Eisendünger im Vergleich: Wirkung und Auswahl

Eisenmangel bei Pflanzen erkennen und beheben

Eisenmangel kann die Gesundheit und das Wachstum von Pflanzen erheblich beeinträchtigen. Als Agrarbiologe möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie die Symptome erkennen und Ihre grünen Schützlinge optimal mit diesem essentiellen Nährstoff versorgen können.

Das Wichtigste zum Eisenmangel auf einen Blick

  • Hauptsymptom: Chlorose (Gelbfärbung der Blätter)
  • Ursachen: Hoher pH-Wert, Staunässe, Nährstoffungleichgewicht
  • Behandlung: Eisendünger, pH-Wert-Regulierung, Bodenverbesserung
  • Vorbeugung: Regelmäßige Bodenanalysen, angepasste Bewässerung

Die Bedeutung von Eisen für Pflanzen

Eisen spielt eine entscheidende Rolle im Stoffwechsel von Pflanzen. Es ist unerlässlich für die Bildung von Chlorophyll, dem grünen Blattfarbstoff, der die Photosynthese ermöglicht. Ohne ausreichend Eisen können Pflanzen nicht genug Chlorophyll produzieren, was zu verminderter Energiegewinnung und gehemmtem Wachstum führt.

Darüber hinaus ist Eisen an zahlreichen enzymatischen Prozessen beteiligt, die für Atmung und Stoffwechsel der Pflanze von großer Bedeutung sind. Es unterstützt auch die Aufnahme anderer Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor. Ein Mangel an Eisen kann daher die Gesamtgesundheit der Pflanze empfindlich stören.

Symptome von Eisenmangel erkennen

Das Hauptsymptom eines Eisenmangels ist die sogenannte Chlorose. Hierbei verfärben sich die Blätter der Pflanze gelb, während die Blattadern zunächst grün bleiben. Dies erzeugt ein charakteristisches netzartiges Muster auf den Blättern, das für den erfahrenen Gärtner leicht zu erkennen ist.

Interessanterweise beginnt die Chlorose typischerweise an den jüngsten Blättern. Dies liegt daran, dass Eisen in der Pflanze nicht mobil ist und nicht von älteren zu jüngeren Blättern transportiert werden kann. Bei fortgeschrittenem Mangel können die Blätter sogar komplett weiß werden und schließlich absterben.

Weitere Anzeichen für Eisenmangel sind:

  • Verkümmerte Triebspitzen
  • Vermindertes Wachstum
  • Kleinere Blätter
  • Reduzierte Blüten- und Fruchtbildung

Es ist wichtig zu beachten, dass ähnliche Symptome auch durch andere Nährstoffmängel oder Krankheiten verursacht werden können. Eine präzise Diagnose, idealerweise durch eine Bodenanalyse, ist daher ratsam, um eine effektive Behandlung einleiten zu können.

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Ursachen für Eisenmangel

In meiner langjährigen Erfahrung als Agrarbiologe habe ich festgestellt, dass Eisenmangel häufig nicht aufgrund eines tatsächlichen Eisenmangels im Boden auftritt, sondern weil die Pflanze das vorhandene Eisen nicht aufnehmen kann. Die häufigsten Ursachen sind:

Zu hoher pH-Wert im Boden

In alkalischen Böden mit einem pH-Wert über 7,0 wird Eisen für Pflanzen schwer verfügbar. Es bildet unlösliche Verbindungen, die von den Wurzeln nicht aufgenommen werden können. Besonders kalkhaltige Böden neigen zu diesem Problem, was in vielen Regionen Deutschlands durchaus relevant ist.

Staunässe und schlechte Bodendurchlüftung

In verdichteten oder zu nassen Böden herrscht Sauerstoffmangel. Dies behindert die Wurzelatmung und damit die aktive Aufnahme von Eisen durch die Pflanze. Zudem können sich unter diesen Bedingungen Stoffe bilden, die die Eisenaufnahme zusätzlich erschweren. Ein Problem, das ich leider immer häufiger in übermäßig bewässerten Gärten beobachte.

Nährstoffungleichgewichte

Ein Überangebot an anderen Nährstoffen, insbesondere Phosphor, Mangan oder Zink, kann die Eisenaufnahme behindern. Auch ein Mangel an Kalium kann indirekt zu Eisenmangel führen, da Kalium für den Transport von Eisen in der Pflanze wichtig ist. Dies zeigt, wie komplex das Zusammenspiel der Nährstoffe im Boden sein kann.

Extreme Temperaturen

Sowohl zu kalte als auch zu warme Bodentemperaturen können die Eisenaufnahme beeinträchtigen. Dies erklärt, warum Eisenmangel oft im Frühjahr oder bei Topfpflanzen, die starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, auftritt. Ein Phänomen, das im Zuge des Klimawandels möglicherweise noch an Bedeutung gewinnen wird.

Um Eisenmangel effektiv zu bekämpfen, ist es entscheidend, die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren und zu beheben. Oft ist eine Kombination verschiedener Maßnahmen nötig, um das Problem langfristig zu lösen. In meiner Praxis hat sich gezeigt, dass eine ganzheitliche Betrachtung des Bodenökosystems der Schlüssel zu gesunden, vitalen Pflanzen ist.

Vergleich der verschiedenen Eisendünger: Welcher hat die Nase vorn?

Die Wahl des richtigen Eisendüngers für Ihre Pflanzen ist keine Kleinigkeit. Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle, und es gibt einige interessante Optionen auf dem Markt. Lassen Sie uns einen Blick auf die gängigsten Arten von Eisendüngern werfen und ihre Stärken und Schwächen unter die Lupe nehmen.

Wie effektiv sind die unterschiedlichen Eisendünger?

Die Wirksamkeit eines Eisendüngers hängt von seiner chemischen Zusammensetzung und den Bodenbedingungen ab. Hier ein kurzer Überblick:

  • Eisen-II-Sulfat: Schnell verfügbar, aber bei alkalischen Böden nicht gerade ein Überflieger.
  • Eisen-III-Chlorid: Ähnelt seinem Sulfat-Cousin, hat aber einen leicht säuernden Effekt auf den Boden.
  • Eisenchelate (EDTA, DTPA, EDDHA): Die Hochleistungssportler unter den Eisendüngern. Sie liefern das Eisen in einer Form, die Pflanzen regelrecht aufsaugen.

