Buchweizen als natürlicher Phosphatlieferant: Bedeutung für die Bodengesundheit

Buchweizen: Der unterschätzte Phosphat-Held im Garten

Buchweizen könnte die Lösung für ein weit verbreitetes Problem in der Landwirtschaft sein.

Buchweizen-Basics: Was Sie wissen sollten

  • Natürlicher Phosphatlieferant
  • Verbessert die Bodengesundheit
  • Einfach anzubauen und pflegeleicht
  • Fördert die Biodiversität

Die Bedeutung von Phosphat für Pflanzen und Bodengesundheit

Phosphat ist für Pflanzen unerlässlich. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Energieübertragung in den Zellen und ist notwendig für das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen. Ohne ausreichend Phosphat würden unsere Gärten und Felder nicht gedeihen.

Phosphat ist auch für die Bodengesundheit wichtig. Ein gut mit Phosphat versorgter Boden fördert das Wurzelwachstum und verbessert die Bodenstruktur. Das erhöht die Wasserspeicherfähigkeit und schützt vor Erosion. Phosphat trägt wesentlich zur Stabilität unseres Gartenbodens bei.

Herausforderungen bei der Phosphatverfügbarkeit im Boden

Obwohl in vielen Böden genug Phosphat vorhanden ist, können die Pflanzen es oft nicht nutzen. Das liegt daran, dass Phosphat im Boden schnell gebunden wird und für die Pflanzenwurzeln nicht mehr verfügbar ist. Es ist, als wären die Nährstoffe für die Pflanzen unerreichbar.

Besonders in kalkhaltigen oder sauren Böden ist dieses Problem ausgeprägt. Hier bildet das Phosphat unlösliche Verbindungen mit Calcium oder Eisen und Aluminium. Die Folge: Selbst bei Düngung kommt oft nur ein Bruchteil des Phosphats tatsächlich bei den Pflanzen an. Der Rest bleibt im Boden gebunden.

Buchweizen: Die natürliche Lösung für das Phosphat-Dilemma

Hier zeigt sich die besondere Fähigkeit des Buchweizens. Diese Pflanze kann das im Boden festsitzende Phosphat mobilisieren und für sich und andere Pflanzen verfügbar machen. Sie erschließt sozusagen die verborgenen Nährstoffreserven des Bodens.

Buchweizen scheidet über seine Wurzeln organische Säuren aus. Diese Säuren lösen das gebundene Phosphat und machen es wieder pflanzenverfügbar. Dadurch profitieren nicht nur die Buchweizenpflanzen selbst, sondern auch die Nachfolgekulturen.

Botanik und Eigenschaften des Buchweizens

Taxonomie und Herkunft

Buchweizen (Fagopyrum esculentum) gehört botanisch gesehen nicht zu den Getreiden, sondern zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Ursprünglich stammt er aus Zentralasien, hat sich aber aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit weltweit verbreitet.

Morphologie und Wachstumscharakteristika

Die Buchweizenpflanze ist vielseitig. Sie wächst schnell und kann innerhalb weniger Wochen eine Höhe von 60-100 cm erreichen. Ihre herzförmigen Blätter und die kleinen weißen oder rosa Blüten machen sie zu einem ansprechenden Anblick im Garten. Die dreikantigen Samen erinnern an kleine Bucheckern - daher auch der Name "Buchweizen".

Ansprüche an Boden und Klima

Buchweizen zeichnet sich durch seine Genügsamkeit aus. Er gedeiht auch auf kargen Böden, wo andere Pflanzen Schwierigkeiten hätten. Sandige oder lehmige Böden sind für den Buchweizen kein Problem. Er bevorzugt warme Temperaturen, kommt aber auch mit kühleren Bedingungen zurecht. Nur Staunässe und Spätfröste verträgt er nicht gut.

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Die einzigartige Fähigkeit des Buchweizens zur Phosphatmobilisierung

Der Mechanismus der Phosphatmobilisierung

Ausscheidung organischer Säuren

Die Wurzeln des Buchweizens produzieren organische Säuren, hauptsächlich Oxalsäure. Diese Säuren werden in den Boden abgegeben und lösen dort das gebundene Phosphat. Dadurch wird das Phosphat wieder wasserlöslich und kann von den Pflanzen aufgenommen werden.

Enzyme und deren Rolle

Zusätzlich produziert der Buchweizen spezielle Enzyme, sogenannte Phosphatasen. Diese Enzyme können organisch gebundenes Phosphat spalten und so zusätzlich Phosphat freisetzen. Der Buchweizen nutzt also verschiedene Mechanismen, um Phosphat zu erschließen.

Vergleich mit anderen Pflanzen

Im Vergleich zu vielen anderen Kulturpflanzen ist der Buchweizen besonders effizient in der Phosphataufnahme. Während beispielsweise Mais oder Weizen oft Probleme haben, genug Phosphat aufzunehmen, wächst der Buchweizen gut. Er kann bis zu 20-mal mehr Phosphat mobilisieren als andere Pflanzen. Das macht ihn zu einer wertvollen Pflanze für die Bodenverbesserung.

Faktoren, die die Phosphatmobilisierung beeinflussen

Die Fähigkeit des Buchweizens zur Phosphatmobilisierung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der pH-Wert des Bodens spielt eine wichtige Rolle - in leicht sauren Böden arbeitet der Buchweizen am effektivsten. Auch die Temperatur und die Bodenfeuchtigkeit beeinflussen seine Leistung. Zu viel Dünger kann die Phosphatmobilisierung sogar hemmen - der Buchweizen bevorzugt natürliche Bedingungen.

Mit diesen Fähigkeiten ist der Buchweizen eine vielseitige und effektive Pflanze für den Garten. Er hilft nicht nur, die Phosphatversorgung zu verbessern, sondern trägt auch zur allgemeinen Bodengesundheit bei. Es lohnt sich, diesem unterschätzten Helfer mehr Aufmerksamkeit zu schenken und ihm einen Platz in unseren Gärten und auf unseren Feldern einzuräumen.

