Vogelschutznetze für Obstbäume richtig einsetzen

Vogelschutznetze für Obstbäume: Effektiver Schutz und optimale Anwendung

Vogelschutznetze sind ein unverzichtbares Werkzeug für all jene, die ihre Obsternte vor geflügelten Feinschmeckern bewahren möchten. Mit der passenden Auswahl und richtigen Handhabung bieten sie wirksamen Schutz, ohne unsere gefiederten Freunde zu gefährden.

Kernpunkte beim Einsatz von Vogelschutznetzen

  • Passende Maschenweite je nach Vogelart wählen
  • UV-beständige und reißfeste Materialien bevorzugen
  • Korrekte Installation für optimalen Schutz sicherstellen
  • Baumwachstum berücksichtigen
  • Regelmäßig auf Beschädigungen prüfen

Warum Vogelschutznetze für Obstbäume so wichtig sind

Obstbäume sind zweifellos eine Zierde in jedem Garten. Wenn die Früchte jedoch reif werden, locken sie nicht nur uns Menschen an, sondern auch hungrige Vögel. Hier kommen Vogelschutznetze ins Spiel. Sie bilden eine physische Barriere zwischen den Vögeln und den begehrten Früchten, ohne dabei den Bäumen oder den Vögeln zu schaden.

In meinem eigenen Garten habe ich schon einiges ausprobiert, um meine Kirschen vor den Staren zu schützen. Mit Vogelschutznetzen konnte ich endlich wieder eine volle Ernte einfahren. Dabei ist der richtige Zeitpunkt entscheidend – am besten bringt man die Netze kurz vor Beginn der Fruchtreife an.

Herausforderungen beim Schutz von Obstbäumen

Den richtigen Schutz für Obstbäume zu finden, ist manchmal kniffliger als gedacht. Einige der Hauptherausforderungen sind:

  • Die richtige Balance zwischen Vogelschutz und Baumgesundheit finden
  • Anpassung an verschiedene Baumgrößen und -formen
  • Bestäubung trotz Netzabdeckung gewährleisten
  • Verletzungen bei Vögeln und anderen Tieren vermeiden

Es ist nicht immer einfach, den Baum zu schützen, ohne sein Wachstum zu behindern oder die Umwelt zu beeinträchtigen. Mit etwas Übung und den richtigen Techniken lässt sich jedoch eine gute Lösung finden.

Verschiedene Arten von Vogelschutznetzen

Materialien: Nylon, Polyethylen, Polypropylen

Bei der Wahl des richtigen Vogelschutznetzes spielt das Material eine entscheidende Rolle. Die gängigsten Materialien sind:

  • Nylon: Leicht und flexibel, aber weniger UV-beständig
  • Polyethylen: Robust und langlebig, gute UV-Beständigkeit
  • Polypropylen: Besonders reißfest und witterungsbeständig

Meiner Erfahrung nach eignen sich Polyethylen-Netze für die meisten Anwendungen im Obstgarten am besten. Sie sind robust genug, um auch stärkeren Windböen standzuhalten, und halten in der Regel mehrere Saisons durch.

Maschenweiten für verschiedene Vogelarten

Die richtige Maschenweite ist der Schlüssel zum Erfolg Ihres Vogelschutzes. Zu große Maschen lassen kleinere Vögel durch, zu kleine können zu Verletzungen führen. Hier eine grobe Orientierung:

  • 5-10 mm: Für Kleinvögel wie Meisen und Finken
  • 15-20 mm: Für mittelgroße Vögel wie Amseln und Stare
  • 25-30 mm: Für größere Vögel wie Tauben und Krähen

In meinem Garten verwende ich meist Netze mit einer Maschenweite von 15-20 mm. Das hält die meisten Obstdiebe fern, ohne dass sich kleinere Vögel verfangen.

Farben und ihre Auswirkungen auf Vögel und Ästhetik

Die Farbwahl bei Vogelschutznetzen ist nicht nur eine Frage der Optik, sondern hat auch praktische Auswirkungen:

  • Schwarz: Weniger auffällig, kann sich aber bei starker Sonneneinstrahlung aufheizen
  • Grün: Fügt sich gut in die Umgebung ein, für Vögel gut sichtbar
  • Weiß oder Hellgrau: Für Vögel am besten sichtbar, kann aber störend wirken

Ich bevorzuge grüne Netze. Sie sind für die Vögel gut erkennbar, fügen sich aber harmonisch in das Gartenbild ein. Das ist besonders wichtig, wenn der Obstgarten auch als Erholungsort dient.