In meiner Erfahrung sind Eisenchelate oft die beste Wahl, wenn es darum geht, einen Eisenmangel schnell und effektiv zu beheben. Besonders bei alkalischen Böden zeigen sie, was in ihnen steckt.

Langzeitwirkung: Wer hat den längsten Atem?

Die Dauer der Wirkung variiert je nach Eisendüngertyp:

  • Anorganische Eisendünger: Eher Sprinter als Marathonläufer. Sie werden im Boden schnell gebunden und ihre Wirkung verpufft.
  • Eisenchelate: Die Ausdauersportler unter den Eisendüngern. Sie halten sich länger im Boden und werden nicht so schnell ausgewaschen.
  • Natürliche organische Eisenquellen: Die Schildkröten im Rennen - langsam, aber stetig in der Eisenfreisetzung.

Für eine dauerhafte Versorgung rate ich oft zu einer Kombination aus schnell wirksamen Chelaten und langfristig wirkenden organischen Quellen. So schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe.

Wie gut vertragen die Pflanzen die verschiedenen Dünger?

Die Verträglichkeit der Eisendünger für Pflanzen ist nicht zu unterschätzen:

  • Anorganische Eisensalze: Können bei falscher Dosierung zu Verbrennungen führen. Vorsicht ist hier die Mutter der Porzellankiste.
  • Eisenchelate: In der Regel gut verträglich, auch wenn man mal etwas großzügiger dosiert.
  • Organische Eisenquellen: Die sanften Riesen - sehr pflanzenfreundlich, aber etwas träge in der Wirkung.

Bei Blattdüngern ist besondere Vorsicht geboten. Zu viel des Guten kann hier schnell zu Blattschäden führen. Weniger ist manchmal mehr.

Wie umweltfreundlich sind die Eisendünger?

Als Agrarbiologe liegt mir der Umweltaspekt besonders am Herzen:

  • Anorganische Eisensalze: Können bei übermäßiger Anwendung ins Grundwasser sickern. Nicht gerade ein Umweltpreis-Kandidat.
  • Eisenchelate: Einige Formen sind biologisch schwer abbaubar. In Gewässern können sie zum Problem werden.
  • Organische Eisenquellen: Die Umweltfreunde unter den Eisendüngern, da sie natürlichen Ursprungs sind.

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, sind organische Eisenquellen oder biologisch abbaubare Chelatformen oft die bessere Wahl für unsere Umwelt.

Preis-Leistungs-Verhältnis: Wer bietet am meisten fürs Geld?

Beim Vergleich der Kosten sollten wir nicht nur auf den Preis schauen, sondern auch auf Wirksamkeit und Anwendungshäufigkeit:

  • Anorganische Eisensalze: Der Discounter unter den Eisendüngern - günstig, aber Sie müssen öfter ran.
  • Eisenchelate: Teurer in der Anschaffung, aber effektiver und länger wirksam. Qualität hat eben ihren Preis.
  • Organische Eisenquellen: Liegen preislich in der Mitte, bieten aber eine nachhaltige Wirkung.

Auf lange Sicht können die teureren Chelate durchaus wirtschaftlicher sein. Sie müssen seltener angewendet werden und wirken effektiver. Manchmal lohnt es sich, etwas tiefer in die Tasche zu greifen.

Wie bringen wir das Eisen an die Pflanze?

Die richtige Anwendungsmethode ist der Schlüssel zum Erfolg. Hier die gängigsten Methoden im Überblick:

Bodendüngung: Das Eisen in den Boden bringen

Bei der Bodendüngung wird der Eisendünger direkt in den Boden eingearbeitet:

  • Ideal für großflächige Anwendungen im Garten oder auf Rasenflächen.
  • Besonders effektiv mit Eisenchelaten oder langsam freisetzenden organischen Eisenquellen.
  • Verteilen Sie den Dünger gleichmäßig im Wurzelbereich und arbeiten Sie ihn leicht ein.

Nicht vergessen: Nach der Anwendung gründlich gießen, damit der Dünger in die Wurzelzone gelangt. Die Pflanzen werden es Ihnen danken.

Blattdüngung: Eisen direkt aufs Blatt

Bei der Blattdüngung sprühen wir eine Eisenlösung direkt auf die Blätter:

  • Schnelle Wirkung, da das Eisen direkt über die Blätter aufgenommen wird. Ein Turbo für Ihre Pflanzen.
  • Besonders geeignet für akute Eisenmangelerscheinungen. Erste Hilfe sozusagen.
  • Vorsicht bei der Dosierung, um Blattverbrennungen zu vermeiden. Weniger ist hier oft mehr.

Ein Tipp aus der Praxis: Führen Sie die Blattdüngung am frühen Morgen oder am Abend durch. So minimieren Sie Verdunstungsverluste und die Aufnahme ist optimal.

Hydrokultur und Fertigation: High-Tech für Pflanzen

In Hydrokultur-Systemen oder bei der Fertigation mischen wir den Eisendünger ins Bewässerungswasser:

  • Ermöglicht eine präzise Dosierung und gleichmäßige Verteilung. Fast schon Eisendüngung mit Schweizer Uhrwerk.
  • Besonders geeignet für Gewächshäuser und intensive Kulturen.
  • Erfordert spezielle, wasserlösliche Eisendünger, oft in Form von Chelaten.

Diese Methode ist zwar technisch anspruchsvoller, bietet aber eine sehr effiziente Eisenversorgung. Besonders in professionellen Anbausystemen hat sie sich bewährt.

Die Wahl des richtigen Eisendüngers und der passenden Anwendungsmethode ist keine Raketenwissenschaft, aber es gibt einiges zu beachten. Bodentyp, Pflanzenart, Schwere des Eisenmangels und persönliche Vorlieben spielen alle eine Rolle. Mit dem richtigen Wissen und etwas Experimentierfreude finden Sie sicher die optimale Lösung für Ihre grünen Schützlinge. Und wenn Sie Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Den richtigen Eisendünger finden: Was es zu beachten gilt

Die Wahl des passenden Eisendüngers für Ihre Pflanzen ist keine Raketenwissenschaft, aber es gibt einige wichtige Aspekte zu berücksichtigen. Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick auf die entscheidenden Faktoren werfen, damit Sie die bestmögliche Entscheidung für Ihren grünen Bereich treffen können.

