Schimmel in Anzuchterden wirksam verhindern

Schimmelbildung in Anzuchterden: Ein unterschätztes Problem

Schimmel in Anzuchterden kann einem die Freude am Gärtnern gründlich verderben. Doch mit dem richtigen Wissen lässt sich dieses lästige Problem effektiv in den Griff bekommen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Schimmel entsteht hauptsächlich durch zu hohe Feuchtigkeit und unzureichende Luftzirkulation
  • Vorbeugende Maßnahmen wie die richtige Substratauswahl und optimale Bewässerung sind entscheidend
  • Bei einem Befall ist schnelles Handeln gefragt, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern

Die Bedeutung der Schimmelprävention in Anzuchterden

Schimmel in Anzuchterden ist weitaus mehr als nur ein ästhetisches Problem. Er kann die Keimung behindern, Jungpflanzen schwächen und im schlimmsten Fall zum Totalausfall der Aussaat führen. Besonders bei der Anzucht von Kräutern und Gemüse ist die Vermeidung von Schimmel unerlässlich, schließlich wollen wir später gesunde Pflanzen ernten und genießen.

Häufige Ursachen für Schimmelbildung

Die Hauptgründe für Schimmelbildung in Anzuchterden sind:

  • Zu hohe Feuchtigkeit im Substrat
  • Mangelnde Luftzirkulation
  • Verwendung von kontaminiertem Material
  • Falsche Lagerung der Anzuchterde
  • Zu niedrige Temperaturen

Ich erinnere mich noch gut an meine Anfänge als Hobbygärtnerin, als die ersten zarten Keimlinge von einem flauschigen Schimmelrasen überzogen wurden - eine frustrierende Erfahrung! Daher ist es so wichtig, die Grundlagen der Schimmelbildung zu verstehen.

 

Grundlagen der Schimmelbildung

Was ist Schimmel und wie entsteht er?

Schimmel ist ein Sammelbegriff für verschiedene Pilzarten, die sich durch Sporen vermehren. Diese Sporen sind praktisch überall in der Luft und im Boden vorhanden. Treffen sie auf günstige Bedingungen - vor allem Feuchtigkeit und organisches Material - beginnen sie zu wachsen und bilden ein Myzel, das wir dann als Schimmel wahrnehmen.

Bedingungen, die Schimmelwachstum fördern

Für ein üppiges Schimmelwachstum braucht es:

  • Feuchtigkeit: Der wichtigste Faktor. Schimmelsporen benötigen Wasser, um zu keimen.
  • Nährstoffe: Organisches Material in der Anzuchterde dient als Nahrungsquelle.
  • Wärme: Die meisten Schimmelpilze gedeihen bei Temperaturen zwischen 20 und 30 °C.
  • Sauerstoff: Schimmelpilze sind aerob und benötigen Sauerstoff zum Wachsen.
  • pH-Wert: Viele Schimmelpilze bevorzugen leicht saure bis neutrale Bedingungen.

Interessanterweise ähneln diese Bedingungen denen, die auch unsere Pflanzensamen zum Keimen benötigen. Das macht die Prävention zu einer echten Herausforderung.

 

Auswirkungen von Schimmel auf Keimlinge und junge Pflanzen

Schimmel kann auf verschiedene Weise Schaden anrichten:

  • Konkurrenz um Nährstoffe: Schimmelpilze entziehen dem Substrat wichtige Nährstoffe.
  • Physische Behinderung: Das Myzel kann Samen und Wurzeln umschließen und so das Wachstum hemmen.
  • Toxine: Manche Schimmelpilze produzieren für Pflanzen giftige Substanzen.
  • Krankheitsübertragung: Schimmel kann als Vektor für Pflanzenkrankheiten dienen.

Besonders Keimlinge und Jungpflanzen sind anfällig, da ihr Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist. In meiner langjährigen Erfahrung habe ich gelernt, dass gerade diese frühe Phase entscheidend für die weitere Entwicklung der Pflanzen ist.

 

Präventive Maßnahmen

Auswahl des richtigen Substrats

Die Wahl des richtigen Substrats ist der erste und vielleicht wichtigste Schritt zur Schimmelprävention. Eine gute Anzuchterde sollte folgende Eigenschaften haben:

Eigenschaften einer guten Anzuchterde

  • Gute Wasserspeicherfähigkeit bei gleichzeitiger Drainage
  • Lockere Struktur für optimale Durchlüftung
  • Nährstoffarm, um Überdüngung zu vermeiden
  • pH-Wert im leicht sauren bis neutralen Bereich (5,5-7)
  • Frei von Krankheitserregern und Unkrautsamen

In meinem Garten hat sich eine Mischung aus Kokoserde und Vermiculit bewährt. Die Kokoserde speichert gut Wasser, während Vermiculit für eine lockere Struktur sorgt. Diese Kombination bietet meiner Erfahrung nach optimale Bedingungen für die meisten Jungpflanzen.

Sterilisierte vs. unsterilisierte Substrate

Bei der Wahl zwischen sterilisierten und unsterilisierten Substraten gibt es einiges zu bedenken: Sterilisierte Substrate:

  • Frei von Krankheitserregern und Schädlingen
  • Geringeres Risiko von Schimmelbildung
  • Oft nährstoffärmer, was eine bessere Kontrolle der Düngung ermöglicht

Unsterilisierte Substrate:

  • Enthalten nützliche Mikroorganismen, die das Pflanzenwachstum fördern können
  • Oft kostengünstiger
  • Können natürliche Abwehrmechanismen gegen Schimmel enthalten

Für empfindliche Kulturen oder bei bekannten Problemen mit bodenbürtigen Krankheiten rate ich zu sterilisierten Substraten. Für robustere Pflanzen oder im Bio-Anbau können unsterilisierte Substrate durchaus vorteilhaft sein. Letztendlich kommt es auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und Ihre persönlichen Erfahrungen an.