Auswirkungen von Buchweizen auf die Bodengesundheit

Buchweizen ist nicht nur ein leckeres Pseudogetreide, sondern auch ein wirksamer Bodenverbesserer. Seine Wirkung auf die Bodengesundheit ist vielfältig und beachtlich.

Verbesserung der Bodenstruktur

Durch sein schnelles Wachstum und die intensive Durchwurzelung lockert Buchweizen den Boden auf. Die Wurzeln dringen tief ein und hinterlassen nach dem Absterben feine Kanäle. Diese verbessern die Bodenbelüftung und den Wasserhaushalt. Zudem bindet Buchweizen mit seiner Blattmasse viel organisches Material, das nach dem Einarbeiten die Humusbildung fördert.

Erhöhung der mikrobiellen Aktivität

Die Wurzelausscheidungen des Buchweizens sind Nahrung für Bodenmikroorganismen. Sie regen deren Aktivität an und fördern so ein gesundes Bodenleben. Besonders interessant ist die Symbiose mit bestimmten Pilzen, die die Phosphataufnahme unterstützen.

Nährstoffanreicherung für Folgekulturen

Buchweizen ist ein effektiver Nährstoffsammler. Er nimmt schwer verfügbare Nährstoffe auf und macht sie für Folgekulturen zugänglich. Besonders hervorzuheben ist seine Fähigkeit, Phosphat zu mobilisieren. Das kommt den Pflanzen zugute, die nach dem Buchweizen angebaut werden.

Praktische Anwendungen von Buchweizen in der Landwirtschaft

Buchweizen ist eine vielseitige Pflanze, die sich in verschiedenen landwirtschaftlichen Systemen einsetzen lässt.

Als Zwischenfrucht

Zwischen zwei Hauptkulturen angebaut, nutzt Buchweizen die Vegetationszeit optimal aus. Er wächst schnell, unterdrückt Unkraut und schützt den Boden vor Erosion. Nach etwa 6-8 Wochen hat er seine Aufgabe erfüllt und kann eingearbeitet werden.

Als Gründüngung

Wird Buchweizen als Gründünger genutzt, reichert er den Boden mit organischer Substanz an. Am besten arbeitet man ihn zur Blüte ein, wenn er die meisten Nährstoffe gebunden hat. So werden diese für die Folgekultur verfügbar.

In Mischkulturen und Fruchtfolgen

Buchweizen lässt sich gut in Mischkulturen integrieren. Er harmoniert zum Beispiel mit Sonnenblumen oder Klee. In der Fruchtfolge ist er ein wertvolles Glied, das den Boden auflockert und Krankheitszyklen unterbricht.

Ökologische Vorteile von Buchweizen

Neben seinen positiven Effekten auf den Boden bietet Buchweizen weitere ökologische Vorteile.

Förderung der Biodiversität

Buchweizen ist ein Magnet für Insekten. Seine offenen Blüten locken eine Vielzahl von Bestäubern an. Auch Nützlinge wie Schwebfliegen und Florfliegen finden hier Nahrung und Lebensraum.

Bienenweide und Insektenhabitat

Für Bienen ist Buchweizen eine wertvolle Ressource. Die Pflanze blüht lang und intensiv und liefert reichlich Nektar und Pollen. In Zeiten des Insektensterbens ist das ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz.

Erosionsschutz und Wassermanagement

Mit seiner schnellen Bodenbedeckung schützt Buchweizen vor Wind- und Wassererosion. Die Wurzeln stabilisieren den Boden und verbessern die Wasseraufnahmefähigkeit. Das ist besonders in Hanglagen oder bei Starkregenereignissen von Vorteil.

Insgesamt zeigt sich Buchweizen als vielseitige Pflanze im Feld. Er verbessert die Bodenstruktur, fördert das Bodenleben, reichert Nährstoffe an und unterstützt die Biodiversität. Dies erklärt das wachsende Interesse von Landwirten und Gärtnern an diesem vielseitigen Gewächs.

Anbau und Management von Buchweizen: Ein Kinderspiel für Hobbygärtner

Buchweizen ist eine dankbare Pflanze, die sich auch für Anfänger eignet. Hier erfahren Sie, wie man ihn am besten anbaut und pflegt.

Aussaat und optimale Bedingungen

Die beste Zeit für die Aussaat ist von Mai bis Juli. Der Boden sollte warm sein, mindestens 10°C. Buchweizen mag's sonnig bis halbschattig und kommt mit fast jedem Boden klar - außer mit stauender Nässe, die verträgt er nicht.

Für die Aussaat machen Sie flache Rillen im Abstand von etwa 20 cm. Die Samen werden 2-3 cm tief in den Boden gebracht. Pro Quadratmeter reichen 5-10 Gramm Saatgut. Nach 7-10 Tagen erscheinen die ersten Pflänzchen.

Pflege und Düngung

Buchweizen ist pflegeleicht. Er braucht kaum Wasser, nur bei extremer Trockenheit sollten Sie gießen. Düngen ist meist nicht nötig. Im Gegenteil: Buchweizen verbessert den Boden sogar für andere Pflanzen.

Was Sie tun können: Halten Sie das Unkraut in Schach, besonders am Anfang. Später wächst der Buchweizen so dicht, dass er selbst das Unkraut unterdrückt.

Ernte und Einarbeitung in den Boden

Nach etwa 10-12 Wochen können Sie ernten. Wenn Sie Buchweizen als Gründünger nutzen, mähen Sie ihn kurz vor oder während der Blüte. Lassen Sie die Pflanzenreste ein paar Tage liegen und arbeiten Sie sie dann flach in den Boden ein.

Für die Körnerernte warten Sie, bis die meisten Samen braun sind. Schneiden Sie die Pflanzen ab und lassen Sie sie noch ein paar Tage nachtrocknen. Dann können Sie die Samen ausdreschen.

Wirtschaftliche Aspekte: Lohnt sich der Buchweizen-Anbau?

