Pflanzenfamilie: Mohngewächse

Pflanzenfamilie: Mohngewächse Papaveraceae

Die Mohngewächse bilden eine kleine Familie mit knapp 120 Arten innerhalb der Hahnenfußartigen. Die größte Artenvielfalt von Mohngewächsen findet sich in den gemäßigten Breitengraden. Meist sind es ein- oder zweijährige Pflanzen, selten ausdauernde Stauden.

Merkmale der Mohngewächse

Alle Mohngewächse sondern bei Verletzung einen bitter schmeckenden und giftigen Milchsaft ab. Die Laubblätter sind ohne Nebenblätter und stehen wechselständig. Sie sind spiralig oder rosettenartig um den Stängel herum angeordnet. Die Blattspreite ist meist geteilt, der Blattrand kann gesägt, gezahnt oder gebuchtet sein, nur selten finden sich einfach geformte Blätter. Die Blüten stehen in der Regel einzeln auf hohen, behaarten Stängeln, der zumindest im oberen Drittel kahl ist.

Die Blüten sind zwittrig und die noch geschlossene Knospe ist von zwei Kelchblättern umgeben, die beim Aufblühen abfallen. Die Blütenhülle ist aus sechs Kronblättern in einem doppelten Ring aufgebaut. Die auffälligen Blüten locken Insekten ab, die sowohl ein reichhaltiges Pollen-, als auch Nektarangebot vorfinden. Die Narbe ist von einem Ring aus hunderten Staubblättern umgeben.

Schlafmohn: Medizin und Droge

Das zweifellos berühmteste Mohngewächs ist der Schlafmohn Papaver somniferum . Alle Teile des Schlafmohns enthalten das giftige Alkaloid Morphium, die höchste Konzentration ist im Milchsaft zu finden. Weitere wichtige Alkaloide sind Codein, Papaverin, Narkotin, Thebain und Narcein.

Der Schlafmohn wird schon seit Jahrtausenden als Schlaf- und Schmerzstillendes Mittel eingesetzt. Die Wirkstoffe selbst sind hoch wirksam und richtig dosiert weitgehend nebenwirkungsfrei. Allerdings wohnt den Substanzen eine starke Suchtwirkung inne. Das führt dazu, dass der Schlafmohn unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) fällt und der Anbau grundsätzlich verboten ist. Allerdings gibt es Ausnahmen von dieser Regel. Noch heute sind die Alkaloide des Schlafmohns aus der Medizin nicht wegzudenken, gleichzeitig werden aus dem Milchsaft die verheerendsten Suchtmittel heutiger und vergangener Tage hergestellt. Kaum eine andere Pflanze zeigt so eindrucksvoll, wie nah Fluch und Segen beieinander liegen können.

Waldviertler Graumohn

Bei dem Waldviertler Graumohn handelt es sich um eine Sorte des Schlafmohns mit grauen Samen. Er wird lediglich in Österreich angebaut, wo der Mohnanbau weiterhin legal ist und auf eine lange Tradition zurückblickt. Es gibt noch weitere Sorten des Schlafmohns, wie der Blaumohn, die zu Nahrungszwecken angebaut werden. Die Gewinnung von Milchsaft zur Suchtmittelherstellung ist jedoch verboten.

Kriminell durch Unkraut?

Die Natur hält sich selten an Recht und Ordnung und so interessiert es den Schlafmohn herzlich wenig, wenn er sich illegal im Land aufhält. Wer ihn im Garten hat, der riskiert ein saftiges Bußgeld und sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Ja, auch dann, wenn sich der Schlafmohn ganz von allein eingebürgert hat. Sie machen sich strafbar, wenn Sie ihn wachsen lassen und sich an seinem majestätischen und wunderschönen Aussehen erfreuen. Denn der Schlafmohn hat mehr zu bieten als die schmackhaften Samen und den potenten Milchsaft. Er ist unkompliziert, samt sich zuverlässig von selbst aus und macht optisch richtig was her. Es gibt sogar gefüllte Sorten!

Und wenn es jetzt noch so in den Fingern juckt, nichts da! Die Gesetzgebung interessiert das alles nicht. Sie hält aber eine Lösung parat: für schlappe 75 Euro können Sie, bei einwandfreiem Führungszeugnis, eine Anbaugenehmigung für Schlafmohn erlangen. Dann dürfen Sie für den überschaubaren Zeitraum von drei Jahren 10 qm Schlafmohn zu Nahrungs- oder Zierzwecken anbauen. Doch wehe dem, wenn sich nach den drei Jahren der Mohn verselbstständigt. Auch der unordentliche Gärtner in der Nachbarschaft, der es mit dem Unkraut nicht so genau nimmt, darf sich unter Umständen auf eine Drogenrazzia gefasst machen. Da darf man einen etwas entspannteren Umgang mit der alten und interessanten Nutzpflanze plädieren. Die Österreicher machen es vor!

