Sommerwicken als Gründüngung: Vorteile für Ihren Gartenboden

Sommerwicken: Ein vielseitiges Wunderkind für Ihren Gartenboden

Wer seinen Gartenboden auf natürliche Weise aufpeppen möchte, sollte sich die Sommerwicke genauer ansehen. Diese erstaunliche Pflanze hat einiges auf dem Kasten, wenn es um die Verbesserung unserer Gartenerde geht.

Was Sommerwicken alles können

  • Sie sind wahre Stickstoff-Sammler und machen den Boden nährstoffreicher
  • Ihre Wurzeln lockern den Boden auf und verbessern seine Struktur
  • Sie halten unerwünschte Kräuter in Schach und schützen vor Bodenabtrag
  • Kleine Bodenlebewesen lieben sie und der Humusaufbau wird angekurbelt
  • Sie passen gut in Mischkulturen und eignen sich prima als Zwischenfrucht

Sommerwicken - wer oder was ist das eigentlich?

Die Sommerwicke (Vicia sativa) gehört zur großen Familie der Hülsenfrüchtler. Ursprünglich stammt sie aus Europa und Westasien. Als einjährige Pflanze hat sie sich einen Namen als beliebte Gründüngung gemacht.

Wie sieht so eine Sommerwicke aus?

Diese Pflänzchen können es auf eine stattliche Höhe von bis zu 80 cm bringen. Sie haben zarte, gefiederte Blätter und entwickeln clevere Ranken, mit denen sie sich an anderen Pflanzen festhalten. Ihre Blüten erinnern an kleine Schmetterlinge und leuchten meist in Violett oder Rosa.

Was bringen Sommerwicken unserem Gartenboden?

Stickstoff aus der Luft - direkt in den Boden

Eine der faszinierendsten Eigenschaften der Sommerwicke ist ihre Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft zu binden. In einer Art Teamwork mit Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln können sie beachtliche Mengen dieses wichtigen Nährstoffs im Boden anreichern. Ich habe schon oft beobachtet, wie Gemüsepflanzen nach einer Sommerwicken-Gründüngung regelrecht durchstarten.

Bodenlockerer par excellence

Das Wurzelwerk der Sommerwicken ist beeindruckend. Es durchdringt den Boden und lockert ihn gründlich auf. Das führt zu einer verbesserten Bodenstruktur, was wiederum die Durchlüftung und Wasserspeicherung fördert. Besonders auf schweren Böden kann man den Unterschied oft schon nach einer Saison mit bloßem Auge erkennen.

Natürlicher Unkrautbekämpfer und Bodenschützer

Sommerwicken wachsen schnell und bilden eine dichte Blattmasse. Dadurch lassen sie unerwünschten Wildkräutern kaum eine Chance. Gleichzeitig schützen sie den Boden vor dem Austrocknen und vor Erosion. Selbst hartnäckige Unkräuter haben es schwer, gegen die dichte Wickendecke anzukommen.

Ein Festmahl für Bodenlebewesen

Wenn die Sommerwicken nach der Blüte in den Boden eingearbeitet werden, freuen sich Mikroorganismen und Regenwürmer. Sie sind quasi das Festmahl für diese kleinen Helfer. Das fördert den Humusaufbau und schafft eine fruchtbare Grundlage für die nächste Kultur. Nach einer Sommerwicken-Gründüngung zeigt sich der Boden oft voller Leben und hat eine schöne krümelige Struktur.

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Sommerwicken anbauen und pflegen: So geht's!

Wo fühlen sich Sommerwicken am wohlsten?

Sommerwicken sind ziemlich anspruchslos, was den Boden angeht. Sie gedeihen auf den meisten Bodenarten prächtig, solange es nicht zu nass oder zu schwer ist. Ein leichter bis mittelschwerer, kalkhaltiger Boden mit guter Drainage scheint ihnen besonders zu gefallen. Der pH-Wert sollte zwischen 6 und 7 liegen - das mögen sie am liebsten.

Was den Standort betrifft, bevorzugen Sommerwicken sonnige bis halbschattige Plätze. Ein bisschen Schatten stört sie zwar nicht, aber dann blühen sie nicht ganz so üppig. Wichtig ist ein windgeschützter Standort, sonst purzeln die rankenden Pflanzen leicht um.

Wann und wie säen?

Die beste Zeit für die Aussaat ist von April bis Juli. In milderen Gegenden kann man schon ab März loslegen. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Aussaat zu staffeln - so hat man länger etwas von der Blüte und der bodenverbessernden Wirkung.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Samen auszubringen:

  • Breitsaat: Einfach die Samen gleichmäßig verteilen und leicht einharken.
  • Reihensaat: Die Samen in Reihen mit 20-30 cm Abstand etwa 2-3 cm tief in den Boden bringen.
  • Einzelkornsaat: Das macht bei größeren Flächen mit speziellen Sämaschinen Sinn.

Wie viel Saatgut brauche ich?

Die Menge hängt davon ab, wofür man die Sommerwicken nutzen möchte. Für eine Gründüngung rechnet man mit etwa 8-10 g/m² bei Reinsaat, für eine Bienenweide reichen 5-6 g/m². Die Samen sollten 2-3 cm tief in die Erde.

Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Wenn man die Samen vor der Aussaat über Nacht in lauwarmem Wasser einweicht, keimen sie schneller und gleichmäßiger.

Wie pflege ich meine Sommerwicken?

