pH-Wert und Nährstoffaufnahme bei Balkonpflanzen

Der pH-Wert: Ein Schlüsselfaktor für gesunde Balkon- und Kübelpflanzen

Wer Pflanzen auf Balkon oder Terrasse kultiviert, sollte den pH-Wert nicht unterschätzen. Er spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlergehen unserer grünen Mitbewohner und beeinflusst maßgeblich ihr Gedeihen.

Wichtige Erkenntnisse zum Boden-pH

  • Der pH-Wert hat großen Einfluss auf die Nährstoffverfügbarkeit
  • Viele Pflanzen bevorzugen einen pH-Bereich von 5,5 bis 7,0
  • Eine regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls Anpassung ist ratsam

Warum der pH-Wert für Pflanzen so wichtig ist

Der pH-Wert ist für das Pflanzenwachstum von enormer Bedeutung. Er bestimmt, wie gut die Pflanzen Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen können. Bei einem ungünstigen pH-Wert - sei er zu niedrig oder zu hoch - können die Pflanzen wichtige Nährstoffe nicht optimal verwerten, selbst wenn diese im Boden vorhanden sind.

Bei Balkon- und Kübelpflanzen ist die richtige pH-Einstellung besonders kritisch. Im Gegensatz zu Gartenpflanzen haben ihre Wurzeln nur begrenzten Raum zur Verfügung. Ist der pH-Wert ungünstig, können sie nicht ausweichen und leiden schneller unter Nährstoffmangel.

Grundlegendes zum Boden-pH

Was der pH-Wert eigentlich ist

Der pH-Wert gibt Auskunft darüber, ob eine Lösung sauer, neutral oder basisch (alkalisch) ist. Die Skala reicht von 0 (extrem sauer) bis 14 (stark basisch), wobei 7 als neutral gilt. Je niedriger der Wert, desto saurer der Boden.

Welche pH-Bereiche verschiedene Pflanzenarten bevorzugen

Die meisten Pflanzen fühlen sich in einem leicht sauren bis neutralen Milieu am wohlsten, also bei pH-Werten zwischen 5,5 und 7,0. Es gibt jedoch auch Spezialisten mit besonderen Vorlieben:

  • Rhododendren und Azaleen mögen es sehr sauer: pH 4,0-5,0
  • Heidelbeeren bevorzugen ebenfalls saure Böden: pH 4,5-5,5
  • Lavendel und viele Kräuter lieben es eher alkalisch: pH 6,5-7,5

In meinem eigenen Garten habe ich einmal experimentiert und den pH-Wert bei meinen Hortensien variiert. Das Ergebnis war faszinierend: Je nach Bodenreaktion veränderte sich tatsächlich die Blütenfarbe.

Was den Boden-pH beeinflussen kann

Verschiedene Faktoren können den pH-Wert in Töpfen oder Kübeln verändern:

  • Das Gießwasser (hartes Wasser tendiert dazu, den pH-Wert zu erhöhen)
  • Düngemittel (viele Mineraldünger wirken versauernd auf den Boden)
  • Das verwendete Substrat (Torf senkt den pH-Wert, während Kompost ihn eher erhöht)
  • Die Pflanzenwurzeln selbst (sie geben Säuren ab)
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Wie sich der pH-Wert auf die Nährstoffaufnahme auswirkt

Bei den Hauptnährstoffen (N, P, K, Ca, Mg, S)

Der pH-Wert beeinflusst entscheidend, wie gut Pflanzen die wichtigsten Nährstoffe aufnehmen können:

  • Stickstoff (N) wird am besten bei pH 6,0-8,0 aufgenommen
  • Phosphor (P) ist optimal verfügbar zwischen pH 6,0-7,0
  • Kalium (K) zeigt sich relativ unempfindlich gegenüber pH-Schwankungen
  • Calcium (Ca) und Magnesium (Mg) werden bei niedrigem pH schlecht aufgenommen
  • Schwefel (S) ist über einen weiten pH-Bereich gut verfügbar

Bei den Spurenelementen (Fe, Mn, Zn, Cu, B, Mo)

Auch die Mikronährstoffe reagieren empfindlich auf den pH-Wert:

  • Eisen (Fe), Mangan (Mn), Zink (Zn) und Kupfer (Cu) sind bei niedrigem pH besser verfügbar
  • Bor (B) wird optimal zwischen pH 5,0-7,0 aufgenommen
  • Molybdän (Mo) ist bei höherem pH besser verfügbar

Die pH-abhängige Verfügbarkeit von Nährstoffen

Die meisten Nährstoffe sind im leicht sauren Bereich am besten verfügbar. Bei zu niedrigem pH-Wert können Aluminium und Mangan in schädlichen Mengen freigesetzt werden. Ist der Wert zu hoch, werden vor allem Eisen und Phosphor für die Pflanze blockiert.

Ein Beispiel aus meiner eigenen Erfahrung: Meine Petunien zeigten plötzlich gelbe Blätter mit grünen Adern - ein typisches Anzeichen für Eisenmangel. Eine pH-Messung ergab einen zu hohen Wert von 7,8. Nachdem ich den pH-Wert vorsichtig auf 6,5 gesenkt hatte, erholten sich die Pflanzen erstaunlich schnell.

Der pH-Wert ist also weit mehr als nur eine abstrakte Zahl. Er entscheidet maßgeblich darüber, ob unsere Balkon- und Kübelpflanzen gesund wachsen und üppig blühen können. Eine regelmäßige Kontrolle und bei Bedarf eine behutsame Anpassung sind daher durchaus sinnvoll und können den Unterschied zwischen kümmerlichem und prächtigem Wachstum ausmachen.

Vom Messen zum Managen: pH-Werte im Balkon- und Kübelpflanzen-Paradies

Der pH-Wert ist für unsere grünen Freunde auf Balkon und Terrasse von enormer Bedeutung. Um ihnen ein optimales Zuhause zu bieten, sollten wir den pH-Wert regelmäßig überprüfen und bei Bedarf anpassen.

