Pflanzenfamilie: Mohngewächse

Pflanzenfamilie: Mohngewächse Papaveraceae

Die Mohngewächse bilden eine kleine Familie mit knapp 120 Arten innerhalb der Hahnenfußartigen. Die größte Artenvielfalt von Mohngewächsen findet sich in den gemäßigten Breitengraden. Meist sind es ein- oder zweijährige Pflanzen, selten ausdauernde Stauden.

Merkmale der Mohngewächse

Alle Mohngewächse sondern bei Verletzung einen bitter schmeckenden und giftigen Milchsaft ab. Die Laubblätter sind ohne Nebenblätter und stehen wechselständig. Sie sind spiralig oder rosettenartig um den Stängel herum angeordnet. Die Blattspreite ist meist geteilt, der Blattrand kann gesägt, gezahnt oder gebuchtet sein, nur selten finden sich einfach geformte Blätter. Die Blüten stehen in der Regel einzeln auf hohen, behaarten Stängeln, der zumindest im oberen Drittel kahl ist.

Die Blüten sind zwittrig und die noch geschlossene Knospe ist von zwei Kelchblättern umgeben, die beim Aufblühen abfallen. Die Blütenhülle ist aus sechs Kronblättern in einem doppelten Ring aufgebaut. Die auffälligen Blüten locken Insekten ab, die sowohl ein reichhaltiges Pollen-, als auch Nektarangebot vorfinden. Die Narbe ist von einem Ring aus hunderten Staubblättern umgeben.

Produktbild von Sperli Islandmohn SPERLIs Zauberspiel mit bunten Mohnblumen und Verpackungsdetails für annutigen Frühjahrsblüher der Preisklasse 1 und Anbauhinweisen
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Schlafmohn: Medizin und Droge

Das zweifellos berühmteste Mohngewächs ist der Schlafmohn Papaver somniferum . Alle Teile des Schlafmohns enthalten das giftige Alkaloid Morphium, die höchste Konzentration ist im Milchsaft zu finden. Weitere wichtige Alkaloide sind Codein, Papaverin, Narkotin, Thebain und Narcein.

Der Schlafmohn wird schon seit Jahrtausenden als Schlaf- und Schmerzstillendes Mittel eingesetzt. Die Wirkstoffe selbst sind hoch wirksam und richtig dosiert weitgehend nebenwirkungsfrei. Allerdings wohnt den Substanzen eine starke Suchtwirkung inne. Das führt dazu, dass der Schlafmohn unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) fällt und der Anbau grundsätzlich verboten ist. Allerdings gibt es Ausnahmen von dieser Regel. Noch heute sind die Alkaloide des Schlafmohns aus der Medizin nicht wegzudenken, gleichzeitig werden aus dem Milchsaft die verheerendsten Suchtmittel heutiger und vergangener Tage hergestellt. Kaum eine andere Pflanze zeigt so eindrucksvoll, wie nah Fluch und Segen beieinander liegen können.

Waldviertler Graumohn

Bei dem Waldviertler Graumohn handelt es sich um eine Sorte des Schlafmohns mit grauen Samen. Er wird lediglich in Österreich angebaut, wo der Mohnanbau weiterhin legal ist und auf eine lange Tradition zurückblickt. Es gibt noch weitere Sorten des Schlafmohns, wie der Blaumohn, die zu Nahrungszwecken angebaut werden. Die Gewinnung von Milchsaft zur Suchtmittelherstellung ist jedoch verboten.

Kriminell durch Unkraut?

Die Natur hält sich selten an Recht und Ordnung und so interessiert es den Schlafmohn herzlich wenig, wenn er sich illegal im Land aufhält. Wer ihn im Garten hat, der riskiert ein saftiges Bußgeld und sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Ja, auch dann, wenn sich der Schlafmohn ganz von allein eingebürgert hat. Sie machen sich strafbar, wenn Sie ihn wachsen lassen und sich an seinem majestätischen und wunderschönen Aussehen erfreuen. Denn der Schlafmohn hat mehr zu bieten als die schmackhaften Samen und den potenten Milchsaft. Er ist unkompliziert, samt sich zuverlässig von selbst aus und macht optisch richtig was her. Es gibt sogar gefüllte Sorten!

