pH-Wert im Pflanzsubstrat: Schlüssel zur Nährstoffaufnahme

Die Welt der pH-Werte: Grundlage für gesundes Pflanzenwachstum

Der pH-Wert spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit unserer Pflanzen. Er beeinflusst nicht nur die Nährstoffverfügbarkeit, sondern auch das gesamte Wachstum maßgeblich.

Wesentliche Aspekte zum pH-Wert im Pflanzsubstrat

  • pH-Wert bestimmt Nährstoffaufnahme
  • Optimaler Bereich meist zwischen 5,5 und 7,0
  • Regelmäßige Messung und Anpassung erforderlich
  • Pflanzenarten haben unterschiedliche Anforderungen

Was bedeutet der pH-Wert?

Der pH-Wert gibt Auskunft über den Säure- oder Basengehalt einer Lösung. Die Skala reicht von 0 bis 14, wobei 7 neutral ist. Werte darunter gelten als sauer, darüber als basisch. Im Gartenbau bezieht sich der pH-Wert in der Regel auf das Substrat oder den Boden.

Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Gartenjahr. Von pH-Werten hatte ich damals keine Ahnung und war ratlos angesichts des kümmerlichen Wachstums meiner Hortensien. Erst der Rat einer erfahrenen Nachbarin, den Boden zu untersuchen, brachte Licht ins Dunkel.

Bedeutung des pH-Werts für Pflanzen

Der pH-Wert hat einen direkten Einfluss auf die Nährstoffaufnahme der Pflanzen. Er wirkt sich auf die Löslichkeit und Verfügbarkeit von Nährstoffen im Boden aus. Bei ungünstigem pH-Wert können Pflanzen trotz ausreichender Düngung unter Nährstoffmangel leiden.

Darüber hinaus beeinflusst der pH-Wert die Bodenstruktur und das Bodenleben. Er wirkt sich auf die Aktivität von Mikroorganismen aus, die für die Zersetzung organischer Substanzen und die Nährstofffreisetzung von großer Bedeutung sind.

pH-Wert und Nährstoffverfügbarkeit: Ein komplexes Zusammenspiel

Makronährstoffe

Makronährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium werden von Pflanzen in größeren Mengen benötigt. Ihre Verfügbarkeit hängt stark vom pH-Wert ab:

  • Stickstoff: Am besten verfügbar bei pH 6,0 - 8,0
  • Phosphor: Optimal bei pH 6,5 - 7,5
  • Kalium: Gute Verfügbarkeit über weiten pH-Bereich

Mikronährstoffe

Auch Spurenelemente wie Eisen, Mangan und Zink werden vom pH-Wert beeinflusst:

  • Eisen: Besser verfügbar in leicht saurem Milieu
  • Mangan: Ähnlich wie Eisen, optimal bei pH 5,5 - 6,5
  • Zink: Gute Verfügbarkeit bei pH 5,0 - 7,0

Optimale pH-Bereiche für verschiedene Nährstoffe

Generell lässt sich sagen, dass die meisten Nährstoffe im leicht sauren bis neutralen Bereich (pH 5,5 - 7,0) am besten verfügbar sind. Es gibt jedoch Ausnahmen. Molybdän beispielsweise wird in basischerem Milieu besser aufgenommen.

In meinen Jahren als Hobbygärtnerin habe ich gelernt, dass es oft eine Herausforderung darstellt, den idealen pH-Wert für alle Nährstoffe zu finden. Manchmal sind Kompromisse erforderlich, die sich an den Bedürfnissen der angebauten Pflanzen orientieren.

Produktbild des Neudorff pH-Bodentests zur Ermittlung des Kalkbedarfs des Bodens mit Darstellung der Verpackung, Inhaltbeuteln, Messröhrchen, destilliertem Wasser und einem Merkblatt.
Zum Produkt
Produktbild der Verpackung von Cuxin DCM Urgesteinsmehl Pulver in einer 1, 75, kg Streuschachtel zur Bodenverbesserung mit Hinweisen auf Bio-Qualität und Einsatzbereichen für Rasen, Gemüse und Ziergärten in deutscher Sprache.
Zum Produkt

pH-Anforderungen verschiedener Pflanzenarten

Säureliebende Pflanzen

Einige Pflanzen haben sich an saure Böden angepasst und gedeihen am besten bei niedrigen pH-Werten:

  • Rhododendren: pH 4,5 - 5,5
  • Heidelbeeren: pH 4,0 - 5,0
  • Azaleen: pH 4,5 - 5,5

Diese Pflanzen haben oft spezielle Anpassungen entwickelt, um in sauren Böden Nährstoffe aufzunehmen. Bei zu hohem pH-Wert können sie unter Chlorose leiden, was sich durch eine Vergilbung der Blätter bemerkbar macht.

Neutrophile Pflanzen

Viele Gartenpflanzen bevorzugen einen neutralen bis leicht sauren pH-Wert:

  • Tomaten: pH 5,5 - 6,8
  • Rosen: pH 6,0 - 6,5
  • Gurken: pH 5,5 - 7,0

Diese Pflanzen zeigen sich oft anpassungsfähiger und vertragen eine gewisse Schwankungsbreite des pH-Werts.

Basophile Pflanzen

Einige Pflanzen bevorzugen alkalische oder kalkhaltige Böden:

  • Lavendel: pH 6,5 - 7,5
  • Kohl: pH 6,5 - 7,5
  • Clematis: pH 6,5 - 7,5

Diese Pflanzen können in zu sauren Böden Schwierigkeiten mit der Nährstoffaufnahme bekommen.

In meinem eigenen Garten habe ich verschiedene Bereiche für unterschiedliche pH-Anforderungen angelegt. So kann ich sowohl Heidelbeeren als auch Lavendel kultivieren, ohne Kompromisse bei der Bodenqualität eingehen zu müssen. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich die Pflanzen in ihren jeweiligen optimalen Bedingungen entwickeln.

Das Verständnis für die pH-Anforderungen verschiedener Pflanzenarten ist entscheidend für erfolgreiches Gärtnern. Es unterstützt bei der Auswahl geeigneter Standorte und ermöglicht gezielte Bodenverbesserungen. Mit der Zeit entwickelt man ein Gespür dafür, welche Pflanzen wo am besten gedeihen.