Dem pH-Wert auf der Spur

Es gibt verschiedene Wege, den pH-Wert im Substrat zu ermitteln:

  • pH-Teststreifen: Die einfache und günstige Variante. Man mischt etwas Substrat mit destilliertem Wasser und taucht den Streifen ein. Die Farbveränderung verrät den pH-Wert.
  • Digitales pH-Messgerät: Präziser, aber auch kostspieliger. Die Elektrode wird direkt ins feuchte Substrat gesteckt.
  • Profi-Analyse: Am genauesten, aber auch am aufwendigsten. Eine Probe wandert ins Labor.

Ich persönlich schwöre auf mein digitales pH-Meter. Zugegeben, es war eine Investition, aber die Genauigkeit und Handhabung machen es zu meinem treuen Begleiter bei den regelmäßigen pH-Checks.

Was sagen uns die Messwerte?

Die meisten Balkon- und Kübelpflanzen fühlen sich im leicht sauren bis neutralen Bereich zwischen 5,5 und 7,0 pudelwohl. Aber wie so oft gibt es Ausnahmen von der Regel:

  • pH 4,5 - 5,5: Das Wohlfühlklima für Säure-Fans wie Rhododendron oder Heidelbeeren
  • pH 5,5 - 6,5: Die Komfortzone für die meisten unserer Balkon- und Kübelpflanzen
  • pH 6,5 - 7,5: Hier fühlen sich kalkliebende Pflanzen wie Lavendel oder viele Kräuter zuhause

Weichen die Werte stark von diesen Bereichen ab, ist es Zeit für eine pH-Kur.

pH-Wert-Tuning: So geht's

Wenn's zu sauer wird: pH-Wert erhöhen

Um den pH-Wert anzuheben, können wir kalkhaltige Materialien ins Substrat einarbeiten:

  • Gartenkalk oder Algenkalk: Wirkt schnell, aber Vorsicht bei der Dosierung
  • Holzasche: Eine natürliche Alternative, die sparsam eingesetzt werden sollte
  • Eierschalen: Langsam, aber sehr natürlich wirkend

Bei der Kalkung ist behutsames Vorgehen angesagt. Lieber in kleinen Schritten arbeiten und den pH-Wert regelmäßig kontrollieren.

Wenn's zu basisch wird: pH-Wert senken

Für die Absenkung des pH-Werts stehen uns folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • Schwefel: Wirkt langsam, aber nachhaltig
  • Torf: Von Natur aus sauer, aber nicht sehr nachhaltig
  • Saure Dünger: Spezielle Produkte für säureliebende Pflanzen
  • Kaffeesatz: Leicht säuernd und noch dazu nährstoffreich

Auch hier gilt: Behutsam vorgehen und regelmäßig nachmessen. Zu starke Schwankungen können unsere grünen Freunde aus der Bahn werfen.

Maßgeschneiderte Ernährung für Balkon- und Kübelpflanzen

Die richtige Düngung ist der Schlüssel zu gesunden und blühfreudigen Balkon- und Kübelpflanzen. Dabei spielen sowohl die Nährstoffzusammensetzung als auch der Einfluss auf den pH-Wert eine entscheidende Rolle.

Dünger mit pH-Finesse

Es gibt clevere Dünger, die den pH-Wert des Substrats gleich mitberücksichtigen:

  • Rhododendron-Dünger: Sauer für die Säure-Liebhaber unter den Pflanzen
  • Hortensien-Blau-Dünger: Richtig sauer, um blaue Blüten zu zaubern
  • Mediterrane Kräuterdünger: Leicht alkalisch für die Kalk-Fans

Diese Spezialdünger sind wahre Multitalente: Sie versorgen die Pflanzen mit Nährstoffen und beeinflussen gezielt den pH-Wert.

Organisch vs. Mineralisch: Ein Dünger-Duell

Beide Düngerarten haben ihre Stärken und Schwächen:

Organische Dünger:

  • Wirken langsam, aber nachhaltig
  • Sind wie ein Festmahl für das Bodenleben
  • Meist pH-neutral bis leicht sauer
  • Zum Beispiel: Kompost, Hornspäne, Guano

Mineralische Dünger:

  • Zeigen schnelle Wirkung
  • Lassen sich präzise dosieren
  • Können den pH-Wert stärker beeinflussen
  • Zum Beispiel: NPK-Dünger, Blaukorn

In meinem Garten setze ich gerne auf eine Kombination aus beiden. Im Frühjahr starte ich mit einem organischen Langzeitdünger und unterstütze bei Bedarf mit mineralischen Düngern. So bekommt jede Pflanze, was sie braucht.

Langzeitdünger: Die pH-Wert-Jongleure

Langzeitdünger sind praktische Helfer für Balkon- und Kübelpflanzen, da sie über mehrere Monate hinweg Nährstoffe abgeben. Allerdings können sie auch den pH-Wert des Substrats beeinflussen:

  • Osmocote-Dünger: Meist pH-neutral, können aber bei Überdosierung den pH-Wert leicht senken
  • Hornspäne: Ein organischer Langzeitdünger mit leicht säuernder Wirkung
  • Schafwollepellets: Organisch und leicht alkalisch wirkend

Bei der Verwendung von Langzeitdüngern ist es wichtig, den pH-Wert im Auge zu behalten, da ihre Wirkung über einen längeren Zeitraum anhält.

Zum Schluss möchte ich betonen, dass jede Pflanze ihre ganz eigenen Bedürfnisse hat. Ein Basilikum tickt anders als eine Petunie oder ein Zitronenbaum. Mit der richtigen Mischung aus pH-Management und angepasster Düngung können wir für jede unserer grünen Mitbewohner auf Balkon und Terrasse ein kleines Paradies schaffen.

