Balkonpflanzendünger: Richtige Nährstoffversorgung im Topf

Balkonpflanzendünger: Der Schlüssel zu üppiger Blütenpracht

Balkonpflanzen stellen uns Hobbygärtner vor besondere Herausforderungen. In ihren begrenzten Töpfen und Kästen benötigen sie eine spezielle Pflege, um wirklich aufzublühen. Dabei spielt die richtige Düngung eine entscheidende Rolle.

Nährstoff-Quickguide für Balkonblumen

  • Stickstoff kurbelt das Blattwachstum an
  • Phosphor unterstützt die Wurzelbildung und den Blütenansatz
  • Kalium stärkt die Pflanzen und intensiviert die Blütenfarben
  • Spurenelemente sind in kleinen Mengen unverzichtbar
  • Regelmäßige, wohldosierte Düngung ist der Schlüssel zum Erfolg

Warum die richtige Düngung für Balkonpflanzen so wichtig ist

Unsere Balkonpflanzen haben es nicht gerade einfach. In ihren Töpfen und Kästen müssen sie mit wenig Erde auskommen. Eine durchdachte Nährstoffversorgung ist daher unerlässlich für üppiges Wachstum und prächtige Blüten. Ohne regelmäßige Düngung verhungern die Pflanzen quasi - egal wie viel wir gießen.

In meiner langjährigen Erfahrung habe ich oft gesehen, wie enttäuscht Hobbygärtner waren, wenn ihre Balkonblumen einfach nicht richtig in Schwung kamen. Meistens lag es daran, dass sie die besonderen Bedingungen in Töpfen und Kästen unterschätzt hatten. Anders als im Gartenboden können die Pflanzen hier nicht selbstständig nach Nährstoffen suchen. Wir müssen sie ihnen sozusagen auf dem Silbertablett servieren.

Herausforderungen bei der Nährstoffversorgung in Töpfen und Kästen

In Balkonkästen und Kübeln haben die Pflanzen nur wenig Erde zur Verfügung. Das stellt sie vor mehrere Herausforderungen:

  • Nährstoffe werden durch häufiges Gießen schnell ausgewaschen
  • Der begrenzte Wurzelraum erschwert die Nährstoffaufnahme
  • Intensives Wachstum und Blühen erfordern viele Nährstoffe
  • Die im Substrat vorhandenen Nährstoffe sind rasch erschöpft

Um diese Hürden zu meistern, braucht es eine gut durchdachte Düngerstrategie. Dabei geht es nicht nur um die Menge, sondern auch um die richtige Zusammensetzung und den passenden Zeitpunkt der Düngergaben.

Grundlagen der Pflanzenernährung

Um Balkonpflanzen optimal mit Nährstoffen zu versorgen, sollten wir die Grundlagen der Pflanzenernährung verstehen. Pflanzen brauchen verschiedene Nährelemente in unterschiedlichen Mengen für gesundes Wachstum und üppige Blüte.

Hauptnährstoffe: Stickstoff, Phosphor, Kalium

Die drei wichtigsten Nährstoffe für Pflanzen sind Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Sie werden auch als Makronährstoffe bezeichnet und bilden das bekannte NPK-Verhältnis auf Düngerprodukten.

  • Stickstoff (N): Fördert das Blattwachstum und sorgt für saftiges Grün. Zu viel davon kann allerdings die Blütenbildung hemmen.
  • Phosphor (P): Wichtig für die Wurzelentwicklung und Blütenbildung. Besonders zu Beginn der Wachstumsperiode benötigt.
  • Kalium (K): Stärkt die Widerstandskraft der Pflanzen und intensiviert die Blütenfarben. Auch für den Wassertransport in der Pflanze wichtig.

Das ideale NPK-Verhältnis variiert je nach Pflanzenart und Wachstumsphase. Für blühende Balkonpflanzen empfiehlt sich oft ein ausgewogenes Verhältnis oder eines mit leicht erhöhtem Kaliumanteil.

