Fenchelernte: Aromareiche Schätze richtig einbringen

Fenchel: Vom Anbau bis zur Ernte

Fenchel ist ein faszinierendes Gewürz- und Heilkraut mit einem unverwechselbaren anisartigen Aroma. Seine vielseitige Verwendung in der Küche und Medizin macht ihn zu einer beliebten Pflanze in vielen Gärten.

Fenchel-Wissen kompakt

  • Zwei Hauptarten: Gewürz- und Knollenfenchel
  • Gedeiht am besten an sonnigen Standorten mit lockerem Boden
  • Aussaat in der Regel ab April möglich
  • Erntezeitpunkt variiert je nach Art und Verwendungszweck

Fenchel in Küche und Heilkunde

Seit Generationen bereichert Fenchel unsere Küchen und Hausapotheken. Seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten machen ihn zu einer wahren Schatztruhe für Hobbyköche und Naturheilkundler gleichermaßen.

Kulinarische Verwendung

In der Küche finden sowohl die zarten Blätter als auch die aromatischen Samen Verwendung. Die Blätter verleihen Salaten, Suppen und Fischgerichten eine raffinierte Würze. Die Samen sind oft Bestandteil von Gewürzmischungen und geben Brot oder Gebäck eine besondere Note.

Heilkundliche Anwendung

Fencheltee ist bekannt dafür, Verdauungsbeschwerden zu lindern und krampflösend zu wirken. Das ätherische Öl aus den Samen findet in der Aromatherapie Anwendung. Fenchelhonig hat sich als bewährtes Hausmittel bei Erkältungen etabliert.

Fenchelarten im Überblick

Es gibt zwei Hauptarten von Fenchel, die sich in ihrem Erscheinungsbild und ihrer Verwendung deutlich unterscheiden.

Gewürzfenchel

Gewürzfenchel wird hauptsächlich wegen seiner aromatischen Samen kultiviert. Diese imposante Pflanze kann bis zu 2 Meter hoch werden und bildet charakteristische Doldenblüten aus. Die Samen reifen im Spätsommer und werden nach der Trocknung als Gewürz verwendet.

Knollenfenchel

Knollenfenchel bildet eine verdickte Blattbasis, die als Gemüse geschätzt wird. Mit einer Höhe von 30-50 cm bleibt er deutlich kleiner als sein Verwandter, der Gewürzfenchel. Sein mildes Aroma und die knackige Textur machen Knollenfenchel zu einem beliebten Rohkostgemüse.

Anbau und Pflege von Fenchel

Standortanforderungen

Fenchel gedeiht am besten an einem sonnigen Standort mit lockerem, nährstoffreichem Boden. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da die Pflanzen empfindlich auf übermäßige Feuchtigkeit reagieren. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 scheint optimal zu sein.

Aussaat und Pflanzung

Die Aussaat erfolgt in der Regel ab April direkt ins Freiland. Säen Sie die Samen etwa 1-2 cm tief in Reihen mit einem Abstand von 30-40 cm. Nach dem Auflaufen werden die Pflanzen auf 20-30 cm vereinzelt. Für eine Vorkultur können Sie die Samen ab März in Töpfe säen und die Jungpflanzen nach den Eisheiligen auspflanzen.

Pflegetipps während der Wachstumsphase

Fenchel benötigt regelmäßige Bewässerung, besonders in Trockenperioden. Das Mulchen des Bodens hilft, die Feuchtigkeit zu halten und Unkraut zu unterdrücken. Eine Düngung mit Kompost im Frühjahr reicht meist aus. Bei Knollenfenchel ist das Anhäufeln wichtig, um zarte, weiße Knollen zu erhalten.

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Produktbild von Sperli BIO Knollenfenchel mit Darstellung von Fenchelknollen und Verpackungsdesign Angaben zu Bio-Qualität, Aussaat- und Erntezeit sowie Markenlogo.
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Ernte von Fenchelblättern

Optimaler Erntezeitpunkt

Fenchelblätter können Sie ab einer Pflanzenhöhe von etwa 20 cm ernten. Die jungen, zarten Blätter haben das intensivste Aroma. Ernten Sie nur die äußeren Blätter, damit die Pflanze weiterwachsen kann. Bei Gewürzfenchel können Sie die Blätter bis zur Blüte nutzen.

Richtige Erntetechnik für frische Blätter

Schneiden Sie die Blätter mit einer sauberen Schere oder einem scharfen Messer ab. Um die Pflanze nicht zu schwächen, sollten Sie nicht mehr als ein Drittel entfernen. Erfahrungsgemäß ist die Ernte am Morgen am besten, wenn die ätherischen Öle am konzentriertesten sind.

Schonende Verarbeitung nach der Ernte

Verarbeiten Sie die frisch geernteten Blätter zeitnah, um das volle Aroma zu erhalten. Für eine kurze Aufbewahrung wickeln Sie die Blätter in ein feuchtes Tuch und legen sie in den Kühlschrank. Zum Trocknen binden Sie kleine Bündel und hängen diese kopfüber an einem luftigen, schattigen Ort auf.

In meiner langjährigen Erfahrung als Gärtnerin habe ich gelernt, wie schnell Fenchelblätter nach der Ernte an Aroma verlieren können. Daher rate ich dringend, sie zügig zu verarbeiten oder fachgerecht zu konservieren. So behalten Sie das volle Fenchelaroma für Ihre kulinarischen Kreationen.

Ernte von Fenchelsamen: Wie Sie eine reiche Ausbeute erzielen

Die Ernte der Fenchelsamen ist ein spannender Moment im Gartenjahr. Das volle Aroma und die wertvollen Inhaltsstoffe dieser vielseitigen Pflanze zu sichern, erfordert etwas Geschick und Geduld. Lassen Sie mich Ihnen zeigen, worauf es dabei ankommt.

