Die richtige Ernte und Lagerung mehligkochender Kartoffeln

Mehligkochende Kartoffeln: Von der Ernte bis zur perfekten Lagerung

Mehligkochende Kartoffeln sind ein Grundpfeiler der deutschen Küche. Ihre einzigartige Textur und ihr Geschmack machen sie zu einem beliebten Begleiter vieler Gerichte.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Mehlige Kartoffeln haben einen hohen Stärkegehalt
  • Der richtige Erntezeitpunkt ist wichtig für Qualität und Lagerfähigkeit
  • Optimale Lagerung erhält Geschmack und Textur

Was sind mehligkochende Kartoffeln?

Mehligkochende Kartoffeln zeichnen sich durch ihren hohen Stärkegehalt aus, der in der Regel bei über 14% liegt. Diese Eigenschaft verleiht ihnen ihre charakteristische, trockene und krümelige Textur nach dem Kochen. Im Gegensatz zu festkochenden Sorten zerfallen sie leicht und eignen sich hervorragend für Pürees, Knödel oder zum Backen.

Bedeutung von Ernte und Lagerung

Die richtige Ernte und Lagerung sind wichtig, um die Qualität mehligkochender Kartoffeln zu erhalten. Ein zu früher oder zu später Erntezeitpunkt kann den Stärkegehalt und damit die typischen Eigenschaften beeinträchtigen. Zudem sind diese Kartoffeln aufgrund ihres hohen Stärkegehalts anfälliger für Beschädigungen und Fäulnis, was eine sorgfältige Handhabung und Lagerung erfordert.

Charakteristika mehligkochender Kartoffeln

Stärkegehalt und Textur

Der hohe Stärkeanteil von über 14% ist das Hauptmerkmal mehligkochender Kartoffeln. Beim Kochen platzen die Stärkekörner auf, was zu einer trockenen, mehligen Konsistenz führt. Diese Eigenschaft macht sie besonders geeignet für Gerichte, bei denen eine lockere Struktur erwünscht ist.

Typische Sorten

Zu den beliebten mehligkochenden Kartoffelsorten in Deutschland zählen:

  • Adretta
  • Agria
  • Bintje
  • Melody

Diese Sorten sind speziell für ihren hohen Stärkegehalt und ihre mehlige Textur bekannt.

Verwendungszwecke in der Küche

Mehligkochende Kartoffeln sind vielseitig einsetzbar. Sie eignen sich hervorragend für:

  • Kartoffelpüree
  • Knödel und Klöße
  • Kartoffelpuffer
  • Ofenkartoffeln
  • Suppen und Eintöpfe

Ihre Fähigkeit, Flüssigkeiten gut aufzunehmen, macht sie auch zu einer guten Wahl für Kartoffelsalate mit Mayonnaise oder Öl-Dressings.

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Der optimale Erntezeitpunkt

Anzeichen der Reife

Die Bestimmung des richtigen Erntezeitpunkts ist wichtig für die Qualität mehligkochender Kartoffeln. Folgende Anzeichen deuten auf die Erntereife hin:

  • Das Kartoffelkraut beginnt zu vergilben und abzusterben
  • Die Knollen lösen sich leicht vom Stiel
  • Die Schale lässt sich nicht mehr leicht abreiben

Bestimmung des Stärkegehalts

Um den Stärkegehalt zu überprüfen, kann man eine einfache Methode anwenden: Eine Kartoffel in Salzwasser legen. Sinkt sie, ist der Stärkegehalt hoch genug für eine mehlige Konsistenz. Schwimmt sie oben, ist sie noch nicht reif genug.

Einfluss der Witterung

Das Wetter spielt eine wichtige Rolle bei der Kartoffelernte. Trockenes Wetter ist ideal, da es die Ernte erleichtert und das Risiko von Fäulnis reduziert. Bei nassem Wetter sollte die Ernte verschoben werden, um Beschädigungen und Krankheiten zu vermeiden.

Planung der Ernte

Eine sorgfältige Planung der Ernte ist unerlässlich. Berücksichtigen Sie dabei:

  • Den Reifezustand der Kartoffeln
  • Die Wettervorhersage für die nächsten Tage
  • Die verfügbaren Lagerkapazitäten

Eine gut geplante Ernte sichert die Qualität der Kartoffeln und erleichtert die anschließende Lagerung.

Erntemethoden für mehligkochende Kartoffeln: Vom Feld auf den Teller

Bei der Ernte mehligkochender Kartoffeln ist Fingerspitzengefühl gefragt. Wir möchten die Knollen möglichst unbeschadet aus der Erde holen, um ihre Qualität zu bewahren. Ob per Hand oder Maschine - jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile.

Manuelle Ernte: Altbewährt und schonend

Die Handernte ist zwar zeitaufwendig, aber besonders schonend für die Kartoffeln. Mit der Grabegabel lockern wir vorsichtig die Erde um die Stauden herum. Dann ziehen wir die Pflanzen samt Knollen heraus und sammeln die Kartoffeln ein. Dabei können wir gleich aussortieren und beschädigte Exemplare aussortieren. Für den Hobbygärtner oder kleine Flächen ist das die bevorzugte Methode.

Maschinelle Ernte: Effizient, aber mit Herausforderungen

Auf größeren Feldern kommen Kartoffelroder zum Einsatz. Die Maschinen graben die Knollen aus, sieben die Erde ab und befördern die Kartoffeln auf ein Förderband. Von dort gelangen sie in Sammelwagen oder Kisten. Das geht zwar schnell, birgt aber auch Risiken: Durch das Rütteln und die mechanische Belastung können die Kartoffeln Druckstellen oder Beschädigungen davontragen. Moderne Roder arbeiten zum Glück schon recht schonend.