Sekundärnährstoffe und Spurenelemente

Neben den Hauptnährstoffen brauchen Pflanzen auch Sekundärnährstoffe und Spurenelemente. Diese sind zwar in geringeren Mengen nötig, aber nicht weniger wichtig:

  • Magnesium (Mg): Wichtig für die Bildung von Chlorophyll und damit für die Fotosynthese.
  • Calcium (Ca): Stärkt die Zellwände und beugt physiologischen Störungen wie Blütenendfäule bei Tomaten vor.
  • Eisen (Fe): Unentbehrlich für die Chlorophyllbildung. Mangel zeigt sich oft durch Gelbfärbung der jüngsten Blätter.
  • Bor (B): Wichtig für Blüten- und Fruchtbildung sowie Zellwandstabilität.

Viele Spezialdünger für Balkonpflanzen enthalten bereits eine ausgewogene Mischung dieser Nährstoffe. Trotzdem kann es bei intensiv blühenden Pflanzen sinnvoll sein, gelegentlich gezielt einzelne Elemente zu ergänzen.

Bedeutung des pH-Werts

Ein oft übersehener Faktor bei der Nährstoffversorgung ist der pH-Wert des Substrats. Er beeinflusst maßgeblich, wie gut Pflanzen Nährstoffe aufnehmen können:

  • Idealer pH-Wert für die meisten Balkonpflanzen: 5,5 - 6,5
  • Zu niedriger pH-Wert: Nährstoffe werden ausgewaschen
  • Zu hoher pH-Wert: Nährstoffe werden gebunden und stehen nicht zur Verfügung

Regelmäßige pH-Kontrollen können helfen, Ernährungsprobleme frühzeitig zu erkennen. Mit speziellen Bodentestern lässt sich der pH-Wert einfach messen. Bei Bedarf kann man ihn mit Kalk erhöhen oder mit schwefelhaltigen Produkten senken.

Spezielle Bedürfnisse von Balkonpflanzen

Balkonpflanzen haben aufgrund ihrer besonderen Wachstumsbedingungen spezifische Ansprüche an die Nährstoffversorgung. Um diese zu erfüllen, müssen wir einige Besonderheiten berücksichtigen.

Einfluss des begrenzten Wurzelraums

Der begrenzte Platz in Töpfen und Kästen stellt Balkonpflanzen vor besondere Herausforderungen:

  • Schnellere Austrocknung des Substrats
  • Rasche Erschöpfung der Nährstoffreserven
  • Eingeschränktes Wurzelwachstum

Um diesen Einschränkungen entgegenzuwirken, ist eine regelmäßige und gut dosierte Düngung unerlässlich. Dabei sollten wir vorsichtig sein, nicht zu überdüngen, da sich Salze im begrenzten Erdvolumen schnell anreichern können.

Erhöhter Nährstoffbedarf bei Blühpflanzen

Blühende Balkonpflanzen haben einen besonders hohen Nährstoffbedarf. Die Produktion von Blüten und später auch Samen verbraucht viel Energie und Nährstoffe. Besonders wichtig sind:

  • Phosphor für die Blütenbildung
  • Kalium für kräftige Stängel und intensive Blütenfarben
  • Magnesium für gesundes Blattgrün

Ein Dünger mit leicht erhöhtem Kalium- und Phosphoranteil kann hier wahre Wunder bewirken. Viele Spezialdünger für Balkonblumen haben bereits eine angepasste Zusammensetzung.

Unterschiede zwischen Stark-, Mittel- und Schwachzehrern

Nicht alle Balkonpflanzen haben den gleichen Nährstoffbedarf. Wir unterscheiden zwischen:

  • Starkzehrer: z.B. Petunien, Geranien, Fuchsien - benötigen viel Dünger
  • Mittelzehrer: z.B. Tagetes, Lobelien - moderater Nährstoffbedarf
  • Schwachzehrer: z.B. Sukkulenten, manche Kräuter - kommen mit wenig Dünger aus

Bei Mischbepflanzungen sollten wir versuchen, Pflanzen mit ähnlichen Ansprüchen zu kombinieren. Alternativ können wir auch gezielt einzelne Pflanzen mit Flüssigdünger versorgen.

Ich erinnere mich noch gut an einen Balkonkasten, in dem ich versehentlich Petunien neben Sukkulenten gepflanzt hatte. Die Petunien wuchsen üppig, während die Sukkulenten unter der starken Düngung litten und weiche, instabile Triebe bildeten. Seitdem achte ich penibel darauf, nur Pflanzen mit ähnlichen Nährstoffansprüchen zu kombinieren.