Spezielle Anforderungen für Obstbäume

Berücksichtigung des Baumwachstums

Obstbäume sind keine statischen Gebilde – sie wachsen und verändern sich im Laufe der Zeit. Bei der Anbringung von Vogelschutznetzen muss dies berücksichtigt werden:

  • Wählen Sie Netze, die sich dehnen können
  • Lassen Sie genug Spielraum für neue Triebe
  • Überprüfen und passen Sie die Netzspannung regelmäßig an

Ein nützlicher Tipp aus der Praxis: Bringen Sie das Netz etwas lockerer an, als es zunächst nötig erscheint. So haben Sie Spielraum für das Wachstum und müssen nicht jede Woche nachspannen.

Anpassung an verschiedene Obstbaumarten

Nicht jeder Obstbaum ist gleich. Verschiedene Arten erfordern unterschiedliche Herangehensweisen:

  • Apfelbäume: Oft breit wachsend, benötigen großflächige Abdeckung
  • Kirschbäume: Hochwachsend, erfordern stabile Befestigung in der Höhe
  • Beerensträucher: Kompakt, eignen sich gut für Komplett-Einhausung

Bei meinen Apfelbäumen verwende ich ein Rahmensystem aus Bambusstangen, um das Netz zu spannen. Das ermöglicht eine großflächige Abdeckung, ohne den Baum zu belasten.

Schutz während unterschiedlicher Wachstumsphasen

Der Schutzbedarf eines Obstbaumes ändert sich im Laufe des Jahres:

  • Blütezeit: Netze nur bei extremem Knospenfraß einsetzen, sonst könnte die Bestäubung gefährdet sein
  • Fruchtansatz: Leichte Netze zum Schutz vor frühem Vogelfraß
  • Reifephase: Vollständige Abdeckung mit stabilen Netzen

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Netze erst kurz vor der Fruchtreife anzubringen. So störe ich die natürlichen Abläufe im Garten so wenig wie möglich und habe trotzdem eine gute Ernte.

Mit der richtigen Auswahl und Anwendung von Vogelschutznetzen können Sie Ihre Obstbäume wirksam schützen und gleichzeitig ein harmonisches Gleichgewicht in Ihrem Garten wahren. Es braucht vielleicht etwas Übung, aber der Erfolg bei der nächsten Ernte wird Sie für Ihre Mühen entschädigen.

Vogelschutznetze richtig installieren für optimalen Schutz

Eine korrekte Installation von Vogelschutznetzen ist entscheidend, um Ihre Obstbäume effektiv zu schützen. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, worauf es dabei ankommt.

Den Baum vorbereiten

Bevor Sie das Netz anbringen, sollten Sie den Baum etwas herrichten. Entfernen Sie tote oder kranke Äste und stutzen Sie überstehende Zweige zurück. Das verhindert nicht nur Schäden am Netz, sondern macht die Installation auch wesentlich einfacher.

Befestigungsmethoden

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Netze anzubringen:

  • Kabelbinder: Schnell und flexibel, aber Vorsicht: Zu fest angezogen können sie die Rinde beschädigen.
  • Clips: Spezielle Obstbaumclips bieten sicheren Halt und lassen sich leicht wieder entfernen.
  • Rahmen: Ein stabiles Gerüst um den Baum herum trägt das Netz und verhindert, dass es direkt auf den Ästen aufliegt.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Clips meine bevorzugte Methode sind. Sie sind sowohl für den Baum als auch für das Netz schonend und lassen sich problemlos handhaben.

Die richtige Netzspannung finden

Die Spannung des Netzes spielt eine wichtige Rolle. Es sollte straff genug sein, um nicht durchzuhängen, aber nicht so fest, dass es bei Wind oder Bewegung der Äste reißen könnte. Ein kleiner Abstand zwischen Netz und Früchten verhindert, dass schlaue Vögel durch das Netz picken können.

Wann und wie lange sollten die Netze angebracht werden?

Der richtige Zeitpunkt für das Anbringen der Netze ist genauso wichtig wie die korrekte Installation.

Vor der Fruchtreife anbringen

Bringen Sie die Netze an, bevor die Früchte für Vögel interessant werden. Bei den meisten Obstarten ist das etwa 2-3 Wochen vor der erwarteten Reife der Fall. So gewöhnen sich die Vögel gar nicht erst daran, Ihre Bäume als Snackbar zu betrachten.