Maßgeschneiderte pH-Werte für glückliche Balkon- und Kübelpflanzen

Jede Pflanze hat ihre eigenen Vorlieben, wenn es um den pH-Wert des Bodens geht. Bei Balkon- und Kübelpflanzen ist es besonders wichtig, den richtigen pH-Wert zu kennen und einzustellen, da sie in einem begrenzten Substratvolumen wachsen. Lassen Sie uns einen Blick auf verschiedene Pflanzengruppen und ihre pH-Präferenzen werfen:

Die Säure-Fans

Einige Pflanzen schwärmen geradezu für sauren Boden mit einem pH-Wert zwischen 4,5 und 6,5. Zu diesen Säure-Liebhabern gehören:

  • Rhododendron
  • Azaleen
  • Kamelien
  • Hortensien (wenn Sie blaue Blüten möchten)
  • Heidelbeeren

Für diese anspruchsvollen Gesellen eignet sich spezielles Rhododendronsubstrat oder Moorbeeterde. Um den pH-Wert im sauren Bereich zu halten, können Sie Schwefel oder spezielle Rhododendrondünger verwenden.

Die Kalk-Liebhaber

Auf der anderen Seite des pH-Spektrums finden wir Pflanzen, die einen eher alkalischen Boden mit einem pH-Wert zwischen 7,0 und 8,0 bevorzugen. Dazu gehören:

  • Lavendel
  • Thymian
  • Salbei
  • Rosmarin
  • Viele mediterrane Kräuter

Für diese Kalk-Fans können Sie dem Substrat etwas Kalk oder Muschelgrit beimischen, um den pH-Wert zu erhöhen.

Die Flexiblen

Es gibt auch viele Pflanzen, die sich mit einem breiteren pH-Bereich arrangieren können. Diese sind ideal für Garten-Neulinge oder wenn Sie verschiedene Pflanzen in einem Kübel kombinieren möchten. Zu diesen pH-Allroundern gehören:

  • Petunien
  • Geranien
  • Fuchsien
  • Tomaten
  • Die meisten Gemüsepflanzen

Diese Pflanzen gedeihen in der Regel gut in einem pH-Bereich von 6,0 bis 7,5.

Praxistipps für üppiges Wachstum

Damit Ihre Balkon- und Kübelpflanzen optimal gedeihen, hier einige praktische Tipps aus meiner Erfahrung:

Regelmäßiger pH-Check

Es ist wichtig, den pH-Wert des Substrats regelmäßig zu überprüfen. Dies kann mit einfachen pH-Teststreifen oder einem digitalen pH-Messgerät erfolgen. Ich empfehle, mindestens zweimal pro Saison zu messen: einmal im Frühjahr vor der Düngung und einmal mitten in der Wachstumsperiode.

Falls eine Anpassung nötig ist, können Sie bei zu niedrigem pH-Wert Kalk oder Algenkalk zugeben. Bei zu hohem pH-Wert helfen Schwefel oder Torf. Wichtig ist, dass Sie die Änderungen langsam und schrittweise vornehmen, um die Pflanzen nicht zu überfordern.

Wasserhärte - der unterschätzte Faktor

Die Wasserhärte spielt eine oft unterschätzte Rolle bei der Pflege von Kübelpflanzen. Hartes Wasser enthält viel Kalk und kann den pH-Wert des Substrats über die Zeit erhöhen. Bei säureliebenden Pflanzen wie Rhododendren kann dies zu Problemen führen.

Um dem entgegenzuwirken, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Regenwasser sammeln und zum Gießen verwenden
  • Einen Wasserfilter benutzen
  • Dem Gießwasser etwas Essig oder Zitronensäure beimischen (etwa 1-2 ml pro Liter)

Bei kalkliebenden Pflanzen ist hartes Wasser dagegen oft von Vorteil und kann helfen, den pH-Wert im gewünschten Bereich zu halten.

Mischkulturen - die pH-Herausforderung

Wenn Sie verschiedene Pflanzen mit unterschiedlichen pH-Anforderungen in einem Kübel oder auf dem Balkon kombinieren möchten, kann das eine echte Herausforderung sein. Hier ein paar Tricks, die ich selbst erfolgreich anwende:

  • Pflanzen mit ähnlichen pH-Ansprüchen gruppieren
  • Für säureliebende Pflanzen spezielle Einsätze oder Pflanztaschen mit saurem Substrat verwenden
  • pH-tolerante Pflanzen als "Puffer" zwischen Pflanzen mit unterschiedlichen Ansprüchen setzen

Eine interessante Kombination, die ich letztes Jahr ausprobiert habe, war eine Mischung aus Lavendel, Thymian und pH-toleranten Petunien in einem großen Kübel. Das Ergebnis war nicht nur optisch ansprechend, sondern auch erstaunlich pflegeleicht.

Wenn die Blätter sprechen - pH-bedingte Nährstoffmängel erkennen

Auch wenn man alles richtig macht, können manchmal Probleme auftreten. Oft zeigen sich pH-bedingte Nährstoffmängel durch bestimmte Blattverfärbungen oder Wuchsanomalien:

  • Gelbe Blätter mit grünen Adern: Oft ein Zeichen für Eisenmangel, der bei zu hohem pH-Wert auftreten kann
  • Dunkelgrüne Blätter mit violetter Unterseite: Kann auf Phosphormangel hindeuten, der bei zu niedrigem oder zu hohem pH-Wert vorkommen kann
  • Braune Blattränder: Mögliches Anzeichen für Kaliummangel, der bei zu hohem pH-Wert auftreten kann

Wenn solche Symptome auftreten, ist es ratsam, zuerst den pH-Wert zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, bevor Sie zu Spezialdüngern greifen.

Mit diesen Tipps und etwas Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse Ihrer Pflanzen werden Sie sicher viel Freude an Ihrem grünen Balkon oder Ihrer Kübelpflanzensammlung haben. Denken Sie daran: Jede Pflanze ist ein bisschen wie ein Haustier - mit der richtigen Pflege und Liebe wird sie Ihnen mit gesundem Wachstum und üppiger Blüte danken.