 

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Optimale Bewässerungstechniken für gesunde Anzuchterden

Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung von Schimmelbildung in Anzuchterden ist zweifellos die richtige Bewässerung. Zu viel Feuchtigkeit führt schnell zu Staunässe - ein Paradies für Schimmelpilze. Lassen Sie uns einige bewährte Gießmethoden betrachten:

Gießmethoden zur Vermeidung von Staunässe

  • Vorsichtiges Angießen von unten: Diese Methode hat sich in meinem Garten besonders bewährt. Stellen Sie die Anzuchtschalen kurz in flaches Wasser, bis sich die Erde von unten vollgesogen hat. So bleibt die Oberfläche trocken und weniger anfällig für Schimmel.
  • Sprühnebel: Für zarte Keimlinge und Jungpflanzen eignet sich feiner Sprühnebel hervorragend. Er befeuchtet die Erde gleichmäßig, ohne sie zu übersättigen.
  • Tropfbewässerung: Mit Tropfschläuchen oder -systemen lässt sich die Wassermenge präzise dosieren - ideal für größere Anzuchtflächen.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass das Gießen am Morgen oft die besten Ergebnisse bringt. So hat die Oberfläche den ganzen Tag Zeit zum Abtrocknen. Abends gegossene Erde bleibt häufig zu lange feucht, was Schimmel begünstigt.

Bedeutung der Drainage

Eine gute Drainage ist unerlässlich, um überschüssiges Wasser abzuleiten. Verwenden Sie stets Anzuchtgefäße mit Abzugslöchern und eine lockere, durchlässige Anzuchterde. Ein kleiner Tipp aus meiner Praxis: Eine dünne Schicht Blähton oder grober Sand am Topfboden verbessert den Wasserabzug zusätzlich.

Luftzirkulation und Belüftung für trockene Anzuchterden

Neben der richtigen Bewässerung spielt auch die Luftzirkulation eine entscheidende Rolle bei der Schimmelprävention. Stehendes Wasser verdunstet deutlich schneller, wenn die Luft zirkuliert.

Richtige Positionierung der Anzuchtbehälter

Die Positionierung der Anzuchtbehälter ist wichtiger, als man vielleicht denkt. Achten Sie darauf:

  • Ausreichend Abstand zwischen den Behältern zu lassen
  • Sie nicht direkt an Wände oder in Ecken zu stellen
  • Eine erhöhte Positionierung auf Gittern oder Regalen zu wählen

Einsatz von Ventilatoren

In Gewächshäusern oder Anzuchträumen können kleine Ventilatoren wahre Wunder bewirken. Sie simulieren einen leichten Wind und fördern die Verdunstung. In meinem Gewächshaus hat sich ein oszillierender Ventilator bewährt, der die Luft sanft bewegt, ohne die Pflanzen zu stressen.

Temperaturmanagement für optimales Wachstum

Die richtige Temperatur ist nicht nur für eine erfolgreiche Anzucht entscheidend, sondern beugt gleichzeitig Schimmelbildung vor.

Optimaler Temperaturbereich für die Keimung

Die meisten Gemüse- und Kräutersamen keimen am besten bei Temperaturen zwischen 18°C und 22°C. Es gibt natürlich Ausnahmen: Tomaten oder Paprika bevorzugen etwas höhere Temperaturen um die 25°C. Informieren Sie sich am besten über die optimalen Keimtemperaturen der jeweiligen Pflanzenart, die Sie anziehen möchten.

Vermeidung von Temperaturextremen

Starke Temperaturschwankungen begünstigen Kondenswasserbildung und damit Schimmelwachstum. Versuchen Sie, die Temperatur möglichst konstant zu halten. Hier einige Möglichkeiten:

  • Heizmatten oder Anzuchtschränke für gleichmäßige Wärme
  • Schattennetze gegen Überhitzung an sonnigen Tagen
  • Regelmäßiges Lüften zur Temperaturregulierung

Hygienemaßnahmen für gesunde Anzuchterden

Sauberkeit und Hygiene sind von enormer Bedeutung bei der Schimmelprävention. Lassen Sie mich einige wichtige Maßnahmen erläutern:

Reinigung und Desinfektion von Anzuchtbehältern

Vor jeder Neuaussaat sollten Anzuchtgefäße gründlich gereinigt werden. Heißes Ausspülen und anschließendes Desinfizieren mit verdünntem Essig oder speziellen Pflanzenhygienemitteln tötet Krankheitserreger und Schimmelsporen zuverlässig ab. Diese einfache Maßnahme kann viele Probleme im Keim ersticken.

Umgang mit kontaminiertem Material

Entfernen Sie schimmelbefallene Pflanzen oder Substrate sofort und entsorgen Sie sie im Hausmüll, nicht auf dem Kompost. Reinigen Sie anschließend den betroffenen Bereich gründlich. Ich habe gelernt, dass konsequentes Handeln hier der Schlüssel zum Erfolg ist.

Werkzeughygiene

Auch Gartenwerkzeuge können Krankheiten übertragen. Reinigen Sie Scheren, Pikierholz und andere Utensilien regelmäßig. Ein kleiner Tipp aus meiner Praxis: Ein kurzes Eintauchen der Werkzeuge nach Gebrauch in eine Lösung aus Wasser und etwas Essig desinfiziert zuverlässig, ohne die Umwelt zu belasten.

Mit diesen Maßnahmen schaffen Sie gute Voraussetzungen für eine gesunde Anzucht ohne Schimmelprobleme. Dennoch rate ich Ihnen, Ihre Pflanzen regelmäßig zu beobachten. So können Sie bei ersten Anzeichen von Schimmel schnell reagieren und Schlimmeres verhindern.

Saatgutbehandlung: Ein wichtiger Schritt gegen Schimmelbildung

Bei der Anzucht von Pflanzen gibt es einen oft übersehenen, aber äußerst wirksamen Trick zur Schimmelvorbeugung: die Saatgutbehandlung. Ich habe in meiner langjährigen Gartenerfahrung verschiedene Methoden ausprobiert und möchte Ihnen hier meine Erkenntnisse weitergeben.