Der Boden-pH-Wert: Ein entscheidender Faktor

Der pH-Wert des Bodens spielt eine Schlüsselrolle bei der Eisenverfügbarkeit für Pflanzen. In alkalischen Böden wird Eisen oft regelrecht gefesselt und ist für die Pflanzen schwer zugänglich. Hier ein paar Gedankenanstöße:

  • Investieren Sie in ein Boden-pH-Testkit - es lohnt sich!
  • Bei alkalischen Böden sind chelatierte Eisendünger wie EDDHA oft das Mittel der Wahl. Sie bleiben auch bei höheren pH-Werten stabil.
  • Für saure bis neutrale Böden können Sie getrost zu Eisen-II-Sulfat oder EDTA-Chelaten greifen.
  • Manchmal kann es sinnvoll sein, den pH-Wert durch Schwefel oder Rhododendronerde zu senken. Aber Vorsicht: Nicht übertreiben!

Pflanzenspezifische Bedürfnisse: Jeder Schützling ist anders

Es mag Sie überraschen, aber verschiedene Pflanzenarten haben ganz unterschiedliche Eisenbedürfnisse. Beobachten Sie Ihre grünen Freunde genau und informieren Sie sich über ihre speziellen Ansprüche:

  • Rosen und Rhododendren sind oft regelrechte Eisen-Junkies und brauchen regelmäßige Gaben.
  • Obstbäume, besonders Zitrusfrüchte, reagieren oft empfindlich auf Eisenmangel. Hier kann eine Blattdüngung wahre Wunder bewirken.
  • Ihr Rasen ist in der Regel nicht so eisenhungrig, kann aber bei starker Beanspruchung von einer Extraportion profitieren.

Timing ist alles: Jahreszeit und Wachstumsphase beachten

Der richtige Zeitpunkt für die Eisendüngung kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden:

  • Im Frühjahr, wenn alles zu neuem Leben erwacht, ist der Eisenhunger der Pflanzen besonders groß.
  • Finger weg von Eisendüngungen bei extremer Hitze oder Trockenheit - die Pflanzen können das Eisen dann kaum aufnehmen.
  • Bei Blattdüngungen gilt: Wählen Sie milde Temperaturen und einen bewölkten Himmel. So vermeiden Sie unschöne Verbrennungen.

Vorsicht ist besser als Nachsicht: Tipps für die sichere Eisendüngung

Die korrekte Anwendung von Eisendüngern ist der Schlüssel zum Erfolg und zur Sicherheit Ihrer Pflanzen. Hier ein paar Punkte, die Sie im Hinterkopf behalten sollten:

Die Dosis macht's: Richtig dosieren will gelernt sein

Bei der Eisendüngung ist Präzision gefragt:

  • Lesen Sie die Herstellerangaben auf der Verpackung - und halten Sie sich daran!
  • Berechnen Sie die benötigte Menge sorgfältig. Mehr ist hier definitiv nicht besser.
  • Bei Blattdüngungen empfehle ich einen Messbecher für die genaue Dosierung.
  • Denken Sie daran: Zu viel des Guten kann genauso schädlich sein wie zu wenig.

Vorsicht, Überdosis! So vermeiden Sie zu viel des Guten

Eine Überdosierung kann zu ernsthaften Problemen führen:

  • Zu viel Eisen kann andere Nährstoffe im Boden regelrecht blockieren.
  • Hohe Eisenkonzentrationen können die Wurzeln Ihrer Pflanzen schädigen.
  • Mein Tipp: Starten Sie mit einer geringeren Dosis und steigern Sie bei Bedarf.
  • Beobachten Sie Ihre Pflanzen nach der Düngung genau. Sie werden Ihnen schon zeigen, ob's ihnen schmeckt.

Sicherheit geht vor: Handhabung will gelernt sein

Eisendünger sind keine harmlosen Substanzen. Behandeln Sie sie mit dem nötigen Respekt:

  • Handschuhe und Schutzbrille sind Pflicht bei der Anwendung.
  • Vermeiden Sie Hautkontakt und das Einatmen von Staub oder Sprühnebel.
  • Nach getaner Arbeit: Hände gründlich waschen nicht vergessen!
  • Halten Sie Kinder und Haustiere von frisch gedüngten Flächen fern. Sicher ist sicher.

Gut aufgehoben: Richtige Lagerung ist das A und O

Eine sachgerechte Lagerung sorgt für Wirksamkeit und Sicherheit:

  • Eisendünger mögen es trocken, kühl und dunkel. Gönnen Sie ihnen einen solchen Platz.
  • Außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren aufbewahren - das versteht sich von selbst.
  • Angebrochene Packungen sorgfältig verschließen. Sonst verflüchtigt sich die Wirkung buchstäblich in Luft.
  • Beachten Sie das Verfallsdatum und entsorgen Sie alte Produkte fachgerecht. Alter Dünger ist kein guter Dünger.

Mit diesen Tipps und Vorsichtsmaßnahmen im Gepäck können Sie Eisendünger effektiv und sicher einsetzen. So versorgen Sie Ihre grünen Schützlinge optimal mit diesem wichtigen Nährstoff und beugen Eisenmangel vor. Denken Sie daran: Jeder Garten ist einzigartig. Ein bisschen Experimentierfreude kann durchaus nötig sein, um die perfekte Eisenversorgung für Ihre Pflanzen zu finden. Aber keine Sorge, mit etwas Geduld und Beobachtungsgabe werden Sie schon die richtige Balance finden.

