Aussaat von Oregano: Der richtige Zeitpunkt und die beste Methode

Oregano: Das mediterrane Wunderkraut für Ihren Garten

Oregano ist mehr als nur ein Pizzagewürz. Hier erfahren Sie, wie Sie dieses vielseitige Kraut selbst anbauen können.

Oregano-Anbau: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Sonniger Standort und durchlässiger Boden sind ideal
  • Aussaat von März bis Mai oder im Spätsommer
  • Pflegeleicht und winterhart
  • Vielseitige Verwendung in Küche und Naturheilkunde

Oregano: Ein Allrounder in Küche und Heilkunde

Oregano, auch als Dost oder wilder Majoran bekannt, ist in der mediterranen Küche nicht wegzudenken. Sein würzig-aromatischer Geschmack verleiht Pizzen, Pasta und Salaten eine unverwechselbare Note. Doch Oregano kann noch mehr: In der Naturheilkunde wird er wegen seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Ein Tee aus Oreganoblättern soll bei Erkältungen und Verdauungsbeschwerden helfen.

Botanische Steckbrief des Oregano

Oregano (Origanum vulgare) gehört zur Familie der Lippenblütler. Die mehrjährige Staude wird etwa 30 bis 60 cm hoch und bildet kleine, rosa bis purpurfarbene Blüten. Die aromatischen Blätter sind eiförmig und leicht behaart. In der Natur findet man Oregano oft an sonnigen Hängen und Wegrändern.

Warum sich der Selbstanbau von Oregano lohnt

Wer Oregano selbst anbaut, hat immer frische Kräuter zur Hand. Der Eigenanbau bietet zudem die Möglichkeit, verschiedene Sorten auszuprobieren und die Pflanze pestizidfrei zu kultivieren. Oregano ist außerdem eine dankbare Gartenpflanze: Er ist pflegeleicht, winterhart und lockt mit seinen Blüten Bienen und Schmetterlinge an.

So bereiten Sie die Aussaat von Oregano vor

Den richtigen Standort wählen

Oregano liebt es sonnig und warm. Ein Platz, der mindestens sechs Stunden täglich Sonne bekommt, ist ideal. Im Garten eignen sich südlich ausgerichtete Beete oder Kräuterspiralen. Auf Balkon oder Terrasse fühlt sich Oregano in Töpfen oder Kästen wohl, solange sie sonnig stehen.

Lichtbedarf

Je mehr Sonne Oregano bekommt, desto intensiver entwickelt sich sein Aroma. An halbschattigen Standorten wächst er zwar auch, bildet aber weniger ätherische Öle. Volle Sonne fördert zudem die Blütenbildung, was nicht nur schön aussieht, sondern auch Insekten anlockt.

Temperaturanforderungen

Oregano ist erstaunlich kältetolerant und übersteht in der Regel auch frostige Winter. Optimal sind Temperaturen zwischen 15 und 25 °C. Bei großer Hitze sollten Sie allerdings für ausreichend Bewässerung sorgen, da die Pflanze sonst Trockenschäden erleiden kann.

Die richtige Bodenvorbereitung

Der Boden spielt eine entscheidende Rolle für das Gedeihen von Oregano. Eine gute Vorbereitung legt den Grundstein für gesunde, kräftige Pflanzen.

Ideale Bodenbeschaffenheit

Oregano bevorzugt einen lockeren, durchlässigen Boden. Schwere, lehmige Böden sollten Sie mit Sand oder feinem Kies auflockern. Eine Drainage ist wichtig, da Oregano Staunässe nicht verträgt. Mischen Sie dem Gartenboden etwas reifen Kompost unter, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.

pH-Wert und Nährstoffbedarf

Der ideale pH-Wert für Oregano liegt zwischen 6,0 und 8,0. Er kommt also mit leicht sauren bis leicht alkalischen Böden zurecht. Was den Nährstoffbedarf angeht, ist Oregano genügsam. Ein zu nährstoffreicher Boden kann sogar kontraproduktiv sein, da er zwar üppiges Wachstum, aber weniger Aromastoffe fördert.

Auswahl der richtigen Saatgutsorte

Die Wahl der Oreganosorte hängt von Ihren Vorlieben und den Anbaubedingungen ab. Es gibt zahlreiche Varietäten mit unterschiedlichen Geschmacksnuancen und Wuchsformen.

Verschiedene Oregano-Arten und ihre Eigenschaften

  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare): Die Wildform, robust und winterhart.
  • Griechischer Oregano (Origanum vulgare subsp. hirtum): Intensives Aroma, ideal für die Küche.
  • Goldoregano (Origanum vulgare 'Aureum'): Dekorative gelbe Blätter, mild im Geschmack.
  • Kompakter Oregano (Origanum vulgare 'Compactum'): Kleinwüchsig, gut für Töpfe geeignet.

Empfohlene Sorten für den Hausgarten

Für Einsteiger eignet sich der robuste Gemeine Dost. Wer Wert auf intensives Aroma legt, wählt den Griechischen Oregano. Für Balkonkästen oder kleine Gärten ist der Kompakte Oregano eine gute Option. Gärtner können verschiedene Sorten nebeneinander anbauen und die Unterschiede in Wuchs und Geschmack erkunden.

Mit diesen Vorbereitungen haben Sie gute Voraussetzungen geschaffen, um Ihren eigenen Oregano erfolgreich anzubauen. Im nächsten Schritt geht es an die eigentliche Aussaat – aber das ist eine andere Geschichte.

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Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat von Oregano

Beim Anbau von Oregano spielt der Aussaatzeitpunkt eine entscheidende Rolle für den Erfolg Ihrer Kräuterernte. Betrachten wir die verschiedenen Möglichkeiten genauer.

Aussaat im Frühjahr

Die Frühjahrsaussaat ist bei vielen Hobbygärtnern beliebt, und das aus gutem Grund.

Vorteile und Nachteile

Zu den Vorteilen zählt, dass die Pflanzen den ganzen Sommer über Zeit haben, sich zu entwickeln. Allerdings besteht bei einer frühen Aussaat noch die Gefahr von Spätfrösten. Ich erinnere mich an ein Jahr, in dem ich zu früh gesät hatte und dann nachts mit alten Bettlaken meine kleinen Oregano-Pflänzchen schützen musste – eine ziemliche Plackerei!

