Überdüngung vermeiden: Anzeichen erkennen und wirksame Gegenmaßnahmen ergreifen

Überdüngung im Garten: Ein unterschätztes Problem

Überdüngung stellt eine häufige Herausforderung für Hobbygärtner und Profis dar. Sie kann ernsthafte Folgen für Pflanzen und Umwelt haben.

Wichtige Erkenntnisse zur Überdüngung

  • Überdüngung schädigt Pflanzen und Boden
  • Ursachen sind oft falsche Düngemengen oder ungeeignete Düngemittel
  • Typische Anzeichen: Blattverbrennungen, Wachstumsstörungen, Wurzelprobleme
  • Vorbeugen durch bedarfsgerechte Düngung und Bodenanalysen

Was versteht man unter Überdüngung?

Überdüngung tritt auf, wenn Pflanzen mehr Nährstoffe erhalten, als sie verwerten können. Dies führt zu einem Nährstoffüberschuss im Boden, der die Pflanzengesundheit beeinträchtigt und das Ökosystem stört.

Warum ist das Thema für Gärtner relevant?

Für Hobbygärtner und Profis ist das Verständnis von Überdüngung bedeutsam. Es hilft, gesunde Pflanzen zu kultivieren und Umweltschäden zu vermeiden. Überdüngung kann Ernten beeinträchtigen und langfristig die Bodenqualität verschlechtern.

Welche Folgen hat Überdüngung?

Die Auswirkungen von Überdüngung sind vielfältig und oft gravierend:

  • Pflanzenschäden: Verbrennungen, Wachstumsstörungen, erhöhte Krankheitsanfälligkeit
  • Bodenverschlechterung: Versauerung, Verdichtung, Störung des Bodenlebens
  • Umweltbelastung: Grundwasserverschmutzung, Algenwachstum in Gewässern
  • Wirtschaftliche Einbußen: Ernteverluste, erhöhte Pflegekosten
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Was sind die Hauptursachen für Überdüngung?

Falsche Düngermenge oder -konzentration

Oft wird aus Unwissenheit oder dem Wunsch, das Pflanzenwachstum zu beschleunigen, zu viel Dünger verwendet. Jede Pflanze hat einen spezifischen Nährstoffbedarf, der nicht überschritten werden sollte.

Zu häufige Düngung

Regelmäßiges Überdüngen, selbst in kleinen Mengen, kann sich über Zeit zu einem ernsthaften Problem aufbauen. Der Boden reichert sich mit Nährstoffen an, die nicht verbraucht werden.

Verwendung ungeeigneter Düngemittel

Nicht jeder Dünger eignet sich für jede Pflanze. Die Verwendung von Universaldüngern kann zu einem Ungleichgewicht der Nährstoffe führen. Spezielle Pflanzen wie Orchideen oder Rhododendren benötigen angepasste Dünger.

Mangelndes Wissen über Pflanzenbedürfnisse

Viele Gärtner unterschätzen die Komplexität der Pflanzenernährung. Jede Art hat spezifische Anforderungen, die sich je nach Wachstumsphase und Jahreszeit ändern können.

Umweltfaktoren

Starker Regen nach der Düngung kann zu einer Auswaschung und Konzentration der Nährstoffe führen. Auch Temperaturschwankungen beeinflussen die Nährstoffaufnahme der Pflanzen.

Wie erkennt man Überdüngung?

Visuelle Symptome

Blattverbrennungen und Chlorose

Überdüngte Pflanzen zeigen oft Verbrennungen an den Blatträndern oder zwischen den Blattadern. Die Blätter können auch eine gelbliche Verfärbung (Chlorose) aufweisen, besonders bei Stickstoffüberschuss.

Verkrüppeltes oder übermäßiges Wachstum

Zu viel Dünger kann zu unnatürlich schnellem Wachstum führen, was die Pflanze anfällig für Krankheiten macht. Andererseits kann es auch zu Wuchshemmungen kommen, besonders bei Überdüngung mit Spurenelementen.

Welke oder abfallende Blätter

Trotz ausreichender Bewässerung können die Blätter welk erscheinen oder vorzeitig abfallen. Dies ist oft ein Zeichen für Wurzelschäden durch Überdüngung.

Bodenbedingte Anzeichen

Salzablagerungen auf der Bodenoberfläche

Weiße Krusten auf der Bodenoberfläche deuten auf eine Anreicherung von Mineralsalzen hin, ein typisches Zeichen für Überdüngung.

Verdichtung des Bodens

Überdüngung kann zur Verdichtung des Bodens führen, was die Wasserdurchlässigkeit und Belüftung beeinträchtigt.

Wurzelprobleme

Wurzelfäule

Überschüssige Nährstoffe können das Wurzelwachstum hemmen und zu Fäulnis führen. Dies zeigt sich oft durch einen fauligen Geruch beim Ausgraben der Pflanze.

Verbrannte oder verfärbte Wurzeln

Die Wurzeln überdüngter Pflanzen können braun oder schwarz verfärbt sein und wirken verbrannt oder abgestorben.

Auswirkungen auf Blüten und Früchte

Verminderte Blütenbildung

Überdüngung, besonders mit Stickstoff, kann zu üppigem Blattwachstum auf Kosten der Blütenbildung führen.

Verzögerte oder keine Fruchtbildung

Pflanzen, die zu viele Nährstoffe erhalten, investieren oft Energie in vegetatives Wachstum statt in die Fruchtbildung. Dies kann zu einer verspäteten oder ausbleibenden Ernte führen.

Das Erkennen dieser Symptome ermöglicht es Gärtnern, rechtzeitig einzugreifen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Eine ausgewogene Düngung fördert gesunde, produktive Pflanzen und einen nachhaltigen Garten.

Auswirkungen der Überdüngung: Ein komplexes Problem für Pflanzen und Umwelt

Überdüngung kann weitreichende Folgen haben. Betrachten wir, wie sich ein Übermaß an Nährstoffen auf unsere Pflanzen und deren Umgebung auswirkt.

