Der Fingerhut: Eine bezaubernde Gartenpflanze mit Vorsicht zu genießen

Fingerhut: Faszinierende Schönheit mit Vorsicht genießen

Der Fingerhut verzaubert Gärten mit prächtigen Blütenständen, erfordert aber aufgrund seiner Giftigkeit behutsamen Umgang.

Das Wichtigste zum Fingerhut auf einen Blick

  • Imposante Zierpflanze mit glockenförmigen Blüten
  • Giftig für Mensch und Tier - Vorsicht geboten
  • Bevorzugt halbschattige bis sonnige Standorte
  • Gedeiht in nährstoffreichen, kalkarmen Böden
  • Zweijährige Pflanze mit Selbstaussaat

Digitalis purpurea: Ein faszinierender Blickfang im Garten

Der Fingerhut (Digitalis purpurea) ist wahrlich eine beeindruckende Staude, die mit ihren hohen Blütenständen und glockenförmigen Blüten jeden Garten in ein wahres Blütenmeer verwandelt. Diese imposante Pflanze kann Höhen von bis zu 1,5 Metern erreichen und bildet lange Blütenrispen aus, die von unten nach oben aufblühen - ein atemberaubender Anblick!

Die Blüten des Fingerhuts präsentieren sich meist in Purpurrot, Rosa oder Weiß, oft mit faszinierenden Punkten im Inneren. Ihre Form erinnert tatsächlich an einen Fingerhut, was der Pflanze ihren Namen verlieh. Die lanzettlichen, am Rand gezähnten Blätter bilden eine ansehnliche Rosette am Boden.

Bedeutung als Zierpflanze

Als Zierpflanze genießt der Fingerhut einen hohen Stellenwert in der Gartengestaltung. Seine imposanten Blütenstände setzen wunderschöne Akzente in Staudenbeeten, Waldgärten oder naturnahen Gärten. Besonders eindrucksvoll wirkt er in Gruppen, wo er malerische Blüteninseln zaubert.

Der Fingerhut eignet sich hervorragend als Hintergrundpflanze für niedrigere Stauden oder als Lückenfüller zwischen Gehölzen. In der Wildpflanzengestaltung spielt er eine wichtige Rolle, da er Insekten, insbesondere Hummeln, reichlich Nahrung bietet.

In meinem eigenen Garten habe ich eine bezaubernde Ecke mit Fingerhüten angelegt, die mich jedes Jahr aufs Neue begeistert. Die hohen Blütenstände wiegen sich sanft im Wind und locken unzählige Hummeln an - ein faszinierendes Naturschauspiel, das ich immer wieder gerne beobachte!

Wichtiger Warnhinweis zur Giftigkeit

So bezaubernd der Fingerhut auch sein mag, seine Giftigkeit darf keinesfalls unterschätzt werden. Alle Pflanzenteile sind hochgiftig, besonders die Blätter und Samen. Die in der Pflanze enthaltenen Glykoside können bereits in geringen Mengen schwere Vergiftungen hervorrufen.

Symptome einer Fingerhut-Vergiftung können Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen und Herzrhythmusstörungen umfassen. Im schlimmsten Fall kann eine Vergiftung sogar tödlich enden. Daher ist äußerste Vorsicht im Umgang mit der Pflanze geboten, besonders wenn Kinder oder Haustiere im Garten spielen.

Interessanterweise wird der Fingerhut trotz seiner Giftigkeit in der Medizin zur Herstellung von Herzmedikamenten verwendet. Die Wirkstoffe können bei bestimmten Herzerkrankungen lebensrettend sein - ein faszinierendes Beispiel dafür, wie die Natur sowohl gefährlich als auch heilsam sein kann.

Der perfekte Standort für Ihren Fingerhut

Ideale Lichtverhältnisse: Von halbschattig bis sonnig

Der Fingerhut zeigt sich in Bezug auf seinen Standort recht anpassungsfähig, bevorzugt aber halbschattige bis sonnige Plätze. In der Natur begegnet man ihm oft an Waldrändern oder auf Lichtungen, wo er sowohl Sonnenlicht als auch Schatten abbekommt.

Ein idealer Standort im Garten wäre beispielsweise:

  • Am Rand von Gehölzgruppen
  • Unter lichten Bäumen
  • An der Nordseite von Gebäuden
  • In Staudenbeeten mit wechselndem Lichteinfall

An vollsonnigen Standorten sollte der Boden nicht zu trocken sein, da der Fingerhut regelmäßige Feuchtigkeit benötigt. In sehr schattigen Bereichen kann es vorkommen, dass die Pflanze weniger blüht und instabil wird.

Bodenanforderungen: Nährstoffreich und kalkarm

Der Fingerhut gedeiht am besten in nährstoffreichen, leicht sauren bis neutralen Böden. Ideal sind:

  • Humusreiche Waldböden
  • Lockere, gut durchlässige Gartenerde
  • Leicht saure Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5

Zu beachten ist, dass der Fingerhut kalkarme Böden bevorzugt. Auf sehr kalkhaltigen oder alkalischen Böden kann es zu Wachstumsstörungen und Chlorosen (Vergilbungen) kommen.

Der Boden sollte stets gleichmäßig feucht sein, ohne zu staunen. Staunässe führt schnell zu Wurzelfäule und sollte unbedingt vermieden werden.

Vorbereitung des Pflanzbeetes

Um optimale Bedingungen für Ihren Fingerhut zu schaffen, empfehle ich, das Pflanzbeet sorgfältig vorzubereiten:

  • Lockern Sie den Boden gründlich in einer Tiefe von etwa 30-40 cm.
  • Entfernen Sie Steine und Wurzelreste.
  • Verbessern Sie schwere Böden durch Einarbeiten von Sand oder feinem Kies, um die Drainage zu verbessern.
  • Reichern Sie den Boden mit reifem Kompost oder gut verrottetem Laubhumus an.
  • Bei sehr leichten, sandigen Böden kann die Zugabe von etwas Lehm die Wasserspeicherfähigkeit erhöhen.