Vorsicht bei der Ernte: So vermeiden wir Beschädigungen

Egal welche Methode - wichtig ist der behutsame Umgang mit den Knollen. Einige Tipps dazu:

  • Nicht bei zu feuchtem Boden ernten - die Kartoffeln nehmen sonst leicht Schaden
  • Fallhöhen minimieren, besonders bei maschineller Ernte
  • Kartoffeln nicht werfen oder rollen lassen
  • Erntekisten polstern, z.B. mit Stroh
  • Beschädigte Knollen sofort aussortieren

Mit etwas Umsicht bringen wir die Ernte unbeschadet ein. Das zahlt sich später bei Lagerung und Geschmack aus.

Nach der Ernte ist vor der Qualitätskontrolle

Direkt nach dem Ausgraben beginnt die erste Sichtung. Wir sortieren die Kartoffeln grob nach Größe und Qualität. Dabei aussortiert werden:

  • Grüne oder stark beschädigte Knollen
  • Von Drahtwürmern angefressene Exemplare
  • Kartoffeln mit Fäulnis oder anderen Krankheiten
  • Zu kleine Knollen (unter 35 mm Durchmesser)

Die aussortieren Kartoffeln müssen nicht weggeworfen werden - viele eignen sich noch für die Tierfütterung oder den Kompost. Die guten Knollen kommen in Kisten oder Säcke und sind bereit für die Nachbehandlung.

Nachbehandlung: So bereiten wir die Kartoffeln optimal vor

Nach der Ernte beginnt die wichtige Phase der Nachbehandlung. Hier legen wir den Grundstein für eine erfolgreiche Lagerung unserer mehligen Kartoffeln.

Trocknung: Dem Verderb vorbeugen

Frisch geerntete Kartoffeln sind oft noch feucht und mit Erde behaftet. Eine gründliche Trocknung ist daher der erste Schritt:

  • Kartoffeln locker ausbreiten, nicht aufschütten
  • Luftiger, schattiger Platz, idealerweise 15-20°C
  • 1-2 Tage trocknen lassen
  • Vorsichtig abbürsten, nicht waschen!

Durch die Trocknung verhindern wir, dass sich Fäulniserreger ausbreiten können. Außerdem bereiten wir die Knollen optimal auf die nächste Phase vor.

Wundheilung und Schalenfestigung: Zeit zum Atmen

Bei der Ernte entstehen unvermeidlich kleine Verletzungen an den Kartoffeln. Jetzt brauchen sie Zeit zur Regeneration:

  • 10-14 Tage bei 12-18°C und hoher Luftfeuchtigkeit (90-95%)
  • Gute Belüftung wichtig
  • Kartoffeln regelmäßig wenden

In dieser Phase bildet sich Wundkork, der die Knollen vor dem Eindringen von Krankheitserregern schützt. Gleichzeitig wird die Schale fester, was für die spätere Lagerung wichtig ist.

Vorbereitung für die Lagerung: Der letzte Schritt

Bevor es ins Winterquartier geht, steht nochmal eine gründliche Kontrolle an:

  • Erneutes Aussortieren beschädigter oder kranker Knollen
  • Größensortierung für verschiedene Verwendungszwecke
  • Entfernen von Erde und losen Schalenteilen
  • Vorbereitung der Lagerbehälter (Kisten, Säcke etc.)

Je sorgfältiger wir hier arbeiten, desto besser halten sich unsere Kartoffeln später im Lager. Ein bisschen Mühe zahlt sich also aus!

Optimale Lagerbedingungen für lange Haltbarkeit

Jetzt, wo unsere mehligen Kartoffeln geerntet und vorbereitet sind, geht es an die Lagerung. Mit den richtigen Bedingungen bleiben sie monatelang frisch und lecker.

Temperaturmanagement: Kühl, aber nicht zu kalt

Die ideale Lagertemperatur für mehlige Kartoffeln liegt zwischen 4 und 8°C. Warum?

  • Unter 4°C wird Stärke in Zucker umgewandelt - die Kartoffeln werden süßlich
  • Über 8°C beginnen sie zu keimen und verlieren an Qualität
  • Möglichst konstante Temperatur halten, Schwankungen vermeiden

Ein kühler Keller ist oft ideal. Wer keinen hat, kann auch eine Kühlbox oder einen umfunktionierten alten Kühlschrank nutzen.

Luftfeuchtigkeit: Feucht, aber nicht nass

Kartoffeln mögen es feucht, aber nicht zu feucht. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt bei 90-95%. So erreichen wir das:

  • Feuchte Tücher oder Wasserschalen in der Nähe aufstellen
  • Kartoffeln nicht in Plastik einwickeln - sie müssen atmen können
  • Regelmäßig kontrollieren und ggf. nachfeuchten

Bei zu trockener Luft schrumpfen die Knollen, bei zu hoher Feuchtigkeit droht Fäulnis. Ein Hygrometer hilft bei der Kontrolle.

Belüftung: Frische Luft muss sein

Gute Luftzirkulation ist wichtig für die Lagerung:

  • Kartoffeln in luftdurchlässigen Behältern lagern (Holzkisten, Jutesäcke)
  • Nicht zu dicht stapeln, Zwischenräume lassen
  • Regelmäßig lüften, aber Zugluft vermeiden

Die Belüftung verhindert Feuchtigkeitsansammlungen und Schimmelbildung. Außerdem können so die von den Kartoffeln abgegebenen Gase entweichen.

Lichtschutz: Dunkelheit bewahrt die Qualität

Licht ist der Feind der Kartoffel. Es fördert die Bildung von Solanin, das die Knollen grün und bitter macht. Daher:

  • Dunklen Lagerort wählen (Keller, Speisekammer)
  • Behälter abdecken oder lichtundurchlässig gestalten
  • Bei Kontrollen nur kurz Licht einschalten

Grüne Stellen an Kartoffeln sollten großzügig weggeschnitten werden, da sie gesundheitsschädlich sein können.

