Glockenreben: Paradies für Bienen und Schmetterlinge

Glockenreben: Faszinierende Kletterpflanzen für Garten und Balkon

Glockenreben sind wahre Blickfänger mit ihren charakteristischen glockenförmigen Blüten und üppigem Wuchs. Sie bereichern nicht nur unsere Gärten, sondern bieten auch zahlreichen Insekten einen wertvollen Lebensraum.

Das Wichtigste zu Glockenreben auf einen Blick

  • Botanisch der Familie der Sperrkrautgewächse zugehörig
  • Beliebte Kletterpflanzen für verschiedene Gartenbereiche
  • Essentielle Nahrungsquelle für Bienen und Schmetterlinge
  • Diverse Arten mit unterschiedlichen Blütenfarben
  • Relativ pflegeleicht und für Hobbygärtner gut geeignet

Einführung zu Glockenreben

Botanische Einordnung und Herkunft

Glockenreben, botanisch als Cobaea bekannt, gehören zur Familie der Sperrkrautgewächse (Polemoniaceae). Die Gattung umfasst etwa 18 Arten, die ihren Ursprung in Mittel- und Südamerika haben. Die bekannteste Art ist wohl die Kletterglocke (Cobaea scandens), die 1787 erstmals nach Europa gelangte und seitdem die Herzen vieler Gärtner erobert hat.

Ich erinnere mich noch lebhaft an meine erste Begegnung mit einer Glockenrebe. In einem idyllischen Bauerngarten in Süddeutschland rankte eine prachtvolle Pflanze an einer alten Holzpergola empor. Die großen, violetten Blüten wiegten sich sanft im Wind und verströmten einen zarten Duft. Dieser Moment weckte meine Faszination für diese beeindruckenden Kletterpflanzen.

Beliebtheit als Gartenpflanze

In den vergangenen Jahrzehnten haben sich Glockenreben zu beliebten Pflanzen in deutschen Gärten entwickelt. Ihr rasantes Wachstum und die üppige Blütenpracht machen sie besonders attraktiv. Innerhalb einer Saison können sie mehrere Meter in die Höhe klettern, was sie ideal zur Begrünung von Zäunen, Pergolen oder Balkongittern macht.

Ein weiterer Pluspunkt der Glockenreben ist ihre lange Blütezeit. Je nach Art und Standort können sie von Juni bis zum ersten Frost im Herbst ihre Pracht entfalten. Diese Eigenschaft macht sie zu einer wertvollen Bereicherung für jeden Garten, der über einen längeren Zeitraum lebendig und attraktiv bleiben soll.

Ökologische Bedeutung für Insekten

Neben ihrer ästhetischen Wirkung erfüllen Glockenreben eine wichtige ökologische Funktion in unseren Gärten. Sie locken eine Vielzahl von Insekten an, insbesondere Bienen und Schmetterlinge. Die großen, offenen Blüten bieten leichten Zugang zu Nektar und Pollen, was sie zu einer idealen Nahrungsquelle macht.

In Zeiten des zunehmenden Insektensterbens gewinnen solche insektenfreundlichen Pflanzen an Bedeutung. Durch die Anpflanzung von Glockenreben können Hobbygärtner aktiv zur Förderung der biologischen Vielfalt in ihrem Umfeld beitragen und gleichzeitig ihren Garten mit faszinierenden Pflanzen bereichern.

Arten und Sorten von Glockenreben

Cobaea scandens - Die Kletterglocke

Die bekannteste und am häufigsten kultivierte Art ist Cobaea scandens, die Kletterglocke. Sie besticht durch ihre großen, bis zu 8 cm langen Blüten, die eine faszinierende Farbveränderung durchlaufen. Zunächst erscheinen sie in einem zarten Grünlich-Weiß, um sich später in ein tiefes Violett zu verwandeln. Diese Metamorphose zu beobachten, verleiht der Pflanze eine besondere Dynamik und macht sie zu einem spannenden Gartenbewohner.

Die Kletterglocke kann in einer Saison bis zu 6 Meter hoch wachsen, was sie zur idealen Wahl für die schnelle Begrünung großer Flächen macht. Für Liebhaber eleganter Farbakzente gibt es auch eine weiß blühende Variante, Cobaea scandens 'Alba', die besonders stilvoll wirkt.