Saatgutbeizung - mehr als nur ein Fachbegriff

Die Saatgutbeizung klingt zunächst etwas technisch, ist aber im Grunde ganz einfach. Es geht darum, die Samen mit einer schützenden Schicht zu versehen. Man unterscheidet zwischen chemischen und biologischen Beizmitteln:

  • Chemische Beizmittel: Diese sind zwar sehr effektiv gegen Pilzsporen, sollten aber mit Bedacht eingesetzt werden. Persönlich greife ich nur in Ausnahmefällen darauf zurück.
  • Biologische Beizmittel: Hier kommen nützliche Mikroorganismen zum Einsatz. Sie sind sanfter zur Umwelt, wenn auch manchmal etwas weniger schlagkräftig. Für uns Hobbygärtner sind sie meist die bessere Wahl.

In meinem Garten setze ich bevorzugt auf biologische Mittel. Sie sind nicht nur unbedenklich in der Anwendung, sondern fördern auch ein gesundes Bodenleben - ein wichtiger Aspekt für nachhaltiges Gärtnern.

Natürliche Methoden zur Saatgutdesinfektion

Neben der Beizung gibt es noch einige sanftere, natürliche Methoden, die ich gerne anwende:

  • Warmwasserbehandlung: Die Samen werden für etwa 20 Minuten in 50°C warmes Wasser gelegt. Eine simple, aber erstaunlich effektive Methode.
  • Essigbad: Ein kurzes Bad in verdünntem Apfelessig (1:10 mit Wasser) kann Wunder wirken. Der Essiggeruch verfliegt schnell, keine Sorge!
  • Knoblauchextrakt: Klingt ungewöhnlich, ist aber sehr wirksam. Zerdrückten Knoblauch in Wasser einweichen und die Samen darin baden.

Diese Methoden eignen sich besonders für Bio-Gärtner und alle, die auf chemische Mittel verzichten möchten. Ich selbst wechsle gerne zwischen diesen Methoden, je nach Saatgut und Jahreszeit.

Schimmelbefall erkennen - je früher, desto besser

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es zu Schimmelbefall kommen. Die gute Nachricht: Je früher man ihn erkennt, desto besser kann man gegensteuern.

Erste Anzeichen von Schimmel

Achten Sie auf folgende Warnsignale:

  • Weißlicher oder grauer Flaum auf der Erdoberfläche
  • Verfärbungen oder Flecken auf Blättern und Stängeln
  • Welke oder schlaffe Pflanzenteile
  • Ein ungewöhnlicher, modriger Geruch

Besonders anfällig sind junge Keimlinge und Sämlinge. Ich habe mir angewöhnt, diese täglich zu kontrollieren - es lohnt sich!

Schimmelarten unterscheiden - nicht immer einfach, aber wichtig

Es gibt verschiedene Schimmelarten, die unsere Pflanzen befallen können. Die häufigsten sind:

  • Grauschimmel (Botrytis): Erkennbar an grauem, flaumigem Belag. Trifft man oft auf reifen Früchten und weichen Pflanzenteilen an.
  • Mehltau: Zeigt sich als weißer, mehliger Belag auf Blättern. Es gibt echten und falschen Mehltau - die Unterscheidung kann knifflig sein.
  • Fusarium: Verursacht Welke und Verfärbungen an Stängeln und Wurzeln. Leider oft erst spät erkennbar.

Die genaue Bestimmung der Schimmelart ist wichtig für die Wahl der richtigen Gegenmaßnahmen. Im Zweifelsfall rate ich, einen erfahrenen Gärtner oder die örtliche Gartenbauberatung zu konsultieren.

Was tun bei Schimmelbefall?

Entdeckt man Schimmel an seinen Pflanzen, heißt es: Ruhe bewahren und gezielt handeln. Hier einige bewährte Methoden aus meiner Gärtnererfahrung:

Sofortmaßnahmen zur Eindämmung

  • Befallene Pflanzenteile sofort entfernen und im Hausmüll entsorgen - nicht auf den Kompost!
  • Luftzirkulation verbessern, zum Beispiel durch Aufstellen eines kleinen Ventilators
  • Gießverhalten anpassen: Lieber seltener, dafür gezielter gießen
  • Bei Topfpflanzen: Übertöpfe entfernen, damit überschüssiges Wasser abfließen kann

Diese Maßnahmen können die Ausbreitung des Schimmels oft schon deutlich eindämmen. Schnelles Handeln ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

Wenn's ernst wird: Befallene Pflanzen und Substrate entfernen

Manchmal muss man leider härter durchgreifen:

  • Stark befallene Pflanzen komplett entfernen und entsorgen
  • Befallenes Substrat austauschen, bei Topfpflanzen am besten gleich einen neuen Topf verwenden
  • Werkzeuge und Anzuchtgefäße gründlich reinigen und desinfizieren

Das fällt nicht immer leicht, verhindert aber, dass sich der Schimmel auf andere Pflanzen ausbreitet. Sehen Sie es als Neuanfang für Ihren Garten!

Langfristig denken: Kulturbedingungen anpassen

Um Schimmel dauerhaft in Schach zu halten, sollten wir die Bedingungen so anpassen, dass er gar nicht erst Fuß fassen kann:

  • Luftfeuchtigkeit reduzieren, zum Beispiel durch häufigeres Lüften
  • Pflanzenabstände vergrößern für eine bessere Luftzirkulation
  • Nährstoffversorgung optimieren: Überdüngung vermeiden - weniger ist oft mehr!
  • Bei wiederkehrenden Problemen auf resistente Sorten setzen

Mit diesen Anpassungen schaffen Sie ein Umfeld, in dem Ihre Pflanzen gesund wachsen können und Schimmel kaum eine Chance hat. Denken Sie daran: Jeder Garten ist einzigartig, experimentieren Sie und finden Sie heraus, was bei Ihnen am besten funktioniert. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür dafür, wie Sie Schimmel clever austricksen können!

Natürliche und chemische Methoden zur Schimmelbekämpfung

Im Kampf gegen Schimmel in Anzuchterden gibt es verschiedene Ansätze. Lassen Sie uns einen Blick auf organische Fungizide, Hausmittel und chemische Lösungen werfen.