Mit diesen Lagerbedingungen halten unsere mehligen Kartoffeln locker bis zum nächsten Frühjahr. Regelmäßige Kontrollen sind dennoch wichtig - so können wir schnell reagieren, falls doch mal was nicht stimmt. Und das Beste: Wir haben den ganzen Winter über leckere, selbst geerntete Kartoffeln für Püree, Klöße und Co.!

Lagerräume und -systeme für mehligkochende Kartoffeln

Die richtige Lagerung von mehligkochenden Kartoffeln ist entscheidend für den Erhalt ihrer Qualität. Je nach Menge und verfügbarem Platz gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Kellerlagerhaltung

Für Hobbyköche und Kleingärtner ist der Keller oft die erste Wahl. Wichtig ist hier eine gute Belüftung und Dunkelheit. Ein bewährter Tipp: Legen Sie die Kartoffeln in Kisten mit Zeitungspapier aus. Das reguliert die Feuchtigkeit.

Professionelle Lagerhallen

Großbauern nutzen spezielle Lagerhallen mit Belüftungssystemen, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit konstant halten. Diese Systeme bilden ideale natürliche Bedingungen nach.

Kisten- und Großkistenlagerung

Eine praktische Methode für mittelgroße Mengen. Die Kartoffeln werden in Holz- oder Kunststoffkisten gelagert, was eine gute Luftzirkulation ermöglicht. Vorteilhaft ist die einfache Umstapelung bei Bedarf.

Loseschüttung

Hierbei werden die Kartoffeln aufgeschüttet. Diese Methode erfordert Vorsicht: Die untersten Knollen könnten unter dem Gewicht leiden. Eine gute Belüftung von unten ist unerlässlich.

Überwachung und Pflege während der Lagerung

Einmal eingelagert, sind regelmäßige Kontrollen wichtig:

Regelmäßige Kontrollen

Mindestens alle zwei Wochen sollten Sie nach dem Rechten sehen. Achten Sie auf Verfärbungen, Gerüche oder erste Anzeichen von Keimung. Ein nützlicher Hinweis: Nutzen Sie Ihre Nase! Ein muffiger Geruch deutet oft auf Probleme hin.

Entfernung kranker oder beschädigter Knollen

Entdecken Sie schadhafte Knollen, entfernen Sie diese sofort. Gehen Sie dabei vorsichtig vor, um die gesunden nicht zu beschädigen.

Keimhemmung und natürliche Methoden

Keimende Kartoffeln sind unerwünscht und ungesund. Natürliche Keimhemmer wie Lavendel oder Wacholder können helfen. Legen Sie einfach ein paar Zweige zwischen die Kartoffeln.

Anpassung der Lagerbedingungen

Je nach Außentemperatur und Jahreszeit müssen Sie möglicherweise nachsteuern. Im Winter kann zusätzliche Isolierung nötig sein, im Frühjahr eventuell mehr Belüftung.

Häufige Probleme und Lösungen

Selbst bei guter Pflege kann es zu Schwierigkeiten kommen. Hier die häufigsten Herausforderungen und wie Sie sie bewältigen:

Fäulnis und Krankheiten

Braunfäule oder Nassfäule sind problematisch. Vorbeugung ist wichtig: Nur gesunde, trockene Knollen einlagern. Bei ersten Anzeichen von Fäulnis sofort handeln und befallene Kartoffeln entfernen.

Vorzeitiges Keimen

Früh keimende Kartoffeln sind ärgerlich. Oft liegt's an zu hohen Temperaturen oder Lichteinfall. Dunkelheit und kühle Temperaturen um 4-6°C verlangsamen das Keimen.

Qualitätsverluste durch falsche Lagerung

Zu warm gelagerte Kartoffeln verlieren Stärke und damit ihre mehlige Konsistenz. Zu kalt, und sie werden süßlich. Optimale Bedingungen liegen bei konstanten 4-6°C.

Frostschäden

Gefrorene Kartoffeln werden ungenießbar. In kalten Wintern kann eine zusätzliche Isolierung des Lagerraums nötig sein. Alte Wolldecken oder Styroporplatten sind hilfreich.

Mit diesen Hinweisen halten Ihre mehligkochenden Kartoffeln lange - vorausgesetzt, Sie können den Verlockungen von Kartoffelpüree und Co. widerstehen!

Vorbereitung für den Verbrauch

Auslagerung und Temperaturanpassung

Bevor mehligkochende Kartoffeln zubereitet werden, sollten sie behutsam aus dem Lager geholt werden. Es ist ratsam, sie einige Stunden bei Raumtemperatur zu belassen, damit sie sich allmählich erwärmen können. Dies beugt Kondensation und möglichen Qualitätseinbußen vor.

Qualitätskontrolle vor der Verwendung

Vor der Zubereitung ist eine gründliche Sichtprüfung empfehlenswert. Kartoffeln mit grünen Stellen, Keimen oder Faulstellen sollten aussortiert werden. Ein sanfter Druck mit dem Daumen gibt Aufschluss über die Festigkeit der Knolle. Weiche Stellen können auf beginnenden Verderb hinweisen.

Hinweise zur Erhaltung der mehligen Textur bei der Zubereitung

Um die charakteristische mehlige Textur zu bewahren, sollte man die Kartoffeln nicht übermäßig lange kochen. Eine bewährte Methode ist, sie mit der Schale zu kochen und erst danach zu pellen. Beim Stampfen ist behutsames Vorgehen angebracht, wobei nicht zu viel Flüssigkeit zugegeben werden sollte, um die Stärkestruktur zu erhalten.

Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz

Minimierung von Lagerverlusten

Eine regelmäßige Kontrolle des Lagerbestands trägt dazu bei, Verluste zu minimieren. Kartoffeln mit kleinen Mängeln lassen sich oft noch verarbeiten, etwa zu Suppen oder Aufläufen. Eine durchdachte Planung der Einkaufs- und Verbrauchsmengen hilft ebenfalls, Abfälle zu reduzieren.

Energieeffizienz in der Lagerung

Zeitgemäße Lagersysteme nutzen energiesparende Belüftung und Kühlung. Der Einsatz von Erdkühlung oder die Einbindung erneuerbarer Energien kann den ökologischen Fußabdruck der Kartoffellagerung verringern. Auch die Isolierung des Lagerraums ist für die Energieeffizienz von Bedeutung.

Verwertung von nicht lagerfähigen Kartoffeln

Kartoffeln, die sich nicht für die Langzeitlagerung eignen, müssen nicht entsorgt werden. Sie können zu Stärke verarbeitet, als Tierfutter genutzt oder kompostiert werden. In einigen Regionen finden sie sogar Verwendung zur Energiegewinnung in Biogasanlagen.

Mehligkochende Kartoffeln: Vielseitig in Küche und Keller

Die erfolgreiche Ernte und Lagerung mehligkochender Kartoffeln erfordert Erfahrung und Sorgfalt. Vom optimalen Erntezeitpunkt über die schonende Handhabung bis zur geeigneten Lagerung – jeder Schritt beeinflusst die Qualität der Knollen.

Besonders relevant ist das Zusammenspiel von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftung im Lager. Diese Faktoren erfordern ständige Überwachung und Anpassung, um die mehlige Textur und den Geschmack der Kartoffeln zu bewahren. Parallel gewinnen Aspekte der Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz an Bedeutung.

Mit Blick in die Zukunft zeichnen sich interessante Entwicklungen ab: Fortschrittliche Lagersysteme könnten bald die Bedingungen automatisch optimieren und Landwirte bei der Qualitätskontrolle unterstützen. Auch die Rückbesinnung auf alte, robuste Sorten könnte die Lagerung vereinfachen und gleichzeitig die Vielfalt in der Küche erhöhen.