Den richtigen Zeitpunkt erwischen

Der Erntezeitpunkt ist entscheidend für die Qualität der Samen. Achten Sie auf diese Anzeichen:

  • Die Dolden wandeln ihre Farbe von grün zu einem warmen Gelblich-Braun
  • Beim sanften Darüberstreichen lösen sich die Samen leicht
  • Die gesamte Pflanze beginnt, ein herbstliches Gelb anzunehmen

In meinem Garten ist dieser magische Moment meist Ende August bis Anfang September erreicht, etwa 3-4 Monate nach der Aussaat. Jeder Garten hat aber seinen eigenen Rhythmus, also beobachten Sie Ihre Pflanzen genau.

Bewährte Erntemethoden

Es gibt zwei Wege, die Samen zu ernten, beide haben ihre Vorzüge:

Die Dolden-Methode

Perfekt für eine größere Ernte:

  • Schneiden Sie die reifen Dolden mit einer sauberen Schere ab
  • Lassen Sie etwa eine Handbreit Stiel dran
  • Binden Sie mehrere Dolden zu einem luftigen Bündel
  • Hängen Sie die Bündel kopfüber an einem trockenen, zugigen Ort auf

So können die Samen noch etwas nachreifen und fallen beim Trocknen von selbst aus. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich die Dolden langsam öffnen und ihre Schätze freigeben.

Die Fingerspitzen-Methode

Ideal für kleinere Mengen oder wenn Sie besonders wählerisch sein möchten:

  • Halten Sie eine Schüssel unter die reife Dolde
  • Streichen Sie behutsam mit den Fingern darüber
  • Die reifen Samen fallen in die Schüssel
  • Wiederholen Sie den Vorgang alle paar Tage

Diese Methode mag zwar etwas zeitaufwendiger sein, aber sie erlaubt eine sehr gezielte Ernte der reifsten Samen. Ich finde, es hat etwas Meditatives, so Samen für Samen zu ernten.

Die Kunst der Nachreifung und Trocknung

Um die Qualität der Fenchelsamen zu bewahren, ist eine sorgfältige Nachbehandlung unerlässlich:

  • Breiten Sie die Samen auf einem sauberen Tuch oder Sieb aus
  • Wählen Sie einen trockenen, luftigen Ort ohne direktes Sonnenlicht
  • Wenden Sie die Samen täglich, um Schimmel vorzubeugen
  • Der Trocknungsprozess dauert in der Regel 1-2 Wochen

Die Samen sind fertig, wenn sie beim Zerbeißen ein deutliches Knacken von sich geben und nicht mehr zäh wirken. Der Duft, der sich dabei entfaltet, ist einfach wunderbar!

Frischen Fenchel länger genießen: Tipps zur Lagerung

Nicht nur die Samen, auch frischer Fenchel verdient unsere Aufmerksamkeit. Mit den richtigen Methoden bleiben Aroma und Nährstoffe erstaunlich lange erhalten.

Im Kühlschrank: Die Kurzzeit-Lösung

Für den baldigen Verzehr eignet sich die Lagerung im Kühlschrank hervorragend:

  • Wickeln Sie den Fenchel locker in ein leicht angefeuchtetes Küchentuch
  • Legen Sie ihn ins Gemüsefach des Kühlschranks
  • So bleibt der Fenchel etwa 4-5 Tage knackig frisch

Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Entfernen Sie vorher das Fenchelgrün und bewahren Sie es separat auf. Es hält sich nur 1-2 Tage und würde dem Knollen sonst Feuchtigkeit entziehen.

Einfrieren: Die Langzeit-Strategie

Sowohl die Knollen als auch das Grün eignen sich gut zum Einfrieren:

  • Waschen und trocknen Sie den Fenchel gründlich
  • Schneiden Sie die Knollen in mundgerechte Stücke
  • Hacken Sie das Grün fein
  • Verteilen Sie beides auf einem Backblech und frieren Sie es vor
  • Geben Sie die gefrorenen Stücke in Gefrierbeutel

So eingefrorener Fenchel hält sich bis zu einem halben Jahr. Ich friere gerne kleine Portionen ein, die ich direkt in Suppen oder Eintöpfe geben kann - praktisch und aromaintensiv!

Einlegen und Fermentieren: Die geschmacksintensive Alternative

Eine besonders aromatische Konservierungsmethode ist das Einlegen:

  • Schneiden Sie den Fenchel in feine Scheiben
  • Mischen Sie ihn mit Salz, einer Prise Zucker und Gewürzen nach Geschmack
  • Füllen Sie alles in saubere Gläser
  • Gießen Sie einen Sud aus Essig und Wasser darüber

Eingelegter Fenchel hält sich im Kühlschrank mehrere Wochen und ist eine köstliche Beigabe zu Salaten oder gegrilltem Fleisch.

Eine spannende Alternative ist das Fermentieren:

  • Schneiden Sie den Fenchel in feine Streifen
  • Vermischen Sie ihn mit 2% seines Gewichts an Salz
  • Pressen Sie alles fest in ein Gärgefäß
  • Beschweren Sie den Fenchel, sodass er von Lake bedeckt ist
  • Lassen Sie ihn bei Zimmertemperatur 1-2 Wochen fermentieren

Fermentierter Fenchel entwickelt ein faszinierendes Aroma und ist reich an probiotischen Kulturen. In meiner Familie hat er sich als gesunde und schmackhafte Beilage etabliert - probieren Sie es aus, Sie werden überrascht sein!

So bewahren Sie Fenchelsamen richtig auf

Der Trocknungsprozess: Schlüssel zur Haltbarkeit

Die Kunst, Fenchelsamen richtig zu trocknen, ist entscheidend für ihre Qualität und Haltbarkeit. Nach der Ernte sollten Sie die Samen gründlich von Pflanzenresten und Staub befreien. Breiten Sie sie anschließend dünn auf einem Tuch oder Sieb aus und lassen Sie sie an einem warmen, luftigen Ort trocknen. Eine Temperatur um die 25-30°C ist ideal. Vermeiden Sie direktes Sonnenlicht, da es die wertvollen ätherischen Öle zerstören kann.

