Fenchelanbau: Aussaat, Pflege und Ernte im Jahresverlauf

Fenchel: Ein vielseitiges Gewürz- und Gemüsewunder

Fenchel ist wahrhaftig eine Bereicherung für Küche und Garten gleichermaßen. Seine Vielseitigkeit macht ihn zu einem faszinierenden Anbauobjekt für Hobbygärtner wie mich.

Fenchel im Überblick: Wichtige Fakten für Anbau und Ernte

  • Aussaat ab April im Freiland
  • Sonniger Standort und lockerer Boden sind entscheidend
  • Regelmäßige Bewässerung ist unerlässlich
  • Ernte variiert je nach Sorte und Nutzung
  • Vielfältige Verwendung in Küche und Naturheilkunde

Die Bedeutung von Fenchel in Küche und Medizin

Fenchel ist meiner Erfahrung nach ein wahres Multitalent unter den Kräutern. In der Küche verleiht er mit seinem anisartigen Aroma Salaten, Gemüsegerichten und Backwaren eine ganz besondere Note. Frischer Fenchel, in hauchdünne Scheiben geschnitten und mit Orangen und einem guten Olivenöl zu einem Salat verarbeitet, ist eine erfrischende Delikatesse, die ich besonders an heißen Sommertagen schätze.

In der Naturheilkunde wird Fenchel schon seit Jahrhunderten geschätzt. Seine ätherischen Öle wirken krampflösend und verdauungsfördernd. Ein Tee aus Fenchelsamen kann bei Blähungen und Völlegefühl wahre Wunder bewirken. Auch als natürliches Hustenmittel hat sich Fenchel in meinem Garten einen festen Platz erobert.

Botanische Einordnung und Arten

Fenchel (Foeniculum vulgare) gehört zur Familie der Doldenblütler. In unserem Garten bauen wir hauptsächlich zwei Arten an:

Gewürzfenchel

Gewürzfenchel wird vor allem wegen seiner aromatischen Samen angebaut. Die Pflanze kann erstaunliche 2 Meter hoch werden und bildet im zweiten Jahr wunderschöne gelbe Doldenblüten. Die Samen ernten wir nach der Reife und trocknen sie sorgfältig.

Knollenfenchel

Knollenfenchel, auch als Gemüsefenchel bekannt, bauen wir wegen seiner verdickten Blattscheiden an. Diese bilden eine faszinierende knollenartige Verdickung über dem Boden, die sowohl roh als auch gekocht ein Genuss ist. Knollenfenchel ist einjährig und wird in der Regel vor der Blüte geerntet.

Überblick über den Jahresverlauf beim Fenchelanbau

Der Anbau von Fenchel erstreckt sich über mehrere Monate und erfordert eine durchdachte Planung. Hier ein grober Überblick aus meiner langjährigen Erfahrung:

  • Frühjahr: Bodenvorbereitung und Aussaat ab April
  • Sommer: Intensive Pflege, regelmäßige Bewässerung und erste Ernte von Knollenfenchel
  • Herbst: Haupterntezeit für Knollenfenchel, spannende Samenernte bei Gewürzfenchel
  • Winter: Zeit für die Planung der nächsten Saison, eventuell Winterschutz für mehrjährige Pflanzen
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Vorbereitung und Planung

Wahl des richtigen Standorts

Fenchel gedeiht erfahrungsgemäß am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Er benötigt mindestens 6 Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag. Ein windgeschützter Platz ist von Vorteil, da starker Wind die Pflanzen in Mitleidenschaft ziehen kann.

Bodenvorbereitung und optimale Bodenbedingungen

Der Boden sollte tiefgründig, locker und nährstoffreich sein. Schwere, verdichtete Böden sind ungeeignet, da sie die Entwicklung der Wurzeln behindern. Vor der Aussaat empfehle ich, den Boden etwa 30 cm tief zu lockern und mit reifem Kompost anzureichern. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist ideal für ein prächtiges Wachstum.

Auswahl geeigneter Fenchelsorten für den Hausgarten

Die Wahl der richtigen Sorte hängt von Ihren persönlichen Vorlieben und den Anbaubedingungen ab. Hier einige Sorten, die sich in meinem Garten bewährt haben:

  • Knollenfenchel 'Fino': Eine frühe Sorte mit besonders zarten Knollen, ideal für kühlere Regionen
  • Knollenfenchel 'Zefa Fino': Eine robuste Sorte mit hervorragender Schossresistenz
  • Gewürzfenchel 'Dulce': Wunderbar süßlich im Geschmack, perfekt für Tees und als Gewürz
  • Gewürzfenchel 'Purpureum': Eine dekorative Sorte mit faszinierendem rötlichem Laub

Frühjahr: Aussaat und junge Pflanzen

Optimaler Zeitpunkt für die Aussaat

Die Aussaat von Fenchel erfolgt in der Regel ab Mitte April bis Ende Mai direkt ins Freiland. Die Bodentemperatur sollte mindestens 10°C betragen. In kälteren Regionen kann eine Vorkultur ab März in Töpfen durchaus sinnvoll sein.

Direktsaat vs. Vorkultur

Die Direktsaat hat den großen Vorteil, dass die Pflanzen ungestört an Ort und Stelle wachsen können. Allerdings besteht bei früher Aussaat die Gefahr von Spätfrösten. Eine Vorkultur ermöglicht einen früheren Start und schützt die empfindlichen Jungpflanzen vor widrigen Witterungseinflüssen. Die Direktsaat ist oft vorzuziehen, da Fenchel erfahrungsgemäß empfindlich auf das Umpflanzen reagieren kann.

Aussaattechniken und Saatabstände

Säen Sie die Samen etwa 1-2 cm tief in Reihen mit einem Abstand von 40-50 cm. In der Reihe sollte der Abstand zwischen den Pflanzen später 30-40 cm betragen. Drücken Sie die Samen sanft an und halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber nicht nass.