Pflanzengesundheit: Wenn zu viel Nahrung krank macht

Paradoxerweise kann ein Übermaß an Nährstoffen die Gesundheit unserer Pflanzen ernsthaft beeinträchtigen. Es wäre vergleichbar mit dem ständigen Konsum übermäßiger Vitaminmengen bei Menschen.

  • Erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge: Überdüngte Pflanzen locken Schädlinge an. Das übermäßige Wachstum macht das Gewebe weich und saftig – ideal für ungebetene Gäste. Zudem sind die Abwehrkräfte der Pflanze geschwächt, wodurch sie leichter Opfer von Pilzen und Bakterien wird.
  • Gestörtes Wachstum und Entwicklung: Zu viele Nährstoffe führen zu einem unnatürlichen Wachstumsschub. Die Pflanzen werden instabil und knicken leicht um. Oft bilden sie mehr Blätter als Blüten oder Früchte – optisch ansprechend, aber wenig ertragreich.

Bodenveränderungen: Wenn der Untergrund aus dem Gleichgewicht gerät

Der Boden ist die Basis unseres Gartens. Überdüngung beeinträchtigt diese Grundlage nachhaltig.

  • Versauerung oder Alkalisierung: Je nach Düngerart kann der Boden-pH-Wert extrem schwanken. Saurer Boden laugt Nährstoffe aus, alkalischer Boden macht sie für die Pflanzen unzugänglich. Beides schadet unseren grünen Schützlingen.
  • Störung des Bodenlebens: Regenwürmer, Bakterien und Pilze sind wichtige Helfer im Boden. Zu viel Dünger kann diese empfindliche Gemeinschaft stören. Das Ergebnis? Ein Boden, der seine Funktionen nicht mehr erfüllen kann.

Umweltauswirkungen: Wenn der Garten die Umwelt belastet

Die Folgen der Überdüngung reichen über unseren Gartenzaun hinaus.

  • Grundwasserverschmutzung: Überschüssige Nährstoffe sickern in tiefere Bodenschichten und gelangen ins Grundwasser. Das kann unsere Trinkwasserqualität gefährden und hohe Kosten für die Aufbereitung verursachen.
  • Eutrophierung von Gewässern: Wenn nährstoffreiche Abwässer in Gewässer gelangen, kommt es zur Überdüngung. Algen vermehren sich stark, entziehen dem Wasser Sauerstoff und können ganze Ökosysteme beeinträchtigen.

Wirtschaftliche Folgen: Wenn Überdüngung kostspielig wird

Auch finanziell kann sich Überdüngung auswirken – mehr als man zunächst annehmen würde.

  • Ernteverluste: Überdüngte Pflanzen produzieren oft weniger Früchte oder Gemüse. Was anfangs nach üppigem Wachstum aussieht, kann in einer mageren Ernte enden.
  • Erhöhte Kosten für Korrekturmaßnahmen: Einen überdüngten Boden wieder ins Gleichgewicht zu bringen, kann teuer werden. Spezielle Bodenhilfsstoffe, Umgraben oder Bodenaustausch – all das verursacht Kosten.

Diagnose der Überdüngung: Dem Nährstoffüberschuss auf der Spur

Wie erkennen wir, ob unsere Pflanzen unter Überdüngung leiden? Es gibt verschiedene Methoden, die uns Aufschluss geben können.

Visuelle Inspektion der Pflanzen

Oft zeigen uns unsere Pflanzen durch ihr Aussehen, dass etwas nicht stimmt. Achten Sie auf folgende Anzeichen:

  • Unnatürlich dunkelgrüne, fast bläuliche Blätter
  • Verbrannte oder braune Blattränder
  • Gelbliche Verfärbungen zwischen den Blattadern
  • Übermäßiges, aber schwaches Wachstum
  • Wenige oder keine Blüten trotz üppigen Laubwerks

Bodenanalyse: Den Geheimnissen der Erde auf der Spur

Um Gewissheit zu erlangen, ist eine Bodenanalyse oft unerlässlich. Sie gibt uns Aufschluss über zwei wichtige Faktoren:

pH-Wert-Messung

Der pH-Wert des Bodens beeinflusst maßgeblich die Nährstoffverfügbarkeit. Mit Test-Kits aus dem Gartencenter können wir ihn selbst bestimmen. Ein zu niedriger oder zu hoher pH-Wert kann ein Indiz für Überdüngung sein.

Nährstoffgehalt-Bestimmung

Labore können eine genaue Analyse der Nährstoffkonzentrationen im Boden vornehmen. So erfahren wir, welche Nährstoffe im Übermaß vorhanden sind und können gezielt gegensteuern.

Blattanalyse: Was uns die Blätter verraten

Eine Blattanalyse kann zusätzliche Informationen liefern. Hierbei werden Blattproben im Labor untersucht, um die Nährstoffkonzentrationen in der Pflanze selbst zu bestimmen. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn die Symptome nicht eindeutig sind.

Unterscheidung von anderen Problemen

Vorsicht ist geboten: Die Symptome der Überdüngung können leicht mit anderen Problemen verwechselt werden. Zum Beispiel:

  • Krankheiten: Manche Pilzerkrankungen verursachen ähnliche Blattverfärbungen wie Überdüngung.
  • Wassermangel: Welke Blätter können sowohl von zu viel Dünger als auch von zu wenig Wasser herrühren.
  • Nährstoffmangel: Ironischerweise können die Symptome von Überdüngung denen eines Nährstoffmangels ähneln, da die Pflanze bei Überdüngung oft nicht mehr in der Lage ist, bestimmte Nährstoffe aufzunehmen.

Um sicher zu gehen, ist es ratsam, mehrere Diagnosemethoden zu kombinieren und im Zweifel einen Experten zu konsultieren. Nur so können wir gezielt handeln und unseren Pflanzen die richtige Pflege zukommen lassen.