Alternative Methoden zur Eisenversorgung: Wenn der Dünger mal Pause macht

Bodenverbesserung: Der Schlüssel zur besseren Eisenaufnahme

In meiner langjährigen Erfahrung als Agrarbiologe habe ich festgestellt, dass eine der wirksamsten Methoden zur Verbesserung der Eisenversorgung von Pflanzen die Optimierung des Bodens ist. Lassen Sie mich Ihnen ein paar bewährte Ansätze vorstellen:

  • pH-Wert im Auge behalten: Die meisten Pflanzen fühlen sich bei einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 am wohlsten. In diesem Bereich ist Eisen für sie am besten verfügbar. Sollte Ihr Boden zu alkalisch sein, können Sie mit Schwefel oder Torf etwas nachhelfen. Aber Vorsicht: Nicht übertreiben!
  • Organisches Material ist Gold wert: Guter Kompost oder gut verrotteter Mist sind wahre Wundermittel für den Boden. Sie verbessern nicht nur die Struktur, sondern fördern auch nützliche Mikroorganismen, die bei der Eisenaufnahme helfen. Ein wahres Festmahl für Ihre Pflanzen!
  • Dem Wasser Beine machen: Staunässe ist der natürliche Feind der Eisenaufnahme. Eine gute Drainage sorgt für bessere Bodendurchlüftung und glückliche Wurzeln. Denken Sie daran: Wurzeln mögen es feucht, aber nicht nass.
  • Mulchen Sie, was das Zeug hält: Eine Mulchschicht aus organischem Material hält den Boden feucht und kühl. Das verbessert nicht nur die Eisenverfügbarkeit, sondern spart auch Gießwasser. Ein echter Gewinn für Ihren Garten und Ihre Wasserbilanz!

Clevere Pflanzenauswahl: Manche mögen's eisenarm

Es mag Sie überraschen, aber einige Pflanzen kommen von Natur aus besser mit eisenarmem Boden zurecht. Diese cleveren Gewächse haben Strategien entwickelt, um Eisen effizienter aufzunehmen oder zu nutzen. Hier ein paar Beispiele aus meiner Praxis:

  • Gräser: Viele Grasarten, wie Weizen oder Gerste, sind wahre Überlebenskünstler in Sachen Eisen.
  • Leguminosen: Bohnen, Erbsen und Klee können oft erstaunlich gut mit wenig Eisen haushalten.
  • Obstbäume: Manche Apfel- und Birnensorten zeigen sich erstaunlich robust gegenüber Eisenmangel.
  • Zierpflanzen: Lavendel, Thymian und viele mediterrane Kräuter fühlen sich in eisenarmem Boden wie zu Hause.

Mein Tipp: Informieren Sie sich im Fachhandel oder bei der lokalen Gartenbauberatung über besonders angepasste Sorten. Die Experten vor Ort kennen oft die besten Lösungen für Ihre spezifischen Bodenverhältnisse.

Natürliche Eisenquellen: Wenn der Garten selbst zum Eisenlieferanten wird

Es gibt einige spannende natürliche Möglichkeiten, den Eisengehalt in Ihrem Garten zu erhöhen. Hier sind ein paar meiner Favoriten:

  • Brennnesseljauche: Brennnesseln sind wahre Eisenbomben. Eine Jauche daraus kann als natürlicher Eisendünger verwendet werden. Aber Vorsicht: Der Geruch ist nicht jedermanns Sache!
  • Rasenschnitt: Ihr Rasenmäher produziert buchstäblich Eisendünger. Lassen Sie den Schnitt als Mulch liegen oder kompostieren Sie ihn. Zwei Fliegen mit einer Klappe!
  • Herbstlaub: Falllaub ist eine unterschätzte Eisenquelle. Arbeiten Sie es in den Boden ein oder nutzen Sie es als Mulch. So machen Sie aus Gartenabfall einen wertvollen Rohstoff.
  • Kaffeesatz: Enthält nicht nur Eisen, sondern auch andere Nährstoffe. Vorsichtig einarbeiten, da er den Boden ansäuern kann. Ein Grund mehr, die morgendliche Tasse zu genießen!
  • Eisenhaltige Steine: Manche Gesteine wie Basalt oder Lava geben langsam Eisen ab. Sie können als dekorative Elemente im Garten dienen und nebenbei noch etwas Gutes tun.

Diese natürlichen Methoden wirken zwar langsamer als synthetische Dünger, sind aber oft nachhaltiger und schonender für den Boden. In meinen Versuchen haben sich diese Ansätze als äußerst vielversprechend erwiesen.

Eisenversorgung im Garten: Ein Orchester, kein Solokonzert

Die Versorgung von Pflanzen mit Eisen ist, wie Sie sehen, ein vielschichtiges Thema. Es geht um weit mehr als nur das Ausbringen von Eisendüngern. Ein gesunder Garten gleicht eher einem gut eingespielten Orchester als einem Solokonzert. Boden, Pflanzen und Mikroorganismen müssen harmonisch zusammenspielen.

Mein Rat: Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau. Sie sind oft die besten Indikatoren für das, was sie brauchen. Gelbe Blätter mit grünen Adern schreien förmlich nach Eisen - aber nicht immer ist das die einzige Ursache. Manchmal kann auch ein Übermaß an anderen Nährstoffen die Eisenaufnahme blockieren. Es ist wie bei einer ausgewogenen Ernährung - alles in Maßen.

Scheuen Sie sich nicht, verschiedene Methoden auszuprobieren. Jeder Garten ist so einzigartig wie ein Fingerabdruck. Was in einem funktioniert, muss im anderen noch lange nicht klappen. Mit der Zeit entwickeln Sie ein fast schon instinktives Gespür dafür, was Ihre grünen Schützlinge benötigen.