Pflege der Keimlinge und Jungpflanzen

Nach etwa 10-14 Tagen erscheinen die ersten zarten Keimlinge. In dieser Phase ist regelmäßiges, vorsichtiges Gießen unerlässlich, der Boden sollte jedoch nie zu nass sein. Sobald die Pflanzen etwa 10 cm hoch sind, können Sie auf den endgültigen Abstand vereinzeln. Hacken Sie regelmäßig, um Unkraut zu entfernen und den Boden zu lockern – Ihre Fenchelpflanzen werden es Ihnen danken.

Mit diesen Grundlagen sind Sie bestens vorbereitet, um Ihren eigenen Fenchel anzubauen. Die Pflege und Ernte in den folgenden Monaten wird Ihnen sicher viel Freude bereiten und Sie mit aromatischen Früchten belohnen. Es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als die Früchte der eigenen Arbeit zu ernten und zu genießen.

Sommer: Die Hauptwachstumsphase der Fenchelpflanze

Im Sommer entfaltet der Fenchel seine volle Pracht. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um dem Fenchel besondere Aufmerksamkeit zu schenken, denn die Pflege in dieser Phase beeinflusst maßgeblich die spätere Ernte.

Düngung: Der richtige Zeitpunkt und geeignete Düngemittel

Obwohl Fenchel kein Nährstoff-Verschwender ist, benötigt er dennoch eine ausgewogene Versorgung. Eine Düngung etwa 4-6 Wochen nach der Aussaat oder dem Auspflanzen unterstützt das Wachstum optimal. Organische Dünger wie gut verrotteter Kompost oder Hornspäne haben sich in meinem Garten besonders bewährt. Pro Quadratmeter genügen etwa 3-4 Liter Kompost oder 60-80 Gramm Hornspäne.

Bei der Verwendung von Flüssigdünger rate ich zur Vorsicht. Dieser sollte stark verdünnt alle 2-3 Wochen gegeben werden. Ein Übermaß an Stickstoff fördert zwar üppiges Blattwachstum, kann aber die Knollenbildung beeinträchtigen.

Bewässerung: Methoden und Häufigkeit

Fenchel gedeiht am besten bei gleichmäßiger Feuchtigkeit, die für saftige Knollen sorgt. Besonders in Trockenperioden ist regelmäßiges Gießen unerlässlich. Ich bevorzuge es, morgens oder abends zu gießen, um Verdunstungsverluste zu minimieren. Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Stroh hat sich als hilfreich erwiesen, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Bei der Bewässerung sollte man darauf achten, die Blätter möglichst trocken zu halten, da Feuchtigkeit auf den Blättern Pilzkrankheiten begünstigen kann. Eine Tröpfchenbewässerung wäre ideal, aber auch gezieltes Gießen am Boden funktioniert gut.

Unkrautbekämpfung und Bodenpflege

Regelmäßiges Jäten ist wichtig, um Konkurrenz durch Unkräuter zu vermeiden. Dabei sollte man behutsam vorgehen, um die empfindlichen Fenchelwurzeln nicht zu beschädigen. Eine Hacke oder ein Kultivator eignen sich gut, um den Boden zwischen den Pflanzen zu lockern und Unkraut zu entfernen.

Das Lockern des Bodens fördert nicht nur das Wachstum, sondern beugt auch der Bildung einer Kruste vor, die den Wasserabfluss behindern könnte.

Schnittmaßnahmen für optimales Wachstum

Beim Fenchel sind Schnittmaßnahmen in der Regel nicht erforderlich. Bei üppigem Blattwuchs kann man jedoch einige äußere Blätter entfernen, um die Knollenbildung zu fördern. Dies verbessert auch die Luftzirkulation und beugt Pilzkrankheiten vor.

Wenn der Fenchel zu blühen beginnt, empfehle ich, die Blütenstände zu entfernen, es sei denn, man möchte Samen ernten. Das Entfernen der Blüten lenkt die Energie der Pflanze zurück in die Knollenbildung.

Schädlinge und Krankheiten beim Fenchelanbau

Obwohl Fenchel relativ robust ist, kann er von einigen Schädlingen und Krankheiten befallen werden. Eine regelmäßige Kontrolle der Pflanzen hilft, Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Häufige Schädlinge bei Fenchel

Zu den häufigsten Schädlingen zählen:

  • Blattläuse: Diese kleinen Plagegeister saugen an jungen Trieben und Blättern und können das Wachstum beeinträchtigen.
  • Raupen: Verschiedene Schmetterlingsraupen, wie die des Schwalbenschwanzes, können die Blätter abfressen.
  • Möhrenfliege: Ihre Larven können die Wurzeln und Knollen schädigen.

Typische Krankheiten und ihre Symptome

Fenchel kann von verschiedenen Krankheiten befallen werden:

  • Echter Mehltau: Zeigt sich als weißer, mehliger Belag auf den Blättern.
  • Wurzelfäule: Führt zu welken Pflanzen und fauligen Wurzeln.
  • Blattfleckenkrankheit: Verursacht braune Flecken auf den Blättern.

Vorbeugende Maßnahmen im Jahresverlauf

Um Schädlinge und Krankheiten zu vermeiden, haben sich folgende Maßnahmen als hilfreich erwiesen:

  • Fruchtfolge einhalten und Fenchel nicht direkt nach anderen Doldenblütlern anbauen.
  • Auf gute Durchlüftung achten, indem man ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen lässt.
  • Regelmäßig gießen, aber Staunässe vermeiden.
  • Gesunde Jungpflanzen verwenden und schwache Pflanzen entfernen.
  • Nützlinge im Garten fördern, z.B. durch Blühstreifen oder Insektenhotels.

Biologische und chemische Bekämpfungsmethoden

Bei einem Befall sollte man zunächst auf biologische Methoden setzen:

  • Blattläuse können mit einem starken Wasserstrahl abgespült oder mit Neem-Öl behandelt werden.
  • Raupen lassen sich von Hand ablesen oder mit Bacillus thuringiensis bekämpfen.
  • Gegen Pilzkrankheiten helfen oft Spritzungen mit Schachtelhalmbrühe oder verdünnter Magermilch.