Andere beliebte Glockenreben-Arten

Neben der Kletterglocke gibt es noch weitere faszinierende Arten, die in unseren Gärten kultiviert werden können:

  • Cobaea stipularis: Diese Art überrascht mit kleineren Blüten als C. scandens, dafür aber mit auffällig großen Nebenblättern.
  • Cobaea pringlei: Sie zeichnet sich durch besonders lange Blütenröhren aus und ist bei Kolibris sehr beliebt.
  • Cobaea minor: Wie der Name andeutet, bleibt diese Art etwas kompakter und eignet sich daher hervorragend für Balkonkästen.

Jede dieser Arten bringt ihre eigenen Reize mit und kann je nach Standort und persönlichem Geschmack eine wunderbare Ergänzung für den Garten sein.

Unterschiede in Blütenfarbe und Wuchsform

Die Vielfalt der Glockenreben zeigt sich nicht nur in den verschiedenen Arten, sondern auch in den unterschiedlichen Blütenfarben und Wuchsformen. Während die klassische Kletterglocke in Violett oder Weiß blüht, gibt es Züchtungen, die in zartem Rosa, leuchtendem Gelb oder sogar zweifarbig erscheinen.

Auch in der Wuchsform unterscheiden sich die Arten. Einige, wie Cobaea scandens, sind wahre Kletterkünstler und eignen sich für hohe Rankhilfen. Andere bleiben kompakter und sind ideal für Ampeln oder kleinere Gärten.

In meinem eigenen Garten habe ich verschiedene Sorten nebeneinander gepflanzt und erfreue mich jedes Jahr aufs Neue an dem abwechslungsreichen Farbenspiel. Besonders bezaubernd finde ich die Kombination aus der klassischen violetten Kletterglocke und der weißen Variante an einem alten Holzspalier. Es ist jedes Mal ein wahres Spektakel, wenn beide in voller Blüte stehen.

Glockenreben als Nahrungsquelle für Insekten

Nektar- und Pollenangebot

Glockenreben sind eine wahre Schatzkammer für Insekten. Ihre großen, offenen Blüten produzieren reichlich Nektar und Pollen. Der süße Nektar sammelt sich am Grund der glockenförmigen Blüten und ist für viele Insekten leicht erreichbar. Der Pollen, der von den Staubblättern in großen Mengen produziert wird, stellt für Bienen und andere bestäubende Insekten eine wichtige Proteinquelle dar.

Interessanterweise verändert sich die Zusammensetzung des Nektars im Laufe der Blütezeit. Zu Beginn ist er dünnflüssiger und zuckerreicher, was besonders Bienen anlockt. Im weiteren Verlauf wird er etwas dickflüssiger und wird dann auch für Schmetterlinge mit ihren längeren Rüsseln attraktiv. Diese Veränderung sorgt dafür, dass die Glockenreben über einen langen Zeitraum für verschiedene Insektenarten interessant bleiben.

Bedeutung für Bienen

Für Bienen sind Glockenreben eine wahre Delikatesse. Sowohl Honigbienen als auch verschiedene Wildbienenarten besuchen die Blüten regelmäßig. Die großen Blüten bieten den Bienen eine stabile Landeplattform, von der aus sie bequem Nektar und Pollen sammeln können.

Besonders wertvoll sind Glockenreben für Bienen im Spätsommer und Frühherbst, wenn viele andere Blütenpflanzen bereits verblüht sind. In dieser Zeit können Glockenreben eine wichtige Nahrungsquelle darstellen und den Bienen helfen, ihre Vorräte für den Winter aufzufüllen.

Attraktivität für Schmetterlinge

Auch Schmetterlinge fühlen sich von den Glockenreben magisch angezogen. Die großen, auffälligen Blüten sind für sie leicht zu erkennen, und mit ihren langen Rüsseln können sie mühelos den Nektar am Grund der Blüten erreichen. In meinem Garten habe ich oft Tagpfauenaugen, Admirale und verschiedene Weißlingsarten an meinen Glockenreben beobachtet.