Zum Glück sind Sommerwicken ziemlich pflegeleicht. Ein paar Dinge sollte man aber beachten:

  • Gießen: Bei Trockenheit regelmäßig wässern, besonders wenn die Samen keimen und während der Blüte.
  • Unkraut jäten: In den ersten Wochen nach der Aussaat sollte man ein Auge darauf haben und bei Bedarf jäten.
  • Stützen geben: Wenn die Pflanzen kräftig wachsen, können Rankhilfen wie Reisig oder Netze hilfreich sein.
  • Düngen: Ist meist nicht nötig, da Sommerwicken selbst Stickstoff im Boden anreichern.

Sommerwicken in Mischkultur: Ein spannendes Experiment

Welche Pflanzen passen gut zu Sommerwicken?

Sommerwicken eignen sich hervorragend für Mischkulturen. Hier ein paar bewährte Partner:

  • Getreide: Hafer, Gerste oder Roggen geben den Wicken Halt.
  • Sonnenblumen: Sieht nicht nur toll aus, sondern lockt auch viele Insekten an.
  • Phacelia: Eine tolle Ergänzung als Bienenweide und Gründüngung.
  • Buchweizen: Lockert den Boden zusätzlich auf und hat hübsche Blüten.

Warum lohnt sich eine Mischkultur?

Die Kombination mit anderen Pflanzen bringt einige Vorteile mit sich:

  • Weniger Unkraut: Durch die dichte Bodenbedeckung haben Unkräuter kaum eine Chance.
  • Platz optimal nutzen: Pflanzen mit unterschiedlichen Wuchshöhen nutzen den verfügbaren Raum besser aus.
  • Mehr Vielfalt: Verschiedene Pflanzenarten locken unterschiedliche Insekten an - gut für die Biodiversität!
  • Gegenseitige Unterstützung: Manche Pflanzen profitieren vom Stickstoff, den die Wicken im Boden anreichern.

Welche Kombinationen haben sich bewährt?

Hier ein paar Mischungen, die ich besonders spannend finde:

  • Sommerwicken + Hafer: Der Hafer gibt den Wicken Halt und nutzt deren Stickstoff.
  • Sommerwicken + Phacelia + Buchweizen: Ideal zur Bodenverbesserung und als Bienenweide.
  • Sommerwicken + Sonnenblumen + Ringelblumen: Eine farbenfrohe Mischung, die Insekten magisch anzieht.

Wenn man Mischkulturen anlegt, sollte man das Saatgut gut mischen und die Gesamtmenge anpassen. Es hat sich bewährt, die Einzelkomponenten auf 60-70% der Reinsaatmenge zu reduzieren.

Ich finde es immer wieder faszinierend zu beobachten, wie sich die verschiedenen Pflanzen in einer Mischkultur ergänzen und gemeinsam entwickeln. Es ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch ein spannendes Experiment im Garten.

Sommerwicken als Gründüngung: So holen Sie das Beste aus Ihrem Boden

Sommerwicken sind wahre Alleskönner, wenn es um die Verbesserung unseres Gartenbodens geht. Um ihr volles Potenzial auszuschöpfen, kommt es auf den richtigen Zeitpunkt und die passende Methode an.

Wann ist der beste Moment zum Einarbeiten?

Die Crème de la Crème der Nährstoffe erhalten wir, wenn wir die Sommerwicken kurz vor oder während der Blüte einarbeiten. Zu diesem Zeitpunkt strotzen die Pflanzen vor Biomasse und Nährstoffen, und ihre Stängel sind noch schön zart – perfekt für eine schnelle Zersetzung im Boden.

In der Regel ist dieser süße Spot etwa 6-8 Wochen nach der Aussaat erreicht. Aber Vorsicht: Zu früh eingearbeitet, und wir verschenken wertvolle Biomasse. Zu spät, und wir riskieren, dass sich die Wicken selbst aussäen und im nächsten Jahr wild sprießen.

Wie bringen wir die Wicken in den Boden?

Es gibt verschiedene Wege, die Sommerwicken mit der Erde zu vermählen:

  • Fräsen oder Umgraben: Ideal für kleinere Flächen. Die Pflanzen werden komplett untergebuddelt. Mein Tipp: Nicht zu tief graben – oberflächennah zersetzt sich's am besten.
  • Mulchen und oberflächlich einarbeiten: Mein persönlicher Favorit! Die Wicken werden gemäht und nur leicht in den Boden eingearbeitet. Schont die Bodenstruktur und die fleißigen Bodenlebewesen freuen sich.
  • Walzen und liegen lassen: Die Lazy-Gardener-Methode. Einfach plattwalzen und als Mulchschicht liegen lassen. Perfekt für alle, die es gerne unkompliziert mögen.

In meinem Garten schwöre ich auf die Mulch-Methode. Weniger Arbeit für mich, und die Regenwürmer übernehmen den Löwenanteil der Einarbeitung – ein echtes Win-win!

Vielseitige Verwendung: Von Mulch bis Flüssigdünger

Sommerwicken sind echte Multitalente im Garten:

  • Als Mulch: Einfach um andere Pflanzen auslegen. Hält Unkraut in Schach und den Boden schön feucht.
  • Für den Kompost: Überschüssiges Material wandert auf den Komposthaufen und wird zu schwarzem Gold.
  • Als Flüssigdünger: In Wasser vergoren, entsteht ein nährstoffreicher Zaubertrank für unsere Pflanzen.

Egal ob als Gründüngung, Mulch oder Kompostzusatz – Sommerwicken sind echte Bodenverbesserer.