Mit diesem Wissen über die speziellen Bedürfnisse von Balkonpflanzen sind Sie gut gerüstet, um Ihren grünen Lieblingen die optimale Nährstoffversorgung zu bieten. Eine angepasste Düngerstrategie ist der Schlüssel zu üppigem Wachstum und einer Blütenpracht, die den ganzen Sommer über anhält.

Vielfalt der Dünger für Balkon- und Kübelpflanzen

Flüssigdünger: Praktisch und schnell wirksam

Vorteile und Anwendung

Flüssigdünger sind für Balkonpflanzen äußerst praktisch. Sie lassen sich leicht dosieren und werden einfach mit dem Gießwasser ausgebracht. Ein großer Pluspunkt ist, dass die Nährstoffe den Pflanzen sofort zur Verfügung stehen - besonders hilfreich bei Mangelerscheinungen. Zudem können wir die Konzentration je nach Bedarf anpassen.

Bei der Anwendung sollten wir darauf achten, nur die Erde zu düngen und nicht die Blätter zu benetzen, um Schäden zu vermeiden. In meiner Erfahrung hat sich gezeigt, dass eine regelmäßige, wöchentliche Düngung in niedriger Dosierung oft sinnvoller ist als seltene, hochdosierte Gaben.

Für welche Pflanzen und Situationen?

Flüssigdünger eignen sich besonders gut für:

  • Üppig blühende Balkonpflanzen wie Petunien oder Geranien
  • Pflanzen in kleinen Töpfen mit wenig Erde
  • Situationen, in denen schnell Nährstoffe benötigt werden
  • Hydrokultur

Fester Dünger: Langanhaltende Versorgung

Granulate, Pellets und Düngestäbchen

Feste Dünger gibt es in verschiedenen Varianten. Granulate und Pellets werden in die obere Erdschicht eingearbeitet, während man Düngestäbchen einfach in die Erde steckt. Der große Vorteil hier: Die Nährstoffe werden langsam freigesetzt und versorgen die Pflanzen über einen längeren Zeitraum.

Langzeitwirkung und Einsatzbereiche

Feste Dünger sind besonders gut geeignet für:

  • Pflanzen in größeren Kübeln
  • Balkonkästen, die man nicht so häufig gießen möchte
  • Pflanzen, die eine gleichmäßige Nährstoffversorgung brauchen

Je nach Produkt hält die Wirkung zwischen 2 und 6 Monaten an. Das spart nicht nur Zeit, sondern beugt auch einer Über- oder Unterdüngung vor.

Organisch vs. mineralisch: Zwei Wege zum Ziel

Vor- und Nachteile im Vergleich

Organische Dünger stammen aus natürlichen Quellen wie Kompost oder Hornspänen. Sie verbessern langfristig die Bodenstruktur, wirken aber langsamer als ihre mineralischen Pendants. Letztere liefern Nährstoffe sofort, können jedoch bei Überdosierung zu Schäden führen.

Mineralische Dünger lassen sich präziser dosieren und sind oft kostengünstiger. Organische Dünger fördern das Bodenleben und sind nachhaltiger - ein Aspekt, der mir persönlich sehr am Herzen liegt.

Umweltaspekte

Aus ökologischer Sicht haben organische Dünger die Nase vorn. Sie belasten das Grundwasser weniger und fördern die Biodiversität im Boden. Allerdings können sie bei falscher Lagerung unangenehm riechen - das habe ich leider schon selbst erfahren müssen.

Mineralische Dünger haben zwar einen höheren ökologischen Fußabdruck bei der Herstellung, ermöglichen aber eine sehr gezielte Nährstoffversorgung.

Balkonpflanzendünger richtig anwenden

Den Nährstoffbedarf ermitteln

Um den passenden Dünger auszuwählen, sollten wir den Nährstoffbedarf unserer Pflanzen kennen. Blühpflanzen brauchen oft mehr Phosphor und Kalium, während Blattschmuckpflanzen mehr Stickstoff benötigen. Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau: Gelbe Blätter können auf Stickstoffmangel hindeuten, violette Verfärbungen auf Phosphormangel.

Ein Bodentest kann wertvolle Hinweise auf den pH-Wert und die vorhandenen Nährstoffe geben. So vermeiden wir eine Über- oder Unterdüngung.