Und wenn es jetzt noch so in den Fingern juckt, nichts da! Die Gesetzgebung interessiert das alles nicht. Sie hält aber eine Lösung parat: für schlappe 75 Euro können Sie, bei einwandfreiem Führungszeugnis, eine Anbaugenehmigung für Schlafmohn erlangen. Dann dürfen Sie für den überschaubaren Zeitraum von drei Jahren 10 qm Schlafmohn zu Nahrungs- oder Zierzwecken anbauen. Doch wehe dem, wenn sich nach den drei Jahren der Mohn verselbstständigt. Auch der unordentliche Gärtner in der Nachbarschaft, der es mit dem Unkraut nicht so genau nimmt, darf sich unter Umständen auf eine Drogenrazzia gefasst machen. Da darf man einen etwas entspannteren Umgang mit der alten und interessanten Nutzpflanze plädieren. Die Österreicher machen es vor!

Die wichtigsten Arten der Mohngewächse

Über das wichtigste Mohngewächs, den Schlafmohn haben wir schon gesprochen, Sie werden ihn nicht in unserem Sortiment finden. Schließlich haben alle Pflanzen und Samen, die wir auf unserer Seite anbieten, einen offiziellen Aufenthaltstitel für deutsche Gärten. Es gibt ja durchaus attraktive Mohnarten, die sich nicht zu Herstellung von Rauschmittel eignen und deswegen ganz legal und ohne Genehmigung angepflanzt werden dürfen.

Klatschmohn Papaver rhoeas.

Der Klatschmohn gehört zu den Blumen, die jedes Kind kennt. Die leuchtend roten Blüten sind als Ackerunkräuter bekannt und bringen im Sommer romantische Farbtupfer in goldgelbe Getreidefelder. In einem Naturgarten und einer naturnahen Wiese darf der Klatschmohn einfach nicht fehlen. Am besten werden die Samen direkt im Herbst gesät, die Kälteeinwirkung über den Winter lässt die Samen im nächsten Jahr sicher und zahlreich aufgehen.

Sortentipp: Klatschmohn Mother of Pearl

Neben dem klassischen rot von wildem Klatschmohn gibt es diese Zuchtsorte mit weißen und hellrosa Blüten. Sanft wiegen sich die zarten Blüten im Wind und verschönern Rabatten und Wiesen. Die getrockneten Samenkapseln dienen zur Dekoration.

Türkischer Riesenmohn Papaver orientale

Diese Mohnart ist eindrucksvoll. Auf bis zu einem Meter hohen Stängeln sitzen handtellergroße, knallrote Blüten. Bienen und Hummeln tummeln sich nur allzu gern in den zahlreichen Staubblättern. Nach der Blüte verwelken die Blätter für eine kurze Ruhezeit. Zur größten Trockenheit und Hitze zieht sich der Türkische Riesenmohn in die fleischige Pfahlwurzel zurück und treibt im September wieder frisch aus. Das fiederteilige, behaarte Laub bleibt über den Winter überstehen.

Sortentipp: Türkischer Mohn Olympiafeuer

Die Blüten der Sorte Olympiafeuer leuchten in auffälligem Rot, in der Mitte finden sich schwarze Flecken, die Blütenbesucher direkt in das pollenreiche Zentrum locken sollen. Diese farbenfrohe und imposante Staude eignet sich für naturnahe Staudenbeet, Präriebeete oder als Solitärpflanze. Wenn Sie die Blüten kurz vor dem Aufblühen schneiden, haben Sie eine prächtige Schnittblume mit relativ langer Haltbarkeit.

Islandmohn Papaver nudicaule

der Islandmohn stammt aus den subarktischen Gebieten Nordamerikas, wo er karge Bergwiesen und Geröllhalden besiedelt. Er ist eine recht anspruchslose, ausdauernde Staude und fühlt sich auf nährstoffarmen und durchlässigen Standorten wohl. Islandmohn mag die volle Sonne, kommt mit trockenen und frischen Böden zurecht, bevorzugt aber einen recht kühlen Standort.