Sommerwicken: Mehr als nur Bodenfutter

Neben ihrer Funktion als Bodenverbesserer spielen Sommerwicken eine Schlüsselrolle für die Artenvielfalt in unseren Gärten.

Ein Festmahl für Insekten

Sommerwicken sind wie ein All-you-can-eat-Buffet für allerlei Krabbeltiere. Ihre nektarreichen Blüten locken eine bunte Schar an:

  • Fleißige Honigbienen
  • Wilde Wildbienen
  • Brummende Hummeln
  • Zarte Schmetterlinge

Besonders wertvoll sind sie als Nahrungsquelle, wenn andere Pflanzen schon verblüht sind. So verlängern sie die "Saison" für unsere summenden Freunde.

Ein Paradies für Vögel und Co.

Mit Sommerwicken schaffen wir nicht nur ein Insektenparadies, sondern indirekt auch ein Vogeleldorado. In den dichten Beständen finden gefiederte Freunde Schutz und einen reich gedeckten Tisch in Form von Samen und Insekten. Sogar Igel freuen sich über das gesteigerte Insektenangebot.

In meinem Garten konnte ich beobachten, wie mit den Sommerwicken plötzlich Leben in die Bude kam. Schmetterlinge, die ich vorher nie gesehen hatte, tummelten sich plötzlich, und auch die Vogelwelt wurde spürbar lebendiger.

Schönheit für Auge und Seele

Neben all dem ökologischen Nutzen sind Sommerwicken auch einfach wunderschön anzusehen. Ihre zarten rosa bis violetten Blüten verleihen jedem Garten einen Hauch von Wildromantik. Sie machen sich prima als Begleiter in Staudenbeeten oder als blühende Hecke entlang von Zäunen.

Wer es richtig bunt mag, kann Sommerwicken mit anderen Blühpflanzen kombinieren. Eine Mischung aus Sommerwicken, Kornblumen und Ringelblumen ergibt ein farbenfrohes Blütenmeer, das vom Frühsommer bis in den Herbst hinein Augen und Insekten erfreut.

Sommerwicken sind also wahre Allround-Talente im Garten. Sie verbessern nicht nur unseren Boden, sondern schaffen ein lebendiges Ökosystem voller Farben und Leben. Wer Sommerwicken in seinen Garten einlädt, tut nicht nur sich selbst, sondern der ganzen Natur etwas Gutes. Also, ran an die Samen und los geht's!

Sommerwicken im Vergleich: Was macht sie so besonders?

Wie schneiden Sommerwicken gegen andere Leguminosen ab?

Sommerwicken haben einige Trümpfe im Ärmel, wenn man sie mit anderen Gründüngungspflanzen vergleicht. Sie sind richtige Schnellstarter und bilden in Windeseile eine dichte grüne Decke über dem Boden. Das macht sie zu echten Unkrautschreck-Experten. Und dank ihrer Freundschaft mit Knöllchenbakterien sind sie wahre Stickstoff-Magneten.

Im Wettstreit mit Dauerbrennern wie Klee oder Luzerne punkten Sommerwicken mit ihrer Einjährigkeit. Das macht sie zu flexiblen Teamplayern in der Fruchtfolge. Allerdings müssen sie bei der Wurzelmasse den Mehrjährigen den Vortritt lassen. Erbsen oder Ackerbohnen liefern zwar mehr grüne Masse, brauchen dafür aber auch mehr Zeit, bis sie in voller Blüte stehen.

Eine Achillesferse haben Sommerwicken allerdings: Sie mögen's nicht kalt. Anders als ihre winterharten Verwandten oder der Inkarnatklee taugen sie nicht für eine Herbstaussaat. Dafür legen sie im Frühjahr und Sommer ein Tempo vor, bei dem andere nur staunend zusehen können.

Wo Sommerwicken ihre Stärken ausspielen

Sommerwicken sind echte Allrounder im Garten. Im Gemüsebeet glänzen sie als Lückenfüller zwischen den Kulturen. Haben Frühaufsteher wie Salat oder Radieschen das Feld geräumt, können Sommerwicken bis zum Herbst den Staffelstab übernehmen. Dabei machen sie den Boden fit für die nächste Runde.

Auch zwischen Obstbäumen oder Weinstöcken machen Sommerwicken eine gute Figur. Sie halten den Boden zusammen und rollen den roten Teppich für allerlei Nützlinge aus. In Beeten und Rabatten verwandeln sie sich in blühende Bodendecker, die nicht nur schön aussehen, sondern nebenbei den Boden aufpeppen und einen Imbiss für Insekten servieren.

In der Kombination mit anderen Gründüngern zeigen Sommerwicken erst richtig, was in ihnen steckt. Zusammen mit Phacelia oder Buchweizen bilden sie ein dichtes grünes Netz, das den Boden schützt und mit Leben erfüllt.

Praxistipps: So klappt's mit den Sommerwicken

Typische Stolpersteine und wie man sie umschifft

Beim Anbau von Sommerwicken kann man ein paar Dinge falsch machen. Ein häufiger Fehler ist, zu viel des Guten zu wollen und zu dicht zu säen. Die Pflanzen geraten dann in einen Wettstreit um Licht und Nährstoffe. Besser ist es, etwas großzügiger zu säen und dafür alle paar Wochen nachzulegen.

Wer zu lange wartet, bis er die Wicken umgräbt, riskiert, dass sie sich selbst aussäen und im nächsten Jahr als ungebetene Gäste auftauchen. Am besten schlägt man zu, wenn sie in voller Blüte stehen - dann ist der Stickstoffgehalt auf dem Höhepunkt.