Chemische Pflanzenschutzmittel sollten im Hausgarten nur als letztes Mittel eingesetzt werden. Wenn überhaupt, dann nur zugelassene Mittel verwenden und die Anwendungsvorschriften genau beachten.

Mit der richtigen Pflege und vorbeugenden Maßnahmen kann man Fenchel meist problemlos anbauen und sich über eine reiche Ernte freuen. Die aromatischen Knollen und Blätter belohnen die Mühe mit ihrem einzigartigen Geschmack in der Küche. In meinem Garten hat sich Fenchel als dankbare Pflanze erwiesen, die mit etwas Aufmerksamkeit und Pflege reichlich zurückgibt.

Ernte und Nacherntebehandlung von Fenchel

Die Ernte von Fenchel ist ein spannendes Unterfangen, das je nach Pflanzenteilen und Verwendungszweck variiert. Lassen Sie uns einen genaueren Blick darauf werfen.

Erntezeitpunkte für verschiedene Pflanzenteile

Blätter und Stängel

Das Fenchelgrün können Sie praktisch das ganze Jahr über ernten, sobald die Pflanze etwa 20 cm hoch ist. Schneiden Sie vorzugsweise die äußeren Blätter ab, um die Vitalität der Pflanze zu erhalten. Meiner Erfahrung nach sind die jungen, zarten Blätter besonders aromatisch und eine wahre Bereicherung für die Küche.

Knollen bei Knollenfenchel

Knollenfenchel ist in der Regel 12-14 Wochen nach der Aussaat erntereif. Die ideale Knollengröße liegt bei etwa 8-10 cm Durchmesser. Vorsicht ist geboten bei zu großen Knollen, da diese schnell holzig werden können. Ein kleiner Tipp aus meinem Garten: Ernten Sie am besten morgens, wenn die Pflanzen prall mit Wasser gefüllt sind.

Samen und Früchte

Die Samenernte erfolgt im Spätsommer oder Frühherbst, wenn die Dolden eine schöne braune Färbung angenommen haben. Schneiden Sie ganze Dolden ab und trocknen Sie diese kopfüber nach - ein faszinierender Anblick in der Küche!

Erntetechniken für beste Qualität

Zum Ernten der Fenchelknollen verwende ich gerne einen scharfen Spaten und steche etwa 5 cm unter der Erdoberfläche ab. Danach entferne ich überschüssige Erde und äußere, beschädigte Blätter. Für Fenchelgrün und -samen greife ich zur Schere oder einem scharfen Messer. Die richtige Technik macht hier den Unterschied zwischen guter und herausragender Qualität.

Lagerung und Konservierung

Frischer Knollenfenchel hält sich im Kühlschrank etwa eine Woche, wenn man ihn in ein feuchtes Tuch wickelt. Fenchelgrün lässt sich wunderbar trocknen oder einfrieren. Zum Trocknen binde ich kleine Bündel und hänge sie kopfüber an einem luftigen, schattigen Ort auf - ein schöner Anblick und praktisch zugleich. Fenchelsamen bewahre ich trocken und dunkel in luftdichten Behältern auf, so bleiben sie lange aromatisch.

Verarbeitung und Verwendung in der Küche

Die Vielseitigkeit von Fenchel in der Küche fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Die Knollen schmecken roh als knackiger Salat oder gegart als aromatische Gemüsebeilage. Fenchelgrün verfeinert Salate, Suppen und Fischgerichte auf eine ganz besondere Art. Die Samen bereichern Brot, Wurst und Tee mit ihrem charakteristischen Aroma. Ein persönlicher Favorit von mir: Selbstgemachter Fenchelhonig! Einfach Fenchelsamen mit heißem Honig übergießen und einige Tage ziehen lassen - ein wahres Geschmackserlebnis.

Herbst und Winter: Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit

Mit ein paar cleveren Maßnahmen bringen Sie Ihren Fenchel gut durch den Winter und können sich im nächsten Jahr auf kräftige Pflanzen freuen.

Letzte Ernten vor dem Frost

Sobald die ersten Nachtfröste drohen, sollten Sie alle verbleibenden Knollen ernten. Auch das restliche Grün schneide ich jetzt ab und verarbeite es. Eine Ausnahme mache ich beim Gewürzfenchel: Hier lasse ich einige Pflanzen stehen, wenn ich im nächsten Jahr Samen ernten möchte.

Bodenvorbereitung für das nächste Jahr

Nach der letzten Ernte bereite ich den Boden für die nächste Aussaat vor. Dabei entferne ich alle Pflanzenreste gründlich, um Krankheiten vorzubeugen. Den Boden lockere ich oberflächlich auf und decke ihn mit einer Schicht Mulch oder Kompost ab. So bleibt die Bodenstruktur erhalten und Nährstoffe werden für die nächste Saison gespeichert - eine Investition, die sich auszahlt.

Winterschutz für mehrjährige Fenchelpflanzen

Gewürzfenchel ist mehrjährig und kann bei milden Wintern im Beet überwintern. Im Spätherbst häufle ich Erde oder Kompost um die Pflanzen an. Eine zusätzliche Schicht aus Laub oder Reisig bietet Schutz vor Frost. In rauen Lagen kann man die Pflanzen auch mit Vlies abdecken - besser vorsichtig als später enttäuscht!

Samenernte und -aufbereitung für die nächste Saison

Die Aufbereitung der geernteten Fenchelsamen ist eine faszinierende Arbeit. Ich reibe die getrockneten Dolden vorsichtig aus und siebe die Samen. Nur die größten, vollständig ausgereiften Samen bewahre ich auf. In Papiertüten oder Schraubgläsern bleiben sie an einem kühlen, trockenen Ort bis zu drei Jahre keimfähig - eine kleine Schatzkammer für künftige Aussaaten.

Mit diesen Vorbereitungen sind Sie bestens für den Jahreswechsel im Fenchelbeet gerüstet. Ich kann es kaum erwarten, mich in der nächsten Saison wieder dem Anbau dieses vielseitigen Krauts zu widmen. Freuen Sie sich auf aromatischen, selbst gezogenen Fenchel - ein Genuss, der seinesgleichen sucht!