Richtig dosieren und timen

Die korrekte Dosierung ist entscheidend für gesunde Pflanzen. Zu viel des Guten kann zu Schäden oder übermäßigem Wachstum führen. Orientieren Sie sich an den Herstellerangaben, aber behalten Sie auch den Zustand Ihrer Pflanzen im Blick.

Als Faustregel gilt: Lieber öfter und dafür weniger düngen. Bei Flüssigdüngern empfiehlt sich eine wöchentliche Anwendung während der Hauptwachstumszeit. Bei Langzeitdüngern reichen oft 2-3 Anwendungen pro Saison.

Die Düngung an die Jahreszeiten anpassen

Der Nährstoffbedarf von Balkonpflanzen ändert sich im Laufe des Jahres:

  • Frühling: Starten Sie mit einer leichten Düngung, um das Wachstum sanft anzuregen.
  • Sommer: In der Hauptwachstumszeit benötigen die Pflanzen am meisten Nährstoffe.
  • Herbst: Reduzieren Sie die Düngung, um die Pflanzen auf den Winter vorzubereiten.
  • Winter: Die meisten Balkonpflanzen brauchen in der kalten Jahreszeit keine Düngung.

Beachten Sie auch, dass frisch gepflanzte Balkonblumen in den ersten Wochen meist keinen zusätzlichen Dünger benötigen, da die meisten Blumenerden bereits gedüngt sind.

Mit dem richtigen Dünger und der passenden Anwendung können wir uns das ganze Jahr über an prächtigen Balkonpflanzen erfreuen. Experimentieren Sie ruhig ein wenig - jeder Balkon ist anders und mit der Zeit entwickeln Sie ein gutes Gespür dafür, was Ihre grünen Schützlinge brauchen.

Maßgeschneiderte Düngung für verschiedene Balkonpflanzen

Es ist faszinierend, wie unterschiedlich die Nährstoffbedürfnisse unserer Balkonpflanzen sein können. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf einige beliebte Arten werfen und sehen, wie wir ihre Blütenpracht und ihr Wachstum optimal unterstützen können.

Blühende Schönheiten wie Petunien und Geranien

Unsere farbenfrohen Freunde sind wahre Nährstoff-Gourmets. Sie gedeihen am besten mit einer ausgewogenen Kost aus Stickstoff, Phosphor und Kalium. Ein Dünger mit einem NPK-Verhältnis von etwa 7-5-8 trifft hier meist ins Schwarze.

Petunien mögen es, wenn wir sie alle 7-10 Tage mit einem flüssigen Blumendünger verwöhnen. Geranien hingegen freuen sich über einen Extra-Schluck Kalium für kräftige Stängel und leuchtende Blüten. Es ist erstaunlich, wie dankbar diese Pflanzen auf die richtige Pflege reagieren!

Grünpflanzen und strukturgebende Gewächse

Unsere grünen Mitbewohner wie Farne oder Efeu sind etwas genügsamer. Eine moderate Düngung alle 3-4 Wochen reicht oft völlig aus. Ein ausgewogener Dünger mit einem NPK-Verhältnis von 3-1-2 macht sie glücklich.

Strukturpflanzen wie Gräser oder Buchsbaum brauchen eine besondere Behandlung. Sie profitieren von einer langsamen, aber stetigen Nährstoffzufuhr über mehrere Monate. Hier haben sich Langzeitdünger in Form von Granulat oder Düngestäbchen bewährt.

Kräuter und Gemüse für Feinschmecker

Bei Kräutern und Gemüse auf dem Balkon ist weniger oft mehr. Zu viel des Guten kann den Geschmack beeinträchtigen oder sogar zu einer unerwünschten Nitratanreicherung führen.

Für die meisten Kräuter reicht eine einmalige Gabe von Kompost oder einem sanften organischen Dünger zu Beginn der Saison. Basilikum und Petersilie vertragen etwas mehr Aufmerksamkeit, während mediterrane Kräuter wie Thymian und Rosmarin an karge Böden gewöhnt sind und kaum Extrapflege benötigen.

Balkongemüse wie Tomaten oder Paprika sind dagegen echte Nährstoff-Schluckspechte. Sie danken uns eine regelmäßige Versorgung mit einem speziellen, kaliumreichen Tomatendünger durch eine reiche Ernte. Eine Düngung alle 2 Wochen während der Hauptwachstumsphase hat sich bewährt.