Optimaler Zeitrahmen

Der beste Zeitpunkt für die Frühjahrsaussaat liegt zwischen Mitte März und Anfang Mai. Achten Sie darauf, dass die Bodentemperatur mindestens 10°C erreicht hat.

Aussaat im Spätsommer

Eine Alternative zur Frühjahrsaussaat ist die Aussaat im Spätsommer.

Vorteile und Nachteile

Der Vorteil hier: Die Pflanzen können sich noch vor dem Winter etablieren und im nächsten Frühjahr kräftig durchstarten. Nachteilig kann sein, dass bei einem frühen Wintereinbruch die Jungpflanzen Schaden nehmen könnten.

Optimaler Zeitrahmen

Säen Sie Oregano im Spätsommer am besten zwischen Mitte August und Anfang September aus. So haben die Pflanzen genug Zeit, sich vor dem ersten Frost zu verwurzeln.

Aussaat in Innenräumen für Vorkultur

Die Vorkultur in Innenräumen ist eine gute Option, um dem Oregano einen Vorsprung zu verschaffen.

Wann ist eine Vorkultur sinnvoll?

Eine Vorkultur bietet sich besonders an, wenn Sie in einer Region mit kurzer Vegetationsperiode leben oder wenn Sie einfach nicht bis zum Frühjahr warten möchten. In meinem Fall hat sich die Vorkultur bewährt, weil ich in einer recht kühlen Gegend wohne und so sicherstellen kann, dass mein Oregano rechtzeitig zum Saisonstart bereit ist.

Vorgehen bei der Vorkultur

Beginnen Sie etwa 6-8 Wochen vor dem geplanten Auspflanzen mit der Vorkultur. Verwenden Sie kleine Töpfe oder Anzuchtschalen mit durchlässiger Erde. Halten Sie die Aussaat feucht, aber nicht nass, und stellen Sie sie an einen hellen, warmen Ort. Bei etwa 20°C keimen die Samen innerhalb von 1-2 Wochen.

Aussaatmethoden für Oregano

Je nach Ihren Möglichkeiten und Vorlieben gibt es verschiedene Wege, Oregano auszusäen.

Direktsaat im Freiland

Die Direktsaat im Freiland ist eine unkomplizierte Methode, Oregano anzubauen.

Anleitung

  • Wählen Sie einen sonnigen Standort mit durchlässigem Boden.
  • Lockern Sie die Erde und entfernen Sie Unkraut.
  • Ziehen Sie flache Rillen mit einem Abstand von etwa 30 cm.
  • Säen Sie die Samen dünn aus und bedecken Sie sie leicht mit Erde.
  • Gießen Sie vorsichtig, um die Samen nicht wegzuspülen.

Tipps für erfolgreiche Keimung

Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Ein Vlies kann helfen, die Feuchtigkeit zu bewahren und Vögel fernzuhalten. Sobald die Sämlinge erscheinen, reduzieren Sie das Gießen etwas, um Wurzelfäule zu vermeiden.

Aussaat in Töpfen oder Kübeln

Für Balkongärtner oder bei begrenztem Platz ist die Aussaat in Töpfen oder Kübeln ideal.

Wahl des richtigen Pflanzgefäßes

Wählen Sie Töpfe mit einem Durchmesser von mindestens 20 cm und guter Drainage. Terrakotta-Töpfe sind besonders geeignet, da sie überschüssige Feuchtigkeit ableiten. Ich persönlich schwöre auf alte Emaille-Töpfe, die ich auf Flohmärkten finde – sie sehen nicht nur charmant aus, sondern halten die Wurzeln im Sommer auch schön kühl.

Vorgehen bei der Topfaussaat

Füllen Sie den Topf mit einer Mischung aus Gartenerde und Sand. Streuen Sie die Samen dünn aus und bedecken Sie sie leicht. Stellen Sie den Topf an einen geschützten, sonnigen Ort und halten Sie die Erde feucht. Nach dem Aufgehen können Sie die Sämlinge bei Bedarf vereinzeln.

Aussaat für Balkon und Terrasse

Auch auf Balkon oder Terrasse lässt sich Oregano wunderbar kultivieren.

Besonderheiten bei der Balkonkultur

Auf dem Balkon ist der Windschutz besonders wichtig. Platzieren Sie die Töpfe an einer windgeschützten Stelle, aber achten Sie darauf, dass sie trotzdem genügend Sonne bekommen. In Südlage sollten Sie im Hochsommer eventuell für etwas Schatten sorgen, um Verbrennungen zu vermeiden.

Geeignete Gefäße und Substrate

Für den Balkon eignen sich Balkonkästen oder größere Töpfe. Verwenden Sie ein durchlässiges Substrat, zum Beispiel eine Mischung aus Kräutererde und Blähton. Um das Gewicht zu reduzieren, können Sie auch spezielle Balkonerde verwenden. Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Mischen Sie ein paar Tonscherben unter die Erde – das verbessert die Drainage und versorgt die Pflanzen gleichzeitig mit Mineralien.

Egal, für welche Methode Sie sich entscheiden – mit ein bisschen Pflege und Geduld werden Sie bald frischen Oregano ernten können. Und glauben Sie mir, nichts geht über den Duft von frisch gepflücktem Oregano in der Sommerküche!

Pflege nach der Aussaat: So gedeiht Ihr Oregano prächtig

Nach der Aussaat beginnt die spannende Phase der Pflege. Mit den richtigen Maßnahmen entwickeln sich Ihre Oregano-Pflänzchen zu kräftigen, aromatischen Kräutern. Betrachten wir die wichtigsten Aspekte der Pflege.

Bewässerung: Wichtig für den Erfolg

Oregano mag's eher trocken, aber gerade nach der Aussaat ist die richtige Bewässerung entscheidend. In den ersten Wochen sollten Sie den Boden gleichmäßig feucht halten, ohne ihn zu überschwemmen. Ein guter Trick ist, mit dem Finger die oberste Erdschicht zu prüfen – fühlt sie sich trocken an, ist es Zeit zum Gießen.

