Die Kunst der Tabakveredelung: Trocknung und Fermentation von Tabakblättern

Die Tabakveredelung: Vom Blatt zur Genussreife

Die Nacherntebehandlung von Tabakblättern ist ein komplexer Prozess, der Geschmack und Qualität maßgeblich beeinflusst. Trocknung und Fermentation erfordern Präzision und Geduld.

Wichtige Aspekte der Tabakverarbeitung

  • Sorgfältige Ernte und Vorbereitung sind entscheidend
  • Verschiedene Trocknungsmethoden beeinflussen den Geschmack
  • Luftfeuchtigkeit und Temperatur sind wesentliche Faktoren
  • Fermentation veredelt Aroma und Rauchqualität

Grundlagen der Tabakveredelung

Die Nacherntebehandlung von Tabakblättern umfasst mehr als nur einen Trocknungsprozess. Sie beeinflusst das Aroma, den Geschmack und die Rauchqualität des Endprodukts erheblich. Zwei Hauptprozesse stehen im Mittelpunkt: die Trocknung und die Fermentation.

Bedeutung der Nacherntebehandlung

Die Nacherntebehandlung ist entscheidend, um aus frisch geernteten Tabakblättern ein hochwertiges Genussmittel zu machen. In dieser Phase durchlaufen die Blätter komplexe biochemische Veränderungen, die Geschmack, Aroma und Rauchbarkeit prägen. Eine sorgfältige Behandlung kann selbst aus durchschnittlichem Rohtabak ein erstklassiges Produkt machen, während Fehler in diesem Stadium auch beste Ernten beeinträchtigen können.

Überblick über Trocknung und Fermentation

Die Trocknung reduziert den Wassergehalt der Blätter und entwickelt erste Aromastoffe. Je nach Methode kann dieser Prozess von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen dauern. Die anschließende Fermentation ist ein mikrobiologischer Prozess mit komplexen chemischen Reaktionen. Hierbei werden unerwünschte Stoffe abgebaut und charakteristische Aromen gebildet. Beide Prozesse erfordern eine genaue Kontrolle von Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

Ernte und Vorbereitung der Tabakblätter

Der Weg zur hochwertigen Tabakveredelung beginnt auf dem Feld. Eine sorgfältige Ernte und Vorbereitung der Blätter ist grundlegend für die spätere Qualität.

Optimaler Erntezeitpunkt

Der richtige Erntezeitpunkt ist entscheidend für die spätere Qualität des Tabaks. Erfahrene Tabakbauern erkennen den idealen Moment an subtilen Veränderungen der Blätter: Sie beginnen, sich leicht nach unten zu neigen, und ihre Farbe wechselt von einem satten Grün zu einem helleren Gelbgrün. Zu früh geerntete Blätter enthalten zu viel Chlorophyll und Stärke, was zu einem bitteren Geschmack führen kann. Zu spät geerntete Blätter hingegen verlieren an Aroma und Elastizität.

Sorgfältiges Pflücken und Sortieren

Beim Pflücken ist Genauigkeit wichtig. Die Blätter sollten vorsichtig von unten nach oben geerntet werden, beginnend mit den untersten, reifsten Blättern. Jedes Blatt wird einzeln gepflückt, um Beschädigungen zu vermeiden. Direkt nach der Ernte erfolgt eine erste Sortierung nach Qualität und Größe. Beschädigte oder kranke Blätter werden aussortiert, da sie den gesamten Trocknungs- und Fermentationsprozess negativ beeinflussen können.

Reinigung und Vorbereitung für die Trocknung

Nach der Ernte werden die Blätter vorsichtig von Schmutz und Insekten befreit. In manchen Regionen ist es üblich, die Blätter kurz in Wasser zu tauchen, um sie zu reinigen und ihre Flexibilität zu erhöhen. Anschließend werden sie zum Abtropfen aufgehängt. Die gereinigten Blätter werden dann entweder einzeln oder in kleinen Bündeln auf Schnüre gefädelt oder an speziellen Halterungen befestigt, um sie für den Trocknungsprozess vorzubereiten.