Sofortmaßnahmen bei Überdüngung: Erste Hilfe für Ihre Pflanzen

Wenn Sie eine Überdüngung bei Ihren Pflanzen festgestellt haben, ist schnelles Handeln gefragt. Hier sind einige bewährte Sofortmaßnahmen, die Ihnen helfen können, die Situation zu entschärfen und Ihre grünen Schützlinge zu retten.

Düngung sofort einstellen

Der erste und wichtigste Schritt ist, jegliche weitere Düngung umgehend einzustellen. Geben Sie Ihren Pflanzen die Chance, sich von dem Nährstoffüberschuss zu erholen, ohne zusätzliche Belastung.

Bewässerungstechniken zur Auswaschung überschüssiger Nährstoffe

Um die überschüssigen Nährstoffe aus dem Boden zu entfernen, können Sie verschiedene Bewässerungstechniken anwenden:

Durchspülen des Bodens

Bei Topfpflanzen können Sie den Boden vorsichtig durchspülen. Stellen Sie die Pflanze in die Badewanne oder ins Waschbecken und gießen Sie langsam so viel Wasser, bis es unten aus den Abzugslöchern läuft. Wiederholen Sie diesen Vorgang mehrmals, um möglichst viele überschüssige Nährstoffe auszuwaschen.

Anpassung der Bewässerungshäufigkeit

Erhöhen Sie vorübergehend die Bewässerungshäufigkeit, um die Auswaschung der Nährstoffe zu unterstützen. Achten Sie jedoch darauf, dass der Boden zwischen den Bewässerungen nicht völlig austrocknet, da dies zusätzlichen Stress für die Pflanzen bedeuten würde.

Entfernung geschädigter Pflanzenteile

Schneiden Sie stark geschädigte oder verfärbte Blätter und Triebe vorsichtig ab. Dies hilft der Pflanze, ihre Energie auf die Regeneration zu konzentrieren und verhindert die Ausbreitung von möglichen Folgeschäden.

Bodenverbesserung

Um den Boden zu regenerieren und das Nährstoffgleichgewicht wiederherzustellen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

Zugabe von organischem Material

Mischen Sie gut verrotteten Kompost oder Rindenhumus unter die obere Bodenschicht. Dies verbessert die Bodenstruktur, fördert das Bodenleben und hilft, überschüssige Nährstoffe zu binden.

Einsatz von Bodenhilfsstoffen

Bestimmte Bodenhilfsstoffe können die Bodenqualität verbessern und den pH-Wert regulieren. Zeolith beispielsweise kann überschüssige Nährstoffe binden und diese später langsam wieder an die Pflanzen abgeben.

Langfristige Strategien zur Vermeidung von Überdüngung

Nachdem Sie die akute Situation gemeistert haben, ist es wichtig, langfristige Strategien zu entwickeln, um eine erneute Überdüngung zu vermeiden.

Entwicklung eines ausgewogenen Düngeplans

Ein durchdachter Düngeplan ist wesentlich für gesunde Pflanzen. Berücksichtigen Sie dabei folgende Aspekte:

Berücksichtigung der Pflanzenbedürfnisse

Jede Pflanzenart hat unterschiedliche Nährstoffansprüche. Informieren Sie sich über die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und passen Sie die Düngung entsprechend an. Starkzehrer wie Tomaten benötigen mehr Nährstoffe als beispielsweise Kräuter.

Saisonale Anpassungen

Der Nährstoffbedarf von Pflanzen variiert je nach Jahreszeit und Wachstumsphase. Im Frühjahr und Sommer, wenn das Wachstum am stärksten ist, benötigen Pflanzen in der Regel mehr Nährstoffe als im Herbst und Winter.

Wahl der richtigen Düngemittel

Die Auswahl des passenden Düngers kann entscheidend sein, um eine Überdüngung zu vermeiden:

Organische vs. mineralische Dünger

Organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne geben Nährstoffe langsam und gleichmäßig ab, was das Risiko einer Überdüngung verringert. Mineralische Dünger wirken schneller, erfordern aber eine genauere Dosierung.

Langzeitdünger und deren Vorteile

Langzeitdünger setzen Nährstoffe über einen längeren Zeitraum frei und reduzieren so die Gefahr einer Überdüngung. Sie sind besonders praktisch für Hobbygärtner, die nicht regelmäßig düngen möchten.

Präzise Düngung

Eine genaue Dosierung und richtige Anwendung des Düngers sind entscheidend:

Korrekte Dosierung

Halten Sie sich strikt an die Herstellerangaben zur Dosierung. Im Zweifel ist es besser, etwas weniger als zu viel zu düngen. Benutzen Sie gegebenenfalls eine Küchenwaage, um die richtige Menge abzumessen.

Richtige Applikationstechniken

Verteilen Sie den Dünger gleichmäßig um die Pflanze herum und arbeiten Sie ihn leicht in den Boden ein. Bei Flüssigdüngern achten Sie darauf, nicht auf die Blätter zu spritzen, da dies zu Verbrennungen führen kann.

Förderung des Bodenlebens

Ein gesundes Bodenleben ist wichtig für eine ausgewogene Nährstoffversorgung:

Kompostierung und Mulchen

Kompostieren Sie Gartenabfälle und verwenden Sie den fertigen Kompost als natürlichen Dünger. Mulchen Sie regelmäßig mit organischem Material wie Rasenschnitt oder Laub, um das Bodenleben zu fördern.

Einsatz von Mikroorganismen

Effektive Mikroorganismen können die Nährstoffaufnahme der Pflanzen verbessern und das Bodenleben aktivieren. Sie sind in Form von Flüssigpräparaten oder Granulaten erhältlich und können regelmäßig in den Boden eingearbeitet werden.

Mit diesen Sofortmaßnahmen und langfristigen Strategien sind Sie gut vorbereitet, um eine Überdüngung zu behandeln und in Zukunft zu vermeiden. Bedenken Sie: Ein gesunder Boden ist die Basis für gesunde Pflanzen. Mit etwas Geduld und den richtigen Maßnahmen werden sich Ihre Pflanzen bald erholen und wieder prächtig gedeihen.

