Wundverschluss bei Obstbäumen: Methoden und Techniken

Wundverschluss bei Obstbäumen: Ein Schlüssel zur Baumgesundheit

Der Wundverschluss spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und Ertragsleistung unserer Obstbäume. Mit den richtigen Techniken können wir sie vor Krankheiten schützen und ihre natürliche Heilung unterstützen.

Kernpunkte zum Wundverschluss

  • Wunden an Obstbäumen öffnen Tore für Krankheitserreger
  • Zügige und sachkundige Behandlung fördert die Wundheilung
  • Je nach Wundart und Saison sind unterschiedliche Methoden anzuwenden
  • Regelmäßige Wundkontrolle ist unerlässlich

Warum der Wundverschluss so wichtig ist

Wunden an Obstbäumen sind weit mehr als nur oberflächliche Schönheitsfehler. Sie stellen eine ernsthafte Gefahr für die Vitalität und Produktivität des Baumes dar. Unbehandelte Wunden sind wie offene Türen für Pilze, Bakterien und andere Schädlinge, die tief ins Holz eindringen und den Baum von innen heraus angreifen können.

Deshalb ist ein fachgerechter Wundverschluss so essenziell. Er bietet nicht nur Schutz vor dem Eindringen von Krankheitserregern, sondern unterstützt auch den natürlichen Heilungsprozess des Baumes. Indem wir die Kallusbildung - das vom Baum selbst produzierte Wundgewebe - fördern, beschleunigen wir den Wundverschluss. So kann der Baum seine Energie wieder in Wachstum und Fruchtbildung investieren.

Besonderheiten bei Obstbäumen

Obstbäume stellen uns beim Wundverschluss vor spezielle Herausforderungen:

  • Höhere Verletzungsanfälligkeit: Durch regelmäßige Schnittmaßnahmen und Erntearbeiten sind Obstbäume häufiger Verletzungen ausgesetzt.
  • Empfindlichere Rinde: Viele Obstbaumsorten haben eine dünnere und empfindlichere Rinde als Waldbäume, was sie anfälliger für Verletzungen macht.
  • Einfluss auf die Fruchtqualität: Unbehandelte Wunden können die Nährstoffversorgung beeinträchtigen und sich direkt auf Qualität und Menge der Früchte auswirken.
  • Spezifische Krankheitsanfälligkeit: Obstbäume neigen oft dazu, für bestimmte Pilzkrankheiten, die über Wunden eindringen, besonders anfällig zu sein.

Wie entstehen Wunden bei Obstbäumen?

Um die richtigen Präventionsmaßnahmen zu ergreifen und den passenden Wundverschluss anzuwenden, ist es wichtig, die verschiedenen Ursachen für Wunden an Obstbäumen zu verstehen.

Schnittmaßnahmen und ihre Folgen

Regelmäßige Schnittmaßnahmen sind zwar für die Gesundheit und Produktivität von Obstbäumen unerlässlich, können aber auch Wunden verursachen:

  • Auslichtungsschnitt: Beim Entfernen von Ästen entstehen Schnittwunden, die besonders sorgfältig behandelt werden müssen.
  • Erziehungsschnitt: Junge Bäume werden geformt, was zu mehreren kleineren Wunden führen kann.
  • Verjüngungsschnitt: Ältere Bäume benötigen oft drastischere Schnittmaßnahmen, die größere Wunden hinterlassen können.

Um die Auswirkungen zu minimieren, sollten wir den Schnitt mit scharfen, sauberen Werkzeugen durchführen. Die Schnittfläche sollte glatt und leicht schräg sein, damit Wasser gut abfließen kann.

Umweltbedingte Schäden

Auch Umwelteinflüsse können erhebliche Schäden an Obstbäumen verursachen:

  • Frostschäden: Plötzliche Temperaturstürze können zu Frostrissen führen, besonders bei jungen Bäumen oder empfindlichen Sorten.
  • Sonnenbrand: Intensive Sonneneinstrahlung kann die Rinde schädigen und zu offenen Wunden führen.
  • Sturmschäden: Starke Winde oder Stürme können Äste abbrechen oder die Rinde aufreißen.