Die Kartoffel bleibt ein vielseitiges Lebensmittel, das uns noch lange begleiten wird. Mit fundierten Kenntnissen über Ernte und Lagerung können wir gewährleisten, dass mehligkochende Kartoffeln auch künftig ihre wichtige Rolle in der Küche einnehmen – als Basis für schmackhafte Pürees, Knödel und zahlreiche andere Gerichte, die wir zu schätzen wissen.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was zeichnet mehligkochende Kartoffeln aus und wie unterscheiden sie sich von festkochenden Sorten?
    Mehligkochende Kartoffeln charakterisieren sich durch ihren hohen Stärkegehalt von über 14%, der ihnen nach dem Kochen eine trockene, krümelige Textur verleiht. Beim Garprozess platzen die Stärkekörner auf, wodurch die typische mehlige Konsistenz entsteht. Im Gegensatz zu festkochenden Sorten zerfallen mehlige Kartoffeln leicht und behalten ihre Form nicht. Diese Eigenschaft macht sie ideal für Gerichte wie Kartoffelpüree, Knödel, Klöße oder Suppen, bei denen eine lockere Struktur erwünscht ist. Festkochende Kartoffeln hingegen haben einen niedrigeren Stärkegehalt und behalten auch nach dem Kochen ihre feste Struktur bei, weshalb sie sich besser für Bratkartoffeln oder Kartoffelsalat eignen. Die mehlige Textur entsteht durch die besondere Stärkeverteilung in den Knollen, die sich während des Kochvorgangs vollständig entfaltet.
  2. Welcher Stärkegehalt ist typisch für mehlige Kartoffeln und warum ist dieser wichtig?
    Mehligkochende Kartoffeln weisen typischerweise einen Stärkegehalt von über 14% auf, was das entscheidende Merkmal für ihre charakteristischen Eigenschaften darstellt. Dieser hohe Stärkeanteil ist verantwortlich für die mehlige, trockene Konsistenz nach dem Kochen. Während des Garprozesses nehmen die Stärkekörner Wasser auf und platzen auf, wodurch die typische krümelige Struktur entsteht. Je höher der Stärkegehalt, desto ausgeprägter ist diese Eigenschaft. Der Stärkegehalt beeinflusst auch die Lagerfähigkeit der Kartoffeln, da stärkereiche Knollen anfälliger für Beschädigungen sind. Zudem bestimmt er die Verwendungsmöglichkeiten in der Küche: Mehlige Kartoffeln absorbieren Flüssigkeiten besonders gut und eignen sich daher hervorragend für Pürees, wo eine cremige Konsistenz gewünscht ist. Bei zu niedrigem Stärkegehalt unter 14% bleiben die Kartoffeln auch nach dem Kochen zu fest und erreichen nicht die gewünschte mehlige Textur.
  3. Wie erkennt man den optimalen Erntezeitpunkt für mehligkochende Kartoffeln?
    Der optimale Erntezeitpunkt lässt sich an mehreren deutlichen Anzeichen erkennen. Zunächst beginnt das Kartoffelkraut zu vergilben und stirbt allmählich ab - ein natürliches Signal für die Knollenreife. Die Kartoffeln lösen sich dann leicht vom Stiel und die Schale lässt sich nicht mehr einfach abreiben, was auf eine feste Schalenbildung hinweist. Ein bewährter Test ist die Schalenprobe: Bei reifen Kartoffeln kann man die Schale nicht mehr mit dem Fingernagel abschaben. Zusätzlich spielt das Wetter eine entscheidende Rolle - trockenes Wetter ist ideal für die Ernte, da es das Risiko von Fäulnis reduziert und die Arbeit erleichtert. Bei nassem Wetter sollte die Ernte verschoben werden. Eine sorgfältige Planung unter Berücksichtigung von Reifezustand, Wettervorhersage und verfügbaren Lagerkapazitäten ist essentiell für eine erfolgreiche Ernte mit optimaler Kartoffelqualität.
  4. Was ist der Salzwasser-Test und wie funktioniert diese Methode zur Reifebestimmung?
    Der Salzwasser-Test ist eine einfache und bewährte Methode zur Bestimmung des Stärkegehalts und damit der Reife mehligkochender Kartoffeln. Für den Test wird eine Kartoffel in Salzwasser gelegt - die Salzkonzentration sollte etwa der Dichte entsprechen, die einem Stärkegehalt von 14% entspricht. Sinkt die Kartoffel zu Boden, besitzt sie einen ausreichend hohen Stärkegehalt für eine mehlige Konsistenz und ist erntereif. Schwimmt sie hingegen an der Oberfläche, ist der Stärkegehalt noch zu niedrig und die Kartoffel sollte länger reifen. Dieses Verfahren basiert auf dem Prinzip der spezifischen Dichte: Stärkereiche Kartoffeln sind schwerer als das Salzwasser und sinken ab. Der Test ist besonders praktisch, da er ohne spezielle Ausrüstung durchgeführt werden kann und ein sofortiges Ergebnis liefert. Professionelle Kartoffelerzeuger nutzen oft präzisere Messgeräte, aber der Salzwasser-Test bleibt eine zuverlässige Methode für Hobbygärtner.
  5. Warum ist die Wundheilungsphase nach der Ernte so wichtig für mehlige Kartoffeln?
    Die Wundheilungsphase ist ein kritischer Schritt nach der Ernte, der 10-14 Tage bei optimalen Bedingungen von 12-18°C und 90-95% Luftfeuchtigkeit dauert. Während der Ernte entstehen unvermeidlich kleine Verletzungen und Beschädigungen an den Kartoffeln, die Eintrittspforten für Krankheitserreger und Fäulnisbakterien darstellen. In der Wundheilungsphase bildet sich schützender Wundkork, der diese Verletzungen verschließt und die Knollen vor dem Eindringen schädlicher Mikroorganismen bewahrt. Gleichzeitig festigt sich die Schale, was für die spätere Lagerfähigkeit entscheidend ist. Eine gute Belüftung während dieser Phase ist wichtig, um Schimmelbildung zu verhindern. Mehligkochende Kartoffeln sind aufgrund ihres hohen Stärkegehalts besonders anfällig für Beschädigungen, weshalb die Wundheilung für sie noch wichtiger ist als für festkochende Sorten. Ohne diese Phase würden die Kartoffeln deutlich schneller verderben und ihre Qualität verlieren.
  6. Worin unterscheidet sich Kartoffelpüree aus mehligen Knollen von dem aus festkochenden Kartoffeln?
