Gemüsedünger richtig dosieren: Optimale Nährstoffversorgung für Ihren Garten
Die richtige Düngung ist für Hobbygärtner oft eine Herausforderung. Zu viel des Guten kann schaden, zu wenig lässst die Pflanzen kümmern. Hier erfahren Sie, worauf es bei der Dosierung von Gemüsedünger ankommt.
Das Wichtigste auf einen Blick: Nährstoffe für üppiges Gemüse
- Stickstoff, Phosphor und Kalium sind die Hauptnährstoffe für Gemüsepflanzen
- Organische Dünger wie Kompost fördern das Bodenleben
- Mineralische Dünger wirken schneller, müssen aber vorsichtig dosiert werden
- Eine Bodenanalyse hilft, den tatsächlichen Nährstoffbedarf zu ermitteln
Warum die richtige Düngung so wichtig ist
Wer schon mal einen Garten bewirtschaftet hat, weiß: Ohne Dünger geht's nicht. Gemüsepflanzen brauchen Nährstoffe, um kräftig zu wachsen und reichlich Früchte zu tragen. Aber Vorsicht - zu viel des Guten kann mehr schaden als nützen. Überdüngung führt zu Nährstoffüberschüssen im Boden, die ins Grundwasser ausgewaschen werden können. Außerdem werden die Pflanzen anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.
Die Herausforderung liegt darin, genau die richtige Menge an Nährstoffen zuzuführen. Jede Gemüseart hat andere Ansprüche und auch der Boden spielt eine wichtige Rolle. Ein sandiger Boden braucht zum Beispiel öfter Dünger als schwerer Lehmboden, der Nährstoffe besser speichern kann.
Die Grundlagen: Was Gemüsepflanzen zum Wachsen brauchen
Die wichtigsten Nährstoffe im Überblick
Gemüsepflanzen benötigen eine ganze Reihe von Nährstoffen. Die wichtigsten sind:
Makronährstoffe (N, P, K)
- Stickstoff (N): Fördert das Blattwachstum und sorgt für saftiges Grün
- Phosphor (P): Wichtig für die Wurzelbildung und Blütenentwicklung
- Kalium (K): Stärkt die Widerstandskraft und verbessert den Geschmack
Sekundäre Nährstoffe (Ca, Mg, S)
- Calcium (Ca): Beugt Blütenendfäule bei Tomaten vor
- Magnesium (Mg): Essentiell für die Photosynthese
- Schwefel (S): Wichtig für die Eiweißbildung
Mikronährstoffe
Dazu kommen noch Spurenelemente wie Eisen, Mangan oder Bor. Sie werden zwar nur in kleinen Mengen benötigt, sind aber trotzdem unverzichtbar.
Unterschiedlicher Nährstoffbedarf je nach Gemüseart
Nicht alle Gemüsesorten sind gleich hungrig. Man unterscheidet zwischen Stark-, Mittel- und Schwachzehrern. Zu den Starkzehrern gehören zum Beispiel Tomaten, Gurken und Kohl. Sie brauchen viel Dünger. Möhren oder Salat sind Mittelzehrer, während Bohnen und Erbsen als Schwachzehrer gelten.
Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Wer Bohnen anbaut, muss kaum düngen. Diese Pflänzchen holen sich den Stickstoff mit Hilfe von Knöllchenbakterien selbst aus der Luft. Sogar der Boden profitiert davon - nach der Ernte verbleibt Stickstoff im Boden, der den Nachfolgekulturen zugutekommt.
Bodenanalyse: Grundlage für bedarfsgerechte Düngung
Bevor man düngt, sollte man wissen, was der Boden überhaupt braucht. Eine Bodenanalyse gibt Aufschluss über den Nährstoffgehalt und den pH-Wert. Das klingt vielleicht nach viel Aufwand, lohnt sich aber. Einmal im Jahr, am besten im Frühjahr vor der Pflanzung, nehme ich Bodenproben und schicke sie ins Labor. Die Ergebnisse helfen mir, gezielt zu düngen und Überdüngung zu vermeiden.
Welche Arten von Gemüsedünger gibt es?
Organische Dünger: Natürlich und nachhaltig
Organische Dünger stammen aus natürlichen Quellen und fördern das Bodenleben. Sie wirken langsamer als mineralische Dünger, dafür aber nachhaltiger.