Sobald die Pflanzen etabliert sind, können Sie die Wassergaben reduzieren. Erwachsene Oregano-Pflanzen kommen gut mit Trockenperioden zurecht. Gießen Sie dann lieber seltener, dafür aber gründlich. Das fördert die Wurzelbildung und macht die Pflanzen widerstandsfähiger.

Düngung: Weniger ist mehr

Oregano ist ein genügsames Kräutlein und braucht nicht viel Nahrung. Zu viel Dünger führt sogar dazu, dass das Aroma verwässert. Ein leichter organischer Dünger im Frühjahr reicht völlig aus. Kompost oder gut verrotteter Mist sind ideal. Verzichten Sie auf mineralische Dünger – die können mehr schaden als nutzen.

Falls Ihre Pflanzen blass oder kümmerlich aussehen, können Sie mit einem Brennnesselsud nachhelfen. Der ist schnell selbst gemacht und liefert genau die richtigen Nährstoffe.

Ausdünnen und Vereinzeln: Platz zum Wachsen

Wenn die Sämlinge etwa 5 cm hoch sind, ist es Zeit fürs Ausdünnen. Entfernen Sie schwache oder zu dicht stehende Pflänzchen, sodass die kräftigsten etwa 20-25 cm Abstand zueinander haben. Das mag hart erscheinen, ist aber wichtig für eine gesunde Entwicklung.

Beim Vereinzeln greifen Sie die Pflänzchen vorsichtig am Stängel und heben sie samt Wurzelballen aus. An ihrem neuen Standort drücken Sie die Erde sanft an und gießen großzügig. Die ersten Tage danach sollten Sie die umgesiedelten Pflanzen im Auge behalten und bei Bedarf schattieren.

Unkrautbekämpfung: Sauber, aber mit Gefühl

Unkraut raubt Ihrem Oregano Nährstoffe und Licht. Regelmäßiges Jäten ist daher Pflicht. Gehen Sie dabei behutsam vor, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen. Ein kleiner Handrechen oder eine Harke sind praktische Helfer.

Eine tolle Alternative ist das Mulchen. Eine dünne Schicht aus Stroh oder Grasschnitt hält nicht nur Unkraut fern, sondern speichert auch Feuchtigkeit und schützt den Boden. Achten Sie aber darauf, dass der Mulch nicht direkt an den Stängeln anliegt, sonst droht Fäulnis.

Von der Keimung bis zur Ernte: Der Lebenszyklus des Oregano

Oregano durchläuft verschiedene Wachstumsphasen, die jeweils ihre eigenen Besonderheiten haben. Werfen wir einen Blick auf diesen Prozess.

Von der Keimung zur ausgewachsenen Pflanze

Nach der Aussaat dauert es etwa 1-2 Wochen, bis die ersten zarten Keimblätter die Erde durchbrechen. In den folgenden Wochen entwickeln sich die charakteristischen ovalen Blätter. Mit etwa 8 Wochen beginnt die Pflanze, sich zu verzweigen und in die Breite zu wachsen.

Im ersten Jahr konzentriert sich der Oregano hauptsächlich aufs Wachstum. Ab dem zweiten Jahr wird er buschiger und robuster. Dann ist auch der richtige Zeitpunkt für einen kräftigen Rückschnitt im Frühjahr, der das Wachstum anregt.

Blütezeit und Samenbildung

Je nach Sorte und Standort beginnt der Oregano ab Juni zu blühen. Die kleinen weißen oder rosa Blüten sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch bei Bienen und Schmetterlingen beliebt. Für den Verzehr sollten Sie die Blätter vor der Blüte ernten, da sie dann am aromatischsten sind.

Nach der Blüte bilden sich die Samen. Wenn Sie diese zur Vermehrung nutzen möchten, lassen Sie einige Blütenstände an der Pflanze. Sobald sie braun und trocken sind, können Sie die Samen ernten und für die nächste Aussaat aufbewahren.

Erntezeitpunkt und -methoden: Wann und wie?

Oregano ist erntereif, sobald die Pflanzen etwa 15 cm hoch sind. Der beste Zeitpunkt ist kurz vor der Blüte, wenn die ätherischen Öle am konzentriertesten sind. Ernten Sie am besten morgens nach der Tautrocknung, dann ist das Aroma am intensivsten.

Schneiden Sie ganze Triebe etwa 5 cm über dem Boden ab. Verwenden Sie dafür eine saubere, scharfe Schere, um die Pflanze nicht zu beschädigen. Lassen Sie immer genug Blätter stehen, damit sich die Pflanze erholen kann. Bei regelmäßiger Ernte wird der Wuchs buschiger und kompakter.

Aufbewahrung und Konservierung: Oregano das ganze Jahr genießen

Frischer Oregano hält sich im Kühlschrank etwa eine Woche. Wickeln Sie ihn dafür locker in ein feuchtes Küchentuch und legen Sie ihn in eine Plastiktüte.

Zum Trocknen binden Sie kleine Bündel und hängen diese kopfüber an einem luftigen, dunklen Ort auf. Nach etwa zwei Wochen können Sie die Blätter abstreifen und in luftdichten Behältern aufbewahren. Achten Sie darauf, dass die Blätter wirklich knochentrocken sind, sonst droht Schimmel.

Eine weitere Möglichkeit ist das Einfrieren. Hacken Sie dafür die Blätter fein und füllen Sie sie in Eiswürfelbehälter. Mit etwas Wasser oder Öl aufgegossen, haben Sie so immer die richtige Portion zur Hand.

Mit diesen Tipps zur Pflege und Ernte werden Sie viel Freude an Ihrem selbst gezogenen Oregano haben. Experimentieren Sie ruhig ein bisschen – jeder Garten ist anders, und mit der Zeit entwickeln Sie ein Gefühl dafür, was Ihre Pflanzen am liebsten mögen.

Überwinterung und mehrjährige Kultur von Oregano

Oregano ist ein robustes Kraut, das mit der richtigen Pflege mehrere Jahre überdauern kann. Doch wie übersteht die Pflanze den Winter und wie können wir sie optimal für die kalte Jahreszeit vorbereiten?

