Pilzbefall an Bäumen erkennen und vorbeugen

Pilzbefall an Bäumen: Gefahr für unsere grünen Riesen

Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor einem majestätischen Baum, vielleicht einer alten Eiche. Man könnte meinen, nichts kann diesem Giganten etwas anhaben. Doch die Realität sieht leider anders aus. Pilze, so unscheinbar sie auch sein mögen, können selbst die stattlichsten Bäume zu Fall bringen.

Baumgesundheit im Fokus: Erkenntnisse zum Pilzbefall

  • Pilze spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, können aber auch zur Bedrohung werden
  • Frühzeitiges Erkennen von Pilzbefall ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung
  • Zu den häufigsten Pilzarten zählen Hallimasch, Zunderschwamm, Schuppiger Porling und Riesenporling
  • Typische Anzeichen sind Fruchtkörper, Veränderungen der Rinde, welkende Blätter und abgestorbene Äste

Gesunde Bäume für unser Ökosystem

Bäume sind wahre Multitalente in unserem Ökosystem. Sie produzieren nicht nur den lebensnotwendigen Sauerstoff, sondern speichern auch CO2, bieten zahlreichen Arten ein Zuhause und regulieren das lokale Klima. Wussten Sie, dass ein ausgewachsener Baum jährlich bis zu 100 kg Feinstaub aus der Luft filtern kann? In unseren Städten ist das eine unschätzbar wertvolle Leistung.

In Wäldern geht es noch faszinierender zu: Bäume bilden komplexe Netzwerke, kommunizieren miteinander und unterstützen sich gegenseitig mit Nährstoffen. Diese erstaunlichen Zusammenhänge unterstreichen, wie wichtig die Gesundheit unserer Bäume für das gesamte Ökosystem ist.

Pilzbefall: Bedrohung für Bäume

Viele Menschen denken bei Baumschäden sofort an Insekten oder Umweltverschmutzung. Die Gefahr durch Pilze wird dabei oft unterschätzt. Dabei können diese unscheinbaren Organismen Bäume ernsthaft schädigen und im schlimmsten Fall sogar zum Absterben bringen.

Pilze sind zwar ein wichtiger Teil unserer Ökosysteme und erfüllen eine wichtige Funktion beim Abbau organischen Materials. Doch wenn sie lebende Bäume befallen, kann das fatale Folgen haben. Je nach Pilzart und Zustand des Baumes kann ein Befall zu Wurzelfäule, Stammfäule oder Schäden in der Krone führen.

Grundlagen des Pilzbefalls bei Bäumen

Wie Pilze Bäume befallen

Pilze sind raffinierte Eindringlinge. Sie nutzen meist Wunden oder geschwächte Stellen, um in den Baum einzudringen. Das können Schnittstellen nach einem Rückschnitt sein, Risse durch Frostschäden oder Verletzungen durch Mähgeräte. Einmal im Baum, breitet sich das Myzel – das feine Geflecht des Pilzes – im Holz aus.

Interessanterweise haben verschiedene Pilzarten ihre Vorlieben: Manche befallen das Kernholz, andere das Splintholz oder die Rinde. Je nachdem, welcher Bereich betroffen ist, zeigen sich unterschiedliche Symptome. Besonders gefährlich wird es, wenn der Pilz das Kambium – die Wachstumsschicht zwischen Holz und Rinde – befällt. Das kann die Nährstoffversorgung des Baumes empfindlich stören.

Häufige Pilzarten und ihre Merkmale

Hallimasch (Armillaria spp.)

Der Hallimasch hat es besonders auf Nadelbäume abgesehen. Er schleicht sich über die Wurzeln ein und zerstört das Holz von innen heraus. Im Herbst verrät er sich durch honiggelbe Fruchtkörper am Stammfuß. Befallene Bäume zeigen oft eine schüttere Krone und können quasi über Nacht absterben.

Echter Zunderschwamm (Fomes fomentarius)

Dieser Pilz ist ein echter Überlebenskünstler. Er befällt vor allem Laubbäume wie Buchen oder Birken und seine hufeisenförmigen Fruchtkörper können jahrelang am Stamm wachsen. Der Zunderschwamm verursacht eine Weißfäule, die das Holz brüchig macht. Bei Sturm können befallene Bäume dann wie Streichhölzer brechen.

Schuppiger Porling (Polyporus squamosus)

Mit seinen auffälligen, fächerförmigen Fruchtkörpern ist der Schuppige Porling ein echter Hingucker. Er hat es auf Laubbäume abgesehen und verursacht eine Weißfäule im Stammholz. Interessant ist, dass er als Speisepilz bekannt ist – für Bäume kann er dennoch zur ernsten Gefahr werden.

Riesenporling (Meripilus giganteus)

Dieser Pilz macht seinem Namen alle Ehre: Seine Fruchtkörper können einen Durchmesser von bis zu einem Meter erreichen! Er befällt bevorzugt die Wurzeln von Laubbäumen und kann deren Standfestigkeit gefährden. Besonders problematisch ist er für alte Bäume in Parks oder an Straßen.

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Erkennen von Pilzbefall

Visuelle Symptome

Fruchtkörper am Stamm oder an Wurzeln

Die auffälligsten Zeichen eines Pilzbefalls sind zweifellos die Fruchtkörper, die viele als 'Schwammerl' kennen. Sie können in verschiedenen Formen auftreten: am Stamm, am Boden oder als Gruppe am Stammfuß. Wichtig zu wissen: Wenn Sie Fruchtkörper sehen, hat sich der Pilz in der Regel schon weit im Baum ausgebreitet.

Verfärbungen und Deformationen der Rinde

Manche Pilze hinterlassen ihre Spuren an der Rinde. Das können dunkle Verfärbungen, Risse oder Aufwölbungen sein. Bei der gefürchteten Rotfäule zeigt sich oft ein roter Schleimfluss am Stamm. Es lohnt sich, auf ungewöhnliche Wucherungen oder Verdickungen der Rinde zu achten.

Welke oder verfärbte Blätter

Wenn Pilze die Wasser- und Nährstoffversorgung des Baumes stören, kann sich das in der Krone bemerkbar machen. Die Blätter können vorzeitig vergilben, sich verfärben oder welken. Bei Nadelbäumen kann es zu verstärktem Nadelabwurf kommen. Es ist wichtig zu beobachten, ob einzelne Äste oder ganze Kronenbereiche betroffen sind.