Je nach Luftfeuchtigkeit dauert der Trocknungsprozess etwa 1-2 Wochen. Sie erkennen, dass die Samen fertig getrocknet sind, wenn sie beim Zerbeißen knackig sind und nicht mehr zäh wirken. Um Schimmelbildung vorzubeugen, empfiehlt es sich, die Samen während der Trocknung regelmäßig zu wenden.

Die richtige Aufbewahrung: Behälter und Orte

Für die Lagerung eignen sich am besten luftdichte Glas- oder Keramikbehälter. Von Plastik würde ich abraten, da es die ätherischen Öle aufnehmen kann. Stellen Sie sicher, dass die Behälter sauber und vollständig trocken sind, bevor Sie die getrockneten Samen locker einfüllen. Vermeiden Sie es, sie zu stark zu komprimieren.

Suchen Sie einen kühlen, trockenen und dunklen Ort für die Aufbewahrung. Eine Speisekammer oder ein dunkler Küchenschrank sind ideal. Orte mit starken Temperaturschwankungen oder hoher Luftfeuchtigkeit wie Kühlschrank oder Kellerräume sind weniger geeignet.

Haltbarkeit und Qualitätskontrolle

Bei richtiger Lagerung können Fenchelsamen bis zu 3 Jahre ihre Qualität behalten. Allerdings verlieren sie mit der Zeit an Aroma und ätherischen Ölen. Eine regelmäßige Qualitätskontrolle ist daher ratsam:

  • Werfen Sie alle paar Monate einen Blick auf die Samen und prüfen Sie sie auf Feuchtigkeit oder Schimmelbildung
  • Zerreiben Sie einige Samen zwischen den Fingern - sie sollten noch einen aromatischen Duft verströmen
  • Probieren Sie gelegentlich einen Samen - er sollte noch würzig und leicht süßlich schmecken

Wenn Aroma oder Geschmack nachlassen, ist es Zeit, die Samen zügig zu verbrauchen. Bei Anzeichen von Schimmel oder Feuchtigkeit bleibt leider nur die Entsorgung.

Fenchel in der Küche: Vielseitig und lecker

Frischer Fenchel: Ein kulinarisches Multitalent

Frischer Fenchel ist in der Küche unglaublich vielseitig einsetzbar. Die knackigen Knollen schmecken roh in Salaten köstlich. Ich schneide sie gerne in hauchdünne Scheiben und mariniere sie leicht mit Zitronensaft und einem guten Olivenöl. Gedünstet oder gegrillt entfaltet Fenchel ein ganz besonderes Aroma. Er harmoniert wunderbar mit Fisch und Meeresfrüchten, macht aber auch in Fleischgerichten eine gute Figur.

Die Fenchelblätter sind ein herrliches Kraut zum Würzen von Suppen, Saucen oder Aufläufen. Ihr zartes Aroma erinnert mich immer ein wenig an eine Mischung aus Anis und Dill. Besonders lecker finde ich sie in selbstgemachter Kräuterbutter oder als Garnitur für Fischgerichte.

Getrocknete Fenchelsamen: Würze mit Tradition

Getrocknete Fenchelsamen sind ein fantastisches Gewürz. Ob ganz oder gemahlen, sie verleihen herzhaften Gerichten wie Eintöpfen, Schmorgerichten oder Wurstspezialitäten eine besondere Note. In der indischen Küche sind sie nicht wegzudenken und ein wichtiger Bestandteil vieler Curry-Mischungen. Auch in Brotteigen oder auf einer selbstgebackenen Foccacia sorgen sie für eine würzige Überraschung.

In der Naturheilkunde haben Fenchelsamen seit jeher einen festen Platz bei Verdauungsbeschwerden. Ein Tee aus leicht angerösteten und zerstoßenen Samen kann bei Blähungen oder Magenkrämpfen wahre Wunder wirken.

Fencheltee und Fenchelöl: Aromatherapie aus der Natur

Für einen aromatischen Fencheltee überbrühe ich 1-2 Teelöffel leicht zerdrückte Samen mit kochendem Wasser und lasse den Tee 5-10 Minuten ziehen. Er schmeckt nicht nur herrlich, sondern kann auch bei Erkältungen oder hartnäckigem Husten wohltuend wirken.

Fenchelöl, das durch Wasserdampfdestillation aus den Samen gewonnen wird, hat einen intensiven, süßlich-würzigen Duft. Es findet in der Aromatherapie oder als natürliches Aroma in der Lebensmittelindustrie Verwendung. Zuhause kann man ein einfaches Fenchelöl herstellen, indem man die Samen in hochwertiges Pflanzenöl einlegt und einige Wochen ziehen lässt. Ein Experiment, das ich jedem Fenchel-Liebhaber nur empfehlen kann!

Nährstoffe im Fenchel: Ein Powerpaket der Natur

Fenchel: Mehr als nur Geschmack

Fenchel ist nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ein wahres Nährstoffwunder. Er steckt voller wertvoller Inhaltsstoffe:

  • Vitamin C: ein Boost für unser Immunsystem und ein starkes Antioxidans
  • Kalium: unterstützt Herz- und Muskelfunktion
  • Folsäure: wichtig für die Zellneubildung und besonders in der Schwangerschaft bedeutsam
  • Ballaststoffe: unsere Verdauung dankt es uns
  • Ätherische Öle: wirken verdauungsfördernd und können Krämpfe lösen

Die Samen sind besonders reich an ätherischen Ölen, vor allem Anethol, das für den typischen Fenchelgeschmack verantwortlich ist und dem man heilsame Wirkungen nachsagt.

Von der Ernte bis zum Teller: Nährstoffe erhalten

Um möglichst viele Nährstoffe zu bewahren, sollte man Fenchel zum richtigen Zeitpunkt ernten. Bei Knollenfenchel ist dies, wenn die Knolle etwa faustgroß ist und die Blätter noch frisch grün sind. Je länger der Fenchel nach der Ernte gelagert wird, desto mehr Vitamin C geht leider verloren.

