besonderen Wickensorte in ein duftendes Blumenmeer verwandeln.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind Hülsenfrüchtler und welche Merkmale zeichnen die Pflanzenfamilie Fabaceae aus?
    Hülsenfrüchtler (Fabaceae) sind eine artenreiche Pflanzenfamilie mit weltweit bedeutsamen Nutz- und Zierpflanzen. Charakteristische Merkmale sind wechselständig angeordnete, meist unpaarig gefiederte Laubblätter, wobei sich bei manchen Arten das endständige Fiederblättchen zu einer Ranke umgebildet hat. Die meist zweigeschlechtlichen Blüten stehen in dichten Trauben, Ähren oder Rispen und bestehen typischerweise aus drei Kronblättern. Bis zu neun Staubblätter sind hülsenförmig verwachsen. Nach der Befruchtung entwickeln sich die namensgebenden Hülsenfrüchte mit mehreren proteinreichen Samen. Zur Reife öffnet sich die Hülse an der Rückennaht und gibt die Samen frei. Diese Familie umfasst wichtige Nutzpflanzen wie Erbsen, Bohnen und Soja sowie attraktive Zierpflanzen wie Lupinen und Wicken.
  2. Wie funktioniert die biologische Stickstofffixierung bei Hülsenfrüchtlern?
    Hülsenfrüchtler besitzen einen genialen Mechanismus zur Selbstversorgung mit Stickstoff. Mithilfe spezieller Bodenbakterien fixieren sie atmosphärischen Stickstoff und wandeln ihn in pflanzenverfügbare Form um. Dieser Prozess findet in kleinen Knöllchen an den Wurzeln statt, wo unter Sauerstoffausschluss das Enzym Nitrogenase arbeitet. Es handelt sich um eine echte Symbiose: Die Bakterien stellen der Pflanze Stickstoff in Form von Ammoniak zur Verfügung, während die Pflanze im Gegenzug Zucker als Energiequelle liefert. Dieser Mechanismus ermöglicht es Hülsenfrüchtlern, auch auf stickstoffarmen Böden zu gedeihen und gleichzeitig den Boden für Folgekulturen zu verbessern. Eine üppige Stickstoffdüngung kann zwar die Stickstofffixierung bremsen, führt aber nicht zwangsläufig zu Ertragseinbußen.
  3. Welche Rolle spielen Rhizobium und Bradyrhizobium bei der Wurzelsymbiose?
    Rhizobium und Bradyrhizobium sind die Schlüsselakteure der Wurzelsymbiose bei Hülsenfrüchtlern. Diese speziellen Bakteriengattungen bilden mit verschiedenen Leguminosen artspezifische Partnerschaften. Jede Pflanzenart wie Erbsen, Soja oder Klee hat ihre ganz eigenen, spezialisierten Bakterienstämme. Die Bakterien dringen in die Wurzelhaare ein und bilden charakteristische Knöllchen, in denen die Stickstofffixierung stattfindet. Während manche Bakterienstämme natürlicherweise in unseren Böden vorkommen, müssen andere erst eingebracht werden. Fehlen die passenden Stämme, kann es zu keiner Stickstofffixierung kommen. Daher ist bei neuen Standorten oft eine Impfung des Saatguts mit entsprechenden Bakterienpräparaten notwendig. Die erfolgreiche Besiedlung erkennt man an rötlich gefärbten Knöllchen an den Wurzeln.
  4. Warum haben Hülsenfrüchtler zwei gültige wissenschaftliche Namen?
    Die Hülsenfrüchtler haben in der wissenschaftlichen Nomenklatur tatsächlich zwei gleichberechtigte Namen: Fabaceae und Leguminosae. Diese Besonderheit ist historisch bedingt und geht auf unterschiedliche Benennungstraditionen in der botanischen Systematik zurück. Beide Namen sind international anerkannt und werden parallel verwendet. Der Name Fabaceae leitet sich von der Gattung Faba (Saubohne) ab und folgt den modernen Regeln der botanischen Nomenklatur. Leguminosae hingegen ist der traditionelle Name, der sich vom lateinischen 'legumen' (Hülsenfrucht) ableitet und die charakteristische Fruchtform der Familie beschreibt. In der wissenschaftlichen Literatur und Gartenliteratur werden beide Bezeichnungen verwendet, wobei Fabaceae in neueren Publikationen häufiger anzutreffen ist. Diese doppelte Benennung ist einzigartig unter den großen Pflanzenfamilien.