Trocknungsmethoden für Tabakblätter

Die Wahl der Trocknungsmethode beeinflusst den Charakter des fertigen Tabaks erheblich. Jede Methode bringt spezifische Eigenschaften hervor und eignet sich für bestimmte Tabaksorten.

Lufttrocknung (Air-Curing)

Die Lufttrocknung ist eine traditionelle Methode zur Tabaktrocknung. Sie wird hauptsächlich für Zigarren- und Pfeifentabake verwendet.

Vorteile und Anwendungsbereiche

Die Lufttrocknung behandelt die Tabakblätter besonders schonend. Sie fördert die Entwicklung von milden, süßlichen Aromen und reduziert den Nikotingehalt. Luftgetrockneter Tabak eignet sich gut für Zigarren und bestimmte Pfeifentabaksorten, die einen sanften, nuancierten Geschmack erfordern.

Aufbau einer Trocknungsanlage

Für die Lufttrocknung werden die Tabakblätter in gut belüfteten Scheunen oder speziellen Trocknungsanlagen aufgehängt. Die Gebäude haben oft verstellbare Lamellen oder Fenster, um den Luftstrom zu regulieren. Die Blätter werden entweder einzeln oder in kleinen Bündeln an Stangen oder Schnüren befestigt, wobei darauf geachtet wird, dass sie sich nicht berühren.

Kontrolle von Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Der Trocknungsprozess dauert je nach Klima und Tabaksorte 4 bis 8 Wochen. Während dieser Zeit ist eine sorgfältige Überwachung und Steuerung der Umgebungsbedingungen wichtig. Die ideale Temperatur liegt zwischen 15 und 25°C, die relative Luftfeuchtigkeit sollte anfangs bei etwa 80-85% liegen und im Laufe des Prozesses auf etwa 60-65% absinken. Bei zu trockener Luft besteht die Gefahr, dass die Blätter zu schnell trocknen und brüchig werden. Ist die Luft zu feucht, können sich Schimmel und Fäulnis bilden.

Ofentrocknung (Flue-Curing)

Die Ofentrocknung ist eine schnellere, kontrollierte Methode, die vor allem für helle Zigarettentabake verwendet wird.

Technische Voraussetzungen

Für die Ofentrocknung werden spezielle Trocknungsöfen benötigt. Diese bestehen aus einer Heizkammer und einem Trocknungsraum, der mit Regalen oder Gestellen ausgestattet ist, an denen die Tabakblätter aufgehängt werden. Moderne Anlagen verfügen über präzise Steuerungssysteme für Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

Temperaturführung und Zeitmanagement

Der Trocknungsprozess dauert etwa 5 bis 7 Tage und verläuft in mehreren Phasen:

  • Gelbfärbung: 32-38°C, 80-90% Luftfeuchtigkeit, 24-36 Stunden
  • Blattfixierung: Langsame Erhöhung auf 40-43°C, 85% Luftfeuchtigkeit, 12-18 Stunden
  • Blatttrocknung: Schrittweise Erhöhung auf 57-66°C, Senkung der Luftfeuchtigkeit, 48-72 Stunden
  • Stieltrocknung: Bis zu 71°C, weitere Senkung der Luftfeuchtigkeit, 12-24 Stunden

 

Vor- und Nachteile gegenüber anderen Methoden

Vorteile der Ofentrocknung sind die kurze Trocknungszeit und die präzise Kontrolle über den Prozess. Dies ermöglicht eine konsistente Qualität und reduziert das Risiko von Schimmelbildung. Ofengetrockneter Tabak hat typischerweise einen höheren Zuckergehalt und eine hellere Farbe. Nachteilig sind der hohe Energieverbrauch und die Tatsache, dass einige subtile Aromen verloren gehen können. Zudem erfordert diese Methode eine größere Anfangsinvestition in die Ausrüstung.

Sonnentrocknung: Die natürliche Methode der Tabakveredelung

Die Sonnentrocknung, auch als Sun-Curing bekannt, ist eine traditionelle und kostengünstige Methode zur Trocknung von Tabakblättern. Sie eignet sich besonders für Tabaksorten mit dünnen, zarten Blättern und wird häufig in Regionen mit warmem, trockenem Klima angewendet.