Für die Lagerung von frischem Fenchel ist eine kühle und feuchte Umgebung ideal. Im Gemüsefach des Kühlschranks, eingewickelt in ein feuchtes Tuch, hält er sich etwa eine Woche. Die Blätter sollten möglichst frisch verwendet werden, da sie schnell welken und ihr wunderbares Aroma einbüßen.

Die Nährstoffe in den Samen bleiben bei richtiger Trocknung und Lagerung lange erhalten. Allerdings nimmt der Gehalt an ätherischen Ölen mit der Zeit ab - ein Grund mehr, sie zeitnah zu verwenden.

Meine Tipps für maximalen Nährstoffgehalt

Hier einige praktische Tipps aus meiner Erfahrung, um möglichst viele Nährstoffe zu erhalten:

  • Verarbeiten Sie Fenchel am besten frisch - je kürzer der Weg vom Beet auf den Teller, desto besser
  • Beim Kochen nur kurz garen, um wasserlösliche Vitamine zu schonen
  • Verwenden Sie auch das Fenchelgrün mit, es steckt voller Vitamine
  • Mahlen Sie Fenchelsamen erst kurz vor der Verwendung, um die ätherischen Öle zu bewahren
  • Lassen Sie Fencheltee nicht zu lange ziehen, um einen bitteren Geschmack zu vermeiden

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass selbst angebauter Fenchel oft aromatischer und nährstoffreicher ist als gekaufter. Wer die Möglichkeit hat, sollte es unbedingt mit einem kleinen Fenchelbeet im Garten oder auf dem Balkon versuchen. Die Pflanzen sind recht pflegeleicht und belohnen einen mit frischem Fenchel direkt aus eigenem Anbau - ein Genuss, den man einfach erleben muss!

Qualitätssicherung bei Fenchel: Mehr als nur ein Augenschmaus

In meinen Jahren als Gärtnerin habe ich gelernt, dass bei der Ernte und Lagerung von Fenchel die Qualitätssicherung entscheidend ist, um das volle Aroma und die wertvollen Nährstoffe zu bewahren. Lassen Sie mich Ihnen einige wichtige Aspekte näherbringen, die ich mir zu Herzen genommen habe:

Frischer Fenchel: Ein Fest für die Sinne

Woran erkennt man wirklich frischen Fenchel? Hier meine Erfahrungswerte:

  • Die Knollen sollten fest und prall sein, ohne weiche Stellen - fast wie ein kleiner, kompakter Ball
  • Eine hellgrüne bis weiße Farbe mit einem gesunden Glanz ist ein gutes Zeichen
  • Das Laub sollte frisch und grün sein, ohne Verfärbungen - wie ein kleiner Wald auf der Knolle
  • Und nicht zu vergessen: der intensive, anisartige Duft, der einem sofort in die Nase steigt

Wenn Fenchel seine besten Tage hinter sich hat

Leider hält die Frische nicht ewig. So erkennen Sie, wenn der Fenchel nicht mehr genießbar ist:

  • Braune oder matschige Stellen an Knolle oder Blättern sind ein deutliches Warnsignal
  • Schimmelbildung, besonders im Verborgenen der Knolle, ist ein absolutes No-Go
  • Ein unangenehmer, muffiger Geruch verrät oft mehr als das Auge
  • Welke oder gelbliche Blätter zeigen, dass der Fenchel seine Vitalität verloren hat

Ein wachsames Auge auf gelagerte Fenchelschätze

Um die Qualität von gelagertem Fenchel zu erhalten, empfehle ich aus eigener Erfahrung:

  • Regelmäßig die Lagertemperatur und -feuchtigkeit zu überprüfen - Fenchel mag es kühl, aber nicht zu feucht
  • Die Knollen immer wieder sanft auf Druckstellen oder beginnende Fäulnis abzutasten
  • Bei getrockneten Fenchelsamen nach Schimmel oder ungebetenen Gästen in Form von Insekten Ausschau zu halten
  • Selbst gemachtes Fenchelöl auf Verfärbungen oder Trübungen zu prüfen - es sollte klar und aromatisch bleiben

Bewährte Methoden für Fenchel in Bestform

Im Laufe der Jahre habe ich einige Tricks entwickelt, um das Beste aus meinem Fenchel herauszuholen:

Der richtige Zeitpunkt macht's

Je nachdem, was Sie vorhaben, sollten Sie den Fenchel zu unterschiedlichen Zeitpunkten ernten:

  • Für den frischen Genuss empfehle ich die Ernte, wenn die Knollen etwa faustgroß sind - da schmecken sie am zartesten
  • Wollen Sie den Fenchel länger lagern, lassen Sie die Knollen ruhig vollreif werden
  • Für aromatische Fenchelsamen warten Sie, bis sich die Dolden braun färben - Geduld zahlt sich hier aus

Vielfalt in der Lagerung

Um Fenchel möglichst lange frisch zu halten, wende ich verschiedene Methoden an:

  • Die meisten frischen Knollen wandern in den Kühlschrank, einige friere ich für spätere Verwendung ein
  • Von den Fenchelblättern trockne ich einen Teil, den Rest verwende ich frisch - so habe ich immer etwas zur Hand
  • Die Samen lagere ich teils luftdicht, aus einem Teil stelle ich selbst Öl her - ein herrliches Aroma!

Vom Blatt bis zur Wurzel: Alles hat seinen Nutzen

Beim Fenchel ist Verschwendung ein Fremdwort - fast alles lässt sich verwerten:

  • Die Knollen sind vielseitige Stars in Salaten oder als gekochtes Gemüse
  • Aus den Blättern zaubere ich aromatische Kräuter oder einen wohltuenden Tee
  • Selbst die Stängel finden ihren Weg in meine Suppen oder Eintöpfe
  • Die Samen nutze ich als Gewürz oder zur Herstellung von duftendem Öl

Diese ganzheitliche Nutzung sorgt nicht nur für optimale Qualität, sondern vermeidet auch Lebensmittelverschwendung - ein Aspekt, der mir besonders am Herzen liegt.