Kompost: Nährstoffreich und bodenverbessernd
Kompost ist mein persönlicher Favorit. Er enthält alle wichtigen Nährstoffe und verbessert gleichzeitig die Bodenstruktur. Ich mische jedes Jahr großzügig Kompost unter die Erde, bevor ich neue Pflanzen setze. Das gibt ihnen einen guten Start.
Mistdünger: Kraftpaket mit Tradition
Gut verrotteter Mist ist ein hervorragender Dünger, besonders für Starkzehrer. Vorsicht aber bei frischem Mist - der kann die Wurzeln verbrennen. Am besten den Mist im Herbst ausbringen und über den Winter verrotten lassen.
Gründüngung: Nährstoffanreicherung ohne Zusätze
Eine effektive Methode, um den Boden mit Nährstoffen anzureichern: Man sät spezielle Pflanzen wie Lupinen oder Klee aus und arbeitet sie vor der Blüte in den Boden ein. Das verbessert die Bodenstruktur und liefert Stickstoff für die Nachkultur.
Mineralische Dünger: Schnell und effektiv
Mineralische Dünger wirken schneller als organische und eignen sich gut, um akute Nährstoffmängel zu beheben.
Volldünger: Die Allrounder
Volldünger enthalten alle wichtigen Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis. Sie sind praktisch, wenn man nicht genau weiß, was dem Boden fehlt. Allerdings besteht hier die Gefahr der Überdüngung.
Einzelnährstoffdünger: Für gezielte Anwendung
Mit Einzelnährstoffdüngern kann man gezielt bestimmte Nährstoffe zuführen. Das ist sinnvoll, wenn die Bodenanalyse einen spezifischen Mangel aufzeigt.
Flüssigdünger vs. Feststoffdünger
Flüssigdünger wirken schnell und eignen sich gut für Topfpflanzen oder zur Blattdüngung. Feststoffdünger dagegen geben ihre Nährstoffe langsamer ab und versorgen die Pflanzen über einen längeren Zeitraum.
Ein Tipp aus meinem Garten: Für Tomaten und andere Fruchtgemüse verwende ich gerne eine Kombination. Zu Beginn der Saison streue ich Hornspäne als langsam wirkenden organischen Dünger. Während der Hauptwachstumsphase gieße ich dann alle zwei Wochen mit einem selbst angesetzten Brennnesselsud. Das gibt den Pflanzen einen Extra-Schub.
Die richtige Düngung erfordert Erfahrung und Beobachtung, aber mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür. Probieren Sie verschiedene Methoden aus - jeder Garten ist einzigartig und benötigt individuelle Pflege.
Faktoren, die die Düngerdosierung beeinflussen
Bei der Düngung von Gemüse spielen zahlreiche Faktoren eine wichtige Rolle. Jeder Garten ist einzigartig, und deshalb müssen wir die Düngergabe individuell anpassen. Betrachten wir die wichtigsten Einflussfaktoren:
Bodenart und -beschaffenheit
Die Bodenart bestimmt maßgeblich, wie viel Dünger wir geben sollten. Sandige Böden sind nährstoffarm und können Nährstoffe schlecht speichern. Hier müssen wir öfter, dafür aber in kleineren Mengen düngen. Lehmböden hingegen können Nährstoffe besser halten, brauchen also weniger häufige Düngergaben.
Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Mischen Sie Kompost unter sandigen Boden. Das verbessert die Wasserspeicherfähigkeit und hilft, Nährstoffe länger zu halten.
pH-Wert des Bodens
Der pH-Wert ist wichtig für die Nährstoffverfügbarkeit. Die meisten Gemüsesorten bevorzugen einen leicht sauren bis neutralen Boden mit einem pH-Wert zwischen 6 und 7. Bei zu saurem oder zu alkalischem Boden können bestimmte Nährstoffe blockiert werden, unabhängig von der Düngermenge.
Ein einfacher Bodentest aus dem Gartencenter kann hier Klarheit schaffen. Ist der Boden zu sauer, hilft etwas Kalk. Ist er zu alkalisch, können wir mit Schwefel gegensteuern.