Organische Fungizide und Hausmittel

Für umweltbewusste Gärtner bieten sich einige spannende natürliche Alternativen:

  • Zimtpulver: Eine hauchdünne Schicht auf der Erde kann Wunder wirken.
  • Knoblauchextrakt: Klingt ungewöhnlich, ist aber erstaunlich effektiv.
  • Backpulver-Lösung: Ein altbewährter Trick, der oft unterschätzt wird.
  • Effektive Mikroorganismen (EM): Diese kleinen Helfer können das Bodenleben regelrecht aufblühen lassen.

In meinem Garten habe ich besonders gute Erfahrungen mit einer selbstgemachten Mischung aus Wasser und Milch (1:10) gemacht. Sie scheint die Schimmelbildung in Schach zu halten, ohne den Pflanzen zu schaden.

Chemische Fungizide - ein zweischneidiges Schwert

Bei hartnäckigem Befall können chemische Fungizide eine Option sein, aber Vorsicht ist geboten:

  • Pro: Sie wirken schnell und effektiv gegen ein breites Spektrum von Schimmelpilzen.
  • Contra: Mögliche Umweltbelastungen und das Risiko von Resistenzbildungen sind nicht von der Hand zu weisen.

Wenn Sie sich für chemische Mittel entscheiden, bitte immer sparsam und streng nach Anweisung anwenden. Weniger ist hier oft mehr!

Kräuteranzucht - eine Wissenschaft für sich

Kräuter sind oft Diven unter den Pflanzen und stellen besondere Ansprüche. Hier ein paar Tipps aus meiner Erfahrung:

Besonderheiten bei der Anzucht von Kräutern

  • Drainage ist das A und O: Die meisten Kräuter mögen es eher trocken als zu feucht.
  • Luftzirkulation: Geben Sie Ihren Kräutern Raum zum Atmen.
  • Substrat: Spezielle Kräutererde oder eine Mischung mit Sand kann Wunder bewirken.

Ein kleiner Trick aus meinem Garten: Eine dünne Mulchschicht aus feinem Kies hält die Oberfläche trocken und hält Schimmel oft in Schach.

Schimmelanfällige Kräuter - die üblichen Verdächtigen

Einige Kräuter sind regelrechte Schimmelmagneten:

  • Basilikum: Ein Liebling vieler Köche, aber leider auch anfällig für Fusarium.
  • Petersilie: Neigt zu Mehltau, wenn die Bedingungen nicht stimmen.
  • Minze: Kann von Rostpilzen heimgesucht werden, wenn man nicht aufpasst.

Bei diesen Kräutern heißt es: Augen auf und schnell handeln, wenn sich erste Anzeichen von Schimmel zeigen.

Der Weg zu gesunden Pflanzen - ein Ausblick

Lassen Sie mich zum Schluss die wichtigsten Punkte zur Schimmelprävention zusammenfassen:

  • Wählen Sie das richtige Substrat und sorgen Sie für gute Drainage.
  • Gießen Sie mit Bedacht - weniger ist oft mehr.
  • Luftzirkulation ist der Schlüssel zum Erfolg.
  • Beachten Sie die Temperaturvorlieben Ihrer grünen Schützlinge.
  • Sauberkeit bei Töpfen und Werkzeugen ist die halbe Miete.
  • Eine vorbeugende Saatgutbehandlung kann Wunder wirken.
  • Schnelles Handeln bei ersten Schimmelanzeichen ist Gold wert.

Kontinuierliche Pflege und ein wachsames Auge sind entscheidend. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, Ihre Anzuchten zu inspizieren. Oft können schon kleine Anpassungen in der Pflege größere Probleme im Keim ersticken.

