Rhabarber für Anfänger: Die wichtigsten Tipps

Rhabarber: Ein unterschätzter Frühlingsbote im Garten

Rhabarber ist wirklich ein faszinierendes Gemüse, das den Frühling in unsere Gärten bringt und uns Gärtnern eine Menge Freude bereitet. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf diesen vielseitigen Gartenbegleiter werfen.

Rhabarber auf einen Blick

  • Erfreulich pflegeleicht und ertragreich
  • Gedeiht bestens an sonnigen bis halbschattigen Plätzen
  • Mag nährstoffreichen, lockeren Boden
  • Erntezeit von April bis in den Juni hinein
  • Vielseitig in der Küche einsetzbar

Was macht Rhabarber so besonders?

Botanisch gesehen gehört Rhabarber (Rheum rhabarbarum) zur Familie der Knöterichgewächse. Mit seinen beeindruckenden Blättern und saftigen Stielen ist er ein echter Hingucker im Garten. Interessanterweise wird er oft als Obst verwendet, obwohl er botanisch betrachtet ein Gemüse ist.

Die essbaren Teile sind die Blattstiele, die je nach Sorte in verschiedenen Farbtönen von Grün über Rosa bis hin zu Rot daherkommen können. Geschmacklich überrascht Rhabarber mit einer säuerlich-herben Note, wobei die roten Sorten oft etwas milder schmecken als ihre grünen Verwandten.

Warum sich der Anbau von Rhabarber lohnt

Es gibt viele gute Gründe, Rhabarber im eigenen Garten anzubauen:

  • Unkompliziert: Einmal gepflanzt, kommt er Jahr für Jahr wieder
  • Früher Erntestart: Liefert bereits im Frühjahr frisches Gemüse
  • Vielseitig verwendbar: Von Kuchen über Kompott bis hin zu Marmelade
  • Gesundheitsbooster: Reich an Vitaminen und Mineralstoffen
  • Optisch ansprechend: Die großen Blätter sind ein echter Blickfang

Ich bin seit Jahren begeisterte Rhabarber-Anbauerin und schätze besonders, dass ich schon im April ernten kann, wenn sonst noch nicht viel im Garten los ist. Es ist jedes Mal eine Freude, die ersten zarten Stiele zu entdecken.

Ein Streifzug durch die Geschichte des Rhabarbers

Rhabarber hat eine faszinierende Reise hinter sich:

  • Ursprünglich stammt er aus den Weiten Asiens
  • Schon 2700 v. Chr. wurde er in China als Heilpflanze geschätzt
  • Im 18. Jahrhundert fand er seinen Weg als Gemüse nach Europa
  • Zunächst galt er als exotische Zierpflanze in europäischen Gärten
  • Ab dem 19. Jahrhundert eroberte er dann auch die Küchen

Es ist spannend zu sehen, wie sich die Verwendung von Rhabarber im Laufe der Zeit gewandelt hat. Anfangs nur als Medizin genutzt, hat er sich zu einem beliebten Nahrungsmittel entwickelt. Heute ist er aus unseren Gärten und Küchen kaum noch wegzudenken.

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Der perfekte Platz für Rhabarber

Wo fühlt sich Rhabarber am wohlsten?

Rhabarber bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Zwar kommt er auch mit Schatten zurecht, produziert dort aber weniger Ernte. Ein windgeschützter Platz ist wichtig, da die großen Blätter sonst leicht beschädigt werden können.

In meinem eigenen Garten habe ich den Rhabarber am Rand des Gemüsebeets angesiedelt. Dort bekommt er genügend Sonne, steht aber den kleineren Pflanzen nicht im Weg. Diese Lösung hat sich bei mir bestens bewährt.

Was Rhabarber vom Boden erwartet

Der ideale Boden für Rhabarber sollte folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Tiefgründig und locker sein
  • Reich an Humus und Nährstoffen
  • Feucht, aber nicht staunass
  • Einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 (leicht sauer) haben

Rhabarber ist ein Nährstoff-Liebhaber. Wenn Sie einen schweren, lehmigen Boden haben, empfiehlt es sich, diesen vor der Pflanzung mit Sand und Kompost zu verbessern. Das erhöht die Durchlässigkeit und schafft optimale Bedingungen.

So bereiten Sie den Boden richtig vor

Eine gründliche Bodenvorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg. Hier die wichtigsten Schritte:

  • Boden 40-50 cm tief umgraben
  • Steine und hartnäckige Wurzelunkräuter entfernen
  • Großzügig reifen Kompost einarbeiten (etwa 3-4 Liter pro m²)
  • Bei Bedarf den pH-Wert mit etwas Kalk anpassen
  • Den Boden gut durchfeuchten

Ich kann aus Erfahrung sagen, dass sich die Mühe bei der Bodenvorbereitung wirklich auszahlt. Meine Rhabarberpflanzen wachsen seit Jahren kräftig und beschenken mich jedes Frühjahr mit einer reichen Ernte. Das verdanke ich nicht zuletzt der sorgfältigen Vorbereitung zu Beginn.

Mit der richtigen Standortwahl und einer gründlichen Bodenvorbereitung schaffen Sie die besten Voraussetzungen für gesunde, ertragreiche Rhabarberpflanzen. Diese werden Sie dann viele Jahre lang mit leckeren Stangen verwöhnen und Ihren Garten bereichern.

Rhabarber pflanzen: Der richtige Zeitpunkt und bewährte Methoden

Die Pflanzung von Rhabarber ist entscheidend für einen erfolgreichen Anbau. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, wann und wie Sie Rhabarber am besten in Ihren Garten bringen.

Wann sollte man Rhabarber pflanzen?

Für die Pflanzung von Rhabarber gibt es zwei ideale Zeitfenster. Im Spätherbst, etwa von Oktober bis November, können Sie Rhabarber setzen, solange der Boden noch nicht gefroren ist. Die Pflanzen haben dann Zeit, sich vor dem Winter einzuwurzeln. Alternativ bietet sich das zeitige Frühjahr an, sobald der Boden bearbeitbar ist. Dies verschafft den Pflanzen einen Wachstumsvorsprung für die kommende Saison.