Den pH-Wert im Blick behalten: Messmethoden und Einflussfaktoren

Wie misst man den pH-Wert?

Es gibt verschiedene Wege, den pH-Wert im Garten zu bestimmen:

  • pH-Teststreifen: Eine einfache und kostengünstige Methode. Man mischt das Substrat mit destilliertem Wasser, taucht den Streifen ein und vergleicht die Färbung mit einer Farbskala. Nicht hochpräzise, aber für den Hausgebrauch oft ausreichend.
  • Digitale pH-Meter: Genauer als Teststreifen. Das Gerät misst in einer Substrat-Wasser-Mischung und zeigt den Wert digital an. Eine gute Wahl für regelmäßige Messungen.
  • Bodenlabor-Analyse: Die genaueste, aber auch aufwendigste Methode. Eine Probe wird zur umfassenden Analyse an ein Labor geschickt. Besonders sinnvoll bei Neuanlagen oder hartnäckigen Problemen.

Wann sollte man messen?

Die Häufigkeit der pH-Messungen hängt von verschiedenen Faktoren ab. In meinem Garten habe ich mich für folgende Routine entschieden:

  • Zu Beginn der Pflanzperiode - um die Ausgangssituation zu kennen
  • Nach umfangreichen Düngegaben - um deren Auswirkungen zu überprüfen
  • Bei Anzeichen von Nährstoffmangel - oft ein Hinweis auf pH-Probleme
  • Etwa alle 6 Wochen während der Hauptwachstumsphase - zur Kontrolle

Diese Vorgehensweise hat sich bei mir bewährt und gibt mir ein gutes Gefühl für die Entwicklung meines Bodens über die Saison hinweg.

Was sagen uns die Messwerte?

Die Interpretation der pH-Werte ist entscheidend für die richtige Pflanzenpflege:

  • pH 6,0-7,0: In diesem Bereich fühlen sich die meisten Gartenpflanzen wohl
  • pH < 6,0: Könnte zu sauer sein und Nährstoffmangel begünstigen
  • pH > 7,0: Tendenziell zu alkalisch, was die Aufnahme mancher Nährstoffe erschwert

Natürlich gibt es Ausnahmen: Meine Rhododendren zum Beispiel lieben es richtig sauer, mit pH-Werten zwischen 4,5 und 5,5. Es lohnt sich also, die speziellen Bedürfnisse seiner Pflanzen zu kennen.

Was beeinflusst den pH-Wert im Garten?

Bodenart und -struktur

Die Beschaffenheit des Bodens spielt eine große Rolle:

  • Sandböden: Neigen zur Versauerung, da Nährstoffe schnell ausgewaschen werden
  • Lehmböden: Puffern pH-Schwankungen meist ganz gut ab
  • Tonböden: Speichern Nährstoffe gut, können aber zur Verdichtung neigen

Ein humusreicher Boden mit guter Struktur trägt zu einem stabileren pH-Wert bei. In meinem Garten arbeite ich kontinuierlich daran, die Bodenstruktur zu verbessern - eine nie endende, aber lohnende Aufgabe.

Organisches Material als pH-Stabilisator

Kompost und Mulch sind wahre Wundermittel für den Garten:

  • Sie verbessern die Pufferkapazität des Bodens
  • Fördern die mikrobiologische Aktivität
  • Wirken oft leicht säuernd, was vielen Pflanzen zugutekommt

Ich schwöre auf meinen selbst hergestellten Kompost. Er hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Bodengesundheit und den pH-Wert, sondern gibt mir auch ein gutes Gefühl in Sachen Nachhaltigkeit.

Düngung und Bewässerung - die großen Einflussnehmer

Was wir unserem Garten zuführen, beeinflusst den pH-Wert erheblich:

  • Mineralische Dünger: Können je nach Zusammensetzung den Boden versauern oder alkalisieren
  • Organische Dünger: Wirken meist pH-neutral bis leicht sauer
  • Gießwasser: Hartes, kalkhaltiges Wasser kann den pH-Wert langsam aber sicher anheben

Es lohnt sich, die Auswirkungen der verwendeten Dünger und des Gießwassers im Auge zu behalten. In meinem Garten sammle ich Regenwasser, das ist nicht nur gut für den pH-Wert, sondern spart auch Kosten.

Das versteckte Leben im Boden

Bodenmikroorganismen spielen eine oft unterschätzte Rolle:

  • Bakterien und Pilze produzieren organische Säuren
  • Stickstoff-fixierende Bakterien können den Boden leicht versauern
  • Ein aktives Bodenleben stabilisiert den pH-Wert langfristig

Eine gesunde mikrobiologische Aktivität im Boden fördert einen stabilen pH-Wert und eine gute Nährstoffverfügbarkeit. In meinem Garten unterstütze ich das Bodenleben durch regelmäßige Kompostgaben und schonende Bodenbearbeitung. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich der Boden über die Jahre verändert und verbessert.

Den pH-Wert anpassen: Ein Balanceakt für gesunde Pflanzen

Der pH-Wert im Substrat spielt eine entscheidende Rolle für das Pflanzenwachstum. Jede Pflanzenart hat ihre Vorlieben, und manchmal müssen wir ein wenig nachhelfen, um optimale Bedingungen zu schaffen. Lassen Sie mich Ihnen ein paar Methoden vorstellen, die sich in meinem Garten bewährt haben:

Den Boden weniger sauer machen

Wenn der Boden zu sauer ist, gibt es ein paar Möglichkeiten, den pH-Wert anzuheben:

  • Kalk: Das ist der Klassiker. Man kann Branntkalk, Löschkalk oder kohlensauren Kalk verwenden. Vorsicht ist allerdings bei Branntkalk geboten - er kann ziemlich aggressiv sein und die Pflanzen schädigen.
  • Holzasche: Eine tolle natürliche Alternative, die noch dazu viel Kalium und Kalzium mitbringt.
  • Algenkalk: Der ist besonders reich an Spurenelementen und daher ein echter Allrounder.

Wenn der Boden zu alkalisch ist

Manchmal muss der pH-Wert auch gesenkt werden:

  • Schwefel: Die Bodenbakterien wandeln ihn in Schwefelsäure um. Das klingt dramatisch, ist aber ein natürlicher Prozess.
  • Torf: Insbesondere Nadelholztorf hat einen sauren pH-Wert. Allerdings sollte man bedenken, dass Torf nicht unbedingt nachhaltig ist.
  • Eisensulfat: Das wirkt schnell, aber Vorsicht - hier ist eine genaue Dosierung wichtig.