Fenchel: Ein Genuss von der Aussaat bis zum Teller

Meine Erfahrung hat mich gelehrt, dass die sorgfältige Ernte und Lagerung von Fenchel entscheidend für den Erhalt von Aroma und Nährstoffen sind. Regelmäßige Qualitätskontrollen und verschiedene Lagerungstechniken können die Haltbarkeit deutlich verbessern. Besonders wichtig finde ich, den Erntezeitpunkt an die geplante Verwendung anzupassen und wirklich alle Pflanzenteile zu nutzen. Mit diesen Methoden können Sie sicherstellen, dass Ihr selbst angebauter oder gekaufter Fenchel seine volle Qualität entfaltet - von der Aussaat bis zur Verwendung in der Küche. Probieren Sie es aus, Sie werden den Unterschied schmecken!

Tags: Fenchel
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Wann ist der optimale Zeitpunkt, um Fenchel zu ernten?
    Der optimale Erntezeitpunkt hängt von der Fenchelart und dem Verwendungszweck ab. Fenchelblätter können ab einer Pflanzenhöhe von etwa 20 cm geerntet werden, wobei junge, zarte Blätter das intensivste Aroma haben. Bei Knollenfenchel ist die Ernte optimal, wenn die Knolle etwa faustgroß ist - dann schmeckt sie am zartesten. Für längere Lagerung sollten die Knollen vollreif werden. Fenchelsamen werden Ende August bis Anfang September geerntet, etwa 3-4 Monate nach der Aussaat. Der richtige Zeitpunkt ist erreicht, wenn die Dolden von grün zu gelblich-braun wechseln und sich die Samen beim sanften Darüberstreichen leicht lösen. Die Ernte am Morgen ist ideal, da die ätherischen Öle dann am konzentriertesten sind.
  2. Wie unterscheiden sich Gewürzfenchel und Knollenfenchel beim Anbau?
    Gewürzfenchel und Knollenfenchel unterscheiden sich erheblich in Wuchsform und Anbauweise. Gewürzfenchel wird bis zu 2 Meter hoch und wird hauptsächlich wegen seiner aromatischen Samen kultiviert. Er bildet charakteristische Doldenblüten und benötigt mehr Platz im Garten. Knollenfenchel bleibt mit 30-50 cm deutlich kleiner und bildet eine verdickte Blattbasis, die als Gemüse genutzt wird. Beim Anbau von Knollenfenchel ist das Anhäufeln wichtig, um zarte, weiße Knollen zu erhalten. Beide Arten bevorzugen sonnige Standorte mit lockerem, nährstoffreichem Boden, aber Knollenfenchel benötigt regelmäßigere Bewässerung und kürzere Kulturzeiten. Gewürzfenchel ist generell pflegeleichter und kann sich oft selbst aussäen, während Knollenfenchel gezielteren Anbau erfordert.
  3. Welche Standortanforderungen hat Fenchel für optimales Wachstum?
    Fenchel gedeiht am besten an einem vollsonnigen Standort mit lockerem, nährstoffreichem und gut durchlässigem Boden. Staunässe muss unbedingt vermieden werden, da die Pflanzen empfindlich auf übermäßige Feuchtigkeit reagieren. Der ideale pH-Wert liegt zwischen 6,0 und 7,0 - also leicht saurer bis neutraler Boden. Der Boden sollte tiefgründig und humusreich sein, damit sich die Wurzeln gut entwickeln können. Windgeschützte Lagen sind vorteilhaft, da die hohen Gewürzfenchelstauden bei starkem Wind umknicken können. Eine gute Luftzirkulation ist dennoch wichtig, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Fenchel schätzt einen gleichmäßig feuchten, aber nicht nassen Boden. In zu schattigen Lagen entwickeln die Pflanzen weniger ätherische Öle und bleiben schwächlich. Temperaturen zwischen 15-25°C sind optimal für das Wachstum.
  4. Wie werden Fenchelblätter richtig geerntet und verarbeitet?
    Fenchelblätter werden am besten mit einer sauberen Schere oder einem scharfen Messer geerntet, wobei nur die äußeren Blätter geschnitten werden sollten, damit die Pflanze weiterwachsen kann. Ernten Sie maximal ein Drittel der Blätter, um die Pflanze nicht zu schwächen. Der optimale Zeitpunkt ist am Morgen, wenn die ätherischen Öle am konzentriertesten sind. Nach der Ernte sollten die Blätter zeitnah verarbeitet werden, um das volle Aroma zu erhalten. Für kurze Aufbewahrung wickeln Sie sie in ein feuchtes Tuch und lagern sie im Kühlschrank. Zum Trocknen binden Sie kleine Bündel und hängen diese kopfüber an einem luftigen, schattigen Ort auf. Die getrockneten Blätter können zerkleinert und in luftdichten Behältern gelagert werden. Frische Blätter eignen sich hervorragend für Salate, Suppen, Kräuterbutter oder als Garnitur.
  5. Welche besonderen Erntemethoden gibt es für Fenchelsamen?
    Für die Fenchelsamen-Ernte gibt es zwei bewährte Methoden: Die Dolden-Methode eignet sich für größere Ernten. Hierbei schneiden Sie die reifen Dolden mit etwa einer Handbreit Stiel ab, binden sie zu luftigen Bündeln und hängen sie kopfüber an einem trockenen, zugigen Ort auf. Die Samen fallen beim Trocknen von selbst aus. Die Fingerspitzen-Methode ist ideal für kleinere Mengen oder selektive Ernte. Halten Sie eine Schüssel unter die reife Dolde und streichen behutsam mit den Fingern darüber - die reifen Samen fallen in die Schüssel. Diese Methode ermöglicht es, alle paar Tage nur die reifsten Samen zu ernten. Beide Methoden haben ihre Vorteile: Die Dolden-Methode ist effizienter, während die Fingerspitzen-Methode eine gezieltere Selektion ermöglicht und etwas Meditatives hat.
  6. Worin unterscheiden sich Fenchel und andere Doldenblütler im Anbau?