Kosten-Nutzen-Analyse des Buchweizen-Anbaus

Buchweizen ist kostengünstig. Die Saatgutkosten sind gering, und Sie brauchen kaum Dünger oder Pflanzenschutzmittel. Der Ertrag ist zwar nicht so hoch wie bei Weizen, aber dafür haben Sie auch weniger Aufwand.

Ein Hektar Buchweizen bringt etwa 15-25 Doppelzentner Ertrag. Das klingt zunächst nicht nach viel, aber bedenken Sie: Sie haben kaum Kosten für Dünger und Pflanzenschutz. Unterm Strich kann sich das durchaus rechnen.

Potenzielle Einsparungen bei Düngemitteln

Buchweizen spart Geld bei den Düngemitteln. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Folgekulturen. Er macht Phosphor im Boden verfügbar, den andere Pflanzen sonst nicht nutzen könnten.

Bauen Sie nach dem Buchweizen Weizen an, profitiert dieser von dem mobilisierten Phosphor. Sie sparen etwa 20-30% an Phosphordünger. Bei den aktuellen Düngerpreisen ist das eine erhebliche Einsparung.

Langfristige ökonomische Vorteile für die Bodengesundheit

Buchweizen verbessert Ihren Boden. Er lockert ihn auf, unterdrückt Unkraut und hinterlässt wertvolle organische Substanz. Das bedeutet: Ihr Boden wird fruchtbarer, kann mehr Wasser speichern und ist weniger anfällig für Erosion.

Langfristig sparen Sie so nicht nur Dünger, sondern erzielen auch stabilere Erträge bei anderen Kulturen. Es ist eine Investition in die Zukunft Ihres Ackers.

Forschung und zukünftige Entwicklungen: Was bringt die Zukunft?

Aktuelle Studien zur Phosphatmobilisierung durch Buchweizen

Die Forschung zum Buchweizen schreitet voran. Wissenschaftler untersuchen, wie genau Buchweizen das Phosphat im Boden verfügbar macht. Sie haben festgestellt, dass die Wurzeln bestimmte Säuren absondern, die das Phosphat lösen.

Interessant ist auch, dass Buchweizen offenbar mit bestimmten Bodenbakterien zusammenarbeitet. Diese Bakterien helfen ihm dabei, noch mehr Phosphat aufzuschließen. Das könnte künftig genutzt werden, um die Phosphatmobilisierung effizienter zu gestalten.

Potenzielle Züchtungen für verbesserte Phosphataufnahme

Züchter arbeiten an Buchweizensorten, die noch besser Phosphat aufnehmen können. Sie untersuchen, welche Pflanzen besonders viele dieser phosphatlösenden Säuren produzieren und kreuzen sie miteinander.

Es gibt sogar Versuche, Gene von Buchweizen in andere Pflanzen einzubauen. Ein Weizen, der genauso gut Phosphat aufnehmen kann wie Buchweizen, könnte die Landwirtschaft stark beeinflussen.

Integration in nachhaltige Landwirtschaftssysteme

Buchweizen fügt sich gut in moderne, nachhaltige Anbausysteme ein. Er wird häufiger als Zwischenfrucht oder in Mischkulturen eingesetzt. Manche Landwirte experimentieren sogar damit, Buchweizen unter Mais oder Sonnenblumen zu säen.

Künftig könnte Buchweizen gezielter eingesetzt werden, um Böden zu verbessern oder die Biodiversität zu fördern. Es gibt Ideen, Buchweizen als Teil von Agroforstsystemen zu nutzen, wo er zwischen Baumreihen wächst.

Insgesamt zeigt sich: Buchweizen ist nicht nur eine alte Kulturpflanze, sondern hat auch in der modernen, nachhaltigen Landwirtschaft eine vielversprechende Zukunft. Möglicherweise wird er bald ähnlich bedeutend wie Weizen oder Mais.

Herausforderungen und Grenzen des Buchweizen-Anbaus

Trotz der vielen Vorteile des Buchweizens als Phosphatlieferant und Bodenverbesserer gibt es auch einige Herausforderungen und Grenzen, die wir beachten müssen.

Ökologische Bedenken

In manchen Ökosystemen könnte der Anbau von Buchweizen unerwartete Folgen haben. Zum Beispiel könnte er in bestimmten Gebieten invasiv werden und einheimische Pflanzen verdrängen. Außerdem könnte seine starke Phosphatmobilisierung in einigen Böden zu einem Ungleichgewicht führen.

Schwierigkeiten im Großanbau

Der großflächige Anbau von Buchweizen bringt eigene Herausforderungen mit sich. Die Ernte kann knifflig sein, da die Pflanze ungleichmäßig reift. Zudem ist Buchweizen empfindlich gegenüber Frost und Trockenheit, was in manchen Regionen problematisch sein kann.

Forschungsbedarf

Um Buchweizen optimal als Phosphatlieferant einzusetzen, brauchen wir noch mehr Wissen. Langzeitstudien sind nötig, um die Auswirkungen auf verschiedene Bodentypen und Ökosysteme besser zu verstehen. Auch die Wechselwirkungen mit anderen Pflanzen und Bodenorganismen müssen genauer untersucht werden.

Buchweizen im Vergleich zu anderen Phosphatquellen

Um die Bedeutung von Buchweizen richtig einzuschätzen, lohnt sich ein Blick auf andere Methoden der Phosphatversorgung.

Chemische Düngemittel

Herkömmliche Phosphatdünger sind zwar schnell wirksam, haben aber auch Nachteile. Sie können die Bodenstruktur beeinträchtigen und ins Grundwasser ausgewaschen werden. Buchweizen dagegen mobilisiert Phosphat auf natürliche Weise und verbessert gleichzeitig die Bodenstruktur.

Andere Gründüngungspflanzen

Lupinen und Klee sind ebenfalls bekannt für ihre phosphatmobilisierenden Eigenschaften. Buchweizen hat jedoch den Vorteil, dass er schneller wächst und auch auf nährstoffarmen Böden gedeiht. Zudem unterdrückt er Unkraut besonders effektiv.