Langsam und stetig zum Ziel

Bei der pH-Wert-Anpassung ist Geduld gefragt. Zu schnelle oder drastische Änderungen können die Pflanzen ziemlich aus dem Gleichgewicht bringen. Hier ein paar Tipps aus meiner Erfahrung:

  • Messen Sie regelmäßig den pH-Wert. Das gibt Ihnen ein Gefühl für die Entwicklung.
  • Arbeiten Sie kleine Mengen der pH-verändernden Stoffe ein. Weniger ist oft mehr.
  • Warten Sie nach jeder Anwendung etwa 2-3 Wochen und messen Sie dann erneut. So sehen Sie, ob Sie auf dem richtigen Weg sind.
  • Bei Bedarf wiederholen Sie die Anwendung. Es ist ein bisschen wie beim Kochen - abschmecken und nachjustieren.

In meinem Garten habe ich gelernt, dass eine langsame pH-Wert-Veränderung über mehrere Monate die besten Ergebnisse bringt. Die Pflanzen haben so Zeit, sich anzupassen, und es gibt weniger Stress für alle Beteiligten - auch für mich als Gärtnerin!

Substratvielfalt: Jedes hat seine Eigenheiten

Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Substrate, und jedes bringt seine eigenen pH-Wert-Eigenschaften mit:

Torfsubstrate: Die Säurespezialisten

Torf hat einen ziemlich sauren pH-Wert zwischen 3,5 und 4,5. Das macht ihn zum Liebling von säureliebenden Pflanzen wie Rhododendron oder Heidelbeeren. Für die meisten Gemüsepflanzen ist das allerdings zu sauer - da muss man ein bisschen aufkalken.

Kokossubstrate: Die Ausgewogenen

Kokossubstrate sind meist neutral bis leicht sauer (pH 5,5-6,5) und haben eine gute Pufferkapazität. Das heißt, der pH-Wert bleibt relativ stabil. Allerdings können Düngung und Bewässerung ihn durchaus beeinflussen.

Mineralische Substrate: Die Wandelbaren

Zu den mineralischen Substraten gehören Blähton, Perlit oder Vermiculit. Sie sind meist neutral bis leicht alkalisch. Interessant ist, dass sie kaum Pufferwirkung haben - der pH-Wert kann sich also schnell ändern. Hier ist regelmäßige Kontrolle besonders wichtig.

Hydrokultur: Präzision ist alles

In der Hydrokultur spielt der pH-Wert eine besonders wichtige Rolle. Die Pflanzen kommen ja direkt mit der Nährlösung in Kontakt. Meistens liegt der optimale pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Tägliche Kontrolle und Anpassung sind hier ratsam. Es gibt spezielle pH-Plus und pH-Minus Lösungen, die bei der Regulierung helfen.

Was ich an der Hydrokultur besonders spannend finde: Der pH-Wert verändert sich ständig durch Nährstoffaufnahme und mikrobiologische Prozesse. Es ist wie ein lebendiges System. Für Technikfans gibt es sogar automatische pH-Regelungen - das ist schon faszinierend.

Ob Torf, Kokos, mineralische Substrate oder Hydrokultur - der richtige pH-Wert ist der Schlüssel zu gesunden Pflanzen und guten Erträgen. Mit ein bisschen Übung und regelmäßigen Messungen bekommt man ein gutes Gefühl dafür, wie man den pH-Wert im optimalen Bereich hält. Es ist wie eine kleine Wissenschaft für sich - aber eine, die unglaublich befriedigend sein kann, wenn man sieht, wie die Pflanzen gedeihen!

Wenn der pH-Wert nicht stimmt: Konsequenzen für unsere Pflanzen

Ein unpassender pH-Wert im Boden kann unseren grünen Freunden ganz schön zusetzen. Lassen Sie uns einen genaueren Blick darauf werfen, was passieren kann, wenn die Bodenchemie aus dem Gleichgewicht gerät.

Nährstoffchaos: Zu viel oder zu wenig des Guten

Stellen Sie sich vor, Ihre Pflanzen sitzen vor einem gedeckten Tisch, können aber die Gabel nicht benutzen. So ähnlich ist es, wenn der pH-Wert nicht stimmt. Bei zu saurem Boden können die Pflanzen beispielsweise Phosphor, Kalium und Magnesium kaum aufnehmen. Ist es zu alkalisch, haben sie Probleme mit Eisen, Mangan und Zink. Das Ergebnis? Mangelerscheinungen wie gelbe Blätter oder kümmerliches Wachstum. In meinem Garten hatte ich einmal eine ganze Reihe Tomaten, die aussahen, als hätten sie eine Diät gemacht - alles wegen eines zu hohen pH-Werts!

Wurzelprobleme: Wenn's unten nicht stimmt

Der pH-Wert beeinflusst auch direkt die Wurzeln unserer Pflanzen. In zu saurem Boden können sich Aluminiumionen ansammeln, die das Wurzelwachstum hemmen. Bei zu hohem pH-Wert wird der Boden oft hart wie Beton, und die Wurzeln haben Mühe, sich auszubreiten. Beides führt dazu, dass die Pflanzen weniger Wasser und Nährstoffe aufnehmen können. Es ist, als würden sie auf Zehenspitzen stehen, um an ihr Essen zu kommen.

Krankheitsanfälligkeit: Wenn die Abwehr schwächelt

Pflanzen, die wegen eines falschen pH-Werts gestresst sind, sind leichter krank. Ihre natürlichen Abwehrkräfte sind geschwächt, und manche Krankheitserreger fühlen sich in einem bestimmten pH-Milieu besonders wohl. Ich erinnere mich an ein Jahr, in dem fast mein ganzes Erdbeerbeet von Grauschimmel befallen war - alles wegen eines zu niedrigen pH-Werts. Das war eine schmerzhafte Lektion!