Achten Sie darauf, dass das Beet leicht erhöht angelegt wird, um Staunässe zu vermeiden. Eine Mulchschicht aus Laub oder Rindenmulch hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkraut zu unterdrücken.

Mit der richtigen Standortwahl und Bodenvorbereitung schaffen Sie beste Voraussetzungen für prächtige Fingerhüte in Ihrem Garten. Denken Sie aber stets daran, dass diese beeindruckende Pflanze mit Respekt und Vorsicht behandelt werden muss. Trotz ihrer Schönheit bleibt sie eine Pflanze, die aufgrund ihrer Giftigkeit besondere Aufmerksamkeit erfordert.

Aussaat und Pflanzung von Fingerhut

Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat

Wenn Sie Fingerhut (Digitalis purpurea) in Ihrem Garten etablieren möchten, kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. In meiner Erfahrung hat sich die Aussaat im späten Frühjahr, so zwischen April und Mai, direkt ins Freiland bewährt. Die Temperaturen sind dann meist schon angenehm für eine gute Keimung. Für Ungeduldige unter uns: Ab März können Sie auch in Anzuchttöpfen vorziehen. Das gibt Ihnen mehr Kontrolle über die Bedingungen und einen kleinen Vorsprung.

Die richtige Methode der Aussaat

Bei der Aussaat von Fingerhut gehen wir recht großzügig vor. Streuen Sie die winzigen Samen einfach breitwürfig über die vorbereitete Fläche. Aber Vorsicht: Nicht zu dicht säen, die Pflanzen werden später recht stattlich. Als Faustregel empfehle ich etwa 3-5 Samen pro Quadratzentimeter. Und nun kommt der Trick: Die Samen nur leicht andrücken, nicht mit Erde bedecken. Fingerhut ist nämlich ein Lichtkeimer.

Pflege der Keimlinge

Nach der Aussaat heißt es warten. Je nach Wetter kann die Keimung 2-3 Wochen dauern. In dieser Zeit ist gleichmäßige Feuchtigkeit das A und O. Zu nass darf es aber auch nicht werden. Ich schwöre auf eine feine Brause oder einen Zerstäuber für diese heikle Phase. Sobald die ersten Blättchen erscheinen, können Sie behutsam ausdünnen. Geben Sie den Pflänzchen etwa 20-30 cm Platz zum Atmen.

Auspflanzen junger Fingerhutpflanzen

Haben Sie vorgezogen, können Sie die jungen Fingerhutpflanzen auspflanzen, wenn sie etwa 10 cm groß sind und Jack Frost sich verabschiedet hat. Suchen Sie einen Platz, der von halbschattig bis sonnig reicht, und lockern Sie den Boden gut auf. Setzen Sie die Pflanzen im Abstand von 30-40 cm. Nach dem Einpflanzen ist eine gründliche Wässerung Pflicht. In den ersten Wochen sollten Sie regelmäßig gießen, bis sich die Pflanzen richtig eingelebt haben.

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Pflegemaßnahmen für einen prächtigen Fingerhut

Die richtige Bewässerung

Fingerhut mag es feucht, aber er ist kein Wasserfan. Wie viel Wasser er braucht, hängt vom Standort und dem Wetter ab. Mein Tipp: Lieber seltener gießen, dafür ordentlich. Das regt die Wurzeln an, tiefer zu wachsen, und macht die Pflanzen fit für trockene Zeiten. An heißen, trockenen Tagen, besonders an sonnigen Plätzen, sollten Sie natürlich öfter zur Gießkanne greifen.

Die richtige Gießtechnik

Beim Gießen gilt: Zielgenau an die Wurzeln. Vermeiden Sie es, die Blätter zu befeuchten - das mögen Pilze nämlich allzu gern. Am besten gießen Sie morgens, dann haben die Pflanzen den ganzen Tag Zeit zum Abtrocknen. Ein kleiner Extratipp: Eine Mulchschicht aus Rindenschnitzeln oder Stroh hält die Feuchtigkeit im Boden und hält gleichzeitig lästiges Unkraut in Schach.

Der Nährstoffbedarf des Fingerhuts

Fingerhut ist kein Vielfraß, wenn es um Nährstoffe geht. Zu viel des Guten kann sogar nach hinten losgehen: Übermäßiges Blattwachstum auf Kosten der Blüten - das wollen wir ja nicht. Eine Grunddüngung im Frühjahr mit organischem Volldünger oder gut abgehangenem Kompost reicht meist völlig aus. Während der Blütezeit können Sie alle 4-6 Wochen etwas verdünnten Flüssigdünger spendieren, quasi als kleine Extraportion.

Organische Düngung mit Mulchschicht

Mein persönlicher Favorit für eine naturnahe und effektive Düngung ist das Mulchen. Eine 5-10 cm dicke Schicht aus Grasschnitt, Laub oder Kompost ist wie ein Rundum-sorglos-Paket für Ihre Pflanzen: langsame und stetige Nährstoffversorgung, Feuchtigkeitsbewahrung und Unkrautunterdrückung in einem. Kleiner Hinweis: Lassen Sie etwas Abstand zum Stängel, sonst droht Fäulnis.

Mit diesen Pflegetipps werden Ihre Fingerhutpflanzen gedeihen und Sie mit einer beeindruckenden Blütenpracht belohnen. Denken Sie daran: Bei dieser robusten Staude ist oft weniger mehr. Zu viel Fürsorge kann manchmal kontraproduktiv sein. Beobachten Sie Ihre Pflanzen aufmerksam, und Sie werden bald ein Gespür dafür entwickeln, was sie wirklich brauchen.