Bei der Behandlung dieser Schäden müssen wir die spezifischen Bedürfnisse des Baumes berücksichtigen. Frostrisse beispielsweise erfordern oft eine andere Herangehensweise als Sturmschäden.

Tierschäden und mechanische Verletzungen

Auch Tiere und mechanische Einwirkungen können Wunden verursachen:

  • Wildverbiss: Rehe und Hasen können die Rinde junger Bäume abknabbern.
  • Nagetiere: Mäuse und Wühlmäuse können die Wurzeln und den unteren Stammbereich schädigen.
  • Mechanische Verletzungen: Unachtsamkeit beim Mähen oder bei Arbeiten im Obstgarten kann zu Rindenverletzungen führen.

Schutzmassnahmen wie Baummanschetten oder Drahtkörbe können helfen, solche Schäden zu vermeiden. Bei bereits entstandenen Wunden ist eine schnelle Behandlung wichtig, um Folgeschäden zu minimieren.

Wie Obstbäume Wunden heilen

Um einen erfolgreichen Wundverschluss bei Obstbäumen zu erreichen, ist es wichtig, den natürlichen Heilungsprozess zu verstehen.

Der natürliche Heilungsprozess und die Kallusbildung

Obstbäume verfügen über erstaunliche Selbstheilungskräfte:

  • Abschottung: Der Baum reagiert auf Verletzungen, indem er die Wunde vom gesunden Gewebe abgrenzt.
  • Kallusbildung: An den Wundrändern bildet sich Kallusgewebe, das die Wunde allmählich überwächst.
  • Überwallung: Mit der Zeit wächst neues Holz und Rinde über die Wunde.

Die Geschwindigkeit dieses Prozesses hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe der Wunde, dem Alter des Baumes und den Umweltbedingungen.

Faktoren, die die Wundheilung beeinflussen

Mehrere Faktoren können die Wundheilung bei Obstbäumen fördern oder behindern:

  • Baumvitalität: Gesunde, gut versorgte Bäume heilen schneller.
  • Wundgröße und -form: Kleinere, glatte Wunden heilen besser als große, ausgefranste Verletzungen.
  • Umgebungsbedingungen: Feuchtigkeit und Temperatur beeinflussen die Heilungsgeschwindigkeit.
  • Schädlingsbefall: Insekten oder Pilze können den Heilungsprozess stören.

Eine optimale Versorgung des Baumes und der Schutz der Wunde vor äußeren Einflüssen können den Heilungsprozess unterstützen.

Die Rolle der Jahreszeit bei der Wundheilung

Die Jahreszeit spielt eine wichtige Rolle bei der Wundheilung von Obstbäumen:

  • Frühjahr: Ideal für den Wundverschluss, da der Baum aktiv wächst und viel Energie für die Heilung zur Verfügung steht.
  • Sommer: Schnelle Heilung möglich, aber erhöhtes Risiko von Sonnenbrand auf frischen Wunden.
  • Herbst: Langsamere Heilung, da der Baum sich auf die Winterruhe vorbereitet.
  • Winter: Wunden heilen kaum, können aber gut verschlossen werden, um sie für das Frühjahr vorzubereiten.

Die Wahl des richtigen Zeitpunkts für Schnittmaßnahmen und Wundbehandlungen kann den Heilungsprozess erheblich beeinflussen. In meinem eigenen Obstgarten habe ich die Erfahrung gemacht, dass Wunden, die im späten Winter oder frühen Frühjahr entstehen, am schnellsten und besten heilen.

Spezielle Techniken des Wundverschlusses bei Obstbäumen

Der Wundverschluss ist ein entscheidender Faktor für die Gesundheit und Langlebigkeit unserer Obstbäume. Im Laufe der Jahre haben sich verschiedene Methoden bewährt, die ich Ihnen gerne vorstellen möchte.

Traditionelle Methoden

Zu den altbewährten Techniken gehören:

  • Baumwachs: Es bildet eine schützende Schicht über der Wunde und verhindert das Eindringen von Krankheitserregern.
  • Lehm-Kuhfladen-Gemisch: Diese natürliche Methode fördert die Wundheilung und hält Schädlinge fern.

Ich erinnere mich noch gut an einen alten Apfelbaum in meinem Garten, bei dem ich staunte, wie schnell sich die Rinde nach der Anwendung des Lehm-Kuhfladen-Gemischs regenerierte.