Winterhärte von Oregano

Oregano gilt als winterhart, aber verschiedene Faktoren beeinflussen seine Widerstandsfähigkeit:

  • Standort: Ein geschützter Platz an einer Hauswand oder unter Bäumen bietet zusätzlichen Schutz.
  • Bodenbeschaffenheit: Gut drainierter Boden verhindert Staunässe, die im Winter fatal sein kann.
  • Alter der Pflanze: Etablierte Oregano-Pflanzen sind oft robuster als junge Setzlinge.

Um Oregano zusätzlich zu schützen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Mulchen Sie den Boden um die Pflanze herum mit Laub oder Stroh.
  • Bedecken Sie die Pflanze bei starkem Frost mit Vlies oder Reisig.
  • Topfpflanzen sollten an einen geschützten Ort, wie eine ungeheizte Garage, gebracht werden.

Rückschnitt und Herbstpflege

Ein gezielter Rückschnitt im Herbst bereitet Oregano optimal auf den Winter vor:

  • Schneiden Sie die Pflanze nach der letzten Ernte im September oder Oktober auf etwa 10 cm zurück.
  • Entfernen Sie abgestorbene oder kranke Pflanzenteile.
  • Lockern Sie die Erde um die Pflanze herum vorsichtig auf, um Staunässe zu vermeiden.

Verzichten Sie ab Herbst auf Düngung, da dies das Wachstum neuer, frostempfindlicher Triebe anregen könnte.

Vermehrung etablierter Pflanzen

Oregano lässt sich leicht vermehren. Zwei bewährte Methoden sind:

Teilung alter Pflanzen

Im Frühjahr oder Herbst können Sie große Oregano-Büsche teilen:

  • Graben Sie die gesamte Pflanze aus.
  • Teilen Sie den Wurzelballen mit einem scharfen Spaten.
  • Pflanzen Sie die Teilstücke umgehend wieder ein und wässern Sie gut.

Stecklingsvermehrung

Eine einfache Methode, die im Frühsommer funktioniert:

  • Schneiden Sie 10-15 cm lange Triebspitzen ab.
  • Entfernen Sie die unteren Blätter.
  • Stecken Sie die Stecklinge in feuchte Erde.
  • Halten Sie sie feucht und warm, bis sich Wurzeln bilden.

Problemlösungen und Tipps für gesundes Wachstum

Auch bei der robusten Oregano-Pflanze können Probleme auftreten. Hier einige häufige Herausforderungen und wie Sie damit umgehen:

Krankheiten und Schädlinge

Oregano ist relativ resistent, kann aber von Blattläusen oder Spinnmilben befallen werden. Achten Sie auf:

  • Verkrüppelte oder klebrige Blätter (Anzeichen für Blattläuse)
  • Feine Gespinste und gelbliche Blätter (typisch für Spinnmilben)

Biologische Bekämpfungsmethoden:

  • Abspritzen mit scharfem Wasserstrahl
  • Einsatz von Nützlingen wie Marienkäfern
  • Spritzen mit einer Lösung aus Wasser und mildem Spülmittel

Wachstumsprobleme und ihre Ursachen

Gelbverfärbung der Blätter

Mögliche Ursachen:

  • Nährstoffmangel: Geben Sie organischen Dünger
  • Staunässe: Verbessern Sie die Drainage
  • Zu viel Sonne: Bieten Sie leichten Schatten

Schwaches Wachstum oder Ausbleiben der Blüte

Gründe könnten sein:

  • Zu wenig Licht: Stellen Sie die Pflanze sonniger
  • Überdüngung: Reduzieren Sie die Nährstoffzufuhr
  • Alter der Pflanze: Teilen und verjüngen Sie alte Exemplare

Ratschläge für gesundes Wachstum

Optimale Standortwahl

Oregano liebt es sonnig und warm. Ein Platz an einer nach Süden ausgerichteten Mauer ist ideal. Der Boden sollte durchlässig und eher mager sein - zu viele Nährstoffe führen zu weniger aromatischen Blättern.

Richtige Pflege für aromatische Blätter

  • Regelmäßiger, aber zurückhaltender Schnitt fördert buschiges Wachstum
  • Gießen Sie sparsam, aber durchdringend
  • Ernten Sie vor der Blüte für das intensivste Aroma

Oregano: Ein vielseitiges Kraut

Oregano ist nicht nur ein beliebtes Küchenkraut, sondern auch eine dankbare Gartenpflanze. Mit der richtigen Pflege und ein bisschen Aufmerksamkeit wird er Sie jahrelang mit seinem würzigen Aroma erfreuen. Ob im Kräuterbeet, im Topf auf dem Balkon oder als duftende Beeteinfassung - Oregano findet überall seinen Platz. Experimentieren Sie und entdecken Sie die Vielfalt dieser mediterranen Pflanze. Mit etwas Übung werden Sie bald Ihr eigenes, aromatisches Oregano ernten und in der Küche verwenden können. Viel Freude bei der Gartenarbeit und guten Appetit!