Praxistipps: So halten Sie den pH-Wert im grünen Bereich

Aus meiner Erfahrung als Hobbygärtnerin kann ich Ihnen ein paar Tipps geben, wie Sie solche Probleme vermeiden:

Regelmäßig checken und justieren

Messen Sie den pH-Wert Ihres Bodens mindestens einmal im Jahr, am besten im Frühjahr vor der Pflanzung. Ein zuverlässiger Bodentester aus dem Fachhandel ist dafür Gold wert. Wenn der Wert nicht passt, können Sie gegensteuern: Kalk erhöht den pH-Wert, Schwefel oder spezielle Moorbeeterde senken ihn. Aber Vorsicht: Gehen Sie behutsam vor, Rome wasn't built in a day, und auch Ihr Bodenmilieu braucht Zeit zur Anpassung.

Das richtige Substrat wählen

Wählen Sie Substrate, die zu Ihren Pflanzen passen wie ein maßgeschneiderter Anzug. Für säureliebende Pflanzen wie Rhododendren ist spezielle Moorbeeterde ideal. Die meisten Gemüsesorten mögen es neutral bis leicht sauer. Achten Sie beim Kauf auf Angaben zum pH-Wert - das erspart Ihnen später viel Kopfzerbrechen.

Clever düngen

Die Wahl des richtigen Düngers kann den pH-Wert beeinflussen. Organische Dünger wie Kompost wirken meist pH-neutral bis leicht basisch. Mineraldünger können je nach Zusammensetzung den Boden versauern oder alkalisieren. Beobachten Sie, wie Ihre Pflanzen reagieren, und passen Sie die Düngung entsprechend an. Es ist wie beim Kochen - manchmal braucht es eine Prise mehr von diesem oder weniger von jenem, um den perfekten Geschmack zu erzielen.