Moderne Wundverschlussmittel

Heutzutage gibt es eine Vielzahl speziell entwickelter Produkte:

  • Synthetische Wundverschlussmittel auf Latexbasis
  • Sprühbare Baumwachse
  • Wundverschlusspasten mit Fungiziden

Diese Mittel sind in der Regel einfach anzuwenden und bieten einen zuverlässigen Schutz vor Infektionen.

Natürliche Alternativen

Für Gärtner, die lieber auf chemische Produkte verzichten möchten, gibt es umweltfreundliche Optionen:

  • Propolis-Tinkturen
  • Tonerde-Paste
  • Kompost-Tee-Auflagen

Diese natürlichen Mittel unterstützen die Wundheilung, ohne die Umwelt zu belasten.

Vergleich der Methoden

Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile:

  • Traditionelle Methoden sind oft kostengünstig, können aber in der Anwendung aufwendig sein.
  • Moderne Mittel sind praktisch, aber manchmal teurer.
  • Natürliche Alternativen sind umweltfreundlich, erfordern jedoch häufig mehrmalige Anwendungen.

Die Wahl der Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art und Größe der Wunde sowie den persönlichen Vorlieben.

Richtige Anwendung von Wundverschlussmitteln

Vorbereitung der Wunde

Bevor Sie ein Wundverschlussmittel auftragen, ist eine gründliche Vorbereitung wichtig:

  • Entfernen Sie vorsichtig loses oder abgestorbenes Gewebe.
  • Säubern Sie die Wunde behutsam mit sauberem Wasser.
  • Lassen Sie die Wunde an der Luft trocknen.

Eine sorgfältige Vorbereitung bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Wundheilung.

Auftragstechniken

Je nach Wundtyp und -größe empfehle ich verschiedene Auftragstechniken:

  • Bei kleinen Schnittwunden genügt oft ein dünner Auftrag mit einem Pinsel.
  • Größere Wunden können mehrere Schichten benötigen.
  • Bei tiefen Wunden kann eine Füllung mit spezieller Paste erforderlich sein.

Achten Sie stets auf einen gleichmäßigen und lückenlosen Auftrag.

Häufige Fehler vermeiden

Im Laufe meiner Erfahrung habe ich einige typische Fehler beim Wundverschluss beobachtet:

  • Zu dickes Auftragen des Mittels, was die Wundheilung behindern kann.
  • Verwendung von verunreinigten Werkzeugen, die Infektionen begünstigen.
  • Vernachlässigung der Nachbehandlung und Kontrolle.

Durch sorgfältiges Arbeiten und regelmäßige Überprüfung lassen sich diese Fehler vermeiden.

Spezielle Herausforderungen bei Obstbäumen

Umgang mit Frostrissen

Frostrisse entstehen bei starken Temperaturschwankungen. So können Sie sie behandeln:

  • Reinigen Sie den Riss vorsichtig.
  • Tragen Sie ein elastisches Wundverschlussmittel auf.
  • Überwachen Sie die Heilung regelmäßig.

Ein Birnenbaum in meinem Garten hatte einmal einen heftigen Frostriss. Mit der richtigen Behandlung schloss sich die Wunde innerhalb einer Saison erstaunlich gut.

Behandlung von Sonnenbrandschäden

Sonnenbrand kann die Rinde schwer schädigen. Hier hilft:

  • Entfernen der geschädigten Rinde.
  • Auftragen eines Wundverschlussmittels mit UV-Schutz.
  • Anbringen eines Stammschutzes zur Vorbeugung.

Schnittwunden nach dem Obstbaumschnitt

Nach dem Schnitt ist besondere Sorgfalt geboten:

  • Glatte Schnitte fördern die Wundheilung.
  • Größere Schnittstellen sollten Sie immer behandeln.
  • Beachten Sie die richtige Schnitttechnik, um unnötige Verletzungen zu vermeiden.

Wundverschluss bei Veredelungsstellen

Veredelungsstellen sind besonders anfällig für Infektionen:

  • Verwenden Sie spezielles Veredelungswachs.
  • Achten Sie auf einen luftdichten Abschluss.
  • Kontrollieren Sie die Veredelungsstelle regelmäßig auf Anwachsen und mögliche Infektionen.