Auch bei der Bodenbearbeitung kann man daneben greifen. Wer den Boden zu fein macht, läuft Gefahr, dass er bei Regen verschlämmt. Eine grobe Vorbereitung reicht meist aus und tut der Bodenstruktur sogar gut.

Was Sommerwicken alles auf dem Kasten haben

Sommerwicken haben einiges zu bieten:

  • Sie wachsen wie verrückt und decken den Boden schnell ab
  • Dank ihrer Bakterien-Kumpels holen sie Stickstoff aus der Luft
  • Ihre Wurzeln lockern den Boden auf und verbessern seine Struktur
  • Sie halten Unkraut in Schach
  • Bodenlebewesen finden bei ihnen ein Schlaraffenland
  • Bienen und Co. fliegen auf ihre Blüten
  • Sie sind echte Alleskönner im Garten

So machen Sie Ihren Garten fit mit Sommerwicken

Für einen erfolgreichen Sommerwicken-Anbau empfehle ich: Säen Sie die Wicken zwischen April und Juli aus. Der Boden muss nicht perfekt sein - etwas grober ist sogar besser. Die Samen mögen es 2-3 cm tief in der Erde. Bei Trockenheit heißt es in den ersten Wochen: Gießkanne marsch!

Probieren Sie ruhig mal Mischungen aus, zum Beispiel mit Phacelia oder Buchweizen. So nutzen Sie den Platz optimal und schaffen ein buntes Paradies für allerlei Krabbeltiere. Lassen Sie die Pflanzen bis zur Blüte wachsen, bevor Sie sie unterpflügen oder als grüne Decke liegen lassen.

Denken Sie auch an die Zukunft: Nach den Sommerwicken freuen sich besonders hungrige Gesellen wie Kohl oder Tomaten über den nährstoffreichen Boden.

