Sommerwicken: Ein vielseitiges Wunderkind für Ihren Gartenboden
Wer seinen Gartenboden auf natürliche Weise aufpeppen möchte, sollte sich die Sommerwicke genauer ansehen. Diese erstaunliche Pflanze hat einiges auf dem Kasten, wenn es um die Verbesserung unserer Gartenerde geht.
Was Sommerwicken alles können
- Sie sind wahre Stickstoff-Sammler und machen den Boden nährstoffreicher
- Ihre Wurzeln lockern den Boden auf und verbessern seine Struktur
- Sie halten unerwünschte Kräuter in Schach und schützen vor Bodenabtrag
- Kleine Bodenlebewesen lieben sie und der Humusaufbau wird angekurbelt
- Sie passen gut in Mischkulturen und eignen sich prima als Zwischenfrucht
Sommerwicken - wer oder was ist das eigentlich?
Die Sommerwicke (Vicia sativa) gehört zur großen Familie der Hülsenfrüchtler. Ursprünglich stammt sie aus Europa und Westasien. Als einjährige Pflanze hat sie sich einen Namen als beliebte Gründüngung gemacht.
Wie sieht so eine Sommerwicke aus?
Diese Pflänzchen können es auf eine stattliche Höhe von bis zu 80 cm bringen. Sie haben zarte, gefiederte Blätter und entwickeln clevere Ranken, mit denen sie sich an anderen Pflanzen festhalten. Ihre Blüten erinnern an kleine Schmetterlinge und leuchten meist in Violett oder Rosa.
Was bringen Sommerwicken unserem Gartenboden?
Stickstoff aus der Luft - direkt in den Boden
Eine der faszinierendsten Eigenschaften der Sommerwicke ist ihre Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft zu binden. In einer Art Teamwork mit Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln können sie beachtliche Mengen dieses wichtigen Nährstoffs im Boden anreichern. Ich habe schon oft beobachtet, wie Gemüsepflanzen nach einer Sommerwicken-Gründüngung regelrecht durchstarten.
Bodenlockerer par excellence
Das Wurzelwerk der Sommerwicken ist beeindruckend. Es durchdringt den Boden und lockert ihn gründlich auf. Das führt zu einer verbesserten Bodenstruktur, was wiederum die Durchlüftung und Wasserspeicherung fördert. Besonders auf schweren Böden kann man den Unterschied oft schon nach einer Saison mit bloßem Auge erkennen.
Natürlicher Unkrautbekämpfer und Bodenschützer
Sommerwicken wachsen schnell und bilden eine dichte Blattmasse. Dadurch lassen sie unerwünschten Wildkräutern kaum eine Chance. Gleichzeitig schützen sie den Boden vor dem Austrocknen und vor Erosion. Selbst hartnäckige Unkräuter haben es schwer, gegen die dichte Wickendecke anzukommen.
Ein Festmahl für Bodenlebewesen
Wenn die Sommerwicken nach der Blüte in den Boden eingearbeitet werden, freuen sich Mikroorganismen und Regenwürmer. Sie sind quasi das Festmahl für diese kleinen Helfer. Das fördert den Humusaufbau und schafft eine fruchtbare Grundlage für die nächste Kultur. Nach einer Sommerwicken-Gründüngung zeigt sich der Boden oft voller Leben und hat eine schöne krümelige Struktur.
Sommerwicken anbauen und pflegen: So geht's!
Wo fühlen sich Sommerwicken am wohlsten?
Sommerwicken sind ziemlich anspruchslos, was den Boden angeht. Sie gedeihen auf den meisten Bodenarten prächtig, solange es nicht zu nass oder zu schwer ist. Ein leichter bis mittelschwerer, kalkhaltiger Boden mit guter Drainage scheint ihnen besonders zu gefallen. Der pH-Wert sollte zwischen 6 und 7 liegen - das mögen sie am liebsten.
Was den Standort betrifft, bevorzugen Sommerwicken sonnige bis halbschattige Plätze. Ein bisschen Schatten stört sie zwar nicht, aber dann blühen sie nicht ganz so üppig. Wichtig ist ein windgeschützter Standort, sonst purzeln die rankenden Pflanzen leicht um.
Wann und wie säen?
Die beste Zeit für die Aussaat ist von April bis Juli. In milderen Gegenden kann man schon ab März loslegen. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Aussaat zu staffeln - so hat man länger etwas von der Blüte und der bodenverbessernden Wirkung.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Samen auszubringen:
- Breitsaat: Einfach die Samen gleichmäßig verteilen und leicht einharken.
- Reihensaat: Die Samen in Reihen mit 20-30 cm Abstand etwa 2-3 cm tief in den Boden bringen.