Tags: Oregano
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Wie funktioniert der Anbau von Oregano im eigenen Garten?
    Der Oregano-Anbau im eigenen Garten ist überraschend einfach und lohnend. Zunächst wählen Sie einen sonnigen, windgeschützten Standort mit durchlässigem Boden. Die Aussaat erfolgt zwischen März und Mai direkt ins Freiland oder in Töpfen zur Vorkultur. Bereiten Sie den Boden vor, indem Sie ihn auflockern und bei Bedarf Sand untermischen. Säen Sie die feinen Samen dünn aus und bedecken Sie sie nur leicht mit Erde. Halten Sie die Aussaat gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Nach 1-2 Wochen keimen die ersten Pflänzchen. Dünnen Sie schwächere Sämlinge aus und lassen Sie etwa 20-25 cm Abstand zwischen den kräftigsten Pflanzen. Oregano ist pflegeleicht und braucht nur wenig Dünger. Regelmäßiges Ernten fördert das buschige Wachstum und sorgt für aromatische Blätter.
  2. Welche Standortbedingungen benötigt Oregano für optimales Wachstum?
    Oregano gedeiht am besten an sonnigen, warmen Standorten mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich. Je mehr Sonne die Pflanze bekommt, desto intensiver entwickelt sich ihr charakteristisches Aroma, da die Bildung ätherischer Öle gefördert wird. Der ideale Boden ist locker, durchlässig und eher mager - schwere, lehmige Böden sollten mit Sand oder Kies aufgelockert werden. Wichtig ist eine gute Drainage, da Oregano Staunässe nicht verträgt. Der pH-Wert kann zwischen 6,0 und 8,0 liegen, die Pflanze kommt also mit leicht sauren bis alkalischen Böden zurecht. Windgeschützte Lagen sind vorteilhaft, besonders für Balkonkulturen. Im Garten eignen sich südlich ausgerichtete Beete, Kräuterspiralen oder Steingärten optimal. Oregano bevorzugt warme Temperaturen zwischen 15-25°C, ist aber erstaunlich kältetolerant und übersteht auch frostige Winter.
  3. Wann ist der beste Zeitpunkt für die Oregano Aussaat?
    Der optimale Aussaatzeitpunkt für Oregano liegt zwischen Mitte März und Anfang Mai, wenn die Bodentemperatur mindestens 10°C erreicht hat und keine Spätfröste mehr zu erwarten sind. Diese Frühjahrsaussaat ermöglicht den Pflanzen, den ganzen Sommer über zu wachsen und sich zu etablieren. Alternativ können Sie auch im Spätsommer zwischen Mitte August und Anfang September säen - so haben die Jungpflanzen Zeit, sich vor dem Winter zu verwurzeln und starten im nächsten Frühjahr kräftig durch. Für eine Vorkultur in Innenräumen beginnen Sie 6-8 Wochen vor dem geplanten Auspflanzen. Dies bietet sich besonders in kühleren Regionen an oder wenn Sie dem Oregano einen Wachstumsvorsprung verschaffen möchten. Bei der Vorkultur keimen die Samen bei etwa 20°C innerhalb von 1-2 Wochen. Der Aussaatzeitpunkt beeinflusst maßgeblich den Erfolg der Kultur.
  4. Welche besonderen Eigenschaften hat Oregano als Heilkraut?
    Oregano ist seit Jahrhunderten als vielseitiges Heilkraut geschätzt und besitzt bemerkenswerte therapeutische Eigenschaften. Seine antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkstoffe machen ihn zu einem natürlichen Antibiotikum. Die ätherischen Öle, insbesondere Carvacrol und Thymol, wirken antimikrobiell und können bei Erkältungen, Husten und Atemwegserkrankungen Linderung verschaffen. Ein Tee aus frischen oder getrockneten Oreganoblättern hilft bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Magenkrämpfen. Äußerlich angewendet kann Oregano bei Hautproblemen und Wundheilung unterstützen. Die Pflanze enthält außerdem Antioxidantien, die das Immunsystem stärken und vor freien Radikalen schützen. Traditionell wird Oregano auch bei Menstruationsbeschwerden und zur allgemeinen Stärkung eingesetzt. Wichtig ist jedoch, dass Heilkräuter nur unterstützend verwendet werden sollten und bei ernsthaften Beschwerden immer ärztlicher Rat eingeholt werden muss.
  5. Wie unterscheiden sich die verschiedenen Oregano-Sorten in Geschmack und Anbau?
    Die verschiedenen Oregano-Sorten unterscheiden sich erheblich in Geschmack, Wuchsform und Anbauansprüchen. Der Gemeine Dost (Origanum vulgare) ist die robuste Wildform mit mildem Aroma und hoher Winterhärte - ideal für Einsteiger. Griechischer Oregano (Origanum vulgare subsp. hirtum) besticht durch sein intensives, würziges Aroma und ist perfekt für die mediterrane Küche, benötigt aber mehr Schutz im Winter. Goldoregano (Origanum vulgare 'Aureum') punktet mit seinen dekorativen gelben Blättern, ist jedoch geschmacklich milder. Der Kompakte Oregano (Origanum vulgare 'Compactum') bleibt kleinwüchsig und eignet sich hervorragend für Töpfe und Balkonkästen. Spezialisierte Gartenfachhändler bieten oft seltene Sorten wie türkischen oder sizilianischen Oregano an, die jeweils ihre eigenen Geschmacksnuancen mitbringen. Bei der Sortenwahl sollten Sie Ihre Klimazone, den verfügbaren Platz und die gewünschte Verwendung berücksichtigen.
  6. Worin unterscheiden sich Dost und wilder Majoran von normalem Oregano?
    Die Begriffe Dost, wilder Majoran und Oregano bezeichnen botanisch dieselbe Pflanze - Origanum vulgare. Diese verschiedenen Namen haben sich regional und historisch entwickelt, führen aber häufig zu Verwirrung. "Dost" ist die traditionelle deutsche Bezeichnung für die wildwachsende Form, während "wilder Majoran" die Abgrenzung zum echten Majoran (Majorana hortensis) betont, einer verwandten, aber separaten Art. "Oregano" stammt aus dem Griechischen und hat sich durch die mediterrane Küche international durchgesetzt. Echter Majoran unterscheidet sich vom Oregano durch sein süßlicheres, milderes Aroma und seine geringere Winterhärte. Während Oregano mehrjährig und winterhart ist, wird Majoran meist einjährig kultiviert. In der Küche sind die Geschmacksprofile unterschiedlich: Oregano ist kräftig-würzig und passt zu Tomatengerichten, Majoran ist feiner und harmoniert besonders mit Fleischgerichten und Wurst. Die Verwechslung entsteht auch durch ähnliche Wuchsformen und die Zugehörigkeit zur Familie der Lippenblütler.