Mit der richtigen Technik und Pflege können selbst schwierige Veredelungen erfolgreich sein. In meinem Garten steht ein alter Apfelbaum, den ich mit drei verschiedenen Sorten veredelt habe. Heute trägt er drei Sorten Äpfel und ist ein besonderer Blickfang im Obstgarten - ein lebendiges Beispiel für die Kunst des Veredelns und der Wundpflege.

Nachsorge und Überwachung: Der Schlüssel zum Erfolg

Mit dem Wundverschluss bei Obstbäumen ist die Arbeit noch lange nicht getan. Eine sorgfältige Nachsorge und regelmäßige Überwachung sind unerlässlich für eine erfolgreiche Heilung. Hier ein paar wichtige Punkte, die Sie beachten sollten:

Regelmäßige Kontrolle der behandelten Wunden

Es empfiehlt sich, die verschlossenen Wunden mindestens alle zwei Wochen genau unter die Lupe zu nehmen. Dabei sollten Sie auf Folgendes achten:

  • Farbveränderungen im Bereich um die Wunde
  • Austretende Flüssigkeiten oder Sekrete
  • Risse oder Ablösungen des Wundverschlussmittels
  • Anzeichen von Insektenbefall oder Pilzwachstum

Es kann hilfreich sein, Ihre Beobachtungen zu dokumentieren, um Veränderungen im Laufe der Zeit besser einschätzen zu können.

Heilungsfortschritte erkennen und mögliche Komplikationen im Auge behalten

Eine gut heilende Wunde zeigt in der Regel folgende Merkmale:

  • Bildung von Wundgewebe (Kallus) am Wundrand
  • Allmähliches Zuwachsen der Wunde von außen nach innen
  • Keine auffälligen Verfärbungen oder unangenehmen Gerüche

Mögliche Anzeichen für Komplikationen können sein:

  • Dunkle oder schwarze Verfärbungen
  • Fauliger Geruch
  • Austretender Baumsaft
  • Rissbildung im umliegenden Gewebe

Sollten Sie solche Anzeichen bemerken, ist schnelles Handeln gefragt. In manchen Fällen kann es ratsam sein, einen Fachmann hinzuzuziehen.

Nachbehandlung und erneutes Auftragen von Wundverschlussmitteln

Je nach verwendetem Wundverschlussmittel und den Wetterbedingungen kann es notwendig sein, die Behandlung zu wiederholen. Dies ist besonders bei natürlichen Mitteln wie Baumwachs oder Lehm-Kuhfladen-Gemischen häufiger der Fall.

Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:

  • Entfernen Sie vorsichtig lose oder beschädigte Teile des alten Wundverschlusses
  • Reinigen Sie die Wunde behutsam mit einer weichen Bürste
  • Tragen Sie eine neue Schicht des Wundverschlussmittels auf
  • Achten Sie darauf, dass die Ränder gut abgedichtet sind

Prävention: Der beste Schutz für Ihre Obstbäume

Wie so oft gilt auch hier: Vorbeugen ist besser als heilen. Das trifft genauso auf unsere Obstbäume zu. Hier ein paar Tipps, wie Sie Wunden von vornherein vermeiden können:

Die richtige Schnitt- und Pflegetechnik macht den Unterschied

Ein fachgerechter Schnitt ist das A und O in der Obstbaumpflege. Beachten Sie dabei folgende Punkte:

  • Verwenden Sie ausschließlich scharfe und saubere Werkzeuge
  • Schneiden Sie möglichst glatt und nah am Stamm oder Ast
  • Vermeiden Sie unbedingt das Einreißen der Rinde
  • Führen Sie größere Schnittmaßnahmen im Spätwinter durch

Schutz vor Umwelteinflüssen und Tierschäden

Umwelteinflüsse und Tiere können Ihren Obstbäumen ganz schön zusetzen. So können Sie sie schützen:

  • Stämme mit Kalkfarbe oder speziellen Schutzanstrichen vor Frostrissen bewahren
  • Junge Bäume mit Drahtgeflechten vor Wildverbiss sichern
  • Bei Hagel-Gefahr Schutznetze spannen
  • Stützpfähle für junge Bäume gegen Sturmschäden anbringen