Nachhaltiges pH-Management im Balkon- und Kübelpflanzenbau

Ein ausgewogener pH-Wert ist der Schlüssel zu gesunden Pflanzen. Wie können wir diesen Wert langfristig im Gleichgewicht halten? Hier einige Methoden, die sich in der Praxis bewährt haben.

Kompost und organische Materialien: Die natürlichen pH-Regulatoren

Kompost ist ein wahres Wundermittel für die Bodenstruktur und hilft, den pH-Wert zu stabilisieren. Durch den langsamen Abbau organischer Substanzen entstehen Puffersysteme, die pH-Schwankungen abfedern können.

Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Mischen Sie Ihrem Substrat etwa 20-30% reifen Kompost bei. Das verbessert nicht nur den pH-Wert, sondern fördert auch das Bodenleben enorm.

Bodenlebewesen: Unsere unsichtbaren Verbündeten

Ein gesunder Boden steckt voller Leben. Bakterien, Pilze und Kleinstlebewesen spielen eine entscheidende Rolle bei der pH-Regulierung. Sie bauen organisches Material ab und setzen dabei Stoffe frei, die den pH-Wert beeinflussen.

Um diese nützlichen Helfer zu unterstützen, empfehle ich:

  • Den Boden nicht zu häufig umzugraben
  • Zu mulchen, um die oberste Bodenschicht feucht zu halten
  • Auf chemische Dünger zu verzichten

Langfristige Stabilisierung des Boden-pH

Eine dauerhafte pH-Stabilisierung erreichen Sie am besten durch regelmäßige Bodenanalysen und gezielte Maßnahmen:

  • Führen Sie jährliche pH-Messungen durch
  • Korrigieren Sie bei Bedarf mit Kalk oder Schwefel nach
  • Achten Sie auf die richtige Düngung

Besonders bei Kübelpflanzen ist es wichtig, das Substrat regelmäßig auszutauschen oder aufzufrischen. In den begrenzten Gefäßen können sich Nährstoffe schneller anreichern als im Gartenboden.

Häufige Fehler beim pH-Management vermeiden

Selbst erfahrene Gärtner tappen manchmal in die Falle. Hier einige typische Probleme und wie Sie sie umgehen können:

Überdüngung und pH-Verschiebung

Mehr ist nicht immer besser! Eine übermäßige Düngung kann den pH-Wert stark aus dem Gleichgewicht bringen. Besonders mineralische Dünger neigen dazu, den Boden zu versauern. Halten Sie sich an die empfohlenen Mengen und greifen Sie lieber zu organischen Düngern.

Vernachlässigung regelmäßiger Kontrollen

Regelmäßige Messungen sind das A und O. Investieren Sie in ein gutes pH-Messgerät und führen Sie mindestens zweimal im Jahr eine Kontrolle durch. Es lohnt sich!

Ignorieren pflanzenspezifischer Bedürfnisse

Jede Pflanze hat ihre eigenen Vorlieben. Während Rhododendren in sauren Böden aufblühen, bevorzugen viele Kräuter eher alkalische Verhältnisse. Informieren Sie sich über die Bedürfnisse Ihrer grünen Schützlinge und gruppieren Sie sie entsprechend.

Der pH-Wert: Der Schlüssel zu üppigem Pflanzenwachstum

Der richtige pH-Wert ist entscheidend für gesunde und kräftige Balkon- und Kübelpflanzen. Er beeinflusst die Nährstoffverfügbarkeit, das Bodenleben und die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen Krankheiten.