  7. Wie unterscheidet sich der Kräuteranbau von Oregano im Vergleich zu anderen mediterranen Kräutern?
    Oregano zeigt im Vergleich zu anderen mediterranen Kräutern einige charakteristische Besonderheiten. Während Basilikum frostempfindlich und einjährig ist, erweist sich Oregano als winterhart und mehrjährig kultivierbar. Im Gegensatz zu Rosmarin, der einen sehr durchlässigen, steinigen Boden benötigt, toleriert Oregano auch normale Gartenerde, solange sie nicht zu nass ist. Thymian wächst ähnlich wie Oregano, bleibt aber kompakter und bildet teppichartige Polster, während Oregano eher buschig aufrecht wächst. Salbei benötigt mehr Platz und wird größer als Oregano. Gemeinsam haben alle mediterranen Kräuter die Vorliebe für sonnige Standorte und durchlässige Böden. Ein entscheidender Vorteil von Oregano ist seine Genügsamkeit: Er kommt mit weniger Nährstoffen aus als beispielsweise Petersilie und entwickelt bei magerer Ernährung sogar intensivere Aromastoffe. Auch die Vermehrung ist bei Oregano durch Selbstaussaat und Teilung besonders einfach, was ihn zu einem idealen Einstiegskraut für Kräutergarten-Novizen macht.
  8. Ist Oregano wirklich winterhart und mehrjährig kultivierbar?
    Ja, Oregano ist tatsächlich winterhart und kann mehrjährig kultiviert werden, wobei etablierte Pflanzen robuster sind als junge Setzlinge. Die Winterhärte hängt von verschiedenen Faktoren ab: Standort, Bodenbeschaffenheit und Sorte spielen entscheidende Rollen. Ein geschützter Platz an einer Hauswand oder unter Bäumen bietet zusätzlichen Schutz vor eisigen Winden. Besonders wichtig ist gut drainierter Boden, da Staunässe im Winter fatal werden kann - die Wurzeln faulen eher durch Nässe als durch Kälte. Zur Überwinterung schneiden Sie die Pflanzen im Herbst auf etwa 10 cm zurück und mulchen den Boden mit Laub oder Stroh. Bei besonders strengen Wintern können Sie die Pflanzen zusätzlich mit Vlies oder Reisig abdecken. Topfpflanzen überwintern am besten an einem geschützten, ungeheizten Ort wie einer Garage. Mit der richtigen Vorbereitung übersteht Oregano problemlos auch frostige Winter und treibt im Frühjahr kräftig wieder aus. Ab dem zweiten Jahr werden die Pflanzen zunehmend robuster und benötigen weniger Winterschutz.
  9. Wo kann man hochwertiges Oregano Saatgut für den Anbau kaufen?
    Hochwertiges Oregano-Saatgut erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Kräutersamen und biologisches Saatgut konzentrieren. Samen.de, ein bekannter Spezialist für Gartensamen, bietet verschiedene Oregano-Sorten in geprüfter Qualität an und berät kompetent bei der Sortenwahl. Achten Sie beim Kauf auf die Keimfähigkeit, das Erntejahr und eventuelle Bio-Zertifizierungen. Gartencenter vor Ort haben oft eine Grundausstattung, können aber selten seltene Sorten anbieten. Online-Shops bieten den Vorteil einer größeren Sortenvielfalt und detaillierter Anbauanleitungen. Qualitätsmerkmale sind luftdicht verschweißte Verpackungen, klare Sortenbezeichnungen und Keimtests der aktuellen Saison. Vermeiden Sie zu alte oder schlecht gelagerte Samen, da diese eine geringe Keimrate haben. Tauschen Sie sich auch mit anderen Hobbygärtnern aus - oft kann man bei Gartenvereinen oder in Online-Communities hochwertiges, selbst gewonnenes Saatgut erhalten. Für Anfänger sind robuste Standardsorten wie der Gemeine Dost empfehlenswert.
  10. Welches Zubehör und welche Materialien werden für den erfolgreichen Oregano-Anbau benötigt?
    Für den erfolgreichen Oregano-Anbau benötigen Sie einige grundlegende Materialien und Werkzeuge. Essentiell sind qualitatives Saatgut, durchlässige Anzuchterde oder eine Mischung aus Gartenerde und Sand sowie geeignete Pflanzgefäße mit Drainagelöchern. Samen.de gehört zu den Fachgeschäften, die neben Saatgut auch passende Substrate und Anzuchtzubehör anbieten. Für die Aussaat brauchen Sie kleine Töpfe oder Anzuchtschalen, eine feine Gießkanne oder Sprühflasche für die schonende Bewässerung und eventuell ein Vlies zum Schutz der Keimlinge. Eine scharfe, saubere Gartenschere ist für die Ernte und den Rückschnitt unverzichtbar. Bei der Vorkultur sind ein heller Standort oder eine Pflanzenlampe sowie konstante Temperaturen um 20°C wichtig. Für die Freilandkultur können ein Handrechen zum Unkrautjäten und Mulchmaterial wie Stroh oder Grasschnitt hilfreich sein. Optional sind organische Dünger wie Kompost oder Brennnesselsud sowie bei rauen Klimabedingungen Winterschutzvlies oder Reisig für die Überwinterung empfehlenswert.
  11. Welche Rolle spielen ätherische Öle für die Aromaintensität von Oregano?
    Ätherische Öle sind der Schlüssel für das charakteristische Aroma und die medizinischen Eigenschaften von Oregano. Die Hauptkomponenten Carvacrol und Thymol verleihen der Pflanze ihren würzig-scharfen Geschmack und ihre antimikrobiellen Eigenschaften. Die Konzentration dieser ätherischen Öle hängt stark von den Wachstumsbedingungen ab. Intensive Sonneneinstrahlung fördert die Ölproduktion erheblich - deshalb schmeckt Oregano aus südlichen Lagen intensiver als aus schattigen Standorten. Auch Wassermangel kann paradoxerweise die Aromaintensität steigern, da die Pflanze unter Stress mehr ätherische Öle bildet. Der beste Erntezeitpunkt ist kurz vor der Blüte am Morgen nach der Tautrocknung, wenn die Ölkonzentration am höchsten ist. Zu viel Stickstoffdünger reduziert den Gehalt an ätherischen Ölen, da die Pflanze dann mehr Blattmasse als Aromastoffe produziert. Durch richtigen Standort, sparsame Düngung und optimale Erntezeit können Sie die Aromaintensität Ihres selbst angebauten Oreganos maximieren.