Nährstoffmängel erkennen und beheben

Auch bei bester Pflege können unsere grünen Freunde manchmal Mangelerscheinungen zeigen. Es ist wichtig, diese frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.

Typische Warnsignale

Unsere Pflanzen kommunizieren mit uns durch bestimmte Symptome:

  • Stickstoffmangel: Die älteren Blätter werden gelblich, das Wachstum stagniert.
  • Phosphormangel: Die Blätter zeigen oft eine rötliche oder violette Verfärbung, besonders an den Rändern.
  • Kaliummangel: Die Blattränder werden braun und trocken, beginnend bei den älteren Blättern.
  • Magnesiummangel: Zwischen den Blattadern tritt eine Gelbfärbung auf, während die Ränder grün bleiben.
  • Eisenmangel: Junge Blätter vergilben zwischen den Adern, die selbst grün bleiben.

Gezielte Hilfe bei Nährstoffdefiziten

Sobald wir einen Mangel erkannt haben, können wir gezielt gegensteuern:

  • Bei Stickstoffmangel hilft ein stickstoffbetonter Flüssigdünger oder organischer Dünger wie Hornspäne.
  • Phosphormangel lässt sich durch Knochenmehl oder einen phosphorreichen Spezialdünger ausgleichen.
  • Bei Kaliummangel empfiehlt sich Kaliumsulfat oder ein kaliumbetonter Blumendünger.
  • Magnesiummangel können wir mit Bittersalz (Magnesiumsulfat) beheben.
  • Eisenmangel lässt sich durch Blattdüngung mit Eisenchelat oder Eisendünger im Boden behandeln.

Wichtig ist, die Düngung langsam und vorsichtig zu steigern. Oft reicht schon eine einmalige gezielte Gabe aus, um das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Vorsicht vor Überdüngung

So wichtig die richtige Ernährung für unsere Pflanzen ist, so schädlich kann eine Überdüngung sein. Gerade Balkonpflanzen mit ihrem begrenzten Erdvolumen reagieren empfindlich auf zu viele Nährstoffe.

Warnzeichen für zu viel des Guten

Eine Überdüngung zeigt sich oft durch folgende Symptome:

  • Braune oder verbrannte Blattränder
  • Verkrüppeltes Wachstum oder verkümmerte Triebspitzen
  • Übermäßig schnelles, aber weiches und instabiles Wachstum
  • Salzablagerungen auf der Erdoberfläche
  • Welke Blätter trotz ausreichender Bewässerung

Erste Hilfe bei Überdüngung

Wenn Sie eine Überdüngung vermuten, ist schnelles Handeln gefragt:

  • Stoppen Sie sofort jegliche weitere Düngung.
  • Wässern Sie die Pflanze gründlich, um überschüssige Nährsalze auszuspülen. Achten Sie auf guten Wasserabzug.
  • Bei starker Überdüngung kann ein Umtopfen in frische Erde nötig sein.
  • Entfernen Sie geschädigte Pflanzenteile, um die Regeneration zu fördern.
  • Geben Sie der Pflanze Zeit zur Erholung, bevor Sie vorsichtig wieder mit der Düngung beginnen.

Das Zusammenspiel von Wasser und Nährstoffen

Die richtige Balance zwischen Wasser und Nährstoffen ist entscheidend für gesunde Balkonpflanzen. Zu wenig Wasser kann dazu führen, dass die Nährstoffe nicht richtig aufgenommen werden. Andererseits kann zu viel Wasser die Nährstoffe auswaschen oder zu Staunässe führen.

Ein bewährter Trick ist es, die Erde vor dem Gießen mit dem Finger zu prüfen. Fühlt sich die obere Schicht trocken an, ist es Zeit zum Gießen. Dabei sollten Sie gründlich gießen, bis Wasser aus den Abzugslöchern austritt. Das fördert tiefes Wurzelwachstum und verhindert Salzansammlungen.

Mit der richtigen Kombination aus bedarfsgerechter Düngung und angepasster Wassergabe können wir uns das ganze Jahr über an einer prächtigen Balkonoase erfreuen. Es ist faszinierend zu sehen, wie unsere grünen Freunde auf die richtige Pflege reagieren!