Mykorrhiza-Pilze und Bakterien

Diese Mikroorganismen spielen eine wichtige Rolle bei der Phosphataufnahme vieler Pflanzen. Buchweizen geht zwar keine Symbiose mit Mykorrhiza ein, fördert aber durch seine Wurzelausscheidungen das Bodenleben insgesamt. So können auch nachfolgende Kulturen von einem verbesserten Mikrobiom profitieren.

Buchweizen: Ein Baustein für zukunftsfähige Landwirtschaft?

Buchweizen hat einige bemerkenswerte Eigenschaften, die ihn zu einem wertvollen Helfer in der Landwirtschaft machen.

  • Er mobilisiert schwer verfügbares Phosphat im Boden.
  • Er verbessert die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben.
  • Er wächst schnell und unterdrückt Unkraut.
  • Er ist anspruchslos und gedeiht auch auf kargen Böden.
  • Er fördert die Biodiversität, besonders für Insekten.

Diese Eigenschaften machen Buchweizen zu einem vielversprechenden Baustein für eine nachhaltige Landwirtschaft. Er könnte helfen, den Einsatz von chemischen Düngemitteln zu reduzieren und gleichzeitig die Bodengesundheit zu verbessern.

Für die globale Ernährungssicherheit könnte Buchweizen ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Als anspruchslose Pflanze, die auch unter schwierigen Bedingungen wächst, könnte sie in Regionen angebaut werden, die für andere Kulturen weniger geeignet sind. Zudem könnte der Anbau von Buchweizen als Zwischenfrucht oder Gründünger dazu beitragen, die Erträge anderer Kulturen zu steigern, ohne die Umwelt zu belasten.

Allerdings sollten wir Buchweizen nicht als Allheilmittel betrachten. Wie jede landwirtschaftliche Praxis muss auch sein Anbau sorgfältig geplant und an die lokalen Bedingungen angepasst werden. Weitere Forschung wird uns helfen, sein volles Potenzial zu erschließen und mögliche Risiken zu minimieren.