Die wichtigsten Arten der Mohngewächse

Über das wichtigste Mohngewächs, den Schlafmohn haben wir schon gesprochen, Sie werden ihn nicht in unserem Sortiment finden. Schließlich haben alle Pflanzen und Samen, die wir auf unserer Seite anbieten, einen offiziellen Aufenthaltstitel für deutsche Gärten. Es gibt ja durchaus attraktive Mohnarten, die sich nicht zu Herstellung von Rauschmittel eignen und deswegen ganz legal und ohne Genehmigung angepflanzt werden dürfen.

Klatschmohn Papaver rhoeas.

Der Klatschmohn gehört zu den Blumen, die jedes Kind kennt. Die leuchtend roten Blüten sind als Ackerunkräuter bekannt und bringen im Sommer romantische Farbtupfer in goldgelbe Getreidefelder. In einem Naturgarten und einer naturnahen Wiese darf der Klatschmohn einfach nicht fehlen. Am besten werden die Samen direkt im Herbst gesät, die Kälteeinwirkung über den Winter lässt die Samen im nächsten Jahr sicher und zahlreich aufgehen.

Sortentipp: Klatschmohn Mother of Pearl

Neben dem klassischen rot von wildem Klatschmohn gibt es diese Zuchtsorte mit weißen und hellrosa Blüten. Sanft wiegen sich die zarten Blüten im Wind und verschönern Rabatten und Wiesen. Die getrockneten Samenkapseln dienen zur Dekoration.

Türkischer Riesenmohn Papaver orientale

Diese Mohnart ist eindrucksvoll. Auf bis zu einem Meter hohen Stängeln sitzen handtellergroße, knallrote Blüten. Bienen und Hummeln tummeln sich nur allzu gern in den zahlreichen Staubblättern. Nach der Blüte verwelken die Blätter für eine kurze Ruhezeit. Zur größten Trockenheit und Hitze zieht sich der Türkische Riesenmohn in die fleischige Pfahlwurzel zurück und treibt im September wieder frisch aus. Das fiederteilige, behaarte Laub bleibt über den Winter überstehen.

Sortentipp: Türkischer Mohn Olympiafeuer

Die Blüten der Sorte Olympiafeuer leuchten in auffälligem Rot, in der Mitte finden sich schwarze Flecken, die Blütenbesucher direkt in das pollenreiche Zentrum locken sollen. Diese farbenfrohe und imposante Staude eignet sich für naturnahe Staudenbeet, Präriebeete oder als Solitärpflanze. Wenn Sie die Blüten kurz vor dem Aufblühen schneiden, haben Sie eine prächtige Schnittblume mit relativ langer Haltbarkeit.

Islandmohn Papaver nudicaule

der Islandmohn stammt aus den subarktischen Gebieten Nordamerikas, wo er karge Bergwiesen und Geröllhalden besiedelt. Er ist eine recht anspruchslose, ausdauernde Staude und fühlt sich auf nährstoffarmen und durchlässigen Standorten wohl. Islandmohn mag die volle Sonne, kommt mit trockenen und frischen Böden zurecht, bevorzugt aber einen recht kühlen Standort.

Damit der Islandmohn zuverlässig keimt, benötigt er einen Kältereiz, säen Sie die Samen im Spätherbst bis in den Februar hinein in Töpfe aus, die Sie draußen stehen lassen. Sobald die Temperaturen wärmer werden, keimt der Mohn zahlreich aus.

Sortentipp: Islandmohn Zauberspiel

Die wundervollen Pastelltöne der Sorte Zauberspiel werden ihrem Namen gerecht. Auf kahlen, bis zu 40 cm hohen Stängeln sitzen die zarten Blüten in den Farben Apricot, Orange, Gelb, Rosa und bringen eine zauberhafte Leichtigkeit in Steinbeete und Kiesgärten.

Kalifornischer Mohn Eschscholzia californica

Der kalifornische Mohn ist ein Überlebenskünstler. Bei Dürre und Trockenheit zieht sich die Pflanze in die Wurzel zurück oder überdauert als Samen. Sobald genügend Wasser zur Verfügung steht, keimt die Pflanze aus und bringt ihre leuchtend orangen Blüten. In seiner ursprünglichen Heimat, dem Süd-Westen Nordamerika, überzieht der Mohn ganze Landstriche mit seiner Blütenpracht. Hierzulande wächst der kalifornische Mohn als einjährige Pflanze, die sich zuverlässig von selbst aussäht und bei Insekten sehr beliebt ist.

Sortentipp: Kalifornischer Mohn Thai Silk Mix

Die Wildform des Kalifornischen Mohns ist orange, mittlerweile haben sich viele attraktive Züchtungen herausgebildet. Darunter die der Thai Silk Mix. In den Farben gelb, orange, rot und rosa blüht der Mohn. Die Kronblätter sind dabei zart gefaltet. Durch seine niedrige Wuchshöhe passt er wunderbar als Füllpflanze in Präriebeete oder in Rabatten.

 

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