    Fenchel unterscheidet sich von anderen Doldenblütlern durch seine besonderen Standortansprüche und sein charakteristisches Wachstumsverhalten. Während viele Doldenblütler wie Petersilie oder Koriander auch im Halbschatten gedeihen, benötigt Fenchel unbedingt einen vollsonnigen Standort für die optimale Entwicklung seiner ätherischen Öle. Im Gegensatz zu einjährigen Doldenblütlern wie Dill ist Fenchel mehrjährig, wenn er nicht zu stark zurückfriert. Seine tiefe Pfahlwurzel macht ihn trockenheitstoleranter als oberflächlich wurzelnde Verwandte. Fenchel ist empfindlicher gegen Staunässe als andere Doldenblütler und benötigt einen gut drainierten Boden. Die Aussaat erfolgt später als bei den meisten anderen Doldenblütlern - erst ab April, da Fenchel frostempfindlich ist. Auch seine imposante Wuchshöhe von bis zu 2 Metern unterscheidet ihn deutlich von den meisten anderen Vertretern dieser Familie.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Fenchel und anderen Gewürzkräutern?
    Fenchel unterscheidet sich von anderen Gewürzkräutern durch sein charakteristisches süßlich-anisartiges Aroma, das hauptsächlich vom ätherischen Öl Anethol stammt. Während die meisten Gewürzkräuter wie Basilikum, Oregano oder Thymian warme, herbwürzige Noten haben, bringt Fenchel eine süße, fast lakritzartige Note mit sich. Botanisch gehört Fenchel zu den Doldenblütlern, nicht zu den Lippenblütlern wie viele mediterrane Kräuter. Seine Nutzung ist vielseitiger - sowohl Blätter als auch Samen und bei Knollenfenchel die Wurzelknolle sind verwertbar. Fenchel ist mehrjährig und wird deutlich höher als die meisten anderen Gewürzkräuter. Seine medizinischen Eigenschaften konzentrieren sich besonders auf die Verdauungsförderung, während andere Kräuter oft antimikrobielle oder entzündungshemmende Schwerpunkte haben. Der Anbau erfordert mehr Platz und Sonne als die meisten anderen Gewürzkräuter.
  8. Wie erkennt man den richtigen Reifegrad bei Fenchelsamen?
    Den richtigen Reifegrad bei Fenchelsamen erkennen Sie an mehreren deutlichen Merkmalen. Die Dolden wechseln ihre Farbe von frischem Grün zu einem warmen Gelblich-Braun oder Beige. Ein einfacher Test ist das sanfte Darüberstreichen mit der Hand - reife Samen lösen sich dabei leicht und fallen ab. Die gesamte Pflanze beginnt, ein herbstliches Gelb anzunehmen, was ein weiteres Zeichen für die Samenreife ist. Reife Samen fühlen sich fest und trocken an, nicht weich oder grün. Sie haben eine bräunliche bis graugrüne Farbe und verströmen einen intensiven, süßlich-anisartigen Duft. Beim Zerbeißen sollten sie knackig sein und das charakteristische Fenchelaroma freisetzen. Der Zeitpunkt ist meist Ende August bis Anfang September erreicht, etwa 3-4 Monate nach der Aussaat. Zu früh geerntete Samen sind noch weich und haben weniger Aroma, während überreife Samen bereits ausgefallen sind.
  9. Wo kann man qualitatives Fenchel-Saatgut für den Garten kaufen?
    Qualitatives Fenchel-Saatgut erhalten Sie am besten bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf hochwertiges Saatgut spezialisiert haben. Etablierte Anbieter wie samen.de bieten oft verschiedene Fenchelsorten - sowohl Gewürz- als auch Knollenfenchel - in Bio- und konventioneller Qualität. Achten Sie beim Kauf auf eine hohe Keimfähigkeit (meist über 80%), aktuelle Erntejahre und idealerweise auf Bio-Zertifizierung. Seriöse Händler geben immer das Erntejahr und die Keimrate an. Lokale Gartencenter führen oft Standardsorten, während spezialisierte Online-Shops auch seltene und historische Sorten anbieten. Vermeiden Sie zu günstiges Saatgut unbekannter Herkunft, da hier oft die Keimfähigkeit leiden kann. Samen.de und ähnliche Fachhändler bieten meist auch detaillierte Anbauanleitungen und Beratung, was besonders für Anfänger wertvoll ist. Tauschtage von Gartenvereinen sind eine weitere gute Quelle für bewährte Sorten.
  10. Welche Gartenwerkzeuge benötigt man für die Fenchelernte?
    Für die professionelle Fenchelernte benötigen Sie nur wenige, aber hochwertige Werkzeuge. Eine scharfe, saubere Gartenschere ist essentiell für das Schneiden der Blätter und Dolden - stumpfe Werkzeuge können die Pflanze verletzen und Krankheiten fördern. Ein scharfes Gartenmesser eignet sich alternativ für präzise Schnitte. Für die Samenernte sind flache Schüsseln oder Körbe praktisch, um die Samen aufzufangen. Schneidebrett und Küchenmesser helfen bei der Nachbearbeitung. Für die Trocknung benötigen Sie Siebe oder luftdurchlässige Tücher sowie eventuell Trocknungsnetze für größere Mengen. Gartenfachhändler wie samen.de führen speziell für die Kräuterernte geeignete Werkzeuge und Zubehör. Arbeitshandschuhe schützen bei der Ernte vor Hautreizungen, die manche Menschen bei Doldenblütlern entwickeln. Ein Erntekorb erleichtert das Sammeln im Garten. Für die professionelle Aufbereitung sind luftdichte Gläser zur Lagerung der getrockneten Samen unverzichtbar.
  11. Welche ätherischen Öle sind in Fenchel enthalten und wie wirken sie?