Geeignete Klimabedingungen für die Sonnentrocknung

Für eine erfolgreiche Sonnentrocknung sind folgende Faktoren wichtig:

  • Stabile Wetterlage mit geringer Niederschlagswahrscheinlichkeit
  • Tagestemperaturen zwischen 25°C und 35°C
  • Relative Luftfeuchtigkeit unter 70%
  • Ausreichend Sonneneinstrahlung über mehrere Tage hinweg

In Regionen mit unbeständigem Wetter kann die Sonnentrocknung riskant sein, da Regen oder zu hohe Luftfeuchtigkeit zu Schimmelbildung führen können.

Aufbau von Trocknungsgestellen für die Sonnentrocknung

Für die Sonnentrocknung werden spezielle Gestelle benötigt, die eine optimale Luftzirkulation und gleichmäßige Sonneneinstrahlung ermöglichen:

  • Holz- oder Metallrahmen mit einer Höhe von etwa 1-1,5 Metern
  • Querstangen oder Drähte zum Aufhängen der Tabakblätter
  • Abstand zwischen den Blättern von mindestens 5-10 cm
  • Ausrichtung der Gestelle von Ost nach West für maximale Sonneneinstrahlung

Die Tabakblätter werden einzeln oder in kleinen Bündeln auf die Gestelle gehängt, wobei darauf zu achten ist, dass sie sich nicht berühren.

Schutz vor Witterungseinflüssen bei der Sonnentrocknung

Trotz des Namens 'Sonnentrocknung' ist es wichtig, die Tabakblätter vor extremen Wetterbedingungen zu schützen:

  • Leichte Überdachung zum Schutz vor Regen und Tau
  • Seitliche Windschutzvorrichtungen gegen starke Luftbewegungen
  • Möglichkeit zur schnellen Abdeckung bei plötzlichem Wetterumschwung
  • Regelmäßige Kontrolle und Anpassung der Trocknungsbedingungen

Bei Bedarf können die Gestelle auch in überdachte Bereiche verschoben werden, um die Blätter vor unerwünschter Feuchtigkeit zu schützen.

Feuertrocknung: Tradition trifft auf modernes Aromaprofil

Die Feuertrocknung, auch als Fire-Curing bezeichnet, ist eine spezielle Methode der Tabaktrocknung, die besonders für die Herstellung von kräftigen, rauchigen Tabaksorten verwendet wird.

Traditionelle Methode und moderne Anpassungen der Feuertrocknung

Die traditionelle Feuertrocknung erfolgt in speziellen Trocknungsscheunen:

  • Holzfeuer auf dem Boden der Scheune erzeugen Rauch und Wärme
  • Tabakblätter hängen in mehreren Etagen über dem Feuer
  • Trocknungsprozess dauert zwischen einer und drei Wochen
  • Regelmäßige Kontrolle und Anpassung der Feuerintensität

Moderne Anpassungen der Feuertrocknung umfassen:

  • Verwendung von kontrollierbaren Heizquellen statt offener Feuer
  • Einsatz von Ventilatoren zur gleichmäßigen Rauch- und Wärmeverteilung
  • Automatisierte Steuerung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit
  • Verwendung spezieller Holzarten oder Räuchermischungen für bestimmte Aromen

Einfluss der Feuertrocknung auf Geschmack und Aroma des Tabaks

Die Feuertrocknung verleiht dem Tabak charakteristische Eigenschaften:

  • Intensives, rauchiges Aroma durch die Aufnahme von Holzrauch
  • Dunklere Färbung der Tabakblätter
  • Erhöhter Nikotingehalt durch langsame Trocknung
  • Verbesserte Haltbarkeit und Lagerfähigkeit des Tabaks

Je nach verwendetem Holz und Trocknungsdauer können unterschiedliche Geschmacksnuancen erzielt werden, von leicht würzig bis hin zu intensiv rauchig.