Buchweizen: Ein alter Bekannter mit Zukunftspotenzial

Buchweizen ist eine alte Kulturpflanze, die in der modernen Landwirtschaft neue Bedeutung gewinnen könnte. Seine Fähigkeit, Phosphat zu mobilisieren und den Boden zu verbessern, macht ihn zu einem wertvollen Werkzeug für eine nachhaltige Landwirtschaft. Ob als Zwischenfrucht, Gründünger oder sogar als Hauptkultur - Buchweizen hat das Potenzial, einen Beitrag zu gesunden Böden und stabilen Erträgen zu leisten. Dabei sollten wir jedoch nicht vergessen, dass jeder Standort seine eigenen Herausforderungen mit sich bringt. Mit weiterem Forschen und Experimentieren können wir lernen, Buchweizen optimal einzusetzen und so einen Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren und zukunftsfähigen Landwirtschaft zu machen.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Buchweizen und warum gilt er als Phosphatlieferant?
    Buchweizen (Fagopyrum esculentum) ist ein Pseudogetreide aus der Familie der Knöterichgewächse, das ursprünglich aus Zentralasien stammt. Er gilt als außergewöhnlicher Phosphatlieferant, weil er eine einzigartige Fähigkeit besitzt, im Boden festsitzende Phosphatverbindungen zu mobilisieren. Durch seine Wurzeln scheidet Buchweizen organische Säuren, hauptsächlich Oxalsäure, aus, die unlösliche Phosphatverbindungen mit Calcium, Eisen oder Aluminium auflösen können. Zusätzlich produziert er spezielle Phosphatasen-Enzyme, die organisch gebundenes Phosphat spalten und freisetzen. Diese Mechanismen ermöglichen es Buchweizen, bis zu 20-mal mehr Phosphat zu mobilisieren als andere Kulturpflanzen. Das mobilisierte Phosphat wird nicht nur von der Buchweizenpflanze selbst genutzt, sondern steht auch nachfolgenden Kulturen zur Verfügung, was ihn zu einem wertvollen natürlichen Bodenverbesserer macht.
  2. Wie verbessert Buchweizen die Bodengesundheit im Garten?
    Buchweizen verbessert die Bodengesundheit durch mehrere Mechanismen. Sein schnelles Wachstum und die intensive Durchwurzelung lockern verdichtete Böden auf, wobei die absterbenden Wurzeln feine Kanäle hinterlassen, die Belüftung und Wasserdurchlässigkeit fördern. Die Blattmasse bindet viel organisches Material, das nach dem Einarbeiten die Humusbildung unterstützt. Die Wurzelausscheidungen dienen als Nahrung für Bodenmikroorganismen und regen deren Aktivität an, was ein gesundes Bodenleben fördert. Besonders wertvoll ist die Symbiose mit bestimmten Pilzen, die die Phosphataufnahme unterstützen. Als effektiver Nährstoffsammler nimmt Buchweizen schwer verfügbare Nährstoffe auf und macht sie für Folgekulturen zugänglich. Seine schnelle Bodenbedeckung schützt vor Wind- und Wassererosion, stabilisiert den Boden und verbessert die Wasseraufnahmefähigkeit. Diese vielfältigen Effekte machen Buchweizen zu einem wertvollen Bodenverbesserer für nachhaltigen Gartenbau.
  3. Welche Rolle spielt Buchweizen in der nachhaltigen Landwirtschaft?
    Buchweizen spielt eine wichtige Rolle in nachhaltigen Landwirtschaftssystemen als vielseitige Zwischenfrucht und Gründüngungspflanze. Er nutzt die Vegetationszeit zwischen Hauptkulturen optimal aus, unterdrückt Unkraut und schützt vor Bodenerosion. Als Gründünger reichert er den Boden mit organischer Substanz an und macht durch seine Phosphatmobilisierung Nährstoffe für Folgekulturen verfügbar. In Fruchtfolgen unterbricht er Krankheitszyklen und lockert den Boden auf. Buchweizen fügt sich gut in Mischkulturen ein und harmoniert beispielsweise mit Sonnenblumen oder Klee. Seine Anspruchslosigkeit ermöglicht den Anbau auch auf kargen Böden, wo andere Pflanzen Schwierigkeiten hätten. Durch seine intensive Blüte fördert er die Biodiversität und dient als wertvolle Bienenweide. Die natürliche Phosphatmobilisierung reduziert den Bedarf an chemischen Düngemitteln um 20-30%, was sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile bringt und zur langfristigen Bodengesundheit beiträgt.
  4. Wie kann Buchweizen 20-mal mehr Phosphat mobilisieren als andere Pflanzen?
    Buchweizen erreicht diese außergewöhnliche Phosphatmobilisierung durch zwei synergistische Mechanismen. Erstens scheiden seine Wurzeln große Mengen organischer Säuren, hauptsächlich Oxalsäure, in den Boden aus. Diese Säuren lösen unlösliche Phosphatverbindungen auf, die mit Calcium in kalkhaltigen Böden oder mit Eisen und Aluminium in sauren Böden gebildet werden. Zweitens produziert Buchweizen spezielle Phosphatasen-Enzyme, die organisch gebundenes Phosphat spalten und zusätzlich freisetzen können. Die Effizienz dieser Prozesse hängt vom pH-Wert des Bodens ab - in leicht sauren Böden arbeitet der Mechanismus am besten. Während andere Kulturpflanzen wie Mais oder Weizen oft Probleme bei der Phosphataufnahme haben, kann Buchweizen durch diese Doppelstrategie auch schwer verfügbare Phosphatreserven erschließen. Die freigesetzten Phosphatmengen übersteigen die anderer Pflanzen um das 20-fache, was Buchweizen zu einem einzigartigen biologischen Phosphatmobilisierer macht.
  5. Warum gehört Buchweizen botanisch zu den Knöterichgewächsen und nicht zu Getreiden?
    Buchweizen (Fagopyrum esculentum) wird oft fälschlicherweise für ein Getreide gehalten, gehört aber botanisch zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Diese Klassifikation basiert auf seiner Blüten- und Fruchtstruktur sowie genetischen Verwandtschaftsverhältnissen. Echte Getreide gehören zu den Süßgräsern (Poaceae) und haben charakteristische Ähren oder Rispen mit unscheinbaren Blüten. Buchweizen hingegen bildet kleine, auffällige weiße oder rosa Blüten in dichten Blütenständen. Seine dreikantigen Samen, die Bucheckern ähneln und dem Namen 'Buchweizen' ihren Ursprung geben, unterscheiden sich grundlegend von den länglichen Getreidekörnern. Morphologisch zeigt Buchweizen typische Knöterichgewächs-Merkmale wie herzförmige Blätter und knotige Stängel. Diese botanische Einordnung ist wichtig, da sie die besonderen Eigenschaften von Buchweizen erklärt, wie seine Fähigkeit zur Phosphatmobilisierung, die bei echten Getreiden nicht in diesem Ausmaß vorkommt. Deshalb wird Buchweizen als Pseudogetreide bezeichnet.