Worauf Sie bei der Pflanzenauswahl achten sollten

Sie haben die Wahl zwischen jungen Rhabarberpflanzen oder Wurzelstücken. Bei gekauften Pflanzen empfiehlt es sich, auf kräftige, gesunde Exemplare mit mindestens zwei bis drei Austrieben zu achten. Entscheiden Sie sich für Wurzelstücke, sollten diese etwa faustgroß sein und mindestens eine Knospe aufweisen.

So pflanzen Sie Rhabarber richtig

Bei der Pflanzung von Rhabarber kommt es auf die richtige Technik an:

  • Heben Sie ein Pflanzloch aus, das ungefähr doppelt so groß wie der Wurzelballen ist.
  • Lockern Sie den Boden am Grund des Lochs und mischen Sie etwas gut verrotteten Kompost unter.
  • Setzen Sie die Pflanze oder das Wurzelstück so ein, dass die Knospen etwa 3-5 cm unter der Erdoberfläche liegen.
  • Füllen Sie das Loch mit Erde auf und drücken Sie diese leicht an.
  • Wässern Sie die frisch gesetzte Rhabarberpflanze gründlich.

Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen nur raten, Rhabarber nicht zu tief zu pflanzen. Ich habe diesen Fehler einmal gemacht, und die Pflanzen kümmerten vor sich hin und brachten kaum Ertrag. Also lieber etwas höher setzen als zu tief!

Wie viel Platz braucht Rhabarber?

Rhabarber ist ein Platzriese und braucht Raum zum Wachsen. Halten Sie sich an folgende Abstände:

  • Zwischen den einzelnen Pflanzen: 80-100 cm
  • Zwischen den Reihen: 100-120 cm

Diese großzügigen Abstände ermöglichen es den Pflanzen, sich voll zu entfalten und erleichtern später die Pflege und Ernte.

Rhabarber richtig pflegen: So gedeiht er prächtig

Nach der Pflanzung ist die richtige Pflege der Schlüssel zu gesundem Wachstum und reicher Ernte. Hier sind einige bewährte Pflegetipps für Ihren Rhabarber:

Wässerung: Der Schlüssel zu saftigen Stielen

Rhabarber ist ein Wasserliebhaber, besonders in der Hauptwachstumszeit von April bis Juni. Beachten Sie folgende Punkte:

  • Gießen Sie regelmäßig und durchdringend, vor allem bei anhaltender Trockenheit.
  • Vermeiden Sie jedoch Staunässe, da dies zu Wurzelfäule führen kann.
  • Eine Mulchschicht aus Stroh oder Kompost hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

In trockenen Sommern habe ich die Erfahrung gemacht, dass zweimaliges gründliches Gießen pro Woche besser ist als tägliches oberflächliches Wässern. Die Pflanzen entwickeln so ein tieferes Wurzelsystem und werden widerstandsfähiger.

Düngung: Nährstoffe für kräftiges Wachstum

Rhabarber ist ein Starkzehrer und benötigt regelmäßige Nährstoffgaben:

  • Im Frühjahr: Verteilen Sie eine Handvoll Hornspäne oder gut verrotteten Kompost pro Pflanze.
  • Nach der Ernte: Düngen Sie mit einem organischen Volldünger oder reifem Kompost.
  • Vorsicht mit frischem Mist – er kann zu Verbrennungen führen.

Eine ausgewogene Düngung fördert nicht nur das Wachstum, sondern verbessert auch den Geschmack der Stiele spürbar.

Mulchen: Schutz und Nährstofflieferant in einem

Mulchen ist ein wahrer Segen für Ihre Rhabarberpflanzen:

  • Bringen Sie im Frühjahr eine 5-10 cm dicke Schicht aus Stroh, Laub oder Rasenschnitt aus.
  • Dies unterdrückt Unkraut, hält die Feuchtigkeit im Boden und liefert wertvolle Nährstoffe.
  • Erneuern Sie die Mulchschicht nach Bedarf während der Wachstumsperiode.

Durch konsequentes Mulchen können Sie nicht nur die Bewässerungshäufigkeit reduzieren, sondern auch die Bodenqualität verbessern – ein echter Gewinn für Ihre Pflanzen.

Unkrautbekämpfung: Freie Bahn für den Rhabarber

Unkraut ist ein lästiger Konkurrent um Wasser und Nährstoffe. So halten Sie Ihr Rhabarberbeet sauber:

  • Jäten Sie regelmäßig, besonders im Frühjahr und nach der Ernte.
  • Hacken Sie vorsichtig um die Pflanzen herum, um die Wurzeln nicht zu verletzen.
  • Eine dicke Mulchschicht ist auch hier hilfreich und unterdrückt Unkraut effektiv.

Wenn Sie diese Pflegetipps beherzigen, werden Sie sich schon bald an kräftigen, gesunden Rhabarberpflanzen erfreuen können, die Jahr für Jahr eine reiche Ernte liefern. Der Aufwand lohnt sich – glauben Sie mir, nichts geht über selbst gezogenen Rhabarber für einen leckeren Kuchen oder eine fruchtige Marmelade!

Rhabarber ernten und genießen: Von der Pflanze auf den Teller

Die Rhabarberernte ist für viele Gärtner ein Highlight im Frühjahr. Doch wann ist der perfekte Zeitpunkt gekommen? Und wie geht man am besten vor? Hier ein paar Tipps für eine gelungene Ernte.

Der richtige Zeitpunkt für die Rhabarberernte

In der Regel ist Rhabarber von April bis Juni erntereif. Der genaue Zeitpunkt variiert je nach Sorte und Wetterbedingungen. Kräftige, dicke Stiele mit einer leichten Rotfärbung und voll entwickelte Blätter sind gute Indizien für die Erntereife.

Ich erinnere mich noch gut an meine erste Rhabarberernte. Voller Ungeduld schnitt ich Ende März die ersten Stiele ab. Das Ergebnis war, nun ja, sagen wir mal 'interessant' - sehr sauer und ziemlich holzig. Seitdem übe ich mich in Geduld bis Mitte April und werde mit zartem, aromatischem Rhabarber belohnt.