Sicherheitsaspekte bei der Anwendung der Feuertrocknung

Die Feuertrocknung erfordert besondere Vorsichtsmaßnahmen:

  • Feuerfeste Konstruktion der Trocknungsscheune
  • Ausreichende Belüftung zur Vermeidung von Kohlenmonoxid-Anreicherung
  • Regelmäßige Wartung und Reinigung der Feuerstellen
  • Schulung des Personals im Umgang mit Feuer und Rauch
  • Einhaltung lokaler Brandschutzvorschriften und Genehmigungen

Bei der modernen Feuertrocknung mit kontrollierten Heizquellen sind die Sicherheitsrisiken geringer, dennoch ist Vorsicht geboten.

Der Trocknungsprozess im Detail: Von grün zu gold

Die Trocknung von Tabakblättern ist ein komplexer Prozess, der maßgeblich die Qualität des Endprodukts beeinflusst. Unabhängig von der gewählten Trocknungsmethode durchlaufen die Blätter verschiedene Phasen.

Phasen der Trocknung: Ein Blick auf die Verwandlung

Der Trocknungsprozess lässt sich in drei Hauptphasen unterteilen:

Gelbfärbung der Blätter

In dieser ersten Phase beginnt der Abbau von Chlorophyll:

  • Blätter wechseln von grün zu gelb
  • Dauer: etwa 24 bis 36 Stunden
  • Optimale Temperatur: 35°C bis 40°C
  • Relative Luftfeuchtigkeit: 85% bis 95%

Die hohe Luftfeuchtigkeit verhindert ein zu schnelles Austrocknen der Blattränder.

Fixierung der Blattfarbe

In dieser Phase werden die charakteristischen Farben und Aromen entwickelt:

  • Blattfarbe wechselt von gelb zu orange oder braun
  • Dauer: 12 bis 24 Stunden
  • Temperatur wird schrittweise auf 50°C bis 55°C erhöht
  • Luftfeuchtigkeit wird auf 60% bis 70% gesenkt

Während dieser Phase finden wichtige chemische Umwandlungen statt, die den Geschmack beeinflussen.

Austrocknung des Blattgewebes

In der letzten Phase wird der Feuchtigkeitsgehalt der Blätter stark reduziert:

  • Blätter werden brüchig und knisternd
  • Dauer: variabel, je nach gewünschtem Endfeuchtigkeitsgehalt
  • Temperatur wird auf 65°C bis 75°C erhöht
  • Luftfeuchtigkeit wird auf 30% bis 40% gesenkt

Am Ende dieser Phase sollten die Blätter einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 15% bis 20% aufweisen.

Überwachung und Steuerung des Trocknungsvorgangs

Eine sorgfältige Kontrolle ist wichtig für die Qualität:

  • Regelmäßige Überprüfung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit
  • Anpassung der Belüftung zur Regulierung der Trocknungsgeschwindigkeit
  • Beobachtung der Blattfarbe und -textur
  • Einsatz von digitalen Messgeräten für präzise Werte

Bei der Sonnentrocknung erfolgt die Steuerung hauptsächlich durch die Positionierung der Gestelle und den Einsatz von Schutzvorrichtungen.

Erkennung des optimalen Trocknungsgrads

Der richtige Zeitpunkt zum Beenden der Trocknung ist wichtig:

  • Blätter fühlen sich papierartig an, sind aber noch flexibel
  • Mittelrippe ist vollständig getrocknet und bricht bei Biegung
  • Blattfarbe ist gleichmäßig und typisch für die Sorte
  • Aroma ist voll entwickelt, ohne 'grüne' Noten

Erfahrene Tabakbauern erkennen den optimalen Trocknungsgrad oft durch Fühlen und Riechen der Blätter.

Häufige Fehler und deren Vermeidung

Bei der Tabaktrocknung können verschiedene Probleme auftreten:

  • Zu schnelle Trocknung: führt zu grünen, bitteren Blättern
  • Zu langsame Trocknung: erhöht das Risiko von Schimmelbildung
  • Ungleichmäßige Trocknung: resultiert in Qualitätsunterschieden
  • Überhitzung: kann zu Verbrennung und Aromaverlust führen

Zur Vermeidung dieser Fehler ist eine genaue Beobachtung und rechtzeitige Anpassung der Trocknungsbedingungen nötig. Die Verwendung von Datenloggern und automatisierten Steuerungssystemen kann besonders bei größeren Mengen hilfreich sein.