Alternative Düngungsmethoden: Natürlich und effektiv

Gründüngung: Der Bodenschatz aus Pflanzen

Gründüngung ist eine effektive Methode, um den Boden auf natürliche Weise mit Nährstoffen anzureichern. Dabei werden spezielle Pflanzen angebaut und vor der Blüte in den Boden eingearbeitet. Besonders geeignet sind Leguminosen wie Lupinen oder Klee, die Stickstoff im Boden anreichern. Diese Methode verbessert die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben.

Fruchtfolge und Mischkultur: Harmonie im Garten

Eine durchdachte Fruchtfolge und Mischkultur können Überdüngung vorbeugen. Durch den jährlichen Wechsel der Kulturen auf einer Fläche wird der Boden gleichmäßiger beansprucht. Mischkulturen, bei denen verschiedene Pflanzen nebeneinander wachsen, nutzen die Nährstoffe im Boden optimal aus. Ein bekanntes Beispiel ist die Kombination von Mais, Bohnen und Kürbis, auch als die "Drei Schwestern" bezeichnet.

Biologische Düngemittel: Natur pur

Biologische Düngemittel wie Kompost, Hornspäne oder Algenkalk sind eine umweltfreundliche Alternative zu synthetischen Düngern. Sie geben Nährstoffe langsam ab und fördern das Bodenleben. Interessant ist auch der Einsatz von Effektiven Mikroorganismen (EM), die den Boden beleben und die Nährstoffverfügbarkeit verbessern können.

Hydroponik: Präzise Nährstoffversorgung

In der Hydroponik werden Pflanzen ohne Erde in einer Nährlösung kultiviert. Diese Methode ermöglicht eine genaue Kontrolle der Nährstoffzufuhr und minimiert das Risiko einer Überdüngung. Allerdings erfordert sie Fachwissen und technisches Equipment.

Spezielle Betrachtungen für verschiedene Pflanzenarten

Gemüsepflanzen: Hungrige Gesellen

Viele Gemüsepflanzen sind Starkzehrer und benötigen eine angepasste Düngung. Tomaten etwa brauchen viel Kalium für die Fruchtbildung, während Blattgemüse wie Salat eher stickstoffbetont gedüngt werden sollten. Eine Bodenanalyse vor der Pflanzung kann hier wertvolle Hinweise geben.

Obstbäume und Beerensträucher: Langfristige Planung

Bei Obstgehölzen ist eine ausgewogene, langfristige Düngung wichtig. Zu viel Stickstoff kann zu übermäßigem Holzwachstum auf Kosten der Fruchtbildung führen. Hier bewährt sich oft eine organische Düngung im Herbst, ergänzt durch eine moderate Gabe im Frühjahr.

Zierpflanzen und Blumen: Schönheit braucht Pflege

Zierpflanzen haben je nach Art unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse. Rosen etwa sind Starkzehrer und benötigen regelmäßige Düngung, während viele Wildblumen auf nährstoffarmen Böden am besten gedeihen. Bei Topfpflanzen ist besondere Vorsicht geboten, da hier Nährstoffe schnell angereichert werden können.

Rasen und Grünflächen: Gleichmäßig und maßvoll

Ein schöner Rasen braucht regelmäßige, aber maßvolle Düngung. Hier eignen sich besonders Langzeitdünger, die Nährstoffe über mehrere Monate abgeben. Im Herbst sollte die Stickstoffgabe reduziert werden, um die Frostempfindlichkeit nicht zu erhöhen.

Rechtliche und ökologische Aspekte

Umweltauswirkungen von Überdüngung

Überdüngung hat weitreichende Folgen für die Umwelt. Ausgewaschene Nährstoffe können in Gewässer gelangen und dort zu Algenblüten und Sauerstoffmangel führen. In der Atmosphäre tragen überschüssige Stickstoffverbindungen zur Bildung von Treibhausgasen bei. Als verantwortungsbewusste Gärtner sollten wir diese Zusammenhänge berücksichtigen.

Nachhaltige Düngepraktiken

Nachhaltiges Düngen bedeutet, den Kreislauf der Natur zu respektieren. Kompostierung von Gartenabfällen, der Einsatz von Gründüngung und die Förderung des Bodenlebens sind wichtige Bausteine. Auch der sparsame Umgang mit Wasser trägt dazu bei, Nährstoffauswaschungen zu minimieren.

Ein Garten im Gleichgewicht: Grundlage für Pflanzengesundheit

Beim Düngen geht es darum, ein Gleichgewicht zu finden. Ein gesunder Boden mit aktivem Bodenleben ist die beste Grundlage für vitale Pflanzen. Überdüngung zu vermeiden bedeutet nicht nur, Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen, sondern auch, robustere und widerstandsfähigere Pflanzen zu kultivieren.

Als Gärtner haben wir die Verantwortung, sorgsam mit unseren Ressourcen umzugehen. Indem wir die Bedürfnisse unserer Pflanzen verstehen und natürliche Kreisläufe nachahmen, können wir einen blühenden Garten schaffen, der im Einklang mit der Natur steht. Gemeinsam können wir unsere grünen Oasen zu Vorbildern für nachhaltiges Gärtnern machen – zum Wohle unserer Pflanzen, unserer Umwelt und letztlich auch für uns selbst.