Abgestorbene Äste oder Kronenteile

In fortgeschrittenen Stadien eines Pilzbefalls können ganze Äste oder Kronenteile absterben. Das zeigt sich durch kahle Bereiche in der sonst grünen Krone. Bei Laubbäumen bleiben oft vertrocknete Blätter an den toten Ästen hängen - ein trauriger Anblick. Solche Totäste können eine echte Gefahr darstellen und sollten entfernt werden.

Es ist von großer Bedeutung, Pilzbefall frühzeitig zu erkennen, um die Gesundheit unserer Bäume zu schützen. Als Gartenbesitzer oder Naturfreund können Sie einen wertvollen Beitrag leisten, indem Sie Ihre Bäume regelmäßig beobachten und bei Verdacht einen Fachmann hinzuziehen. Gesunde Bäume sind das Rückgrat unserer Umwelt und verdienen unsere volle Aufmerksamkeit und Pflege.

Pilzbefall bei Bäumen: Verborgene Anzeichen und fortschrittliche Diagnose

Während sichtbare Symptome oft der erste Hinweis auf einen Pilzbefall sind, gibt es auch subtilere Anzeichen, die leicht übersehen werden können. Als erfahrene Gärtnerin habe ich gelernt, dass man manchmal etwas tiefer graben muss, um die wahre Gesundheit eines Baumes zu beurteilen.

Versteckte Hinweise auf Pilzbefall

Oft verrät sich ein Pilzbefall durch Veränderungen, die man erst bei genauerer Untersuchung bemerkt:

  • Ein weicheres oder bröckeliges Gefühl beim Anklopfen des Stammes
  • Ungewöhnlich hohle Geräusche, wenn man gegen den Stamm klopft
  • Seltsame Verfärbungen im Holz bei Bohrproben
  • Eine faserige oder schwammige Struktur des Holzes

Interessanterweise produzieren viele Pilze charakteristische Gerüche. Ein muffiger oder pilziger Duft, besonders am Stammfuß, könnte auf einen Befall hindeuten. Manchmal riecht befallenes Holz sogar süßlich oder nach Alkohol - fast wie ein schlechter Wein!

Moderne Diagnosemethoden

Wenn der Verdacht auf einen Pilzbefall besteht, aber äußerlich nichts zu sehen ist, kommen fortschrittliche Untersuchungsmethoden ins Spiel.

Bohrkernentnahme: Ein Blick ins Innere

Bei dieser Methode wird eine kleine Probe aus dem Stamm entnommen. Der Bohrkern kann Aufschluss geben über:

  • Verfärbungen oder Zersetzung im Holz
  • Das Vorhandensein von Pilzmyzel
  • Veränderungen in der Holzdichte

Allerdings rate ich dringend davon ab, selbst zur Bohrmaschine zu greifen. Diese Prozedur sollte nur von Fachleuten durchgeführt werden, um den Baum nicht unnötig zu verletzen.

Schalltomographie: High-Tech für Bäume

Diese faszinierende Methode nutzt Schallwellen, um das Innere des Baumes zu untersuchen. Sensoren werden um den Stamm angebracht und senden Schallimpulse aus. Gesundes Holz leitet den Schall schneller als zersetztes - so können innere Fäulen oder Hohlräume erkannt werden, ohne den Baum zu verletzen. Es ist wie ein Ultraschall für Bäume!

Vorbeugende Maßnahmen: Ein gesunder Baum ist der beste Schutz

Um Bäume vor Pilzbefall zu schützen, ist es entscheidend, ihnen optimale Wachstumsbedingungen zu bieten und ihre Widerstandskraft zu stärken.

Den perfekten Standort schaffen

Bodenverbesserung: Das A und O

Ein gesunder Boden ist die Basis für vitale Bäume. Hier einige Tipps aus meiner Erfahrung:

  • Lockern Sie den Boden regelmäßig, um die Durchlüftung zu verbessern
  • Arbeiten Sie Kompost ein, um den Humusgehalt zu erhöhen
  • Mulchen Sie mit organischem Material - das schützt vor Austrocknung
  • Vermeiden Sie es, mit schweren Maschinen über die Wurzelbereiche zu fahren

Drainage und Belüftung: Keine Chance für Staunässe

Viele Pilzerkrankungen lieben Feuchtigkeit. Um dem entgegenzuwirken:

  • Legen Sie bei schweren Böden Drainagen an
  • Schütten Sie den Boden um den Stammfuß bei Senken auf
  • Entfernen Sie regelmäßig Laub und Geäst vom Boden

Richtige Baumpflege: Vorbeugen ist besser als Heilen

Fachgerechter Baumschnitt: Weniger ist oft mehr

Ein korrekter Schnitt ist entscheidend für die Baumgesundheit:

  • Entfernen Sie tote oder kranke Äste
  • Lichten Sie die Krone für bessere Luftzirkulation aus
  • Achten Sie auf glatte Schnitte, ohne die Rinde zu verletzen
  • Führen Sie Schnittmaßnahmen möglichst in der Vegetationsruhe durch

Ich erinnere mich noch gut an einen Fall, wo ein gut gemeinter, aber unsachgemäßer Schnitt zu starkem Pilzbefall führte. Daher mein Rat: Lassen Sie größere Schnittmaßnahmen von Fachleuten durchführen.