Mit diesen Maßnahmen und etwas Erfahrung werden Sie bald zum Schimmel-Experten. Jeder Gärtner lernt ständig dazu, und manchmal sind es gerade die kleinen Rückschläge, die uns zu besseren Pflanzenpflegern machen. Lassen Sie sich von gelegentlichen Schimmelproblemen nicht entmutigen – mit der richtigen Herangehensweise werden Sie schon bald gesunde und kräftige Pflanzen aus Ihrer Anzucht genießen können. Und glauben Sie mir, es gibt kaum ein befriedigenderes Gefühl, als die ersten selbstgezogenen Kräuter oder Gemüsepflanzen in den Händen zu halten!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind die Hauptursachen für Schimmelbildung in Anzuchterden?
    Die Hauptursachen für Schimmelbildung in Anzuchterden sind zu hohe Feuchtigkeit im Substrat, mangelnde Luftzirkulation, kontaminiertes Material, falsche Lagerung der Anzuchterde und zu niedrige Temperaturen. Schimmelsporen sind praktisch überall vorhanden und benötigen nur günstige Bedingungen zum Wachsen: Feuchtigkeit als wichtigster Faktor, organisches Material als Nahrungsquelle, Temperaturen zwischen 20-30°C, Sauerstoff und meist leicht saure bis neutrale pH-Werte. Diese Bedingungen ähneln paradoxerweise denen, die auch Pflanzensamen zum Keimen benötigen, weshalb die Schimmelprävention besonders herausfordernd ist. Staunässe durch Überwässerung, schlechte Drainage und luftdichte Anzuchtbehälter schaffen ideale Voraussetzungen für Schimmelpilze. Auch die Verwendung bereits kontaminierter Substrate oder unsauberer Anzuchtgefäße kann zur Schimmelbildung beitragen.
  2. Welche Eigenschaften sollte eine gute Anzuchterde haben, um Schimmel zu vermeiden?
    Eine gute Anzuchterde zur Schimmelvorbeugung sollte mehrere wichtige Eigenschaften aufweisen: gute Wasserspeicherfähigkeit bei gleichzeitiger optimaler Drainage, eine lockere Struktur für beste Durchlüftung, nährstoffarme Zusammensetzung zur Vermeidung von Überdüngung, einen pH-Wert im leicht sauren bis neutralen Bereich (5,5-7) und sollte frei von Krankheitserregern und Unkrautsamen sein. Eine bewährte Mischung besteht aus Kokoserde und Vermiculit - die Kokoserde speichert Wasser gut, während Vermiculit für lockere Struktur sorgt. Das Substrat sollte strukturstabil sein und auch nach dem Gießen genügend Luftporen behalten. Zu schwere, verdichtende Erden begünstigen Staunässe und damit Schimmelbildung. Die Erde sollte außerdem eine gleichmäßige Körnung haben und sich gut mit Wasser benetzen lassen, ohne dabei zu verschlämmen oder wasserabweisend zu werden.
  3. Wie funktioniert die richtige Bewässerung zur Schimmelprävention bei der Pflanzenanzucht?
    Die richtige Bewässerung ist entscheidend für die Schimmelprävention. Bewährt haben sich drei Methoden: vorsichtiges Angießen von unten durch kurzes Stellen der Anzuchtschalen in flaches Wasser, bis sich die Erde vollgesogen hat - so bleibt die Oberfläche trocken. Sprühnebel eignet sich für zarte Keimlinge und befeuchtet gleichmäßig ohne Übersättigung. Tropfbewässerung ermöglicht präzise Dosierung bei größeren Anzuchtflächen. Das Gießen am Morgen ist optimal, da die Oberfläche den Tag über abtrocknen kann. Abends gegossene Erde bleibt zu lange feucht und begünstigt Schimmel. Wichtig ist eine gute Drainage durch Anzuchtgefäße mit Abzugslöchern und lockere, durchlässige Erde. Eine dünne Schicht Blähton oder grober Sand am Topfboden verbessert den Wasserabzug zusätzlich. Staunässe ist der größte Feind - lieber seltener, aber gezielter gießen.
  4. Warum ist die Saatgutbehandlung vor der Aussaat wichtig für die Schimmelvorbeugung?
    Die Saatgutbehandlung vor der Aussaat ist ein oft übersehener, aber äußerst wirksamer Schritt zur Schimmelvorbeugung. Samen können bereits Schimmelsporen oder andere Krankheitserreger in sich tragen, die nach der Keimung zu Problemen führen. Durch eine Saatgutbeizung wird eine schützende Schicht aufgetragen - biologische Beizmittel mit nützlichen Mikroorganismen sind dabei umweltfreundlicher als chemische Varianten. Natürliche Desinfektionsmethoden sind besonders empfehlenswert: Warmwasserbehandlung für 20 Minuten bei 50°C, ein kurzes Bad in verdünntem Apfelessig (1:10 mit Wasser) oder die Behandlung mit Knoblauchextrakt. Diese Methoden eliminieren potenzielle Krankheitserreger am Samen selbst und schaffen bessere Startbedingungen für die Keimung. Besonders bei empfindlichen Kulturen oder bekannten Schimmelproblemen ist die vorbeugende Saatgutbehandlung eine wichtige Schutzmaßnahme, die später viel Ärger ersparen kann.
  5. Welche Rolle spielt die Luftzirkulation bei der Vermeidung von Schimmel in Anzuchterden?
    Luftzirkulation spielt eine entscheidende Rolle bei der Schimmelprävention, da sie die Verdunstung von Oberflächenfeuchtigkeit fördert und stehendes Wasser verhindert. Schimmelpilze gedeihen in feuchten, stehenden Luftverhältnissen besonders gut. Durch bewegte Luft trocknet die Substratoberfläche schneller ab und Kondensation wird reduziert. Für optimale Luftzirkulation sollten Anzuchtbehälter mit ausreichend Abstand zueinander positioniert werden, nicht direkt an Wände oder in Ecken gestellt und erhöht auf Gittern oder Regalen platziert werden. In Gewächshäusern oder Anzuchträumen können kleine, oszillierende Ventilatoren wahre Wunder bewirken, indem sie einen leichten Wind simulieren. Dabei ist wichtig, dass die Luftbewegung sanft erfolgt, um die zarten Keimlinge nicht zu stressen. Regelmäßiges Lüften in geschlossenen Räumen sorgt zusätzlich für Luftaustausch und verhindert die Ansammlung von Feuchtigkeit und Schimmelsporen in der Umgebung.
  6. Worin unterscheiden sich sterilisierte und unsterilisierte Substrate bei der Anzucht?