- Einzelkornsaat: Das macht bei größeren Flächen mit speziellen Sämaschinen Sinn.
Wie viel Saatgut brauche ich?
Die Menge hängt davon ab, wofür man die Sommerwicken nutzen möchte. Für eine Gründüngung rechnet man mit etwa 8-10 g/m² bei Reinsaat, für eine Bienenweide reichen 5-6 g/m². Die Samen sollten 2-3 cm tief in die Erde.
Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Wenn man die Samen vor der Aussaat über Nacht in lauwarmem Wasser einweicht, keimen sie schneller und gleichmäßiger.
Wie pflege ich meine Sommerwicken?
Zum Glück sind Sommerwicken ziemlich pflegeleicht. Ein paar Dinge sollte man aber beachten:
- Gießen: Bei Trockenheit regelmäßig wässern, besonders wenn die Samen keimen und während der Blüte.
- Unkraut jäten: In den ersten Wochen nach der Aussaat sollte man ein Auge darauf haben und bei Bedarf jäten.
- Stützen geben: Wenn die Pflanzen kräftig wachsen, können Rankhilfen wie Reisig oder Netze hilfreich sein.
- Düngen: Ist meist nicht nötig, da Sommerwicken selbst Stickstoff im Boden anreichern.
Sommerwicken in Mischkultur: Ein spannendes Experiment
Welche Pflanzen passen gut zu Sommerwicken?
Sommerwicken eignen sich hervorragend für Mischkulturen. Hier ein paar bewährte Partner:
- Getreide: Hafer, Gerste oder Roggen geben den Wicken Halt.
- Sonnenblumen: Sieht nicht nur toll aus, sondern lockt auch viele Insekten an.
- Phacelia: Eine tolle Ergänzung als Bienenweide und Gründüngung.
- Buchweizen: Lockert den Boden zusätzlich auf und hat hübsche Blüten.
Warum lohnt sich eine Mischkultur?
Die Kombination mit anderen Pflanzen bringt einige Vorteile mit sich:
- Weniger Unkraut: Durch die dichte Bodenbedeckung haben Unkräuter kaum eine Chance.
- Platz optimal nutzen: Pflanzen mit unterschiedlichen Wuchshöhen nutzen den verfügbaren Raum besser aus.
- Mehr Vielfalt: Verschiedene Pflanzenarten locken unterschiedliche Insekten an - gut für die Biodiversität!
- Gegenseitige Unterstützung: Manche Pflanzen profitieren vom Stickstoff, den die Wicken im Boden anreichern.
Welche Kombinationen haben sich bewährt?
Hier ein paar Mischungen, die ich besonders spannend finde:
- Sommerwicken + Hafer: Der Hafer gibt den Wicken Halt und nutzt deren Stickstoff.
- Sommerwicken + Phacelia + Buchweizen: Ideal zur Bodenverbesserung und als Bienenweide.
- Sommerwicken + Sonnenblumen + Ringelblumen: Eine farbenfrohe Mischung, die Insekten magisch anzieht.
Wenn man Mischkulturen anlegt, sollte man das Saatgut gut mischen und die Gesamtmenge anpassen. Es hat sich bewährt, die Einzelkomponenten auf 60-70% der Reinsaatmenge zu reduzieren.
Ich finde es immer wieder faszinierend zu beobachten, wie sich die verschiedenen Pflanzen in einer Mischkultur ergänzen und gemeinsam entwickeln. Es ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch ein spannendes Experiment im Garten.
Sommerwicken als Gründüngung: So holen Sie das Beste aus Ihrem Boden
Sommerwicken sind wahre Alleskönner, wenn es um die Verbesserung unseres Gartenbodens geht. Um ihr volles Potenzial auszuschöpfen, kommt es auf den richtigen Zeitpunkt und die passende Methode an.
Wann ist der beste Moment zum Einarbeiten?
Die Crème de la Crème der Nährstoffe erhalten wir, wenn wir die Sommerwicken kurz vor oder während der Blüte einarbeiten. Zu diesem Zeitpunkt strotzen die Pflanzen vor Biomasse und Nährstoffen, und ihre Stängel sind noch schön zart – perfekt für eine schnelle Zersetzung im Boden.
In der Regel ist dieser süße Spot etwa 6-8 Wochen nach der Aussaat erreicht. Aber Vorsicht: Zu früh eingearbeitet, und wir verschenken wertvolle Biomasse. Zu spät, und wir riskieren, dass sich die Wicken selbst aussäen und im nächsten Jahr wild sprießen.
Wie bringen wir die Wicken in den Boden?