Tags: Dünger
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Was genau versteht man unter Überdüngung und wie entsteht sie?
    Überdüngung tritt auf, wenn Pflanzen mehr Nährstoffe erhalten, als sie verwerten können. Dies führt zu einem Nährstoffüberschuss im Boden, der die Pflanzengesundheit beeinträchtigt und das Ökosystem stört. Die Hauptursachen sind falsche Düngermenge oder -konzentration, zu häufige Düngung, Verwendung ungeeigneter Düngemittel und mangelndes Wissen über Pflanzenbedürfnisse. Oft wird aus Unwissenheit oder dem Wunsch, das Pflanzenwachstum zu beschleunigen, zu viel Dünger verwendet. Auch Umweltfaktoren wie starker Regen nach der Düngung können zu einer Konzentration der Nährstoffe führen. Jede Pflanze hat einen spezifischen Nährstoffbedarf, der nicht überschritten werden sollte, da sich überschüssige Nährstoffe im Boden anreichern.
  2. Welche Folgen hat Überdüngung für die Pflanzengesundheit?
    Überdüngung kann gravierende Auswirkungen auf die Pflanzengesundheit haben. Zu den wichtigsten Folgen gehören Blattverbrennungen, Wachstumsstörungen und eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge. Überdüngte Pflanzen locken Schädlinge an, da das übermäßige Wachstum das Gewebe weich und saftig macht. Gleichzeitig sind die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanze geschwächt, wodurch sie leichter Opfer von Pilzen und Bakterien wird. Das unnatürliche Wachstum macht die Pflanzen instabil, sie knicken leicht um und bilden oft mehr Blätter als Blüten oder Früchte. Dies führt zu optisch ansprechenden, aber wenig ertragreichen Pflanzen. Zusätzlich können Wurzelschäden wie Wurzelfäule auftreten, die das gesamte Pflanzenwachstum beeinträchtigen.
  3. Wie führt Nährstoffüberschuss zu Bodenqualitätsproblemen?
    Nährstoffüberschuss beeinträchtigt die Bodenqualität auf verschiedene Weise. Je nach Düngerart kann der Boden-pH-Wert extrem schwanken - saurer Boden laugt wichtige Nährstoffe aus, während alkalischer Boden diese für Pflanzen unzugänglich macht. Ein weiteres Problem ist die Störung des empfindlichen Bodenlebens: Regenwürmer, Bakterien und nützliche Pilze leiden unter zu hohen Nährstoffkonzentrationen, wodurch der Boden seine natürlichen Funktionen nicht mehr erfüllen kann. Überdüngung kann auch zur Verdichtung des Bodens führen, was die Wasserdurchlässigkeit und Belüftung beeinträchtigt. Salzablagerungen entstehen durch die Anreicherung von Mineralsalzen, die als weiße Krusten auf der Bodenoberfläche sichtbar werden. Diese Prozesse verschlechtern die Bodenstruktur nachhaltig und beeinträchtigen die langfristige Bodenfruchtbarkeit.
  4. Welche visuellen Symptome deuten auf Überdüngung hin?
    Die visuellen Symptome einer Überdüngung sind vielfältig und oft charakteristisch. An den Blättern zeigen sich typischerweise Verbrennungen an den Blatträndern oder zwischen den Blattadern, sowie gelbliche Verfärbungen (Chlorose), besonders bei Stickstoffüberschuss. Die Blätter können auch unnatürlich dunkelgrün bis bläulich erscheinen. Wachstumsstörungen äußern sich durch verkrüppeltes oder übermäßiges Wachstum - die Pflanzen wachsen unnatürlich schnell, sind aber instabil. Paradoxerweise können Blätter trotz ausreichender Bewässerung welk erscheinen oder vorzeitig abfallen. Bei der Blüten- und Fruchtbildung zeigt sich eine verminderte Blütenbildung trotz üppigen Laubwerks, sowie verzögerte oder ausbleibende Fruchtbildung. Am Boden sind weiße Salzablagerungen als Krusten sichtbar, und der Boden kann verdichtet wirken.
  5. Wie führt man eine Bodenanalyse zur Diagnose von Überdüngung durch?
    Eine Bodenanalyse zur Diagnose von Überdüngung erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst sollte eine pH-Wert-Messung durchgeführt werden, die mit Test-Kits aus dem Gartencenter selbst bestimmt werden kann. Ein zu niedriger oder zu hoher pH-Wert kann ein Indiz für Überdüngung sein. Für eine genaue Nährstoffgehalt-Bestimmung ist eine Laboranalyse erforderlich, die die exakten Konzentrationen von Stickstoff, Phosphor, Kalium und anderen Nährstoffen im Boden misst. Die Bodenprobe sollte aus verschiedenen Stellen des Gartens in 10-20 cm Tiefe entnommen werden. Zusätzlich kann eine Blattanalyse wertvolle Informationen liefern, bei der Blattproben im Labor auf ihre Nährstoffkonzentrationen untersucht werden. Diese Kombination verschiedener Analysemethoden ermöglicht eine präzise Diagnose und hilft dabei, gezielt Gegenmaßnahmen zu entwickeln.
  6. Worin unterscheiden sich Blattverbrennungen von anderen Pflanzenproblemen?
    Blattverbrennungen durch Überdüngung haben charakteristische Merkmale, die sie von anderen Pflanzenproblemen unterscheiden. Bei Überdüngung treten die Verbrennungen typischerweise an den Blatträndern oder zwischen den Blattadern auf und sind oft von einer gelblichen bis bräunlichen Verfärbung begleitet. Im Gegensatz zu Pilzerkrankungen, die oft kreisförmige oder unregelmäßige Flecken verursachen, zeigen sich Düngerverbrennungen meist linear entlang der Blattränder. Anders als bei Wassermangel, der zu einem gleichmäßigen Welken führt, bleiben bei Überdüngung oft Teile des Blattes grün, während andere Bereiche verbrannt erscheinen. Sonnenbrand verursacht meist flächige, aufgehellte Bereiche, während Überdüngungsschäden eher punkt- oder linienförmig auftreten. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, dass bei Überdüngung häufig mehrere Symptome gleichzeitig auftreten: Blattverbrennungen kombiniert mit übermäßigem Wachstum oder Salzablagerungen im Boden.