    Fenchel enthält verschiedene wertvolle ätherische Öle, wobei Anethol den Hauptbestandteil bildet und für das charakteristische süßlich-anisartige Aroma verantwortlich ist. Weitere wichtige Komponenten sind Fenchon, Limonen, α-Pinen und Estragol. Diese ätherischen Öle konzentrieren sich hauptsächlich in den Samen, sind aber auch in geringeren Mengen in Blättern und Stängeln vorhanden. Anethol wirkt verdauungsfördernd, krampflösend und kann bei Blähungen helfen. Fenchon unterstützt die schleimlösenden Eigenschaften, weshalb Fencheltee traditionell bei Erkältungen eingesetzt wird. Die ätherischen Öle haben antimikrobielle Eigenschaften und können die Verdauung anregen. In der Aromatherapie wird Fenchelöl zur Entspannung und bei Verdauungsbeschwerden verwendet. Die Konzentration der ätherischen Öle ist am höchsten bei vollreifen Samen und nimmt bei zu langer oder unsachgemäßer Lagerung ab.
  12. Wie entsteht das charakteristische Anisaroma bei Fenchel?
    Das charakteristische Anisaroma bei Fenchel entsteht hauptsächlich durch das ätherische Öl Anethol, das bis zu 80% des Gesamtölgehalts ausmacht. Dieses Molekül ist auch in Anis und Sternanis enthalten, weshalb diese Pflanzen ähnlich schmecken, obwohl sie botanisch nicht verwandt sind. Anethol bildet sich während der Samenreifung in speziellen Ölkanälen der Pflanze und konzentriert sich besonders in den reifen Samen. Die Biosynthese erfolgt über komplexe enzymatische Prozesse aus Phenylpropanoiden. Sonnenlicht und Wärme fördern die Anethol-Bildung, weshalb vollsonnige Standorte zu aromatischeren Samen führen. Die süßliche Note entsteht durch die spezielle chemische Struktur des Anethols, die süße Geschmacksrezeptoren aktiviert. Bei der Trocknung und Lagerung kann sich Anethol langsam abbauen, weshalb frische oder richtig getrocknete Samen das intensivste Aroma haben. Zerreiben oder Kauen setzt die ätherischen Öle frei und verstärkt das Aroma deutlich.
  13. Welche Rolle spielt Fenchel in der traditionellen Naturheilkunde?
    Fenchel spielt seit Jahrtausenden eine zentrale Rolle in der traditionellen Naturheilkunde verschiedener Kulturen. Hauptsächlich wird er bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt - Fencheltee aus den Samen lindert Blähungen, Krämpfe und Völlegefühl. In der Klostermedizin galt Fenchel als wichtiges Heilmittel für Magen-Darm-Probleme und wurde oft mit anderen Kräutern kombiniert. Traditionell wird Fenchel auch bei Erkältungen und Husten verwendet, da die ätherischen Öle schleimlösend wirken können. In der Kinderheilkunde ist milder Fencheltee ein bewährtes Mittel bei Bauchschmerzen von Säuglingen. Die traditionelle chinesische Medizin nutzt Fenchel zur Stärkung des Verdauungsfeuers und bei Nierenschwäche. In der Volksmedizin wurde Fenchel auch zur Milchbildung bei stillenden Müttern empfohlen. Äußerlich angewendet soll Fenchelöl bei Hautproblemen helfen. Diese traditionellen Anwendungen beruhen auf jahrhundertelanger Erfahrung, ersetzen aber keine moderne medizinische Behandlung.
  14. Wie erfolgt die Wasserdampfdestillation von Fenchelöl?
    Die Wasserdampfdestillation von Fenchelöl ist ein traditionelles Verfahren zur Gewinnung der wertvollen ätherischen Öle. Dabei werden zerkleinerte Fenchelsamen in einen Destillationskolben gefüllt und mit Wasserdampf behandelt. Der heiße Dampf löst die ätherischen Öle aus dem Pflanzenmaterial und transportiert sie in den Kondensator. Dort kühlt das Dampf-Öl-Gemisch ab und verflüssigt sich. Da Wasser und ätherisches Öl nicht mischbar sind, können sie anschließend getrennt werden - das leichtere Fenchelöl schwimmt auf der Wasseroberfläche. Für die Destillation werden etwa 2-4 Stunden bei konstanter Temperatur benötigt. Die Ausbeute liegt bei etwa 2-6% des Samengewichts, je nach Qualität und Reifegrad der Samen. Das entstehende Fenchelöl ist hochkonzentriert und sollte nur verdünnt verwendet werden. Als Nebenprodukt entsteht Fenchelhydrolat, ein aromatisches Blütenwasser, das ebenfalls therapeutisch genutzt werden kann. Für die heimische Anwendung gibt es auch kleinere Destillationsgeräte.
  15. Wie macht man Fenchel durch Fermentation haltbar?
    Fenchel lässt sich durch Fermentation zu einem schmackhaften und gesunden Dauerprodukt verarbeiten. Für die Milchsäuregärung schneiden Sie frischen Knollenfenchel in feine Streifen und vermischen ihn mit etwa 2% seines Gewichts an Meersalz. Das Salz entzieht dem Fenchel Wasser und schafft optimale Bedingungen für die gewünschten Milchsäurebakterien. Drücken Sie die gesalzenen Fenchelstreifen fest in ein sauberes Gärgefäß, sodass sie vollständig von ihrer eigenen Lake bedeckt sind. Ein Gewicht verhindert, dass der Fenchel an die Oberfläche steigt. Bei Zimmertemperatur fermentiert der Fenchel 1-2 Wochen, entwickelt dabei einen angenehm säuerlichen Geschmack und wird von wertvollen probiotischen Kulturen besiedelt. Danach kann er kühl gelagert mehrere Monate halten. Fermentierter Fenchel ist nicht nur haltbar, sondern auch bekömmlicher als frischer und reich an Vitaminen und Milchsäurebakterien. Er eignet sich hervorragend als gesunde Beilage zu verschiedenen Gerichten.
  16. Welche praktischen Methoden gibt es zum Trocknen von Fenchelsamen?