  5. Welche Besonderheit macht Sojabohnen selbstverträglich in der Fruchtfolge?
    Die Sojabohne (Glycine max) bildet eine bemerkenswerte Ausnahme in der Fruchtfolge von Hülsenfrüchtlern. Während für die meisten Leguminosen eine Anbaupause von mindestens drei Jahren empfohlen wird, gilt die Sojabohne als gut selbstverträglich und kann mehrere Jahre hintereinander auf demselben Standort angebaut werden. Diese Eigenschaft beruht auf ihrer besonderen physiologischen Beschaffenheit und ihrer spezifischen Wechselwirkung mit Bodenmikroorganismen. Die Sojabohne scheint weniger anfällig für bodenbürtige Krankheiten und Schädlinge zu sein, die sich bei anderen Hülsenfrüchtlern durch Monokultur anreichern können. Zudem ist ihre Symbiose mit Bradyrhizobium-Bakterien besonders stabil. Diese Selbstverträglichkeit macht Soja zu einer wertvollen Kultur für intensive Anbausysteme, jedoch sollte auch hier langfristig auf Fruchtfolge geachtet werden, um die Bodengesundheit zu erhalten.
  6. Worin unterscheiden sich Leguminosen von anderen Pflanzenfamilien in Bezug auf Stickstoffdüngung?
    Leguminosen unterscheiden sich fundamental von anderen Pflanzenfamilien durch ihre Fähigkeit zur biologischen Stickstofffixierung. Während andere Pflanzen vollständig auf Stickstoff aus dem Boden angewiesen sind, können Hülsenfrüchtler durch ihre Symbiose mit Knöllchenbakterien atmosphärischen Stickstoff nutzen und somit für ihre eigene Stickstoffdüngung sorgen. Dies macht sie weniger abhängig von Stickstoffdüngern und ermöglicht erfolgreiches Wachstum auch auf stickstoffarmen Böden. Paradoxerweise kann eine übermäßige Stickstoffdüngung bei Leguminosen sogar kontraproduktiv sein, da sie die natürliche Stickstofffixierung hemmt. Dennoch profitieren auch Hülsenfrüchtler von moderater Stickstoffgaben und erzielen damit oft höhere Erträge. Ein weiterer Unterschied liegt im Nachbaueffekt: Leguminosen verbessern durch ihre Stickstofffixierung die Bodenfruchtbarkeit für nachfolgende Kulturen.
  7. Was unterscheidet Markererbsen, Palererbsen und Zuckererbsen voneinander?
    Die drei Erbsentypen unterscheiden sich erheblich in Verwendung und Eigenschaften. Markererbsen sind ideal für den Frischverzehr und zeichnen sich durch ihre zarte Konsistenz und süßen Geschmack aus. Sie eignen sich hervorragend zum direkten Verzehr, sind jedoch nicht zum Trocknen geeignet. Palererbsen hingegen sind speziell für die Trocknung entwickelt und dienen als Grundlage für deftige Wintereintöpfe. Sie haben eine festere Schale und lassen sich gut lagern. Zuckererbsen stellen eine Besonderheit dar, da hier nicht die reifen Samen, sondern die jungen, unreifen Schoten geerntet werden. Diese können vollständig verzehrt werden, da die Schoten noch zart und süß sind. Im Garten sind Zuckererbsen besonders beliebt, da sie sowohl roh genascht als auch gekocht werden können. Die Sorte 'Delikata' vereint sogar beide Nutzungsarten: Jung als Zuckererbse, ausgereift für die süßen Samen.
