Rasen neu anlegen: So geht’s
Eine saftig, grüne Rasenfläche wünschen sich viele Gartenbesitzer. Wenn Sie einen Rasen neu anlegen möchten, haben Sie zwei Möglichkeiten. Entweder Sie greifen auf fertigen Rollrasen zurück oder Sie säen den Rasen ein.
Rollrasen: schnell, aber nicht nachhaltig!
Ein Rollrasen sieht direkt nach dem Verlegen schon gut aus, er spült nicht weg, ist schnell nutzbar und kann ganz unkompliziert das ganze Jahr über verlegt werden. Dafür kostet er einiges, ein einfacher Spiel- und Sportrollrasen kostet etwa 5,50 € pro Quadratmeter, Transport und Verlegen kosten extra. Wenn Sie den Rollrasen selbst verlegen möchten, dann machen Sie sich auf eine anstrengende und schweißtreibende Arbeit gefasst.
Manchmal kommt es vor, dass der teure Rollrasen nicht gut mit dem Boden akklimatisiert. Der Rollrasen wird mitsamt der Erde abgeschält, aufgerollt und verlegt. Bei zu langer Wartezeit nehmen die Wurzeln Schaden und faulen. Aber auch an schwierigen Standorten, wie sehr leichten oder sehr schweren Böden tut sich der Rollrasen mit der Anpassung schwer.
Der Anbau von Rollrasen verschlingt enorme Wassermengen und ist problematisch. Für uns steht daher fest: Wir legen unseren Rasen mit Saatgut an!
Die Bodenvorbereitung
Der beste Zeitpunkt um einen Rasen neu anzulegen ist das Frühjahr und der Herbst. Zunächst wird der Boden gelockert, stauwassergefährdete Böden werden mit Sand abgemagert. Überprüfen Sie den pH-Wert, für Rasen ist ein pH-Wert zwischen 5,5 und 7,5 ideal. Sandige Böden sollten im Bereich von 5,5 und 6,5 liegen, schwere tonige und lehmige Böden im Bereich von 6,5 bis 7,5.
Bringen Sie einen langsam wirkenden Rasendünger ein. Nutzen Sie nur einen speziellen Rasendünger mit Langzeitwirkung. Greifen Sie keinesfalls auf günstiges Blaukorn zurück, der hohe Stickstoffgehalt würde die Keimung der Rasensamen hemmen.
Wurzeln, Unkräuter und größere Steine müssen sorgsam entfernt werden. Die durch das Lockern des Bodens entstandene Unebenheiten werden mit dem Rechen glattgezogen und anschließend muss der Boden gewalzt und wieder rückverfestigt werden.
Tipp: Mit einer Motorhacke und einer Walze geht die Arbeit viel schneller und besser. Für das einmalige Anlegen einer Rasenfläche können Sie sich die Geräte im Baumarkt ausleihen.
Den richtigen Rasensamen auswählen
Die Auswahl der Rasensamen muss gut überlegt sein. Es gibt spezielle Regelsaatmischungen (RSM) für unterschiedliche Einsatzgebiete. Wählen Sie die Mischung aus, die zu Ihren Bedürfnissen und zu dem Standort passt, ansonsten wächst der Rasen nur lückig und Unkräuter können sich breit machen. Setzen Sie bei Rasensamen unbedingt auf Qualität. Suchen Sie auf der Verpackung die Abkürzung RSM, dann können Sie sicher sein, dass nur speziell gezüchtete Grassorten enthalten sind und die Keimfähigkeit mindestens so hoch ist, wie gesetzlich gefordert.
Die Aussaat
Warten Sie für die Aussaat einen recht windstillen Tag ab. Lesen Sie unbedingt die Packungsbeschreibung und halten Sie sich an die angegebene Saatdichte. Zu dicht gesäter Rasen leidet unter Konkurrenzdruck, währen lückig gesäter Rasen keine einheitliche Grasnarbe bildet. Am besten gelingt die Aussaat mit einem Streuwagen, alternativ können Sie die Samen auch mit der Hand gleichmäßig auf der Fläche verteilen.
Harken Sie die Rasensamen mithilfe von einem Rechen oberflächlich ein und gehen Sie erneut mit der Walze über die Fläche.
Die richtige Pflege
Nachdem der Rasen eingesät wurde, muss der Boden ständig feucht gehalten werden. Die jungen Keimlinge sind sehr empfindlich gegenüber Trockenheit. Eine unregelmäßige Wasserversorgung während der Keimung und der Zeit bis zur ersten Mahd resultiert in Wachstumsproblemen, die später nur schwer wieder ausgeglichen werden können. Je nach Witterung muss alle zwei bis drei Tage gewässert werden.
Sobald das Gras etwa zehn bis zwölf Zentimeter hoch ist, kann das erste Mal gemäht werden. Schleifen und reinigen Sie vorher die Rasenmesser, damit die zarten Pflanzen sauber abgeschnitten und nicht herausgerissen werden. Schneiden Sie nur fünf Zentimeter tief, denn noch hat der Rasen kaum Reserven in den Wurzeln eingelagert.
Wann darf der Rasen betreten werden?
Nach zwei bis drei Monaten ist der Rasen stark genug, dass er gelegentlich betreten werden kann. Richtig strapazierfähig ist er erst nach einem Jahr, dafür bleibt er bei richtiger Pflege viele Jahre lang schön und grün. Die Geduld mit einem Rasen, den man aus Samen angelegt hat, wird mit Wiederstandfähigkeit, Angepasstheit und Langlebigkeit belohnt.