  7. Wie unterscheidet sich Wurzelfäule durch Überdüngung von anderen Wurzelproblemen?
    Wurzelfäule durch Überdüngung weist spezifische Charakteristika auf, die sie von anderen Wurzelproblemen unterscheiden. Bei überdüngungsbedingter Wurzelfäule sind die Wurzeln oft braun oder schwarz verfärbt und wirken verbrannt oder abgestorben. Ein typisches Anzeichen ist der faulige Geruch beim Ausgraben der Pflanze, der durch die chemische Schädigung des Wurzelgewebes entsteht. Im Gegensatz zu Staunässe-bedingter Wurzelfäule, die meist durch zu viel Wasser und Sauerstoffmangel verursacht wird, tritt Überdüngungs-Wurzelfäule auch bei normalem Wasserstand auf. Die Wurzeln sind bei Überdüngung oft verkürzt und weisen weniger Feinwurzeln auf. Zusätzlich sind häufig Salzablagerungen an den Wurzeln oder im umgebenden Substrat sichtbar. Bei anderen Wurzelproblemen wie Schädlingsbefall finden sich meist spezifische Fraßspuren oder Schädlinge, während bei Überdüngung die Schädigung chemischer Natur ist.
  8. Welche Sofortmaßnahmen sind bei akuter Überdüngung erforderlich?
    Bei akuter Überdüngung ist schnelles Handeln entscheidend. Die wichtigste Sofortmaßnahme ist das umgehende Einstellen jeglicher weiterer Düngung. Bei Topfpflanzen sollte der Boden vorsichtig durchgespült werden - die Pflanze in Badewanne oder Waschbecken stellen und so lange gießen, bis Wasser aus den Abzugslöchern läuft. Diesen Vorgang mehrmals wiederholen, um überschüssige Nährstoffe auszuwaschen. Die Bewässerungshäufigkeit kann vorübergehend erhöht werden, um die Auswaschung zu unterstützen, dabei aber Staunässe vermeiden. Stark geschädigte oder verfärbte Blätter und Triebe sollten vorsichtig abgeschnitten werden, damit die Pflanze ihre Energie auf die Regeneration konzentrieren kann. Zur Bodenverbesserung kann gut verrotteter Kompost oder Rindenhumus unter die obere Bodenschicht gemischt werden. Bodenhilfsstoffe wie Zeolith können überschüssige Nährstoffe binden und später langsam wieder abgeben.
  9. Welche pH-Messgeräte eignen sich für die Bodendiagnose bei Verdacht auf Überdüngung?
    Für die pH-Messung bei Verdacht auf Überdüngung eignen sich verschiedene Messgeräte unterschiedlicher Präzision. Digitale pH-Messgeräte bieten die genauesten Ergebnisse und sind besonders für wiederholte Messungen geeignet. Diese Geräte messen sowohl den pH-Wert als auch oft Feuchtigkeit und Lichtintensität. Klassische Teststreifen sind eine kostengünstige Alternative für Gelegenheitsmessungen - sie werden in eine Bodenprobe mit destilliertem Wasser getaucht und zeigen den pH-Wert über Farbvergleich an. Bodentester mit Sonden können direkt in die Erde gesteckt werden und liefern schnelle Ergebnisse. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de können bei der Auswahl des passenden Messgeräts beraten und bieten oft verschiedene Qualitätsstufen an. Für eine erste Einschätzung reichen einfache Test-Kits, bei wiederholten Problemen oder professioneller Nutzung sind digitale Messgeräte empfehlenswert, da sie langfristig präzisere und reproduzierbare Ergebnisse liefern.
  10. Wo kann man professionelle Bodenanalysen zur Überdüngungsdiagnose beauftragen?
    Professionelle Bodenanalysen zur Überdüngungsdiagnose können bei verschiedenen Stellen beauftragt werden. Landwirtschaftliche Untersuchungsämter der Länder bieten standardisierte Bodenanalysen an und sind oft die kostengünstigste Option. Spezialisierte Bodenlabore wie die LUFA (Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt) führen detaillierte Analysen durch, die neben pH-Wert und Nährstoffgehalten auch Spurenelemente und organische Substanz erfassen. Viele Gartencenter und Baumärkte vermitteln Bodenanalysen oder haben eigene Kooperationspartner. Etablierte Gartenfachhändler wie samen.de informieren oft über Möglichkeiten professioneller Bodenuntersuchungen und können entsprechende Kontakte vermitteln. Online-Labore bieten mittlerweile auch Bodenanalysen an - hier wird eine Bodenprobe eingeschickt und das Ergebnis digital übermittelt. Die Kosten variieren je nach Umfang der Analyse zwischen 15 und 80 Euro. Eine umfassende Analyse sollte mindestens pH-Wert, Hauptnährstoffe und organischen Kohlenstoff umfassen.
  11. Wie beeinflusst die Bodenversauerung die Nährstoffverfügbarkeit bei Überdüngung?
    Bodenversauerung durch Überdüngung hat komplexe Auswirkungen auf die Nährstoffverfügbarkeit. Bei einem pH-Wert unter 6,0 werden wichtige Nährstoffe wie Calcium, Magnesium und Phosphor zunehmend unlöslich und damit für Pflanzen schwer verfügbar. Gleichzeitig werden andere Elemente wie Aluminium und Mangan in toxischen Konzentrationen freigesetzt, was die Wurzeln schädigen kann. Paradoxerweise kann Überdüngung also zu Nährstoffmangel führen, obwohl genügend Nährstoffe im Boden vorhanden sind. Stickstoffdünger, besonders Ammoniumsulfat, können den Boden stark ansäuern. Der niedrige pH-Wert beeinträchtigt auch die Aktivität wichtiger Bodenmikroorganismen, die für die Nährstoffmobilisierung und den Humusaufbau verantwortlich sind. Dies führt zu einer weiteren Verschlechterung der Bodenqualität. Die Versauerung kann auch die Verfügbarkeit von Spurenelementen drastisch verändern - manche werden übermäßig verfügbar und können toxisch wirken, während andere blockiert werden.