Fazit: Sommerwicken - mehr als nur Gründünger

Sommerwicken sind wahre Tausendsassas im Garten. Sie peppen nicht nur den Boden auf, sondern sind auch ein Segen für die Natur. Und mit ihren lilafarbenen Blüten sehen sie auch noch toll aus. Wer Sommerwicken in seinen Garten einlädt, tut nicht nur der Erde etwas Gutes, sondern schafft auch ein lebendiges Biotop. Also, nur Mut - Ihr Garten wird es Ihnen mit Sicherheit danken!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind Sommerwicken und welche Vorteile bieten sie für den Gartenboden?
    Sommerwicken (Vicia sativa) sind einjährige Hülsenfrüchtler, die ursprünglich aus Europa und Westasien stammen. Diese vielseitigen Pflanzen können bis zu 80 cm hoch werden und entwickeln zarte, gefiederte Blätter mit cleveren Ranken. Als wahre Stickstoff-Sammler arbeiten sie mit Knöllchenbakterien zusammen und reichern den Boden mit diesem wichtigen Nährstoff an. Ihre beeindruckenden Wurzeln lockern den Boden gründlich auf und verbessern die Bodenstruktur erheblich. Durch ihr schnelles Wachstum bilden Sommerwicken eine dichte Blattmasse, die unerwünschte Wildkräuter unterdrückt und den Boden vor Austrocknung und Erosion schützt. Nach der Einarbeitung werden sie zum Festmahl für Mikroorganismen und Regenwürmer, was den Humusaufbau fördert und eine fruchtbare Grundlage für nachfolgende Kulturen schafft. Zusätzlich locken ihre violetten bis rosa Schmetterlingsblüten Bienen und andere Nützlinge an.
  2. Wie funktioniert die Stickstoffbindung bei Sommerwicken im Gartenboden?
    Die Stickstoffbindung bei Sommerwicken basiert auf einer faszinierenden Symbiose mit Knöllchenbakterien (Rhizobien) an ihren Wurzeln. Diese Bakterien leben in speziellen Wurzelknöllchen und können atmosphärischen Stickstoff (N₂) aus der Luft aufnehmen und in pflanzenverfügbare Stickstoffverbindungen umwandeln. Die Sommerwicken versorgen die Bakterien im Gegenzug mit Kohlenhydraten aus der Photosynthese. Dieser biologische Prozess ermöglicht es den Pflanzen, beachtliche Mengen Stickstoff im Boden anzureichern - oft 100-300 kg pro Hektar und Jahr. Nach dem Absterben oder der Einarbeitung der Wicken werden diese Stickstoffverbindungen freigesetzt und stehen nachfolgenden Pflanzen als natürlicher Dünger zur Verfügung. Diese natürliche Stickstoffdüngung ist besonders wertvoll für stickstoffhungrige Kulturen wie Kohl oder Tomaten, die nach den Sommerwicken regelrecht durchstarten.
  3. Wann ist der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Sommerwicken?
    Der optimale Aussaatzeitraum für Sommerwicken erstreckt sich von April bis Juli, wobei in milderen Regionen bereits ab März gesät werden kann. Die Bodentemperatur sollte konstant über 8°C liegen, damit die Keimung zuverlässig erfolgt. Eine gestaffelte Aussaat alle 3-4 Wochen verlängert die Blütezeit und maximiert den Nutzen als Bienenweide und Gründüngung. Frühe Aussaaten im April entwickeln sich kräftiger und bilden mehr Biomasse, während späte Aussaaten bis Juli noch ausreichend Zeit für die Entwicklung bis zur Blüte haben. Der Boden sollte gut abgetrocknet und bearbeitbar sein. Bei zu feuchten Bedingungen können die Samen faulen. Die Aussaat erfolgt 2-3 cm tief, bei Reinsaat mit 8-10 g/m² oder bei Mischkulturen mit entsprechend reduzierten Mengen. Ein Einweichen der Samen über Nacht in lauwarmem Wasser vor der Aussaat beschleunigt die Keimung erheblich.
  4. Welche besonderen Eigenschaften haben Sommerwicken als rankende Pflanzen?
    Sommerwicken sind klassische Kletterpflanzen mit besonderen Anpassungen für das rankende Wachstum. Ihre gefiederten Blätter enden in verzweigten Ranken, die sich spiralförmig um Stützen winden und der Pflanze Halt geben. Diese Ranken sind berührungsempfindlich und können sich binnen weniger Stunden um geeignete Kletterhilfen schlingen. Das rankende Wachstum ermöglicht es den Sommerwicken, trotz relativ schwacher Stängel Höhen von bis zu 80 cm zu erreichen. In der Praxis bedeutet dies, dass sie ideale Partner für stützende Pflanzen wie Getreide sind oder Rankhilfen aus Reisig und Netzen benötigen. Ihre Rankfähigkeit macht sie zu wertvollen Bodenschützern, da sie schnell eine dichte, mehrschichtige Pflanzendecke bilden. Diese Eigenschaft ist besonders vorteilhaft in Mischkulturen, wo sie vertikalen Raum nutzen können, ohne Konkurrenzpflanzen zu stark zu beschatten.
  5. Warum sind Sommerwicken nicht winterhart und was bedeutet das für den Anbau?
    Sommerwicken sind einjährige, frostempfindliche Pflanzen, die bereits bei den ersten Frösten absterben. Diese mangelnde Winterhärte unterscheidet sie grundlegend von winterharten Leguminosen wie Winterwicken oder Inkarnatklee. Temperaturen unter -2°C sind für Sommerwicken tödlich, weshalb sie als reine Sommerkultur kultiviert werden müssen. Für den Anbau bedeutet dies, dass eine Herbstaussaat nicht möglich ist und die Pflanzen spätestens vor dem ersten Frost eingearbeitet werden sollten. Diese Eigenschaft hat aber auch Vorteile: Die Pflanzen hinterlassen keine überwinternden Wurzelreste, die im Folgejahr stören könnten, und es besteht keine Gefahr unkontrollierter Ausbreitung. Der Anbau muss daher jährlich neu geplant werden, bietet aber maximale Flexibilität in der Fruchtfolge. Die fehlende Winterhärte macht Sommerwicken zu idealen Zwischenfrüchten für die warme Jahreszeit.
  6. Wie unterscheiden sich Sommerwicken von anderen Leguminosen wie Klee oder Luzerne?