Mit den richtigen Maßnahmen können Sie den pH-Wert Ihres Substrats langfristig stabilisieren und optimale Wachstumsbedingungen schaffen. Denken Sie daran: Ein gesunder Boden ist die Basis für prächtige Pflanzen. Mit etwas Aufmerksamkeit und den richtigen Pflegemaßnahmen werden Ihre Balkon- und Kübelpflanzen Sie mit gesundem Wuchs und reicher Blüte belohnen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erfolg bei Ihren gärtnerischen Abenteuern!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist der optimale pH-Wert für die meisten Balkonpflanzen und Kübelpflanzen?
    Der optimale pH-Wert für die meisten Balkon- und Kübelpflanzen liegt im leicht sauren bis neutralen Bereich zwischen 5,5 und 7,0. In diesem pH-Bereich können die Pflanzen Nährstoffe optimal aufnehmen und verwerten. Besonders der Bereich von 6,0 bis 6,5 gilt als ideal, da hier die Verfügbarkeit der wichtigsten Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium am höchsten ist. Bei Kübelpflanzen ist die richtige pH-Einstellung besonders kritisch, da ihre Wurzeln nur begrenzten Raum haben und bei ungünstigem pH-Wert nicht ausweichen können. Ausnahmen bilden Spezialisten wie Rhododendren (pH 4,5-5,5) oder mediterrane Kräuter (pH 6,5-7,5). Eine regelmäßige pH-Kontrolle mit Teststreifen oder digitalen Messgeräten hilft dabei, optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten.
  2. Wie beeinflusst der Boden-pH die Nährstoffverfügbarkeit für Pflanzen?
    Der Boden-pH beeinflusst die Nährstoffverfügbarkeit erheblich, da er bestimmt, in welcher chemischen Form Nährstoffe vorliegen und wie gut Pflanzenwurzeln sie aufnehmen können. Bei optimalem pH (6,0-7,0) sind die meisten Nährstoffe gut verfügbar. Stickstoff wird am besten bei pH 6,0-8,0 aufgenommen, Phosphor zwischen pH 6,0-7,0. Bei zu niedrigem pH-Wert können schädliche Mengen an Aluminium und Mangan freigesetzt werden, während Calcium und Magnesium schlecht verfügbar sind. Bei zu hohem pH-Wert werden besonders Eisen, Mangan, Zink und Phosphor für die Pflanze blockiert, obwohl sie im Boden vorhanden sind. Spurenelemente wie Eisen sind bei niedrigem pH besser verfügbar, Molybdän dagegen bei höherem pH. Diese pH-abhängige Verfügbarkeit erklärt, warum selbst bei ausreichender Düngung Nährstoffmängel auftreten können.
  3. Welche Methoden gibt es zur pH-Messung bei Substrat und Topferde?
    Es gibt drei bewährte Methoden zur pH-Messung bei Substrat und Topferde: pH-Teststreifen sind die einfachste und günstigste Variante - man mischt etwas Substrat mit destilliertem Wasser und taucht den Streifen ein, die Farbveränderung zeigt den pH-Wert an. Digitale pH-Messgeräte bieten höhere Präzision, sind aber kostspieliger. Die Elektrode wird direkt ins feuchte Substrat gesteckt und zeigt den Wert digital an. Professionelle Laboranalysen sind am genauesten, aber auch aufwendigsten - eine Substratprobe wird ins Labor geschickt. Für den Hausgebrauch reichen meist pH-Teststreifen oder ein digitales pH-Meter. Wichtig ist, dass das Substrat für die Messung gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass ist. Regelmäßige Messungen mindestens zweimal pro Saison - im Frühjahr und mitten in der Wachstumsperiode - helfen dabei, optimale Bedingungen zu gewährleisten.
  4. Warum benötigen Rhododendren und Heidelbeeren einen besonders sauren Boden?
    Rhododendren und Heidelbeeren haben sich evolutionär an saure Moorböden und Waldstandorte angepasst, wo der natürliche pH-Wert zwischen 4,0 und 5,5 liegt. In diesem sauren Milieu können sie Nährstoffe optimal aufnehmen, da ihre speziellen Wurzelsysteme und Mykorrhiza-Partner auf diese Bedingungen angewiesen sind. Bei höherem pH-Wert leiden diese Pflanzen schnell unter Eisenmangel (Chlorose), da Eisen bei alkalischen Bedingungen unlöslich wird und von den Wurzeln nicht aufgenommen werden kann. Dies zeigt sich durch gelbe Blätter mit grünen Adern. Zusätzlich können sie bei zu hohem pH andere wichtige Spurenelemente wie Mangan und Zink schlecht verwerten. Ihre feinen, oberflächennahen Wurzeln sind auf die lockere, saure Humusschicht angewiesen. Deshalb sollten sie in speziellem Rhododendronsubstrat oder Moorbeeterde kultiviert werden, um langfristig gesund zu bleiben.
  5. Welche Rolle spielen Amazon-Affiliate-Links beim Kauf von pH-Messgeräten?
    Amazon-Affiliate-Links sind Empfehlungslinks, die es Bloggern und Website-Betreibern ermöglichen, beim Verkauf von beworbenen Produkten eine kleine Provision zu erhalten. Bei pH-Messgeräten dienen diese Links als direkter Weg zu getesteten und bewährten Produkten, die der Autor selbst verwendet oder empfiehlt. Für Käufer entstehen keine Zusatzkosten, sie erhalten dieselben Preise wie bei direkten Amazon-Käufen. Die Links sind meist mit 'sponsored' oder 'Affiliate' gekennzeichnet und transparent ausgewiesen. Während Amazon eine große Produktauswahl bietet, sollten Gärtner auch spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de in Betracht ziehen, die oft fachkundige Beratung und auf Gartenbedürfnisse zugeschnittene Produktauswahl bieten. Bei der Wahl von pH-Messgeräten ist neben dem Preis auch die Genauigkeit, Kalibrierbarkeit und der Kundenservice wichtig - Aspekte, bei denen Fachgeschäfte oft punkten können.
  6. Worin unterscheiden sich saurer Boden und alkalischer Boden bei der Pflanzenpflege?