Spezielle Anbaumethoden für Fenchel

Fenchel ist nicht nur im klassischen Gemüsebeet zuhause. Es gibt interessante Methoden, ihn auch in Töpfen, im Gewächshaus oder als Teil einer Mischkultur anzubauen. Lassen Sie uns diese Möglichkeiten näher betrachten.

Fenchel in Töpfen und Kübeln

Für Balkongärtner oder bei begrenztem Platz ist der Anbau von Fenchel in Gefäßen eine tolle Option. Wählen Sie einen Topf mit mindestens 30 cm Durchmesser und guter Drainage. Verwenden Sie nährstoffreiche, lockere Erde und denken Sie daran, regelmäßig zu gießen, da Kübelpflanzen schneller austrocknen. Knollenfenchel braucht mehr Platz als Gewürzfenchel, daher sind für ihn größere Kübel besser geeignet.

Fenchel im Gewächshaus

Im Gewächshaus genießt Fenchel kontrollierte Bedingungen. Sie können hier früher aussäen und länger ernten. Achten Sie aber auf ausreichende Belüftung, um Pilzerkrankungen vorzubeugen. Das Gewächshaus eignet sich auch hervorragend für eine Vorkultur, die Sie später ins Freiland umsetzen können.

Mischkultur mit Fenchel: Geeignete Partnerpflanzen

Fenchel gilt als etwas eigen im Garten, da er Stoffe abgibt, die das Wachstum anderer Pflanzen beeinträchtigen können. Dennoch gibt es einige Pflanzen, die gut mit ihm harmonieren:

  • Gurken profitieren vom Duft des Fenchels, der Schädlinge fernhält
  • Salat wächst schnell und nutzt den Platz zwischen den Fenchelpflanzen optimal
  • Kapuzinerkresse lockt Nützlinge an und bildet einen hübschen Bodendecker
  • Ringelblumen fördern die Bodengesundheit und ziehen bestäubende Insekten an

Vermeiden Sie jedoch die Nachbarschaft zu Bohnen, Erbsen und Tomaten, da diese besonders empfindlich auf die Ausscheidungen des Fenchels reagieren können.

Fenchel in der Naturheilkunde und Küche

Fenchel ist nicht nur ein köstliches Gemüse, sondern auch ein vielseitiges Heilkraut mit langer Tradition. In meinem Garten schätze ich ihn besonders für seine doppelte Funktion.

Heilwirkungen und traditionelle Anwendungen

Seit Jahrhunderten wird Fenchel in der Naturheilkunde geschätzt. Seine wichtigsten Wirkungen sind:

  • Verdauungsfördernd: Lindert Blähungen und Krämpfe
  • Schleimlösend: Hilfreich bei Husten und Erkältungen
  • Entzündungshemmend: Kann bei Mund- und Rachenentzündungen helfen
  • Milchbildungsfördernd: Unterstützt stillende Mütter

Traditionell wird Fenchel als Tee, Öl oder in Form von Kaubonbons verwendet. Ich persönlich schwöre auf eine Tasse Fencheltee bei Verdauungsbeschwerden.

Rezeptideen für die Fenchelernte

Fenchel ist unglaublich vielseitig in der Küche einsetzbar. Hier einige meiner Lieblingsrezepte:

  • Fenchel-Orangen-Salat: Frisch und knackig als Vorspeise
  • Geschmorter Fenchel: Als Beilage zu Fisch oder Fleisch
  • Fenchelrisotto: Ein aromatisches Hauptgericht
  • Fenchelsuppe: Cremig und wärmend an kalten Tagen
  • Fenchel-Apfel-Smoothie: Ein gesunder Start in den Tag

Herstellung von Fencheltee und -öl

Fencheltee ist ganz einfach selbst gemacht: Übergießen Sie 1-2 Teelöffel zerstoßener Fenchelsamen mit kochendem Wasser und lassen Sie den Tee 10 Minuten ziehen. Für Fenchelöl werden die zerkleinerten Samen in hochwertiges Öl eingelegt und an einem dunklen Ort für etwa 2 Wochen aufbewahrt. Das Öl eignet sich wunderbar für Massagen oder als Aromatherapie.

Fenchel: Ein Ganzjahresbegleiter im Garten

Der Anbau von Fenchel ist eine lohnende Erfahrung für jeden Gärtner. Von der Aussaat im Frühjahr bis zur letzten Ernte im Herbst begleitet uns diese vielseitige Pflanze durchs Jahr. Mit der richtigen Pflege und ein wenig Geduld belohnt uns Fenchel mit aromatischen Blättern, knackigen Knollen und würzigen Samen.

Ob im Freiland, im Kübel oder als Teil einer durchdachten Mischkultur - Fenchel findet in jedem Garten seinen Platz. Seine Anpassungsfähigkeit macht ihn zu einem dankbaren Begleiter für Anfänger und erfahrene Gärtner gleichermaßen. Und glauben Sie mir, wer einmal den Geschmack von frisch geerntetem Fenchel genossen hat, wird ihn nicht mehr missen wollen.

Jede Gartensaison bringt neue Erkenntnisse. Experimentieren Sie ruhig mit verschiedenen Anbaumethoden und Sorten, um herauszufinden, was in Ihrem Garten am besten funktioniert. Mit etwas Übung und den Tipps aus diesem Beitrag werden Sie bald Ihre eigene reiche Fenchelernte einfahren können. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Freude beim Fenchelanbau!