Der pH-Wert: Ihr Schlüssel zum Gartenerfolg

Der pH-Wert ist wie der Dirigent in einem Orchester - er sorgt dafür, dass alle Elemente harmonisch zusammenspielen. Mit dem richtigen Wissen und etwas Aufmerksamkeit lässt er sich gut kontrollieren. Regelmäßige Checks und gezielte Anpassungen sorgen dafür, dass Ihre Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgt werden und widerstandsfähig gegen Krankheiten bleiben. So schaffen Sie die Grundlage für einen blühenden und ertragreichen Garten - ganz ohne chemische Keule. Glauben Sie mir, wenn Sie den pH-Wert im Griff haben, werden Ihre Pflanzen es Ihnen mit üppigem Wachstum und reicher Ernte danken!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was bedeutet der pH-Wert für Pflanzen und warum ist er so wichtig für das Gartenwachstum?
    Der pH-Wert gibt Auskunft über den Säure- oder Basengehalt des Bodens auf einer Skala von 0 bis 14, wobei 7 neutral ist. Für Pflanzen ist er entscheidend, da er die Nährstoffaufnahme direkt beeinflusst. Bei ungünstigem pH-Wert können Pflanzen trotz ausreichender Düngung unter Nährstoffmangel leiden, da die Nährstoffe im Boden nicht verfügbar sind. Der pH-Wert wirkt sich auch auf die Bodenstruktur und das Bodenleben aus, beeinflusst die Aktivität von Mikroorganismen und deren Rolle bei der Zersetzung organischer Substanzen. Die meisten Nährstoffe sind im leicht sauren bis neutralen Bereich (pH 5,5-7,0) am besten verfügbar. Ein optimaler pH-Wert sorgt für gesunde Wurzelentwicklung, verbesserte Widerstandskraft gegen Krankheiten und letztendlich für kräftiges Pflanzenwachstum und reiche Erträge im Garten.
  2. Wie beeinflusst der Boden pH-Wert die Nährstoffverfügbarkeit für Pflanzen?
    Der pH-Wert beeinflusst maßgeblich die Löslichkeit und Verfügbarkeit von Nährstoffen im Boden. Makronährstoffe wie Stickstoff sind bei pH 6,0-8,0 am besten verfügbar, Phosphor optimal bei pH 6,5-7,5, während Kalium über einen weiten pH-Bereich gut verfügbar bleibt. Bei Mikronährstoffen zeigen sich deutliche Unterschiede: Eisen und Mangan sind in leicht saurem Milieu (pH 5,5-6,5) besser verfügbar, während Molybdän basischere Bedingungen bevorzugt. Bei zu saurem Boden können Pflanzen Phosphor, Kalium und Magnesium kaum aufnehmen. Ist der Boden zu alkalisch, entstehen Probleme mit der Aufnahme von Eisen, Mangan und Zink, was zu Chlorose und Mangelerscheinungen führt. Diese komplexen Zusammenhänge erklären, warum der optimale pH-Bereich von 5,5-7,0 für die meisten Gartenpflanzen ideal ist, da hier die Nährstoffverfügbarkeit ausgewogen ist.
  3. Welche pH-Werte benötigen verschiedene Pflanzenarten wie Rhododendron, Tomaten und Heidelbeeren?
    Verschiedene Pflanzenarten haben spezifische pH-Anforderungen entwickelt. Säureliebende Pflanzen wie Rhododendren gedeihen bei pH 4,5-5,5, Heidelbeeren bevorzugen noch saurere Bedingungen mit pH 4,0-5,0, und Azaleen fühlen sich bei pH 4,5-5,5 wohl. Diese Pflanzen haben spezielle Anpassungen entwickelt, um in sauren Böden Nährstoffe aufzunehmen und leiden bei zu hohem pH-Wert unter Chlorose. Tomaten als neutrophile Pflanzen bevorzugen pH 5,5-6,8, ebenso wie andere Gemüsesorten, die sich oft anpassungsfähiger zeigen. Basophile Pflanzen wie Lavendel, Kohl und Clematis bevorzugen alkalische Bedingungen mit pH 6,5-7,5. Das Verständnis dieser spezifischen Anforderungen ist entscheidend für erfolgreiches Gärtnern. In größeren Gärten können verschiedene Bereiche für unterschiedliche pH-Anforderungen angelegt werden, um sowohl säureliebende als auch alkaline Pflanzen optimal zu kultivieren.
  4. Wie unterscheiden sich die pH-Anforderungen von säureliebenden und basophilen Pflanzen?
    Säureliebende Pflanzen haben sich an saure Böden mit pH-Werten zwischen 4,0-5,5 angepasst und entwickelten spezielle Mechanismen zur Nährstoffaufnahme in diesem Milieu. Typische Vertreter sind Rhododendren, Heidelbeeren und Azaleen. Diese Pflanzen können bei zu hohem pH-Wert unter Eisenchlorose leiden, erkennbar an vergilbten Blättern mit grünen Blattadern. Sie benötigen oft spezielle Moorbeeterde oder Torfsubstrate. Basophile Pflanzen dagegen bevorzugen alkalische bis neutrale Böden mit pH-Werten von 6,5-7,5. Dazu gehören Lavendel, Kohlarten und Clematis. Sie können in zu sauren Böden Schwierigkeiten mit der Nährstoffaufnahme bekommen, insbesondere bei Kalzium und Magnesium. Die Wurzelsysteme und biochemischen Prozesse dieser Pflanzengruppen sind optimal an ihre jeweiligen pH-Bereiche angepasst. Eine Nichtbeachtung dieser Anforderungen führt zu Wachstumsstörungen, Mangelerscheinungen und erhöhter Krankheitsanfälligkeit bei beiden Pflanzentypen.
  5. Was passiert mit der Bodenstruktur und dem Bodenleben bei falschem pH-Wert?
    Ein falscher pH-Wert beeinflusst sowohl die physikalische Bodenstruktur als auch das biologische Leben erheblich. Bei zu saurem Boden können sich Aluminiumionen ansammeln, die das Wurzelwachstum hemmen und die Bodenstruktur verschlechtern. Gleichzeitig wird die Aktivität nützlicher Bodenmikroorganismen reduziert, was die Zersetzung organischer Substanzen und Nährstofffreisetzung beeinträchtigt. Bei zu alkalischem pH-Wert wird der Boden oft hart und verdichtet, wodurch Wurzeln Schwierigkeiten beim Ausbreiten haben und die Wasserdurchlässigkeit sinkt. Das Bodenleben, bestehend aus Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen, reagiert sehr sensibel auf pH-Schwankungen. Diese produzieren organische Säuren und sind für die Nährstoffzyklen essentiell. Ein stabiler, optimaler pH-Wert fördert eine gesunde mikrobiologische Aktivität, die wiederum für eine gute Bodenstruktur, Nährstoffverfügbarkeit und natürliche Pufferwirkung sorgt. Kompostgaben und schonende Bodenbearbeitung unterstützen diese wichtigen Prozesse.
  6. Worin unterscheiden sich Torfsubstrate von Kokossubstraten hinsichtlich ihrer pH-Eigenschaften?