    Es gibt mehrere bewährte Methoden zum Trocknen von Fenchelsamen. Die natürliche Lufttrocknung ist am schonendsten: Breiten Sie die Samen dünn auf einem sauberen Tuch oder Sieb aus und stellen sie an einen warmen, luftigen Ort ohne direktes Sonnenlicht. Bei einer idealen Temperatur von 25-30°C dauert der Prozess 1-2 Wochen. Wenden Sie die Samen täglich, um gleichmäßige Trocknung und Schimmelvorbeugung zu gewährleisten. Alternativ können Sie die ganzen Dolden kopfüber in luftigen Bündeln aufhängen - die Samen fallen beim Trocknen von selbst aus. Für größere Mengen eignet sich ein Dörrgerät bei niedrigster Stufe (35-40°C) für 12-24 Stunden. Der Backofen ist weniger geeignet, da die Temperaturen meist zu hoch sind und die wertvollen ätherischen Öle zerstören können. Die Samen sind fertig getrocknet, wenn sie beim Zerbeißen knackig sind und nicht mehr zäh wirken. Richtig getrocknete Samen halten in luftdichten Behältern bis zu drei Jahre.
  17. Stimmt es, dass Fenchel nur in warmen Klimazonen wächst?
    Nein, das ist ein weitverbreiteter Irrtum. Fenchel gedeiht auch in gemäßigten Klimazonen wie Mitteleuropa sehr gut und wird hier seit Jahrhunderten erfolgreich angebaut. Zwar stammt Fenchel ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, hat sich aber an kühlere Klimabedingungen gut angepasst. In Deutschland, Österreich und der Schweiz kann Fenchel problemlos kultiviert werden. Wichtig ist ein sonniger, geschützter Standort und die richtige Sortenwahl - einige Sorten sind kälteresistenter als andere. Gewürzfenchel ist generell robuster als Knollenfenchel. Die Aussaat erfolgt allerdings erst nach den Eisheiligen im Mai, da Fenchel frostempfindlich ist. In rauen Lagen kann eine Vliesabdeckung in kühlen Nächten hilfreich sein. Mehrjähriger Gewürzfenchel übersteht milde Winter oft im Freien, besonders mit etwas Winterschutz. Die kurzen Sommertage in nördlichen Breiten können allerdings die Samenproduktion beeinträchtigen, weshalb eine Vorkultur empfehlenswert ist.
  18. Seit wann wird Fenchel in mitteleuropäischen Gärten angebaut?
    Fenchel wird bereits seit der Römerzeit in Mitteleuropa kultiviert. Die Römer brachten die Pflanze aus dem Mittelmeerraum mit und etablierten sie in ihren Gärten nördlich der Alpen. Schriftliche Belege für den Fenchelanbau in deutschen Klostergärten finden sich bereits im 9. Jahrhundert - Walahfrid Strabo erwähnte Fenchel in seinem berühmten Gartengedicht 'Hortulus' aus dem Jahr 827. Die Benediktinermönche kultivierten Fenchel systematisch in ihren Kräutergärten für medizinische Zwecke. Im Mittelalter war Fenchel ein fester Bestandteil der Klostermedizin und wurde in den 'Capitulare de villis' Karls des Großen als Pflichtpflanze für königliche Gärten aufgeführt. Während des Mittelalters verbreitete sich der Anbau auch in bäuerlichen Hausgärten. Die intensive Züchtung verschiedener Sorten begann jedoch erst im 18. und 19. Jahrhundert. Heute ist Fenchel in mitteleuropäischen Gärten fest etabliert und wird sowohl gewerblich als auch im Hausgarten erfolgreich angebaut.
  19. Was unterscheidet Fenchel von anderen Heilkräutern im Garten?
    Fenchel unterscheidet sich von anderen Heilkräutern durch seine einzigartige Kombination aus kulinarischem und medizinischem Nutzen. Während viele Heilkräuter wie Baldrian oder Johanniskraut hauptsächlich therapeutisch verwendet werden, ist Fenchel gleichzeitig ein geschätztes Küchengewürz. Seine Wirkung konzentriert sich besonders auf das Verdauungssystem, während andere Heilkräuter oft breitere oder spezifischere Anwendungsgebiete haben. Botanisch gehört Fenchel zu den Doldenblütlern, nicht zu den häufigen Lippenblütlern wie Salbei oder Thymian. Seine imposante Wuchshöhe von bis zu 2 Metern macht ihn zu einer auffälligen Erscheinung im Kräutergarten. Die Nutzung aller Pflanzenteile - Blätter, Samen und bei Knollenfenchel auch die Wurzel - ist ungewöhnlich umfassend. Fenchel ist mehrjährig und kann sich selbst aussäen, was ihn pflegeleichter als einjährige Heilkräuter macht. Seine milchbildende Wirkung bei stillenden Müttern ist unter den Gartenkräutern relativ einzigartig.
  20. Wie grenzt man Fenchel von ähnlichen Doldenblütlern ab?
    Fenchel lässt sich durch mehrere charakteristische Merkmale sicher von ähnlichen Doldenblütlern unterscheiden. Das wichtigste Erkennungsmerkmal ist der unverwechselbare süßlich-anisartige Duft, der beim Zerreiben der Blätter oder Samen sofort erkennbar wird. Die Blätter sind fein gefiedert und fadenförmig - deutlich feiner als bei Dill oder Kümmel. Bei Knollenfenchel ist die charakteristische, verdickte Blattbasis ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal. Die gelben Doldenblüten sind größer als die von Dill und kleiner als die von Engelwurz. Fenchel erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 2 Metern und ist damit höher als die meisten anderen Doldenblütler im Garten. Die Samen sind länglich-oval und haben eine graugrüne bis braune Farbe mit deutlichen Rippen. Im Gegensatz zu giftigen Doldenblütlern wie dem Schierling hat Fenchel niemals gefleckte Stängel und riecht angenehm. Die gesamte Pflanze hat einen bläulich-grünen Farbton und wirkt robust und gesund.
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