    Sterilisierte und unsterilisierte Substrate unterscheiden sich grundlegend in ihrer mikrobiellen Zusammensetzung und den daraus resultierenden Eigenschaften. Sterilisierte Substrate sind frei von Krankheitserregern und Schädlingen, bieten ein geringeres Risiko für Schimmelbildung und sind oft nährstoffärmer, was eine bessere Kontrolle der Düngung ermöglicht. Sie eignen sich besonders für empfindliche Kulturen oder bei bekannten Problemen mit bodenbürtigen Krankheiten. Unsterilisierte Substrate hingegen enthalten nützliche Mikroorganismen, die das Pflanzenwachstum fördern können, sind meist kostengünstiger und können natürliche Abwehrmechanismen gegen Schimmel enthalten. Das lebendige Bodengefüge kann bei robusten Pflanzen durchaus vorteilhaft sein und wird im biologischen Anbau oft bevorzugt. Die Wahl hängt von den individuellen Bedürfnissen der Pflanzen, persönlichen Erfahrungen und der Anbauphilosophie ab. Für Anfänger sind sterilisierte Substrate oft die sicherere Wahl.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Grauschimmel, Mehltau und Fusarium bei Jungpflanzen?
    Grauschimmel, Mehltau und Fusarium sind drei verschiedene Pilzarten mit unterschiedlichen Erscheinungsbildern und Auswirkungen. Grauschimmel (Botrytis) zeigt sich als grauer, flaumiger Belag und befällt häufig reife Früchte und weiche Pflanzenteile. Er gedeiht besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit und kühleren Temperaturen. Mehltau erscheint als weißer, mehliger Belag auf Blättern und Stängeln. Man unterscheidet zwischen echtem und falschem Mehltau - echter Mehltau wächst auf der Blattoberseite, falscher meist auf der Unterseite. Fusarium ist tückischer und verursacht Welke sowie Verfärbungen an Stängeln und Wurzeln, oft erst spät erkennbar. Dieser bodenbürtige Pilz dringt durch die Wurzeln ein und verstopft die Leitungsbahnen. Während Grauschimmel und Mehltau meist oberflächlich auftreten und behandelbar sind, ist Fusarium oft fatal für die Pflanze. Die genaue Bestimmung ist wichtig für die richtige Behandlung - im Zweifelsfall sollte fachkundiger Rat eingeholt werden.
  8. Welche ersten Anzeichen deuten auf Schimmelbefall in der Anzuchterde hin?
    Die ersten Anzeichen von Schimmelbefall sollten schnell erkannt werden, da frühe Intervention entscheidend ist. Achten Sie auf weißlichen oder grauen Flaum auf der Erdoberfläche - dies ist meist das erste sichtbare Zeichen. Verfärbungen oder Flecken auf Blättern und Stängeln, besonders bei jungen Keimlingen, können ebenfalls auf Pilzbefall hindeuten. Welke oder schlaffe Pflanzenteile ohne erkennbare andere Ursache sind weitere Warnsignale. Ein charakteristischer, modriger Geruch ist oft ein deutliches Indiz für Schimmelprobleme. Besonders anfällig sind junge Keimlinge und Sämlinge in den ersten Entwicklungswochen. Auch eine veränderte Substratfarbe, klebrige oder schleimige Stellen auf der Erdoberfläche oder ein weißer, watteartiger Belag um die Stängelbasis können Anzeichen sein. Bei schwarzen Punkten oder Verfärbungen an Samen und Keimlingen ist ebenfalls Vorsicht geboten. Tägliche Kontrollen der Anzuchten helfen dabei, Probleme früh zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.
  9. Wo kann man hochwertige schimmelfreie Anzuchterde kaufen?
    Hochwertige schimmelfreie Anzuchterde erhalten Sie in verschiedenen Fachgeschäften und Online-Shops. Spezialisierte Gartencenter bieten meist eine gute Auswahl an professionellen Anzuchterden mit unterschiedlichen Zusammensetzungen für verschiedene Pflanzenarten. Samen.de gehört zu den etablierten Fachgeschäften, die qualitätsgeprüfte Substrate und umfassende Beratung zur optimalen Anzuchterde anbieten. Beim Kauf sollten Sie auf sterilisierte oder pasteurisierte Substrate achten, die frei von Krankheitserregern sind. Hochwertige Anzuchterden sind meist etwas teurer, aber die Investition lohnt sich durch bessere Keimergebnisse und weniger Schimmelprobleme. Achten Sie auf Substrate mit guter Drainage, lockerer Struktur und ausgewogenem pH-Wert. Bio-zertifizierte Erden sind ebenfalls eine gute Wahl. Vermeiden Sie billige Erden aus dem Baumarkt, da diese oft zu schwer oder nährstoffreich sind. Online-Shops bieten den Vorteil, Bewertungen anderer Gärtner zu lesen und gezielt nach schimmelresistenten Produkten zu suchen.
  10. Welche Anzuchtbehälter und Zubehör eignen sich am besten zur Schimmelprävention?
    Für die Schimmelprävention sind die richtigen Anzuchtbehälter und das passende Zubehör entscheidend. Verwenden Sie immer Behälter mit ausreichenden Abzugslöchern für optimale Drainage - Staunässe ist der häufigste Auslöser für Schimmelbildung. Bewährt haben sich Aussaatschalen mit feiner Lochung, Zimmergewächshäuser mit Belüftungsklappen und Kokostöpfe, die biologisch abbaubar sind und gute Luftzirkulation bieten. Professionelle Gartenhändler wie samen.de führen spezielles Anzuchtzubehör, das optimal auf schimmelfreie Kultivierung ausgelegt ist. Wichtig ist auch eine Drainageschicht aus Blähton oder grobem Sand am Boden. Heizmatten mit Thermostat sorgen für gleichmäßige Temperaturen und verhindern Kondensation. Kleine Ventilatoren verbessern die Luftzirkulation erheblich. Transparente Abdeckungen sollten regelmäßig belüftet werden können. Vermeiden Sie zu tiefe Behälter und achten Sie auf leicht zu reinigende Materialien. Qualitative Gießkannen mit feiner Brause oder Sprühflaschen ermöglichen dosiertes Bewässern ohne Übernässung.
  11. Wie wirken sich verschiedene pH-Werte der Anzuchterde auf die Schimmelentwicklung aus?