Regelmäßige Baumkontrollen nicht vernachlässigen

Regelmäßige Kontrollen helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, Ihre Obstbäume mindestens einmal im Monat genau unter die Lupe zu nehmen. Achten Sie dabei besonders auf:

  • Ungewöhnliche Verfärbungen der Rinde oder Blätter
  • Abgestorbene Äste oder Zweige
  • Risse oder Verletzungen in der Rinde
  • Anzeichen von Schädlingsbefall

Wie sich der Wundverschluss auf Erträge und Baumgesundheit auswirkt

Ein erfolgreicher Wundverschluss hat weitreichende positive Folgen für Ihren Obstbaum. Lassen Sie uns einen Blick auf die Auswirkungen werfen:

Der Zusammenhang zwischen Wundheilung und Fruchtproduktion

Gut verheilte Wunden bedeuten weniger Stress für den Baum. Das wirkt sich direkt auf die Fruchtproduktion aus:

  • Mehr Energie für die Blüten- und Fruchtbildung
  • Bessere Nährstoffversorgung der Früchte
  • Oft höhere Erträge und bessere Fruchtqualität

Ich erinnere mich an einen vernachlässigten Apfelbaum, den ich einmal gepflegt habe. Nach fachgerechter Wundversorgung und Pflege trug er im nächsten Jahr deutlich mehr und schönere Äpfel.

Langfristige Effekte auf die Vitalität und Lebensdauer des Obstbaums

Ein gesunder Baum ist ein langlebiger Baum. Gute Wundversorgung trägt maßgeblich dazu bei:

  • Verringertes Risiko von Fäulnis und Krankheiten
  • Bessere Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge
  • Erhöhte Chance, auch extreme Wetterereignisse zu überstehen

In meinem Garten stehen einige Obstbäume, die über 50 Jahre alt sind und immer noch reichlich Früchte tragen - das verdanke ich einer konsequenten Pflege und Wundversorgung.

Wirtschaftliche Aspekte des Wundverschlusses im Obstbau

Auch wirtschaftlich betrachtet macht sich eine gute Wundversorgung bezahlt:

  • Höhere und konstantere Erträge über die Jahre
  • Weniger Ausfälle durch Krankheiten oder Absterben
  • Geringere Kosten für Neuanpflanzungen
  • Möglichkeit, alte Sorten zu erhalten und zu nutzen

Gerade für kleinere Obstbaubetriebe kann das einen erheblichen Unterschied ausmachen. In meiner Erfahrung lohnt sich die Investition in eine gute Wundversorgung auf lange Sicht immer - sowohl für den Hobbygärtner als auch für den professionellen Obstbauern.

Fallstudien und praktische Beispiele

Erfolgreiche Wundbehandlungen bei verschiedenen Obstbaumarten

In meiner langjährigen Gartenerfahrung habe ich einige bemerkenswerte Fälle von Wundbehandlungen bei Obstbäumen erlebt. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel war ein alter Apfelbaum, der nach einem heftigen Sturm eine beachtliche Rindenverletzung davongetragen hatte. Wir behandelten die Wunde mit einem speziellen Wundverschlussmittel und pflegten sie gewissenhaft. Es dauerte zwar etwa zwei Jahre, aber schließlich schloss sich die Wunde vollständig, und der Baum belohnte unsere Mühen mit einer reichen Ernte.

Ein anderer interessanter Fall war ein von der Kirschessigfliege befallener Kirschbaum. Hier mussten wir leider mehrere Äste entfernen. Für die Schnittstellen griffen wir auf eine traditionelle Methode zurück und verwendeten ein Lehm-Kuhfladen-Gemisch. Überraschenderweise erwies sich diese althergebrachte Technik als äußerst effektiv: Die Wunden heilten erstaunlich schnell, und der Baum erholte sich prächtig.

Herausfordernde Fälle und Lösungsansätze

Nicht immer verlaufen Wundbehandlungen so reibungslos. Ein Birnbaum im Garten meines Nachbarn litt unter hartnäckigem Birnenbaumkrebs. Trotz sorgfältiger Behandlung mit Wundverschlussmitteln und regelmäßigem Ausschneiden schritt die Krankheit weiter voran. Schließlich mussten wir den stark befallenen Hauptast entfernen und pflegten die verbleibenden Teile intensiv. Es war eine Geduldsprobe, aber nach einigen Jahren erholte sich der Baum tatsächlich und bildete eine neue, gesunde Krone.