Anpassung an verschiedene Obstarten und Reifezeiten

Je nach Obstart variieren die Reifezeiten:

  • Kirschen: Meist ab Juni
  • Äpfel und Birnen: Je nach Sorte von August bis Oktober
  • Pflaumen: Typischerweise ab August

Passen Sie den Zeitpunkt des Netzanbringens entsprechend an. Bei Bäumen mit mehreren Sorten können Sie auch Teilbereiche zu unterschiedlichen Zeiten schützen - das erfordert zwar etwas mehr Aufwand, lohnt sich aber definitiv.

Nach der Ernte wieder entfernen

Nehmen Sie die Netze nach der Ernte zeitnah ab. Langfristig angebrachte Netze können den Baum in seinem Wachstum behindern und bieten unerwünschten Schädlingen ein gemütliches Zuhause. Zudem können Wind und Wetter die Netze mit der Zeit beschädigen.

Pflege und Wartung der Netze

Um eine lange Lebensdauer und guten Schutz zu gewährleisten, sollten Sie Ihre Vogelschutznetze regelmäßig pflegen.

Regelmäßig auf Beschädigungen prüfen

Werfen Sie immer mal wieder einen Blick auf Ihre Netze und suchen Sie nach Rissen oder Löchern. Selbst kleine Beschädigungen können von cleveren Vögeln ausgenutzt werden, um an die Früchte zu gelangen. Kleine Risse lassen sich oft mit speziellen Reparatursets oder durch Vernähen ausbessern.

Reinigung und Lagerung in der Nebensaison

Nach dem Abnehmen sollten Sie die Netze gründlich säubern. Entfernen Sie anhaftende Blätter oder Insekten und waschen Sie die Netze bei Bedarf mit einem milden Reinigungsmittel. Lassen Sie sie vollständig trocknen, bevor Sie sie zusammenfalten.

Für die Lagerung eignet sich ein trockener, kühler Ort. Ich bewahre meine Netze in einer verschließbaren Plastikbox auf - so bleiben sie vor neugierigen Nagetieren geschützt und sind bis zur nächsten Saison in gutem Zustand.

Wann ist es Zeit für neue Netze?

Die Lebensdauer von Vogelschutznetzen hängt stark von der Qualität und den Wetterbedingungen ab. Hochwertige Netze können bei guter Pflege durchaus 5-7 Jahre oder länger halten. Achten Sie beim Kauf auf UV-beständiges Material, das nicht so schnell spröde wird.

Wenn Sie vermehrt Risse oder eine allgemeine Verschlechterung des Materials feststellen, ist es Zeit für neue Netze. Ein rechtzeitiger Austausch beugt unliebsamen Überraschungen in der nächsten Saison vor - und glauben Sie mir, nichts ist frustrierender als kurz vor der Ernte festzustellen, dass die Vögel schneller waren als Sie!

Umweltverträglichkeit und Tierschutz bei Vogelschutznetzen

Bei der Verwendung von Vogelschutznetzen für Obstbäume sollten wir die Auswirkungen auf die Umwelt und den Tierschutz im Blick behalten. Es geht schließlich nicht nur um den Schutz unserer Ernte, sondern auch um einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur.

Vermeidung von Vogel- und Insektenfallen

Ein wichtiger Aspekt ist die Vermeidung unbeabsichtigter Fallen für Vögel und Insekten. Schlecht gespannte oder beschädigte Netze können schnell zur Gefahr werden. Um dies zu verhindern, sollten wir folgende Punkte beachten:

  • Netze straff spannen, um Durchhängen zu vermeiden
  • Regelmäßige Kontrollen auf Beschädigungen durchführen
  • Maschenweite passend zur Vogelart wählen
  • Netze nach der Ernte zeitnah entfernen

Ich erinnere mich noch gut an einen Vorfall, bei dem ein nachlässig gespanntes Netz zur Vogelfalle wurde. Das war wirklich kein schöner Anblick und hat mich dazu gebracht, bei der Installation besonders sorgfältig vorzugehen.

Auswirkungen auf Bestäubung und natürliche Feinde

Vogelschutznetze können auch die Bestäubung und natürliche Feinde von Schädlingen beeinflussen. Hier einige Überlegungen dazu:

  • Bestäuber wie Bienen sollten weiterhin Zugang zu den Blüten haben
  • Netze erst nach der Blütezeit anbringen
  • Natürliche Feinde von Schädlingen möglichst nicht aussperren

Eine Möglichkeit wären Netze mit etwas größeren Maschen, die zwar Vögel, aber nicht Insekten fernhalten. Dabei muss man natürlich abwägen, ob der Schutz vor kleineren Vögeln dann noch ausreichend ist.