Wundversorgung: Erste Hilfe für Bäume

Offene Wunden sind wie offene Türen für Pilze. Eine schnelle Versorgung ist daher unerlässlich:

  • Glätten Sie die Wundränder mit scharfem Werkzeug
  • Entfernen Sie loses Rindengewebe
  • Bei großen Wunden: Tragen Sie Wundverschlussmittel auf

Stärkung der Baumgesundheit: Fit für die Zukunft

Ausgewogene Düngung: Die richtige Balance finden

Eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung stärkt die Abwehrkräfte des Baumes:

  • Lassen Sie eine Bodenanalyse durchführen, um den Nährstoffbedarf zu ermitteln
  • Verwenden Sie organische Dünger wie Kompost
  • Seien Sie vorsichtig mit stickstoffbetonter Düngung - sie kann Pilzwachstum fördern
  • Berücksichtigen Sie den spezifischen Bedarf der jeweiligen Baumart

Bewässerung in Trockenperioden: Durststrecken vermeiden

Wassermangel schwächt Bäume und macht sie anfälliger für Pilzbefall:

  • Wässern Sie lieber tiefgründig statt häufig oberflächlich
  • Bewässern Sie am frühen Morgen oder späten Abend
  • Nutzen Sie Gießsäcke für eine langsame Wasserabgabe
  • Beachten Sie den unterschiedlichen Wasserbedarf je nach Baumart und Alter

In meinem eigenen Garten habe ich hervorragende Erfahrungen mit Tröpfchenbewässerung gemacht. Sie spart nicht nur Wasser, sondern bringt es auch genau dorthin, wo es gebraucht wird - eine Win-Win-Situation für Baum und Gärtner!

Pilzbefall an Bäumen bekämpfen: Von sanft bis radikal

Wenn es um Pilzbefall an Bäumen geht, gibt es nicht die eine perfekte Lösung. Je nach Situation sind unterschiedliche Ansätze gefragt - manchmal sanft, manchmal eher resolut.

Mit Händen und Werkzeug gegen den Pilz

Oft ist der erste Schritt ganz handfest:

  • Befallene Teile entfernen: Hier gilt die Devise 'Lieber zu viel als zu wenig'. Schneiden Sie großzügig ins gesunde Holz, um sicherzugehen, dass Sie alle infizierten Bereiche erwischen.
  • Aushöhlen und Versiegeln: Bei Stammfäule kann es helfen, das kranke Holz im Inneren zu entfernen. Danach wird die Wunde versiegelt, damit der Pilz nicht weiterwandern kann.

Diese Methoden sind oft der Auftakt, bevor es an komplexere Maßnahmen geht.

Chemie gegen Pilze - mit Bedacht einsetzen

Manchmal führt kein Weg an chemischen Mitteln vorbei, aber sie sollten wirklich die letzte Option sein:

  • Systemische Fungizide: Diese Mittel werden vom Baum aufgenommen und bekämpfen den Pilz von innen. Gewissermaßen eine Chemotherapie für Bäume.
  • Kontaktfungizide: Sie bilden einen Schutzfilm auf der Oberfläche und verhindern, dass sich neue Pilzsporen festsetzen.

Vorsicht ist geboten: Der Einsatz von Fungiziden sollte Profis überlassen werden. Nicht nur wegen möglicher Umweltauswirkungen, sondern auch, weil die falsche Anwendung mehr schaden als nützen kann.

Die Natur als Verbündeter

Immer häufiger setzen Experten auf biologische Methoden - und die Ergebnisse sind vielversprechend:

  • Natürliche Gegenspieler: Dabei nutzt man die Tatsache, dass es für fast jeden Schädling einen natürlichen Feind gibt. Diese Antagonisten können den Befall eindämmen, ohne dem Baum zu schaden.
  • Mykorrhiza-Präparate: Sie stärken die Partnerschaft zwischen Baum und nützlichen Bodenpilzen. Das verbessert nicht nur die Nährstoffaufnahme, sondern macht den Baum auch widerstandsfähiger gegen Krankheiten.

Diese Ansätze sind oft schonender für Baum und Umwelt - allerdings braucht man manchmal etwas Geduld, bis sich Erfolge zeigen.

Alle Register ziehen: Integrierter Pflanzenschutz

In der Praxis hat sich gezeigt: Am effektivsten ist meist eine Kombination verschiedener Methoden. Beim integrierten Pflanzenschutz werden mechanische, chemische und biologische Verfahren clever kombiniert. Ziel ist es, den Pilzbefall möglichst umweltschonend in den Griff zu bekommen und gleichzeitig die Gesundheit des Baumes langfristig zu stärken.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein ganzheitlicher Ansatz oft die besten Ergebnisse liefert. Lassen Sie mich das an einem Beispiel verdeutlichen.

Aus der Praxis: Erfolgreich gegen Pilzbefall

Ein alter Apfelbaum und der hartnäckige Hallimasch

In einem Obstgarten in Süddeutschland zeigte ein betagter Apfelbaum alle Anzeichen eines Hallimasch-Befalls: Die Blätter waren gelb, die Rinde löste sich ab, und am Stammfuß wuchsen die typischen Fruchtkörper.

Der Gärtner ging die Sache systematisch an:

  • Zuerst wurden alle sichtbar befallenen Teile großzügig entfernt.
  • Der Boden um den Baum wurde gelockert und mit Antagonisten-Pilzen behandelt.
  • Die Schnittstellen bekamen eine Behandlung mit einem biologischen Wundverschlussmittel.
  • Im Wurzelbereich wurde eine Mykorrhiza-Lösung eingebracht, um den Baum zu stärken.

Das Ergebnis war beeindruckend: Der Baum erholte sich schneller als erwartet. Im nächsten Jahr trieb er kräftig aus und brachte sogar wieder Früchte hervor. Regelmäßige Kontrollen zeigten, dass der Hallimasch-Befall erfolgreich eingedämmt wurde.

Vorbeugen statt Heilen: Zunderschwämme im Stadtpark

In einem Stadtpark im Ruhrgebiet häuften sich die Probleme mit Zunderschwämmen an alten Buchen. Um weitere Bäume zu schützen, wurde ein präventives Programm auf die Beine gestellt:

  • Alle Bäume wurden regelmäßig auf erste Anzeichen eines Befalls untersucht.
  • Die Standortbedingungen wurden durch Bodenlockerung und gezielte Düngung verbessert.
  • Die Parkpfleger erhielten Schulungen, um Frühsymptome besser zu erkennen.
  • Mykorrhiza-Präparate kamen zum Einsatz, um die Baumgesundheit zu stärken.

Der Erfolg gab dem Ansatz recht: In den folgenden Jahren traten deutlich weniger neue Zunderschwamm-Befälle auf. Und wenn doch mal einer auftauchte, wurde er früh erkannt und behandelt.