So ernten Sie richtig

Bei der Ernte sollten Sie ein paar Dinge beachten:

  • Stiele vorsichtig am Wurzelstock abdrehen, nicht abschneiden
  • Nur die äußeren, kräftigen Stiele ernten
  • Etwa ein Drittel der Pflanze stehen lassen für die Regeneration
  • Blätter direkt am Stielansatz abschneiden und kompostieren

Mit dieser Methode schonen Sie die Pflanze und fördern einen kräftigen Neuaustrieb.

Wie lange kann man ernten?

Die Haupterntezeit erstreckt sich über etwa 8-10 Wochen. Ab Johannis (24. Juni) sollte man die Ernte einstellen, damit die Pflanze Kraft für das nächste Jahr sammeln kann. Bei Jungpflanzen im ersten Standjahr ist Zurückhaltung angesagt - am besten gar nicht oder nur sehr sparsam ernten.

Rhabarber in der Küche: Mehr als nur Kompott

Rhabarber ist ein wahres Multitalent in der Küche. Natürlich sind Kompott, Kuchen und Marmelade Klassiker. Aber haben Sie schon mal herzhaft mit Rhabarber experimentiert? Hier ein paar Anregungen:

  • Rhabarberkompott mit selbstgemachter Vanillesoße
  • Knuspriger Rhabarber-Crumble
  • Fruchtige Rhabarber-Erdbeer-Marmelade
  • Erfrischender Rhabarbersaft oder -sirup
  • Pikantes Chutney als Begleitung zu Gegrilltem
  • Als säuerliche Note in Sommersalaten

Ein persönlicher Favorit: Gegrillter Rhabarber mit einem Hauch Honig - eine überraschend leckere Beilage zum Grillabend!

Frisch bleibt frisch: Rhabarber richtig lagern

Frisch geernteter Rhabarber hält sich im Kühlschrank etwa 3-5 Tage, wenn man ihn in ein feuchtes Tuch wickelt. Für eine längere Lagerung eignet sich das Einfrieren. Einfach die Stiele waschen, in Stücke schneiden und portionsweise einfrieren. So können Sie auch im Winter noch von Ihrer Ernte zehren.

Rhabarber vermehren: Teilen und herrschen

Wer einmal Rhabarber im Garten hat, möchte die leckeren Stangen oft mit der ganzen Nachbarschaft teilen. Zum Glück lässt sich Rhabarber relativ einfach vermehren!

Wurzelstöcke teilen: So geht's

Die einfachste Methode zur Vermehrung ist die Teilung der Wurzelstöcke. Hier die Schritte:

  • Graben Sie die gesamte Pflanze im Frühjahr oder Herbst aus
  • Teilen Sie den Wurzelstock mit einem scharfen Spaten
  • Jedes Teilstück sollte mindestens eine kräftige Knospe haben
  • Pflanzen Sie die Teilstücke an einem neuen Standort ein
  • Gießen Sie die frisch geteilten Pflanzen gut an

Anfangs hatte ich immer Bedenken, der Mutterpflanze zu schaden. Aber ich kann Sie beruhigen: Rhabarber ist erstaunlich robust. Nach der Teilung treiben sowohl die alte als auch die neuen Pflanzen meist kräftig aus. Es ist fast, als würde man Magie betreiben - aus einer Pflanze werden plötzlich zwei oder drei!

Wann ist der beste Zeitpunkt zur Vermehrung?

Ideal ist entweder das zeitige Frühjahr, bevor der Neuaustrieb beginnt, oder der Spätherbst nach dem Einziehen der Blätter. Bei einer Herbstteilung empfiehlt sich eine schützende Mulchschicht für die Neulinge.

Geben Sie den frisch geteilten Pflanzen im ersten Jahr nach der Vermehrung Zeit, sich zu etablieren. Eine sparsame oder gar keine Ernte in dieser Zeit zahlt sich aus. Ab dem zweiten Jahr können Sie dann wieder normal ernten und sich über Ihren erweiterten Rhabarberbestand freuen.

Mit diesen Tipps zur Ernte, Verwendung und Vermehrung können Sie das Beste aus Ihrem Rhabarber herausholen. Experimentieren Sie ruhig mit neuen Rezepten - Rhabarber kann so viel mehr als nur Kompott! Vielleicht entdecken Sie ja Ihre ganz persönliche Rhabarber-Spezialität.

Wenn Rhabarber kränkelt: Krankheiten und Schädlinge im Blick

Obwohl Rhabarber für seine Robustheit bekannt ist, kann er gelegentlich von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht werden. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf die häufigsten Probleme und mögliche Lösungsansätze werfen.

Die üblichen Verdächtigen im Rhabarberbeet

In meinen Jahren als Gärtnerin bin ich auf einige hartnäckige Störenfriede gestoßen:

  • Rhabarberfäule: Ein tückischer Pilz, der braune, matschige Stellen an Blättern und Stielen hinterlässt.
  • Blattfleckenkrankheit: Verursacht rötliche oder bräunliche Flecken, die sich auf den Blättern ausbreiten.
  • Rhabarberkäfer: Kleine, aber hungrige Gesellen, die die Blätter durchlöchern.
  • Schnecken: Diese Schleimigen haben es besonders auf junge Pflanzen abgesehen.

Vorbeugen ist besser als heilen

Um Krankheiten und Schädlingen den Wind aus den Segeln zu nehmen, setze ich auf folgende Strategien:

  • Ein sonniger, luftiger Standort – Rhabarber mag's nicht muffig.
  • Großzügige Abstände zwischen den Pflanzen – das beugt Pilzbefall vor.
  • Regelmäßiges Aufräumen im Beet – welke oder kranke Blätter haben hier nichts verloren.
  • Eine schützende Mulchschicht – gut für den Boden und schlecht für Schädlinge.
  • Standortwechsel alle paar Jahre – das bricht Krankheitszyklen.