  6. Worin unterscheidet sich Buchweizen von Lupinen und Klee als Gründüngung?
    Buchweizen unterscheidet sich in mehreren wichtigen Aspekten von Lupinen und Klee als Gründüngungspflanze. Der wichtigste Unterschied liegt im Wachstumstempo: Buchweizen wächst deutlich schneller und kann bereits nach 6-8 Wochen eingearbeitet werden, während Lupinen und Klee längere Entwicklungszeiten benötigen. Bei der Nährstoffversorgung spezialisiert sich Buchweizen auf Phosphatmobilisierung, während Lupinen und Klee als Leguminosen Stickstoff aus der Luft fixieren. Buchweizen gedeiht auch auf sehr kargen, nährstoffarmen Böden, wo Lupinen und Klee Schwierigkeiten hätten. Seine Unkrautunterdrückung ist besonders effektiv durch die schnelle, dichte Bodenbedeckung. Im Gegensatz zu Lupinen und Klee geht Buchweizen keine Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen ein, fördert aber durch seine Wurzelausscheidungen das gesamte Bodenleben. Alle drei Pflanzen ergänzen sich gut in Mischkulturen oder aufeinanderfolgenden Fruchtfolgen, da sie unterschiedliche Nährstoffe bereitstellen und verschiedene Bodenprobleme lösen.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Buchweizen und chemischen Phosphatdüngern?
    Die Unterschiede zwischen Buchweizen und chemischen Phosphatdüngern sind grundlegend. Chemische Phosphatdünger liefern sofort verfügbares Phosphat, können aber schnell im Boden fixiert werden und sind für Pflanzen oft nur kurzzeitig verfügbar. Buchweizen hingegen mobilisiert langfristig bereits vorhandenes, aber gebundenes Phosphat im Boden durch natürliche Prozesse. Während chemische Dünger die Bodenstruktur beeinträchtigen können und ins Grundwasser ausgewaschen werden, verbessert Buchweizen gleichzeitig die Bodenstruktur, Wasserspeicherfähigkeit und das Bodenleben. Die Wirkung chemischer Dünger ist unmittelbar aber temporär, Buchweizens Phosphatmobilisierung wirkt nachhaltiger und kommt auch nachfolgenden Kulturen zugute. Ökonomisch können chemische Dünger teuer sein, besonders bei den aktuellen Preisen. Buchweizen als Zwischenfrucht reduziert den Bedarf an Phosphatdüngern um 20-30% und spart langfristig Kosten. Zudem fördert er die Biodiversität und dient als Bienenweide, während chemische Dünger keine ökologischen Zusatznutzen bieten.
  8. Welche organischen Säuren scheidet Buchweizen über seine Wurzeln aus?
    Buchweizen scheidet hauptsächlich Oxalsäure über seine Wurzeln aus, die der wichtigste Wirkstoff für die Phosphatmobilisierung ist. Diese organische Säure ist besonders effektiv darin, unlösliche Phosphatverbindungen aufzulösen, die mit Calcium in kalkhaltigen Böden oder mit Eisen und Aluminium in sauren Böden gebildet werden. Die Oxalsäure-Produktion ist ein aktiver Prozess der Buchweizenwurzeln, der kontinuierlich erfolgt und sich je nach Bodenbedingungen anpassen kann. Neben Oxalsäure produziert Buchweizen auch andere organische Verbindungen und Wurzelexsudate, die das Bodenleben fördern und als Nahrung für Mikroorganismen dienen. Diese Wurzelausscheidungen unterscheiden sich grundlegend von denen anderer Pflanzen durch ihre hohe Konzentration und spezielle Zusammensetzung. Die Säureproduktion ist optimal bei leicht sauren Bodenbedingungen und warmen Temperaturen. Diese natürliche Chemie macht Buchweizen zu einem biologischen Bodenverbesserer, der ohne externe Zusätze arbeitet und nachhaltig die Nährstoffverfügbarkeit im Boden erhöht.
  9. Wo kann man qualitativ hochwertigen Buchweizen als Gründünger kaufen?
    Qualitativ hochwertigen Buchweizen als Gründünger erhalten Sie bei verschiedenen spezialisierten Anbietern. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten eine breite Auswahl an Buchweizensaatgut für Gründüngungszwecke an und können bei der Sortenauswahl beraten. Landwirtschaftliche Genossenschaften und Raiffeisen-Märkte führen meist größere Gebinde für den professionellen Anbau. Online-Shops haben den Vorteil einer größeren Sortenvielfalt und detaillierter Produktbeschreibungen. Gartencenter vor Ort bieten oft kleinere Packungen für Hobbygärtner an. Bei der Auswahl sollten Sie auf zertifiziertes Saatgut achten, das frei von Unkrautsamen ist und eine hohe Keimfähigkeit aufweist. Bio-Saatgut ist besonders empfehlenswert für ökologische Anbausysteme. Achten Sie auf die Herkunft und das Erntejahr des Saatguts, da frisches Saatgut bessere Keimergebnisse erzielt. Größere Abnahmemengen sind meist günstiger und eignen sich für die Anlage größerer Gründüngungsflächen oder bei regelmäßiger Verwendung in der Fruchtfolge.
  10. Welche Kriterien sollten beim Bestellen von Buchweizensamen beachtet werden?
    Beim Bestellen von Buchweizensamen sind mehrere Qualitätskriterien entscheidend. Die Gartenexperten von samen.de raten zu zertifiziertem Saatgut mit hoher Keimfähigkeit von mindestens 80-85%. Achten Sie auf das Erntejahr - frisches Saatgut aus der letzten Saison keimt zuverlässiger. Die Reinheit ist wichtig: Das Saatgut sollte frei von Unkrautsamen und Fremdbesatz sein. Für biologische Anbausysteme empfiehlt sich Bio-Saatgut ohne chemische Behandlung. Die Sortenauswahl richtet sich nach dem Verwendungszweck: Für Gründüngung eignen sich besonders wüchsige Sorten, für die Körnerproduktion ertragsstärkere Varianten. Die Packungsgröße sollte zum geplanten Anbau passen - rechnen Sie mit etwa 5-10 Gramm pro Quadratmeter. Prüfen Sie die Lagerbedingungen beim Händler und achten Sie auf eine kühle, trockene Lagerung. Seriöse Anbieter geben Aussaatempfehlungen, Keimdauer und Tipps zur Bodenbearbeitung mit. Ein Keimfähigkeitstest auf der Packung und eine Beratung zu regionalen Anbaubedingungen runden das Qualitätsangebot ab.
  11. Wie wirken sich die Phosphatasen-Enzyme von Buchweizen auf das Bodenmikrobiom aus?