Und vergessen Sie nie: Ein gesunder Boden ist das A und O für gesunde Pflanzen. Investieren Sie Zeit und Mühe in die Bodenverbesserung, und Sie werden mit kräftigen, widerstandsfähigen Pflanzen belohnt. Das erspart Ihnen nicht nur ständiges Nachdüngen, sondern macht Ihren Garten zu einem blühenden Paradies. In meiner Karriere habe ich unzählige Gärten gesehen, und die schönsten waren immer jene, in denen der Boden die größte Aufmerksamkeit bekam.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Eisenmangel bei Pflanzen und wie erkennt man die Symptome?
    Eisenmangel ist ein Nährstoffmangel, bei dem Pflanzen nicht ausreichend Eisen aufnehmen können. Das charakteristischste Symptom ist die Chlorose - eine Gelbfärbung der Blätter, während die Blattadern zunächst grün bleiben. Dies erzeugt ein typisches netzartiges Muster. Der Mangel beginnt meist an den jüngsten Blättern, da Eisen in der Pflanze nicht mobil ist und nicht von älteren zu jüngeren Blättern transportiert werden kann. Bei fortgeschrittenem Mangel können die Blätter komplett weiß werden und schließlich absterben. Weitere Symptome sind verkümmerte Triebspitzen, vermindertes Wachstum, kleinere Blätter und reduzierte Blüten- und Fruchtbildung. Oft liegt die Ursache nicht am fehlenden Eisen im Boden, sondern an der mangelnden Verfügbarkeit durch hohen pH-Wert, Staunässe oder Nährstoffungleichgewichte. Eine Bodenanalyse hilft bei der präzisen Diagnose.
  2. Welche Rolle spielt Eisen im Stoffwechsel von Pflanzen?
    Eisen ist essentiell für den Pflanzenstoffwechsel und erfüllt mehrere lebenswichtige Funktionen. Die wichtigste Rolle spielt es bei der Chlorophyllbildung - dem grünen Blattfarbstoff, der die Photosynthese ermöglicht. Ohne ausreichend Eisen können Pflanzen nicht genug Chlorophyll produzieren, was zu verminderter Energiegewinnung und gehemmtem Wachstum führt. Darüber hinaus ist Eisen Bestandteil verschiedener Enzyme und Proteine, die für die Zellatmung und den Elektronentransport in den Chloroplasten unerlässlich sind. Es wirkt als Katalysator bei enzymatischen Prozessen und ist an der Synthese wichtiger Pflanzenhormone beteiligt. Eisen unterstützt auch die Aufnahme anderer Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor. Diese vielfältigen Funktionen erklären, warum ein Eisenmangel die Gesamtgesundheit der Pflanze so empfindlich stört und zu sichtbaren Mangelerscheinungen führt.
  3. Wie wirken sich pH-Wert und Bodenbedingungen auf die Eisenverfügbarkeit aus?
    Der pH-Wert ist der entscheidende Faktor für die Eisenverfügbarkeit im Boden. In alkalischen Böden mit einem pH-Wert über 7,0 wird Eisen für Pflanzen schwer verfügbar, da es unlösliche Verbindungen bildet, die von den Wurzeln nicht aufgenommen werden können. Besonders kalkhaltige Böden neigen zu diesem Problem. Der optimale pH-Bereich für die Eisenaufnahme liegt zwischen 6,0 und 7,0. Weitere ungünstige Bodenbedingungen sind Staunässe und schlechte Belüftung, die zu Sauerstoffmangel führen und die Wurzelatmung behindern. Verdichtete Böden erschweren ebenfalls die Eisenaufnahme. Auch extreme Temperaturen - sowohl zu kalt als auch zu warm - können die Eisenverfügbarkeit beeinträchtigen. Eine gute Bodenstruktur mit ausreichender Drainage, organischem Material und einem angepassten pH-Wert schafft optimale Bedingungen für die Eisenaufnahme der Pflanzen.
  4. Warum beginnt Chlorose typischerweise an den jüngsten Blättern?
    Chlorose beginnt an den jüngsten Blättern, weil Eisen in der Pflanze nicht mobil ist - es kann nicht von älteren zu jüngeren Pflanzenteilen transportiert werden. Diese physiologische Eigenschaft unterscheidet Eisen von mobilen Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor oder Kalium, die bei Mangel aus älteren Blättern zu jüngeren verlagert werden können. Wenn eine Pflanze unter Eisenmangel leidet, konkurrieren alle Pflanzenteile um das begrenzt verfügbare Eisen. Die älteren Blätter haben bereits ihren Eisenvorrat aufgebaut, als noch ausreichend Eisen verfügbar war. Die neuen, wachsenden Blätter hingegen sind auf eine kontinuierliche Eisenzufuhr angewiesen und zeigen daher als erste Mangelerscheinungen. Dieses Muster ist ein wichtiges diagnostisches Merkmal, das Eisenmangel von anderen Nährstoffmängeln unterscheidet und Gärtnern hilft, das Problem schnell zu identifizieren und gezielt zu behandeln.
  5. Welche Rolle spielen Mikroorganismen bei der Eisenaufnahme?
    Mikroorganismen spielen eine entscheidende Rolle bei der Eisenverfügbarkeit im Boden und unterstützen Pflanzen bei der Eisenaufnahme auf verschiedene Weise. Viele Bakterien und Pilze produzieren spezielle Verbindungen, sogenannte Siderophore, die Eisen binden und für Pflanzen verfügbar machen können. Diese natürlichen Eisenchelate ähneln in ihrer Funktion synthetischen Eisendüngern. Mykorrhiza-Pilze, die in Symbiose mit Pflanzenwurzeln leben, vergrößern die Wurzeloberfläche erheblich und verbessern dadurch die Nährstoffaufnahme, einschließlich Eisen. Bestimmte Bodenbakterien können unlösliche Eisenverbindungen auflösen und in pflanzenverfügbare Formen umwandeln. Organisches Material im Boden fördert diese nützlichen Mikroorganismen und schafft ein lebendiges Bodenökosystem. Durch die Zugabe von Kompost oder anderen organischen Substanzen können Gärtner diese natürlichen Helfer fördern und die Eisenverfügbarkeit nachhaltig verbessern.
  6. Worin unterscheiden sich Eisenchelate von anorganischen Eisensalzen?