Alternativen zu Vogelschutznetzen für Obstbäume

Es gibt durchaus Alternativen zu Vogelschutznetzen, die möglicherweise einen geringeren Einfluss auf die Umwelt haben:

  • Vogelscheuchen oder reflektierende Objekte
  • Akustische Abschreckung
  • Anpflanzen von Vogel-Ablenkpflanzen
  • Verwendung von essbaren Farben auf den Früchten

Manche dieser Methoden sind zwar weniger effektiv als Netze und erfordern häufigere Anpassungen. In bestimmten Situationen können sie jedoch eine interessante Alternative darstellen.

Rechtliche Aspekte und Vorschriften beim Einsatz von Vogelschutznetzen

Beim Einsatz von Vogelschutznetzen gibt es einige rechtliche Aspekte zu beachten. Diese können je nach Region unterschiedlich sein, daher ist es wichtig, sich über die lokalen Bestimmungen zu informieren.

Lokale Bestimmungen zum Einsatz von Vogelschutznetzen

In manchen Gemeinden existieren spezifische Regelungen für Vogelschutznetze. Diese können beispielsweise betreffen:

  • Zeitliche Begrenzungen für die Anbringung von Netzen
  • Vorschriften zur Maschenweite
  • Auflagen zur Sichtbarkeit der Netze für Vögel
  • Genehmigungspflicht für großflächige Netzinstallationen

Es empfiehlt sich, beim örtlichen Umweltamt oder der Gemeindeverwaltung nachzufragen. In meiner Gemeinde war interessanterweise eine Genehmigung für mehr als 100 Quadratmeter Netzfläche erforderlich.

Tierschutzrechtliche Überlegungen

Aus tierschutzrechtlicher Sicht müssen die Netze so angebracht werden, dass sie keine Gefahr für Vögel oder andere Tiere darstellen. Zu beachten sind:

  • Netze müssen so gespannt sein, dass sich Tiere nicht verfangen können
  • Regelmäßige Kontrollen auf gefangene Tiere durchführen
  • Bei Nichtgebrauch die Netze entfernen
  • Verwendung von für Vögel gut sichtbaren Materialien

Verstöße gegen den Tierschutz können übrigens empfindliche Strafen nach sich ziehen, das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Kosten-Nutzen-Analyse von Vogelschutznetzen

Bei der Entscheidung für oder gegen Vogelschutznetze spielt natürlich auch der wirtschaftliche Aspekt eine Rolle. Schauen wir uns das einmal genauer an.

Investition in Vogelschutznetze vs. potenzielle Ernteverluste

Die Anschaffung und Installation von Vogelschutznetzen stellt zunächst eine Investition dar. Dem gegenüber stehen potenzielle Ernteverluste durch Vogelfraß. Hier einige Überlegungen dazu:

  • Kosten für Netze, Befestigungsmaterial und eventuell Gerüste
  • Arbeitsaufwand für Installation und Wartung
  • Mögliche Ernteverluste ohne Schutzmaßnahmen
  • Qualitätseinbußen durch Vogelpickschäden

In meinem Fall hat sich die Investition in Netze nach zwei Jahren durchaus gelohnt. Die Ernteverluste waren vorher einfach zu hoch, besonders bei den Süßkirschen.

Langfristige Wirtschaftlichkeit für Obstbauern

Langfristig betrachtet können Vogelschutznetze durchaus wirtschaftlich sein. Relevante Faktoren sind hier:

  • Lebensdauer der Netze (bei guter Pflege oft mehrere Jahre)
  • Stabilere Erträge und Planungssicherheit
  • Mögliche Qualitätsverbesserung der Früchte
  • Reduzierter Einsatz anderer Abwehrmaßnahmen

Allerdings erfordern die Netze regelmäßige Wartung und müssen bei Beschädigung ersetzt werden. Dies sollte man in die Kalkulation mit einfließen lassen.

Letztendlich muss jeder Obstbauer selbst entscheiden, ob sich die Investition lohnt. Faktoren wie Obstsorte, Anlagengröße und lokale Vogelproblematik spielen dabei eine wichtige Rolle. In meinem Bekanntenkreis gibt es sowohl überzeugte Netznutzer als auch solche, die alternative Methoden bevorzugen. Es gibt eben nicht die eine perfekte Lösung für alle.