    Der pH-Wert der Anzuchterde hat erheblichen Einfluss auf die Schimmelentwicklung, da verschiedene Pilzarten unterschiedliche pH-Bereiche bevorzugen. Die meisten Schimmelpilze gedeihen optimal in leicht sauren bis neutralen Bedingungen zwischen pH 5,5 und 7,0 - interessanterweise genau der Bereich, der auch für die meisten Pflanzen ideal ist. Bei sehr sauren Böden unter pH 5,0 können sich andere Pilzarten etablieren, während stark alkalische Bedingungen über pH 8,0 das Pilzwachstum generally hemmen, aber auch die Nährstoffaufnahme der Pflanzen beeinträchtigen können. Ein ausgewogener pH-Wert zwischen 6,0 und 6,8 bietet meist den besten Kompromiss - die Pflanzen können optimal wachsen, während extreme pH-Werte, die manche Schimmelpilze fördern würden, vermieden werden. Regelmäßige pH-Messungen mit entsprechenden Testgeräten helfen dabei, den optimalen Bereich zu halten. Bei Schimmelproblemen kann eine leichte Erhöhung des pH-Wertes durch Kalkzugabe manchmal helfen, sollte aber vorsichtig dosiert werden.
  12. Welche Mikroorganismen können helfen, Schimmel in Anzuchterden natürlich zu bekämpfen?
    Verschiedene nützliche Mikroorganismen können als natürliche Antagonisten gegen schädliche Schimmelpilze wirken. Effektive Mikroorganismen (EM) sind eine bewährte Mischung verschiedener Bakterien- und Pilzstämme, die das Bodenleben positiv beeinflussen und schädliche Erreger verdrängen können. Trichoderma-Arten sind besonders wirksame Pilze, die parasitär gegen andere Pilze vorgehen und deren Wachstum hemmen. Bacillus-Bakterien produzieren natürliche Antibiotika und können Pflanzenwurzeln kolonisieren, wodurch sie Schutz vor bodenbürtigen Krankheiten bieten. Pseudomonas-Bakterien sind ebenfalls für ihre antagonistische Wirkung gegen Pilzkrankheiten bekannt. Mykorrhiza-Pilze gehen vorteilhafte Symbiosen mit Pflanzenwurzeln ein und stärken deren Abwehrkraft. Diese Mikroorganismen können über speziell entwickelte Bio-Präparate oder durch Komposttee zugeführt werden. Sie schaffen ein ausgewogenes Bodengefüge, in dem schädliche Pilze weniger Chancen haben sich auszubreiten. Eine selbstgemachte Mischung aus Wasser und Milch (1:10) kann ebenfalls nützliche Mikroorganismen fördern und Schimmelbildung reduzieren.
  13. Wie beeinflusst das Nährstoffverhältnis im Substrat die Anfälligkeit für Pilzbefall?
    Das Nährstoffverhältnis im Substrat hat direkten Einfluss auf die Anfälligkeit für Pilzbefall. Überdüngung, besonders mit Stickstoff, macht Pflanzen weicher und anfälliger für Pilzkrankheiten, da die Zellwände weniger stabil werden. Gleichzeitig bieten nährstoffreiche Substrate den Schimmelpilzen selbst mehr Nahrung für ihr Wachstum. Ein ausgewogenes C/N-Verhältnis (Kohlenstoff zu Stickstoff) ist entscheidend - zu viel verfügbarer Stickstoff begünstigt sowohl schnelles Pilzwachstum als auch schwächere Pflanzen. Kalium und Phosphor in angemessener Dosierung stärken hingegen die Zellwände und die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanzen. Zu nährstoffarme Substrate können aber auch problematisch sein, da geschwächte Pflanzen ebenfalls anfälliger werden. Anzuchterden sollten daher nährstoffarm bis mäßig gedüngt sein - die intensive Düngung erfolgt erst nach der Keimphase. Eine gleichmäßige, langsame Nährstofffreisetzung ist optimal. Bio-Dünger oder Langzeitdünger sind oft vorteilhafter als schnell verfügbare Mineraldünger, da sie ein stabileres Nährstoffgleichgewicht schaffen.
  14. Warum sind manche Pflanzenarten anfälliger für Schimmel während der Keimphase?
    Die Anfälligkeit verschiedener Pflanzenarten für Schimmel während der Keimphase hängt mit mehreren biologischen Faktoren zusammen. Pflanzen mit dünnen, zarten Keimblättern wie Basilikum oder Impatiens sind physisch weniger widerstandsfähig gegen Pilzbefall als Arten mit dickeren, wachsartigen Blättern. Die Keimgeschwindigkeit spielt ebenfalls eine Rolle - langsam keimende Arten sind länger in der vulnerablen Phase. Pflanzen, die von Natur aus feuchte Standorte bevorzugen, haben oft weniger entwickelte Abwehrmechanismen gegen Pilze als trockenheitsliebende Arten. Die Zusammensetzung der Samenschale beeinflusst auch die Anfälligkeit - manche Samen haben natürliche antimikrobielle Verbindungen, andere nicht. Besonders anfällig sind oft: Basilikum (neigt zu Fusarium), Petersilie (anfällig für Mehltau), Tomaten (verschiedene Pilzkrankheiten), Impatiens und Begonien (dünne Blätter). Robustere Arten wie Sonnenblumen, Zinnien oder die meisten Kürbisgewächse zeigen weniger Probleme. Die Genetik der Pflanzen bestimmt ihre natürlichen Abwehrstoffe und die Struktur ihrer Zellwände.
  15. Wie richtet man ein optimales Bewässerungssystem für die Anzucht ein?
    Ein optimales Bewässerungssystem für die Anzucht kombiniert Effizienz, Präzision und Schimmelprävention. Tropfbewässerungssysteme mit einstellbaren Tropfern ermöglichen eine exakte Dosierung und verhindern Überwässerung. Diese können mit Zeitschaltuhren automatisiert werden, um regelmäßige, kleine Wassermengen zu verabreichen. Kapillarbewässerung über Dochte oder spezielle Matten bietet gleichmäßige Feuchtigkeit von unten, wodurch die Oberfläche trocken bleibt. Für größere Anzuchtflächen eignen sich Sprinkleranlagen mit sehr feinen Düsen, die einen gleichmäßigen Nebel erzeugen. Wichtig ist die Installation von Drainagesystemen mit ausreichend Abzugslöchern und einer Auffangschale. Ein Feuchtigkeitsmesser hilft dabei, den optimalen Zeitpunkt für die Bewässerung zu bestimmen. Die beste Zeit ist früh morgens, damit überschüssige Oberflächenfeuchtigkeit tagsüber abtrocknen kann. Wasserdruck und -menge sollten einstellbar sein, da verschiedene Entwicklungsstadien unterschiedliche Wassermengen benötigen. Ein Filtersystem verhindert Verstopfung der Düsen durch Schmutzpartikel.
  16. Welche Temperatur- und Feuchtigkeitswerte sind optimal für schimmelfreie Anzuchterden?