Tags: Fenchel
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Wann ist der optimale Zeitpunkt für die Aussaat von Fenchel im Freiland?
    Die optimale Aussaatzeit für Fenchel im Freiland liegt zwischen Mitte April und Ende Mai, sobald die Bodentemperatur mindestens 10°C erreicht hat. Bei der Direktsaat sollten Sie die Gefahr von Spätfrösten beachten, da junge Fenchelpflanzen frostempfindlich sind. In kälteren Regionen empfiehlt sich eine Vorkultur ab März in Töpfen, die Sie später ins Freiland umsetzen können. Für kontinuierliche Ernten können Sie gestaffelte Aussaaten bis Anfang Juni durchführen. Knollenfenchel benötigt etwa 12-14 Wochen bis zur Ernte, während Gewürzfenchel als zweijährige Pflanze im ersten Jahr Blätter und im zweiten Jahr Samen produziert. Die Aussaat sollte bei trockenem, aber nicht zu heißem Wetter erfolgen, um optimale Keimbedingungen zu gewährleisten.
  2. Welche Standortbedingungen benötigt Fenchel für ein gesundes Wachstum?
    Fenchel gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit mindestens 6 Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich. Der Boden sollte tiefgründig, locker und nährstoffreich sein, da schwere, verdichtete Böden die Wurzelentwicklung behindern. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist ideal für optimales Wachstum. Windgeschützte Lagen sind vorteilhaft, da starker Wind die Pflanzen schädigen kann. Der Standort sollte gut drainiert sein, um Staunässe zu vermeiden, die zu Wurzelfäule führen kann. Gleichzeitig muss eine gleichmäßige Wasserversorgung gewährleistet sein. Vor der Aussaat empfiehlt sich eine Bodenlockerung bis 30 cm Tiefe und die Anreicherung mit reifem Kompost. Eine gute Bodenstruktur fördert sowohl die Knollenentwicklung als auch die Ausbildung der charakteristischen ätherischen Öle.
  3. Wie unterscheidet sich der Fenchelanbau zwischen Knollenfenchel und Gewürzfenchel?
    Knollenfenchel und Gewürzfenchel unterscheiden sich erheblich in Anbau und Verwendung. Knollenfenchel (Gemüsefenchel) ist einjährig und wird wegen seiner verdickten Blattscheiden angebaut, die knollenartige Strukturen über dem Boden bilden. Er benötigt engere Pflanzabstände und wird vor der Blüte geerntet, meist nach 12-14 Wochen. Gewürzfenchel hingegen ist eine zweijährige bis mehrjährige Pflanze, die primär für ihre aromatischen Samen kultiviert wird. Er kann bis zu 2 Meter hoch werden und bildet im zweiten Jahr gelbe Doldenblüten. Bei Knollenfenchel ist gleichmäßige Bewässerung entscheidend für zarte Knollen, während Gewürzfenchel trockene Perioden besser verträgt. Knollenfenchel bevorzugt kühlere Temperaturen und kann bei Hitze vorzeitig schossen, weshalb schossresistente Sorten wie 'Zefa Fino' empfehlenswert sind. Gewürzfenchel toleriert größere Temperaturschwankungen und überwintert in milden Lagen.
  4. Warum reagiert Fenchel empfindlich auf das Umpflanzen und welche Aussaatmethode ist daher vorzuziehen?
    Fenchel besitzt eine tiefe Pfahlwurzel, die bei Beschädigungen während des Umpflanzens zu Wachstumsstörungen und vorzeitigem Schossen führen kann. Die empfindlichen Wurzeln regenerieren sich nur schwer, was Stress für die Pflanze bedeutet. Daher ist die Direktsaat die bevorzugte Methode. Bei der Direktsaat entwickeln sich die Wurzeln ungestört am endgültigen Standort, was zu kräftigeren, gesünderen Pflanzen führt. Wenn eine Vorkultur notwendig ist, sollten Sie biologisch abbaubare Töpfe verwenden, die mit eingepflanzt werden können, oder Quickpots, um die Wurzeln minimal zu stören. Falls Sie doch umpflanzen müssen, sollte dies bei jungen Pflanzen mit maximal 10 cm Höhe erfolgen und der Wurzelballen dabei vollständig erhalten bleiben. Die Direktsaat ermöglicht außerdem eine bessere Anpassung an die lokalen Bodenverhältnisse und reduziert den Pflegeaufwand erheblich.
  5. Welche speziellen Anbaumethoden eignen sich für Fenchel in Töpfen und Gewächshäusern?
    Für den Topfanbau benötigt Fenchel Gefäße mit mindestens 30 cm Durchmesser und guter Drainage. Verwenden Sie nährstoffreiche, lockere Erde und beachten Sie, dass Kübelpflanzen schneller austrocknen als Freilandpflanzen. Knollenfenchel braucht größere Töpfe als Gewürzfenchel, da er mehr Platz für die Knollenentwicklung benötigt. Im Gewächshaus profitiert Fenchel von kontrollierten Bedingungen, die frühere Aussaaten und längere Erntezeiten ermöglichen. Sorgen Sie für ausreichende Belüftung, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Die Temperatur sollte zwischen 15-20°C liegen. Gewächshäuser eignen sich hervorragend für die Vorkultur, bevor die Pflanzen ins Freiland umgesetzt werden. Regelmäßiges Gießen ist essentiell, wobei Staunässe vermieden werden muss. Eine wöchentliche Düngung mit stark verdünntem Flüssigdünger unterstützt das Wachstum in der begrenzten Erdmenge.
  6. Worin unterscheidet sich Fenchel von anderen Doldenblütlern im Garten?