    Sommerwicken unterscheiden sich in mehreren wichtigen Punkten von anderen Leguminosen. Im Gegensatz zu mehrjährigen Arten wie Luzerne oder Klee sind Sommerwicken einjährig und müssen jedes Jahr neu gesät werden. Ihre rankende Wuchsform ist einzigartig unter den Gründüngungsleguminosen - während Klee bodendeckend wächst und Luzerne aufrecht steht, klettern Sommerwicken mit ihren Ranken. Sie sind echte Schnellstarter und bilden in Windeseile eine dichte Bodendecke, während Klee und Luzerne mehr Zeit für die Etablierung benötigen. Bei der Stickstoffbindung liegen Sommerwicken im mittleren Bereich - sie sammeln weniger als Luzerne, aber oft mehr als einjährige Erbsen. Ihre Blüten sind bei Bienen besonders beliebt, im Gegensatz zum weniger attraktiven Klee. Die Einarbeitung ist bei Sommerwicken einfacher, da sie schneller verrotten als die zäheren Stängel von Luzerne. Für Zwischenkulturen sind sie idealer als mehrjährige Leguminosen.
  7. Welche Pflanzen eignen sich als Partner für Sommerwicken in Mischkulturen?
    Sommerwicken harmonieren hervorragend mit verschiedenen Partnerpflanzen in Mischkulturen. Getreide wie Hafer, Gerste oder Roggen sind klassische Kombinationspartner, da sie den rankenden Wicken natürliche Kletterhilfen bieten und gleichzeitig vom freigesetzten Stickstoff profitieren. Sonnenblumen schaffen nicht nur optische Akzente, sondern locken zusätzliche Insekten an. Phacelia ergänzt die Bienenweide perfekt und verstärkt die bodenverbessernde Wirkung. Buchweizen lockert mit seinem Wurzelsystem den Boden zusätzlich auf und bringt schöne weiße Blüten mit. Bewährte Mischungen sind Sommerwicken mit Hafer (60:40), eine Dreier-Kombination aus Sommerwicken, Phacelia und Buchweizen, oder die farbenfrohe Variante mit Sonnenblumen und Ringelblumen. Bei Mischkulturen sollten die Einzelkomponenten auf 60-70% der Reinsaatmenge reduziert werden. Diese Kombinationen nutzen den verfügbaren Platz optimal, unterdrücken Unkraut effektiver und schaffen vielfältige Lebensräume für Nützlinge.
  8. Was passiert bei zu später Einarbeitung von Sommerwicken in den Boden?
    Eine zu späte Einarbeitung von Sommerwicken kann verschiedene Probleme verursachen. Werden die Pflanzen erst nach der Samenreife eingearbeitet, besteht die Gefahr unkontrollierter Selbstaussaat - im Folgejahr können dann unerwünschte Wickenpflanzen zwischen den Kulturpflanzen aufgehen. Die Stängel werden mit zunehmendem Alter härter und verholzter, was die Zersetzung im Boden deutlich verlangsamt. Statt der gewünschten schnellen Nährstofffreisetzung können diese zähen Pflanzenteile monatelang im Boden verbleiben und sogar nachfolgende Kulturen beim Keimen stören. Der optimale Nährstoffgehalt sinkt nach der Blüte kontinuierlich ab, da die Pflanzen ihre Energie in die Samenproduktion stecken. Bei sehr späten Terminen kann die Zersetzung so langsam verlaufen, dass der gebundene Stickstoff erst im übernächsten Jahr verfügbar wird. Idealerweise sollten Sommerwicken daher kurz vor oder während der Vollblüte eingearbeitet werden - etwa 6-8 Wochen nach der Aussaat.
  9. Wo kann man hochwertiges Sommerwicken-Saatgut für den Garten bestellen?
    Hochwertiges Sommerwicken-Saatgut erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Gründüngungspflanzen spezialisiert haben. Erfahrene Online-Gartenshops wie samen.de bieten professionelles Saatgut mit garantiert hoher Keimfähigkeit und sortenreinen Qualitäten. Solche etablierten Anbieter führen oft verschiedene Sorten und Mischungen, von der klassischen Futter-Wicke bis zu speziellen Züchtungen für den Gartenbau. Bio-zertifiziertes Saatgut ist ebenfalls verfügbar für ökologisch wirtschaftende Gärtner. Beim Online-Kauf sollten Sie auf die Herkunft des Saatguts, die Keimfähigkeitsangaben und die Haltbarkeitsdaten achten. Viele Fachgeschäfte bieten auch fertige Gründünger-Mischungen an, in denen Sommerwicken optimal mit anderen Partnerpflanzen kombiniert sind. Der Vorteil des Fachhändlers liegt in der kompetenten Beratung zu Saatmengen, Aussaatterminen und passenden Sorten für Ihren Standort und Ihre Gartenziele.
  10. Welche Kriterien sind beim Kauf von Sommerwicken-Samen wichtig?
    Beim Kauf von Sommerwicken-Samen sollten Sie mehrere wichtige Qualitätskriterien beachten. Die Keimfähigkeit ist das wichtigste Merkmal - sie sollte mindestens 80% betragen und möglichst aktuell getestet sein. Achten Sie auf das Erntejahr der Samen, da die Keimkraft mit der Zeit abnimmt. Seriöse Anbieter wie die Gartenexperten von samen.de geben diese Informationen transparent an. Die Reinheit des Saatguts ist ebenfalls entscheidend - Beimischungen von Unkrautsamen oder anderen Pflanzenarten können später Probleme bereiten. Bei Bio-Qualität stammen die Samen aus kontrolliert ökologischem Anbau ohne Pestizidbehandlung. Die richtige Sorte ist wichtig: 'Vicia sativa' ist die klassische Sommerwicke für Gründüngung. Achten Sie auf die angegebene Tausendkornmasse, die Rückschlüsse auf die Saatmenge zulässt. Eine fachkundige Beratung zu regionalen Besonderheiten und passenden Sorten kann beim Kauf sehr wertvoll sein.
  11. Wie wirken sich Sommerwicken auf die Mikroorganismen im Boden aus?