Damit der Islandmohn zuverlässig keimt, benötigt er einen Kältereiz, säen Sie die Samen im Spätherbst bis in den Februar hinein in Töpfe aus, die Sie draußen stehen lassen. Sobald die Temperaturen wärmer werden, keimt der Mohn zahlreich aus.

Sortentipp: Islandmohn Zauberspiel

Die wundervollen Pastelltöne der Sorte Zauberspiel werden ihrem Namen gerecht. Auf kahlen, bis zu 40 cm hohen Stängeln sitzen die zarten Blüten in den Farben Apricot, Orange, Gelb, Rosa und bringen eine zauberhafte Leichtigkeit in Steinbeete und Kiesgärten.

Kalifornischer Mohn Eschscholzia californica

Der kalifornische Mohn ist ein Überlebenskünstler. Bei Dürre und Trockenheit zieht sich die Pflanze in die Wurzel zurück oder überdauert als Samen. Sobald genügend Wasser zur Verfügung steht, keimt die Pflanze aus und bringt ihre leuchtend orangen Blüten. In seiner ursprünglichen Heimat, dem Süd-Westen Nordamerika, überzieht der Mohn ganze Landstriche mit seiner Blütenpracht. Hierzulande wächst der kalifornische Mohn als einjährige Pflanze, die sich zuverlässig von selbst aussäht und bei Insekten sehr beliebt ist.

Sortentipp: Kalifornischer Mohn Thai Silk Mix

Die Wildform des Kalifornischen Mohns ist orange, mittlerweile haben sich viele attraktive Züchtungen herausgebildet. Darunter die der Thai Silk Mix. In den Farben gelb, orange, rot und rosa blüht der Mohn. Die Kronblätter sind dabei zart gefaltet. Durch seine niedrige Wuchshöhe passt er wunderbar als Füllpflanze in Präriebeete oder in Rabatten.

 