Diese Beispiele zeigen eindrücklich, wie wichtig ein ganzheitlicher Ansatz bei der Bekämpfung von Pilzbefall an Bäumen ist. Durch die geschickte Kombination verschiedener Methoden und vorbeugender Maßnahmen lässt sich die Gesundheit unserer grünen Riesen nachhaltig verbessern. Es ist faszinierend zu sehen, wie widerstandsfähig Bäume sein können, wenn man ihnen nur die richtige Unterstützung gibt.

Rechtliche und ökologische Aspekte der Pilzbekämpfung

Wenn es um die Behandlung von Pilzbefall an Bäumen geht, stehen wir vor der Herausforderung, effektive Bekämpfung und Umweltschutz unter einen Hut zu bringen. Es ist ein Balanceakt, bei dem wir sowohl die gesetzlichen Vorgaben als auch die ökologischen Auswirkungen im Blick behalten müssen.

Gesetzliche Bestimmungen zum Einsatz von Fungiziden

Der Einsatz von Fungiziden ist kein Selbstläufer - er unterliegt strengen Regelungen. Nicht jedes Mittel hat grünes Licht, und oft sind bestimmte Auflagen zu beachten. Interessanterweise gelten für Hobbygärtner wie mich andere Vorschriften als für die Profis. Bei Zweifeln rate ich immer dazu, sich mit der zuständigen Behörde oder einem Fachmann kurzzuschließen.

In Naturschutzgebieten oder bei geschützten Baumarten wird die Luft noch dünner, was chemische Eingriffe angeht. Hier haben biologische Methoden oft die Nase vorn. Auch in Wasserschutzgebieten ist Fingerspitzengefühl gefragt, um keine unerwünschten Stoffe ins Grundwasser zu schicken.

Umweltauswirkungen verschiedener Behandlungsmethoden

Chemische Fungizide können bei falscher Anwendung dem Ökosystem auf die Füße treten. Sie machen keinen Unterschied zwischen Schadpilzen und nützlichen Bodenbewohnern. Zudem können Rückstände den Weg in Früchte oder Blätter finden und so in die Nahrungskette einsteigen.

Biologische Methoden sind meist umweltfreundlicher. Der Einsatz von Antagonisten oder Mykorrhiza-Präparaten fördert das natürliche Gleichgewicht. Auch mechanische Verfahren wie das Entfernen befallener Pflanzenteile sind unbedenklich, solange man das Schnittgut ordnungsgemäß entsorgt.

Der integrierte Pflanzenschutz mischt verschiedene Ansätze und versucht, den Chemikalieneinsatz auf ein Minimum zu reduzieren. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern beugt auch Resistenzen vor.

Zukunftsperspektiven im Kampf gegen Baumpilze

Die Forschung macht ständig Fortschritte im Bereich der Baumgesundheit. Neue Erkenntnisse eröffnen spannende Möglichkeiten für einen nachhaltigeren Umgang mit Pilzbefall.

Forschung zu resistenten Baumsorten

Züchter tüfteln an der Entwicklung widerstandsfähiger Baumarten. Durch gezielte Kreuzungen entstehen Sorten, die Pilzerkrankungen besser die Stirn bieten können. Das könnte den Einsatz von Fungiziden deutlich eindämmen.

Die Erforschung natürlicher Abwehrmechanismen von Bäumen liefert faszinierende Einblicke. Manche Baumarten produzieren Stoffe, die Pilzen das Leben schwer machen. Diese Substanzen könnten als Blaupause für neue, umweltfreundliche Pflanzenschutzmittel dienen.

Innovative Diagnose- und Behandlungsmethoden

Moderne Technik eröffnet neue Wege: Drohnen mit Spezialkameras können Pilzbefall schon früh aufspüren. Das ermöglicht eine rechtzeitige Behandlung und verhindert, dass sich der Befall ausbreitet.

Auch bei der Behandlung gibt es spannende Ansätze. Forscher experimentieren mit elektrischen Impulsen oder Ultraschall zur Pilzbekämpfung. Diese Methoden könnten eine Alternative zu herkömmlichen Fungiziden darstellen.

Die Gentechnik wirft weitere Möglichkeiten auf. Durch gezielte Eingriffe ins Erbgut könnten Bäume resistenter gegen Pilzbefall werden. Allerdings ist dieser Ansatz umstritten und bedarf weiterer Forschung und ethischer Diskussionen.

Ein Blick in die Zukunft unserer Bäume

Der Kampf gegen Pilzbefall an Bäumen bleibt eine knifflige Aufgabe. Wir haben verstanden, wie wichtig es ist, Pilzbefall früh zu erkennen und richtig anzupacken. Dabei müssen wir stets den Spagat zwischen effektiver Bekämpfung und Umweltschutz meistern.

Prävention ist das A und O. Durch kluge Standortwahl, fachgerechte Pflege und regelmäßige Checks können wir viel für die Baumgesundheit tun. Wenn der Pilz doch zuschlägt, haben wir verschiedene Pfeile im Köcher - von biologischen Verfahren bis zum gezielten Fungizideinsatz.

Die Forschung bastelt an effektiveren und umweltfreundlicheren Lösungen. Resistente Baumsorten und innovative Behandlungsmethoden könnten in Zukunft unser Vorgehen bei Pilzbefall grundlegend verändern.