Nachhaltige Düngepraktiken für Balkonpflanzen

Wer seinen Balkon begrünen möchte, muss nicht zwangsläufig zu chemischen Düngern greifen. Es gibt eine Vielzahl umweltfreundlicher Alternativen, die das natürliche Gleichgewicht in unserem kleinen Balkon-Ökosystem fördern können.

Kompost und natürliche Dünger: Zurück zur Natur

Selbst hergestellter Kompost ist ein wahres Wundermittel für Balkonpflanzen. Mit einem kleinen Kompostbehälter lassen sich Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz oder Eierschalen in nährstoffreichen Humus verwandeln. Es ist faszinierend zu beobachten, wie aus Abfällen neues Leben entsteht!

Für experimentierfreudige Gärtner bieten sich selbst angesetzte Brennnesseljauche oder Beinwellsud als Alternative an. Auch Hornspäne oder Algenkalk haben sich bei mir bewährt - sie sind regelrechte Kraftpakete für unsere grünen Freunde.

Mulchen: Ein Trick aus der Natur

Das Mulchen ist ein cleverer Kniff, den wir von Mutter Natur abgeschaut haben. Eine dünne Schicht aus Rasenschnitt, klein gehäckselten Blättern oder Kaffeesatz auf der Erdoberfläche wirkt wahre Wunder: Sie hält die Feuchtigkeit im Boden, setzt langsam Nährstoffe frei und hält zudem noch lästiges Unkraut in Schach.

Mischkulturen: Teamwork auf kleinstem Raum

Auch auf begrenztem Raum können wir das Prinzip der Mischkultur nutzen. Es ist erstaunlich zu sehen, wie sich Pflanzen gegenseitig unterstützen können! Stickstoffbindende Bohnen neben nährstoffhungrigen Tomaten - schon haben wir einen kleinen Nährstoffkreislauf geschaffen, der den Düngerbedarf spürbar reduziert.

Innovative Düngermethoden: Die Zukunft auf dem Balkon

Die Gartentechnik entwickelt sich ständig weiter und bietet spannende Möglichkeiten für unsere Balkonpflanzen.

Controlled-Release-Dünger: Langsam, aber sicher

Diese cleveren Dünger geben ihre Nährstoffe nach und nach ab - wie ein gut gefüllter Vorratskeller für unsere Pflanzen. Das verhindert eine Überdüngung und sorgt für eine gleichmäßige Versorgung. Gerade für Balkonpflanzen in kleinen Gefäßen ist das von Vorteil, da die Gefahr der Auswaschung deutlich geringer ist.

Hydrogele und Wasserspeicher-Granulate: Kleine Helfer, große Wirkung

Hydrogele sind wahre Wasserspeicher-Wunder. Sie können ein Vielfaches ihres Eigengewichts an Wasser aufnehmen und geben es bei Bedarf langsam wieder ab. In die Blumenerde gemischt, sind sie besonders an heißen Sommertagen Gold wert. Ähnlich funktionieren Wasserspeicher-Granulate - beide können unseren Pflanzen über trockene Perioden hinweghelfen.

Smart Gardening: Der digitale grüne Daumen

Für Technikbegeisterte gibt es mittlerweile smarte Bewässerungs- und Düngersysteme. Sie messen Bodenfeuchtigkeit und Nährstoffgehalt und versorgen die Pflanzen bei Bedarf automatisch. Das kann praktisch sein, wenn man im Urlaub ist oder einfach wenig Zeit hat. Allerdings geht dabei manchmal auch der direkte Kontakt zu unseren grünen Mitbewohnern verloren - eine Abwägungssache also.

Der Schlüssel zum Erfolg: Individuelle Pflege

Bei all den Möglichkeiten dürfen wir eines nicht vergessen: Jede Pflanze ist einzigartig und hat individuelle Bedürfnisse. Manche sind regelrechte Nährstoff-Gourmets, andere kommen mit weniger aus. Der aufmerksame Blick des Gärtners ist durch nichts zu ersetzen - regelmäßige Beobachtung hilft, Mangelerscheinungen frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.

Die Pflege von Balkonpflanzen ist eine spannende Mischung aus Wissen, Erfahrung und Experimentierfreude. Mit den richtigen Methoden, etwas Geduld und viel Liebe zum Detail kann jeder seinen ganz persönlichen blühenden Balkon gestalten - ein kleines Paradies inmitten der Stadt, das Mensch und Natur gleichermaßen erfreut.

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