  8. Warum enthalten rohe Bohnen giftige Lektine und wie werden diese neutralisiert?
    Rohe Bohnen enthalten Phasin, einen Sammelbegriff für verschiedene giftige Lektine. Diese Proteine haben eine natürliche Schutzfunktion für die Pflanze, da sie potenzielle Fressfeinde abwehren. Phasine kommen besonders reichlich in rohen Bohnen, Kichererbsen und Lupinen vor und können beim Menschen zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Diese Giftstoffe sind jedoch thermolabil, das bedeutet, sie werden durch Hitze zerstört. Durch längeres Kochen oder Braten bei ausreichend hohen Temperaturen werden die Lektine vollständig neutralisiert und die Bohnen werden genießbar. Ein kurzes Blanchieren reicht nicht aus - die Bohnen müssen mindestens 10-15 Minuten bei sprudelndem Kochen erhitzt werden. Eine Ausnahme bilden Erbsen, die auch roh nur Lektine in unbedenklicher Menge enthalten und daher sicher verzehrt werden können. Daher sollten Bohnen niemals roh gegessen werden.
  9. Wo kann man Hülsenfrüchtler-Saatgut für den Garten kaufen?
    Hochwertiges Hülsenfrüchtler-Saatgut für den Garten ist bei verschiedenen Anbietern erhältlich. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten eine besonders breite Auswahl an Erbsen-, Bohnen- und Sojasorten sowie seltene Züchtungen für Hobbygärtner. Hier profitieren Kunden von fachkundiger Beratung und detaillierten Sortenbeschreibungen. Auch lokale Gartencenter führen während der Saison gängige Sorten, wobei die Auswahl oft begrenzter ist. Online-Shops haben den Vorteil ganzjähriger Verfügbarkeit und umfangreicher Sortimente. Saatgut-Tauschbörsen und Vereinsvertriebe bieten alte Sorten und regionale Spezialitäten. Beim Kauf sollte auf Keimfähigkeit, Behandlung und Herkunft geachtet werden. Für beste Ergebnisse empfiehlt sich zertifiziertes Saatgut von etablierten Händlern, da hier Qualität und Sortenreinheit gewährleistet sind.
  10. Welche Faktoren sollten beim Kauf von Erbsen und Bohnen Saatgut beachtet werden?
    Beim Kauf von Erbsen- und Bohnen-Saatgut sind mehrere Qualitätsfaktoren entscheidend. Die Keimfähigkeit sollte aktuell und hoch sein - seriöse Anbieter wie samen.de geben diese transparent an. Das Produktionsjahr ist wichtig, da Saatgut mit der Zeit an Keimkraft verliert. Achten Sie auf Sortenreinheit und -echtheit, besonders bei besonderen Züchtungen. Die Behandlung des Saatguts ist relevant: Unbehandeltes Bio-Saatgut eignet sich für ökologischen Anbau, während behandeltes Saatgut besseren Schutz vor Krankheiten bietet. Resistenzeigenschaften gegen häufige Pilzkrankheiten wie Brennflecken oder Rost sind wertvoll. Bei der Sortenwahl sollten Klima, Anbauzeit und Verwendungszweck berücksichtigt werden. Buschbohnen für kleine Gärten, Stangenbohnen für höhere Erträge. Fachkundige Beratung hilft bei der optimalen Auswahl für die individuellen Gartenbedingungen und gewünschten Eigenschaften.