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind Mohngewächse und welche Eigenschaften haben sie?
    Mohngewächse (Papaveraceae) bilden eine kleine Pflanzenfamilie mit knapp 120 Arten innerhalb der Hahnenfußartigen. Sie sind meist ein- oder zweijährige Pflanzen, seltener ausdauernde Stauden. Charakteristisch ist ihr bitter schmeckender und giftiger Milchsaft, den alle Arten bei Verletzung absondern. Die Laubblätter stehen wechselständig ohne Nebenblätter und sind spiralig oder rosettenartig angeordnet. Die Blattspreite ist meist geteilt mit gesägtem, gezahntem oder gebuchtetem Blattrand. Die zwittrigen Blüten stehen einzeln auf hohen, behaarten Stängeln und bestehen aus sechs Kronblättern in einem doppelten Ring. Zwei Kelchblätter umgeben die Knospe und fallen beim Aufblühen ab. Die auffälligen Blüten locken Insekten mit reichhaltigem Pollen- und Nektarangebot an, wobei die Narbe von hunderten Staubblättern umgeben ist.
  2. Welche Mohnarten kann man legal im Garten anbauen?
    In Deutschland dürfen Sie verschiedene Mohnarten ohne Genehmigung anbauen. Der Klatschmohn (Papaver rhoeas) ist als klassisches Ackerunkraut völlig legal und bringt leuchtend rote Farbtupfer in naturnahe Gärten. Der Türkische Riesenmohn (Papaver orientale) beeindruckt mit handtellergroßen, knallroten Blüten auf bis zu einem Meter hohen Stängeln. Der Islandmohn (Papaver nudicaule) aus subarktischen Gebieten eignet sich perfekt für Steinbeete, während der Kalifornische Mohn (Eschscholzia californica) als Überlebenskünstler auch trockenste Standorte meistert. Verboten ist jedoch der Schlafmohn (Papaver somniferum), da er unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten eine große Auswahl legaler Mohnsorten mit detaillierter Beratung zu Anbau und rechtlichen Bestimmungen.
  3. Wie unterscheiden sich Klatschmohn, Türkischer Riesenmohn und Kalifornischer Mohn?
    Diese drei Mohnarten unterscheiden sich erheblich in Wuchs und Eigenschaften. Klatschmohn (Papaver rhoeas) ist einjährig, wird etwa 60 cm hoch und zeigt klassische rote Blüten. Er ist als Ackerunkraut bekannt und ideal für Wildblumenwiesen. Der Türkische Riesenmohn (Papaver orientale) ist eine imposante Staude, die bis einen Meter hoch wird und handtellergroße, knallrote Blüten trägt. Nach der Blüte zieht er sich in die Pfahlwurzel zurück und überdauert Trockenperioden. Der Kalifornische Mohn (Eschscholzia californica) bleibt mit 30-40 cm deutlich niedriger, zeigt leuchtend orange Blüten und ist extrem trockenheitsresistent. Er wächst einjährig, sät sich aber zuverlässig selbst aus. Während Klatschmohn Kältereiz zur Keimung benötigt, keimt Kalifornischer Mohn bei Wärme und Feuchtigkeit.
  4. Warum fällt Schlafmohn unter das Betäubungsmittelgesetz?
    Schlafmohn (Papaver somniferum) unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz, da alle Pflanzenteile das giftige Alkaloid Morphium enthalten, besonders konzentriert im Milchsaft. Weitere bedenkliche Alkaloide sind Codein, Papaverin, Narkotin, Thebain und Narcein. Diese Wirkstoffe haben zwar medizinischen Nutzen als Schlaf- und Schmerzmittel, besitzen aber eine starke Suchtwirkung. Aus dem Milchsaft werden verheerenden Suchtmittel hergestellt, was den rechtlichen Schutz notwendig macht. Das Betäubungsmittelgesetz verbietet grundsätzlich den Anbau, um die Gewinnung von Rauschmitteln zu verhindern. Selbst unbeabsichtigtes Wachsenlassen von Schlafmohn kann zu Bußgeldern bis 75.000 Euro oder Freiheitsstrafen bis fünf Jahre führen. Die Pflanze zeigt eindrucksvoll, wie nah medizinischer Segen und gesellschaftlicher Fluch beieinander liegen können.
  5. Was kostet eine Anbaugenehmigung für Schlafmohn und welche Bedingungen gelten?