Krankheiten und Schädlinge beim Fingerhut: Wachsam bleiben

Auch wenn der Fingerhut im Allgemeinen recht robust ist, kann er durchaus von einigen Krankheiten und Schädlingen heimgesucht werden. Lassen Sie uns einen Blick auf die häufigsten Herausforderungen werfen und wie wir ihnen begegnen können:

Krankheiten, die dem Fingerhut zusetzen können

In meinem Garten hatte ich schon mit einigen dieser Plagegeister zu tun:

  • Echter Mehltau: Sieht aus wie ein weißer, mehliger Belag auf den Blättern. Mein Rat: Entfernen Sie befallene Pflanzenteile zügig und sorgen Sie für gute Luftzirkulation. Das macht es dem Pilz schwerer, sich auszubreiten.
  • Blattfleckenkrankheit: Zeigt sich durch braune oder schwarze Flecken auf den Blättern. Hier hilft es, befallene Blätter zu entfernen und beim Gießen vorsichtig zu sein - nasse Blätter sind ein Paradies für Pilze.
  • Wurzelfäule: Tritt meist bei zu nassen Böden auf. Die Pflanze welkt und stirbt im schlimmsten Fall ab. Eine gute Drainage ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

Lästige Schädlinge und wie man sie in Schach hält

Auch ein paar kleine Tierchen können unseren Fingerhüten das Leben schwer machen:

  • Blattläuse: Diese kleinen Sauger können schnell überhand nehmen. Ein kräftiger Wasserstrahl oder biologische Mittel können hier Wunder wirken.
  • Schnecken: Wahre Feinschmecker, die besonders junge Triebe und Blätter lieben. Schneckenzäune oder das altbewährte Absammeln helfen hier am besten.
  • Spinnmilben: Hinterlassen feine Gespinste und gelbe Flecken auf den Blättern. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit und duschen Sie die Pflanzen regelmäßig ab - das mögen die Milben gar nicht.

Vorbeugen ist besser als heilen

Um Krankheiten und Schädlingen von vornherein einen Riegel vorzuschieben, habe ich ein paar Tricks auf Lager:

  • Wählen Sie einen Standort, an dem die Luft gut zirkulieren kann.
  • Achten Sie auf die richtige Bodenbeschaffenheit und Drainage - Fingerhüte mögen es nicht zu nass.
  • Gießen Sie am besten morgens, damit die Blätter über den Tag abtrocknen können.
  • Entfernen Sie regelmäßig welke oder kranke Pflanzenteile - das hilft, Infektionen einzudämmen.
  • Fördern Sie Nützlinge in Ihrem Garten - sie sind die natürlichen Feinde vieler Schädlinge.

Den Fingerhut gut durch den Winter bringen

Obwohl der Fingerhut winterhart ist, schadet ein bisschen extra Schutz in der kalten Jahreszeit sicher nicht.

Wie winterfest ist der Fingerhut wirklich?

Die meisten Fingerhut-Arten halten Temperaturen bis etwa -15°C aus. In besonders frostigen Regionen oder bei strengen Wintern könnte etwas zusätzlicher Schutz nötig sein. Junge Pflanzen sind generell etwas empfindlicher als ihre älteren Artgenossen.

So machen Sie Ihren Fingerhut winterfest

Um Ihre Fingerhüte bestmöglich zu schützen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Decken Sie den Wurzelbereich mit einer dicken Schicht Mulch aus Laub oder Stroh ab - das ist wie eine warme Decke für die Wurzeln.
  • Lassen Sie die abgestorbenen Blätter stehen - sie bieten einen natürlichen Schutz.
  • Bei Topfpflanzen: Stellen Sie die Töpfe an eine geschützte Stelle oder wickeln Sie sie in Vlies ein.
  • In besonders kalten Regionen können Sie die ganze Pflanze mit Reisig oder Vlies abdecken.

Vergessen Sie nicht, im Frühjahr den Winterschutz zu entfernen, damit Ihre Fingerhüte ungehindert neu austreiben können.

Vermehrung und Selbstaussaat: Wenn der Fingerhut auf Wanderschaft geht

Der Fingerhut ist ein wahrer Meister der Selbstvermehrung, aber man kann ihm auch gezielt unter die Arme greifen.

Natürliche Selbstaussaat: Der Fingerhut macht's von allein

Nach der Blüte entwickeln sich Samenkapseln, die bei Reife aufplatzen und unzählige winzige Samen freisetzen. Diese kleinen Abenteurer verteilen sich durch Wind oder Tiere im Garten und keimen im folgenden Frühjahr. Oft findet man junge Fingerhutpflanzen an den überraschendsten Stellen - ein spannendes Versteckspiel der Natur!

Die Ausbreitung im Zaum halten

Falls Ihnen die Fingerhüte nicht den ganzen Garten erobern sollen, hier ein paar Tipps:

  • Entfernen Sie die Samenstände vor der Reife, wenn Sie keine Selbstaussaat wünschen.
  • Ziehen Sie unerwünschte Sämlinge aus oder verpflanzen Sie sie an Orte Ihrer Wahl.
  • Lassen Sie nur einige ausgewählte Pflanzen zur Samenreife kommen - so behalten Sie die Kontrolle.

Samenernte leicht gemacht

Wenn Sie Fingerhut gezielt vermehren möchten, können Sie die Samen selbst ernten:

  • Warten Sie, bis die Samenkapseln braun werden und sich öffnen.
  • Schneiden Sie die Samenstände ab und schütteln Sie die Samen in einen Papierbeutel.
  • Lassen Sie die Samen einige Tage trocknen.
  • Bewahren Sie sie in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, trockenen Ort auf.

So gesammelte Samen bleiben etwa zwei Jahre keimfähig. Ein kleiner Hinweis am Rande: Bei Hybridsorten kann es sein, dass sich die Eigenschaften der Elternpflanzen nicht immer eins zu eins auf die Nachkommen übertragen - das macht die Aufzucht umso spannender!

Sicherheitsaspekte beim Fingerhutanbau

Der Fingerhut verleiht jedem Garten zweifellos eine besondere Note. Allerdings müssen wir uns der Tatsache stellen, dass diese Schönheit auch ihre Schattenseiten hat. Als leidenschaftliche Gärtnerin kann ich gar nicht oft genug betonen, wie wichtig ein verantwortungsvoller Umgang mit der Giftigkeit des Fingerhuts ist.