Grundlagen der Tabakfermentation: Ein wichtiger Prozess

Die Tabakfermentation ist ein entscheidender Schritt in der Veredelung von Tabakblättern. Dieser komplexe biochemische Prozess verwandelt die geernteten Blätter in ein hochwertiges Produkt mit charakteristischem Aroma und Geschmack.

Ziele und Zweck der Fermentation

Die Fermentation verfolgt mehrere Ziele:

  • Verbesserung des Aromas und Geschmacks
  • Reduzierung des Nikotingehalts
  • Abbau unerwünschter Stoffe
  • Verbesserung der Rauchqualität
  • Entwicklung der charakteristischen Farbe

Durch die Fermentation werden die Tabakblätter veredelt und erhalten ihre typischen Eigenschaften.

Biochemische Prozesse während der Fermentation

Während der Fermentation laufen komplexe biochemische Vorgänge ab:

  • Abbau von Proteinen und Kohlenhydraten
  • Umwandlung von Stärke in Zucker
  • Oxidation verschiedener Inhaltsstoffe
  • Bildung neuer Aromakomponenten

Diese Prozesse werden durch Mikroorganismen und pflanzeneigene Enzyme gesteuert. Die Temperatur und Feuchtigkeit spielen dabei eine wichtige Rolle.

Einfluss auf Aroma, Geschmack und Rauchqualität

Die Fermentation beeinflusst die sensorischen Eigenschaften des Tabaks:

  • Entwicklung komplexer Aromen
  • Verbesserung des Geschmacks
  • Milderung der Schärfe
  • Optimierung der Brenneigenschaften

Je nach Fermentationsmethode und -dauer können unterschiedliche Geschmacksprofile entstehen.

Fermentationsmethoden: Von traditionell bis modern

Es gibt verschiedene Methoden zur Fermentation von Tabakblättern, die sich in Dauer, Temperatur und Feuchtigkeitsmanagement unterscheiden.

Natürliche Fermentation

Die natürliche Fermentation ist die traditionelle Methode:

Aufbau von Fermentationsstapeln

Die Tabakblätter werden in Stapeln oder Ballen aufgeschichtet. Die Größe und Form der Stapel variieren je nach Region und Tradition.

Kontrolle von Temperatur und Feuchtigkeit

Die Temperatur im Stapel steigt durch die biochemischen Prozesse an. Sie muss sorgfältig überwacht werden, um 50-55°C nicht zu überschreiten. Die Luftfeuchtigkeit sollte bei etwa 70-75% liegen.

Dauer und Phasen der natürlichen Fermentation

Die natürliche Fermentation kann mehrere Wochen bis Monate dauern. Sie verläuft in mehreren Phasen, wobei die Stapel regelmäßig umgeschichtet werden, um eine gleichmäßige Fermentation zu gewährleisten.

Forcierte Fermentation

Die forcierte Fermentation ist eine modernere, schnellere Methode:

Technische Voraussetzungen

Hierfür werden spezielle Fermentationskammern mit Temperatur- und Feuchtigkeitsregelung benötigt.

Temperatur- und Feuchtigkeitsmanagement

Die Temperatur wird künstlich auf 40-50°C erhöht und die Luftfeuchtigkeit präzise gesteuert. Dies beschleunigt die biochemischen Prozesse.

Vor- und Nachteile gegenüber natürlicher Fermentation

Vorteile sind die kürzere Dauer und bessere Kontrolle. Nachteile können ein weniger komplexes Aroma und höhere Kosten sein.

Spezielle Fermentationstechniken für bestimmte Tabaksorten

Manche Tabaksorten erfordern spezielle Techniken:

  • Kalt-Fermentation für bestimmte Zigarrentabake
  • Doppel-Fermentation für besonders kräftige Sorten
  • Mikro-Fermentation für Kleinchargen

Überwachung und Steuerung des Fermentationsprozesses

Die Kontrolle des Fermentationsprozesses ist wichtig für die Qualität des Endprodukts.

Messung von Temperatur und Feuchtigkeit

Regelmäßige Messungen sind notwendig. Moderne Sensoren ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung.

Beurteilung von Farb- und Strukturveränderungen

Die Blätter verändern während der Fermentation ihre Farbe und Struktur. Erfahrene Tabakmeister können anhand dieser Veränderungen den Fortschritt beurteilen.