    Torf- und Kokossubstrate zeigen deutliche Unterschiede in ihren pH-Eigenschaften. Torfsubstrate haben einen stark sauren pH-Wert zwischen 3,5-4,5 und eignen sich daher besonders für säureliebende Pflanzen wie Rhododendren oder Heidelbeeren. Für die meisten Gemüsepflanzen ist Torf zu sauer und muss aufgekalkt werden. Torf bietet eine gewisse Pufferwirkung, jedoch hauptsächlich im sauren Bereich. Kokossubstrate sind hingegen meist neutral bis leicht sauer mit pH-Werten zwischen 5,5-6,5. Sie haben eine bessere Pufferkapazität als Torf, was bedeutet, dass der pH-Wert stabiler bleibt und weniger stark schwankt. Kokossubstrate sind nachhaltiger als Torf und eignen sich für eine breitere Palette von Pflanzen. Beide Substrate können durch Düngung und Bewässerung in ihrem pH-Wert beeinflusst werden, wobei Kokosfasern generell ausgeglichener reagieren. Die Wahl zwischen beiden hängt von den spezifischen Pflanzenanforderungen und Nachhaltigkeitsaspekten ab.
  7. Welche Unterschiede bestehen zwischen pH-Teststreifen und digitalen pH-Metern bei der Bodenmessung?
    pH-Teststreifen und digitale pH-Meter unterscheiden sich erheblich in Genauigkeit, Handhabung und Kosten. pH-Teststreifen sind eine einfache und kostengünstige Methode: Man mischt das Substrat mit destilliertem Wasser, taucht den Streifen ein und vergleicht die Färbung mit einer Farbskala. Sie sind nicht hochpräzise, aber für den Hausgebrauch oft ausreichend und eignen sich für gelegentliche Messungen. Digitale pH-Meter sind deutlich genauer und zeigen den Wert präzise digital an. Sie messen ebenfalls in einer Substrat-Wasser-Mischung und sind ideal für regelmäßige Kontrollen. Hochwertige Geräte bieten eine Genauigkeit von ±0,1 pH-Einheiten. Der Nachteil digitaler Meter liegt in den höheren Anschaffungskosten und dem Kalibrierungsaufwand mit speziellen Pufferlösungen. Für Hobbygärtner mit wenigen Pflanzen genügen oft Teststreifen, während bei intensiver Gärtnerei oder kritischen Kulturen digitale Messgeräte empfehlenswert sind.
  8. Welche Auswirkungen haben verschiedene Düngerarten auf den pH-Wert des Bodens?
    Verschiedene Düngerarten beeinflussen den Boden-pH-Wert unterschiedlich stark. Mineralische Dünger können je nach Zusammensetzung den Boden versauern oder alkalisieren. Stickstoffdünger wie Ammoniumsulfat oder Harnstoff wirken oft säuernd, da bei der Umwandlung zu Nitrat Protonen freigesetzt werden. Phosphatdünger können leicht alkalisch wirken, während Kaliumdünger meist neutral sind. Organische Dünger wie Kompost, Hornspäne oder Mist wirken meist pH-neutral bis leicht basisch und haben eine puffernde Wirkung, die pH-Schwankungen ausgleicht. Sie fördern zudem die Bodenmikroorganismen, die zur pH-Stabilisierung beitragen. Auch das Gießwasser spielt eine Rolle: Hartes, kalkhaltiges Leitungswasser kann den pH-Wert langsam anheben, während weiches Regenwasser neutral bis leicht sauer reagiert. Regelmäßige pH-Messungen nach Düngegaben helfen dabei, unerwünschte Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und entsprechend gegenzusteuern. Die Wahl des richtigen Düngers sollte daher immer die pH-Anforderungen der Pflanzen berücksichtigen.
  9. Wo kann man professionelle pH-Meter und Bodentester für den Garten kaufen?
    Professionelle pH-Meter und Bodentester für den Garten sind in verschiedenen Bezugsquellen erhältlich. Gartenfachgeschäfte bieten oft eine gute Auswahl mit kompetenter Beratung vor Ort. Online-Shops haben meist ein breiteres Sortiment und oft günstigere Preise, wobei Kundenbewertungen bei der Auswahl helfen. Baumärkte führen grundlegende Modelle, die für Hobbygärtner oft ausreichen. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten neben hochwertigen Messgeräten auch die passenden Kalibrierlösungen und Zubehör. Beim Kauf sollte man auf Genauigkeit (±0,1 pH-Einheiten), Kalibrierbarkeit, Wasserschutz und eine übersichtliche Anzeige achten. Wichtig sind auch Ersatzteile wie Elektroden und Pufferlösungen für die regelmäßige Kalibrierung. Digitale 4-in-1-Geräte, die neben dem pH-Wert auch Feuchtigkeit, Licht und Temperatur messen, sind besonders praktisch. Online-Vergleichsportale helfen dabei, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Eine Investition in ein qualitatives Messgerät zahlt sich durch präzise Ergebnisse und Langlebigkeit aus.
  10. Welche pH-Regulierungsprodukte bieten Gartenfachhändler wie samen.de für die Bodenverbesserung an?
    Etablierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten ein umfassendes Sortiment an pH-Regulierungsprodukten für die professionelle Bodenverbesserung. Zur pH-Erhöhung bei zu sauren Böden gehören verschiedene Kalkarten wie Branntkalk, kohlensaurer Kalk und besonders schonender Algenkalk, der zusätzlich wertvolle Spurenelemente liefert. Holzasche aus dem eigenen Kamin ist eine natürliche Alternative mit hohem Kalium- und Kalziumgehalt. Für die pH-Senkung bei zu alkalischen Böden stehen Schwefelprodukte, Eisensulfat und spezielle Moorbeeterde zur Verfügung. Hochwertige Torfprodukte, insbesondere Nadelholztorf, eignen sich ebenfalls zur Versauerung. Moderne pH-Regulierer arbeiten oft mit Langzeitwirkung und schonender Freisetzung. Zusätzlich werden Kompost und organische Bodenverbesserer angeboten, die eine natürliche Pufferwirkung erzielen. Spezialisierte Gartenshops beraten auch bei der richtigen Dosierung und Anwendung, da eine zu schnelle pH-Veränderung die Pflanzen stressen kann. Regelmäßige Kontrolle mit geeigneten Messgeräten ist für den erfolgreichen Einsatz dieser Produkte essentiell.
  11. Wie wirken sich Mikronährstoffe wie Eisen und Mangan bei verschiedenen pH-Werten aus?
    Mikronährstoffe wie Eisen und Mangan reagieren sehr sensibel auf pH-Wert-Schwankungen, da ihre Verfügbarkeit stark vom Boden-pH abhängt. Eisen ist in leicht saurem bis neutralem Milieu (pH 5,5-7,0) optimal verfügbar, wird aber bei alkalischen Bedingungen über pH 7,5 schnell unlöslich und für Pflanzen unzugänglich. Dies führt zur typischen Eisenchlorose mit vergilbten Blättern und grünen Blattadern, besonders bei säureliebenden Pflanzen wie Rhododendren in kalkigen Böden. Mangan verhält sich ähnlich wie Eisen und ist bei pH 5,5-6,5 am besten verfügbar. Bei zu hohen pH-Werten wird auch Mangan festgelegt, was zu Mangelerscheinungen führt. Umgekehrt können beide Spurenelemente bei sehr sauren Bedingungen unter pH 5,0 in toxischen Konzentrationen vorliegen. Zink zeigt eine gute Verfügbarkeit bei pH 5,0-7,0, während Molybdän als Ausnahme basischere Bedingungen bevorzugt. Die optimale Mikronährstoffversorgung ist daher ein wichtiger Grund, den pH-Wert im idealen Bereich von 5,5-7,0 zu halten.