    Saurer Boden (pH unter 7) und alkalischer Boden (pH über 7) erfordern unterschiedliche Pflegestrategien. In sauren Böden sind Spurenelemente wie Eisen, Mangan und Zink gut verfügbar, während Calcium und Magnesium schwer aufnehmbar sind. Hier gedeihen Rhododendren, Heidelbeeren und Hortensien optimal. Die Gefahr liegt in der möglichen Freisetzung von schädlichem Aluminium bei sehr niedrigem pH. Alkalische Böden bieten gute Verfügbarkeit von Calcium und Magnesium, blockieren aber oft Eisen und Phosphor. Mediterrane Kräuter wie Lavendel, Thymian und Rosmarin bevorzugen diese Bedingungen. Bei der Düngung benötigen saure Böden oft Kalk zur pH-Anhebung und Calcium-Magnesium-Ergänzung, während alkalische Böden mit Schwefel oder organischen Säuren behandelt werden müssen. Die Wasserwahl ist ebenfalls wichtig: Hartes, kalkhaltiges Wasser verstärkt alkalische Bedingungen, weiches Regenwasser wirkt leicht säuernd.
  7. Was ist der Unterschied zwischen organischen Düngern und mineralischen Düngern bezüglich pH-Wert?
    Organische und mineralische Dünger beeinflussen den pH-Wert unterschiedlich. Organische Dünger wie Kompost, Hornspäne oder Guano wirken meist pH-neutral bis leicht sauer und haben eine puffernde Wirkung, die pH-Schwankungen abfedert. Sie fördern das Bodenleben, welches zur langfristigen pH-Stabilisierung beiträgt. Kompost beispielsweise hilft durch Huminsäuren dabei, den pH-Wert im optimalen Bereich zu halten. Mineralische Dünger hingegen können den pH-Wert stärker und schneller beeinflussen. Viele NPK-Dünger wirken versauernd auf den Boden, da sie Ammonium enthalten, das bei der Umwandlung zu Nitrat Säuren freisetzt. Kalkammonsalpeter wirkt dagegen pH-neutral bis leicht alkalisch. Langzeitdünger wie Osmocote sind meist pH-neutral konzipiert, können aber bei Überdosierung den pH leicht senken. Für eine ausgewogene pH-Balance empfiehlt sich oft eine Kombination beider Düngerarten - organische als Grundversorgung, mineralische für gezielte Ergänzungen.
  8. Welche konkreten Nährstoffmängel können bei falschem pH-Wert auftreten?
    Bei falschem pH-Wert treten charakteristische Nährstoffmängel auf. Eisenmangel ist der häufigste Mangel bei zu hohem pH (über 7,5) und zeigt sich durch gelbe Blätter mit grünen Adern (Chlorose), besonders an jungen Trieben. Phosphormangel tritt bei sehr niedrigem oder sehr hohem pH auf und äußert sich in dunkelgrünen Blättern mit violetter Unterseite und schwachem Wachstum. Magnesiummangel bei saurem Boden zeigt sich als Gelbfärbung zwischen den Blattadern älterer Blätter. Calciummangel führt zu Blütenendfäule bei Tomaten oder braunen Blattspitzen. Bei zu niedrigem pH können Mangan-Vergiftungen auftreten, erkennbar an braunen Flecken auf Blättern. Zink- und Kupfermangel bei hohem pH zeigen sich in verkrüppelten, kleinbleibenden Blättern. Bormangel bei extremen pH-Werten verursacht hohle Stängel oder missgebildete Früchte. Molybdänmangel bei zu saurem Boden führt zu stickstoffähnlichen Mangelsymptomen trotz ausreichender N-Düngung.
  9. Wo kann man hochwertige pH-Teststreifen und pH-Messgeräte für den Gartenbau kaufen?
    Hochwertige pH-Teststreifen und Messgeräte für den Gartenbau sind in verschiedenen Geschäftstypen erhältlich. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten oft die beste Beratung und auf Gartenbedürfnisse zugeschnittene Produktauswahl. Sie können zwischen verschiedenen Genauigkeitsklassen und Anwendungsbereichen unterscheiden und passende Kalibrierungslösungen anbieten. Gartencenter führen meist eine Grundausstattung an pH-Testmitteln, haben aber oft begrenzte Fachberatung. Online-Marktplätze wie Amazon oder eBay bieten große Produktvielfalt und Kundenbewertungen, aber weniger individuelle Beratung. Laborbedarf-Händler verkaufen präzise Profi-Geräte, die für Hobbygärtner oft überdimensioniert sind. Apotheken führen manchmal einfache pH-Teststreifen. Beim Kauf sollte man auf Kalibrierbarkeit, Messbereich (pH 3-10 für Garten), Genauigkeit (±0,1 pH) und mitgelieferte Pufferlösungen achten. Etablierte Marken wie Hanna Instruments oder Apera bieten meist bessere Langzeitgenauigkeit.
  10. Welche spezialisierten Gartenshops bieten pH-Messausrüstung und Bodentest-Kits an?
    Verschiedene spezialisierte Gartenshops haben sich auf pH-Messausrüstung und Bodenanalytik fokussiert. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de gehören zu den Anbietern, die neben Saatgut und Gartenbedarf auch präzise Messgeräte für Bodenanalysen führen. Hydroponik-Fachgeschäfte bieten oft hochpräzise digitale pH-Meter, da beim erdlosen Anbau exakte Werte entscheidend sind. Professionelle Gartenbaubetriebe nutzen oft spezialisierte Anbieter wie Hanna Instruments oder Voltcraft für Laborqualität. Online-Gartenshops haben meist große Auswahl von einfachen Teststreifen bis zu digitalen Profi-Geräten. Biologische Gartencenter führen oft umfassende Bodentest-Kits, die neben pH auch Nährstoffgehalte messen. Regionale Gartenbauvereine empfehlen oft bewährte lokale Anbieter. Bei der Auswahl sollte man auf Vollständigkeit achten: Messgerät, Pufferlösungen zur Kalibrierung, Anleitung und idealerweise telefonischen Support. Wichtig ist auch die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Kalibrierflüssigkeiten für langfristige Nutzung.
  11. Wie wirkt sich die Bodenchemie langfristig auf das Wurzelwachstum aus?