Wenn's doch mal kracht: Biologische Abwehrstrategien

Sollten sich trotz aller Vorsicht ungebetene Gäste einfinden, greife ich zu diesen umweltfreundlichen Methoden:

  • Bierfallen oder Nematoden gegen Schnecken – ein feuchter, aber effektiver Weg.
  • Leimringe an den Stielen gegen Rhabarberkäfer – klebrig, aber wirksam.
  • Konsequentes Entfernen und fachgerechtes Entsorgen befallener Pflanzenteile bei Pilzerkrankungen.
  • Jauche aus Brennnesseln oder Ackerschachtelhalm zur Stärkung der Pflanzen – stinkt zwar, hilft aber.

Rhabarber für Einsteiger: Tipps und Tricks

Wenn Sie neu im Rhabarber-Geschäft sind, hier ein paar Erkenntnisse aus meiner eigenen Lernkurve:

Typische Anfängerfehler und wie man sie vermeidet

Glauben Sie mir, ich habe sie alle gemacht. Hier die wichtigsten No-Gos:

  • Zu frühe Ernte im ersten Jahr – lassen Sie den Pflanzen Zeit zum Einwurzeln.
  • Übereifrige Ernte – mehr als ein Drittel der Stiele sollten Sie nie auf einmal ernten.
  • Nachlässige Pflege – unregelmäßiges Gießen und Düngen rächt sich.
  • Falsche Standortwahl – zu heiß oder zu schattig macht Rhabarber unglücklich.

Rhabarber im Kübel: Ja, das geht!

Kein Garten? Kein Problem! Auch auf Balkon oder Terrasse können Sie Rhabarber ziehen:

  • Wählen Sie einen großzügigen Kübel mit mindestens 40 Litern Volumen.
  • Achten Sie auf eine gute Drainage – Staunässe mag Rhabarber gar nicht.
  • Verwenden Sie nährstoffreiche, humose Erde – Ihr Rhabarber wird es Ihnen danken.
  • Gießen Sie regelmäßig – Kübelpflanzen trocknen schneller aus als ihre Artgenossen im Beet.
  • Alle 4-6 Wochen eine Extraportion Kompost oder organischer Dünger hält die Pflanze bei Laune.

Gut durch den Winter kommen

Rhabarber ist zwar winterhart, aber ein bisschen Fürsorge schadet nicht:

  • Im Herbst schneide ich die Pflanzen bodennah zurück.
  • Eine Schicht Laub oder Stroh schützt die Wurzeln vor Frost.
  • Kübelpflanzen stelle ich an einen geschützten Ort oder wickle sie in Vlies ein.
  • Sobald der Frühling naht, entferne ich den Winterschutz – die Pflanze soll ja nicht verschlafen.