  11. Welche ökologische Bedeutung haben Hülsenfrüchtler für nachhaltige Landwirtschaft?
    Hülsenfrüchtler sind Schlüsselpflanzen der nachhaltigen Landwirtschaft und leisten wichtige ökologische Beiträge. Durch ihre Stickstofffixierung reduzieren sie den Bedarf an synthetischen Stickstoffdüngern, deren Produktion energieintensiv ist und zur Gewässerbelastung beitragen kann. Sie verbessern die Bodenfruchtbarkeit für nachfolgende Kulturen und reduzieren dadurch langfristig den Düngerbedarf. Ihre tiefen Wurzeln lockern verdichtete Böden und fördern die Bodenstruktur. In Fruchtfolgen unterbrechen sie Krankheitszyklen getreidespezifischer Schaderreger und reduzieren so den Pestizideinsatz. Als proteinreiche Kulturen können sie importierte Sojaprodukte ersetzen und damit Transportwege verkürzen. Blühende Hülsenfrüchtler wie Klee und Luzerne bieten Nahrung für Bestäuber und fördern die Biodiversität. Ihre Fähigkeit, auch auf marginalen Standorten zu wachsen, ermöglicht nachhaltige Landnutzung ohne Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion.
  12. Wie beeinflusst die Symbiose mit Knöllchenbakterien das Bodenleben?
    Die Symbiose zwischen Hülsenfrüchtlern und Knöllchenbakterien beeinflusst das Bodenleben vielschichtig und positiv. Die Bakterien selbst bereichern die Bodenmikrobiota und schaffen günstige Bedingungen für andere nützliche Mikroorganismen. Durch die Stickstofffixierung wird kontinuierlich Stickstoff in den Bodenkreislauf eingebracht, der nach dem Absterben der Knöllchen für andere Bodenlebewesen verfügbar wird. Die Wurzelausscheidungen der Leguminosen enthalten spezielle Substanzen, die das Wachstum verschiedener Bodenmikroben fördern. Nach der Ernte verbleiben stickstoffreiche Wurzelreste im Boden, die Nahrung für Bodenorganismen darstellen und zur Humusbildung beitragen. Die verbesserte Bodenstruktur durch die Wurzeltätigkeit schafft Lebensräume für Bodenfauna wie Regenwürmer und Arthropoden. Langfristig führt dies zu einem aktiveren und vielfältigeren Bodenleben mit verbesserter Nährstoffverfügbarkeit und Krankheitsresistenz.
  13. Warum produzieren Hülsenfrüchtler besonders proteinreiche Samen?
    Die hohe Proteinkonzentration in Hülsenfrüchten ist eine direkte Folge ihrer einzigartigen Fähigkeit zur Stickstofffixierung. Da Proteine hauptsächlich aus stickstoffhaltigen Aminosäuren bestehen, ermöglicht der ständige Zugang zu atmosphärischem Stickstoff durch die Knöllchenbakterien eine intensive Proteinproduktion. Während andere Pflanzen durch begrenzte Bodenstickstoffverfügbarkeit in ihrer Proteinsynthese eingeschränkt sind, können Hülsenfrüchtler quasi unbegrenzt Stickstoff für die Aminosäurebildung nutzen. Evolutionär macht dies Sinn, da proteinreiche Samen den Keimlingen einen Überlebensvorteil bieten - sie haben mehr Nährstoffreserven für das frühe Wachstum. Die Samen dienen als Stickstoffspeicher der Pflanze und ermöglichen es Nachkommen, auch ohne sofortige Bakteriensymbiose zu keimen. Diese hohe Proteinqualität macht Hülsenfrüchte zu wertvollen Nahrungsmitteln für Mensch und Tier.
  14. Welche Auswirkungen hat Nitrogenase auf die Pflanzeneigenschaften?
    Die Nitrogenase, das Schlüsselenzym der Stickstofffixierung, prägt fundamentale Eigenschaften der Hülsenfrüchtler. Da Nitrogenase extrem sauerstoffempfindlich ist, müssen die Knöllchen eine sauerstofffreie Umgebung schaffen, was spezielle anatomische Anpassungen erfordert. Die hohe Energieintensität des Nitrogenase-Prozesses führt dazu, dass die Pflanzen einen erheblichen Teil ihrer Photosyntheseleistung für die Bakterienversorgung aufwenden. Dies kann das Wachstum verlangsamen, wird aber durch die Stickstoffversorgung kompensiert. Die kontinuierliche Nitrogenase-Aktivität ermöglicht es den Pflanzen, auch auf stickstoffarmen Böden üppig zu wachsen und dabei große Mengen hochwertiger Proteine zu produzieren. Die Enzymaktivität ist temperaturabhängig, was erklärt, warum viele Hülsenfrüchtler wärmebedürftig sind. Zudem führt die Stickstoffversorgung durch Nitrogenase zu charakteristisch dunkelgrünem Laub und kräftigem Wuchs.