  12. Welche Rolle spielen Mikroorganismen bei der Entstehung von Überdüngungsproblemen?
    Mikroorganismen spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung und Verstärkung von Überdüngungsproblemen. Überschüssige Nährstoffe, besonders Stickstoff, können das empfindliche Gleichgewicht der Bodenmikroorganismen stören. Hohe Salzkonzentrationen durch Überdüngung schädigen nützliche Bakterien und Pilze, die normalerweise für die Nährstoffmobilisierung und den Humusaufbau verantwortlich sind. Besonders betroffen sind Mykorrhiza-Pilze, die symbiotische Beziehungen mit Pflanzenwurzeln eingehen und die Nährstoff- und Wasseraufnahme verbessern. Bei Überdüngung reduzieren sich diese wichtigen Helfer drastisch. Gleichzeitig können sich schädliche Mikroorganismen vermehren, die Wurzelfäule und andere Pflanzenkrankheiten verursachen. Der Verlust der mikrobiellen Vielfalt führt zu einem weniger stabilen Bodensystem, das anfälliger für weitere Störungen wird. Effektive Mikroorganismen können bei der Sanierung überdüngter Böden helfen, indem sie das Bodenleben wieder aktivieren und das natürliche Gleichgewicht wiederherstellen.
  13. Warum führt Salzablagerung im Boden zu Pflanzenstress?
    Salzablagerungen im Boden durch Überdüngung führen zu erheblichem Pflanzenstress durch mehrere Mechanismen. Die hohe Salzkonzentration erhöht den osmotischen Druck im Boden, wodurch die Wasseraufnahme der Pflanzenwurzeln erschwert wird. Obwohl ausreichend Wasser vorhanden ist, können die Pflanzen es nicht effektiv aufnehmen - sie 'verdursten' praktisch. Die Salze, hauptsächlich aus überschüssigen Düngemitteln stammend, schädigen direkt die Wurzelzellen durch Ionentoxizität. Besonders problematisch sind hohe Konzentrationen von Natrium, Chlorid und überschüssigen Nährsalzen. Die Salzablagerungen stören auch das Gleichgewicht wichtiger Nährstoffe - manche werden blockiert, während andere in toxischen Mengen verfügbar werden. Dies führt zu Nährstoffungleichgewichten, selbst wenn eigentlich genug Nährstoffe im Boden sind. Die weißen Krusten auf der Bodenoberfläche sind ein sichtbares Zeichen dieser Versalzung und zeigen an, dass dringend Gegenmaßnahmen wie Auswaschung oder Bodenverbesserung erforderlich sind.
  14. Wie hängen Eutrophierung und Grundwasserverschmutzung mit Gartendüngung zusammen?
    Eutrophierung und Grundwasserverschmutzung stehen in direktem Zusammenhang mit übermäßiger Gartendüngung. Überschüssige Nährstoffe, besonders Stickstoff und Phosphor, werden bei Regen oder Bewässerung aus dem Boden ausgewaschen und gelangen in tiefere Bodenschichten sowie ins Grundwasser. Diese nährstoffreichen Abwässer können die Trinkwasserqualität gefährden und verursachen hohe Kosten für die Wasseraufbereitung. Wenn diese Nährstoffe in Oberflächengewässer wie Teiche, Seen oder Flüsse gelangen, kommt es zur Eutrophierung - einer übermäßigen Nährstoffanreicherung im Wasser. Dies führt zu explosionsartigem Algenwachstum, das dem Wasser Sauerstoff entzieht und ganze Ökosysteme beeinträchtigen kann. Fische und andere Wasserlebewesen sterben durch Sauerstoffmangel ab. Selbst kleine Gärten können bei unsachgemäßer Düngung zu diesem Problem beitragen. Verantwortungsvolles Düngen bedeutet daher auch Umweltschutz - durch bedarfsgerechte Düngung können Gärtner aktiv zum Gewässerschutz beitragen.
  15. Wie wendet man Zeolith zur Behandlung überdüngter Böden richtig an?
    Zeolith ist ein effektives Naturprodukt zur Behandlung überdüngter Böden und sollte gezielt eingesetzt werden. Das vulkanische Mineral bindet überschüssige Nährstoffe, besonders Ammonium und Kalium, und gibt sie später langsam wieder ab. Für die Anwendung wird Zeolith-Pulver oder -Granulat in einer Dosierung von 100-200 Gramm pro Quadratmeter in die oberen 10-15 cm des Bodens eingearbeitet. Bei Topfpflanzen reichen 10-20% Zeolith-Anteil im Substrat. Das Material sollte gut vermischt werden, um eine gleichmäßige Wirkung zu erzielen. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de führen oft verschiedene Zeolith-Produkte in passenden Körnungen für den Gartenbau. Nach der Anwendung sollte der Boden gewässert werden, damit das Zeolith seine Bindungskapazität entfalten kann. Die Wirkung hält mehrere Monate an und verbessert langfristig die Bodenstruktur. Wichtig ist, dass Zeolith mit einem hohen Klinoptilolith-Anteil (über 85%) verwendet wird, da dieser die beste Bindungskapazität für Nährstoffe aufweist.
  16. Welche Bewässerungstechniken helfen beim Auswaschen überschüssiger Nährstoffe?