Rhabarber: Ein Gemüse mit vielen Talenten

Nach all den Jahren bin ich immer noch fasziniert von der Vielseitigkeit und Pflegeleichtigkeit des Rhabarbers. Mit ein bisschen Wissen über Standort, Pflege und mögliche Tücken steht einer reichen Ernte nichts im Wege. Ob im weitläufigen Garten oder auf dem kleinsten Balkon – Rhabarber passt sich an und belohnt Sie mit köstlichen Stängeln für Kuchen, Kompott oder erfrischende Sommerdrinks. Mein Rat? Probieren Sie es einfach aus! Starten Sie Ihr eigenes Rhabarber-Abenteuer und lassen Sie sich überraschen, wie viel Freude dieses unscheinbare Gemüse bereiten kann.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Rhabarber eigentlich - Gemüse oder Obst?
    Rhabarber ist botanisch eindeutig ein Gemüse, auch wenn er oft wie Obst verwendet wird. Er gehört zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) und wird wissenschaftlich als Rheum rhabarbarum bezeichnet. Die Verwirrung entsteht durch seine häufige Verwendung in süßen Speisen wie Kompott, Kuchen und Marmeladen. Gegessen werden die fleischigen Blattstiele, was Rhabarber zum sogenannten Blattstielgemüse macht. Im Gegensatz zu echtem Obst entwickelt sich Rhabarber nicht aus Blüten zu Früchten, sondern wir ernten die verdickten Stiele der Blätter. Diese enthalten von Natur aus Säuren wie Oxalsäure, die für den charakteristisch säuerlichen Geschmack verantwortlich sind. Interessant ist auch, dass Rhabarber als Staudengemüse mehrjährig ist und jedes Jahr neu austreibt, während die meisten anderen Gemüsearten einjährig sind. Diese botanische Besonderheit macht ihn zu einem sehr nachhaltigen und pflegeleichten Gemüse für den Hausgarten.
  2. Welche Standortbedingungen bevorzugt Rhabarber im Garten?
    Rhabarber gedeiht am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit windgeschützter Lage. Während er auch im Schatten wächst, fällt dort die Ernte deutlich geringer aus. Der ideale Boden sollte tiefgründig, humusreich und gut durchlässig sein, aber gleichzeitig ausreichend Feuchtigkeit speichern können. Ein pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 ist optimal - Rhabarber mag es also leicht sauer. Schwere, lehmige Böden sollten vor der Pflanzung mit Sand und Kompost aufgelockert werden, um Staunässe zu vermeiden, die zu Wurzelfäule führen kann. Der Standort sollte außerdem ausreichend Platz bieten, da Rhabarber mit seinen großen Blättern viel Raum benötigt - mindestens 80-100 cm Abstand zwischen den Pflanzen. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Kompost hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu halten und Unkraut zu unterdrücken. Windschutz ist wichtig, da die großen Blätter sonst leicht beschädigt werden können. Bei der Standortwahl sollte man auch bedenken, dass Rhabarber viele Jahre am selben Platz stehen kann.
  3. Wann ist die beste Zeit zum Rhabarber pflanzen?
    Die optimale Pflanzzeit für Rhabarber liegt im Spätherbst von Oktober bis November oder im zeitigen Frühjahr, sobald der Boden bearbeitbar ist. Bei der Herbstpflanzung haben die Pflanzen den Vorteil, dass sie vor dem Winter noch einwurzeln können und im Frühjahr sofort kraftvoll austreiben. Der Boden sollte dabei noch nicht gefroren sein. Die Frühjahrspflanzung bietet sich an, wenn man den Pflanzen einen Wachstumsvorsprung für die kommende Saison verschaffen möchte. Wichtig ist, dass der Boden gut vorbereitet wird: 40-50 cm tief umgraben, Steine und Unkraut entfernen und großzügig reifen Kompost einarbeiten. Die Pflanzen oder Wurzelstücke werden so gesetzt, dass die Knospen etwa 3-5 cm unter der Erdoberfläche liegen. Nach der Pflanzung gründlich wässern und bei Bedarf mulchen. Im ersten Jahr nach der Pflanzung sollte man zurückhaltend oder gar nicht ernten, damit die Pflanze ihre Kraft in die Wurzelentwicklung stecken kann. Ab dem zweiten Jahr kann dann normal geerntet werden.
  4. Warum endet die Rhabarberernte traditionell zu Johannis?
    Die Rhabarberernte endet traditionell am 24. Juni (Johannis), weil die Pflanze ab diesem Zeitpunkt ihre Energie für das nächste Jahr sammeln muss. Nach der Johannis-Regel steigt der Gehalt an Oxalsäure in den Stielen deutlich an, was sie nicht nur saurer, sondern auch härter und faseriger macht. Diese natürliche Schutzreaktion der Pflanze dient dazu, Nährstoffe in den Wurzelstock einzulagern, um im folgenden Frühjahr kräftig austreiben zu können. Außerdem beginnt Rhabarber nach Johannis oft zu blühen, was zusätzlich Energie kostet. Eine zu späte oder zu intensive Ernte schwächt die Pflanze erheblich und kann zu geringeren Erträgen im Folgejahr führen. Die etwa 8-10 Wochen andauernde Erntezeit von April bis Juni reicht völlig aus, um ausreichend Rhabarber zu gewinnen. Wer diese traditionelle Regel befolgt, wird mit gesunden, langlebigen Pflanzen belohnt, die über viele Jahre hinweg zuverlässig reiche Ernten liefern. Moderne Gärtner bestätigen diese alte Weisheit durch die Praxis.
  5. Lässt sich Rhabarber auch im Kübel auf dem Balkon anbauen?
    Ja, Rhabarber lässt sich durchaus erfolgreich im Kübel auf Balkon oder Terrasse anbauen! Wichtig ist ein ausreichend großer Pflanzkübel mit mindestens 40 Litern Volumen, da Rhabarber viel Platz für sein Wurzelsystem benötigt. Der Kübel muss unbedingt Abflusslöcher haben, da Staunässe zu Wurzelfäule führt. Eine Drainageschicht aus Blähton am Topfboden ist empfehlenswert. Als Substrat eignet sich nährstoffreiche, humose Pflanzerde, die regelmäßig mit Kompost oder organischem Dünger angereichert wird. Kübelpflanzen trocknen schneller aus als Freilandpflanzen, daher ist regelmäßiges Gießen besonders wichtig - der Boden sollte gleichmäßig feucht, aber nicht nass sein. Alle 4-6 Wochen eine Düngergabe unterstützt das Wachstum. Im Winter braucht der Kübel Frostschutz: entweder an einen geschützten Ort stellen oder in Vlies einwickeln. Die Ernte fällt zwar etwas geringer aus als bei Freilandpflanzen, aber für den Hausgebrauch reicht es allemal. Nach 3-4 Jahren sollte die Pflanze geteilt und in frische Erde umgetopft werden.
  6. Was unterscheidet rote von grünen Rhabarbersorten?