Umgang mit der Giftigkeit

Sämtliche Teile des Fingerhuts enthalten giftige Substanzen, insbesondere die herzwirksamen Glykoside. Bei Verzehr können diese zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen. Daher rate ich dringend, beim Hantieren mit der Pflanze stets Handschuhe zu tragen und nach der Gartenarbeit die Hände gründlich zu waschen. Sicher ist sicher!

Schutzmaßnahmen für Kinder und Haustiere

Besonders am Herzen liegt mir der Schutz von Kindern und Haustieren. Bevor Sie den Fingerhut in Ihrem Garten ansiedeln, sollten Sie abwägen, ob Kinder oder Tiere Zugang dazu haben könnten. Falls ja, empfehle ich eine Einzäunung oder das Pflanzen in erhöhten Beeten. Es ist zudem unerlässlich, Kinder über die Gefahren aufzuklären und Haustiere fernzuhalten.

Richtige Entsorgung von Pflanzenteilen

Beim Zurückschneiden oder Entfernen von Fingerhutpflanzen bitte ich Sie eindringlich, die Pflanzenreste nicht auf den Kompost zu werfen. Entsorgen Sie sie stattdessen im Hausmüll. So verhindern Sie eine ungewollte Verbreitung und schließen mögliche Vergiftungen aus.

Gestaltungsideen mit Fingerhut

Trotz aller notwendigen Vorsichtsmaßnahmen bleibt der Fingerhut eine wunderbare Pflanze für kreative Gartengestaltung. In meinem eigenen Garten habe ich einige Ideen umgesetzt, die ich gerne mit Ihnen teile.

Naturgarten und Waldrand

Der Fingerhut eignet sich hervorragend für naturnahe Gärten oder zur Gestaltung von Waldrändern. Seine imposanten Blütenstände bringen eine vertikale Dimension in Ihre Beete und zaubern ein geradezu märchenhaftes Ambiente.

Staudenbeete und Bauerngärten

In klassischen Staudenbeeten oder Bauerngärten setzt der Fingerhut wunderschöne Akzente. Ich kombiniere ihn gerne mit anderen hohen Stauden wie Rittersporn oder Eisenhut - das ergibt ein beeindruckendes Farbenspiel, das seinesgleichen sucht.

Cottage-Garten und romantische Ecken

Für einen romantischen Cottage-Garten ist der Fingerhut wie geschaffen. Seine glockenförmigen Blüten verleihen jedem Gartenwinkel einen Hauch von Nostalgie und Charme, der mich immer wieder aufs Neue verzaubert.

Kombination mit anderen Pflanzen

Die Kunst der Gartengestaltung liegt oft in der richtigen Kombination von Pflanzen. Hier einige meiner Lieblingspartner für den Fingerhut:

  • Frauenmantel: Seine chartreusefarbenen Blüten bilden einen herrlichen Kontrast zu den rosa oder weißen Fingerhutblüten.
  • Storchschnabel: Als Bodendecker ergänzt er den hochaufragenden Fingerhut perfekt und sorgt für eine harmonische Gesamtkomposition.
  • Elfenblume: Ihre zarten Blüten harmonieren wunderbar mit dem Fingerhut und gedeihen unter ähnlichen Bedingungen - ein Dreamteam sozusagen.
  • Farne: In schattigen Bereichen sind Farne treue Begleiter und unterstreichen den waldartigen Charakter auf bezaubernde Weise.