Es liegt an uns allen, verantwortungsvoll mit unseren Bäumen umzugehen. Jeder kann durch achtsame Baumpflege und bewussten Umgang mit Chemikalien seinen Teil beitragen. So können hoffentlich auch unsere Enkel noch gesunde, vitale Bäume bestaunen.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Pilzbefall an Bäumen und warum ist er so gefährlich?
    Pilzbefall an Bäumen bezeichnet die Infektion lebender Bäume durch pathogene Pilzorganismen. Diese unscheinbaren Eindringlinge nutzen Wunden oder geschwächte Stellen, um in den Baum einzudringen und sich über das Myzel – das feine Pilzgeflecht – im Holz auszubreiten. Die Gefahr liegt in der schleichenden Zerstörung der Baumstruktur von innen heraus. Je nach Pilzart kann es zu Wurzelfäule, Stammfäule oder Schäden in der Krone kommen. Besonders kritisch wird es, wenn das Kambium – die Wachstumsschicht zwischen Holz und Rinde – befallen wird, da dies die lebenswichtige Nährstoffversorgung des Baumes unterbricht. Pilzbefall kann selbst majestätische, jahrhundertealte Bäume zum Absterben bringen und stellt damit eine ernste Bedrohung für unser Ökosystem dar. Die rechtzeitige Erkennung und Behandlung sind daher entscheidend für den Erhalt der Baumgesundheit.
  2. Welche Baumkrankheiten werden häufig durch Pilze verursacht?
    Zu den häufigsten pilzbedingten Baumkrankheiten gehören verschiedene Fäule-Arten, die durch charakteristische Pilzarten verursacht werden. Der Hallimasch (Armillaria spp.) befällt besonders Nadelbäume über die Wurzeln und führt zu Wurzelfäule, erkennbar an honiggelben Fruchtkörpern am Stammfuß. Der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) verursacht Weißfäule an Laubbäumen wie Buchen und Birken, seine hufeisenförmigen Fruchtkörper wachsen jahrelang am Stamm. Der Schuppige Porling (Polyporus squamosus) führt zu Stammfäule bei Laubbäumen und ist an seinen fächerförmigen Fruchtkörpern erkennbar. Der Riesenporling (Meripilus giganteus) befällt die Wurzeln und kann mit seinen bis zu einem Meter großen Fruchtkörpern die Standfestigkeit gefährden. Diese Pilzarten können je nach Befall verschiedene Krankheitsbilder auslösen, von Welke-Erscheinungen bis hin zu struktureller Schwächung des Baumes.
  3. Wie erkennt man Baumpilze und ihre typischen Symptome?
    Baumpilze lassen sich an verschiedenen charakteristischen Symptomen erkennen. Die auffälligsten Anzeichen sind Fruchtkörper – die sichtbaren 'Schwammerl' – die am Stamm, an Wurzeln oder am Boden erscheinen. Jedoch zeigt sich der Befall oft schon vorher durch subtilere Symptome: Verfärbungen und Risse in der Rinde, dunkle Flecken oder Aufwölbungen können erste Hinweise sein. In der Krone äußert sich Pilzbefall durch welkende oder vorzeitig verfärbte Blätter, verstärkten Nadelabwurf und abgestorbene Äste. Befallenes Holz klingt beim Anklopfen hohl oder dumpf und fühlt sich weich oder bröckelig an. Charakteristische Gerüche – muffig, pilzig oder süßlich – besonders am Stammfuß können ebenfalls auf Befall hindeuten. Bei Bohrproben zeigen sich Verfärbungen oder eine faserige, schwammige Holzstruktur. Wichtig: Wenn Fruchtkörper sichtbar sind, hat sich der Pilz meist bereits weit im Baum ausgebreitet.
  4. Warum sind moderne Diagnosemethoden bei Pilzbefall so wichtig?
    Moderne Diagnosemethoden sind bei Pilzbefall entscheidend, weil sie eine frühzeitige und präzise Erkennung ermöglichen, bevor sichtbare Schäden auftreten. Die Schalltomographie nutzt Schallwellen, um das Innere des Baumes zu untersuchen – gesundes Holz leitet Schall schneller als zersetztes, wodurch Fäulen oder Hohlräume erkannt werden können, ohne den Baum zu verletzen. Bohrkernentnahmen geben direkten Aufschluss über Verfärbungen, Pilzmyzel und Holzdichte im Stamminneren. Diese High-Tech-Methoden funktionieren wie ein 'Ultraschall für Bäume' und ermöglichen es, den Befall schon in frühen Stadien zu diagnostizieren. Eine rechtzeitige Erkennung ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung – je früher eingegriffen wird, desto besser sind die Heilungschancen. Ohne moderne Diagnostik würde man oft erst reagieren, wenn sich der Pilz bereits weit ausgebreitet hat und kostbare Behandlungszeit verloren ist. Diese Methoden schützen sowohl den Baum als auch die Investition in dessen Erhaltung.
  5. Welche biologischen Bekämpfungsansätze gibt es gegen Holzpilze?
    Biologische Bekämpfungsansätze gegen Holzpilze nutzen die natürlichen Abwehrmechanismen und Konkurrenzverhältnisse in der Natur. Antagonisten-Pilze spielen dabei eine Schlüsselrolle – diese nützlichen Mikroorganismen verdrängen schädliche Pilze durch Konkurrenz um Nährstoffe und Lebensraum. Mykorrhiza-Präparate stärken die natürliche Partnerschaft zwischen Baumwurzeln und symbiotischen Pilzen, was die Nährstoffaufnahme verbessert und die Widerstandskraft gegen pathogene Pilze erhöht. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de bieten spezialisierte biologische Präparate für die nachhaltige Baumpflege. Diese Ansätze fördern das natürliche Gleichgewicht im Boden und schaffen ein Umfeld, das nützliche Mikroorganismen begünstigt. Biologische Methoden sind umweltschonend, belasten weder Boden noch Grundwasser und beugen Resistenzbildungen vor. Sie erfordern zwar etwas Geduld, führen aber zu nachhaltigen Erfolgen und stärken langfristig die Baumgesundheit. Der integrierte Ansatz kombiniert diese biologischen Methoden oft mit mechanischen Maßnahmen für optimale Ergebnisse.
  6. Worin unterscheiden sich Hallimasch und Zunderschwamm?