Es gibt verschiedene Wege, die Sommerwicken mit der Erde zu vermählen:
- Fräsen oder Umgraben: Ideal für kleinere Flächen. Die Pflanzen werden komplett untergebuddelt. Mein Tipp: Nicht zu tief graben – oberflächennah zersetzt sich's am besten.
- Mulchen und oberflächlich einarbeiten: Mein persönlicher Favorit! Die Wicken werden gemäht und nur leicht in den Boden eingearbeitet. Schont die Bodenstruktur und die fleißigen Bodenlebewesen freuen sich.
- Walzen und liegen lassen: Die Lazy-Gardener-Methode. Einfach plattwalzen und als Mulchschicht liegen lassen. Perfekt für alle, die es gerne unkompliziert mögen.
In meinem Garten schwöre ich auf die Mulch-Methode. Weniger Arbeit für mich, und die Regenwürmer übernehmen den Löwenanteil der Einarbeitung – ein echtes Win-win!
Vielseitige Verwendung: Von Mulch bis Flüssigdünger
Sommerwicken sind echte Multitalente im Garten:
- Als Mulch: Einfach um andere Pflanzen auslegen. Hält Unkraut in Schach und den Boden schön feucht.
- Für den Kompost: Überschüssiges Material wandert auf den Komposthaufen und wird zu schwarzem Gold.
- Als Flüssigdünger: In Wasser vergoren, entsteht ein nährstoffreicher Zaubertrank für unsere Pflanzen.
Egal ob als Gründüngung, Mulch oder Kompostzusatz – Sommerwicken sind echte Bodenverbesserer.
Sommerwicken: Mehr als nur Bodenfutter
Neben ihrer Funktion als Bodenverbesserer spielen Sommerwicken eine Schlüsselrolle für die Artenvielfalt in unseren Gärten.
Ein Festmahl für Insekten
Sommerwicken sind wie ein All-you-can-eat-Buffet für allerlei Krabbeltiere. Ihre nektarreichen Blüten locken eine bunte Schar an:
- Fleißige Honigbienen
- Wilde Wildbienen
- Brummende Hummeln
- Zarte Schmetterlinge
Besonders wertvoll sind sie als Nahrungsquelle, wenn andere Pflanzen schon verblüht sind. So verlängern sie die "Saison" für unsere summenden Freunde.
Ein Paradies für Vögel und Co.
Mit Sommerwicken schaffen wir nicht nur ein Insektenparadies, sondern indirekt auch ein Vogeleldorado. In den dichten Beständen finden gefiederte Freunde Schutz und einen reich gedeckten Tisch in Form von Samen und Insekten. Sogar Igel freuen sich über das gesteigerte Insektenangebot.
In meinem Garten konnte ich beobachten, wie mit den Sommerwicken plötzlich Leben in die Bude kam. Schmetterlinge, die ich vorher nie gesehen hatte, tummelten sich plötzlich, und auch die Vogelwelt wurde spürbar lebendiger.
Schönheit für Auge und Seele
Neben all dem ökologischen Nutzen sind Sommerwicken auch einfach wunderschön anzusehen. Ihre zarten rosa bis violetten Blüten verleihen jedem Garten einen Hauch von Wildromantik. Sie machen sich prima als Begleiter in Staudenbeeten oder als blühende Hecke entlang von Zäunen.
Wer es richtig bunt mag, kann Sommerwicken mit anderen Blühpflanzen kombinieren. Eine Mischung aus Sommerwicken, Kornblumen und Ringelblumen ergibt ein farbenfrohes Blütenmeer, das vom Frühsommer bis in den Herbst hinein Augen und Insekten erfreut.
Sommerwicken sind also wahre Allround-Talente im Garten. Sie verbessern nicht nur unseren Boden, sondern schaffen ein lebendiges Ökosystem voller Farben und Leben. Wer Sommerwicken in seinen Garten einlädt, tut nicht nur sich selbst, sondern der ganzen Natur etwas Gutes. Also, ran an die Samen und los geht's!
Sommerwicken im Vergleich: Was macht sie so besonders?
Wie schneiden Sommerwicken gegen andere Leguminosen ab?
Sommerwicken haben einige Trümpfe im Ärmel, wenn man sie mit anderen Gründüngungspflanzen vergleicht. Sie sind richtige Schnellstarter und bilden in Windeseile eine dichte grüne Decke über dem Boden. Das macht sie zu echten Unkrautschreck-Experten. Und dank ihrer Freundschaft mit Knöllchenbakterien sind sie wahre Stickstoff-Magneten.
Im Wettstreit mit Dauerbrennern wie Klee oder Luzerne punkten Sommerwicken mit ihrer Einjährigkeit. Das macht sie zu flexiblen Teamplayern in der Fruchtfolge. Allerdings müssen sie bei der Wurzelmasse den Mehrjährigen den Vortritt lassen. Erbsen oder Ackerbohnen liefern zwar mehr grüne Masse, brauchen dafür aber auch mehr Zeit, bis sie in voller Blüte stehen.