Fingerhut: Schönheit mit Verantwortung

Zum Schluss möchte ich nochmals betonen, dass der Fingerhut trotz seiner Giftigkeit eine faszinierende und wertvolle Gartenpflanze ist. Mit der richtigen Pflege und den nötigen Sicherheitsvorkehrungen können Sie seine Schönheit in vollen Zügen genießen. Wählen Sie den Standort mit Bedacht, gießen und düngen Sie regelmäßig, und gönnen Sie der Selbstaussaat etwas Spielraum - so werden Sie Jahr für Jahr an den prächtigen Blütenständen Ihre helle Freude haben. Der Fingerhut ist eben mehr als nur eine Pflanze - er ist ein Stück Gartenkunst, das mit Respekt und Verantwortung gehegt und gepflegt werden will. Und glauben Sie mir, diese Mühe lohnt sich!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Fingerhut und welche besonderen Eigenschaften hat diese Gartenpflanze?
    Fingerhut (Digitalis purpurea) ist eine imposante zweijährige Zierpflanze mit glockenförmigen Blüten in prächtigen Farbtönen von Purpurrot über Rosa bis Weiß. Die Pflanze kann beeindruckende Höhen von bis zu 1,5 Metern erreichen und bildet lange Blütenrispen aus, die von unten nach oben aufblühen. Charakteristisch sind die lanzettlichen, am Rand gezähnten Blätter, die eine ansehnliche Rosette am Boden bilden. Der Name stammt von der fingerhutähnlichen Form der einzelnen Blüten. Besonders wertvoll ist die Pflanze als Nahrungsquelle für Hummeln und andere Insekten. Allerdings sind alle Pflanzenteile hochgiftig, da sie herzwirksame Glykoside enthalten. Trotz der Giftigkeit wird Fingerhut aufgrund seiner spektakulären Blütenpracht geschätzt und eignet sich hervorragend für Staudenbeete, Waldgärten oder naturnahe Gartengestaltung, wo er malerische Akzente setzt.
  2. Wie giftig ist Fingerhut wirklich und welche Pflanzenteile sind besonders gefährlich?
    Fingerhut ist eine der giftigsten Pflanzen in unseren Gärten - alle Pflanzenteile sind hochgiftig, besonders die Blätter und Samen. Die Giftigkeit beruht auf herzwirksamen Glykosiden, die bereits in geringen Mengen schwere Vergiftungen verursachen können. Typische Symptome einer Fingerhut-Vergiftung sind Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen und gefährliche Herzrhythmusstörungen. Im schlimmsten Fall kann eine Vergiftung tödlich enden. Selbst das Berühren der Pflanze ohne anschließendes Händewaschen kann problematisch sein. Besonders gefährdet sind Kinder und Haustiere, da sie aus Unwissen Pflanzenteile verzehren könnten. Paradoxerweise werden die gleichen giftigen Wirkstoffe in der Medizin zur Herstellung lebensrettender Herzmedikamente verwendet - ein faszinierendes Beispiel für die Dualität der Natur. Beim Umgang mit Fingerhut sollten daher stets Handschuhe getragen und nach der Gartenarbeit die Hände gründlich gewaschen werden.
  3. Welchen Standort benötigt Digitalis purpurea für optimales Wachstum?
    Digitalis purpurea gedeiht am besten an halbschattigen bis sonnigen Standorten, die seinen natürlichen Lebensraum an Waldrändern und Lichtungen nachahmen. Ideal sind Plätze am Rand von Gehölzgruppen, unter lichten Bäumen oder an der Nordseite von Gebäuden mit wechselndem Lichteinfall. Der Boden sollte nährstoffreich, humos und gut durchlässig sein, mit einem leicht sauren bis neutralen pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5. Besonders wichtig ist, dass der Fingerhut kalkarme Böden bevorzugt - auf stark kalkhaltigen oder alkalischen Böden kann es zu Wachstumsstörungen und Chlorosen kommen. Die Erde muss gleichmäßig feucht gehalten werden, ohne zu staunen, da Staunässe schnell zu Wurzelfäule führt. Eine gute Drainage ist daher unerlässlich. Humusreiche Waldböden oder mit Kompost angereicherte Gartenerde bieten optimale Wachstumsbedingungen für diese imposante Staude.
  4. Warum wird Fingerhut trotz seiner Giftigkeit in der Medizin verwendet?
    Die medizinische Nutzung des Fingerhuts beruht auf den herzwirksamen Digitalglykosiden, die bei bestimmten Herzerkrankungen lebensrettend wirken können. Diese Wirkstoffe verstärken die Herzmuskelkontraktion und verlangsamen gleichzeitig die Herzfrequenz - ein therapeutischer Effekt, der bei Herzinsuffizienz und bestimmten Herzrhythmusstörungen von unschätzbarem Wert ist. Der Fingerhut ist damit ein klassisches Beispiel für das pharmazeutische Prinzip, dass die Dosis das Gift macht. Während die Pflanze in ihrer natürlichen Form hochgiftig ist, können die isolierten und exakt dosierten Wirkstoffe unter medizinischer Kontrolle Leben retten. Moderne Herzmedikamente wie Digoxin und Digitoxin werden aus Fingerhutarten gewonnen. Diese faszinierende Dualität zwischen Gift und Heilmittel macht den Fingerhut zu einer der bedeutendsten Arzneipflanzen der Medizingeschichte, auch wenn heute zunehmend synthetische Alternativen verwendet werden.
  5. Wie hoch kann Fingerhut werden und welche Blütenformen zeigt er?
    Fingerhut kann beeindruckende Höhen von bis zu 1,5 Metern erreichen und gehört damit zu den imposantesten Stauden im Garten. Die charakteristischen Blüten haben eine unverwechselbare glockenförmige, röhrenförmige Gestalt, die tatsächlich an einen Fingerhut erinnert und der Pflanze ihren Namen verlieh. Diese einzelnen Glockenblüten sind etwa 4-6 cm lang und ordnen sich in langen, aufrechten Blütenrispen an, die von unten nach oben aufblühen - ein spektakuläres Schauspiel über mehrere Wochen. Die Farbpalette reicht von klassischem Purpurrot über verschiedene Rosatöne bis hin zu reinem Weiß. Besonders reizvoll sind die charakteristischen dunklen Punkte im Inneren der Blüten, die als Saftmale Insekten den Weg zum Nektar weisen. Die Blütenrispen können eine Länge von 30-60 cm erreichen und stehen majestätisch über den grundständigen Blattrosetten, wodurch sie weithin sichtbare Blickfänge im Garten bilden.