Vorkultur und Fruchtfolge
Was vorher auf dem Beet stand, beeinflusst den aktuellen Nährstoffbedarf. Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Erbsen hinterlassen Stickstoff im Boden. Pflanzen wir danach nährstoffhungrige Pflanzen wie Tomaten oder Kohl, müssen wir weniger stickstoffhaltigen Dünger geben.
Eine durchdachte Fruchtfolge kann den Düngerbedarf reduzieren. In meinem Garten baue ich nach Hülsenfrüchten gerne Kohlgewächse an - das spart Dünger und fördert die Bodengesundheit.
Klimatische Bedingungen
Temperatur und Niederschlag beeinflussen, wie schnell Pflanzen wachsen und Nährstoffe aufnehmen. In warmen, feuchten Perioden wachsen Pflanzen schneller und brauchen mehr Nährstoffe. Bei Trockenheit oder Kälte verlangsamt sich das Wachstum, und wir müssen vorsichtiger düngen.
Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau. Wenn sie trotz Düngung blass aussehen, könnte Wassermangel der Grund sein - nicht Nährstoffmangel.
Bewässerungsmethode
Die Art, wie wir gießen, beeinflusst auch die Düngung. Bei Tröpfchenbewässerung können wir Flüssigdünger direkt mit dem Gießwasser ausbringen. Das ist effizient und schont die Blätter. Bei Überkopfbewässerung müssen wir aufpassen, dass der Dünger nicht von den Blättern gewaschen wird.
Mein Tipp: Mulchen Sie Ihre Beete. Das hält die Feuchtigkeit im Boden und verhindert, dass Nährstoffe ausgewaschen werden.
Richtige Dosierung von Gemüsedünger
Nach den Einflussfaktoren betrachten wir nun, wie wir Gemüsedünger richtig dosieren:
Allgemeine Dosierungsrichtlinien
Als Faustregel gilt: Lieber etwas zu wenig als zu viel düngen. Überdüngung schadet nicht nur den Pflanzen, sondern auch der Umwelt. Ein guter Ausgangspunkt sind 30-50 g Volldünger pro Quadratmeter für die Grunddüngung im Frühjahr.
Beachten Sie immer die Herstellerangaben auf der Verpackung. Diese sind oft in Gramm pro Quadratmeter oder Milliliter pro Liter Wasser angegeben.
Spezifische Dosierungen für verschiedene Gemüsearten
Nicht jedes Gemüse hat den gleichen Nährstoffbedarf. Wir unterscheiden zwischen:
Nährstoffhungrige Pflanzen (z.B. Tomaten, Kohl)
Diese Pflanzen brauchen viele Nährstoffe. Tomaten benötigen etwa 80-100 g Volldünger pro Quadratmeter über die Saison verteilt. Kohl braucht ähnliche Mengen, aber mit einem höheren Stickstoffanteil.
Mittelzehrer (z.B. Karotten, Salat)
Sie kommen mit etwa 60-80 g Volldünger pro Quadratmeter aus. Karotten mögen es nicht zu stickstoffreich, sonst verzweigen sich die Wurzeln. Für Salat reicht oft schon eine gute Kompostgabe.
Schwachzehrer (z.B. Bohnen, Erbsen)
Diese Pflanzen brauchen am wenigsten Dünger, etwa 40-60 g pro Quadratmeter. Zu viel Stickstoff fördert das Blattwachstum auf Kosten der Früchte.
Anpassung der Dosierung an verschiedene Wachstumsphasen
Die Nährstoffbedürfnisse ändern sich im Laufe der Saison:
- Jungpflanzen brauchen weniger, aber ausgewogene Nährstoffe.
- Während der Blüte und Fruchtbildung steigt der Bedarf an Phosphor und Kalium.
- Blattgemüse wie Salat benötigt mehr Stickstoff für üppiges Wachstum.
Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau. Gelbe Blätter können auf Stickstoffmangel hindeuten, während violette Blattunterseiten oft Phosphormangel anzeigen.
Berechnung der Düngermenge pro Quadratmeter
Um die richtige Menge zu berechnen, müssen wir die Beetgröße kennen. Ein einfaches Beispiel: Für ein 2 m² großes Tomatenbeet und einen Düngerbedarf von 80 g/m² brauchen wir insgesamt 160 g Dünger.
Verteilen Sie diese Menge auf mehrere Gaben über die Saison. Eine Grunddüngung von etwa der Hälfte beim Pflanzen, den Rest in 2-3 Gaben während der Hauptwachstumszeit.