  12. Welche biochemischen Prozesse laufen bei der pH-Regulierung durch Bodenmikroorganismen ab?
    Bodenmikroorganismen spielen eine zentrale Rolle bei der natürlichen pH-Regulierung durch komplexe biochemische Prozesse. Bakterien und Pilze produzieren organische Säuren wie Zitronen-, Essig- und Milchsäure bei der Zersetzung organischer Substanzen, was tendenziell säuernd wirkt. Gleichzeitig setzen sie bei der Mineralisation Ammonium frei, das zu Nitrat oxidiert wird und dabei Protonen verbraucht, was basisch wirkt. Stickstoff-fixierende Bakterien in Wurzelknöllchen produzieren Säuren als Nebenprodukt der N₂-Fixierung. Mykorrhiza-Pilze scheiden organische Säuren aus, um Phosphat aus schwerlöslichen Verbindungen zu mobilisieren. Sulfat-reduzierende Bakterien können in anaeroben Bedingungen schwefelhaltige Verbindungen umsetzen und dabei den pH beeinflussen. Nitrifizierende Bakterien wandeln Ammonium zu Nitrat um und setzen dabei Protonen frei, was versauernd wirkt. Diese mikrobiologischen Prozesse schaffen ein dynamisches Gleichgewicht und natürliche Pufferwirkung. Ein aktives Bodenleben durch Kompost und organische Substanzen fördert diese stabilisierenden biochemischen Kreisläufe.
  13. Wie beeinflusst die Bodenchemie die Wasserstoffionen-Konzentration und Alkalität?
    Die Bodenchemie beeinflusst die Wasserstoffionen-Konzentration (H⁺) und damit den pH-Wert durch verschiedene chemische Gleichgewichte. Der pH-Wert ist der negative Logarithmus der H⁺-Konzentration, wobei eine zehnfache Änderung der H⁺-Konzentration einer pH-Einheit entspricht. Austauschbare Wasserstoffionen an Tonmineralen und Huminstoffen bilden das Reservoir für die Bodenacidität. Die Alkalität beschreibt die Pufferkapazität des Bodens gegen Säuren und wird hauptsächlich durch Carbonat-, Bicarbonat- und Hydroxid-Ionen bestimmt. Kalkhaltige Böden haben hohe Alkalität durch CaCO₃, das H⁺-Ionen abpuffert. Organische Bodenkolloide tragen durch Carboxyl- und Phenolgruppen zur Pufferung bei. Die Kationenaustauschkapazität (KAK) bestimmt, wieviele H⁺-Ionen der Boden binden kann. Bei der Verwitterung werden Mineralien aufgelöst, setzen Basen frei und puffern Säuren. Diese komplexen chemischen Prozesse erklären, warum verschiedene Böden unterschiedlich stark auf pH-verändernde Maßnahmen reagieren und warum Sandböden pH-labiler sind als Tonböden.
  14. Welche Rolle spielt die Bodenpuffer-Kapazität bei der pH-Stabilisierung?
    Die Bodenpuffer-Kapazität ist entscheidend für die pH-Stabilisierung und beschreibt die Fähigkeit des Bodens, pH-Veränderungen abzufedern. Sie funktioniert wie ein chemischer Stoßdämpfer gegen Säure- oder Basenzugaben. Humusreiche Böden haben eine hohe Pufferkapazität durch organische Verbindungen mit Carboxyl- und Aminogruppen, die sowohl Säuren als auch Basen abpuffern können. Tonminerale tragen durch ihre Austauschplätze zur Pufferung bei, während Sandböden aufgrund geringer Kolloidgehalte schlecht puffern. Das Carbonat-Puffersystem ist besonders wichtig: CaCO₃ neutralisiert Säuren unter CO₂-Bildung und stabilisiert den pH um 7-8. Bei sauren Böden wirkt das Aluminium-Puffersystem, das allerdings für Pflanzen problematisch sein kann. Eine gute Pufferkapazität bedeutet, dass sich der pH-Wert weniger stark durch Düngung, sauren Regen oder andere Einflüsse verändert. Kompost und organische Substanzen verbessern die Pufferwirkung erheblich. Böden mit geringer Pufferkapazität benötigen häufigere pH-Kontrollen und vorsichtigere Behandlung bei Korrekturen.
  15. Wie führt man eine korrekte pH-Messung im Garten durch und worauf ist zu achten?
    Eine korrekte pH-Messung erfordert systematisches Vorgehen und Beachtung mehrerer Faktoren. Zunächst sollten Bodenproben aus verschiedenen Bereichen und Tiefen (5-15 cm) entnommen werden, da der pH-Wert variieren kann. Der Boden wird von Steinen und Pflanzenresten befreit und gut durchmischt. Für die Messung wird eine Boden-Wasser-Suspension im Verhältnis 1:2,5 mit destilliertem Wasser hergestellt und 30 Minuten stehen gelassen. Bei pH-Teststreifen wird der Streifen kurz eingetaucht und nach der angegebenen Zeit mit der Farbskala verglichen. Digitale pH-Meter müssen vor jeder Messung mit Pufferlösungen kalibriert werden. Die Elektrode wird in die Suspension getaucht, bis sich ein stabiler Wert einstellt. Wichtig ist die richtige Temperatur (20°C optimal), da sie das Ergebnis beeinflusst. Messungen sollten nicht direkt nach Regen oder Düngung erfolgen. Die beste Messzeit ist bei feuchten, aber nicht nassen Bodenverhältnissen. Mehrere Messungen verschiedener Gartenbereiche geben ein zuverlässigeres Gesamtbild als eine Einzelmessung.
  16. Welche praktischen Schritte sind bei der Bodenverbesserung und pH-Anpassung erforderlich?
    Die pH-Anpassung erfolgt in systematischen Schritten und erfordert Geduld für nachhaltige Ergebnisse. Zunächst wird der aktuelle pH-Wert an mehreren Stellen gemessen und der Zielwert entsprechend den geplanten Pflanzen bestimmt. Bei zu saurem Boden wird kohlensaurer Kalk oder Algenkalk in kleinen Mengen (100-200g/m²) oberflächlich eingearbeitet. Bei alkalischen Böden hilft die Einarbeitung von Schwefel (20-40g/m²) oder saurem Torf. Wichtig ist die gleichmäßige Verteilung und vorsichtige Einarbeitung in die oberen 10-15 cm Bodenschicht. Nach 2-3 Wochen wird erneut gemessen und bei Bedarf nachkorrigiert. Organische Substanzen wie Kompost verbessern gleichzeitig die Pufferkapazität und Bodenstruktur. Die Anpassung sollte schrittweise über mehrere Monate erfolgen, da drastische Veränderungen Pflanzen stressen können. Regelmäßige Kontrolle alle 6-8 Wochen ist empfehlenswert. Langfristige Stabilisierung gelingt durch kontinuierliche Kompostgaben und angepasste Düngung. Bei hartnäckigen Problemen kann eine professionelle Bodenanalyse weitere Erkenntnisse liefern.
  17. Stimmt es, dass man den pH-Wert schnell und drastisch verändern kann?