  6. Worin unterscheidet sich Fingerhut von anderen zweijährigen Gartenpflanzen?
    Fingerhut unterscheidet sich von anderen zweijährigen Pflanzen vor allem durch seine außergewöhnliche Höhe von bis zu 1,5 Metern und die charakteristischen glockenförmigen Blüten in eindrucksvollen Rispen. Während viele zweijährige Pflanzen wie Vergissmeinnicht oder Goldlack eher niedrig bleiben, entwickelt der Fingerhut eine imposante Statur. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist seine extreme Giftigkeit - kaum eine andere zweijährige Gartenpflanze ist derart toxisch. Zudem zeigt Fingerhut eine besondere Vorliebe für halbschattige Standorte und saure, kalkfreie Böden, während viele andere Zweijährige sonnige Plätze und neutrale Böden bevorzugen. Seine Blütezeit erstreckt sich über einen längeren Zeitraum von Juni bis August, und die Blüten öffnen sich charakteristisch von unten nach oben. Die natürliche Selbstaussaat ist beim Fingerhut besonders ausgeprägt, was ihn zu einer nachhaltigen Bereicherung für naturnahe Gärten macht. Nicht zuletzt ist seine Bedeutung als Hummelweide und Arzneipflanze einzigartig unter den zweijährigen Gartenstauden.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Fingerhut und anderen Hummelweiden im Garten?
    Fingerhut unterscheidet sich von anderen Hummelweiden durch seine einzigartige Blütenform und -größe. Die röhrenförmigen, glockenartigen Blüten sind perfekt auf die Körpergröße und das Verhalten von Hummeln abgestimmt - die langen Blütenröhren können nur von Insekten mit entsprechend langen Rüsseln erreicht werden. Im Gegensatz zu flachen Blütenständen wie bei Sonnenhut oder Fetthenne bietet Fingerhut den Hummeln durch die tiefen Blütenröhren besonders reichhaltigen Nektar. Während andere Hummelweiden wie Lavendel oder Katzenminze eher niedrig bleiben, ragt der Fingerhut mit bis zu 1,5 Metern Höhe imposant hervor. Seine lange Blütezeit von Juni bis August macht ihn zu einer zuverlässigen Nektarquelle über viele Wochen. Ein wichtiger Unterschied liegt auch in der Standortwahl: Fingerhut gedeiht in halbschattigen Bereichen, während viele andere Hummelweiden vollsonnige Standorte bevorzugen. Diese Eigenschaft macht ihn zu einer wertvollen Ergänzung für schattigere Gartenbereiche, wo er als einzigartige Hummelweide fungiert.
  8. Wie erfolgt die Aussaat von Fingerhut und warum ist er ein Lichtkeimer?
    Die Aussaat von Fingerhut erfolgt am besten zwischen April und Mai direkt ins Freiland oder ab März in Anzuchttöpfen. Als Lichtkeimer benötigen die winzigen Samen Licht zum Keimen, weshalb sie nur leicht auf die Erde gestreut und angedrückt, aber niemals mit Erde bedeckt werden dürfen. Diese Eigenschaft haben viele kleine Samen entwickelt, da sie nicht genug Energie für das Durchstoßen einer Erdschicht haben. Die Samen werden breitwürfig mit etwa 3-5 Samen pro Quadratzentimeter ausgesät. Nach der Aussaat ist gleichmäßige Feuchtigkeit entscheidend - am besten mit einer feinen Brause oder einem Zerstäuber wässern, um die Samen nicht wegzuschwemmen. Die Keimung dauert etwa 2-3 Wochen bei Temperaturen um 15-18°C. Sobald die ersten Blättchen erscheinen, können die Sämlinge vorsichtig auf 20-30 cm Abstand ausgedünnt werden. Vorgezogene Pflanzen werden nach den Eisheiligen mit ausreichend Abstand ausgepflanzt und anfangs regelmäßig gewässert, bis sie sich etabliert haben.
  9. Wo kann man hochwertiges Fingerhut-Saatgut oder Jungpflanzen kaufen?
    Hochwertiges Fingerhut-Saatgut und Jungpflanzen erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Stauden und Wildpflanzen konzentrieren. Samen.de gehört zu den etablierten Anbietern, die sowohl klassische Digitalis purpurea-Sorten als auch seltene Farbvarianten im Sortiment führen. Achten Sie beim Kauf auf frisches Saatgut mit hoher Keimfähigkeit und bevorzugen Sie Anbieter, die detaillierte Anbauhinweise mitliefern. Viele Staudengärtnereien bieten im Frühjahr auch vorgezogene Jungpflanzen an, was besonders für Anfänger empfehlenswert ist. Online-Gartenshops haben oft eine größere Sortenvielfalt, während örtliche Gartencenter den Vorteil persönlicher Beratung bieten. Bei der Auswahl sollten Sie auf die Herkunft achten - deutsche Züchtungen sind meist besser an unser Klima angepasst. Auch Tauschbörsen und Gartenvereine sind gute Quellen für regionales Saatgut. Wichtig ist, dass der Verkäufer ausdrücklich auf die Giftigkeit der Pflanze hinweist und entsprechende Sicherheitshinweise mitliefert.
  10. Welche Auswahlkriterien gelten beim Kauf von Digitalis-Pflanzen für den Garten?
    Beim Kauf von Digitalis-Pflanzen sollten Sie zunächst auf die Qualität des Saatguts oder der Jungpflanzen achten. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de wissen, dass frisches Saatgut eine Keimfähigkeit von mindestens 70% aufweisen sollte. Bei Jungpflanzen sind kräftige, dunkelgrüne Blätter ohne Verfärbungen oder Schädlingsbefall ein Qualitätsmerkmal. Achten Sie auf die Sortenauswahl: Während die klassische Digitalis purpurea robust und bewährt ist, gibt es auch interessante Farbvarianten in Weiß, Rosa oder sogar Apricot-Tönen. Die Herkunft spielt eine wichtige Rolle - regional produzierte Pflanzen sind meist besser an das örtliche Klima angepasst. Seriöse Anbieter informieren ausführlich über die Giftigkeit und liefern entsprechende Sicherheitshinweise mit. Bei Online-Käufen sollten Sie auf sichere Verpackung und schnellen Versand achten. Bevorzugen Sie Anbieter, die detaillierte Pflanz- und Pflegeanleitungen mitliefern und bei Fragen kompetente Beratung anbieten können.
  11. Welche Rolle spielen Digitalisglykoside in der Herzmedizin?