Geruchsentwicklung als Indikator für den Fortschritt

Der Geruch der fermentierenden Blätter gibt Aufschluss über den Fortschritt und mögliche Probleme. Ein süßlich-würziger Duft ist erwünscht, während ein scharfer oder fauliger Geruch auf Fehler hinweist.

Die Tabakfermentation erfordert viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Nur durch sorgfältige Kontrolle und Steuerung des Prozesses entsteht am Ende ein hochwertiges Produkt, das Raucher schätzen.

Nachbehandlung und Lagerung von Tabakblättern

Nach der Fermentation müssen die Tabakblätter abgekühlt und stabilisiert werden. Sie werden langsam auf Raumtemperatur gebracht und die Feuchtigkeit reduziert. Danach folgt eine gründliche Sortierung und Qualitätskontrolle.

Optimale Lagerbedingungen

Für die Lagerung von fermentiertem Tabak sind folgende Bedingungen optimal:

  • Konstante Temperatur von 15-18°C
  • Luftfeuchtigkeit zwischen 65-70%
  • Dunkle, gut belüftete Räume
  • Schutz vor Schädlingen und Gerüchen

Bei korrekter Lagerung können fermentierte Tabakblätter über Jahre ihre Qualität bewahren.

Qualitätsmerkmale von veredeltem Tabak

Visuelle Beurteilung

Qualitativ hochwertige Tabakblätter zeigen eine gleichmäßige Färbung, intakte Blattstruktur und Elastizität. Flecken oder Verfärbungen deuten oft auf Qualitätsmängel hin.

Geruchs- und Geschmacksprobe

Der Geruch sollte angenehm aromatisch sein, ohne unangenehme Noten. Beim Geschmack ist auf Ausgewogenheit und Komplexität zu achten. Eine kleine Probe kann vorsichtig verkostet werden.

Brenneigenschaften

Guter Tabak brennt gleichmäßig und bildet eine feste, weiße Asche. Die Glut sollte nicht zu schnell erlöschen. Ein Test mit einer kleinen Probe gibt Aufschluss über die Rauchqualität.

Sicherheit bei der Tabakverarbeitung

Bei der Verarbeitung von Tabak sind einige Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen:

  • Gute Belüftung der Arbeitsräume
  • Schutzkleidung wie Handschuhe und Atemschutz tragen
  • Hygienemaßnahmen einhalten
  • Vorsicht im Umgang mit Chemikalien zur Schädlingsbekämpfung

Die gesetzlichen Bestimmungen für Anbau und Verarbeitung von Tabak sind komplex und regional unterschiedlich. Eine genaue Prüfung der aktuellen Rechtslage ist unerlässlich.

Tradition und Innovation in der Tabakveredelung

Traditionelle Methoden sind in der Tabakproduktion weiterhin bedeutsam. Gleichzeitig gibt es neue Entwicklungen:

  • Computergesteuerte Fermentationsanlagen
  • Neue Techniken zur schonenden Trocknung
  • Einsatz von Sensoren zur Qualitätsüberwachung

Ein aktueller Trend ist die nachhaltige Produktion. Tabakanbauer nutzen verstärkt umweltfreundliche Methoden wie:

  • Wassersparende Bewässerungssysteme
  • Biologische Schädlingsbekämpfung
  • Nutzung erneuerbarer Energien

Die Tabakveredelung - ein anspruchsvolles Handwerk

Die Veredelung von Tabakblättern ist ein komplexer Prozess, der Erfahrung und Geschick erfordert. Von der sorgfältigen Ernte über die präzise gesteuerte Trocknung bis zur Fermentation - jeder Schritt beeinflusst die Qualität des Endprodukts. Auch wenn moderne Technologien zum Einsatz kommen, bleibt die Tabakveredelung im Kern ein traditionelles Handwerk. Die Herausforderung besteht darin, bewährte Methoden mit neuen Ansätzen zu verbinden und dabei Qualität und Nachhaltigkeit zu gewährleisten. So entstehen Tabakprodukte, die von Kennern geschätzt werden.

Tags: Tabak
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