    Hallimasch und Zunderschwamm unterscheiden sich grundlegend in ihrer Wirtspräferenz, Erscheinung und Schadensweise. Der Hallimasch (Armillaria spp.) befällt bevorzugt Nadelbäume und dringt über die Wurzeln ein, wo er sich unterirdisch ausbreitet. Seine charakteristischen honiggelben, büschelförmigen Fruchtkörper erscheinen im Herbst am Stammfuß. Er verursacht Wurzelfäule und kann Bäume schlagartig zum Absterben bringen – oft zeigen befallene Bäume eine schüttere Krone und sterben 'über Nacht' ab. Der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) hingegen befällt hauptsächlich Laubbäume wie Buchen oder Birken. Seine hufeisenförmigen, mehrjährigen Fruchtkörper wachsen konsolenartig am Stamm und können jahrelang bestehen bleiben. Er verursacht Weißfäule im Stammholz, die das Holz zunehmend brüchig macht. Während Hallimasch oft zum schnellen Tod führt, schwächt der Zunderschwamm den Baum langsam, bis er bei Sturm wie ein Streichholz bricht.
  7. Stammfäule oder Wurzelfäule - welche Unterschiede gibt es?
    Stammfäule und Wurzelfäule unterscheiden sich erheblich in Lokalisation, Symptomen und Auswirkungen auf die Baumstabilität. Wurzelfäule befällt das unterirdische Wurzelsystem und wird oft durch Pilze wie Hallimasch verursacht. Sie zeigt sich durch schüttere Kronen, vorzeitige Blattverfärbung und kann zum plötzlichen Absterben führen, da die Nährstoff- und Wasserversorgung unterbrochen wird. Befallene Bäume entwickeln oft keine ausreichende Verankerung und können bei Sturm umfallen. Stammfäule hingegen betrifft den oberirdischen Stamm und wird durch Pilze wie Zunderschwamm oder Schuppigen Porling verursacht. Sie äußert sich durch Fruchtkörper am Stamm, Rindenveränderungen und macht das Holz zunehmend brüchig. Die Gefahr liegt hier im Stammbruch – der Baum kann in luftiger Höhe brechen. Während bei Wurzelfäule oft der gesamte Baum umfällt, bricht bei Stammfäule meist nur der obere Teil. Beide Fäule-Arten erfordern unterschiedliche Behandlungsansätze und Sicherheitsmaßnahmen.
  8. Können befallene Bäume durch Pilze tatsächlich wie Streichhölzer brechen?
    Ja, durch Pilzbefall geschwächte Bäume können tatsächlich wie Streichhölzer brechen – ein beeindruckendes und zugleich besorgniserregendes Phänomen. Dies geschieht besonders bei Weißfäule, die durch Pilze wie den Zunderschwamm verursacht wird. Diese Pilzart zersetzt systematisch die Holzstruktur, indem sie sowohl Lignin als auch Zellulose abbauen. Das Holz verliert dadurch seine mechanischen Eigenschaften und wird zunehmend brüchig und instabil. Bei Sturm oder sogar bei geringen Belastungen können solche Bäume dann überraschend und mit wenig Vorwarnung brechen – oft in beträchtlicher Höhe. Besonders gefährlich ist dies in städtischen Bereichen, Parks oder entlang von Straßen, wo brechende Äste oder Stämme Menschen und Sachschäden verursachen können. Die Bruchstelle zeigt oft das charakteristische weißliche, faserige Aussehen der Weißfäule. Diese dramatische Schwächung der Holzstruktur unterstreicht, warum regelmäßige Baumkontrollen und frühzeitige Behandlung von Pilzbefall so wichtig sind.
  9. Wo kann man professionelle Pilzbekämpfung für Bäume beauftragen?
    Professionelle Pilzbekämpfung für Bäume kann bei verschiedenen Fachbetrieben beauftragt werden. Zertifizierte Baumpfleger und Baumsachverständige bieten umfassende Diagnoseleistungen und Behandlungen an. Gartenbaubetriebe mit Spezialisierung auf Gehölzpflege verfügen oft über moderne Diagnosegeräte wie Schalltomographie-Systeme. Forstbetriebe und spezialisierte Baumkliniken bieten ebenfalls professionelle Services. Bei der Auswahl sollten Sie auf Zertifizierungen achten – etwa der European Tree Care Standards oder ISA-Qualifikationen. Erfahrene Gartenfachhändler wie samen.de können oft kompetente Partnerbetriebe in Ihrer Region vermitteln und führen professionelle Behandlungsmittel für die Nachsorge. Kommunale Grünflächenämter arbeiten meist mit bewährten Fachbetrieben zusammen und können Empfehlungen aussprechen. Wichtig ist die Kombination aus fundierter Diagnose und fachgerechter Behandlung. Seriöse Anbieter erstellen detaillierte Befundberichte und Behandlungspläne. Online-Portale für Garten- und Baumpflege helfen bei der regionalen Suche nach qualifizierten Experten.
  10. Welche Fungizide sind für die Behandlung von Baumkrankheiten geeignet?
    Für die Behandlung pilzbedingter Baumkrankheiten stehen verschiedene Fungizid-Kategorien zur Verfügung, die je nach Einsatzbereich unterschiedlich wirken. Systemische Fungizide werden vom Baum aufgenommen und bekämpfen den Pilz von innen – eine Art 'Chemotherapie für Bäume'. Kontaktfungizide bilden einen schützenden Film auf der Oberfläche und verhindern Neuinfektionen durch Pilzsporen. Kupferbasierte Präparate gelten als bewährte Standardmittel, während moderne Wirkstoffe wie Propiconazol oder Tebuconazol gezielt gegen spezifische Pilzarten eingesetzt werden. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de führen professionelle Fungizide und beraten zur sachgerechten Anwendung. Wichtig: Der Einsatz von Fungiziden unterliegt strengen gesetzlichen Bestimmungen und sollte Fachleuten überlassen werden. In Naturschutzgebieten oder bei geschützten Baumarten gelten besondere Auflagen. Die Auswahl des richtigen Mittels hängt von der Pilzart, dem Befallsstadium und den Standortbedingungen ab. Biologische Alternativen gewinnen zunehmend an Bedeutung und sollten bevorzugt werden.
  11. Wie funktioniert die Kommunikation zwischen Bäumen über Pilznetzwerke?