Anwendungstechniken und Zeitpunkt
Nicht nur die Menge, auch die Art der Anwendung und der richtige Zeitpunkt sind wichtig für den Erfolg:
Grunddüngung vor der Pflanzung
Arbeiten Sie den Dünger etwa zwei Wochen vor der Pflanzung in die oberen 10-15 cm des Bodens ein. Das gibt dem Dünger Zeit, sich zu verteilen und für die Pflanzen verfügbar zu werden.
Mein Tipp: Mischen Sie gleichzeitig etwas reifen Kompost unter. Das verbessert die Bodenstruktur und fördert das Bodenleben.
Kopfdüngung während der Wachstumsphase
Streuen Sie den Dünger im Umkreis der Pflanze aus und hacken Sie ihn leicht ein. Gießen Sie anschließend gründlich, damit die Nährstoffe in den Wurzelbereich gelangen.
Vorsicht bei nährstoffhungrigen Pflanzen wie Tomaten: Zu viel Stickstoff kann zu üppigem Blattwachstum auf Kosten der Früchte führen.
Blattdüngung für schnelle Nährstoffaufnahme
Bei akutem Nährstoffmangel hilft eine Blattdüngung. Sprühen Sie die Nährstofflösung fein auf die Blätter, am besten abends oder an bewölkten Tagen, um Verbrennungen zu vermeiden.
Aus meiner Erfahrung eignet sich Brennnesseljauche gut als natürlicher Blattdünger. Sie ist reich an Stickstoff und Mineralstoffen.
Optimale Zeitpunkte für die Düngung verschiedener Gemüsearten
Der beste Zeitpunkt hängt von der Pflanzenart ab:
- Tomaten: Erste Kopfdüngung, wenn die ersten Früchte haselnussgroß sind, dann alle 2-3 Wochen.
- Kohl: Starke Grunddüngung, dann alle 3-4 Wochen nachdüngen.
- Salat: Leichte Grunddüngung, dann einmal nach 2-3 Wochen.
- Wurzelgemüse: Hauptsächlich Grunddüngung, sparsam nachdüngen.
Beenden Sie die Düngung etwa 4-6 Wochen vor der Ernte. Das verbessert den Geschmack und die Lagerfähigkeit vieler Gemüsesorten.
Denken Sie daran: Jeder Garten ist anders. Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau und passen Sie die Düngung entsprechend an. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür dafür, was Ihre Pflanzen brauchen. Und vergessen Sie nicht: Ein gesunder Boden ist die Basis für gesundes Gemüse. Pflegen Sie ihn gut, und er wird es Ihnen mit reichen Ernten danken.
Überdüngung vermeiden: Risiken und Lösungen
Bei der Gemüsedüngung gilt oft: Weniger ist mehr. Überdüngung kann nicht nur den Pflanzen schaden, sondern auch negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Betrachten wir die Details genauer.
Risiken und Folgen von Überdüngung
Zu viel des Guten kann schnell nach hinten losgehen. Bei einer Überdüngung können folgende Probleme auftreten:
- Verbrennungen an Wurzeln und Blättern
- Gehemmtes Wachstum oder sogar Absterben der Pflanzen
- Erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge
- Auswaschung von Nährstoffen ins Grundwasser
- Verschlechterung der Bodenstruktur
Anzeichen von Überdüngung erkennen
Manchmal merkt man erst spät, dass man es mit dem Düngen übertrieben hat. Typische Anzeichen sind:
- Gelbliche oder braune Blattränder
- Verkrüppeltes Wachstum
- Welke Blätter trotz ausreichender Bewässerung
- Weißliche Krusten auf der Bodenoberfläche
Maßnahmen zur Korrektur von Überdüngung
Wenn's mal passiert ist, heißt es: Ruhe bewahren und handeln. Folgende Schritte können helfen:
- Gründliches Wässern, um überschüssige Nährstoffe auszuspülen
- Entfernen der obersten Bodenschicht, falls sich Salzkrusten gebildet haben
- Zugabe von organischem Material zur Bodenverbesserung
- Vorübergehender Verzicht auf weitere Düngung
Nachhaltige Düngungsstrategien für gesundes Gemüse
Wer langfristig denkt, setzt auf nachhaltige Methoden. Diese schonen nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.