    Eine Anbaugenehmigung für Schlafmohn kostet in Deutschland 75 Euro und erfordert ein einwandfreies Führungszeugnis. Die Genehmigung gilt für drei Jahre und erlaubt den Anbau auf maximal 10 Quadratmetern ausschließlich zu Nahrungs- oder Zierzwecken. Die Gewinnung von Milchsaft zur Suchtmittelherstellung bleibt streng verboten. Nach Ablauf der drei Jahre darf sich der Mohn nicht verselbstständigen – auch unbeabsichtigte Selbstaussaat macht strafbar. Antragsteller müssen nachweisen, dass sie die rechtlichen Bestimmungen verstehen und einhalten können. Die Genehmigung ist nicht übertragbar und an die Person gebunden. Bei Verstößen drohen erhebliche Strafen. Wer Schlafmohn legal anbauen möchte, sollte sich vorher gründlich über die komplexen rechtlichen Auflagen informieren und die Verantwortung für die Einhaltung aller Bestimmungen übernehmen.
  6. Worin unterscheiden sich Mohngewächse von Hahnenfußartigen?
    Mohngewächse (Papaveraceae) sind eine Familie innerhalb der Ordnung der Hahnenfußartigen (Ranunculales). Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass Mohngewächse eine Unterkategorie darstellen. Hahnenfußartige umfassen viele weitere Pflanzenfamilien wie Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), Berberitzengewächse oder Menispermaceae. Während Hahnenfußartige eine große, diverse Ordnung mit unterschiedlichsten Merkmalen bilden, zeichnen sich Mohngewächse durch spezifische gemeinsame Eigenschaften aus: den charakteristischen giftigen Milchsaft, die zwittrigen Blüten mit sechs Kronblättern in doppeltem Ring, die von zwei abfallenden Kelchblättern umgebene Knospe und die wechselständigen Laubblätter ohne Nebenblätter. Hahnenfußartige zeigen dagegen sehr variable Blütenstände, unterschiedliche Blattformen und nicht alle Familien produzieren Milchsaft. Die Mohngewächse stellen also eine spezialisierte Familie mit einheitlichen Merkmalen dar.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Waldviertler Graumohn und normalem Schlafmohn?
    Waldviertler Graumohn ist eine spezielle Sorte des gewöhnlichen Schlafmohns (Papaver somniferum) und unterscheidet sich hauptsächlich durch seine grauen Samen. Botanisch handelt es sich um dieselbe Art, nur die Samenfarbe variiert. Der Waldviertler Graumohn wird ausschließlich in Österreich angebaut, wo der Mohnanbau legal ist und auf lange Tradition zurückblickt. Neben dem Graumohn gibt es weitere Schlafmohn-Sorten wie Blaumohn, die ebenfalls zu Nahrungszwecken kultiviert werden. Alle enthalten dieselben Alkaloide wie Morphium und Codein, weshalb die Gewinnung von Milchsaft auch in Österreich verboten bleibt. Der Unterschied liegt also nicht in der Pflanze selbst, sondern in der Samenfarbe und dem legalen Anbaugebiet. In Deutschland sind alle Schlafmohn-Sorten ohne Sondergenehmigung verboten, während Österreich eine entspanntere Rechtslage für traditionelle Nahrungsnutzung aufweist.
  8. Welche Rolle spielen die Alkaloide Morphium und Codein in Mohngewächsen?
    Morphium und Codein sind die wichtigsten Alkaloide in Mohngewächsen, besonders konzentriert im Schlafmohn. Diese Substanzen dienen der Pflanze als natürlicher Schutz vor Fressfeinden, da sie giftig und bitter schmeckend sind. Morphium wird seit Jahrtausenden als hochwirksames Schlaf- und Schmerzmittel eingesetzt und ist auch heute aus der Medizin nicht wegzudenken. Richtig dosiert ist es weitgehend nebenwirkungsfrei, besitzt aber eine starke Suchtwirkung. Codein wirkt milder und wird hauptsächlich als Hustenstiller verwendet. Neben diesen Hauptalkaloiden enthalten Mohngewächse weitere Wirkstoffe wie Papaverin, Narkotin, Thebain und Narcein. Diese Alkaloidkombination macht den Schlafmohn medizinisch wertvoll, aber auch gefährlich. Die Dualität zwischen medizinischem Segen und Suchtgefahr erklärt die strenge rechtliche Regulierung. Andere Mohnarten enthalten deutlich weniger oder andere Alkaloide, weshalb sie legal angebaut werden dürfen.
  9. Wo kann man Mohn Samen kaufen und welche Sorten sind empfehlenswert?
