Pflanzenfamilie: Liliengewächse Liliaceae
Die Liliengewächse sind eine kleine Pflanzenfamilie mit 16 Gattungen und über 600 Arten. Sie gehören wie Gräser, Zwiebelgewächse und Orchideen zu den einkeimblättrigen Pflanzen. Deswegen unterschieden Sie sich von dem meisten Pflanzen in unserem Garten.
Merkmale der Liliengewächse
Die Liliengewächse sind einkeimblättrig, im Gegensatz zu zweikeimblättrigen Pflanzen bilden Sie nur ein einziges Keimblatt aus. Weitere typische Merkmale für Liliengewächse und einkeimblättrige Pflanzen sind die einfachen, glattrandigen und parallel nervigen Laubblätter. Die Blüten sind zwittrig und bestehen aus sechs gleich gestalteten, meist freien Blütenhüllblättern. Pro Blüte sind sechs Staubblätter und drei Fruchtblätter vorhanden.
Geophyten: mit Blumen durch das Gartenjahr
Liliengewächse gehören zu den sogenannten Geophyten. Sie bilden unter der Erde ein Speicherorgan aus, in das sie sich bei ungünstigen Bedingungen zurückziehen. Es werden dickfleischige Niederblätter gebildet, die unter der Erde überdauern. Bei Tulpen umschließen eingetrocknete Niederblätter die eigentliche Zwiebel, andere Arten bestehen aus fleischigen, sich abspreizenden Niederblättern und werden deswegen Schuppenzwiebeln genannt.
Liliengewächse sind Insekten bestäubt und bestechen deswegen mit auffälligen Blüten. Züchterisch wurden diese weiterbearbeitet, sodass heute eine attraktive Auswahl an unterschiedlichsten Farben, Formen und Blütezeitpunkten bereitsteht.
Die wichtigsten Arten der Liliengewächse
Unter den Liliengewächsen finden sich die ersten Frühlingsboten. Krokusse, Hyazinthen, Tulpen, Kaiserkrone, sie alle gehören zu den Liliengewächsen. Später im Jahr sind es die Lilien, Funkien und Schachblumen, die ihr schmuckes Laub und ihre Blütenpracht hervorbringen. Viele Liliengewächse sind giftig, mit Ausnahme der Taglilie.
Krokusse Crocus sp.
Beim Krokus sind rund 90 Arten und zahlreiche Hybride bekannt. Es gibt also weit mehr als nur den Krokus. Am bekanntesten ist der großblumige Gartenkrokus Crocus vernus , der Safrankrokus Crocus sativus und der Elfenkrokus Crocus tommasinianus . Unter Wildkrokus werden gerne verschiedene reine Krokusarten zusammengefasst wie C. tommasinianus, C. chrysanthus, C. minimus sie sind besonders gut für die gezielte Verwilderung geeignet und sind früh im Jahr für Insekten eine wichtige Nahrungsquelle.
Sortentipp: Safrankrokus
Der echte Safran gehört zu den teuersten Gewürzen und wird gerne als flüssiges Gold bezeichnet. Im Herbst öffnet der Safrankrokus seine grazilen Blüten und gibt die roten Narbenfäden frei, die aufwändig per Hand geerntet werden müssen. Der Safrankrokus selbst ist recht pflegeleicht. Er bevorzugt, im Gegensatz zu anderen Krokussen, einen eher lehmigen und nährstoffreichen Boden. Im Garten wird er vor allem wegen seiner hübschen Blüten angepflanzt, sie können die roten Narbenfäden aber selbstverständlich als Gewürz ernten.
Hyazinthen Hyacinthus orientalis
Heimat der wilden Hyazinthen sind die felsigen Hänge des östlichen Mittelmeerraumes. In unseren Gärten werden vor allem Hybriden der Wildart kultiviert, die durch eine besonders eindrucksvolle Blüte bestechen. Von April bis Mai zeigen sich eine Traube glockenförmiger Einzelblüten, die einen betörenden Duft verströmen. Das klassische Farbspektrum reich von blau, weiß über rosa. Es gibt aber auch ausgefallenere Züchtungen in den Farbschlägen gelb oder apricot und sogar mehrfarbige oder gefüllte Blüten sind erhältlich.
Sortentipp: Waldhyazinthe Blue Bell
Eine besondere Hyazinthenart ist die Waldhyazinthe Blue Bell Hyacinthoides non – srcipta . Anders als die Gartenhyazinthe mit ihren schweren Blütenständen wirkt diese Art wunderbar leicht. Sie ist geeignet für Kübel, Beete oder zum Auspflanzen, wo sie sich zuverlässig von selbst verbreitet und verwildert. Diese Sorte ist perfekt, für alle, die natürliche Leichtigkeit in ihren Garten bringen wollen.
Tulpen Tulipa sp.
Die Tulpe ist mit Abstand die variantenreichste Gattung innerhalb der Liliengewächse. Es gibt über 150 Wildtulpenarten und unzählige Züchtungen. Den Überblick über die Zuchtsorten zu erhalten ist kaum möglich, weit über 5000 Sorten sind im Handel erhältlich. Um einen besseren Überblick zu erhalten, teilt man Tulpen in Sortengruppen ein: Triumph-Tulpen, gefüllte frühe Tulpen, lilienblütige Tulpen, Rembrandt-Tulpen usw. Bis auf tiefes Blau gibt es Tulpen in allen möglichen Farben, Schattierungen und Kombinationen.
Sortentipp: Gefüllte späte Tulpe Drumline
Diese Tulpensorte gehört zu den Pfingstrosentulpen und fällt unter den zahlreichen Züchtungen auf. Die Blüten sind stark gefüllt und sitzen auf langen Stielen. Ab Mitte Mai zeigen sich die großen zweifarbigen Blüten in Rot mit einem weißen Rand.
Lilien Lilium sp.
Trotz ihrer betörenden Schönheit sind Lilien anspruchslose Gartenpflanzen. Natürlicherweise gibt es etwa 100 Wildarten, in unseren Gärten werden vorwiegend Hybride kultiviert. Staunässe verträgt die Lilie nicht und liebt beschatteten Boden, aber volle Sonne an Blätter und Blüten. Wenn nach einigen Jahren die Blüte nachlässt, können Sie die dichten Zwiebelklumpen ausgraben, teilen und an neuer Stelle wieder einpflanzen.
Sortentipp: Oriental-Lilie Baferrari
Die Liliensorte Baferrari gehört zu den orientalischen Lilien und ist damit anspruchsvoller als andere Sortengruppen. Dafür besticht sie mit besonders imposanten und wunderschönen Blüten. Bieten Sie der Lilie unbedingt einen leicht sauren Boden und sorgen Sie für einen Winterschutz. Baferrari hat ein attraktives dunkelgrünes, fast bläuliches Laub und weiße Blüten mit gelber Zeichnung.