Integration von Kompostwirtschaft
Kompost ist äußerst wertvoll für Gärtner. Er liefert nicht nur Nährstoffe, sondern verbessert auch die Bodenstruktur. Ein paar Tipps:
- Diverse Materialien wie Küchenabfälle, Laub und Rasenschnitt verwenden
- Regelmäßig umsetzen für eine gute Durchlüftung
- Vor der Verwendung sieben, um grobe Teile zu entfernen
Gründüngung und Fruchtfolge clever nutzen
Diese Methoden sind sehr nützlich im Garten:
- Gründüngung mit Leguminosen wie Klee oder Lupinen anbauen
- Fruchtfolge planen, um Nährstoffe optimal zu nutzen
- Mischkulturen anlegen, die sich gegenseitig unterstützen
Mulchen: Nährstoffe regulieren und Boden schützen
Eine Mulchschicht ist wie eine Schutzdecke für den Boden:
- Organisches Material wie Stroh oder Grasschnitt verwenden
- Gleichmäßig um die Pflanzen verteilen, aber nicht direkt an den Stängeln
- Regelmäßig erneuern, da das Material zersetzt wird
Bodenleben fördern für natürliche Nährstofffreisetzung
Ein gesunder Boden ist voller Leben. So unterstützt man die kleinen Helfer:
- Auf schwere Bodenbearbeitung verzichten
- Vielfältige Pflanzenarten anbauen
- Regenwürmer durch geeignete Bedingungen fördern
Spezielle Düngungssituationen meistern
Manchmal braucht's besondere Lösungen. Hier ein paar Tipps für knifflige Fälle:
Düngung im Gewächshaus
Im Gewächshaus ist alles ein bisschen anders:
- Häufiger, aber dafür geringer dosiert düngen
- Auf gute Durchlüftung achten, um Pilzbefall vorzubeugen
- Regelmäßig gießen, da Nährstoffe sonst zu konzentriert werden können
Containergemüse richtig versorgen
Pflanzen in Töpfen und Kübeln haben besondere Bedürfnisse:
- Nährstoffreiche Erde verwenden und regelmäßig austauschen
- Flüssigdünger in geringer Dosierung alle 1-2 Wochen geben
- Auf gute Drainage achten, um Staunässe zu vermeiden
Hydrokulturen: Nährstoffe im Wasser
Bei der Hydrokultur schwimmen die Wurzeln im Wasser - da muss man aufpassen:
- Spezielle Hydrodünger verwenden, die alle nötigen Nährstoffe enthalten
- pH-Wert und Leitfähigkeit regelmäßig kontrollieren
- Nährlösung alle 2-3 Wochen komplett austauschen
Nährstoffmangel erkennen und beheben
Manchmal zeigen Pflanzen deutlich, was ihnen fehlt:
- Gelbe Blätter können auf Stickstoffmangel hindeuten
- Violette Verfärbungen sind oft ein Zeichen für Phosphormangel
- Bei Kaliummangel werden die Blattränder braun
In solchen Fällen hilft oft eine gezielte Düngung mit dem fehlenden Nährstoff. Aber Vorsicht: Erst die Ursache finden, dann handeln!
Mit diesen Tipps und Tricks seid ihr gut vorbereitet, um euer Gemüse optimal zu versorgen. Bedenkt: Gärtnern ist wie Kochen - mit der Zeit entwickelt ihr ein Gefühl dafür, was eure Pflanzen brauchen. Also, ran an die Schaufel und viel Spaß beim Experimentieren!
Umweltaspekte der Gemüsedüngung
Bei der Düngung unseres Gemüsegartens sollten wir stets die Umweltauswirkungen im Hinterkopf behalten. Übermäßiger Düngereinsatz kann nämlich ganz schön nach hinten losgehen - nicht nur für unseren Garten, sondern auch für die Umwelt.
Auswirkungen auf Grundwasser und Gewässer
Wenn wir zu viel düngen, landet ein Großteil der Nährstoffe gar nicht bei unseren Pflanzen, sondern wird ausgewaschen. Das belastet Grundwasser und Oberflächengewässer. Besonders Nitrat aus Stickstoffdüngern ist hier problematisch. In vielen Regionen Deutschlands liegen die Nitratwerte im Grundwasser schon jetzt über den Grenzwerten - da müssen wir Hobbygärtner nicht auch noch draufsatteln!