    Mohn Samen legaler Arten erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern wie samen.de, die eine große Auswahl hochwertiger Mohnsorten anbieten. Besonders empfehlenswert sind Klatschmohn-Sorten wie 'Mother of Pearl' mit weißen und hellrosa Blüten für naturnahe Gärten. Der Türkische Riesenmohn 'Olympiafeuer' beeindruckt mit knallroten Blüten und schwarzen Flecken – perfekt für Staudenbeete. Islandmohn 'Zauberspiel' überzeugt mit zarten Pastelltönen in Steinbeeten, während Kalifornischer Mohn 'Thai Silk Mix' mit gefalteten Kronblättern in verschiedenen Farben punktet. Wichtig beim Kauf ist die Sortenreinheit und Keimfähigkeit. Achten Sie auf aktuelle Erntejahre und lagern Sie Samen kühl und trocken. Schlafmohn-Samen sind in Deutschland ohne Genehmigung nicht erhältlich. Seriöse Anbieter beraten Sie gerne über legale Alternativen und optimale Anbaubedingungen für Ihren Gartenstandort.
  10. Welche Mohngewächse eignen sich am besten für einen insektenfreundlichen Garten?
    Alle legalen Mohngewächse sind hervorragend für insektenfreundliche Gärten geeignet, da sie reichlich Pollen und Nektar bieten. Besonders wertvoll ist der Türkische Riesenmohn mit seinen großen, pollenreichen Blüten – Bienen und Hummeln tummeln sich förmlich in den hunderten Staubblättern. Klatschmohn gilt als klassische Bienenweide und lockt verschiedenste Insektenarten an. Seine roten Blüten sind weithin sichtbar und bieten lange Blütezeit. Kalifornischer Mohn blüht besonders ausdauernd und versorgt Insekten bis in den Herbst mit Nahrung. Islandmohn eignet sich für kühlere Standorte und ergänzt das Nahrungsangebot in Steingärten. Die auffälligen, meist ungefüllten Blüten sind perfekt auf Insektenbestäubung ausgerichtet. Wichtig ist, ungefüllte Sorten zu wählen, da gefüllte Blüten weniger zugänglich sind. Ein Mix verschiedener Mohnarten verlängert die Blütezeit und bietet verschiedenen Insektenarten optimale Nahrungsquellen.
  11. Welche medizinische Bedeutung haben Mohngewächse heute noch?
    Mohngewächse, insbesondere der Schlafmohn, haben auch heute noch große medizinische Bedeutung. Morphium bleibt eines der wichtigsten Schmerzmittel in der modernen Medizin, besonders in der Palliativmedizin und bei schweren Operationen. Codein wird weiterhin als Hustenstiller und mildes Schmerzmittel eingesetzt. Papaverin findet Anwendung bei Gefäßkrämpfen, während andere Alkaloide in der pharmazeutischen Forschung untersucht werden. Die Wirkstoffe sind richtig dosiert hochwirksam und weitgehend nebenwirkungsfrei, weshalb sie aus der Schmerztherapie nicht wegzudenken sind. Moderne Medizin nutzt sowohl natürliche Extrakte als auch synthetische Derivate dieser Alkaloide. Gleichzeitig wird intensiv an neuen Anwendungen geforscht, etwa in der Neurologie oder Onkologie. Die kontrollierte medizinische Nutzung zeigt den Wert dieser Pflanzeninhaltsstoffe, während das Missbrauchspotential die strenge Regulierung rechtfertigt.
  12. Wie erklärt sich die natürliche Selbstaussaat bei Mohnpflanzen?
    Mohnpflanzen haben eine ausgeklügelte Strategie zur Selbstaussaat entwickelt. Nach der Blüte bilden sie charakteristische Samenkapseln mit kleinen Öffnungen unter der Narbe. Diese funktionieren wie Salzstreuer – bei Wind schütteln sich die winzig kleinen, leichten Samen heraus und werden weiträumig verteilt. Die Samen sind extrem klein und zahlreich, was die Überlebenschancen der Art erhöht. Viele Mohnarten sind Lichtkeimer, deren Samen an der Bodenoberfläche bleiben und bei günstigen Bedingungen schnell keimen. Der Kältereiz bei manchen Arten sorgt dafür, dass die Keimung erst nach dem Winter erfolgt, wenn optimale Wachstumsbedingungen herrschen. Die Selbstaussaat ist so effektiv, dass einmal etablierte Mohnbestände sich jahrelang selbst erhalten. Diese Eigenschaft macht Mohn zu einer pflegeleichten Gartenpflanze, kann aber bei verbotenem Schlafmohn rechtliche Probleme verursachen.
  13. Warum benötigen manche Mohnarten einen Kältereiz zur Keimung?