    Die Phosphatasen-Enzyme von Buchweizen haben vielfältige positive Auswirkungen auf das Bodenmikrobiom. Diese Enzyme spalten organisch gebundenes Phosphat und machen es pflanzenverfügbar, wodurch sie als Katalysatoren für Nährstoffkreisläufe fungieren. Mikroorganismen im Boden profitieren direkt von der erhöhten Phosphatverfügbarkeit für ihren eigenen Stoffwechsel und ihre Vermehrung. Die Enzymaktivität stimuliert besonders phosphathungrige Bakterien und Pilze, die ihrerseits andere Nährstoffe mobilisieren können. Durch die verbesserte Nährstoffsituation erhöht sich die mikrobielle Diversität und Aktivität im Boden. Die Phosphatasen wirken zusammen mit anderen Wurzelexsudaten als Signalstoffe, die spezifische Mikroorganismen-Gemeinschaften fördern. Diese verstärkte mikrobielle Aktivität führt zu einer besseren Bodenstruktur, da Mikroorganismen Ton-Humus-Komplexe bilden und Bodenaggregat stabilisieren. Das aktivierte Bodenmikrobiom bleibt auch nach der Buchweizen-Kultur aktiv und kommt nachfolgenden Pflanzen zugute, wodurch ein langfristiger Bodenverbesserungseffekt entsteht.
  12. Welche Auswirkungen hat die Oxalsäure-Produktion von Buchweizen auf verschiedene Bodentypen?
    Die Oxalsäure-Produktion von Buchweizen wirkt unterschiedlich auf verschiedene Bodentypen. In kalkhaltigen Böden löst die Oxalsäure besonders effektiv Calcium-Phosphat-Verbindungen auf, die normalerweise für Pflanzen unverfügbar sind. Dies ist besonders wertvoll in Böden mit hohem pH-Wert, wo Phosphatfixierung ein häufiges Problem darstellt. In sauren Böden mobilisiert die Oxalsäure Phosphat aus Eisen- und Aluminium-Phosphaten, kann aber gleichzeitig die Bodenversauerung leicht verstärken. Sandige Böden reagieren schnell auf die Säurebehandlung, da wenig Pufferkapazität vorhanden ist. Tonböden zeigen langsamere, aber nachhaltigere Effekte, da die Ton-Humus-Komplexe die freigesetzten Nährstoffe besser speichern können. In humusreichen Böden verstärkt die Oxalsäure die Mineralisierung organischer Phosphatverbindungen. Lehmböden profitieren besonders von der kombinierten Wirkung aus Phosphatmobilisierung und Strukturverbesserung. Die optimale Wirkung zeigt sich in leicht sauren bis neutralen Böden mit moderatem Humusgehalt, wo die Säureproduktion am effizientesten arbeitet.
  13. Wie beeinflusst die Wurzeldurchdringung von Buchweizen die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens?
    Die intensive Wurzeldurchdringung von Buchweizen verbessert die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens erheblich. Das feine, dichte Wurzelsystem durchdringt auch verdichtete Bodenschichten und schafft ein Netzwerk feiner Kanäle. Nach dem Absterben der Wurzeln bleiben diese Kanäle als Makroporen erhalten, die sowohl für die Wasserinfiltration als auch für die Wasserspeicherung wichtig sind. Die Wurzeln lockern den Boden physikalisch auf, wodurch die Porosität steigt und mehr Raum für Wassereinlagerung entsteht. Durch die verbesserte Bodenstruktur können Niederschläge besser infiltrieren, statt oberflächlich abzufließen. Das erhöht die Wasserspeicherung in der durchwurzelten Zone. Die organische Substanz der absterbenden Wurzeln erhöht zusätzlich die Wasserhaltekraft, da Humus das Mehrfache seines Eigengewichts an Wasser speichern kann. Die verbesserte Bodenstruktur reduziert auch die Verdunstung durch bessere Aggregatstabilität. Diese Effekte sind besonders wertvoll in trockenen Perioden und kommen nachfolgenden Kulturen zugute, die von der verbesserten Wasserversorgung profitieren.
  14. Welche Wechselwirkungen bestehen zwischen Buchweizen und anderen Mikroorganismen im Boden?
    Buchweizen entwickelt komplexe Wechselwirkungen mit verschiedenen Bodenmikroorganismen. Seine Wurzelexsudate, besonders die Oxalsäure und andere organische Verbindungen, dienen als Energiequelle für heterotrophe Bakterien, die dadurch in ihrer Aktivität gefördert werden. Diese Bakterien unterstützen ihrerseits die Nährstoffmobilisierung und produzieren pflanzenwachstumsfördernde Substanzen. Phosphatsolubilisierende Bakterien arbeiten synergistisch mit Buchweizen zusammen und verstärken die Phosphatfreisetzung. Obwohl Buchweizen keine Mykorrhiza-Symbiose eingeht, profitieren andere Pilze im Boden von seinen Wurzelausscheidungen und der verbesserten Nährstoffsituation. Saprophytische Pilze bauen die organische Substanz der Buchweizenwurzeln ab und setzen dabei weitere Nährstoffe frei. Die erhöhte mikrobielle Aktivität führt zur Bildung stabiler Ton-Humus-Komplexe und verbessert die Bodenstruktur. Stickstoff-fixierende Bakterien werden indirekt durch die bessere Phosphatverfügbarkeit gefördert, da Phosphor für die Stickstofffixierung benötigt wird. Diese vielfältigen Interaktionen schaffen ein aktives, gesundes Bodenmikrobiom, das auch nach der Buchweizen-Kultur von Vorteil ist.
  15. Wann ist der optimale Zeitpunkt für die Aussaat von Buchweizen als Zwischenfrucht?
    Der optimale Aussaatzeitpunkt für Buchweizen als Zwischenfrucht liegt zwischen Mai und Juli, wenn die Bodentemperatur konstant über 10°C liegt. Die beste Zeit ist meist Ende Mai bis Mitte Juni, da dann sowohl ausreichend Wärme als auch genügend Vegetationszeit für die Entwicklung vorhanden ist. Buchweizen benötigt warme Böden zum Keimen und ist frostempfindlich, weshalb die Aussaat erst nach den Eisheiligen erfolgen sollte. Nach der Ernte der Hauptfrucht im Frühjahr oder vor der Herbstkultur ist der ideale Zeitpunkt. Bei Aussaat im Juni kann Buchweizen bereits nach 6-8 Wochen, also im August, eingearbeitet werden. Eine spätere Aussaat bis Ende Juli ist möglich, dann sollte aber vor dem ersten Frost geerntet oder eingearbeitet werden. Die Bodentemperatur ist wichtiger als das Kalenderdatum - in warmen Regionen kann früher gesät werden. Bei der Aussaat sollten die Wetterbedingungen stabil sein mit ausreichend Feuchtigkeit für die Keimung. Eine gleichmäßige Bodenbearbeitung vor der Aussaat begünstigt eine schnelle und gleichmäßige Entwicklung der Zwischenfrucht.
  16. Wie kann Buchweizen in Mischkulturen mit anderen Pflanzen kombiniert werden?