  15. Wie erkennt man erfolgreiche Knöllchenbakterien-Aktivität an den Wurzeln?
    Die Aktivität der Knöllchenbakterien lässt sich durch einfache Beobachtung der Wurzeln feststellen. Zunächst sollten sichtbare Verdickungen (Knöllchen) an den Wurzeln vorhanden sein - diese können erbsen- bis bohnengroß werden. Der entscheidende Test ist die Farbprüfung: Brechen Sie einige Knöllchen vorsichtig auf und betrachten Sie das Innere. Aktive, stickstofffixierende Knöllchen sind innen rot bis rötlich gefärbt, verursacht durch das eisenhaltige Leghämoglobin, das den Sauerstoff bindet. Weiße oder bräunliche Knöllchen sind meist inaktiv oder abgestorben. Die Anzahl der Knöllchen gibt ebenfalls Aufschluss über die Kolonisierung - gesunde Pflanzen haben zahlreiche Knöllchen verschiedener Größen. Zusätzlich zeigt sich erfolgreiche Stickstofffixierung durch kräftig dunkelgrünes Laub und gutes Pflanzenwachstum ohne Stickstoffdüngung. Bei ausbleibendem Knöllchenwachstum sollten Sie eine Bakterienimpfung des Saatguts in Betracht ziehen.
  16. Wann und wie werden Sojabohnen für Edamame richtig geerntet?
    Sojabohnen für Edamame werden vor der Vollreife geerntet, wenn die Hülsen noch grün und prall gefüllt sind. Der optimale Erntezeitpunkt ist erreicht, wenn die Bohnen in den Schoten ihre endgültige Größe haben, aber noch nicht gelb werden - meist 80-90 Tage nach der Aussaat. Die Hülsen sollten sich fest anfühlen und die Bohnen deutlich erkennbar sein. Ernten Sie am besten am frühen Morgen, wenn die Hülsen noch von Tau benetzt sind - sie sind dann besonders knackig. Schneiden oder brechen Sie die gesamten Hülsen ab, idealerweise mit einem Teil des Stiels. Nach der Ernte sollten die Edamame schnell verarbeitet werden, da sie rasch an Qualität verlieren. Für die Zubereitung werden die Hülsen kurz in kochendem Salzwasser blanchiert (3-5 Minuten), bis sie leuchtend grün sind. Die Sorte 'Summer Shell' eignet sich durch ihre großen Körner besonders gut für Edamame.
  17. Stimmt es, dass alle Hülsenfrüchte roh giftig sind?
    Nein, nicht alle Hülsenfrüchte sind roh giftig - dies ist ein weit verbreiteter Irrtum. Während viele Bohnenarten wie Gartenbohnen, Feuerbohnen und Limabohnen tatsächlich giftige Lektine (Phasine) enthalten und roh nicht verzehrt werden sollten, gibt es wichtige Ausnahmen. Erbsen (Pisum sativum) enthalten auch roh nur Lektine in unbedenklicher Menge und können sicher frisch vom Strauch genascht werden - besonders Zuckererbsen sind dafür beliebt. Auch junge Schoten verschiedener Erbsenarten sind roh genießbar. Erdnüsse, botanisch ebenfalls Hülsenfrüchtler, werden traditionell roh verzehrt. Bei Kichererbsen und Lupinen ist dagegen Vorsicht geboten, da sie höhere Mengen problematischer Substanzen enthalten. Die Regel lautet: Bohnen grundsätzlich kochen, Erbsen können roh gegessen werden. Im Zweifelsfall sollten unbekannte Hülsenfrüchte immer gekocht werden, da die Hitzebehandlung alle bedenklichen Substanzen zuverlässig neutralisiert.