    Die Bodenchemie beeinflusst das Wurzelwachstum langfristig auf mehreren Ebenen. Der pH-Wert bestimmt die Verfügbarkeit essentieller Nährstoffe und kann bei ungünstigen Werten zu dauerhaften Wurzelschäden führen. In sehr saurem Boden (pH unter 5) können toxische Aluminiumkonzentrationen das Wurzelwachstum hemmen und zu verkrüppelten, kurzen Wurzeln führen. Alkalische Böden (pH über 8) blockieren die Eisenaufnahme, was zu schwachem Wurzelsystem und erhöhter Krankheitsanfälligkeit führt. Langfristig entwickeln sich bei optimalem pH-Wert (6,0-7,0) kräftige, verzweigte Wurzelsysteme mit aktiven Wurzelhaaren. Die Symbiose mit nützlichen Bodenpilzen (Mykorrhiza) funktioniert optimal bei ausgeglichenem pH, was die Nährstoff- und Wasseraufnahme erheblich verbessert. Extreme pH-Schwankungen stören das Wurzelwachstum nachhaltig, da sich die Pflanzen ständig an neue Bedingungen anpassen müssen. Eine stabile Bodenchemie fördert dagegen kontinuierliches, gesundes Wurzelwachstum und damit robuste, langlebige Pflanzen.
  12. Welchen Einfluss haben Bodenlebewesen auf die pH-Regulierung in Pflanzsubstraten?
    Bodenlebewesen spielen eine entscheidende Rolle bei der pH-Regulierung in Pflanzsubstraten. Bakterien, Pilze, Regenwürmer und andere Mikroorganismen schaffen natürliche Puffersysteme, die pH-Schwankungen abfedern. Beim Abbau organischer Substanz produzieren sie Huminsäuren und andere organische Verbindungen, die den pH-Wert stabilisieren. Nitrifizierenden Bakterien wandeln Ammonium zu Nitrat um und können dabei den pH leicht senken, während andere Bakteriengruppen basische Verbindungen freisetzen. Pilze, besonders Mykorrhiza-Arten, scheiden organische Säuren aus, die den pH in der Rhizosphäre beeinflussen und Nährstoffe verfügbar machen. Regenwürmer produzieren Wurmhumus mit ausgezeichneter Pufferkapazität. Ein lebendiger Boden mit diversen Mikroorganismen ist daher widerstandsfähiger gegen pH-Schwankungen als sterile Substrate. Durch regelmäßige Kompostgaben und Verzicht auf bodenschädigende Chemikalien lässt sich diese natürliche pH-Regulierung fördern und langfristig stabile Bodenverhältnisse schaffen.
  13. Wie beeinflusst die Wasserhärte den Boden-pH bei Containergärtnern?
    Die Wasserhärte beeinflusst den Boden-pH bei Containergärtnern erheblich, da das begrenzte Substratvolumen empfindlicher auf Veränderungen reagiert als Gartenboden. Hartes Wasser enthält hohe Konzentrationen an Calcium- und Magnesium-Ionen, die den pH-Wert kontinuierlich erhöhen. Bei regelmäßigem Gießen mit hartem Leitungswasser kann der pH in Kübeln über Monate von optimal 6,5 auf problematische 7,5-8,0 ansteigen. Dies führt besonders bei säureliebenden Pflanzen wie Rhododendren oder Heidelbeeren zu Eisenmangel und Chlorose. Weiches Wasser oder Regenwasser wirkt dagegen neutral bis leicht säuernd. Containergärtner können dem durch verschiedene Maßnahmen entgegenwirken: Regenwasser sammeln, Wasserfilter verwenden oder dem Gießwasser gelegentlich etwas Essig beimischen (1-2 ml pro Liter). Alternativ kann man kalktolerante Pflanzen wählen oder bei säureliebenden Arten regelmäßig den pH kontrollieren und mit saurem Dünger oder Schwefel korrigieren.
  14. Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen Spurenelementen und Bodenreaktion?
    Die Wechselwirkungen zwischen Spurenelementen und Bodenreaktion sind komplex und pH-abhängig. Eisen, Mangan, Zink und Kupfer sind bei niedrigem pH (4,5-6,5) optimal verfügbar, da sie in gelöster, ionischer Form vorliegen. Bei hohem pH werden sie unlöslich und für Pflanzen unzugänglich, obwohl sie im Boden vorhanden sind. Bor zeigt optimale Verfügbarkeit im neutralen Bereich (pH 6,0-7,0), bei extremen pH-Werten wird es entweder ausgewaschen oder festgelegt. Molybdän verhält sich gegensätzlich zu anderen Spurenelementen - es ist bei höherem pH (7,0-8,5) besser verfügbar. Diese pH-Abhängigkeit erklärt, warum Spurenelementmängel oft bei falschem pH auftreten, selbst wenn die Elemente ausreichend vorhanden sind. In sehr saurem Boden können Eisen und Mangan sogar toxische Konzentrationen erreichen. Chelat-Dünger können diese pH-Abhängigkeit teilweise umgehen, da die Spurenelemente in stabiler, pflanzenverfügbarer Form gebunden sind. Für optimale Spurenelementversorgung ist daher die pH-Einstellung entscheidender als hohe Düngergaben.
  15. Wie lässt sich der pH-Wert praktisch bei Mischkulturen in einem Kübel management?
    Das pH-Management bei Mischkulturen in einem Kübel erfordert strategische Planung und Kompromisse. Am einfachsten ist es, Pflanzen mit ähnlichen pH-Anforderungen zu kombinieren - beispielsweise Basilikum, Tomaten und Paprika (alle pH 6,0-7,0). Bei unterschiedlichen Bedürfnissen können Pflanztaschen oder Einsätze mit speziellem Substrat verwendet werden: säureliebende Heidelbeeren bekommen saure Moorerde, während mediterrane Kräuter kalkhaltige Erde erhalten. Eine weitere Strategie ist die Verwendung pH-toleranter 'Puffer'-Pflanzen wie Petunien oder Tagetes zwischen Pflanzen mit gegensätzlichen Ansprüchen. Der Kompromiss-pH von 6,5 funktioniert für viele Mischungen gut. Bei der Düngung sollten pH-neutrale oder angepasste Dünger verwendet werden. Regelmäßige pH-Kontrollen an verschiedenen Stellen des Kübels helfen, Problembereiche zu identifizieren. Wichtig ist ausreichend großes Substratvolumen (mindestens 40-50 Liter), damit sich lokale pH-Unterschiede entwickeln können ohne dass Pflanzen leiden.
  16. Welche praktischen Schritte sind nötig zur pH-Korrektur bei Topfpflanzen?