    Der Hauptunterschied zwischen roten und grünen Rhabarbersorten liegt in der Farbe und dem Geschmack der Blattstiele. Rote Sorten wie 'Holsteiner Blut' oder 'Roter Goliath' enthalten mehr Anthocyane, die natürlichen Pflanzenfarbstoffe, die für die rötliche Färbung verantwortlich sind. Diese Farbstoffe entstehen besonders bei kühlen Temperaturen und intensiver Sonneneinstrahlung. Geschmacklich sind rote Sorten oft etwas milder und weniger sauer als ihre grünen Verwandten, da sie häufig einen etwas niedrigeren Oxalsäuregehalt aufweisen. Grüne Sorten wie 'Viktoria' sind meist robuster und ertragreicher, haben aber einen intensiveren, säuerlicheren Geschmack. In der Küche sind rote Sorten besonders beliebt, da sie gekocht ihre schöne Farbe behalten und optisch ansprechendere Kompotts und Kuchen ergeben. Grüne Sorten punkten dafür mit ihrer Zuverlässigkeit und sind oft winterhärter. Beide Varianten haben den gleichen Nährwert und lassen sich identisch verwenden. Die Wahl ist letztendlich Geschmackssache - viele Gärtner pflanzen beide Varianten für mehr Abwechslung.
  7. Worin unterscheidet sich Rhabarber von anderen Knöterichgewächsen?
    Rhabarber (Rheum rhabarbarum) unterscheidet sich von anderen Knöterichgewächsen hauptsächlich durch seine kulinarische Nutzung und die charakteristischen fleischigen Blattstiele. Während die meisten Vertreter der Familie Polygonaceae wie Sauerampfer, Buchweizen oder der Japanische Staudenknöterich eher als Wildkräuter, Unkräuter oder Getreideersatz bekannt sind, wird Rhabarber gezielt als Gemüse angebaut. Seine Blattstiele sind außergewöhnlich dick und saftig, was bei anderen Knöterichgewächsen so nicht vorkommt. Botanisch teilt er mit der Familie die charakteristischen Blütenstände in Rispen, die knotigen Stängel und die wechselständigen Blätter. Der hohe Gehalt an Oxalsäure ist ebenfalls typisch für Knöterichgewächse, aber bei Rhabarber besonders konzentriert in den Blättern. Während viele andere Familienmitglieder als invasive Arten gelten, ist Rhabarber eine kontrolliert wachsende Kulturpflanze. Seine Winterhärte und die Fähigkeit, über Jahrzehnte am selben Standort zu gedeihen, macht ihn zu einem besonderen Vertreter dieser vielfältigen Pflanzenfamilie. Die medizinische Nutzung seiner Wurzeln verbindet ihn hingegen mit der traditionellen Verwendung anderer Knöterichgewächse.
  8. Welche Vitamine und Mineralstoffe enthält Rhabarber?
    Rhabarber ist ein wahres Nährstoff-Powerhouse mit beeindruckendem Vitamingehalt. Besonders reich ist er an Vitamin C - bereits 100 Gramm frische Stiele decken etwa ein Viertel des Tagesbedarfs. Vitamin K ist ebenfalls reichlich vorhanden und unterstützt die Blutgerinnung und Knochengesundheit. Bei den B-Vitaminen punktet Rhabarber vor allem mit Folsäure, die wichtig für Zellbildung und Schwangere ist. An Mineralstoffen liefert er besonders viel Kalium, das für Herz und Kreislauf wichtig ist, sowie Kalzium für Knochen und Zähne. Magnesium für Muskel- und Nervenfunktion ist ebenso enthalten wie Eisen, das für die Blutbildung benötigt wird. Phosphor unterstützt den Energiestoffwechsel. Zusätzlich enthält Rhabarber sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthocyane (besonders in roten Sorten), die antioxidativ wirken. Mit nur etwa 15 Kalorien pro 100 Gramm ist er außerdem sehr kalorienarm. Die enthaltenen Ballaststoffe fördern die Verdauung. Allerdings sollte wegen der Oxalsäure der Konsum in Maßen erfolgen - dies gilt besonders für Menschen mit Nierenproblemen.
  9. Wo kann man qualitativ hochwertige Rhabarberpflanzen kaufen?
    Qualitativ hochwertige Rhabarberpflanzen erhalten Sie am besten bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die eine fachkundige Beratung bieten können. Etablierte Online-Gartenshops wie samen.de punkten mit einem breiten Sortiment bewährter Rhabarbersorten und gewährleisten durch professionelle Lagerung und Versand die Qualität der Pflanzen. Lokale Gartencenter haben den Vorteil, dass Sie die Pflanzen vor dem Kauf begutachten können - achten Sie auf kräftige, gesunde Exemplare mit mindestens zwei bis drei sichtbaren Austrieben. Auf Pflanzenmärkten finden sich oft seltene Sorten von Hobby-Züchtern, allerdings sollten Sie hier besonders auf die Pflanzengesundheit achten. Baumschulen bieten meist eine gute Auswahl regionaler Sorten, die an das lokale Klima angepasst sind. Beim Online-Kauf sollten Sie auf Qualitätssiegel, Kundenbewertungen und Versandgarantien achten. Wichtig ist, dass die Pflanzen zum richtigen Zeitpunkt (Herbst oder Frühjahr) geliefert werden. Vermeiden Sie Billiganbieter ohne Beratung - bei Rhabarber lohnt sich die Investition in Qualitätspflanzen, da sie jahrzehntelang Ertrag bringen können.
  10. Was sollte man beim Kauf von Gartenzubehör für Rhabarber beachten?
    Beim Kauf von Gartenzubehör für Rhabarber sollten Sie auf Qualität und Langlebigkeit setzen, da Rhabarber viele Jahre am selben Standort bleibt. Für die Bodenbearbeitung benötigen Sie einen stabilen Spaten zum Ausheben der Pflanzlöcher und zur Teilung der Wurzelstöcke - achten Sie auf rostfreie Klingen und ergonomische Griffe. Ein hochwertiger Gartenkomposter ist eine lohnende Investition, da Rhabarber viel organisches Material benötigt. Samen.de bietet beispielsweise verschiedene Kompostbehälter, die sich für die Eigenkompostierung eignen. Für die Düngung sind organische Produkte wie Hornspäne oder Kompost ideal - synthetische Dünger können die Bodenstruktur langfristig schädigen. Eine gute Gießkanne oder ein Gartenschlauch mit Brause ist für die gleichmäßige Bewässerung wichtig. Mulchmaterial wie Stroh oder Rindenmulch hält die Feuchtigkeit im Boden und unterdrückt Unkraut. Für die Ernte genügt ein scharfes Gartenmesser. Bei Kübelhaltung sind ausreichend große Pflanzgefäße mit Abflusslöchern und hochwertiges Substrat entscheidend. Investieren Sie lieber einmal in gutes Werkzeug - es zahlt sich über Jahre aus.
  11. Wie entwickelt sich das Wurzelsystem von Rhabarber über die Jahre?