Ein besonders eindrucksvolles Erlebnis hatte ich letzten Sommer, als ein majestätischer Schwalbenschwanz mehrere Tage lang regelmäßig meine Glockenreben besuchte. Es war faszinierend zu beobachten, mit welcher Präzision er seinen langen Rüssel in die Blüten tauchte, um den Nektar zu genießen.

Andere Insekten, die von Glockenreben profitieren

Neben Bienen und Schmetterlingen ziehen Glockenreben noch viele andere Insekten an. Hummeln zum Beispiel sind häufige Besucher und können mit ihrem kräftigen Körperbau auch die größeren Blüten gut bestäuben. Auch verschiedene Schwebfliegenarten, die oft mit Wespen verwechselt werden, nutzen die Glockenreben als Nahrungsquelle.

In den Abendstunden habe ich sogar schon Nachtfalter an den Blüten beobachtet. Die duftenden Blüten mancher Glockenreben-Arten scheinen eine besondere Anziehungskraft auf diese nachtaktiven Insekten auszuüben.

Durch die Anpflanzung von Glockenreben können wir also eine Vielzahl von Insekten unterstützen und einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität in unseren Gärten leisten. Gleichzeitig erfreuen wir uns an der Schönheit dieser faszinierenden Kletterpflanzen und dem regen Treiben der Insekten an ihren Blüten. Es ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie wir mit der richtigen Pflanzenauswahl sowohl ästhetische als auch ökologische Aspekte in unserem Garten vereinen können.

Anbau und Pflege von Glockenreben

Standortansprüche

Lichtbedarf

Es überrascht wohl kaum, dass Glockenreben Sonnenkinder sind. Sie entfalten ihre volle Pracht an Orten, die mindestens sechs Stunden täglich von der Sonne geküsst werden. In meinem Garten blühen sie an einer nach Süden ausgerichteten Wand geradezu verschwenderisch. Allerdings vertragen sie auch etwas Halbschatten, wobei dies die Blütenbildung möglicherweise etwas drosseln kann.

Bodenanforderungen

Was den Boden betrifft, sind Glockenreben erstaunlich anpassungsfähig. Sie bevorzugen zwar durchlässige, nährstoffreiche Böden, kommen aber mit verschiedenen Bodentypen zurecht. Vorsicht ist lediglich bei schweren, staunassen Böden geboten, die Wurzelfäule begünstigen können. Eine Mischung aus Gartenerde, Kompost und etwas Sand hat sich bei mir als wahrer Glücksgriff erwiesen.

Aussaat und Anzucht

Zeitpunkt der Aussaat

Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat von Glockenreben liegt zwischen Februar und April. Persönlich greife ich gerne Anfang März zu den Samentütchen und säe in Anzuchttöpfe. Wer die Freilandaussaat bevorzugt, sollte besser bis nach den Eisheiligen warten, um den zarten Keimlingen Frostschäden zu ersparen.

Aussaatmethoden

Kleine Töpfe oder Anzuchtschalen mit Anzuchterde eignen sich hervorragend für die Aussaat. Da die Samen Lichtkeimer sind, werden sie nur hauchzart mit Erde bedeckt. Eine Keimtemperatur von 18-22°C sorgt für optimale Bedingungen. Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Eine Abdeckung mit Plastikfolie hält die Feuchtigkeit konstant. Mit etwas Glück und Geduld zeigen sich nach 10-14 Tagen die ersten neugierigen Keimlinge.

Pflanzung im Garten oder in Kübeln

Sind die Jungpflanzen robust genug und die Frostgefahr gebannt, können sie ins Freie umziehen. Im Garten sollten Sie zwischen den einzelnen Pflanzen etwa 30-40 cm Abstand einplanen. Für die Kultur in Kübeln empfehle ich Gefäße ab 5 Liter Volumen. Eine gute Drainage ist hier das A und O, um Staunässe vorzubeugen.

Kletterhilfen und Ranksysteme

Glockenreben sind wahre Kletterkünstler und brauchen entsprechende Unterstützung. Rankgitter, Spaliere oder robuste Schnüre bieten sich an. In meinem Garten hat sich ein selbstgebasteltes Rankgerüst aus Bambusstäben als echter Hingucker entpuppt. Bedenken Sie bei der Planung, dass diese Pflanzen locker 3-4 Meter hoch werden können – also lieber großzügig dimensionieren!