    Sommerwicken haben einen äußerst positiven Einfluss auf die Mikroorganismen im Boden. Bereits während des Wachstums geben ihre Wurzeln kontinuierlich organische Verbindungen ab (Wurzelexsudate), die das Bodenleben anregen und vielfältige Mikroorganismen ernähren. Die Symbiose mit Knöllchenbakterien schafft spezielle ökologische Nischen und fördert die Entwicklung stickstoffbindender Bakterien. Nach der Einarbeitung werden die protein- und kohlenhydratreichen Pflanzenteile zu einem wahren Festmahl für Bakterien, Pilze und andere Kleinstlebewesen. Diese explosive Vermehrung der Mikroorganismen verbessert die Nährstoffverfügbarkeit erheblich, da sie organische Substanzen aufschließen und in pflanzenverfügbare Formen umwandeln. Die entstehende Bodenkrume ist deutlich lebendiger und fruchtbarer. Besonders wertvoll ist die Förderung von Mykorrhiza-Pilzen, die symbiotische Verbindungen mit nachfolgenden Pflanzen eingehen. Das gesamte Bodengefüge wird durch die erhöhte Mikroorganismentätigkeit stabilisiert und die natürliche Bodengesundheit gestärkt.
  12. Welche Rolle spielen Bodenlebewesen bei der Zersetzung von Sommerwicken?
    Bodenlebewesen sind die entscheidenden Akteure bei der Zersetzung von Sommerwicken und deren Umwandlung in wertvollen Humus. Regenwürmer spielen dabei eine Hauptrolle - sie zerkleinern die eingearbeiteten Pflanzenteile mechanisch und durchmischen sie intensiv mit dem Mineralboden. Ihre Ausscheidungen (Wurmkot) sind extrem nährstoffreich und verbessern die Bodenstruktur nachhaltig. Springschwänze, Milben und andere kleine Gliederfüßer zerkleinern die organische Substanz weiter und schaffen Angriffsflächen für Mikroorganismen. Bakterien und Pilze übernehmen dann den biochemischen Abbau und setzen die gebundenen Nährstoffe frei. Asseln und Käferlarven tragen zur mechanischen Zerkleinerung bei. Diese komplexe Nahrungskette sorgt dafür, dass aus den Sommerwicken innerhalb weniger Monate wertvoller, stabiler Humus entsteht. Je vielfältiger das Bodenleben, desto effizienter und nachhaltiger läuft dieser Zersetzungsprozess ab. Daher ist es wichtig, die Bodenlebewesen durch schonende Bearbeitung und organische Düngung zu fördern.
  13. Wie beeinflusst der pH-Wert des Bodens das Wachstum von Sommerwicken?
    Der pH-Wert hat einen erheblichen Einfluss auf das Wachstum und die Stickstoffbindung von Sommerwicken. Der optimale pH-Bereich liegt zwischen 6,0 und 7,0 - in diesem leicht sauren bis neutralen Milieu entwickeln sich die Pflanzen am besten. Bei pH-Werten unter 5,5 wird das Wachstum deutlich gehemmt, da wichtige Nährstoffe wie Phosphor und Molybdän nicht mehr ausreichend verfügbar sind. Molybdän ist besonders kritisch, da es für die Stickstoffbindung unentbehrlich ist. Die Knöllchenbakterien sind ebenfalls pH-empfindlich und arbeiten bei sauren Bedingungen weniger effizient. Bei zu hohen pH-Werten über 8,0 können Eisenmangel und andere Nährstoffdefizite auftreten, obwohl Sommerwicken Kalk generell gut vertragen. Auf stark sauren Böden sollte vor der Aussaat eine Kalkung erfolgen, idealerweise bereits im Herbst vor der geplanten Aussaat. Eine Bodenanalyse gibt Aufschluss über notwendige pH-Korrekturen. In kalkhaltigen Böden zeigen Sommerwicken oft besonders üppiges Wachstum und intensive Blütenbildung.
  14. Welchen Einfluss haben Sommerwicken auf die langfristige Bodenfruchtbarkeit?
    Sommerwicken tragen nachhaltig zur langfristigen Bodenfruchtbarkeit bei und wirken weit über ihre Vegetationsperiode hinaus. Durch die Stickstoffbindung reichern sie den Boden mit diesem essentiellen Nährstoff an, der über mehrere Jahre nachwirkt. Der kontinuierliche Humusaufbau durch die eingearbeitete organische Masse verbessert die Wasserspeicherfähigkeit und Nährstoffbindung des Bodens dauerhaft. Die tiefgreifende Durchwurzelung lockert verdichtete Bodenschichten auf und schafft stabile Makroporen für bessere Belüftung und Wasserbewegung. Diese Strukturverbesserung bleibt mehrere Jahre bestehen. Die Förderung des Bodenlebens wirkt wie ein Startschuss für ein aktiveres, gesünderes Bodengefüge. Regelmäßige Sommerwicken-Gründüngung über mehrere Jahre kann den Humusgehalt messbar steigern und die natürliche Bodenfruchtbarkeit erheblich verbessern. Studien zeigen, dass nach 3-5 Jahren regelmäßiger Gründüngung mit Leguminosen der Bedarf an mineralischen Stickstoffdüngern um 30-50% reduziert werden kann.
  15. Wie kann man Sommerwicken erfolgreich als Mulchmaterial verwenden?
    Sommerwicken eignen sich hervorragend als natürliches Mulchmaterial mit vielen Vorteilen. Ernten Sie die Pflanzen idealerweise kurz vor der Vollblüte, wenn sie noch saftig und stickstoffreich sind. Das gemähte Material kann frisch als Mulchschicht um Gemüsepflanzen, Obstbäume oder in Staudenbeeten ausgelegt werden. Eine 5-10 cm dicke Schicht unterdrückt Unkraut effektiv und hält die Bodenfeuchtigkeit konstant. Das stickstoffreiche Material zersetzt sich relativ schnell und gibt dabei kontinuierlich Nährstoffe frei - eine natürliche Langzeitdüngung. Besonders wertvoll ist Wicken-Mulch für stickstoffhungrige Kulturen wie Kohl, Tomaten oder Mais. Lassen Sie das Material vor dem Ausbringen etwa einen Tag anwelken, damit es nicht fault. Bei dickeren Schichten sollten Sie das Material gelegentlich wenden. Der Mulch reguliert die Bodentemperatur, schützt vor Erosion und wird von Regenwürmern gerne in den Boden eingearbeitet. Diese Methode verbindet die Vorteile der Gründüngung mit praktischem Unkrautschutz.
  16. Welche Methoden gibt es zur Herstellung von Flüssigdünger aus Sommerwicken?