    Verschiedene Bewässerungstechniken können effektiv beim Auswaschen überschüssiger Nährstoffe helfen. Das Durchspülen des Bodens ist die direkteste Methode: Bei Topfpflanzen die Pflanze in Badewanne oder Waschbecken stellen und langsam so viel Wasser gießen, bis es aus den Abzugslöchern läuft. Diesen Vorgang 3-4 Mal wiederholen. Bei Freilandpflanzen kann eine intensive, aber schonende Bewässerung über mehrere Tage helfen - dabei den Boden tief durchfeuchten, aber Staunässe vermeiden. Die Sprinklerbewässerung eignet sich gut für größere Flächen, da sie eine gleichmäßige Durchfeuchtung gewährleistet. Tropfbewässerung ermöglicht eine kontrollierte, langsame Auswaschung ohne Verschlämmung des Bodens. Wichtig ist, dass zwischen den Bewässerungen der Boden nicht völlig austrocknet, da dies zusätzlichen Stress verursacht. Die Bewässerungsfrequenz sollte vorübergehend erhöht werden, aber die Einzelgaben moderat bleiben. Nach 1-2 Wochen intensiver Auswaschung sollte zur normalen Bewässerung zurückgekehrt werden.
  17. Stimmt es, dass mehr Dünger immer zu besseren Ernteerträgen führt?
    Nein, die Annahme, dass mehr Dünger automatisch zu besseren Ernteerträgen führt, ist ein weitverbreiteter Irrtum. Pflanzen haben einen spezifischen Nährstoffbedarf, der nicht beliebig überschritten werden kann. Das Liebigsche 'Gesetz des Minimums' besagt, dass das Wachstum durch den knappsten Nährstoff begrenzt wird - nicht durch den, der im Überfluss vorhanden ist. Überdüngung kann sogar zu Ernteverlusten führen: zu viel Stickstoff fördert übermäßiges Blattwachstum auf Kosten der Blüten- und Fruchtbildung. Die Pflanzen investieren ihre Energie in vegetatives Wachstum statt in die Fruchtproduktion. Zusätzlich macht Überdüngung Pflanzen anfälliger für Krankheiten und Schädlinge, was zu weiteren Ernteverlusten führt. Die optimale Düngung orientiert sich am tatsächlichen Bedarf der Pflanzen, der durch Bodenanalysen ermittelt werden kann. Eine ausgewogene, bedarfsgerechte Düngung führt zu gesünderen, widerstandsfähigeren Pflanzen und letztendlich zu besseren Erträgen als eine Überdosierung.
  18. Zu welcher Jahreszeit tritt Überdüngung am häufigsten auf?
    Überdüngung tritt am häufigsten im Frühjahr und Frühsommer auf, wenn Gärtner ihre Pflanzen für die Wachstumssaison vorbereiten. Im März und April werden oft große Mengen Dünger ausgebracht, um das Pflanzenwachstum nach der Winterruhe zu stimulieren. Besonders problematisch ist die Zeit zwischen April und Juni, wenn warme Temperaturen und häufige Niederschläge die Nährstofffreisetzung beschleunigen. Viele Hobbygärtner überschätzen den Nährstoffbedarf ihrer Pflanzen zu Saisonbeginn und düngen zu früh oder zu stark. Auch der Herbst kann kritisch sein, wenn spät gedüngt wird und die Pflanzen die Nährstoffe vor dem Winter nicht mehr vollständig aufnehmen können. Bei Zimmerpflanzen tritt Überdüngung oft im Winter auf, wenn die Pflanzen weniger Nährstoffe benötigen, aber weiterhin nach dem Sommerschema gedüngt werden. Regelmäßige, moderate Düngung entsprechend dem saisonalen Bedarf ist effektiver als intensive Düngegaben zu bestimmten Zeiten. Eine bedarfsgerechte Düngung berücksichtigt immer die aktuelle Wachstumsphase der Pflanzen.
  19. Worin unterscheiden sich Düngerüberdosierung und Nährstoffmangel in ihren Symptomen?
    Die Symptome von Düngerüberdosierung und Nährstoffmangel können sich teilweise ähneln, haben aber charakteristische Unterschiede. Bei Überdosierung treten oft Blattverbrennungen an den Rändern auf, während Nährstoffmangel meist zu gleichmäßiger Gelbfärbung oder Aufhellung führt. Überdüngte Pflanzen zeigen häufig übermäßiges, aber schwaches Wachstum mit dunkelgrünen bis bläulichen Blättern, während Mangelpflanzen kleinere, blasse Blätter entwickeln. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal sind Salzablagerungen im Boden bei Überdüngung - diese fehlen bei Nährstoffmangel völlig. Überdüngte Pflanzen können trotz genügend Wasser welk erscheinen (osmotischer Stress), während bei Nährstoffmangel die Pflanzen meist normal auf Bewässerung reagieren. Bei der Blütenbildung führt Überdüngung oft zu wenigen Blüten trotz üppigem Laub, Nährstoffmangel dagegen zu insgesamt schwachem Wachstum inklusive reduzierter Blüte. Die Wurzeln zeigen bei Überdüngung oft Verbrennungserscheinungen, bei Mangel sind sie meist klein, aber gesund. Eine Bodenanalyse gibt letztendlich Klarheit über die tatsächliche Nährstoffsituation.
  20. Wie grenzt man Übernährung von natürlichen Wachstumsstörungen ab?
    Die Abgrenzung von Übernährung zu natürlichen Wachstumsstörungen erfordert eine systematische Analyse verschiedener Faktoren. Übernährung zeigt typische Muster wie Blattverbrennungen, Salzablagerungen im Boden und übermäßiges, aber instabiles Wachstum. Natürliche Wachstumsstörungen hingegen haben meist andere Ursachen wie ungünstige Witterung, Standortprobleme oder altersbedingte Veränderungen. Ein wichtiger Indikator ist die Geschwindigkeit des Auftretens: Überdüngungsschäden entwickeln sich oft schnell nach der Düngung, während natürliche Störungen meist langsamer verlaufen. Die Verteilung der Symptome gibt weitere Hinweise - bei Überdüngung sind meist alle Pflanzen der gedüngten Fläche betroffen, bei natürlichen Störungen können einzelne Pflanzen verschont bleiben. Eine Bodenanalyse ist das zuverlässigste Instrument zur Unterscheidung: sie deckt überhöhte Nährstoffwerte oder pH-Verschiebungen auf. Zusätzlich sollte die Düngehistorie betrachtet werden - wann, womit und wie viel wurde gedüngt? Die Kombination aus Symptomanalyse, Bodentest und Düngeprotokoll ermöglicht eine sichere Diagnose.
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