    Viele Mohnarten haben eine natürliche Keimhemmung entwickelt, die nur durch Kälteeinwirkung aufgehoben wird. Diese Vernalisation genannte Strategie verhindert, dass Samen im Herbst keimen und als Sämlinge den Winter nicht überstehen würden. Der Kältereiz simuliert den Winter und signalisiert der Pflanze, dass danach günstige Wachstumsbedingungen folgen. Klatschmohn und Islandmohn benötigen beispielsweise mehrere Wochen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Dies erklärt, warum diese Arten am besten im Herbst gesät werden – die natürliche Winterkälte bricht die Keimruhe. Ohne Kältereiz keimen die Samen gar nicht oder nur sehr spärlich. Gärtner können diese Stratifikation auch künstlich durchführen, indem sie Samen im feuchten Sand im Kühlschrank lagern. Diese evolutionäre Anpassung sichert das Überleben der Art in klimatisch schwierigen Gebieten und erklärt die Herkunft vieler Mohnarten aus kühleren Regionen.
  14. Welche Rolle spielt der giftige Milchsaft bei Mohngewächsen?
    Der giftige Milchsaft ist das charakteristische Merkmal aller Mohngewächse und erfüllt wichtige Schutzfunktionen. Er enthält verschiedene Alkaloide wie Morphium, Codein und Papaverin, die bitter schmecken und toxisch wirken. Dieser natürliche Schutz hält Fressfeinde wie Schnecken, Raupen und Säugetiere davon ab, die Pflanze zu verzehren. Bei Verletzung tritt der weiße bis gelbliche Milchsaft sofort aus allen Pflanzenteilen aus und warnt potentielle Angreifer durch den bitteren Geschmack. Die Alkaloide können bei Hautkontakt Reizungen verursachen und sind beim Verzehr giftig. Evolutionär betrachtet hat sich diese chemische Verteidigung als sehr erfolgreich erwiesen. Beim Gärtnern sollte man Handschuhe tragen und den Kontakt mit dem Milchsaft vermeiden. Gleichzeitig macht dieser Milchsaft bestimmte Mohnarten wie den Schlafmohn medizinisch wertvoll, aber auch rechtlich problematisch.
  15. Wann und wie säe ich Mohn richtig in meinem Garten?
    Die Aussaat von Mohn richtet sich nach der jeweiligen Art. Kältekeimer wie Klatschmohn und Islandmohn säen Sie am besten im Herbst zwischen September und November oder im Spätwinter bis Februar. Die Samen benötigen den Kältereiz über mehrere Wochen. Streuen Sie die feinen Samen dünn auf die Bodenoberfläche und drücken Sie sie nur leicht an, da es Lichtkeimer sind. Eine Erdbedeckung verhindert die Keimung. Der Boden sollte durchlässig und nicht zu nährstoffreich sein. Kalifornischer Mohn kann auch im Frühjahr ab April direkt gesät werden, da er keinen Kältereiz benötigt. Türkischer Riesenmohn lässt sich sowohl über Samen als auch durch Wurzelteilung vermehren. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de beraten Sie gerne über optimale Aussaattermine und Standortbedingungen. Wichtig: Säen Sie nie zu dicht, da Mohn Konkurrenz schlecht verträgt.
  16. Welche Standortbedingungen bevorzugen trockenheitsresistente Mohnarten?
    Trockenheitsresistente Mohnarten wie Kalifornischer Mohn, Islandmohn und Türkischer Riesenmohn bevorzugen vollsonnige, warme Standorte mit durchlässigen, eher nährstoffarmen Böden. Schwere, lehmige oder staunasse Böden vertragen sie nicht. Ideal sind kiesige, sandige oder steinige Substrate, die schnell abtrocknen. Der pH-Wert sollte neutral bis leicht alkalisch sein. Diese Arten stammen aus kargen Bergregionen oder Wüstengebieten und haben sich an extreme Trockenheit angepasst. Sie besitzen tiefe Pfahlwurzeln oder fleischige Speicherwurzeln, mit denen sie an Grundwasser gelangen oder Feuchtigkeit speichern. Kalifornischer Mohn übersteht sogar längste Dürreperioden, indem er sich in die Wurzel zurückzieht. Zu viel Feuchtigkeit und Düngung führt zu schwächlichem Wuchs und erhöhter Krankheitsanfälligkeit. In Kies- und Steingärten, sonnigen Böschungen oder Präriebeeten finden diese robusten Mohnarten optimale Bedingungen.
  17. Stimmt es, dass alle Mohnarten gefährlich und giftig sind?