    Für schimmelfreie Anzuchterden sind präzise Temperatur- und Feuchtigkeitswerte entscheidend. Die optimale Keimtemperatur liegt für die meisten Arten zwischen 18°C und 22°C, wobei wärmeliebende Pflanzen wie Tomaten oder Paprika 23-25°C bevorzugen. Konstante Temperaturen sind wichtiger als hohe Werte - Schwankungen fördern Kondensation und damit Schimmelbildung. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 60-75% liegen - niedrig genug um Schimmel zu verhindern, aber hoch genug für erfolgreiche Keimung. Die Substratfeuchtigkeit sollte gleichmäßig feucht, aber nicht nass sein - etwa wie ein ausgedrückter Schwamm. Nachts können die Temperaturen um 2-4°C absinken, was natürlichen Bedingungen entspricht und das Pflanzenwachstum fördern kann. Extreme zu vermeiden: Über 30°C begünstigen schädliche Pilze, unter 15°C verlangsamen die Keimung erheblich. Luftfeuchtigkeit über 80% führt fast unweigerlich zu Schimmelproblemen, unter 50% kann die Keimung beeinträchtigen. Heizmatten mit Thermostat und Hygrometer sind wertvolle Hilfsmittel für die Überwachung dieser Parameter.
  17. Stimmt es, dass Zimtpulver gegen Schimmel in der Anzuchterde hilft?
    Ja, Zimtpulver kann tatsächlich gegen Schimmel in der Anzuchterde helfen und ist ein bewährtes Hausmittel unter Gärtnern. Zimt enthält natürliche antimykotische (pilzhemmende) Verbindungen wie Zimtaldehyd und Eugenol, die das Wachstum verschiedener Schimmelpilze hemmen können. Eine hauchdünne Schicht Zimtpulver auf die Substratoberfläche gestreut, kann vorbeugend gegen Schimmelbildung wirken, ohne den Pflanzen zu schaden. Besonders bei der Aussaat empfindlicher Samen oder bei bereits aufgetretenen ersten Schimmelanzeichen zeigt Zimtpulver oft gute Ergebnisse. Die Wirkung ist allerdings begrenzt und sollte nicht als alleinige Lösung betrachtet werden. Bei starkem Befall reicht Zimt allein nicht aus. Wichtig ist die sparsame Anwendung - zu viel Zimtpulver kann die Keimung beeinträchtigen. Auch sollte nur reines Zimtpulver ohne Zusätze verwendet werden. Andere natürliche Alternativen sind Aktivkohlepulver oder sehr fein gemahlener Kaffee. Zimtpulver eignet sich besonders als ergänzende Maßnahme zu anderen präventiven Schritten wie richtiger Bewässerung und guter Luftzirkulation.
  18. Gibt es saisonale Unterschiede bei der Schimmelbildung in Anzuchterden?
    Ja, saisonale Unterschiede bei der Schimmelbildung sind deutlich erkennbar und hängen mit verschiedenen klimatischen Faktoren zusammen. Im Frühjahr und Herbst ist das Schimmelrisiko erhöht, da diese Jahreszeiten typischerweise höhere Luftfeuchtigkeit und geringere Temperaturschwankungen aufweisen - ideale Bedingungen für Pilzwachstum. Besonders der Übergang vom Winter zum Frühjahr ist kritisch, wenn die Heizungsluft noch trocken ist, aber die Außenfeuchtigkeit steigt. Im Sommer kann starke Hitze und niedrige Luftfeuchtigkeit Schimmel hemmen, allerdings können Gewitter und schwüle Perioden problematisch werden. Der Winter bringt durch Heizungsluft oft trockene Bedingungen, aber gleichzeitig weniger Luftzirkulation in geschlossenen Räumen. Regionale Unterschiede spielen auch eine Rolle - in feuchten Küstenregionen ist ganzjährig erhöhte Vorsicht geboten, während kontinentale Gebiete mit trockenen Sommern weniger Probleme haben. Die Anzuchtzeiten sollten entsprechend angepasst werden - in kritischen Perioden sind intensivere Präventionsmaßnahmen wie bessere Belüftung und vorsichtigeres Gießen notwendig.
  19. Wie unterscheidet sich Aussaaterde von normaler Pikiererde bezüglich Schimmelresistenz?
    Aussaaterde und Pikiererde unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung und damit auch in ihrer Schimmelresistenz. Aussaaterde ist speziell für die Keimung optimiert: sie ist nährstoffärmer, hat eine feinere Struktur und oft einen höheren Anteil an mineralischen Bestandteilen wie Sand oder Perlite. Diese Eigenschaften reduzieren das Schimmelrisiko, da weniger organische Nährstoffe für Pilze verfügbar sind und die feine Struktur gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Staunässe ermöglicht. Pikiererde hingegen ist nährstoffreicher und enthält mehr organische Bestandteile, um die Entwicklung junger Pflanzen zu fördern. Der höhere Nährstoffgehalt kann theoretisch Schimmelpilzen mehr Nahrung bieten. Allerdings sind die Pflanzen in der Pikierphase bereits robuster und weniger anfällig. Die Körnung der Pikiererde ist meist etwas gröber, was die Drainage verbessert. Moderne, qualitativ hochwertige Substrate beider Typen sind meist sterilisiert oder pasteurisiert, wodurch das Schimmelrisiko generell reduziert wird. Bei der Verwendung ist wichtig, dass Aussaaterde wirklich nur für die Keimung verwendet wird, da der niedrige Nährstoffgehalt langfristig Mangelerscheinungen verursachen kann.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Aufzuchterde und Vermehrungserde bei der Schimmelprävention?
    Aufzuchterde und Vermehrungserde unterscheiden sich in ihrer spezifischen Zusammensetzung für verschiedene Vermehrungsmethoden, was sich auch auf die Schimmelprävention auswirkt. Aufzuchterde ist meist universeller konzipiert für die Anzucht aus Samen und jungen Stecklingen. Sie hat eine ausgewogene Struktur mit mittlerem Nährstoffgehalt und guter Wasserhaltefähigkeit. Vermehrungserde dagegen ist speziell für Stecklingsvermehrung optimiert - sie ist meist nährstoffärmer, strukturstabiler und enthält oft mehr mineralische Anteile wie Perlite oder Vermiculite. Diese Eigenschaften der Vermehrungserde bieten oft bessere Schimmelresistenz, da weniger organische Substanz für Pilze verfügbar ist und die lockere Struktur optimale Durchlüftung gewährleistet. Bei Stecklingen ist zudem weniger Feuchtigkeit nötig als bei keimenden Samen, was das Schimmelrisiko reduziert. Beide Substrate sollten sterilisiert sein, aber Vermehrungserde hat durch ihre Zusammensetzung oft von Natur aus eine geringere Anfälligkeit für Pilzbefall. Die Wahl hängt vom Vermehrungsverfahren ab - für Samen ist Aufzuchterde geeigneter, für Stecklinge funktioniert Vermehrungserde meist besser.
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