Eine besonders knifflige Aufgabe stellte ein Pfirsichbaum mit einer ausgedehnten Frostriss-Verletzung dar. Wir reinigten und glätteten die Wunde behutsam, trugen ein elastisches Wundverschlussmittel auf und schützten den Stamm zusätzlich mit einem Weißanstrich. Der Heilungsprozess zog sich zwar in die Länge, aber letztendlich bildete sich gesundes Kallusgewebe, das die Wunde vollständig verschloss.

Entwicklungen im Bereich Wundverschluss bei Obstbäumen

Materialien und Techniken in der Forschung

Die Forschung im Bereich Wundverschluss macht spannende Fortschritte. Besonders faszinierend finde ich die Entwicklung sogenannter 'intelligenter' Wundverschlussmittel, die sich den Bedingungen am Baum anpassen können. Diese innovativen Materialien sollen ihre Zusammensetzung je nach Umgebung verändern, um optimale Heilungsbedingungen zu schaffen - eine vielversprechende Idee, wie ich finde.

Ein weiterer interessanter Ansatz ist die Verwendung von Nanopartikeln in Wundverschlussmitteln. Diese winzigen Teilchen können offenbar die Wirksamkeit von fungiziden und bakteriziden Substanzen deutlich erhöhen. Erste Versuche deuten darauf hin, dass solche Mittel die Heilungszeit verkürzen und Sekundärinfektionen reduzieren können. Ich bin gespannt, wie sich diese Technologie in der Praxis bewähren wird.

Potenzial biologischer Wundverschlussmittel

Biologische Wundverschlussmittel gewinnen zunehmend an Bedeutung, was mich als Naturliebhaberin besonders freut. Forscher arbeiten an vielversprechenden Produkten mit natürlichen Harzen und ätherischen Ölen, die antimikrobielle und heilungsfördernde Eigenschaften besitzen. Ein Ansatz, der mich besonders fasziniert, sind Mittel auf Basis von Propolis, einem Kittharz von Bienen, das beeindruckende antibakterielle und antifungale Eigenschaften aufweist.

Auch die Verwendung von Mykorrhiza-Pilzen zur Unterstützung der Wundheilung wird untersucht - eine Idee, die mich regelrecht begeistert. Diese symbiotischen Pilze könnten nicht nur die Heilung fördern, sondern auch die allgemeine Widerstandsfähigkeit des Baumes stärken. Erste Feldversuche zeigen gute Ergebnisse, besonders bei jungen Obstbäumen. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese natürliche Methode in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird.

Wundverschluss bei Obstbäumen: Ausblick

Die Entwicklungen im Bereich Wundverschluss bei Obstbäumen stimmen mich optimistisch. Von neuen Materialien bis zu biologischen Ansätzen - es gibt viele vielversprechende Möglichkeiten, die Gesundheit unserer Obstbäume zu verbessern. Als leidenschaftliche Gärtnerin bin ich natürlich neugierig, welche dieser innovativen Techniken sich in der Praxis bewähren werden.

Dennoch sollten wir nicht vergessen, dass die Grundlagen weiterhin wichtig bleiben: Erfolgreicher Wundverschluss erfordert nach wie vor Sorgfalt, Geduld und regelmäßige Pflege. Unabhängig von den verwendeten Mitteln ist es entscheidend, unsere Bäume aufmerksam zu beobachten und bei Bedarf rechtzeitig einzugreifen. Nur so können wir gesunde Obstbäume mit reichen Ernten erhalten.

Mit dem richtigen Wissen, geeigneten Techniken und liebevoller Aufmerksamkeit können wir maßgeblich zur Gesundheit unserer Obstbäume beitragen. Der Wundverschluss ist dabei ein wichtiger Baustein, der den Baum vor Krankheiten schützt und ihm ermöglicht, sich zu erholen und zu wachsen. Ich wünsche allen Obstbaumfreunden von Herzen Erfolg und vor allem viel Freude bei der Pflege ihrer grünen Schützlinge!

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