    Kartoffelpüree aus mehligen Knollen zeigt deutliche qualitative Unterschiede zu dem aus festkochenden Kartoffeln. Mehlige Kartoffeln produzieren aufgrund ihres hohen Stärkegehalts von über 14% ein cremigeres, fluffigeres Püree mit der charakteristischen luftigen Konsistenz. Die aufplatzenden Stärkekörner während des Kochprozesses ermöglichen es, weniger Flüssigkeit hinzuzufügen und trotzdem eine samtweiche Textur zu erreichen. Festkochende Kartoffeln hingegen benötigen deutlich mehr Milch oder Sahne, um überhaupt eine püreeähnliche Konsistenz zu erlangen, bleiben aber oft klumpig oder klebrig. Mehlige Sorten nehmen Butter und Gewürze besser auf, was den Geschmack intensiviert. Das Endergebnis mit mehligen Kartoffeln ist ein traditionelles, luftiges Püree, während festkochende Sorten eher zu einer kompakteren, weniger geschmeidigen Masse werden. Professionelle Köche verwenden daher ausschließlich mehligkochende Sorten für hochwertiges Kartoffelpüree, um die gewünschte Textur und den optimalen Geschmack zu erreichen.
  7. Welche Kartoffelsorten gelten als besonders mehlig und eignen sich für Knödel und Klöße?
    Für Knödel und Klöße eignen sich besonders bewährte mehligkochende Sorten mit hohem Stärkegehalt. Adretta gilt als Klassiker unter den mehligen Kartoffeln und überzeugt durch ihre ausgeprägte krümelige Textur. Agria ist eine weitere beliebte Sorte, die sich hervorragend für Knödel verarbeiten lässt. Bintje und Melody runden das Sortiment ab und bieten ebenfalls die gewünschten mehligen Eigenschaften. Diese Sorten zeichnen sich durch ihren Stärkegehalt von über 14% aus, wodurch sie beim Kochen die charakteristische trockene, krümelige Konsistenz entwickeln. Spezialisierte Gartenfachgeschäfte wie samen.de bieten oft verschiedene mehligkochende Sorten als Saatgut an, sodass Hobbygärtner ihre eigenen qualitativ hochwertigen Knödelkartoffeln anbauen können. Wichtig ist, dass die Sorten nicht nur mehlig sind, sondern auch einen guten Geschmack und eine gleichmäßige Textur aufweisen. Regionale Sorten können ebenfalls interessante Alternativen bieten und sind oft an die lokalen Bodenverhältnisse angepasst.
  8. Welche Temperaturbereiche sind bei der Lagerung mehligkochender Kartoffeln unbedingt zu beachten?
    Die optimale Lagertemperatur für mehligkochende Kartoffeln liegt zwischen 4 und 8°C und muss konstant gehalten werden. Dieser Temperaturbereich ist kritisch für die Qualitätserhaltung: Unter 4°C setzt ein unerwünschter biochemischer Prozess ein, bei dem Stärke in Zucker umgewandelt wird, wodurch die Kartoffeln süßlich schmecken und ihre charakteristische mehlige Textur verlieren. Oberhalb von 8°C beginnen die Knollen zu keimen, verlieren an Qualität und werden ungenießbar. Temperaturschwankungen sollten unbedingt vermieden werden, da sie die Knollen stressen und zu vorzeitigem Verderb führen können. Ein kühler, aber frostfreier Keller ist oft ideal. Bei zu warmer Lagerung über 10°C kann der Stärkegehalt abnehmen, wodurch die mehligen Eigenschaften verloren gehen. Besonders in den Wintermonaten ist auf ausreichende Isolierung zu achten, um Frostschäden zu vermeiden. Die Temperaturüberwachung sollte regelmäßig erfolgen, idealerweise mit einem zuverlässigen Thermometer.
  9. Wo kann man hochwertige mehligkochende Kartoffeln für den Hausgebrauch kaufen?
    Hochwertige mehligkochende Kartoffeln sind über verschiedene Bezugsquellen erhältlich. Lokale Wochenmärkte bieten oft frische Kartoffeln direkt vom Erzeuger, wo man die Qualität direkt beurteilen und sich über Sorte und Anbau informieren kann. Hofläden und regionale Landwirtschaftsbetriebe führen meist saisonale Sorten mit bekannter Herkunft. Etablierte Online-Gartenshops haben sich als zuverlässige Quelle etabliert, da sie oft detaillierte Sortenbeschreibungen und Qualitätsgarantien bieten. Auch gut sortierte Supermärkte und Fachgeschäfte führen mehlige Sorten, wobei auf entsprechende Kennzeichnung zu achten ist. Für Selbstversorger bieten spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de hochwertiges Saatgut mehligkochender Sorten, sodass man die eigenen Wunschkartoffeln anbauen kann. Wichtig ist beim Kauf die Sortenbezeichnung zu beachten und auf Frische sowie unbeschädigte Schale zu achten. Regionale Genossenschaften oder Kartoffelbauern bieten oft Direktvermarktung mit optimaler Qualität.
  10. Welche Lagerbehälter und Ausrüstung benötigt man für die optimale Kartoffellagerung?
    Für die optimale Lagerung mehligkochender Kartoffeln sind spezielle Behälter und Ausrüstung erforderlich. Holzkisten sind ideal, da sie eine gute Luftzirkulation ermöglichen und gleichzeitig Stabilität bieten. Alternativ eignen sich Jutesäcke oder luftdurchlässige Kunststoffkisten. Wichtig ist, dass die Behälter nicht luftdicht verschlossen sind, da Kartoffeln atmen müssen. Ein Hygrometer zur Überwachung der Luftfeuchtigkeit (optimal 90-95%) ist unerlässlich. Zusätzlich sollte ein präzises Thermometer die Temperatur zwischen 4-8°C kontrollieren. Für die Luftzirkulation können kleine Ventilatoren hilfreich sein, die eine gleichmäßige Belüftung gewährleisten. Zeitungspapier oder Stroh als Polsterung in den Kisten verhindert Druckstellen und reguliert die Feuchtigkeit. Professionelle Gartenfachhändler wie samen.de führen oft spezielles Lagerzubehör für Hobbygärtner. Eine dunkle Abdeckung oder lichtundurchlässige Behälter schützen vor Lichteinfall. Bei größeren Mengen sind stapelbare Kistensysteme praktisch, die eine gute Organisation ermöglichen.
  11. Warum führt Lichteinfall zur Bildung von Solanin und wie wirkt sich das auf die Kartoffelqualität aus?