    Fenchel unterscheidet sich von anderen Doldenblütlern durch seine charakteristischen, fein gefiederten Blätter und den intensiven, anisartigen Duft. Im Gegensatz zu Möhren oder Pastinaken bildet Knollenfenchel seine fleischigen Strukturen oberirdisch als verdickte Blattscheiden. Während viele Doldenblütler wie Petersilie oder Dill hauptsächlich als Gewürzkräuter verwendet werden, bietet Fenchel sowohl Gemüse- als auch Gewürznutzung. Seine ätherischen Öle sind besonders heilkräftig und werden medizinisch genutzt. Fenchel reagiert empfindlicher auf Umpflanzung als andere Familienmitglieder und zeigt eine stärkere allelopathische Wirkung, die das Wachstum benachbarter Pflanzen beeinflussen kann. Die Wuchshöhe von bis zu 2 Metern beim Gewürzfenchel übertrifft die meisten anderen Doldenblütler. Zudem ist Fenchel wärmeliebender und benötigt mehr Sonneneinstrahlung als beispielsweise Petersilie oder Kerbel, die auch im Halbschatten gedeihen.
  7. Wie unterscheiden sich Gemüsefenchel und Gewürzkraut in ihrer Verwendung?
    Gemüsefenchel (Knollenfenchel) wird hauptsächlich wegen seiner knollenartigen, verdickten Blattscheiden angebaut, die sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden. Die Knollen haben einen milden, süßlich-anisartigen Geschmack und eignen sich für Salate, als Gemüsebeilage oder für Suppen. Das zarte Grün kann als Gewürz verwendet werden. Gewürzfenchel hingegen wird primär für seine aromatischen Samen kultiviert, die getrocknet als Gewürz oder für Tees genutzt werden. Die Samen enthalten hochkonzentrierte ätherische Öle und haben einen intensiveren Geschmack. Auch die Blätter des Gewürzfenchels werden als Würzkraut verwendet, sind aber kräftiger im Aroma als beim Knollenfenchel. Gewürzfenchel findet außerdem breite Anwendung in der Naturheilkunde, während Knollenfenchel hauptsächlich als nahrhaftes Gemüse geschätzt wird. Beide Formen bereichern die Küche, jedoch in unterschiedlichen Zubereitungsarten und Dosierungen.
  8. Welche bewährten Fenchelsorten haben sich im Hausgarten besonders etabliert?
    Für den Hausgarten haben sich verschiedene Fenchelsorten bewährt, die unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Bei Knollenfenchel ist 'Fino' eine frühe Sorte mit besonders zarten Knollen, die sich gut für kühlere Regionen eignet. 'Zefa Fino' zeichnet sich durch hervorragende Schossresistenz aus und bildet auch bei wärmeren Temperaturen zuverlässig Knollen. Für den Gewürzfenchel ist 'Dulce' sehr beliebt wegen ihres süßlichen Geschmacks, ideal für Tees und als Gewürz. 'Purpureum' ist eine dekorative Sorte mit rötlichem Laub, die sowohl optisch als auch kulinarisch überzeugt. Etablierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten oft speziell selektierte Hausgarten-Sorten, die sich durch Robustheit und guten Geschmack auszeichnen. Bei der Sortenwahl sollten Sie klimatische Bedingungen und Verwendungszweck berücksichtigen. Schossresistente Sorten sind besonders für Anfänger empfehlenswert, da sie auch bei suboptimalen Bedingungen zuverlässige Erträge liefern.
  9. Wo kann man hochwertiges Fenchelsaatgut für den biologischen Anbau erwerben?
    Hochwertiges Bio-Fenchelsaatgut erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf biologisches Saatgut fokussiert haben. Samen.de gehört zu den etablierten Anbietern, die eine breite Auswahl an Bio-zertifizierten Fenchelsorten für den Hausgartenbereich anbieten. Achten Sie beim Kauf auf entsprechende Bio-Siegel und Zertifizierungen. Auch Reformhäuser, Bio-Läden und Gartencenter führen oft biologisches Saatgut. Online-Shops haben den Vorteil einer größeren Sortenauswahl und detaillierter Produktbeschreibungen. Wichtig ist, dass das Saatgut samenfest ist, damit Sie eigene Samen gewinnen können. Prüfen Sie das Mindesthaltbarkeitsdatum und die Keimfähigkeit. Seriöse Anbieter geben auch Auskunft über Herkunft und Produktionsmethoden. Für den biologischen Anbau sollten Sie ausschließlich ungebeiztes Saatgut wählen. Empfehlenswert sind auch Saatgut-Tauschbörsen und regionale Gärtnervereine, die oft seltene oder regional angepasste Sorten anbieten.
  10. Welche Kriterien sind beim Kauf von Knollenfenchel-Samen zu beachten?
    Beim Kauf von Knollenfenchel-Samen sollten Sie primär auf die Schossresistenz achten, da vorzeitiges Schossen die Knollenbildung verhindert. Sortenbezeichnungen wie 'Zefa Fino' oder 'Perfection' weisen auf schossresistente Eigenschaften hin. Die Keimdauer und Keimfähigkeit sind weitere wichtige Faktoren - qualitatives Saatgut sollte eine Keimrate von mindestens 80% aufweisen. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten oft detaillierte Sortenbeschreibungen mit Angaben zu Reifezeit, Knollengröße und Anbaueignung. Achten Sie auf das Produktionsjahr, da Fenchelsamen nur 2-3 Jahre keimfähig bleiben. Für den biologischen Anbau wählen Sie ungebeiztes, Bio-zertifiziertes Saatgut. Klimatische Anpassung ist ebenfalls relevant - frühe Sorten für kältere Regionen, hitzetolerante für wärmere Gebiete. Die Packungsgröße sollte Ihrem Anbauumfang entsprechen. Seriöse Anbieter geben Auskunft über Aussaatmenge pro laufenden Meter und erwartete Erträge.
  11. Wie beeinflusst der pH-Wert des Bodens die Entwicklung der Fenchelpflanze?
    Der pH-Wert spielt eine entscheidende Rolle für die optimale Entwicklung der Fenchelpflanze. Bei einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 können die Wurzeln Nährstoffe am effektivsten aufnehmen. Zu saure Böden unter pH 5,5 führen zu einer schlechteren Verfügbarkeit von Phosphor und Kalium, was sich negativ auf die Knollenbildung auswirkt. Bei alkalischen Böden über pH 7,5 werden wichtige Spurenelemente wie Eisen und Mangan weniger verfügbar, was zu Chlorose (Gelbfärbung der Blätter) führen kann. Der optimale leicht saure bis neutrale pH-Bereich fördert auch die Aktivität der Bodenmikroorganismen, die organische Substanz in pflanzenverfügbare Nährstoffe umwandeln. Eine Bodenanalyse vor der Aussaat ist empfehlenswert. Zu saure Böden können mit Kalk angehoben, zu alkalische mit Kompost oder Torf gesenkt werden. Die pH-Wert-Anpassung sollte bereits im Herbst vor der Aussaat erfolgen, da die Veränderungen Zeit brauchen, um sich zu etablieren.