Pflege während der Wachstumsperiode

Bewässerung

Glockenreben schätzen es gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass. In der Hauptwachstumszeit sollten Sie regelmäßig gießen, besonders an heißen, trockenen Tagen. Ein Mulch aus Rindenhäckseln oder Stroh kann wahre Wunder bewirken, um die Feuchtigkeit zu halten. Wichtig ist, den Wurzelhals frei zu lassen, um Fäulnis zu vermeiden.

Düngung

Für ein üppiges Wachstum und eine verschwenderische Blütenpracht benötigen Glockenreben eine gute Nährstoffversorgung. Meine Erfahrung zeigt, dass eine Düngung alle zwei Wochen mit flüssigem Volldünger von Mai bis August hervorragende Ergebnisse liefert. Alternativ können Sie zu Beginn der Saison organischen Langzeitdünger einarbeiten.

Schnitt und Formgebung

Ein regelmäßiger Schnitt ist zwar nicht zwingend erforderlich, kann aber bei der Formgebung hilfreich sein. Im Frühjahr bietet es sich an, abgestorbene oder schwache Triebe zu entfernen. Während der Wachstumsperiode können Sie die Triebspitzen einkürzen, um ein buschigeres Wachstum zu fördern. Allerdings ist hier Vorsicht geboten: Zu starkes Schneiden könnte die Blütenbildung beeinträchtigen.

Überwinterung (bei mehrjährigen Arten)

Die meisten Glockenreben sind einjährig und verabschieden sich nach dem ersten Frost. Mehrjährige Sorten erfordern dagegen besondere Winterpflege. In milden Regionen können sie im Boden bleiben, geschützt durch eine dicke Mulchschicht. In kälteren Gebieten empfiehlt sich die Kultivierung in Kübeln und eine frostfreie Überwinterung. Im Winter sollten Sie sparsamer gießen und im Frühjahr vor dem Neuaustrieb einen sanften Rückschnitt vornehmen.

Mit der richtigen Pflege entwickeln sich Glockenreben zu wahren Schmuckstücken im Garten. Ihre farbenfrohen Blüten erfreuen nicht nur das menschliche Auge, sondern locken auch zahlreiche Insekten an. So entsteht ein kleines Paradies, in dem sich Mensch und Tier gleichermaßen wohlfühlen.

Kreative Gestaltungsideen mit Glockenreben

Glockenreben sind wahre Verwandlungskünstler im Garten. Ihre üppige Blütenpracht und das rasante Wachstum eröffnen zahlreiche Möglichkeiten, unsere grünen Oasen zu verschönern.

Natürlicher Sichtschutz und schattige Pergolas

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen an einem warmen Sommerabend unter einer von Glockenreben umrankten Pergola. Die dichten Ranken bilden nicht nur einen wunderbaren natürlichen Sichtschutz, sondern schaffen auch ein angenehm kühles Mikroklima. An Zäunen oder Gittern gezogen, verwandeln diese fleißigen Kletterer kahle Flächen in blühende Paradiese. In meinem eigenen Garten habe ich eine alte, etwas trostlose Gartenmauer mit Glockenreben bepflanzt – der Unterschied ist wie Tag und Nacht!

Balkonkästen und Hängekörbe mit Wow-Effekt

Auch Stadtgärtner müssen nicht auf die Schönheit der Glockenreben verzichten. In Balkonkästen gepflanzt, ranken sie elegant über Geländer oder bilden zauberhafte hängende Vorhänge. Für Hängekörbe eignen sich besonders die kompakteren Sorten. Sie erzeugen einen atemberaubenden Kaskaden-Effekt und bringen eine Explosion von Farbe in luftige Höhen.

Insektenparadies durch clevere Kombinationen

Um unseren summenden und flatternden Freunden ein wahres Festmahl zu bieten, lassen sich Glockenreben wunderbar mit anderen insektenfreundlichen Pflanzen kombinieren. Eine Mischung aus Glockenreben, farbenfroher Kapuzinerkresse und zarten Wicken ergibt einen lebendigen Blütenteppich, der Bienen und Schmetterlinge magisch anzieht. In meinem Garten habe ich auch sehr gute Erfahrungen mit der Kombination von Glockenreben und duftenden Clematis gemacht – ein wahres Sinneserlebnis für Mensch und Tier!