  18. Seit wann werden Hülsenfrüchtler in Europa angebaut?
    Hülsenfrüchtler gehören zu den ältesten Kulturpflanzen Europas und werden bereits seit der Jungsteinzeit angebaut. Erbsen und Linsen sind archäologisch bereits für das 7. Jahrtausend v. Chr. in Südosteuropa belegt. Die Ackerbohne (Vicia faba) kam etwas später dazu und war bereits in der Bronzezeit weit verbreitet. Diese drei Arten bildeten zusammen mit Getreide die Grundlage der europäischen Landwirtschaft über Jahrtausende. Römische Autoren wie Columella beschrieben bereits ausgefeilte Anbautechniken und erkannten die bodenfruchtbarkeitssteigernde Wirkung. Die 'Neuen' Hülsenfrüchtler - Gartenbohnen, Feuerbohnen und später Sojabohnen - kamen erst mit der Entdeckung Amerikas nach Europa. Gartenbohnen etablierten sich ab dem 16. Jahrhundert und verdrängten teilweise die heimischen Ackerbohnen. Der systematische Sojaanbau begann erst im 20. Jahrhundert in größerem Maßstab.
  19. Was unterscheidet Schmetterlingsblütler von anderen Hülsenfrüchtlern?
    Schmetterlingsblütler sind die größte Unterfamilie der Hülsenfrüchtler und umfassen praktisch alle bekannten Garten- und Ackerbau-Leguminosen. Ihr charakteristisches Merkmal ist die spezielle Blütenform, die einem Schmetterling ähnelt. Die Blüte besteht aus fünf Blütenblättern: einem großen, aufrechten 'Segel' (Fahne), zwei seitlichen 'Flügeln' und dem 'Schiffchen' aus zwei verwachsenen Blütenblättern, das die Geschlechtsorgane umschließt. Diese Blütenarchitektur ist perfekt an die Bestäubung durch Bienen und Hummeln angepasst. Zu den Schmetterlingsblütlern gehören alle wichtigen Nutzpflanzen wie Erbsen, Bohnen, Soja, Klee und Luzerne sowie viele Zierpflanzen wie Lupinen und Wicken. Andere Hülsenfrüchtler-Unterfamilien wie die Mimosengewächse haben anders gebaute Blüten - oft kleine, in Köpfchen angeordnete Einzelblüten. Der Begriff Schmetterlingsblütler wird oft synonym zu Hülsenfrüchtler verwendet, obwohl es botanisch nur eine Unterfamilie darstellt.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen Nutzpflanzen und Zierpflanzen bei Hülsenfrüchtlern?
    Bei Hülsenfrüchtlern erfolgt die Unterscheidung zwischen Nutz- und Zierpflanzen primär nach dem Verwendungszweck, obwohl viele Arten beide Funktionen erfüllen können. Nutzpflanzen wie Erbsen, Bohnen und Soja werden hauptsächlich zur Nahrungs- oder Futtermittelproduktion angebaut. Diese Sorten wurden auf hohe Erträge, gute Samen- oder Hülsenqualität und praktische Ernteeigenschaften selektiert. Zierpflanzen-Hülsenfrüchtler wie Duftwicken, Ziererbsen oder Lupinen wurden dagegen auf Blütenschönheit, Duft, Wuchsform oder Blühdauer gezüchtet. Interessant ist, dass manche Arten beide Rollen innehaben: Feuerbohnen sind sowohl attraktive Kletterpflanzen als auch Gemüselieferanten. Auch bei klassischen Zierpflanzen wie Lupinen werden die Samen teilweise genutzt. Der Übergang ist fließend - viele Hobbygärtner schätzen beispielsweise blühende Erbsen oder Bohnen auch für ihre dekorative Wirkung im Gemüsegarten, während historische Gemüsesorten oft sehr attraktiv blühen.
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