    Lichteinfall aktiviert in Kartoffeln die Produktion von Solanin, einem natürlichen Giftstoff der Pflanze als Schutzreaktion. Dieser Prozess ist evolutionär bedingt, da Licht der Kartoffel signalisiert, dass sie sich an der Erdoberfläche befindet und Schutz vor Fressfeinden benötigt. Solanin konzentriert sich hauptsächlich in der Schale und direkt darunter liegenden Schichten, erkennbar an der charakteristischen grünen Verfärbung. Diese Grünfärbung ist das sichtbare Zeichen für erhöhte Solaninkonzentrationen. Der Giftstoff beeinträchtigt nicht nur die Qualität durch bitteren Geschmack, sondern kann bei größeren Mengen auch gesundheitsschädlich sein. Solanin ist hitzebeständig und lässt sich auch durch Kochen nicht eliminieren. Deshalb müssen grüne Stellen großzügig weggeschnitten werden. Die Lagerung in absoluter Dunkelheit ist daher essentiell für mehligkochende Kartoffeln. Selbst kurze Lichtphasen während der Kontrollen sollten minimiert werden, um die Solaninbildung zu verhindern und die Kartoffelqualität zu erhalten.
  12. Welche biochemischen Prozesse laufen ab, wenn Kartoffeln zu kalt gelagert werden?
    Bei Temperaturen unter 4°C setzen in Kartoffeln unerwünschte biochemische Prozesse ein, die ihre Qualität erheblich beeinträchtigen. Der wichtigste Vorgang ist die Umwandlung von Stärke in Zucker, wodurch die Kartoffeln einen süßlichen Geschmack entwickeln und ihre charakteristische mehlige Textur verlieren. Dieser Prozess erfolgt als Kälteschutzreaktion der Pflanze: Der erhöhte Zuckergehalt senkt den Gefrierpunkt der Zellflüssigkeit. Gleichzeitig verändern sich die Stärkekörner strukturell, wodurch sie beim Kochen nicht mehr richtig aufplatzen können - das typische mehlige Kochverhalten geht verloren. Bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt werden die Zellwände geschädigt, wodurch die Kartoffeln weich und matschig werden. Diese Kälteschäden sind irreversibel und können auch durch spätere Erwärmung nicht rückgängig gemacht werden. Zusätzlich können sich die Enzyme anders verhalten, was zu Verfärbungen und geschmacklichen Veränderungen führt. Deshalb ist die Einhaltung der optimalen Lagertemperatur zwischen 4-8°C für mehligkochende Kartoffeln besonders wichtig.
  13. Wie entstehen die charakteristischen aufplatzenden Stärkekörner bei mehligen Kartoffeln?
    Die aufplatzenden Stärkekörner sind das Charakteristikum mehligkochender Kartoffeln und entstehen durch spezifische strukturelle Eigenschaften. Mehlige Kartoffeln enthalten besonders große und lockere Stärkekörner mit einer hohen Konzentration von über 14% Stärke. Diese Körner sind in einer weniger dichten Zellstruktur eingebettet als bei festkochenden Sorten. Beim Kochvorgang dringt heißes Wasser in die Stärkekörner ein, wodurch diese stark aufquellen. Da die Körner bei mehligen Sorten größer sind und mehr Amylose enthalten, nehmen sie besonders viel Wasser auf. Der entstehende Druck führt dazu, dass die Körnerwände platzen und die gelartige Stärkemasse austritt. Dieser Vorgang zerstört die ursprüngliche Zellstruktur und erzeugt die charakteristische krümelige, trockene Textur. Die aufgeplatzten Stärkekörner können keine zusammenhängende Struktur mehr bilden, weshalb mehlige Kartoffeln leicht zerfallen. Dieser Prozess ist temperaturabhängig und erklärt, warum mehlige Kartoffeln beim Kochen ihre Form verlieren und sich ideal für Pürees eignen.
  14. Welche natürlichen Methoden zur Keimhemmung haben sich in der Praxis bewährt?
    Verschiedene natürliche Methoden haben sich zur Keimhemmung bei mehligkochenden Kartoffeln bewährt. Lavendel ist ein traditionelles Mittel: Die ätherischen Öle hemmen die Keimung und verleihen gleichzeitig einen angenehmen Duft. Wacholderzweige werden ebenfalls zwischen die Kartoffeln gelegt und wirken durch ihre natürlichen Inhaltsstoffe keimhemmend. Äpfel sondern Ethylengas ab, das bei kontrollierten Mengen das Keimen verzögern kann - allerdings ist hier Vorsicht geboten, da zu viel Ethylen auch schädlich wirken kann. Die wichtigste natürliche Methode ist jedoch die optimale Lagertemperatur zwischen 4-8°C, die den Stoffwechsel der Kartoffeln verlangsamt. Konstante Dunkelheit verhindert zusätzlich die Aktivierung der Triebkraft. Eine gute Belüftung sorgt dafür, dass sich keine keimfördernde Feuchtigkeit anstaut. Spezialisierte Gartenfachhändler können weitere natürliche Keimhemmer empfehlen, die für den ökologischen Anbau zugelassen sind. Wichtig ist, dass diese Methoden kombiniert angewendet werden, da einzelne Maßnahmen oft nicht ausreichen.
  15. Wie bereitet man mehligkochende Kartoffeln optimal für Kartoffelpuffer und Ofenkartoffeln zu?
    Für optimale Kartoffelpuffer sollten mehligkochende Kartoffeln roh verarbeitet werden, um ihre stärkereiche Struktur zu nutzen. Nach dem Schälen werden sie fein gerieben und der entstehende Saft nicht komplett ausgedrückt, da die Stärke als natürliches Bindemittel wirkt. Die Masse sollte schnell weiterverarbeitet werden, um Verfärbungen zu vermeiden. Ein Spritzer Zitronensaft kann helfen. Für Ofenkartoffeln eignen sich mehlige Sorten hervorragend, da sie eine fluffige Innenseite entwickeln. Die gewaschenen Kartoffeln werden mit der Schale bei 200°C gebacken, nachdem sie eingestochen wurden, um Platzen zu verhindern. Die hohe Hitze lässt die Stärkekörner aufplatzen und erzeugt die gewünschte lockere Textur. Nach etwa 45-60 Minuten sind sie gar - erkennbar daran, dass sich die Schale leicht eindrücken lässt. Ein Kreuzschnitt in die gebackene Kartoffel und das Aufdrücken der Enden lässt das mehlige Innere aufquellen. Butter und Gewürze werden besonders gut von der mehligen Struktur aufgenommen.
  16. Welche Schritte sind bei der Nachbehandlung frisch geernteter mehligkochender Kartoffeln wichtig?