Nährstoffauswaschung reduzieren
Um die Auswaschung zu minimieren, gibt's ein paar Tricks:
- Dünger nur in kleinen Portionen ausbringen
- Langsam wirkende organische Dünger bevorzugen
- Gründüngung und Mulchen zur Nährstoffbindung einsetzen
- Auf schweren Böden eher zurückhaltend düngen
Ökologische Alternativen zu konventionellen Düngern
Wer's besonders umweltfreundlich mag, greift zu Bio-Düngern oder macht gleich selbst welche. Kompost aus Gartenabfällen ist der Klassiker. Aber auch Brennnesseljauche oder fermentierte Pflanzenreste sind tolle natürliche Dünger. Und wer Hühner hat: Hühnermist ist ein wahres Wundermittel für den Garten!
Werkzeuge und Hilfsmittel für präzise Düngung
Mit ein paar cleveren Helfern wird die Düngung zum Kinderspiel. Hier ein paar Tipps aus meiner langjährigen Garten-Praxis:
Düngerstreuer und Dosierhilfen
Ein guter Düngerstreuer ist sehr nützlich. Damit verteilt man den Dünger gleichmäßig und spart obendrein noch Zeit. Für kleinere Flächen tun's auch einfache Dosierlöffel. Die gibt's oft direkt beim Düngerkauf dazu.
Apps und Software zur Düngungsplanung
Inzwischen gibt's auch digitale Helfer fürs Düngen. Manche Apps berechnen sogar anhand von Bodenart und Pflanzentyp die optimale Düngermenge. Sehr praktisch! Allerdings ersetzen sie nicht das eigene Gespür für den Garten.
Bodentestkits für Hobbygärtner
Mit einem Bodentestkit können wir selbst checken, was unserem Boden fehlt. Die gibt's schon für wenig Geld im Gartencenter. Einfach eine Bodenprobe entnehmen, in die Testlösung geben und anhand der Farbskala ablesen. So wissen wir genau, welche Nährstoffe wir nachdüngen müssen.
Typische Stolpersteine bei der Gemüsedüngung
Auch erfahrenen Gärtnern passieren beim Düngen mal Fehler. Hier die häufigsten Patzer und wie wir sie vermeiden:
Düngerangaben falsch verstehen
Die Angaben auf der Packung können ganz schön verwirrend sein. NPK-Verhältnis, Reinährstoffgehalt - da blickt nicht jeder durch. Mein Tipp: Lieber erstmal weniger nehmen als zu viel. Nachdüngen geht immer noch.
Die Bodenstruktur außer Acht lassen
Sandiger Boden braucht andere Düngung als schwerer Lehm. Wer das ignoriert, verschwendet nicht nur Dünger, sondern riskiert auch Schäden an den Pflanzen. Also immer schön die Bodenart im Hinterkopf behalten!
Dünger ungleichmäßig verteilen
Nichts ist ärgerlicher als Pflanzen, die an einer Stelle vor Nährstoffen strotzen und nebenan verkümmern. Gleichmäßiges Ausbringen ist sehr wichtig. Ein Düngerstreuer oder zumindest Schnur und Maßband helfen dabei.
Zum guten Schluss: Düngen will gelernt sein
Die richtige Dosierung von Gemüsedünger ist eine Fähigkeit, die Erfahrung braucht. Hier nochmal die wichtigsten Punkte:
- Immer an die Umwelt denken und nicht überdüngen
- Bodenart und Pflanzenart berücksichtigen
- Regelmäßig, aber in kleinen Mengen düngen
- Auf Anzeichen von Über- oder Unterversorgung achten
Am Ende ist es wie mit vielem im Garten: Beobachten, ausprobieren und dazulernen. Mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl dafür, was die Pflanzen brauchen. Und wer weiß - vielleicht entdecken wir ja noch ganz neue Wege, unsere Gemüsepflanzen optimal zu versorgen. Die Forschung zu Bodenmikroben und Pflanzensymbiosen verspricht interessante Entwicklungen. Bis dahin heißt es: Ran an die Gießkanne und dem Gemüse beim Wachsen zusehen!