Herausforderungen meistern: Tipps und Tricks

Auch wenn Glockenreben relativ pflegeleicht sind, können gelegentlich kleine Probleme auftreten. Keine Sorge, mit ein paar Kniffen lassen sich diese meist schnell lösen.

Lästige Mitbewohner und Krankheiten

Glockenreben sind zwar ziemlich robust, können aber manchmal von Blattläusen heimgesucht werden. Ein kräftiger Wasserstrahl reicht oft schon aus, um die ungebetenen Gäste zu vertreiben. Bei hartnäckigem Befall hat sich bei mir eine Behandlung mit Schmierseifenlösung bewährt. In besonders feuchten Sommern kann es zu Mehltau kommen. Hier gilt: Befallene Blätter sofort entfernen und für gute Luftzirkulation sorgen. Ein regelmäßiger, lockerer Rückschnitt kann dabei Wunder wirken.

Wenn's nicht so recht in die Höhe geht

Manchmal wollen Glockenreben einfach nicht so richtig durchstarten. Oft liegt das an einem zu schattigen Standort oder mangelnder Nährstoffversorgung. Ein Umzug an einen sonnigeren Platz und eine Extraportion organischer Volldünger können hier wahre Wunder bewirken. Vergessen Sie auch nicht, regelmäßig zu gießen, besonders wenn die Pflanzen frisch eingesetzt sind und während der Blütezeit.

Bändigung von Übereifrigkeit

In manchen Jahren können Glockenreben regelrecht über sich hinauswachsen. Wenn sie drohen, andere Pflanzen zu überwuchern, ist ein beherzter Rückschnitt angesagt. Im Frühjahr schneide ich die alten Triebe auf etwa 30 cm zurück. Das mag zunächst drastisch erscheinen, fördert aber die Bildung neuer, kräftiger Triebe und sorgt für eine noch üppigere Blütenpracht.

Vermehrung leicht gemacht

Die Vermehrung von Glockenreben ist erstaunlich einfach. Es gibt zwei bewährte Methoden, die auch für Hobbygärtner gut durchführbar sind.

Säen und staunen

Die Aussaat ist der klassische Weg zur Vermehrung von Glockenreben. Sie können die Samen im Frühjahr direkt ins Freiland säen, sobald Jack Frost sich verabschiedet hat. Oder starten Sie schon ab März eine Vorkultur auf der Fensterbank. Die Samen werden etwa 1 cm tief in feuchte Aussaaterde gesteckt und keimen bei 18-20°C nach etwa 10-14 Tagen. Achten Sie darauf, die Erde gleichmäßig feucht zu halten, aber Staunässe zu vermeiden – sonst bekommen Sie eher Schimmel als Glockenreben! Die Jungpflanzen können nach den Eisheiligen ins Freie umziehen.

Stecklinge: Die Turbo-Methode

Eine weitere, etwas schnellere Möglichkeit ist die Vermehrung über Stecklinge. Im Sommer schneide ich etwa 10-15 cm lange, nicht blühende Triebspitzen ab. Die unteren Blätter werden entfernt und der Steckling in feuchte Anzuchterde gesteckt. Bei gleichmäßiger Feuchtigkeit und warmem, hellem Stand (aber bitte keine pralle Sonne!) bilden sich nach einigen Wochen Wurzeln. Die bewurzelten Stecklinge können dann in eigene Töpfe umziehen.

Mit diesen Vermehrungsmethoden können Sie Ihren Glockenreben-Bestand ganz nach Herzenslust erweitern oder Ableger an Gartenfreunde verschenken. Je mehr Glockenreben, desto glücklicher unsere summenden und flatternden Gartenbesucher!

Glockenreben im Jahresverlauf

Es ist faszinierend zu beobachten, wie Glockenreben sich im Laufe der Jahreszeiten entwickeln. Jede Phase hat ihren eigenen Reiz und bietet neue Möglichkeiten für den Gärtner.