  12. Wie beeinflusst der pH-Wert des Bodens das Wachstum von Oregano?
    Der pH-Wert des Bodens spielt eine wichtige Rolle für das optimale Wachstum von Oregano, wobei die Pflanze erstaunlich tolerant gegenüber verschiedenen pH-Bereichen ist. Ideal sind Werte zwischen 6,0 und 8,0, also von leicht sauer bis leicht alkalisch. In diesem Bereich können die Wurzeln Nährstoffe am besten aufnehmen. Bei zu sauren Böden unter pH 6,0 kann es zu Mangelerscheinungen kommen, da wichtige Mineralien schwerer verfügbar sind. Sehr alkalische Böden über pH 8,0 können die Aufnahme von Eisen und anderen Spurenelementen behindern, was sich in gelblichen Blättern zeigt. Oregano bevorzugt tendenziell eher alkalische Bedingungen, wie sie in seiner mediterranen Heimat an Kalkhängen vorkommen. Kalkhaltige Böden fördern sogar die Bildung ätherischer Öle und damit die Aromaintensität. Falls Ihr Boden zu sauer ist, können Sie ihn mit Kalk oder Gesteinsmehl aufwerten. Zu alkalische Böden lassen sich mit Kompost oder Torf leicht ansäuern. Ein einfacher pH-Test aus dem Gartenfachhandel gibt Aufschluss über die Bodenbeschaffenheit.
  13. Welche biologischen Prozesse laufen bei der Keimung von Oregano-Samen ab?
    Die Keimung von Oregano-Samen ist ein faszinierender biologischer Prozess, der unter optimalen Bedingungen 7-14 Tage dauert. Zunächst muss der winzige Samen ausreichend Feuchtigkeit aufnehmen, um zu quellen - dieser Prozess heißt Imbibition. Bei Temperaturen um 15-20°C beginnen die Enzyme im Samen zu arbeiten und bauen die gespeicherten Nährstoffe ab. Gleichzeitig wird das Wachstumshormon Gibberellinsäure aktiviert, das die Zellteilung anregt. Zuerst durchbricht die Keimwurzel (Radicula) die Samenschale und wächst nach unten, um Wasser und Nährstoffe aufzunehmen. Dann streckt sich der Keimspross (Plumula) und schiebt die beiden Keimblätter (Cotyledonen) durch die Erdoberfläche ans Licht. Diese ersten Blätter sind noch rund und unterscheiden sich deutlich von den späteren charakteristischen Oregano-Blättern. Sobald die Fotosynthese einsetzt, kann der Sämling unabhängig überleben und bildet das erste echte Blattpaar aus. Während dieser kritischen Phase ist gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Staunässe entscheidend für den Erfolg.
  14. Warum ist Drainage bei der Oregano-Kultur so wichtig für die Pflanzengesundheit?
    Drainage ist für Oregano-Pflanzen von entscheidender Bedeutung, da sie aus dem mediterranen Raum stammen und an durchlässige, steinige Böden angepasst sind. Staunässe ist der häufigste Grund für das Absterben von Oregano-Pflanzen, da sie verschiedene Wurzelkrankheiten verursacht. Bei zu viel Wasser im Boden entstehen anaerobe Bedingungen, die zu Wurzelfäule führen. Die feinen Wurzelhaare sterben ab, und die Pflanze kann keine Nährstoffe mehr aufnehmen, was sich in welken, gelben Blättern zeigt. Besonders kritisch ist Staunässe im Winter, wenn die Pflanze ohnehin wenig aktiv ist. Gute Drainage können Sie durch verschiedene Maßnahmen erreichen: Mischen Sie schwere Böden mit grobem Sand, Kies oder Perlite auf. In Töpfen sind Drainagelöcher und eine Schicht Tonscherben am Boden essentiell. Erhöhte Beete oder Kräuterspiralen verbessern natürlich die Drainage. Ein durchlässiger Boden erwärmt sich auch schneller im Frühjahr, was das Wachstum fördert und die Aromastoff-Bildung anregt. Oregano verzeiht eher Trockenheit als zu viel Wasser.
  15. Wie führt man die Direktsaat von Oregano im Freiland richtig durch?
    Die Direktsaat von Oregano im Freiland erfordert sorgfältige Vorbereitung und das richtige Timing. Wählen Sie zunächst einen sonnigen, windgeschützten Standort mit durchlässigem Boden. Lockern Sie die Erde etwa 20 cm tief auf und entfernen Sie Unkraut und Steine gründlich. Der optimale Zeitpunkt liegt zwischen Mitte März und Anfang Mai, wenn die Bodentemperatur mindestens 10°C erreicht hat. Ziehen Sie mit einem Rechen oder Stab flache Reihen im Abstand von etwa 30 cm. Da Oregano-Samen sehr fein sind, mischen Sie sie vor der Aussaat mit trockenem Sand - das erleichtert die gleichmäßige Verteilung. Säen Sie dünn aus, da zu dichter Stand zu schwachen Pflanzen führt. Bedecken Sie die Samen nur leicht mit etwa 2-3 mm Erde, da Oregano ein Lichtkeimer ist. Gießen Sie vorsichtig mit einer feinen Brause, um die Samen nicht wegzuspülen. Halten Sie die Aussaat in den ersten Wochen gleichmäßig feucht. Ein Vlies kann vor Austrocknung schützen und Vögel fernhalten. Nach dem Aufgang dünnen Sie auf 20-25 cm Abstand aus.
  16. Welche Schritte sind bei der Balkonkultur von Oregano besonders zu beachten?