  12. Welche Rolle spielen ätherische Öle bei der Wirkung von Fenchel in der Naturheilkunde?
    Die ätherischen Öle von Fenchel, hauptsächlich Anethol, Fenchon und Estragol, sind verantwortlich für seine vielfältigen heilkundlichen Wirkungen. Diese Verbindungen wirken krampflösend und entspannen die glatte Muskulatur des Verdauungstrakts, wodurch Blähungen und Völlegefühl gelindert werden. Die schleimlösenden Eigenschaften helfen bei Husten und Erkältungen, indem sie das Abhusten von festsitzendem Schleim erleichtern. Anethol zeigt entzündungshemmende Effekte und kann bei Mund- und Rachenentzündungen lindernd wirken. In der Stillzeit werden die ätherischen Öle traditionell zur Förderung der Milchbildung eingesetzt. Die Konzentration der Öle ist in den Samen am höchsten, weshalb Fencheltee meist aus den getrockneten Samen zubereitet wird. Die antimikrobiellen Eigenschaften können bei der Bekämpfung von Verdauungsbeschwerden helfen. Allerdings sollte Fenchel in therapeutischen Dosen nur nach Rücksprache mit Fachpersonal verwendet werden, da Estragol in größeren Mengen bedenklich sein kann.
  13. Warum ist eine Fruchtfolge beim Fenchelanbau wichtig und welche Pflanzen sollten vermieden werden?
    Eine durchdachte Fruchtfolge beim Fenchelanbau ist essentiell, um Bodenmüdigkeit und den Aufbau spezifischer Schädlinge und Krankheiten zu vermeiden. Fenchel sollte nicht direkt nach anderen Doldenblütlern wie Möhren, Sellerie, Pastinaken oder Petersilie angebaut werden, da diese ähnliche Nährstoffansprüche haben und gemeinsame Schaderreger fördern können. Besonders die Möhrenfliege kann bei aufeinanderfolgenden Doldenblütler-Kulturen problematisch werden. Eine Anbaupause von mindestens 3-4 Jahren zwischen Doldenblütlern ist empfehlenswert. Gute Vorfrüchte für Fenchel sind Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Bohnen, die den Boden mit Stickstoff anreichern. Auch Kreuzblütler wie Kohl oder Radieschen eignen sich als Vorkultur. Nach Fenchel gedeihen Starkzehrer wie Kohl oder Tomaten gut, da der Boden durch die Fenchelkultur mit organischer Substanz angereichert wurde. Die Einhaltung der Fruchtfolge erhält die Bodenfruchtbarkeit und minimiert den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erheblich.
  14. Wie wirkt sich Schossresistenz bei verschiedenen Fenchelsorten auf den Anbau aus?
    Schossresistenz ist bei Knollenfenchel-Sorten von entscheidender Bedeutung, da vorzeitiges Schossen die Knollenbildung verhindert und die Ernte zunichte macht. Schossresistente Sorten wie 'Zefa Fino' tolerieren Temperaturschwankungen und längere Tage besser, ohne in die generative Phase überzugehen. Dies ermöglicht flexiblere Aussaattermine und verlängert das Erntefenster erheblich. Nicht-schossresistente Sorten reagieren bereits bei Temperaturen über 20°C oder nach kalten Nächten mit Blütenbildung. Schossresistente Sorten erlauben auch Nachsaaten bis in den Frühsommer hinein, während herkömmliche Sorten meist nur bei früher Aussaat zuverlässige Knollen bilden. Für Anfänger sind schossresistente Sorten besonders empfehlenswert, da sie Anbaufehler verzeihen und auch unter suboptimalen Bedingungen Erträge liefern. In wärmeren Regionen oder bei schwankenden Witterungsbedingungen ist die Schossresistenz praktisch unverzichtbar. Die Investition in entsprechendes Saatgut zahlt sich durch sichere Ernten und reduzierten Anbauaufwand aus.
  15. Welche praktischen Schritte sind bei der Bodenvorbereitung für Fenchel zu beachten?
    Die sorgfältige Bodenvorbereitung ist fundamental für erfolgreichen Fenchelanbau. Beginnen Sie im Herbst oder zeitigen Frühjahr mit einer Bodenanalyse, um pH-Wert und Nährstoffgehalt zu bestimmen. Lockern Sie den Boden tiefgründig bis etwa 30 cm, um Verdichtungen zu beseitigen und den empfindlichen Pfahlwurzeln optimale Bedingungen zu schaffen. Arbeiten Sie etwa 3-4 Liter reifen Kompost pro Quadratmeter ein, um die Bodenstruktur zu verbessern und Nährstoffe bereitzustellen. Bei schweren Böden kann zusätzlich Sand oder Perlite die Drainage verbessern. Entfernen Sie sorgfältig alle Unkrautwurzeln, besonders von Problemunkräutern wie Quecke oder Giersch. Eine Woche vor der Aussaat harken Sie die Oberfläche glatt und erstellen ein feinkrümeliges Saatbett. Bei Bedarf können Sie zu diesem Zeitpunkt einen organischen Langzeitdünger einarbeiten. Vermeiden Sie frischen Mist, da dieser zu stickstoffreiche Bedingungen schafft und die Knollenqualität beeinträchtigen kann.
  16. Wie lässt sich eine Tröpfchenbewässerung für Fenchel effektiv einrichten?