Frühjahr: Aussaat und junge Pflanzen

Der Frühling markiert den Startschuss für unsere Glockenreben. Etwa anderthalb bis zwei Monate vor dem letzten Frost säe ich die Samen in kleine Töpfe. Bei einer Temperatur von 18-22°C keimen sie meist innerhalb von zwei Wochen. Sobald die Jungpflanzen robust genug aussehen und die Frostgefahr vorüber ist, können sie ins Freie umziehen. Es ist jedes Mal wieder spannend zu sehen, wie sich die zarten Pflänzchen entwickeln.

Sommer: Hauptwachstumsphase und Blütezeit

Im Sommer zeigen Glockenreben, was in ihnen steckt. Ihre Wachstumsgeschwindigkeit ist beeindruckend - in einer einzigen Saison können sie locker 3-4 Meter in die Höhe schießen. Ab Juli beginnt dann das große Blühen, das sich bis in den Herbst zieht. Es ist ein wahres Spektakel, wenn die glockenförmigen Blüten den Garten in einen summenden und brummenden Hotspot verwandeln.

Herbst: Samenbildung und Vorbereitung auf den Winter

Mit dem Herbst kommen die Samenkapseln. Wer möchte, kann diese für die nächste Saison sammeln - ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viele Samen aus einer einzigen Pflanze hervorgehen können. Die Pflanze selbst bereitet sich langsam auf ihre Ruhephase vor, wobei sie in milden Gegenden durchaus noch bis in den November hinein blühen kann.

Winter: Ruhephase und Schutzmaßnahmen

Die meisten Glockenreben verabschieden sich im Winter. In geschützten Lagen können sie jedoch manchmal überwintern. Ein Schutz aus Laub oder Reisig kann dabei helfen, die Wurzeln zu schützen. Selbst wenn die Pflanze den Winter nicht übersteht, habe ich oft festgestellt, dass sich genug Samen selbst ausgesät haben, sodass im nächsten Jahr wie von Zauberhand neue Pflanzen sprießen.

Glockenreben: Bereicherung für Garten und Natur

Glockenreben sind wahre Multitalente im Garten. Sie bestechen nicht nur durch ihre Schönheit, sondern leisten auch einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität.

Insektenparadies im eigenen Garten

Die nektarreichen Blüten der Glockenreben sind ein Magnet für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Gerade wenn andere Nahrungsquellen knapp werden, bieten sie eine wichtige Futterquelle. Es ist ein Vergnügen zu beobachten, wie Hummeln kopfüber in den Blüten verschwinden, um an den süßen Nektar zu gelangen.

Ästhetischer Blickfang

Neben ihrem ökologischen Wert sind Glockenreben einfach wunderschön anzusehen. Ihre eleganten, glockenförmigen Blüten in Violett, Weiß oder Rosa ziehen alle Blicke auf sich. Ich habe sie schon oft als natürlichen Sichtschutz oder zur Begrünung von Pergolen und Zäunen eingesetzt - mit großartigem Ergebnis.

Pflegeleichte Schönheiten

Für alle, die einen prächtigen Garten möchten, aber nicht unendlich viel Zeit haben, sind Glockenreben eine ideale Wahl. Sie wachsen zügig, sind relativ anspruchslos und erfreuen uns mit einer langen Blütezeit. In der Regel reichen regelmäßiges Gießen und gelegentliche Düngergaben aus, um üppige Pflanzen zu erhalten.

Ein Plädoyer für mehr Glockenreben

Nach jahrelanger Erfahrung als Gärtnerin kann ich Glockenreben wärmstens empfehlen. Ihre Vielseitigkeit ist beeindruckend - ob als Kletterpflanze an der Hauswand, im Balkonkasten oder sogar in Ampeln. Mit ihrer Blütenpracht erfreuen sie nicht nur uns Menschen, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Insektenvielfalt.

Glockenreben zeigen eindrucksvoll, dass Schönheit und ökologischer Nutzen Hand in Hand gehen können. Warum also nicht im kommenden Frühjahr ein paar Samen in die Erde bringen? Sie werden von der Entwicklung dieser faszinierenden Pflanzen begeistert sein. Wer weiß, vielleicht entdecken Sie dabei auch Ihre Leidenschaft für das Gärtnern und tun gleichzeitig etwas Gutes für unsere summenden und brummenden Freunde.

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