    Die Kommunikation zwischen Bäumen über Pilznetzwerke funktioniert durch das sogenannte 'Wood Wide Web' – ein faszinierendes unterirdisches Netzwerk aus Mykorrhiza-Pilzen. Diese symbiotischen Pilze verbinden die Wurzeln verschiedener Bäume miteinander und schaffen ein komplexes Kommunikationssystem. Über dieses Netzwerk können Bäume Nährstoffe austauschen – ein gesunder Baum kann einem schwächeren Artgenossen Zucker oder Mineralien zukommen lassen. Noch erstaunlicher ist der Informationsaustausch: Bäume warnen sich gegenseitig vor Schädlingen oder Krankheiten durch chemische Signale, die über das Pilznetzwerk übertragen werden. Mutterbäume versorgen ihre Setzlinge gezielt mit Nährstoffen und Schutz. Das Netzwerk fungiert als biologisches Internet, das Ressourcen intelligent verteilt und das Überleben des gesamten Waldökosystems sichert. Diese Erkenntnisse revolutionieren unser Verständnis von Wäldern als Superorganismen und unterstreichen die Bedeutung gesunder Mykorrhiza-Beziehungen für die Baumgesundheit.
  12. Welche Rolle spielen Antagonisten bei der natürlichen Pilzabwehr?
    Antagonisten spielen eine entscheidende Rolle bei der natürlichen Pilzabwehr und sind die 'guten Kämpfer' im Mikrouniversum des Bodens. Diese nützlichen Mikroorganismen – hauptsächlich Bakterien und Pilze – verdrängen schädliche Pilze durch verschiedene Mechanismen. Sie konkurrieren um Nährstoffe und Lebensraum, wodurch pathogene Pilze förmlich 'ausgehungert' werden. Viele Antagonisten produzieren antimikrobielle Substanzen, die das Wachstum schädlicher Pilze hemmen oder sie direkt abtöten. Einige Arten parasitieren sogar die Schädlinge und zerstören sie von innen. Trichoderma-Arten beispielsweise sind besonders effektive Antagonisten gegen Wurzelfäule-Erreger. Die natürliche Pilzabwehr funktioniert wie ein biologisches Gleichgewichtssystem – je vielfältiger die Antagonisten-Population, desto stabiler ist der Schutz. Spezialisierte Gartenfachgeschäfte wie samen.de bieten Antagonisten-Präparate zur gezielten Bodenverbesserung. Diese biologischen Helfer arbeiten nachhaltiger als Chemikalien und stärken langfristig das natürliche Abwehrsystem des Bodens ohne Nebenwirkungen.
  13. Wie entwickeln Pilze Resistenzen gegen chemische Behandlungen?
    Pilze entwickeln Resistenzen gegen chemische Behandlungen durch verschiedene evolutionäre Anpassungsmechanismen, die ihre Überlebensfähigkeit sichern. Genetische Mutationen können zur Produktion von Enzymen führen, die Fungizide abbauen oder unwirksam machen. Pilze können ihre Zellwände verstärken, um das Eindringen der Wirkstoffe zu verhindern, oder Transportproteine entwickeln, die die Chemikalien aktiv aus der Zelle pumpen. Besonders problematisch ist die Veränderung der Zielstrukturen – wenn sich die Angriffspunkte der Fungizide durch Mutationen verändern, verlieren diese ihre Wirksamkeit. Die hohe Vermehrungsrate und genetische Variabilität von Pilzen beschleunigt diesen Prozess erheblich. Wiederholte Anwendung derselben Wirkstoffe verstärkt den Selektionsdruck und begünstigt resistente Stämme. Dieses Problem unterstreicht die Bedeutung des integrierten Pflanzenschutzes, der verschiedene Bekämpfungsmethoden kombiniert. Biologische Ansätze und Wirkstoffrotation können der Resistenzentwicklung entgegenwirken und die Wirksamkeit chemischer Behandlungen länger erhalten.
  14. Warum ist das Kambium für die Baumgesundheit so entscheidend?
    Das Kambium ist für die Baumgesundheit von fundamentaler Bedeutung, da es die lebenswichtige Wachstumsschicht des Baumes darstellt. Diese dünne Zellschicht zwischen Holz und Rinde ist das 'Herz' des Baumstoffwechsels – hier findet die Zellteilung statt, die neues Holz nach innen und neue Rinde nach außen bildet. Durch das Kambium fließen alle Nährstoffe und das Wasser, die der Baum zum Überleben benötigt. Es fungiert als biologische Autobahn, die Blätter mit Wurzeln verbindet. Wird das Kambium durch Pilzbefall, Verletzungen oder Krankheiten geschädigt, ist die Nährstoffversorgung unterbrochen – der Baum kann oberhalb der Schadensstelle absterben. Besonders gefährlich sind ringförmige Kambium-Schäden, die den kompletten Nährstofffluss unterbinden. Selbst kleine Verletzungen können Eintrittspforten für Pilze schaffen. Deshalb ist der Schutz des Kambiums durch fachgerechte Schnitte, Wundversorgung und Vermeidung mechanischer Schäden so wichtig. Gesundes Kambium bedeutet vitalen Baum – geschädigtes Kambium kann das Todesurteil sein.
  15. Wie führt man eine ordnungsgemäße Wundversorgung bei Bäumen durch?
    Eine ordnungsgemäße Wundversorgung bei Bäumen ist entscheidend, um Pilzinfektionen zu verhindern und die Heilung zu fördern. Zunächst müssen die Wundränder mit scharfem, sauberem Werkzeug geglättet werden – ausgefranste Stellen bieten Pilzen ideale Angriffsflächen. Loses Rindengewebe sollte vorsichtig entfernt werden, ohne gesunde Bereiche zu beschädigen. Das Kambium – die lebenswichtige Wachstumsschicht – darf dabei nicht verletzt werden. Bei größeren Wunden empfiehlt sich die Behandlung mit Wundverschlussmitteln, die eine Barriere gegen Pilzsporen bilden. Erfahrene Gartenfachhändler wie samen.de führen professionelle Wundverschlussmittel für verschiedene Einsatzbereiche. Die Schnittfläche sollte leicht geneigt sein, damit Regenwasser ablaufen kann. Werkzeuge müssen zwischen den Bäumen desinfiziert werden, um keine Krankheitserreger zu übertragen. Nach der Behandlung sollte die Wunde regelmäßig kontrolliert werden. Moderne biologische Wundverschlussmittel fördern die natürlichen Heilungsprozesse und sind umweltschonender als traditionelle Präparate.
  16. Welche vorbeugenden Maßnahmen schützen Bäume vor Pilzbefall?