    Eisenchelate und anorganische Eisensalze unterscheiden sich grundlegend in ihrer chemischen Struktur und Verfügbarkeit für Pflanzen. Anorganische Eisensalze wie Eisen-II-Sulfat oder Eisen-III-Chlorid liegen als einfache Eisenionen vor und werden im Boden schnell zu unlöslichen Verbindungen umgewandelt, besonders in alkalischen Böden. Sie sind zwar günstiger, aber oft weniger effektiv und kurzwirksam. Eisenchelate hingegen bestehen aus Eisenionen, die von organischen Molekülen (Chelatbildnern) umschlossen sind. Diese schützende Hülle verhindert, dass das Eisen im Boden gebunden wird und hält es in einer pflanzenverfügbaren Form. Chelate bleiben auch bei höheren pH-Werten stabil und wirken länger. Sie sind teurer in der Anschaffung, aber oft effektiver und wirtschaftlicher, da sie seltener angewendet werden müssen. Chelate werden besser von den Pflanzen aufgenommen und zeigen schnellere Erfolge bei der Behandlung von Eisenmangel.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen EDTA, DTPA und EDDHA-Chelaten?
    Die verschiedenen Chelatbildner EDTA, DTPA und EDDHA unterscheiden sich in ihrer Stabilität bei verschiedenen pH-Werten und ihrer Umweltverträglichkeit. EDTA (Ethylendiamintetraacetat) ist der günstigste Chelatbildner und wirkt gut in sauren bis neutralen Böden (pH 4-7). Bei höheren pH-Werten verliert er jedoch seine Stabilität und das Eisen wird wieder unverfügbar. DTPA (Diethylentriaminpentaacetat) ist stabiler als EDTA und funktioniert bis zu einem pH-Wert von etwa 7,5, ist aber teurer. EDDHA (Ethylendiamin-N,N'-bis(2-hydroxyphenylessigsäure)) ist der stabilste und teuerste Chelatbildner, der auch in stark alkalischen Böden (pH bis 9) wirksam bleibt. Allerdings ist EDDHA biologisch schwer abbaubar und kann umweltproblematisch sein. DTPA gilt als bester Kompromiss zwischen Wirksamkeit, Kosten und Umweltverträglichkeit. Die Wahl des richtigen Chelats hängt vom Boden-pH-Wert und den spezifischen Anforderungen ab.
  8. Können extreme Temperaturen die Eisenaufnahme beeinträchtigen?
    Ja, extreme Temperaturen können die Eisenaufnahme erheblich beeinträchtigen. Bei zu kalten Bodentemperaturen verlangsamt sich der Stoffwechsel der Wurzeln, wodurch die aktive Aufnahme von Nährstoffen, einschließlich Eisen, gehemmt wird. Dies erklärt, warum Eisenmangelsymptome oft im Frühjahr auftreten, wenn der Boden noch kalt ist, obwohl ausreichend Eisen vorhanden sein könnte. Zu warme Temperaturen sind ebenfalls problematisch: Sie können die Wurzeln schädigen und die Aufnahmekapazität reduzieren. Besonders Topfpflanzen, die starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, leiden häufig unter hitzebedingtem Eisenmangel. Extreme Hitze kann auch die Verdunstung erhöhen und zu Trockenstress führen, was die Nährstoffaufnahme zusätzlich erschwert. Im Zuge des Klimawandels werden temperaturbedingte Eisenmangelprobleme möglicherweise häufiger. Optimale Bodentemperaturen für die Eisenaufnahme liegen zwischen 15-25°C. Mulchen und angepasste Bewässerung können helfen, extreme Temperaturschwankungen abzupuffern.
  9. Wo kann man hochwertigen Eisendünger für den Garten kaufen?
    Hochwertigen Eisendünger erhalten Sie in verschiedenen Bezugsquellen, wobei spezialisierte Gartenfachhändler die beste Beratung bieten. Erfahrene Online-Gartenshops wie samen.de punkten mit einem breiten Sortiment an Eisendüngern und kompetenter Beratung zu den verschiedenen Produkttypen. Baumärkte führen meist die gängigsten Eisendünger, haben aber oft nur begrenzte Fachberatung. Gartencenter vor Ort bieten den Vorteil persönlicher Beratung und können Empfehlungen für lokale Bodenverhältnisse geben. Landwirtschaftliche Genossenschaften verkaufen oft professionelle Produkte in größeren Mengen. Beim Kauf sollten Sie auf die Art des Eisendüngers achten: Chelate für alkalische Böden, Sulfate für saure Böden. Wichtig ist auch die Stabilität des Chelats (EDTA, DTPA, EDDHA) je nach pH-Wert Ihres Bodens. Lassen Sie sich beraten, welcher Dünger für Ihre spezifischen Bodenverhältnisse und Pflanzen am besten geeignet ist. Qualität hat hier durchaus ihren Preis.
  10. Welche Eisendünger-Arten bieten spezialisierte Gartenfachhändler an?
    Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten eine breite Palette verschiedener Eisendünger-Arten für unterschiedliche Anwendungsbereiche an. Das Sortiment umfasst typischerweise anorganische Eisensalze wie Eisen-II-Sulfat für saure Böden und Eisen-III-Chlorid für schnelle Wirkung. Besonders wichtig sind verschiedene Eisenchelate: EDTA-Chelate für neutrale Böden, DTPA-Chelate als Allrounder und EDDHA-Chelate für stark alkalische Verhältnisse. Für die Blattdüngung werden spezielle, hochkonzentrierte Flüssigdünger angeboten, während Granulate für die Bodendüngung ideal sind. Viele Fachhändler führen auch Kombipräparate mit anderen Spurenelementen sowie organische Eisendünger auf natürlicher Basis. Langzeit-Eisendünger mit kontrollierter Freisetzung sind für dauerhafte Versorgung verfügbar. Professionelle Anbieter beraten auch zu spezialisierten Produkten für Hydrokulturen oder zur Fertigation. Die Expertenberatung hilft bei der Auswahl des optimalen Produkts je nach Bodentyp, pH-Wert und Pflanzenart.
  11. Welche enzymatischen Prozesse sind von Eisen abhängig?