    Die pH-Korrektur bei Topfpflanzen erfolgt in systematischen Schritten. Zunächst muss der aktuelle pH-Wert gemessen werden - am besten mit digitalem pH-Meter oder Teststreifen an mehreren Stellen des Topfes. Bei zu hohem pH (über 7,5) kann Schwefel (1-2g pro Liter Substrat), saurer Torf oder spezieller Rhododendrondünger eingearbeitet werden. Auch regelmäßiges Gießen mit leicht angesäuertem Wasser (wenige Tropfen Essig pro Liter) hilft langfristig. Bei zu niedrigem pH (unter 5,5) wird vorsichtig Gartenkalk oder Algenkalk eingearbeitet (1-3g pro Liter Substrat). Wichtig: Änderungen schrittweise vornehmen, da zu schnelle pH-Schwankungen die Wurzeln schädigen können. Nach jeder Korrektur 2-3 Wochen warten und erneut messen. Bei größeren Abweichungen ist oft ein kompletter Substrataustausch sinnvoller. Die oberste Erdschicht (2-3 cm) austauschen und durch pH-angepasstes Substrat ersetzen ist eine schonende Alternative. Regelmäßige Kontrollen alle 2-3 Monate verhindern extreme Abweichungen.
  17. Stimmt es, dass häufiges Umtopfen den pH-Wert automatisch korrigiert?
    Häufiges Umtopfen korrigiert den pH-Wert nur bedingt und ist nicht automatisch eine Lösung für pH-Probleme. Beim Umtopfen wird meist frisches, pH-neutrales Substrat verwendet, was kurzfristig den pH-Wert normalisieren kann. Allerdings führt zu häufiges Umtopfen zu Stress bei den Pflanzen und stört das Wurzelwachstum. Die eigentlichen Ursachen für pH-Probleme - hartes Gießwasser, ungeeignete Dünger oder falsches Ausgangssubstrat - bleiben dabei unverändert. Ohne Korrektur dieser Faktoren verschiebt sich der pH-Wert nach dem Umtopfen wieder in die problematische Richtung. Sinnvoller ist es, die pH-Ursachen zu identifizieren und gezielt zu korrigieren: Regenwasser statt hartes Leitungswasser verwenden, pH-angepasste Dünger wählen oder das Substrat durch Beimischung von Kalk oder Schwefel langfristig zu optimieren. Umtopfen sollte nur bei notwendiger Substratverbesserung oder Platzproblemen erfolgen - meist alle 2-3 Jahre. Eine kontinuierliche pH-Kontrolle und gezielte Korrekturen sind deutlich effektiver als häufiges Umtopfen.
  18. Unterscheiden sich pH-Anforderungen bei Zimmerpflanzen je nach Herkunftsregion?
    Ja, die pH-Anforderungen von Zimmerpflanzen unterscheiden sich erheblich je nach ihrer Herkunftsregion und natürlichen Habitaten. Pflanzen aus tropischen Regenwäldern wie Farne, Bromelien oder Philodendron bevorzugen leicht saure Böden (pH 5,5-6,5), da Regenwaldböden durch Humusablagerungen natürlich sauer sind. Sukkulenten und Kakteen aus ariden Gebieten wie der Sonora-Wüste kommen mit alkalischeren Böden (pH 7,0-8,0) gut zurecht, da ihre Heimatstandorte oft kalkhaltig sind. Mediterrane Zimmerpflanzen wie Oleander, Zitruspflanzen oder Olivenbäume bevorzugen ebenfalls leicht alkalische Verhältnisse (pH 6,5-7,5). Epiphytische Pflanzen wie viele Orchideen benötigen sehr lockere, leicht saure Substrate (pH 5,5-6,5). Moorpflanzen wie Venusfliegenfallen oder Kannenpflanzen brauchen stark saure Bedingungen (pH 4,0-5,5). Diese Unterschiede resultieren aus Millionen Jahren Evolution und Anpassung an spezifische Bodenverhältnisse. Für erfolgreiches Zimmerpflanzen-Gärtnern ist es daher wichtig, die Herkunft der Pflanzen zu kennen und entsprechende Substrate zu verwenden.
  19. Wie unterscheidet sich Azidität von Alkalinität in der praktischen Gartenpflege?
    Azidität und Alkalinität beschreiben gegensätzliche Bodeneigenschaften mit unterschiedlichen Auswirkungen auf die Gartenpflege. Azidität (Säuregrad) liegt bei pH-Werten unter 7 vor, Alkalinität (Basizität) bei pH-Werten über 7. In sauren (aziden) Böden sind Spurenelemente wie Eisen, Mangan und Zink gut verfügbar, während Calcium und Magnesium schwer aufnehmbar sind. Azide Böden fördern das Wachstum von Rhododendren, Heidelbeeren und Hortensien. Bei extremer Azidität können schädliche Aluminiumkonzentrationen auftreten. Alkalische Böden bieten gute Calcium- und Magnesiumverfügbarkeit, blockieren aber oft Eisen und Phosphor, was zu Chlorose führt. Sie begünstigen mediterrane Pflanzen wie Lavendel und Kräuter. Praktisch bedeutet das: Azide Böden benötigen Kalkung zur pH-Anhebung, organische Düngung und weiche Bewässerung. Alkalische Böden brauchen Schwefel oder saure Dünger zur pH-Senkung und Eisendüngung. Die Pflanzenwahl sollte immer an den vorherrschenden pH-Charakter angepasst werden, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Bodenreaktion und Säuregrad bei der Pflanzenernährung?
    Bodenreaktion und Säuregrad sind eng verwandte Begriffe, haben aber unterschiedliche Bedeutungen in der Pflanzenernährung. Die Bodenreaktion ist der umfassendere Begriff und beschreibt alle chemischen Eigenschaften des Bodens, die die Nährstoffverfügbarkeit beeinflussen - einschließlich pH-Wert, Pufferkapazität, Kationen-Austauschkapazität und Salzgehalt. Der Säuregrad hingegen bezieht sich spezifisch auf den pH-Wert und die Konzentration von H+-Ionen im Boden. Während der Säuregrad durch eine einfache pH-Messung bestimmt wird, umfasst die Bodenreaktion komplexere Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Bodenmineralen, organischer Substanz und gelösten Ionen. In der Pflanzenernährung ist die gesamte Bodenreaktion entscheidend, da sie bestimmt, welche Nährstoffe in welcher Form und Menge verfügbar sind. Ein Boden kann beispielsweise einen optimalen pH-Wert haben, aber durch hohe Salzkonzentrationen oder ungünstige Kationen-Verhältnisse trotzdem problematisch für die Pflanzenernährung sein. Daher sollten neben dem pH-Wert auch andere Aspekte der Bodenreaktion berücksichtigt werden.
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