    Das Wurzelsystem von Rhabarber entwickelt sich über die Jahre zu einem beeindruckenden unterirdischen Netzwerk. Im ersten Jahr nach der Pflanzung bildet die junge Pflanze zunächst ein kompaktes Wurzelgeflecht aus, das hauptsächlich der Etablierung dient. Der Wurzelstock verdickt sich dabei kontinuierlich und speichert Nährstoffe für den nächsten Austrieb. Ab dem zweiten Jahr wächst das Wurzelsystem sowohl in die Tiefe als auch in die Breite - es kann bis zu 60 cm tief und über einen Meter breit werden. Der Wurzelstock entwickelt dabei charakteristische Verdickungen und mehrere Wachstumspunkte (Augen), aus denen die neuen Triebe entspringen. Nach etwa 4-5 Jahren ist das Wurzelsystem voll ausgereift und kann problemlos geteilt werden. Mit zunehmendem Alter wird der zentrale Wurzelstock immer größer und kann mehrere Kilogramm wiegen. Die fleischigen Speicherwurzeln ermöglichen es der Pflanze, auch ungünstige Witterungsperioden zu überstehen. Nach 8-10 Jahren empfiehlt sich oft eine Teilung, da das Wurzelsystem dann so ausgedehnt ist, dass die einzelnen Pflanzenteile sich gegenseitig in der Nährstoffversorgung behindern können.
  12. Welche Rolle spielt die Photosynthese bei der Rhabarberproduktion?
    Die Photosynthese ist der Schlüsselprozess für eine ertragreiche Rhabarberproduktion, da sie die Grundlage für das Wachstum der begehrten Blattstiele bildet. In den großen Rhabarberblättern wird durch Sonnenlicht Kohlendioxid und Wasser in Zucker umgewandelt, der dann zu den Blattstielen und in den Wurzelstock transportiert wird. Dort werden die Zucker in Stärke umgewandelt und gespeichert, was die Stiele fleischig und saftig macht. Je mehr Licht den Blättern zur Verfügung steht, desto aktiver läuft die Photosynthese ab und desto kräftiger werden die Stiele. Dies erklärt, warum Rhabarber an sonnigen Standorten deutlich bessere Erträge liefert als im Schatten. Die großen Blattflächen sind perfekt an die effiziente Lichtausnutzung angepasst. Interessant ist auch, dass die Photosynthese die Produktion von Oxalsäure beeinflusst - bei intensiver Sonneneinstrahlung steigt deren Konzentration. Nach der Ernte nutzt die Pflanze die verbleibenden Blätter, um durch Photosynthese Reservestoffe für das nächste Jahr zu bilden. Deshalb ist es wichtig, immer genügend Blätter an der Pflanze zu belassen und die Ernte rechtzeitig zu beenden.
  13. Wie beeinflusst der pH-Wert des Bodens die Nährstoffaufnahme?
    Der pH-Wert des Bodens hat einen entscheidenden Einfluss auf die Nährstoffverfügbarkeit für Rhabarber. Bei dem optimalen pH-Bereich von 5,5 bis 6,5 (leicht sauer) sind die meisten Nährstoffe am besten pflanzenverfügbar. In diesem Bereich können die Wurzeln Stickstoff, Phosphor und Kalium optimal aufnehmen, die für kräftiges Blattwachstum und saftige Stiele essentiell sind. Bei zu niedrigem pH-Wert (unter 5,5) werden Aluminium und Mangan in toxischen Mengen freigesetzt, während gleichzeitig wichtige Nährstoffe wie Phosphor und Molybdän blockiert werden. Ein zu hoher pH-Wert (über 7,0) führt dazu, dass Eisen, Mangan und Zink in unlösliche Verbindungen übergehen und für die Pflanze nicht mehr verfügbar sind - dies zeigt sich oft durch Chlorose (Gelbfärbung der Blätter). Der leicht saure Boden fördert auch die Aktivität der Bodenmikroorganismen, die organisches Material zersetzen und Nährstoffe freisetzten. Regelmäßige pH-Messungen mit einem einfachen Testset helfen dabei, den optimalen Bereich zu halten. Bei Bedarf kann der pH-Wert mit Kompost (senkend) oder Kalk (hebend) korrigiert werden.
  14. Welche biochemischen Prozesse laufen bei der Wurzelstockteilung ab?
    Bei der Wurzelstockteilung von Rhabarber laufen komplexe biochemische Heilungs- und Regenerationsprozesse ab. Unmittelbar nach dem Schnitt aktiviert die Pflanze Abwehrmechanismen: An den Schnittstellen bildet sich durch Oxidation und Polymerisation von Phenolverbindungen eine schützende Korkschicht, die das Eindringen von Krankheitserregern verhindert. Gleichzeitig werden Hormone wie Auxine und Cytokinine mobilisiert, die das Zellwachstum und die Wurzelbildung stimulieren. Im Wurzelstock gespeicherte Stärke wird enzymatisch zu Zucker abgebaut, um Energie für die Wundheilung und Neubildung von Gewebe bereitzustellen. Callus-Gewebe - undifferenziertes Heilungsgewebe - verschließt die Wunden und bildet die Basis für neue Wurzeln und Triebe. Die in den Augen (Knospen) ruhenden Meristeme werden durch Gibberelline aktiviert und beginnen zu wachsen. Während dieses Prozesses ist eine optimale Wasser- und Nährstoffversorgung entscheidend, da die metabolischen Aktivitäten stark erhöht sind. Die vollständige Regeneration dauert etwa 4-6 Wochen, danach haben sich die Teilstücke zu eigenständigen, funktionsfähigen Pflanzen entwickelt.
  15. Wie bereitet man Rhabarberstängel richtig für die Küche vor?
    Die richtige Vorbereitung von Rhabarberstängeln ist entscheidend für ein optimales Geschmackserlebnis. Zunächst sollten die Stiele gründlich unter fließendem Wasser abgewaschen werden, um Erde und mögliche Schadstoffe zu entfernen. Anschließend werden die Blattansätze vollständig abgeschnitten - die Blätter sind giftig und gehören nicht in die Küche. Besonders wichtig ist das Entfernen der faserigen Außenhaut: Dazu an einem Ende des Stiels ansetzen und die Haut vorsichtig abziehen - sie sollte sich wie bei Stangensellerie in Streifen lösen lassen. Dies macht die Stiele zarter und verbessert die Textur erheblich. Danach die Stiele je nach Rezept in 1-2 cm große Stücke schneiden. Ein Tipp: Junge, dünne Stiele bis etwa Mai müssen oft nicht geschält werden, da ihre Haut noch zart ist. Ältere, dickere Stiele ab Juni sollten immer geschält werden. Nach dem Schneiden die Stücke nicht zu lange stehen lassen, da sie schnell braun werden. Für säureempfindliche Personen kann ein kurzes Blanchieren den Oxalsäuregehalt reduzieren. Die vorbereiteten Stiele sind dann bereit für Kompott, Kuchen oder andere leckere Zubereitungen.
  16. Welche Methoden gibt es zum Konservieren von Rhabarber?