Tipps für die optimale Nutzung von Vogelschutznetzen

Kombination mit anderen Schutzmaßnahmen

Vogelschutznetze sind zweifellos effektiv, aber manchmal ist es sinnvoll, sie mit anderen Methoden zu kombinieren. Reflektierende Bänder oder Vogelscheuchen können zusätzlich eingesetzt werden, um die gefiederten Freunde auf Abstand zu halten. Auch Windspiele oder Klangkugeln haben sich als hilfreich erwiesen. Allerdings rate ich dazu, diese Methoden regelmäßig zu variieren. Vögel sind nämlich ziemlich clever und gewöhnen sich schnell an statische Abschreckungen.

Anpassung an Wetterbedingungen

Das Wetter spielt eine große Rolle bei der Nutzung von Vogelschutznetzen. Bei starkem Wind müssen die Netze besonders gut gesichert sein - ich habe einmal erlebt, wie ein schlecht befestigtes Netz quer durch den Garten geflogen ist. An heißen Tagen sollte man die Netze etwas lockern, damit sich die Bäume nicht überhitzen. Im Winter empfehle ich, die Netze zu entfernen oder zumindest zusätzlich zu stützen. Feuchtigkeit kann übrigens problematisch sein; regelmäßiges Abtrocknen verhindert Algen- und Schimmelbildung und verlängert die Lebensdauer der Netze.

Erfahrungsberichte von Obstbauern

Es ist immer interessant zu hören, wie andere Obstbauern mit der Herausforderung umgehen. Fritz Müller aus dem Alten Land hat beispielsweise eine kreative Lösung gefunden: Er nutzt Nistkästen für Turmfalken als zusätzlichen Schutz. Die natürlichen Jäger halten kleinere Vögel fern. Lisa Schmidt, eine Gärtnerin aus der Pfalz, lässt bewusst einige Randbäume ohne Netz. Sie hat beobachtet, dass dies die Vögel von den geschützten Bäumen fernhält. Solche Beispiele zeigen, dass manchmal unkonventionelle Ansätze erstaunlich gut funktionieren können.

Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

Zu lockere Installation

Ein Fehler, den ich früher selbst gemacht habe, ist eine zu lockere Anbringung der Netze. Es ist wichtig, auf eine straffe Spannung zu achten und besonders den unteren Rand gut zu befestigen. Spezielle Clips oder Kabelbinder sind dabei sehr hilfreich. Nach Wetteränderungen sollte man die Spannung unbedingt überprüfen - Wind und Regen können die Netze stark beeinflussen.

Falsche Maschenweite

Die richtige Maschenweite ist entscheidend und hängt von der Obstart ab. Für die meisten Obstbäume hat sich eine Weite von 15-20 mm bewährt. Bei Kirschbäumen rate ich zu engmaschigeren Netzen mit 12-15 mm - Stare sind wahre Meister darin, sich durch kleine Öffnungen zu zwängen. Man sollte aber vorsichtig sein: Zu engmaschige Netze könnten die Bestäubung beeinträchtigen, und das wollen wir natürlich vermeiden.

Vernachlässigung der Wartung

Regelmäßige Kontrollen auf Schäden sind unerlässlich. Kleine Reparaturen lassen sich oft selbst durchführen - ein Nähset für Netze ist in meinem Gartenschuppen immer griffbereit. Es ist auch wichtig darauf zu achten, dass keine Äste das Netz von innen durchstoßen. Ich empfehle eine jährliche gründliche Reinigung vor der Einlagerung. Lauwarmes Wasser und ein mildes Reinigungsmittel eignen sich gut, um Verschmutzungen zu entfernen.

Vogelschutznetze: Ein Blick in die Zukunft

Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die Entwicklung von Vogelschutznetzen fortsetzt. Neue Materialien versprechen eine bessere UV-Beständigkeit und Reißfestigkeit. Besonders spannend finde ich die Forschung an biologisch abbaubaren Netzen - das könnte ein großer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit sein. Auch die Idee von "intelligenten" Systemen, die sich an Wetterbedingungen anpassen, klingt vielversprechend.

Trotz aller Innovationen bleibt der verantwortungsvolle Umgang mit Vogelschutznetzen das A und O. Sie sind ein wirksames Werkzeug zum Schutz unserer Obstbäume, sollten aber immer mit Rücksicht auf die Natur eingesetzt werden. Bei richtiger Anwendung und Pflege können Vogelschutznetze zu einer ausgewogenen Koexistenz von Obstbauern und Vögeln beitragen. Letztendlich geht es darum, einen Weg zu finden, wie wir unsere Ernte schützen können, ohne dabei das ökologische Gleichgewicht zu stören.

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