    Digitalisglykoside sind herzwirksame Substanzen aus dem Fingerhut, die seit über 200 Jahren in der Herzmedizin eingesetzt werden. Diese natürlichen Wirkstoffe, hauptsächlich Digoxin und Digitoxin, haben eine doppelte therapeutische Wirkung: Sie verstärken die Kontraktionskraft des Herzmuskels (positive Inotropie) und verlangsamen gleichzeitig die Herzfrequenz (negative Chronotropie). Dadurch wird die Pumpleistung des Herzens verbessert, während es gleichzeitig entlastet wird. Besonders wertvoll sind diese Eigenschaften bei Herzinsuffizienz und bestimmten Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern. Die Glykoside hemmen die Natrium-Kalium-Pumpe in den Herzmuskelzellen, was zu einer erhöhten Kalziumkonzentration und damit stärkeren Kontraktionen führt. Allerdings ist die therapeutische Breite sehr schmal - zwischen heilsamer und toxischer Dosis liegt nur ein kleiner Bereich. Deshalb müssen Patienten, die Digitalis-Präparate erhalten, engmaschig überwacht werden. Heute werden zunehmend synthetische Alternativen verwendet, aber Digitalisglykoside bleiben wichtige Medikamente in der Kardiologie.
  12. Wie funktioniert die natürliche Selbstaussaat bei zweijährigen Pflanzen wie Fingerhut?
    Die natürliche Selbstaussaat bei Fingerhut folgt einem faszinierenden zweijährigen Zyklus. Im ersten Jahr nach der Keimung entwickelt die Pflanze nur eine Blattrosette und sammelt Energie in den Wurzeln. Im zweiten Jahr schießt sie in die Höhe, blüht spektakulär von Juni bis August und bildet danach Samenkapseln aus. Diese reifen bis zum Herbst und platzen bei Trockenheit auf, wodurch tausende winziger Samen freigesetzt werden. Die Samen sind so klein und leicht, dass sie durch Wind, Regen oder an Kleidung und Tierhaaren weit verbreitet werden. Sie überwintern im Boden und keimen im folgenden Frühjahr bei günstigen Bedingungen. Dadurch entsteht ein natürlicher Kreislauf: Während die Mutterpflanze nach der Samenreife abstirbt, sorgt die nächste Generation bereits für Kontinuität. Diese Strategie ermöglicht es dem Fingerhut, sich in geeigneten Habitaten langfristig zu etablieren und immer neue Standorte zu besiedeln, was zu den charakteristischen Fingerhut-Kolonien in naturnahen Gärten führt.
  13. Warum bevorzugt Fingerhut kalkfreie Böden und nährstoffreiche Standorte?
    Fingerhut bevorzugt kalkfreie Böden, weil er als Pflanze saurer Waldstandorte evolutionär an niedrige pH-Werte angepasst ist. Auf kalkhaltigen, alkalischen Böden kann er wichtige Nährstoffe wie Eisen nicht mehr ausreichend aufnehmen, was zu Chlorosen (Blattvergilbungen) und Wachstumsstörungen führt. Der optimale pH-Wert liegt zwischen 5,5 und 6,5, also im leicht sauren Bereich. In der Natur wächst Fingerhut in humusreichen Waldböden, die durch Laubzersetzung sauer und nährstoffreich sind. Diese Böden bieten ideale Bedingungen für sein Wurzelsystem und die Nährstoffaufnahme. Nährstoffreiche Standorte sind wichtig, da der Fingerhut als imposante, bis zu 1,5 Meter hohe Staude viel Energie für sein Wachstum und die prächtigen Blütenstände benötigt. Besonders Stickstoff, Phosphor und Kalium sind für die Entwicklung der charakteristischen Blütenrispen erforderlich. Magere Böden führen zu schwächerem Wuchs und weniger beeindruckender Blüte. Die Kombination aus sauren, humusreichen Bedingungen entspricht dem natürlichen Lebensraum an Waldrändern und Lichtungen.
  14. Welchen ökologischen Wert hat Fingerhut trotz seiner Giftigkeit für den Garten?
    Trotz seiner Giftigkeit besitzt Fingerhut einen enormen ökologischen Wert als wichtige Nahrungsquelle für Insekten. Die röhrenförmigen Blüten sind perfekt auf Hummeln abgestimmt, die mit ihren langen Rüsseln den tief sitzenden Nektar erreichen können. Für Hummeln ist Fingerhut eine der wertvollsten Trachtpflanzen überhaupt, da er über mehrere Wochen kontinuierlich große Mengen hochwertigen Nektars produziert. Auch andere Insekten wie Bienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge profitieren von dieser reichhaltigen Nektarquelle. Die lange Blütezeit von Juni bis August füllt eine wichtige Lücke im Nahrungsangebot. Darüber hinaus bieten die Samen im Herbst Nahrung für Vögel wie Stieglitze. Als einheimische Wildstaude trägt Fingerhut zur Biodiversität bei und unterstützt heimische Ökosysteme. In naturnahen Gärten schafft er wertvolle Lebensräume und Rückzugsgebiete. Seine Fähigkeit zur natürlichen Selbstaussaat macht ihn zu einem nachhaltigen Element der Gartengestaltung, das ohne menschliches Zutun langfristig Lebensraum für die einheimische Fauna bereitstellt.
  15. Wie lässt sich Fingerhut sicher in Familiengärten mit Kindern kultivieren?
    Die sichere Kultivierung von Fingerhut in Familiengärten erfordert durchdachte Schutzmaßnahmen und klare Regeln. Platzieren Sie Fingerhut in Bereichen, die für Kinder weniger zugänglich sind - beispielsweise in hinteren Gartenteilen, hinter anderen Pflanzen oder in erhöhten Beeten. Ein niedriger Zaun oder eine Abgrenzung mit anderen Stauden kann effektiven Schutz bieten. Essentiell ist die Aufklärung: Erklären Sie Kindern altersgerecht, dass diese schöne Pflanze gefährlich ist und niemals berührt oder gar probiert werden darf. Verwenden Sie beim Arbeiten mit Fingerhut stets Handschuhe und waschen Sie anschließend gründlich die Hände. Gartengeräte, die mit der Pflanze in Kontakt kamen, sollten gereinigt werden. Entfernen Sie welke Pflanzenteile sofort und entsorgen Sie sie im Hausmüll, nicht auf dem Kompost. Falls Kinder sehr jung sind oder zu Unachtsamkeit neigen, sollten Sie eventuell ganz auf Fingerhut verzichten oder ihn in Bereiche verbannen, die völlig unzugänglich sind. Die Schönheit der Pflanze rechtfertigt niemals ein Sicherheitsrisiko für Kinder.
  16. Welche praktischen Schutzmaßnahmen sind beim Umgang mit giftigen Gartenpflanzen nötig?