Eine Achillesferse haben Sommerwicken allerdings: Sie mögen's nicht kalt. Anders als ihre winterharten Verwandten oder der Inkarnatklee taugen sie nicht für eine Herbstaussaat. Dafür legen sie im Frühjahr und Sommer ein Tempo vor, bei dem andere nur staunend zusehen können.
Wo Sommerwicken ihre Stärken ausspielen
Sommerwicken sind echte Allrounder im Garten. Im Gemüsebeet glänzen sie als Lückenfüller zwischen den Kulturen. Haben Frühaufsteher wie Salat oder Radieschen das Feld geräumt, können Sommerwicken bis zum Herbst den Staffelstab übernehmen. Dabei machen sie den Boden fit für die nächste Runde.
Auch zwischen Obstbäumen oder Weinstöcken machen Sommerwicken eine gute Figur. Sie halten den Boden zusammen und rollen den roten Teppich für allerlei Nützlinge aus. In Beeten und Rabatten verwandeln sie sich in blühende Bodendecker, die nicht nur schön aussehen, sondern nebenbei den Boden aufpeppen und einen Imbiss für Insekten servieren.
In der Kombination mit anderen Gründüngern zeigen Sommerwicken erst richtig, was in ihnen steckt. Zusammen mit Phacelia oder Buchweizen bilden sie ein dichtes grünes Netz, das den Boden schützt und mit Leben erfüllt.
Praxistipps: So klappt's mit den Sommerwicken
Typische Stolpersteine und wie man sie umschifft
Beim Anbau von Sommerwicken kann man ein paar Dinge falsch machen. Ein häufiger Fehler ist, zu viel des Guten zu wollen und zu dicht zu säen. Die Pflanzen geraten dann in einen Wettstreit um Licht und Nährstoffe. Besser ist es, etwas großzügiger zu säen und dafür alle paar Wochen nachzulegen.
Wer zu lange wartet, bis er die Wicken umgräbt, riskiert, dass sie sich selbst aussäen und im nächsten Jahr als ungebetene Gäste auftauchen. Am besten schlägt man zu, wenn sie in voller Blüte stehen - dann ist der Stickstoffgehalt auf dem Höhepunkt.
Auch bei der Bodenbearbeitung kann man daneben greifen. Wer den Boden zu fein macht, läuft Gefahr, dass er bei Regen verschlämmt. Eine grobe Vorbereitung reicht meist aus und tut der Bodenstruktur sogar gut.
Was Sommerwicken alles auf dem Kasten haben
Sommerwicken haben einiges zu bieten:
- Sie wachsen wie verrückt und decken den Boden schnell ab
- Dank ihrer Bakterien-Kumpels holen sie Stickstoff aus der Luft
- Ihre Wurzeln lockern den Boden auf und verbessern seine Struktur
- Sie halten Unkraut in Schach
- Bodenlebewesen finden bei ihnen ein Schlaraffenland
- Bienen und Co. fliegen auf ihre Blüten
- Sie sind echte Alleskönner im Garten
So machen Sie Ihren Garten fit mit Sommerwicken
Für einen erfolgreichen Sommerwicken-Anbau empfehle ich: Säen Sie die Wicken zwischen April und Juli aus. Der Boden muss nicht perfekt sein - etwas grober ist sogar besser. Die Samen mögen es 2-3 cm tief in der Erde. Bei Trockenheit heißt es in den ersten Wochen: Gießkanne marsch!
Probieren Sie ruhig mal Mischungen aus, zum Beispiel mit Phacelia oder Buchweizen. So nutzen Sie den Platz optimal und schaffen ein buntes Paradies für allerlei Krabbeltiere. Lassen Sie die Pflanzen bis zur Blüte wachsen, bevor Sie sie unterpflügen oder als grüne Decke liegen lassen.
Denken Sie auch an die Zukunft: Nach den Sommerwicken freuen sich besonders hungrige Gesellen wie Kohl oder Tomaten über den nährstoffreichen Boden.
Fazit: Sommerwicken - mehr als nur Gründünger
Sommerwicken sind wahre Tausendsassas im Garten. Sie peppen nicht nur den Boden auf, sondern sind auch ein Segen für die Natur. Und mit ihren lilafarbenen Blüten sehen sie auch noch toll aus. Wer Sommerwicken in seinen Garten einlädt, tut nicht nur der Erde etwas Gutes, sondern schafft auch ein lebendiges Biotop. Also, nur Mut - Ihr Garten wird es Ihnen mit Sicherheit danken!