    Nein, diese Annahme ist falsch und kann sogar schädlich sein. Schnelle und drastische pH-Veränderungen können Pflanzen erheblich stressen und das Bodenleben durcheinanderbringen. Der pH-Wert sollte langsam und stetig angepasst werden, idealerweise über mehrere Monate. Zu schnelle Kalkung kann zu Nährstoffblockaden führen, insbesondere bei Spurenelementen wie Eisen und Mangan. Umgekehrt kann eine zu schnelle Versauerung die Wurzeln schädigen und Aluminiumtoxizität verursachen. Biologische Prozesse im Boden benötigen Zeit zur Anpassung, und Bodenmikroorganismen müssen sich an neue Bedingungen gewöhnen. Eine schrittweise Anpassung von 0,2-0,5 pH-Einheiten pro Saison gilt als optimal. Nach jeder Teilkorrektur sollte 2-3 Wochen gewartet und erneut gemessen werden. Pflanzen zeigen oft erst nach Wochen oder Monaten Reaktionen auf pH-Veränderungen. Geduld und kontinuierliche Kontrolle sind der Schlüssel zum Erfolg. Organische Bodenverbesserer wie Kompost wirken langsamer, aber nachhaltiger als reine pH-Korrekturen und sollten bevorzugt werden.
  18. In welchen Regionen Deutschlands sind von Natur aus saure oder alkalische Böden häufiger?
    Die natürliche Bodenreaktion in Deutschland variiert stark je nach geologischem Untergrund und Klima. Saure Böden finden sich häufiger in niederschlagsreichen Mittelgebirgsregionen wie dem Schwarzwald, der Eifel, dem Harz und Teilen Bayerns. Diese Gebiete haben oft silikatische Gesteine als Ausgangssubstrat und starke Auswaschung durch hohe Niederschläge. Auch Norddeutschland mit seinen sandigen Böden neigt zur Versauerung, da Nährstoffe schnell ausgewaschen werden. Heidegebiete in der Lüneburger Heide oder im Münsterland sind natürlicherweise stark sauer. Alkalische Böden dominieren in Kalkgebieten wie der Schwäbischen Alb, der Fränkischen Alb, Teilen Thüringens und den Löss-Gebieten am Rhein. Diese Regionen haben Kalkstein oder kalkreiche Sedimente als Basis. Die Bodenkarten der geologischen Landesämter geben detaillierte Auskunft über regionale pH-Verhältnisse. Gärtner sollten die örtlichen Gegebenheiten kennen, um ihre Pflanzenauswahl und Bodenbearbeitung entsprechend anzupassen und realistische pH-Ziele zu setzen.
  19. Wie unterscheidet sich die Bodenreaktion von der reinen Acidität bei der Bewertung?
    Die Bodenreaktion und die reine Acidität sind verwandte, aber unterschiedliche Konzepte in der Bodenkunde. Die Bodenreaktion beschreibt den aktuell gemessenen pH-Wert der Bodenlösung, also die momentane Wasserstoffionen-Konzentration im Porenwasser. Sie wird in destillierter Wassersuspension oder direkt im Bodenwasser gemessen und gibt den aktuellen Zustand wieder. Die Acidität hingegen umfasst das gesamte Säurepotential des Bodens, einschließlich der an Bodenkolloide gebundenen austauschbaren Wasserstoffionen und Aluminiumionen. Sie wird oft als "potentielle Acidität" bezeichnet und in Salzlösung (meist KCl) gemessen, um auch die reversibel gebundenen Säuren zu erfassen. Die Acidität ist meist höher als die aktuelle Bodenreaktion, da sie das gesamte Säurereservoir erfasst. Für die Pflanzenpraxis ist die aktuelle Bodenreaktion wichtiger, da sie die Bedingungen im Wurzelraum widerspiegelt. Die Gesamtacidität hingegen ist relevant für die Berechnung des Kalkbedarfs und langfristige Bodenverbesserung. Beide Werte zusammen geben ein vollständiges Bild der Boden-pH-Verhältnisse.
  20. Was ist der Unterschied zwischen pH-Gehalt und Säure-Basen-Wert in der Gartenpflege?
    In der Gartenpflege werden die Begriffe pH-Gehalt und Säure-Basen-Wert häufig synonym verwendet, obwohl sie streng genommen unterschiedliche Aspekte beschreiben. Der pH-Wert ist eine logarithmische Skala (0-14), die die Wasserstoffionen-Konzentration angibt - er ist eine präzise messbare Größe. Der Begriff "pH-Gehalt" ist dabei eigentlich nicht korrekt, da pH keine Gehaltsangabe ist, sondern eine Intensitätsmessung. Der Säure-Basen-Wert beschreibt dasselbe Phänomen, aber eher qualitativ: sauer (pH<7), neutral (pH=7) oder basisch/alkalisch (pH>7). In der praktischen Gartenpflege bezieht sich beides auf dieselbe Eigenschaft des Bodens oder Substrats. Wichtiger ist die Unterscheidung zwischen aktivem pH-Wert (in Wasser gemessen) und potentiellem pH-Wert (in Salzlösung), der das gesamte Säurepotential erfasst. Für Hobbygärtner ist der aktive pH-Wert in Wassersuspension die relevante Messgröße, da sie die aktuellen Bedingungen für die Pflanzenwurzeln widerspiegelt. Beide Begriffe beschreiben letztendlich dieselbe fundamentale Bodeneigenschaft für erfolgreiches Gärtnern.
Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Zur Kategorie Substrate
Topseller
Produktbild von Fibo Exclay MULTISUBSTRAT gebrochen 25l Packung aufrecht stehend mit ausgeschüttetem Substrat vorne. Fibo Exclay MULTISUBSTRAT gebrochen 25l
Inhalt 25 Liter (1,00 € * / 1 Liter)
24,99 € *
Passende Artikel
Produktbild des Neudorff pH-Bodentests zur Ermittlung des Kalkbedarfs des Bodens mit Darstellung der Verpackung, Inhaltbeuteln, Messröhrchen, destilliertem Wasser und einem Merkblatt. Neudorff pH-Bodentest
Inhalt 1 Stück
6,99 € *
Produktbild des MANNA Bio Algenkalk in einer 25kg Verpackung mit Etikett mit Produktinformationen und Anwendungshinweisen. MANNA Bio Algenkalk 25kg
Inhalt 25 Kilogramm (1,48 € * / 1 Kilogramm)
36,99 € *
Produktbild von Oscorna Algenkalk in einem 25kg weißen Sack mit Markenlogo und Produktbeschreibung Kohlensaurer Kalk aus Meeresalgen für gesunde biologisch aktive Böden. Oscorna Cohrs-Algenkalk 25kg
Inhalt 25 Kilogramm (2,16 € * / 1 Kilogramm)
53,99 € *
Produktbild des Oscorna-BodenAktivator 10kg mit Darstellung der Verpackung und Hinweisen zu Bodenbelebung, Bodenlockerung und Humusbildung sowie dem Hinweis auf 100 Prozent natürliche Rohstoffe. Oscorna-BodenAktivator 10kg
Inhalt 10 Kilogramm (3,10 € * / 1 Kilogramm)
30,95 € *
Produktbild der Verpackung von Cuxin DCM Urgesteinsmehl Pulver in einer 1, 75, kg Streuschachtel zur Bodenverbesserung mit Hinweisen auf Bio-Qualität und Einsatzbereichen für Rasen, Gemüse und Ziergärten in deutscher Sprache. Cuxin DCM Urgesteinsmehl Pulver 1,75kg...
Inhalt 1.75 Kilogramm (5,65 € * / 1 Kilogramm)
9,89 € *
Produktbild von Kiepenkerl Mega-Pack mit 30 Iris hollandica Schwertlilien in verschiedenen Farben, Informationen zum Standort und Wuchshöhe sowie dem Logo von Kiepenkerl. Kiepenkerl Mega-Pack Holländische Schwertlilie...
Inhalt 30 Stück (0,16 € * / 1 Stück)
4,89 € *