    Aus Sommerwicken lässt sich ein hochwertiger Flüssigdünger herstellen, der reich an Stickstoff und anderen Nährstoffen ist. Die klassische Methode ist die Fermentation: Füllen Sie einen Behälter zu einem Drittel mit gehäckselten Wickenpflanzen und gießen Regenwasser auf, bis sie bedeckt sind. Das Gefäß wird abgedeckt, aber nicht luftdicht verschlossen. Nach 2-3 Wochen bei warmen Temperaturen ist die Gärung abgeschlossen - erkennbar am strengen Geruch. Diese Jauche wird 1:10 mit Wasser verdünnt verwendet. Schneller geht die Heißwasser-Extraktion: Übergießen Sie frische Wicken mit heißem Wasser und lassen den Sud 24 Stunden ziehen. Dieser wird 1:5 verdünnt angewendet. Eine weitere Methode ist die Kompost-Tee-Bereitung: Wickenkompost wird in einem Stoffsack in Wasser eingehängt und nach einigen Tagen der nährstoffreiche 'Tee' abgegossen. Alle Flüssigdünger sollten frisch verwendet und bei Überdosierung weitere verdünnt werden, um Pflanzenschäden zu vermeiden.
  17. Stimmt es, dass Sommerwicken den Boden auslaugen können?
    Nein, das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Sommerwicken laugen den Boden nicht aus, sondern verbessern ihn nachweislich. Dieser Mythos entsteht vermutlich durch Verwechslung mit anderen Pflanzen oder durch falsche Beobachtungen. Tatsächlich sind Sommerwicken als Leguminosen echte Bodenverbesserer: Sie binden Luftstickstoff und reichern den Boden mit diesem wichtigen Nährstoff an, statt ihn zu entziehen. Ihre Wurzeln geben organische Säuren ab, die schwer lösliche Phosphat- und Kaliumverbindungen mobilisieren und für nachfolgende Pflanzen verfügbar machen. Die intensive Durchwurzelung erschließt Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten und verlagert sie nach oben. Bei der Zersetzung werden alle aufgenommenen Nährstoffe wieder freigesetzt, meist in besser verfügbarer Form. Problematisch kann nur eine zu späte Einarbeitung nach der Samenreife werden, wenn verholzte Stängel den Stickstoff temporär festlegen. Bei sachgemäßer Anwendung - Einarbeitung vor oder während der Blüte - sind Sommerwicken eindeutig Bodenverbesserer, keine Bodenausbeuter.
  18. In welchen Klimazonen und Regionen wachsen Sommerwicken am besten?
    Sommerwicken gedeihen am besten in gemäßigten Klimazonen mit ausreichend Niederschlägen und moderaten Temperaturen. In Deutschland finden sie nahezu überall optimale Wachstumsbedingungen, besonders in den Mittelgebirgslagen und im norddeutschen Tiefland. Die ideale Wuchstemperatur liegt zwischen 15-20°C, wobei sie auch höhere Temperaturen bis 30°C gut verkraften. Wichtig sind ausreichende Niederschläge oder Bewässerung während der Keimphase und des frühen Wachstums - mindestens 400mm während der Vegetationszeit. In mediterranen Gebieten wachsen sie gut bei Frühjahrs- und Herbstaussaat, leiden aber unter extremer Sommerhitze und Trockenheit. In kontinentalen Klimazonen mit heißen, trockenen Sommern sind sie weniger geeignet. Optimal sind Regionen mit gemäßigten Sommern, wie Norddeutschland, Großbritannien oder Skandinavien. In Höhenlagen über 800m kann die Vegetationszeit zu kurz werden. Sommerwicken bevorzugen ausgeglichene Feuchteverhältnisse ohne Staunässe oder extreme Trockenperioden.
  19. Worin unterscheiden sich Sommerwicken von Winterwicken in der Anwendung?
    Sommerwicken und Winterwicken unterscheiden sich grundlegend in ihrer Anwendung und ihrem Kulturverlauf. Sommerwicken werden von April bis Juli gesät und entwickeln sich in einer Vegetationsperiode bis zur Blüte. Sie sterben mit dem ersten Frost ab und eignen sich als Zwischenfrucht, Untersaat oder schnelle Gründüngung. Winterwicken hingegen werden im Spätsommer bis Frühherbst gesät, überwintern und blühen erst im folgenden Jahr. Sie sind frosthart bis -15°C und bilden deutlich mehr Biomasse. In der Anwendung bedeutet dies: Sommerwicken passen ideal in enge Fruchtfolgen und können zwischen zwei Hauptkulturen angebaut werden. Sie liefern schnell verfügbare Gründüngung und eignen sich für kurzfristige Begrünung. Winterwicken benötigen eine komplette Vegetationsperiode, liefern aber erheblich mehr organische Masse und Stickstoff. Sie eignen sich für längerfristige Bodenverbesserung und als Hauptkultur in der Gründüngung. Sommerwicken sind flexibler einsetzbar, Winterwicken nachhaltiger in der Wirkung.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Sommerwicken als Gründünger und als Futterpflanze?
    Der Unterschied liegt in der Nutzungsart, dem Erntezeitpunkt und der Verwertung. Als Gründünger werden Sommerwicken in den Boden eingearbeitet, um ihn mit Nährstoffen anzureichern und zu verbessern. Die Ernte erfolgt idealerweise kurz vor oder während der Blüte, wenn der Stickstoffgehalt am höchsten ist. Die gesamte oberirdische Biomasse wird gehäckselt und untergepflügt oder als Mulch verwendet. Als Futterpflanze hingegen werden Sommerwicken zur Tierfütterung genutzt - entweder als Grünfutter, Heu oder Silage. Der Schnittzeitpunkt erfolgt meist früher, vor der Blüte, da dann der Rohproteingehalt optimal und die Verdaulichkeit am besten ist. Futter-Sommerwicken werden oft in Mischung mit Getreide angebaut, das als Stützfrucht dient und den Futterwert ergänzt. Die Sorten können sich unterscheiden: Gründünger-Sorten sind auf hohe Biomasse und Stickstoffbindung optimiert, Futter-Sorten auf Eiweißgehalt und Verdaulichkeit. Im Hausgarten werden Sommerwicken praktisch ausschließlich als Gründünger verwendet.
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