    Die Nachbehandlung frisch geernteter mehligkochender Kartoffeln erfolgt in mehreren wichtigen Schritten. Zunächst werden die Kartoffeln locker ausgebreitet und 1-2 Tage an einem luftigen, schattigen Platz bei 15-20°C getrocknet. Dabei dürfen sie nicht gestapelt werden, um Druckstellen zu vermeiden. Überschüssige Erde wird vorsichtig abgebürstet - niemals gewaschen, da Feuchtigkeit Fäulnis fördern kann. Anschließend folgt die kritische Wundheilungsphase von 10-14 Tagen bei 12-18°C und hoher Luftfeuchtigkeit von 90-95%. In dieser Zeit bildet sich schützender Wundkork über Verletzungen, und die Schale festigt sich. Gute Belüftung ist essentiell, die Kartoffeln sollten regelmäßig gewendet werden. Nach der Wundheilung erfolgt eine gründliche Qualitätskontrolle mit erneutem Aussortieren beschädigter oder kranker Knollen. Die Größensortierung erleichtert die spätere Verwendung. Abschließend werden Erde und lose Schalenteile entfernt, bevor die Kartoffeln in die vorbereiteten Lagerbehälter kommen. Jeder Schritt ist wichtig für die spätere Lagerfähigkeit.
  17. Stimmt es, dass mehlige Kartoffeln grundsätzlich schlechter lagerfähig sind als festkochende?
    Diese Aussage ist teilweise richtig, aber differenziert zu betrachten. Mehligkochende Kartoffeln sind tatsächlich anfälliger für Beschädigungen und Fäulnis als festkochende Sorten, was auf ihren hohen Stärkegehalt und die weniger dichte Zellstruktur zurückzuführen ist. Ihre weichere Konsistenz macht sie empfindlicher gegenüber Druckstellen und mechanischen Belastungen während Transport und Lagerung. Zudem bieten kleine Verletzungen ideale Eintrittspforten für Krankheitserreger. Jedoch können mehlige Kartoffeln bei optimalen Lagerbedingungen durchaus monatelang haltbar bleiben. Entscheidend sind die richtige Temperatur zwischen 4-8°C, angemessene Luftfeuchtigkeit von 90-95%, absolute Dunkelheit und gute Belüftung. Die sorgfältige Nachbehandlung mit Wundheilung ist bei mehligen Sorten noch wichtiger. Moderne Lagertechniken haben die Haltbarkeit deutlich verbessert. Während festkochende Sorten robuster sind, kompensiert die richtige Lagerung die natürliche Empfindlichkeit mehligkochender Kartoffeln. Die Qualität bei sachgerechter Lagerung unterscheidet sich kaum von festkochenden Sorten.
  18. Gibt es regionale Unterschiede beim optimalen Erntezeitpunkt mehligkochender Kartoffeln in Deutschland?
    Ja, es gibt deutliche regionale Unterschiede beim optimalen Erntezeitpunkt mehligkochender Kartoffeln in Deutschland. In südlichen Regionen wie Bayern und Baden-Württemberg beginnt die Ernte oft bereits im August, da die Vegetationsperiode früher startet und die Temperaturen höher sind. Norddeutsche Gebiete wie Schleswig-Holstein oder Niedersachsen ernten meist erst im September bis Oktober, da hier kühlere Temperaturen und spätere Frühjahrspflanzungen die Reifezeit verlängern. Höhenlagen in Mittelgebirgen haben nochmals andere Zeiträume, oft bis in den Oktober hinein. Die regionalen Bodenverhältnisse spielen ebenfalls eine Rolle: Sandige Böden erwärmen sich schneller als schwere Lehmböden, was die Reife beschleunigt. Auch die Niederschlagsverteilung beeinflusst den Erntetermin - in regenreichen Gebieten kann sich die Ernte verzögern. Lokale Kartoffelbauern kennen die optimalen Termine für ihre Region am besten. Klimawandel-bedingte Verschiebungen erfordern eine jährliche Anpassung der Erntepläne. Die regionalen landwirtschaftlichen Beratungen geben spezifische Empfehlungen für die jeweiligen Anbaugebiete.
  19. Wie unterscheidet sich die Verwendung von Erdäpfeln und Knollen in verschiedenen Rezepten?
    Die Begriffe Erdäpfel und Knollen bezeichnen dasselbe - die Kartoffel -, unterscheiden sich jedoch regional in der Verwendung und teilweise in kulinarischen Traditionen. 'Erdäpfel' ist vorrangig in Bayern, Österreich und Teilen Ostdeutschlands gebräuchlich und wird oft für traditionelle, bodenständige Gerichte verwendet. 'Knollen' ist ein neutralerer, botanischer Begriff, der häufig bei modernen oder gehobenen Rezepten verwendet wird. In traditionellen Erdäpfel-Rezepten wie bayerischen Knödeln oder Schupfnudeln stehen oft rustikale Zubereitungsarten im Vordergrund, die die mehlige Textur betonen. Moderne Knollen-Rezepte experimentieren hingegen mit verschiedenen Texturen und Zubereitungsformen. Bei mehligkochenden Kartoffeln ist die Zubereitungsart wichtiger als die Bezeichnung: Ob als Erdäpfelpüree oder Kartoffelpüree - die mehlige Konsistenz bestimmt das Ergebnis. Regionale Kochtraditionen verwenden oft spezielle Sorten und Techniken, die über Generationen weitergegeben wurden. Die Wahl der Bezeichnung hat also mehr kulturellen als praktischen Hintergrund, die Kocheigenschaften bleiben identisch.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen krümeligen und trockenen Kartoffeleigenschaften?
    Krümelige und trockene Eigenschaften bei mehligkochenden Kartoffeln sind eng verwandt, beschreiben aber unterschiedliche Aspekte der Textur. Krümelig bezieht sich auf die strukturelle Eigenschaft, bei der die Kartoffel beim Zerteilen oder Kauen in kleine, lockere Partikel zerfällt. Dies entsteht durch das Aufplatzen der Stärkekörner beim Kochen, wodurch die ursprüngliche Zellstruktur zerstört wird. Die krümelige Textur ist ideal für Knödel oder Pürees, da sie sich gut verformen und binden lässt. Trocken hingegen beschreibt die Feuchtigkeitseigenschaft der gekochten Kartoffel - sie enthält wenig freies Wasser und wirkt nicht wässrig oder matschig. Diese Trockenheit entsteht durch den hohen Stärkegehalt, der Wasser bindet, ohne eine schlammige Konsistenz zu erzeugen. Beide Eigenschaften treten bei mehligkochenden Kartoffeln gemeinsam auf: Die aufgeplatzten Stärkekörner erzeugen sowohl die krümelige Struktur als auch die trockene Konsistenz. Zusammen ermöglichen diese Eigenschaften die vielseitige Verwendung mehligkochender Kartoffeln in der Küche, von luftigen Pürees bis zu stabilen Knödeln.
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