Pflanzenfamilie: Raublattgewächse

Pflanzenfamilie Raublattgewächse: Boraginaceae

Die Raublattgewächse, seltener auch Borretschgewächse umfassen die Familie der Boragniceae . Charakteristisch und namensgebend ist die Behaarung. Die manchmal sehr kratzige Behaarung tut der Optik dieser Gewächse keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Manch ein Vertreter der Familie hat sogar Qualitäten, die ihn zu einem beliebten Küchen- oder Heilkraut machen.

Merkmale der Raublattgewächse

Ein typisches Merkmal der Raublattgewächse ist die behaarte und raue Oberfläche der Blätter und Stängel. Zumindest die mitteleuropäischen Arten teilen dieses Merkmal, es gibt auch Gattungen und Arten der Raublattgewächse in tropischen Regionen, die sich in ihrem Erscheinungsbild stark von heimischen Arten unterscheiden. Die meist wechselständig stehenden Laubblätter sind einfach und ganzrandig. Der Blütenstand ist in Form eines Doppelwickels gestaltet. Dabei sind die fünfzähligen Kronblätter meist vollständig röhren oder stieltellerförmig miteinander verwachsen.

Pflanzenhaare: Schutz gegen Kälte und Hitze

Die starke Behaarung der Raublattgewächse ist ihr wohl auffälligstes Merkmal. Ganz genau weiß man noch nicht, wozu die Pflanzenhaare, im Fachjargon Trichome genannt, dienen. Bei den meisten Pflanzen steht eine Art Fraßschutz dahinter, aber gleichzeitig kann die feine Behaarung, vor Kälte schützen und als Verdunstungsschutz dienen.

Borretsch: zweifelhaftes Küchenkraut

Einige wenige Arten der Raublattgewächse werden auch als Küchenkräuter genutzt. Das prominenteste Beispiel ist der Borretsch, als traditioneller Bestandteil der grünen Soße. Allerdings enthalten alle Raublattgewächse hochgiftige Pyrrolizidinalkaloide, auch der Borretsch. Daher sollte er, wenn überhaupt, nur in geringen Maßen verzehrt werden.

Die wichtigsten Arten der Raublattgewächse

In der Landwirtschaft und im Gemüsegarten hat vor allem das Büschelschön eine wichtige Funktion als Bodenverbesserer und Gründüngungspflanze. Sie ist neben dem selten angebauten Borretsch die einzige Pflanze dieser Familie, die in größerem Stil angebaut wird. Deswegen ist sie fruchtfolgeneutral und wird vielfach genutzt.

Daneben finden sich Raublattgewächse vor allem im Ziergarten. Steinsame, Natternkopf und Vergissmeinnicht sind beliebte Zierpflanzen. Für Heilzwecke werden vor allem das Lungenkraut und der Beinwell genutzt.

Vergissmeinnicht Myosotis sp.

Das zarte Vergissmeinnicht blüht früh im Jahr und gilt als Symbol für Treue und Sehnsucht. Zahlreiche Legenden ranken sich um das zarte Gewächs, so soll es zu seinem Namen gekommen sein: Als ein Liebespaar zusammen spazieren ging, wollte der Junge seiner Liebsten eine der blauen Blumen pflücken. Doch beim Versuch fiel er ins Wasser und rief noch „Vergiss mein nicht!“ bevor er von der Strömung fortgerissen wurde.

Sortentipp: Heavenly Blue

Im Frühjahr von März bis Anfang Juni erstrahlen die zahlreichen kleinen, blauen Blüten mit gelber Mitte. Die Anzucht aus Samen gelingt leicht. Säen Sie die Samen auf feuchter Erde im Juli aus und versetzen Sie die Jungpflanzen im Herbst an Ort und Stelle. Einmal etabliert, sät sich das Vergissmeinnicht zuverlässig von selbst aus und besetzt Lücken im Beet. Besonders gut kommt das Vergissmeinnicht in großen Gruppen zur Geltung, eignet sich aber auch aus Zwischenpflanzung in Staudenbeeten oder als Randbepflanzung, kombiniert mit Tulpen und Zierlauch.

Borretsch Borage officinalis

Der Borretsch, auch Gurkenkraut genannt, wird schon seit dem Mittelalter kultiviert. Ursprünglich stammt er aus dem Mittelmeerraum. Geschätzt wird er wegen seiner Blätter, die leicht nach Gurke schmecken, allerdings sollten sie nur in geringen Mengen wegen der enthaltenden Pyrrolizidinalkaloide genießen. Die blauen Blüten sind ebenfalls essbar und dienen als Dekoration. Sehr beliebt ist die Pflanze außerdem bei Insekten, vor allem Bienen und Hummeln werden von den kleinen blauen Blüten wie magisch angezogen. Für das menschliche Auge unsichtbar sind die leuchtenden Strichsaftmerkmale, die die emsigen Blütenbesucher zu sich locken.

Der Borretsch ist züchterisch unbearbeitet und gleicht nach wie vor dem wilden Borretsch aus dem Mittelmeer. Die Pflanze wächst schnell und üppig, ist unkompliziert und bringt über viele Wochen hinweg immer wieder neue Blüten hervor. Der Borretsch fühlt sich im Gemüsegarten wohl, wo er Bestäuber anlockt, den Boden schnell begrünt und wertvollen Mulch liefert. Einmal etabliert, samt sich der Borretsch zuverlässig von selbst aus.

Büschelschön Phacelia tanacetofolia

Das Büschelschön ist eine Einwanderin aus Übersee. Ihre Beinamen Bienenweide oder Bienenfreund deuten schon darauf hin, dass sie eine beliebte Trachtpflanze ist. Sie wird sogar gezielt als Trachtpflanze für Honigbienen angebaut. In der Landwirtschaft und im Gemüsebeet eignet sich das Büschelschön als Bodenverbesserer, der überall in der Fruchtfolge eingesetzt werden kann.

Nach nur wenigen Wochen ist der Boden bedeckt und das dichte Wurzelsystem nutzt verbliebene Nährstoffvorräte im Boden zuverlässig aus. Auf diese Weise werden Nährstoffe im Herbst nicht ausgewachsen, sondern in der Gründüngung konserviert. Besonders praktisch; bei minus 5 Grad erfriert das Büschelschön, die Pflanzenreste können einfach auf der Oberfläche verbleiben und dienen als Erosionsschutz.

Sortentipp: Büschelschön Phacelia campanularia

Neben dem Einsatz als Gründünger gibt es auch besondere dekorative Arten vom Büschelschön. Die Blüte setzt schon nach nur acht bis zehn Wochen ein. Die himmelblauen Glockenblumen füllen somit schnell und zuverlässig Lücken im Blumenbeet.

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