    Eisen ist an zahlreichen enzymatischen Prozessen in Pflanzen beteiligt, die für deren Überleben essentiell sind. In der Photosynthese wirkt Eisen als Kofaktor in den Photosystemen I und II und ist am Elektronentransport in den Chloroplasten beteiligt. Bei der Zellatmung ist Eisen Bestandteil der Cytochrom-Oxidase und anderer Atmungsenzyme in den Mitochondrien. Eisen ist auch essentiell für die Funktion von Katalase und Peroxidase - Enzyme, die Pflanzen vor oxidativem Stress schützen. Die Nitrat-Reduktase, die für die Stickstoffaufnahme wichtig ist, benötigt ebenfalls Eisen. Weitere eisenabhängige Enzyme sind an der DNA-Synthese, der Chlorophyllsynthese und verschiedenen Stoffwechselwegen beteiligt. Die Superoxid-Dismutase, ein wichtiges Antioxidans, enthält Eisen als aktives Zentrum. Diese Vielfalt erklärt, warum Eisenmangel so weitreichende Auswirkungen auf die Pflanzengesundheit hat und sich in verschiedenen Symptomen äußert, die weit über die sichtbare Chlorose hinausgehen.
  12. Wie beeinflusst Eisenmangel die Aufnahme anderer Nährstoffe?
    Eisenmangel kann die Aufnahme und Verwertung anderer Nährstoffe erheblich beeinträchtigen, was zu komplexen Nährstoffungleichgewichten führt. Da Eisen für die Funktion der Nitrat-Reduktase essentiell ist, kann ein Eisenmangel die Stickstoffverwertung hemmen, selbst wenn genügend Stickstoff im Boden verfügbar ist. Die gestörte Photosynthese durch Eisenmangel reduziert die Energieproduktion der Pflanze, was sich negativ auf alle aktiven Aufnahmeprozesse auswirkt. Phosphor kann schlechter aufgenommen werden, da eisenabhängige Enzyme für dessen Transport wichtig sind. Umgekehrt können andere Nährstoffüberschüsse die Eisenaufnahme blockieren: Zu viel Phosphor, Mangan oder Zink konkurrieren mit Eisen um die Aufnahme. Ein Kaliummangel kann indirekt zu Eisenmangel führen, da Kalium für den Eisentransport in der Pflanze wichtig ist. Diese Wechselwirkungen zeigen, wie wichtig eine ausgewogene Nährstoffversorgung ist und warum eine isolierte Betrachtung einzelner Nährstoffe oft nicht zum gewünschten Erfolg führt.
  13. Welche Mechanismen haben Pflanzen entwickelt um Eisen effizienter aufzunehmen?
    Pflanzen haben verschiedene raffinierte Strategien entwickelt, um Eisen effizienter aufzunehmen, besonders unter mangelhaften Bedingungen. Strategie I, die von zweikeimblättrigen Pflanzen genutzt wird, umfasst die Ansäuerung der Rhizosphäre durch Protonen-Pumpen, wodurch unlösliches Eisen gelöst wird. Zusätzlich produzieren die Wurzeln reduzierende Enzyme, die dreiwertiges Eisen in das besser aufnehmbare zweiwertige Eisen umwandeln. Strategie II, typisch für Gräser, beinhaltet die Ausscheidung von Phytosiderophoren - natürliche Eisenchelate, die Eisen binden und zur Wurzel transportieren. Viele Pflanzen können auch die Morphologie ihrer Wurzeln verändern, indem sie mehr Feinwurzeln und Wurzelhaare bilden, um die Aufnahmeoberfläche zu vergrößern. Einige Arten verstärken bei Eisenmangel die Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen. Diese Anpassungsmechanismen zeigen, wie wichtig Eisen für Pflanzen ist und erklären, warum manche Pflanzenarten besser mit eisenarmem Boden zurechtkommen als andere.
  14. Wie wirken sich Nährstoffungleichgewichte auf die Eisenverfügbarkeit aus?
    Nährstoffungleichgewichte können die Eisenverfügbarkeit erheblich beeinträchtigen, da die verschiedenen Nährstoffe im Boden komplexe Wechselwirkungen eingehen. Ein Überangebot an Phosphor ist besonders problematisch, da es unlösliche Eisenphosphate bildet und die Eisenaufnahme blockiert. Hohe Mangan- oder Zinkkonzentrationen konkurrieren mit Eisen um die gleichen Aufnahmekanäle in den Wurzeln. Überschüssiger Kalk erhöht den pH-Wert und macht vorhandenes Eisen unverfügbar. Ein Kaliummangel kann indirekt zu Eisenproblemen führen, da Kalium für den Transport von Eisen in der Pflanze wichtig ist. Auch Kupfermangel kann die Eisennutzung beeinträchtigen, da beide Nährstoffe bei enzymatischen Prozessen zusammenwirken. Stickstoffüberschuss kann die Wurzelentwicklung beeinträchtigen und damit die Eisenaufnahme reduzieren. Diese komplexen Zusammenhänge zeigen, warum eine Bodenanalyse so wichtig ist und warum die isolierte Gabe einzelner Nährstoffe oft nicht zum gewünschten Erfolg führt. Ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis ist der Schlüssel zur optimalen Eisenversorgung.
  15. Wie dosiert man Eisendünger richtig bei verschiedenen Anwendungsmethoden?
    Die korrekte Dosierung von Eisendünger hängt von der Anwendungsmethode, dem Düngertyp und dem Schweregrad des Mangels ab. Bei der Bodendüngung werden typischerweise 10-50g Eisensulfat pro Quadratmeter verwendet, je nach Mangelschwere. Eisenchelate sind konzentrierter und benötigen nur 5-20g pro Quadratmeter. Wichtig ist, den Dünger gleichmäßig zu verteilen und leicht einzuarbeiten. Für die Blattdüngung wird eine verdünnte Lösung von 0,2-0,5% verwendet (2-5g pro Liter Wasser). Diese sollte in den frühen Morgenstunden oder am Abend aufgebracht werden, um Verbrennungen zu vermeiden. Bei Hydrokulturen oder Fertigation liegt die Konzentration meist bei 0,1-0,3mg Eisen pro Liter Nährlösung. Ein Messbecher für präzise Dosierung ist unerlässlich. Beginnen Sie immer mit der niedrigeren Dosierung und steigern Sie bei Bedarf. Überdosierung kann zu Phytotoxizität führen und andere Nährstoffe blockieren. Befolgen Sie stets die Herstellerangaben und passen Sie die Dosierung an Ihre spezifischen Bedingungen an.
  16. Welche Sicherheitsmaßnahmen sind bei der Anwendung von Eisendüngern zu beachten?