    Buchweizen lässt sich vielseitig in Mischkulturen integrieren und ergänzt verschiedene Pflanzen optimal. Mit Sonnenblumen bildet er eine bewährte Kombination - der niedrigwüchsige Buchweizen nutzt den Raum unter den hohen Sonnenblumen und beide profitieren von der Phosphatmobilisierung. In Kombination mit Klee oder anderen Leguminosen entsteht eine perfekte Ergänzung: Buchweizen mobilisiert Phosphat, während Leguminosen Stickstoff fixieren. Mit Phacelia oder Senf als weitere Gründüngungspartner verstärkt sich die bodenverbessernde Wirkung durch unterschiedliche Wurzelsysteme und Nährstoffmobilisierung. Als Untersaat zu Mais kann Buchweizen den Boden zwischen den Maisreihen bedecken und Unkraut unterdrücken. In Blühstreifen harmoniert er gut mit Ringelblumen, Kornblumen oder anderen einjährigen Blütenpflanzen. Bei Mischkulturen sollte die unterschiedliche Wuchsgeschwindigkeit beachtet werden - Buchweizen entwickelt sich sehr schnell. Die Aussaatmenge muss entsprechend angepasst werden, meist 30-50% der normalen Menge je Partner. Wichtig ist, dass die Mischungspartner ähnliche Standortansprüche haben und sich nicht gegenseitig behindern.
  17. Stimmt es, dass Buchweizen invasiv werden kann und einheimische Pflanzen verdrängt?
    Buchweizen ist grundsätzlich nicht als invasive Art eingestuft und stellt in Deutschland keine Bedrohung für einheimische Pflanzen dar. Als einjährige Pflanze stirbt er nach der ersten Frostwirkung ab und überwintert nicht. Seine Samen sind relativ große, schwere Nussfrüchte, die sich nicht durch Wind ausbreiten und meist in Bodennähe fallen. Buchweizen bevorzugt offene, gestörte Böden und etabliert sich selten in natürlichen, stabilen Pflanzengemeinschaften. In gepflegten Gärten und Äckern bleibt er normalerweise dort, wo er ausgesät wurde. Verwilderung ist möglich, aber meist auf gestörte Standorte begrenzt. In manchen Regionen kann er sich vorübergehend ansiedeln, verdrängt aber selten konkurrenzkräftige einheimische Arten. Seine Wuchsform und Standortansprüche führen eher zu einer Ergänzung der Pflanzenvielfalt. Vorsicht ist nur in sensiblen Ökosystemen geboten, wo jede Veränderung problematisch sein kann. Die kurze Vegetationsperiode und Frostempfindlichkeit begrenzen sein Ausbreitungspotenzial natürlich. Bei ordnungsgemäßem Anbau als Kulturpflanze besteht praktisch keine Gefahr für die heimische Flora.
  18. In welchen Klimazonen und Regionen gedeiht Buchweizen am besten?
    Buchweizen gedeiht am besten in gemäßigten Klimazonen mit warmen Sommern und ausreichend Feuchtigkeit während der Wachstumsperiode. Optimal sind Regionen mit Temperaturen zwischen 15-25°C während der Hauptwachstumszeit. Er bevorzugt Gebiete mit milden bis warmen Sommern und verträgt kurze Trockenperioden gut. In Deutschland wächst Buchweizen in allen Klimaregionen, besonders gut in den kontinental geprägten Gebieten Ostdeutschlands und den milderen Lagen Süddeutschlands. Höhenlagen über 400-500 Meter sind weniger geeignet, da dort die Vegetationsperiode zu kurz und kühl sein kann. Maritime Klimazonen mit hoher Luftfeuchtigkeit sind günstig, solange ausreichend Sonnenstunden vorhanden sind. Buchweizen meidet extreme Hitze über 30°C und ist frostempfindlich - schon leichte Früh- oder Spätfröste können die Kultur beschädigen. Regionen mit stabilen Sommertemperaturen und moderaten Niederschlägen von 400-600mm jährlich sind ideal. Zu feuchte Standorte mit Staunässe verträgt er nicht. Weltweit wird Buchweizen erfolgreich in Russland, Polen, China und Nordamerika angebaut, wo ähnliche Klimabedingungen herrschen.
  19. Worin unterscheidet sich Fagopyrum esculentum von anderen Pseudogetreiden?
    Fagopyrum esculentum (Buchweizen) unterscheidet sich deutlich von anderen Pseudogetreiden in botanischer Herkunft, Nährstoffprofil und Anbauweise. Während Quinoa (Chenopodium quinoa) aus den Anden stammt und zur Familie der Gänsefußgewächse gehört, ist Buchweizen ein Knöterichgewächs aus Zentralasien. Amaranth (Amaranthus) gehört zu den Fuchsschwanzgewächsen und hat winzige, runde Samen im Gegensatz zu Buchweizens dreikantigen Nüssen. Nutritiv enthält Buchweizen besonders viel Rutin und andere Flavonoide, die anderen Pseudogetreiden weitgehend fehlen. Seine Aminosäurezusammensetzung ist ausgewogen, aber anders als bei Quinoa. Anbautechnisch ist Buchweizen anspruchsloser und wächst schneller als Quinoa oder Amaranth. Seine einzigartige Fähigkeit zur Phosphatmobilisierung teilt er mit keinem anderen Pseudogetreide. Die Verwendung unterscheidet sich ebenfalls: Buchweizen wird oft als ganze Kerne gekocht, während Amaranth meist als Mehl verarbeitet wird. Im Geschmack ist Buchweizen nussiger und kräftiger als die milderen Quinoa- oder Amaranthkörner. Diese Unterschiede machen jedes Pseudogetreide für spezielle Verwendungszwecke wertvoll.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Buchweizen als Bienenweide und anderen Nektarquellen?
    Buchweizen ist eine außergewöhnlich wertvolle Bienenweide mit besonderen Eigenschaften, die ihn von anderen Nektarquellen unterscheiden. Seine Blütezeit erstreckt sich über 6-8 Wochen von Juli bis September, was ihn zu einer wichtigen Spättrachtpflanze macht, wenn viele andere Blüten bereits verblüht sind. Der Nektar ist besonders zuckerreich mit einem hohen Gehalt an Fructose und Glucose. Buchweizenhonig hat eine charakteristische dunkle Farbe und einen kräftigen, malzigen Geschmack, der sich deutlich von hellem Akazienhonig unterscheidet. Pro Hektar können Buchweizen-Bestände 200-300 kg Honig liefern - deutlich mehr als viele andere Kulturpflanzen. Die offenen, flachen Blüten sind leicht zugänglich für verschiedene Insektenarten, nicht nur Honigbienen, sondern auch Wildbienen, Hummeln und Schwebfliegen. Im Gegensatz zu Raps, der früh blüht, oder Linde, die nur kurz Nektar spendet, bietet Buchweizen kontinuierlich über Wochen Nahrung. Seine Blüten öffnen sich morgens und sind besonders nektarreich bei warmem, feuchtem Wetter. Diese Eigenschaften machen Buchweizen zu einer unverzichtbaren Ergänzung im Bienenjahr und wertvollen Beitrag zur Biodiversität.
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