    Rhabarber lässt sich auf verschiedene Weise haltbar machen, um das ganze Jahr über den fruchtigen Geschmack zu genießen. Die einfachste Methode ist das Einfrieren: Die geschälten und geschnittenen Stiele portionsweise in Gefrierbeutel füllen und bei -18°C lagern - so bleiben sie bis zu 12 Monate haltbar. Beim Auftauen verlieren sie zwar etwas an Festigkeit, eignen sich aber perfekt für Kompott oder Kuchen. Das Einkochen zu Kompott oder Mus in sterilisierten Gläsern ist eine traditionelle Methode - durch den hohen Säuregehalt ist Rhabarber dabei relativ unkompliziert zu konservieren. Für Marmeladen und Konfitüren wird der Rhabarber mit Zucker und oft anderen Früchten wie Erdbeeren verkocht. Das Trocknen ist möglich, aber weniger verbreitet - dazu werden dünne Scheiben bei niedriger Temperatur im Dörrautomaten oder Backofen getrocknet. Eine moderne Methode ist das Vakuumieren einzelner Portionen vor dem Einfrieren. Rhabarbersaft kann durch Dampfentsafter gewonnen und in sterilen Flaschen aufbewahrt werden. Wichtig bei allen Methoden: Nur vollreife, aber nicht überreife Stiele verwenden und auf saubere Arbeitsgeräte achten.
  17. Stimmt es, dass Rhabarberblätter giftig sind?
    Ja, das stimmt - Rhabarberblätter sind tatsächlich giftig und sollten niemals verzehrt werden. Der Grund liegt im extrem hohen Gehalt an Oxalsäure und anderen schädlichen Verbindungen wie Anthrachinonen. Während die Stiele nur etwa 0,2-0,5% Oxalsäure enthalten, liegt der Gehalt in den Blättern bei 0,5-1,0% - das ist eine potentiell toxische Konzentration. Oxalsäure bindet Kalzium im Körper und kann zu Nierensteinen, Krämpfen und in schweren Fällen sogar zu Nierenschäden führen. Bereits 4-5 Kilogramm frische Blätter könnten für einen Erwachsenen lebensbedrohlich werden. Die Symptome einer Vergiftung umfassen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atembeschwerden und Krämpfe. Besonders gefährlich sind die Blätter für Kinder und Tiere, da hier bereits geringere Mengen schwere Reaktionen auslösen können. Historisch wurden Rhabarberblätter während des Ersten Weltkriegs fälschlicherweise als Spinatersatz empfohlen, was zu mehreren Todesfällen führte. Heute weiß man: Die Blätter gehören ausschließlich auf den Kompost, wo sie sich gut zersetzen und als Dünger nützlich sind. Nur die geschälten Stiele sind für den Verzehr geeignet.
  18. Seit wann wird Rhabarber in Europa als Nahrungsmittel verwendet?
    Rhabarber hat eine faszinierende kulinarische Geschichte in Europa, die im 18. Jahrhundert begann. Ursprünglich stammt die Pflanze aus den Bergregionen Asiens, wo sie bereits 2700 v. Chr. in China als Heilpflanze geschätzt wurde. Nach Europa gelangte Rhabarber zunächst über die Seidenstraße als kostbare Medizin - die getrockneten Wurzeln wurden als 'Radix Rhei' für ihre abführende Wirkung hoch gehandelt. Erst um 1750 begannen europäische Gärtner in England, Rhabarber gezielt als Nahrungspflanze zu kultivieren. Die Pioniere erkannten das Potential der säuerlichen Blattstiele als Obst-Ersatz für Kompotte und Süßspeisen. In Deutschland etablierte sich der Rhabarber-Anbau ab etwa 1848, zunächst vor allem in Norddeutschland. Der Durchbruch kam im 19. Jahrhundert, als Zucker erschwinglicher wurde und die Kombination aus sauren Rhabarber-Stängeln und süßem Zucker populär wurde. Interessant ist, dass Rhabarber anfangs als exotische Zierpflanze in botanischen Gärten stand, bevor findige Köche sein kulinarisches Potential entdeckten. Heute ist er aus der europäischen Küche nicht mehr wegzudenken und gilt als klassisches Frühjahrsgemüse.
  19. Was unterscheidet Staudengemüse von einjährigen Gemüsearten?
    Staudengemüse wie Rhabarber unterscheidet sich grundlegend von einjährigen Gemüsearten durch seinen mehrjährigen Lebenszyklus und seine Überlebensstrategie. Während einjährige Pflanzen wie Radieschen, Salat oder Tomaten ihren kompletten Lebenszyklus in einer Saison durchlaufen und dann absterben, entwickeln Staudengewächse langlebige Wurzelsysteme, die viele Jahre überdauern. Oberirdisch ziehen sie im Herbst ein, treiben aber im Frühjahr aus den gespeicherten Reservestoffen im Wurzelstock neu aus. Diese Strategie ermöglicht es ihnen, ungünstige Jahreszeiten zu überstehen und Jahr für Jahr zu wachsen. Der Vorteil für Gärtner: Nach einmaliger Pflanzung können Staudengemüse jahrzehntelang beerntet werden, während einjährige Arten jedes Jahr neu gesät oder gepflanzt werden müssen. Staudengemüse investieren in den ersten Jahren hauptsächlich in ihr Wurzelsystem, weshalb die Ernte oft erst ab dem zweiten Jahr richtig ertragreich wird. Typische Vertreter sind neben Rhabarber auch Spargel, Artischocken oder Meerkohl. Sie benötigen meist weniger intensive Pflege als einjährige Kulturen, dafür aber einen dauerhaften Standort und regelmäßige Düngung, da sie dem Boden über Jahre Nährstoffe entziehen.
  20. Wie unterscheidet sich Blattstielgemüse von Blattgemüse?
    Blattstielgemüse wie Rhabarber unterscheidet sich von klassischem Blattgemüse dadurch, dass die verdickten, fleischigen Blattstiele die nutzbaren Pflanzenteile darstellen, nicht die Blätter selbst. Während bei Blattgemüse wie Spinat, Feldsalat oder Mangold die Blattflächen verzehrt werden, werden bei Blattstielgemüse gezielt die Stiele geerntet, die als Nährstoff- und Wasserspeicher der Pflanze dienen. Diese Stiele sind deutlich fleischiger, saftiger und oft auch größer als normale Blattstiele. Bei Rhabarber sind die Blätter sogar giftig und dürfen nicht verzehrt werden. Die Stiele entwickeln durch ihre Speicherfunktion eine andere Textur und oft auch einen charakteristischen Geschmack - bei Rhabarber ist das die typische Säure. Andere Beispiele für Blattstielgemüse sind Stangensellerie oder die Stiele von Mangold. Der Vorteil von Blattstielgemüse liegt oft in der längeren Lagerfähigkeit und der festeren Konsistenz, die auch beim Kochen erhalten bleibt. Während Blattgemüse meist nur kurz gegart wird, können Blattstiele längere Garzeiten vertragen und eignen sich daher für andere Zubereitungsarten wie Schmoren oder Einkochen.
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