    Eine Tröpfchenbewässerung ist ideal für Fenchel, da sie gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Blattnässe gewährleistet. Installieren Sie Tropfschläuche etwa 5 cm neben den Pflanzreihen in der Wurzelzone. Der Abstand zwischen den Tropfstellen sollte 20-30 cm betragen, um gleichmäßige Wasserverteilung zu erreichen. Professionelle Gartenfachhändler wie samen.de bieten komplette Bewässerungssysteme mit Zeitschaltuhr und Druckminderer an. Die optimale Bewässerungszeit liegt in den frühen Morgenstunden, um Verdunstung zu minimieren. Fenchel benötigt etwa 2-3 Liter pro Quadratmeter und Woche, je nach Witterung und Entwicklungsstadium. Während der Knollenbildung ist gleichmäßige Wasserversorgung besonders kritisch. Eine Mulchschicht um die Tropfschläuche reduziert Verdunstung und unterdrückt Unkraut. Kontrollieren Sie regelmäßig den Wasserdruck und reinigen Sie verstopfte Tropfstellen. Ein Feuchtigkeitsmesser hilft dabei, die Bewässerung bedarfsgerecht zu steuern und Über- oder Unterbewässerung zu vermeiden.
  17. Stimmt es, dass Fenchel andere Pflanzen im Wachstum hemmt?
    Ja, Fenchel zeigt tatsächlich allelopathische Eigenschaften, das bedeutet, er gibt Stoffe über die Wurzeln ab, die das Wachstum benachbarter Pflanzen beeinträchtigen können. Diese natürlichen Hemmstoffe dienen dem Fenchel als Schutz vor Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser. Besonders empfindlich reagieren Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen sowie Nachtschattengewächse wie Tomaten auf diese Ausscheidungen. Auch das Keimen von Samen in unmittelbarer Nähe kann gehemmt werden. Diese Eigenschaft macht Fenchel zu einem schwierigen Partner in der Mischkultur. Dennoch gibt es Pflanzen, die mit Fenchel harmonieren: Gurken profitieren sogar vom Fenchelduft, der Schädlinge fernhält. Salat als schnellwachsende Kultur kann zwischen jungen Fenchelpflanzen angebaut werden, bevor die allelopathischen Effekte stark werden. Kapuzinerkresse und Ringelblumen zeigen sich relativ unempfindlich. Der Abstand zu empfindlichen Kulturen sollte mindestens 1-2 Meter betragen, um negative Auswirkungen zu vermeiden.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es beim Fenchelanbau in Deutschland?
    Der Fenchelanbau in Deutschland zeigt deutliche regionale Unterschiede aufgrund der klimatischen Bedingungen. In südlichen Weinbauregionen wie Baden-Württemberg oder der Rheinpfalz ist der Anbau besonders erfolgreich, da Fenchel wärmere Temperaturen und längere Vegetationsperioden schätzt. Hier können auch wärmeliebende Sorten und spätere Aussaaten realisiert werden. In nördlicheren Regionen wie Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern sind frühe, kältetolerante Sorten wie 'Fino' vorteilhaft. Die Aussaat erfolgt hier meist später, und Gewächshäuser oder Frühbeete werden häufiger genutzt. Küstenregionen profitieren vom milden Meeresklima, müssen aber mit salzhaltigen Winden umgehen. In Gebirgsregionen sind Schutzmaßnahmen vor kalten Nächten wichtig. Die unterschiedlichen Bodentypen - von den sandigen Böden Norddeutschlands bis zu den lehmigen Böden Süddeutschlands - erfordern angepasste Bodenbearbeitung und Düngung. Regionale Gartenbauvereine bieten oft wertvolle Erfahrungen über lokal bewährte Sorten und Anbaumethoden.
  19. Wodurch unterscheidet sich Foeniculum vulgare von anderen Heilpflanzen in der Familie der Doldenblütler?
    Foeniculum vulgare zeichnet sich durch seine einzigartige Kombination von Inhaltsstoffen und Verwendungsmöglichkeiten aus, die es von anderen Doldenblütlern unterscheidet. Im Gegensatz zu Kümmel oder Koriander enthält Fenchel hauptsächlich Anethol als ätherisches Öl, was den charakteristischen süßlich-anisartigen Geschmack verursacht. Andere Doldenblütler wie Dill oder Petersilie haben völlig andere Aromaprofile. Fenchel ist sowohl als Gemüse- als auch als Heilpflanze nutzbar, während die meisten anderen Familienmitglieder primär als Gewürz oder reine Heilpflanzen verwendet werden. Die krampflösende und verdauungsfördernde Wirkung von Fenchel ist besonders ausgeprägt und macht ihn zum Mittel der ersten Wahl bei Säuglingskoliken. Seine milchbildungsfördernde Eigenschaft ist unter den Doldenblütlern einzigartig. Morphologisch unterscheidet sich Fenchel durch seine fein gefiederten, fast nadelartigen Blätter und die charakteristische Knollenbildung beim Gemüsefenchel. Die Samen sind größer und süßer als die verwandter Arten.
  20. Was unterscheidet den Fenchelanbau im Kräutergarten von anderen Gewürzpflanzen?
    Fenchelanbau im Kräutergarten unterscheidet sich erheblich von anderen Gewürzpflanzen durch seinen höheren Platzbedarf und spezifische Standortansprüche. Während die meisten Kräuter wie Thymian oder Oregano kompakt wachsen, kann Gewürzfenchel bis zu 2 Meter hoch werden und benötigt entsprechend mehr Raum. Seine tiefe Pfahlwurzel erfordert eine gründlichere Bodenvorbereitung als oberflächlich wurzelnde Kräuter. Im Gegensatz zu genügsamen Mittelmeerkräutern benötigt Fenchel regelmäßige Bewässerung und nährstoffreiche Erde. Seine allelopathischen Eigenschaften machen ihn zu einem schwierigen Nachbarn für andere Kräuter - während Basilikum oder Petersilie gut nebeneinander wachsen, hemmt Fenchel oft benachbarte Pflanzen. Die Erntezeit ist anders getaktet: Während bei den meisten Kräutern laufend geerntet werden kann, erfolgt die Haupternte bei Fenchelsamen nur einmal jährlich im Herbst. Zudem ist Fenchel weniger winterhart als etablierte Kräuter wie Rosmarin oder Salbei und benötigt in kälteren Regionen Winterschutz.
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