    Beim Umgang mit giftigen Gartenpflanzen wie Fingerhut sind konsequente Schutzmaßnahmen unverzichtbar. Tragen Sie stets Handschuhe beim Pflanzen, Pflegen oder Zurückschneiden - am besten solche aus Nitril oder Latex, die auch vor Pflanzensäften schützen. Nach jeder Gartenarbeit mit giftigen Pflanzen waschen Sie Hände und Unterarme gründlich mit Seife. Verwenden Sie separate Gartengeräte oder reinigen Sie diese nach dem Gebrauch sorgfältig. Entsorgen Sie Schnittgut und Pflanzenreste niemals auf dem Kompost, sondern ausschließlich über den Hausmüll. Markieren Sie giftige Pflanzen mit Schildern, um Familienmitglieder und Gäste zu warnen. Lagern Sie Samen giftiger Pflanzen in beschrifteten, kindergesicherten Behältern. Bei Verletzungen durch giftige Pflanzen spülen Sie die betroffene Stelle sofort mit reichlich Wasser ab. Halten Sie die Telefonnummer des Giftnotrufs (deutschlandweit: 030-19240) griffbereit. Informieren Sie sich über Symptome von Pflanzenvergiftungen und suchen Sie bei Verdacht sofort ärztliche Hilfe. Diese Vorsichtsmaßnahmen ermöglichen es, auch giftige Schönheiten sicher im Garten zu kultivieren.
  17. Stimmt es, dass alle schönen Gartenpflanzen automatisch giftig sind?
    Nein, das ist definitiv ein Mythos - viele der schönsten Gartenpflanzen sind völlig ungiftig. Es gibt unzählige prächtige Stauden wie Sonnenhut, Rittersporn, Pfingstrosen oder Astern, die sowohl optisch beeindruckend als auch harmlos sind. Ebenso sind viele beliebte Sommerblumen wie Tagetes, Zinnien oder Kapuzinerkresse ungefährlich. Allerdings gibt es tatsächlich einige sehr giftige Pflanzen, die durch ihre besondere Schönheit auffallen - Fingerhut, Eisenhut, Maiglöckchen oder Engelstrompete sind prominente Beispiele. Diese evolutionäre Verbindung erklärt sich oft dadurch, dass giftige Pflanzen ihre Toxizität durch auffällige Farben signalisieren (Warnsignale) oder dass sie aufgrund geringeren Fraßdrucks durch Schädlinge besonders prächtig gedeihen können. Die Regel lautet also: Schönheit ist kein Indikator für Giftigkeit. Informieren Sie sich vor der Pflanzung über jede neue Gartenpflanze, besonders wenn Kinder oder Haustiere im Garten spielen. Viele wunderschöne und völlig sichere Alternativen stehen zur Verfügung, falls Sie auf Nummer sicher gehen möchten.
  18. In welchen Gartenregionen Deutschlands gedeiht Fingerhut am besten?
    Fingerhut gedeiht in ganz Deutschland, zeigt aber regionale Präferenzen für kühlere, feuchtere Gebiete. Besonders wohl fühlt er sich in den Mittelgebirgslagen wie Schwarzwald, Harz, Eifel oder Bayerischem Wald, wo die natürlichen Bedingungen seinen Ursprungshabitaten entsprechen. In diesen Regionen sind die Sommer nicht zu heiß und trocken, während die Winter ausreichend Kältereize für die Blüteninduktion bieten. Auch in Norddeutschland mit seinem kühl-feuchten Meeresklima gedeiht Fingerhut ausgezeichnet. In warmen, trockenen Regionen wie der Oberrheinebene oder Teilen Bayerns benötigt er halbschattige Standorte und regelmäßige Bewässerung. Waldreiche Gebiete bieten ideale Voraussetzungen, da die Bodenbeschaffenheit meist sauer und humusreich ist. In alpinen Regionen wächst er bis etwa 1000 Meter Höhe gut, darüber wird es für diese Art zu kalt. Generell ist Fingerhut sehr anpassungsfähig und kann mit der richtigen Standortwahl und Pflege in allen deutschen Gartenregionen erfolgreich kultiviert werden. Wichtiger als die geografische Lage sind die Mikroklima-Bedingungen im jeweiligen Garten.
  19. Wie unterscheidet sich der Rote Fingerhut von anderen Digitalis-Arten?
    Der Rote Fingerhut (Digitalis purpurea) ist die bekannteste und am weitesten verbreitete Art unter den etwa 20 Digitalis-Arten. Im Gegensatz zum Großblütigen Fingerhut (Digitalis grandiflora) mit seinen gelblichen Blüten zeigt er die charakteristischen purpurroten, rosa oder weißen Glockenblüten mit den typischen dunklen Punkten im Inneren. Der Wollige Fingerhut (Digitalis lanata) ist deutlich kleiner und kompakter mit weißlich-gelben Blüten und wird hauptsächlich für medizinische Zwecke angebaut. Der Rote Fingerhut erreicht mit bis zu 1,5 Metern die imposanteste Höhe aller Arten und bildet die längsten, prachtvollsten Blütenrispen aus. Als zweijährige Pflanze unterscheidet er sich von mehrjährigen Arten wie Digitalis grandiflora, die als Staude mehrere Jahre blüht. Seine Blütezeit von Juni bis August ist länger als bei den meisten anderen Arten. Zudem ist er die kälteste und robusteste Art, die auch in raueren Klimazonen gut gedeiht. Die natürliche Selbstaussaat ist beim Roten Fingerhut besonders ausgeprägt, was ihn zu einer nachhaltigen Gartenpflanze macht.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Fingerhut und Waldglöckchen als Bezeichnung?
    "Waldglöckchen" ist ein volkstümlicher Name für den Fingerhut (Digitalis purpurea), der die gleiche Pflanze bezeichnet - es handelt sich also um Synonyme. Diese alternative Bezeichnung entstand durch den natürlichen Lebensraum der Pflanze an Waldrändern und Lichtungen sowie die charakteristische glockenförmige Blütenform. Regional wird auch "Fuchsglove" verwendet, was aus dem Englischen übernommen wurde. Der wissenschaftliche Name "Digitalis" leitet sich vom lateinischen "digitus" (Finger) ab und bezieht sich ebenfalls auf die fingerähnliche Form der einzelnen Blüten. In manchen Gebieten wird auch der Name "Fingerkraut" verwendet, was jedoch zu Verwechslungen mit dem echten Fingerkraut (Potentilla) führen kann. Die Bezeichnung "Waldglöckchen" betont stärker den natürlichen Standort und das zarte, glockenförmige Erscheinungsbild der Blüten, während "Fingerhut" die praktische Form der Blüten hervorhebt. Botanisch und gärtnerisch ist "Fingerhut" die gebräuchlichste deutsche Bezeichnung, während "Waldglöckchen" eher poetisch-romantischen Charakter hat und in der Literatur oder bei Naturfreunden verwendet wird.
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