    Vorbeugende Maßnahmen sind der beste Schutz vor Pilzbefall und beginnen mit der Schaffung optimaler Standortbedingungen. Eine gute Bodendrainage verhindert Staunässe, die viele Pilzkrankheiten begünstigt. Regelmäßige Bodenlockerung und die Einarbeitung von Kompost verbessern die Bodenstruktur und fördern nützliche Mikroorganismen. Die Kronenpflege spielt eine zentrale Rolle – durch gezieltes Auslichten wird die Luftzirkulation verbessert und das feuchtwarme Klima reduziert, das Pilze lieben. Fachgerechte Schnitte mit sauberen, glatten Schnittstellen minimieren Eintrittspforten für Erreger. Eine ausgewogene Düngung stärkt die natürlichen Abwehrkräfte des Baumes, ohne ihn durch Stickstoffüberschuss anfällig zu machen. Spezialisierte Gartenshops wie samen.de bieten Mykorrhiza-Präparate zur Stärkung der Baumvitalität. Mulchen schützt die Wurzeln und reguliert die Bodenfeuchtigkeit. Regelmäßige Baumkontrollen ermöglichen frühzeitiges Erkennen von Problemen. Die Vermeidung mechanischer Verletzungen durch Rasenmäher oder Bauarbeiten ist ebenfalls wichtig.
  17. Stimmt es, dass alle Pilze an Bäumen schädlich sind?
    Nein, keineswegs sind alle Pilze an Bäumen schädlich – im Gegenteil, viele sind sogar lebenswichtig für die Baumgesundheit. Pilze lassen sich in drei Hauptkategorien unterteilen: Parasitäre Pilze sind die eigentlichen Schädlinge, die lebende Bäume befallen und schwächen. Saprophytische Pilze ernähren sich von totem organischen Material und erfüllen wichtige Recycling-Funktionen im Ökosystem – sie sind neutral bis nützlich. Die dritte und besonders wichtige Gruppe sind die symbiotischen Mykorrhiza-Pilze, die lebenswichtige Partnerschaften mit Baumwurzeln eingehen. Diese 'guten' Pilze verbessern die Nährstoff- und Wasseraufnahme erheblich, schützen vor schädlichen Mikroorganismen und erweitern das effektive Wurzelsystem um das Hundertfache. Etwa 95% aller Pflanzenarten sind auf Mykorrhiza angewiesen. Selbst einige Fruchtkörper am Baum können harmlos sein oder sogar anzeigen, dass der Baum bereits abgestorben ist. Die Kunst liegt darin, schädliche von nützlichen oder harmlosen Pilzen zu unterscheiden – eine Aufgabe für Fachleute.
  18. Welche Pilzkrankheiten treten in verschiedenen Jahreszeiten auf?
    Pilzkrankheiten an Bäumen zeigen eine deutliche saisonale Verteilung, die von Witterungsbedingungen und Pilzbiologie abhängt. Im Frühjahr, wenn die Bäume austreiben und die Luftfeuchtigkeit hoch ist, treten häufig Blattfleckenkrankheiten und Mehltau-Arten auf. Die feuchte Witterung begünstigt Sporenverbreitung und -keimung. Der Sommer bringt bei anhaltend feuchten Bedingungen Verstärkung von Stammfäulen und Wurzelkrankheiten. Besonders nach regenreichen Perioden können sich latente Infektionen manifestieren. Der Herbst ist die Hauptsaison für die Fruchtkörperbildung vieler Baumpilze – jetzt werden Hallimasch, Zunderschwamm und andere Arten sichtbar. Die kühle, feuchte Witterung aktiviert die Sporenproduktion. Im Winter sind die meisten Pilze weniger aktiv, aber Frostschäden können neue Eintrittspforten schaffen. Wurzelfäule-Erreger bleiben auch bei niedrigen Temperaturen aktiv. Das Verständnis dieser saisonalen Muster hilft bei der gezielten Überwachung und rechtzeitigen Behandlung von Pilzinfektionen.
  19. Was unterscheidet parasitäre Pilze von Saprophyten?
    Parasitäre Pilze und Saprophyten unterscheiden sich grundlegend in ihrer Lebensweise und Auswirkung auf Bäume. Parasitäre Pilze befallen lebende, gesunde Bäume und entziehen ihnen aktiv Nährstoffe, wodurch sie den Wirt schwächen oder sogar töten können. Sie dringen über Wunden oder natürliche Öffnungen ein und breiten sich im lebenden Gewebe aus. Beispiele sind Hallimasch, Zunderschwamm oder Rostpilze. Diese 'echten Feinde' verursachen Krankheitssymptome und können erhebliche Schäden anrichten. Saprophytische Pilze hingegen sind die 'Recycler' des Ökosystems – sie ernähren sich ausschließlich von totem organischen Material wie abgefallenen Blättern, totem Holz oder absterbenden Pflanzenteilen. Sie erfüllen wichtige ökologische Funktionen, indem sie organisches Material abbauen und Nährstoffe für neue Pflanzen verfügbar machen. Viele Pilze können je nach Umständen beide Lebensweisen zeigen – sie beginnen als Parasiten und werden nach dem Tod des Wirts zu Saprophyten. Diese Unterscheidung ist wichtig für die Bewertung der Gefährlichkeit und Behandlungsnotwendigkeit.
  20. Wie unterscheidet sich Holzfäule von anderen Baumschäden?
    Holzfäule unterscheidet sich deutlich von anderen Baumschäden durch ihre charakteristische Entstehung und Auswirkung auf die Holzstruktur. Während mechanische Schäden wie Astbruch oder Rindenverletzungen äußerlich sichtbare, lokale Beschädigungen darstellen, wirkt Holzfäule von innen heraus und zersetzt systematisch die Holzsubstanz. Es gibt drei Haupttypen: Braunfäule baut Zellulose ab und hinterlässt braunes, würfelförmig aufbrechendes Holz. Weißfäule zersetzt sowohl Lignin als auch Zellulose und führt zu weißlichem, faserförmigem Holz. Moderfäule tritt bei hoher Feuchtigkeit auf und verursacht oberflächliche Erweichung. Im Gegensatz zu Insektenschäden, die meist Bohrlöcher oder Fraßgänge hinterlassen, verändert Holzfäule die gesamte Holzstruktur. Trockenschäden oder Frostschäden zeigen andere Symptommuster wie Rindenrisse oder Welke. Holzfäule ist oft erst spät erkennbar, wenn Fruchtkörper erscheinen oder das Holz bereits erheblich geschwächt ist. Die fortschreitende Zersetzung macht sie besonders gefährlich für die Baumstatik.
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