    Nicht alle Mohnarten sind gleichermaßen gefährlich, obwohl alle Mohngewächse giftigen Milchsaft produzieren. Der Giftgehalt variiert stark zwischen den Arten. Schlafmohn ist am gefährlichsten, da er hohe Konzentrationen von Morphium und anderen starken Alkaloiden enthält – deshalb fällt er unter das Betäubungsmittelgesetz. Klatschmohn, Türkischer Riesenmohn, Islandmohn und Kalifornischer Mohn enthalten deutlich weniger und andere Alkaloide, die zwar bitter schmecken und Hautreizungen verursachen können, aber nicht dieselbe Gefahr darstellen. Bei normalem Gartengebrauch sind diese Arten relativ ungefährlich, solange man den Milchsaft nicht verzehrt und bei Hautempfindlichkeit Handschuhe trägt. Kinder und Haustiere sollten dennoch nicht an den Pflanzen knabbern. Die Samen essbarer Mohnsorten sind sogar nahrhaft und werden in Backwaren verwendet. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen den Arten und angemessene Vorsichtsmaßnahmen.
  18. Warum ist der Mohnanbau in Österreich legal, in Deutschland aber verboten?
    Der unterschiedliche Umgang mit Mohnanbau erklärt sich durch verschiedene Rechtstraditionen und kulturelle Bedeutung. In Österreich, besonders im Waldviertel, hat der Mohnanbau eine jahrhundertealte Tradition als Nahrungsmittel. Die österreichische Gesetzgebung erlaubt den Anbau von Schlafmohn zu Nahrungs- und Zierzwecken, verbietet aber strikt die Milchsaftgewinnung zur Drogenherstellung. Deutschland hat nach dem Zweiten Weltkrieg eine restriktivere Drogenpolitik entwickelt und Schlafmohn grundsätzlich unter das Betäubungsmittelgesetz gestellt. Nur mit teurer Sondergenehmigung ist begrenzter Anbau erlaubt. Österreich vertraut auf Kontrolle und Tradition, während Deutschland auf Prävention durch Verbot setzt. Beide Länder haben unterschiedliche Erfahrungen mit Drogenmissbrauch gemacht, was die Rechtsprechung beeinflusst. Die österreichische Mohn-Kulinarik mit Mohnstrudel und Mohnzelten zeigt die kulturelle Verankerung, die in Deutschland fehlt. Für Hobbygärtner bedeutet dies: In Österreich legal, in Deutschland nur mit Genehmigung.
  19. Was unterscheidet Ziermohn von Wildmohn?
    Ziermohn und Wildmohn unterscheiden sich hauptsächlich durch Züchtung und Verwendungszweck. Wildmohn wie der klassische Klatschmohn wächst natürlich als Ackerunkraut und zeigt die ursprünglichen Merkmale: einfache rote Blüten, robuster Wuchs und starke Selbstaussaat. Ziermohn umfasst züchterisch bearbeitete Sorten mit veränderten Eigenschaften: andere Blütenfarben, gefüllte Blüten, kompakterer Wuchs oder längere Blütezeit. Beispiele sind Klatschmohn 'Mother of Pearl' mit rosa-weißen Blüten oder Türkischer Riesenmohn 'Olympiafeuer' mit besonders großen, markanten Blüten. Ziermohn wird gezielt für Gärten entwickelt und oft als Saatgut verkauft, während Wildmohn sich selbst erhält. Botanisch gehören beide oft zur selben Art, unterscheiden sich aber in den Eigenschaften. Ziermohn ist meist weniger invasiv und angepasst an Gartenbedingungen. Spezialisierte Saatgutanbieter wie samen.de führen sowohl Wildformen als auch ausgefallene Ziersorten für jeden Gartenstil.
  20. Wie lassen sich Mohnpflanzen von anderen Papaveraceae unterscheiden?
    Mohnpflanzen bilden die größte Gattung innerhalb der Papaveraceae-Familie, lassen sich aber von anderen Familienmitgliedern unterscheiden. Charakteristisch für echte Mohn-Arten (Papaver) sind die zweiteiligen Kelchblätter, die beim Aufblühen der Knospe abfallen, und die typischen Samenkapseln mit Löchern unter der Narbenplatte. Andere Papaveraceae wie Schöllkraut haben dauerhaft gelben Milchsaft statt weißlichen, längliche Schoten statt rundliche Kapseln und andere Blütenformen. Hornmohn zeigt längere, gebogene Samenkapseln, während Erdrauch zu den Papaveraceae gehört, aber keinen Milchsaft produziert und ganz andere Blütenformen aufweist. Die Blattform variiert: Mohn hat meist tief geteilte, fiedrige Blätter, während andere Gattungen einfachere oder anders geformte Blätter zeigen. Die charakteristischen vier Kronblätter, der weiße Milchsaft und die typische Kapselform mit Porendeckel machen echten Mohn unverwechselbar innerhalb der Mohngewächs-Familie.
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