    Die Balkonkultur von Oregano erfordert spezielle Aufmerksamkeit aufgrund der besonderen Bedingungen in Töpfen und Kästen. Wählen Sie Gefäße mit mindestens 20 cm Durchmesser und guten Drainagelöchern, da Staunässe besonders in Töpfen problematisch ist. Verwenden Sie eine durchlässige Kräutererden-Mischung mit Sand oder Perlite angereichert. Platzieren Sie die Töpfe an der sonnigsten Stelle des Balkons, idealerweise mit Südausrichtung. Windschutz ist wichtig - zu starker Wind trocknet die Pflanzen aus und kann sie umwehen. Da Topfpflanzen schneller austrocknen als im Freiland, müssen Sie regelmäßiger gießen, aber Staunässe vermeiden. Prüfen Sie die Fingerprobe: Erst gießen, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Im Sommer kann tägliches Gießen nötig sein. Düngen Sie sparsam mit organischem Flüssigdünger alle 4-6 Wochen. Für die Überwinterung stellen Sie die Töpfe an eine geschützte, frostfreie Stelle wie einen ungeheizten Wintergarten oder eine Garage. Bei strengem Frost umhüllen Sie die Töpfe zusätzlich mit Vlies oder Luftpolsterfolie.
  17. Führt ständiges Düngen wirklich zu aromatischeren Oregano-Blättern?
    Nein, ständiges Düngen führt nicht zu aromatischeren Oregano-Blättern - im Gegenteil! Zu viel Düngung, besonders mit stickstoffreichen Mitteln, kann sogar kontraproduktiv sein und das Aroma verwässern. Oregano gehört zu den Kräutern, die unter leichtem Nährstoffmangel intensivere ätherische Öle entwickeln. Bei Überdüngung wächst die Pflanze zwar üppiger und bildet mehr Blattmasse, aber die Konzentration der aromarelevanten Inhaltsstoffe nimmt ab. Die Blätter werden größer, weicher und weniger würzig. Ähnlich wie bei Wein führt "Stress" zu besserer Qualität: Oregano, der in magerer Erde wächst und gelegentlich trocken steht, produziert mehr ätherische Öle als verwöhnte Exemplare in nährstoffreicher Erde. Ein leichter organischer Dünger im Frühjahr oder eine dünne Kompostschicht reichen völlig aus. Brennnesseljauche kann bei sichtbaren Mangelerscheinungen helfen. Wichtiger als Düngung sind der richtige Standort mit viel Sonne, durchlässiger Boden und der optimale Erntezeitpunkt kurz vor der Blüte. So erhalten Sie das intensivste Aroma aus Ihrem selbst gezogenen Oregano.
  18. Gibt es regionale Unterschiede beim Oregano-Anbau in verschiedenen Klimazonen?
    Ja, regionale Klimaunterschiede beeinflussen den Oregano-Anbau erheblich und erfordern angepasste Anbaustrategien. In mediterranen Regionen mit milden Wintern und heißen, trockenen Sommern wächst Oregano praktisch wild und benötigt kaum Pflege. Hier können Sie fast ganzjährig säen und ernten. In kontinentalen Klimazonen mit kalten Wintern ist Winterschutz essentiell - mulchen Sie die Pflanzen und wählen Sie geschützte Standorte. In Gebirgslagen oder sehr kalten Regionen empfiehlt sich die Topfkultur, um die Pflanzen frostfrei überwintern zu können. Regenreiche Gebiete erfordern besonders gute Drainage, da Oregano Nässe schlecht verträgt. In sehr heißen, trockenen Klimazonen benötigen die Pflanzen mehr Wasser und eventuell leichten Mittagsschatten. Küstenregionen mit hoher Luftfeuchtigkeit können Pilzkrankheiten fördern - hier ist gute Luftzirkulation wichtig. Die Aromaintensität variiert ebenfalls: Oregano aus sonnigen, trockenen Lagen schmeckt kräftiger als solcher aus feuchten, kühlen Gebieten. Wählen Sie robuste Lokalsorten oder lassen Sie sich von regionalen Gartenvereinen beraten, welche Sorten in Ihrer Gegend am besten gedeihen.
  19. Was unterscheidet Origanum vulgare botanisch von anderen Lippenblütlern?
    Origanum vulgare, der echte Oregano, weist als Mitglied der Lippenblütler (Lamiaceae) charakteristische botanische Merkmale auf, die ihn von Verwandten unterscheiden. Typisch sind die gegenständigen, eiförmigen Blätter mit leichter Behaarung und deutlicher Aderung. Die kleinen, rosa bis purpurfarbenen Blüten stehen in endständigen, rispigen Blütenständen und zeigen die für Lippenblütler typische zweilippige Form. Der vierkantige Stängel ist ein weiteres Erkennungsmerkmal der Familie. Botanisch unterscheidet sich Oregano von anderen Lippenblütlern durch seine spezifische Blattform und den aufrechten, buschigen Wuchs von 30-60 cm Höhe. Im Gegensatz zu Thymian bildet er keine teppichartige Polster, und anders als Salbei werden die Blätter nicht graufilzig. Die Blütezeit von Juni bis September ist relativ lang. Charakteristisch ist auch der intensive Duft beim Zerreiben der Blätter, der durch die hohe Konzentration ätherischer Öle entsteht. Die Wurzeln bilden Ausläufer, wodurch sich die Pflanze vegetativ vermehren kann. Diese Eigenschaften machen Origanum vulgare zu einer eindeutig identifizierbaren Art innerhalb der vielfältigen Lippenblütler-Familie.
  20. Wie grenzt man Würzkraut-Anbau von der Zucht von Zierpflanzen ab?
    Der Würzkraut-Anbau unterscheidet sich grundlegend von der Zierpflanzenzucht in Zielsetzung, Kulturmethoden und Qualitätskriterien. Bei Würzkräutern wie Oregano steht die Entwicklung intensiver Aromastoffe im Vordergrund, nicht die optische Erscheinung. Dies erfordert oft "Stress-Kultivierung": magere Böden, sparsame Düngung und kontrollierte Trockenheit fördern die Bildung ätherischer Öle. Zierpflanzen hingegen werden auf üppiges Wachstum, reiche Blüte und attraktives Aussehen kultiviert - oft mit reichlicher Düngung und optimaler Wasserversorgung. Der Erntezeitpunkt ist bei Würzkräutern entscheidend: kurz vor der Blüte ist die Aromastoffkonzentration am höchsten. Bei Zierpflanzen wird die Blüte oft gefördert oder verlängert. Auch die Nachbehandlung unterscheidet sich: Würzkräuter werden getrocknet, eingefroren oder frisch verarbeitet, während Zierpflanzen als Schnittblumen oder lebende Dekoration dienen. Sortenwahl und Züchtungsziele variieren ebenfalls: Bei Oregano bevorzugt man aromatische Sorten, bei Zierpflanzen stehen Blühfreudigkeit, Blütenfarbe oder Wuchsform im Vordergrund. Dieser unterschiedliche Fokus prägt alle Aspekte der jeweiligen Kultur.
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