    Die sichere Anwendung von Eisendüngern erfordert verschiedene Schutzmaßnahmen, da diese Produkte gesundheitsschädlich sein können. Tragen Sie immer Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille, um Haut- und Augenkontakt zu vermeiden. Bei pulverförmigen Düngern ist zusätzlich eine Staubmaske empfehlenswert, um das Einatmen zu verhindern. Arbeiten Sie bei Windstille, um Verwehungen zu vermeiden. Nach der Anwendung waschen Sie Hände und Gesicht gründlich. Halten Sie Kinder und Haustiere von frisch gedüngten Flächen fern, bis der Dünger eingewässert wurde. Verwenden Sie einen Messbecher für präzise Dosierung und vermeiden Sie Überdosierungen. Lagern Sie Eisendünger trocken, kühl und außerhalb der Reichweite von Kindern. Mischen Sie niemals verschiedene Dünger zusammen, da unvorhersehbare Reaktionen auftreten können. Bei Blattspritzungen vermeiden Sie die Anwendung bei direkter Sonneneinstrahlung. Entsorgen Sie leere Verpackungen und alte Dünger fachgerecht über Schadstoffsammelstellen. Bei Verschlucken oder Augenkontakt sofort ärztliche Hilfe suchen.
  17. Stimmt es dass mehr Eisendünger immer besser für Pflanzen ist?
    Nein, mehr Eisendünger ist definitiv nicht immer besser für Pflanzen. Das Prinzip "viel hilft viel" ist bei der Eisendüngung sogar kontraproduktiv und kann zu ernsthaften Problemen führen. Eine Überdosierung von Eisen kann andere wichtige Nährstoffe wie Mangan, Zink oder Phosphor blockieren und zu Nährstoffungleichgewichten führen. Zu viel Eisen kann die Wurzeln direkt schädigen und deren Aufnahmefähigkeit reduzieren. Bei Blattdüngungen können hohe Eisenkonzentrationen zu Verbrennungen und Blattschäden führen. Überschüssiges Eisen kann auch die Bodenchemie negativ beeinflussen und nützliche Mikroorganismen schädigen. Die richtige Dosierung basiert auf dem tatsächlichen Bedarf der Pflanzen und den Bodenverhältnissen. Eine Bodenanalyse hilft, den Eisenstatus zu bestimmen. Beginnen Sie immer mit der empfohlenen Mindestdosis und steigern Sie nur bei Bedarf. Die Natur funktioniert nach dem Prinzip des Gleichgewichts - und das gilt auch für die Pflanzenernährung. Qualität und präzise Dosierung sind wichtiger als Quantität.
  18. In welcher Jahreszeit ist der Eisenbedarf von Pflanzen am höchsten?
    Der Eisenbedarf von Pflanzen ist typischerweise im Frühjahr und Frühsommer am höchsten, wenn sie ihr stärkstes Wachstum zeigen. Im Frühjahr erwachen die Pflanzen aus der Winterruhe und benötigen viel Eisen für die Bildung neuer Blätter und die Chlorophyllsynthese. Besonders März bis Mai ist eine kritische Zeit, da der Boden oft noch kalt ist und die Eisenaufnahme zusätzlich erschwert. Junge Triebe und Blätter haben einen hohen Eisenbedarf für ihre Entwicklung. Auch während der Blüte- und Fruchtbildung im späten Frühjahr und Frühsommer steigt der Eisenbedarf deutlich an. Interessanterweise kann aber gerade im kalten Frühjahr trotz hohem Bedarf die Eisenaufnahme gehemmt sein, weshalb Eisenmangelsymptome oft zu dieser Zeit auftreten. Im Sommer kann Hitze und Trockenheit die Eisenaufnahme beeinträchtigen. Im Herbst reduziert sich der Bedarf, da das Wachstum nachlässt. Im Winter ist der Eisenbedarf am geringsten. Die optimale Zeit für vorbeugende Eisendüngung ist daher das zeitige Frühjahr, bevor die Hauptwachstumsphase beginnt.
  19. Was unterscheidet Eisenmangel von anderen Nährstoffmängeln bei Pflanzen?
    Eisenmangel lässt sich durch charakteristische Symptome von anderen Nährstoffmängeln unterscheiden. Das typischste Merkmal ist die Chlorose mit netznerviger Gelbfärbung, bei der die Blattadern zunächst grün bleiben. Diese beginnt an den jüngsten Blättern, da Eisen nicht mobil ist. Bei Stickstoffmangel hingegen vergilben zuerst die älteren Blätter gleichmäßig von den Spitzen her. Magnesiummangel zeigt sich ebenfalls zuerst an älteren Blättern mit Vergilbung zwischen den Adern, aber die Adern bleiben länger grün als bei Eisenmangel. Schwefelmangel ähnelt Stickstoffmangel, beginnt aber an jungen Blättern mit gleichmäßiger Gelbfärbung ohne Adernmuster. Kaliummangel zeigt sich durch braune Blattränder und Nekrosen an älteren Blättern. Phosphormangel führt zu rötlich-violetten Verfärbungen, besonders an der Blattunterseite. Die Kombination aus jungenblättriger Verteilung, netznerviger Chlorose und der Immobilität des Eisens macht Eisenmangel relativ eindeutig diagnostizierbar. Eine Bodenanalyse kann die Diagnose absichern und andere Ursachen ausschließen.
  20. Wie unterscheiden sich Fe-Dünger von anderen Spurenelementdüngern?
    Eisendünger unterscheiden sich von anderen Spurenelementdüngern in mehreren wichtigen Aspekten. Eisen wird von Pflanzen in deutlich größeren Mengen benötigt als andere Spurenelemente wie Mangan, Zink, Kupfer oder Bor, weshalb Eisendünger höhere Konzentrationen aufweisen. Die chemische Stabilität ist bei Eisendüngern besonders kritisch, da Eisen im Boden leicht unlösliche Verbindungen bildet. Daher sind Chelate bei Eisendüngern wichtiger als bei anderen Spurenelementen. Eisenmangel zeigt charakteristische Symptome (Chlorose), die sich deutlich von Mängeln anderer Spurenelemente unterscheiden. Die Anwendungshäufigkeit ist bei Eisendüngern oft höher, da Eisen schnell im Boden festgelegt wird. Eisendünger sind aufgrund der größeren benötigten Mengen und aufwendigen Chelatierung oft teurer als andere Spurenelementdünger. Die pH-Abhängigkeit ist bei Eisen besonders ausgeprägt - während andere Spurenelemente bei verschiedenen pH-Werten verfügbar bleiben, wird Eisen bei alkalischen Bedingungen fast vollständig unverfügbar. Kombinationsdünger enthalten meist mehrere Spurenelemente, aber Eisen oft in geringerer, nicht ausreichender Konzentration.
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