Gründüngung für schwere Böden: Pflanzen und Methoden

Gründüngung für schwere Böden: So verbessern Sie Ihren Boden ganz einfach

Schwere Böden können für uns Gärtner echte Herausforderungen darstellen. Glücklicherweise gibt es mit der Gründüngung eine effektive Methode, um diese Probleme anzugehen.

Die wichtigsten Punkte zur Gründüngung auf schweren Böden

  • Verbessert die Bodenstruktur und den Nährstoffgehalt deutlich
  • Tiefwurzler wie Luzerne lockern den Boden auf erstaunliche Weise
  • Leguminosen reichern den Boden mit wertvollem Stickstoff an
  • Kreuzblütler wirken der lästigen Bodenverdichtung entgegen

Was macht schwere Böden aus und warum bereiten sie uns Kopfzerbrechen?

Schwere Böden zeichnen sich durch einen hohen Anteil an Ton- und Lehmpartikeln aus. Einerseits speichern sie Wasser und Nährstoffe hervorragend, andererseits neigen sie dazu, sich zu verdichten und schlecht durchlüftet zu sein. Für unsere Pflanzen bedeutet das puren Stress: Die Wurzeln bekommen kaum Luft und können sich nur mühsam ausbreiten.

Im Frühjahr brauchen diese Böden eine gefühlte Ewigkeit, um sich zu erwärmen. Das führt dazu, dass unsere grünen Schützlinge erst später mit dem Wachstum beginnen. Bei Nässe verwandeln sich schwere Böden schnell in eine matschige Masse, während sie bei Trockenheit steinhart werden. In beiden Fällen wird die Bearbeitung und Bepflanzung zu einer echten Herausforderung.

Wie die Gründüngung schwere Böden auf Vordermann bringt

Die Gründüngung erweist sich als wahrer Segen für schwere Böden. Die Pflanzen lockern mit ihren Wurzeln den Boden auf und hinterlassen nach ihrem Absterben ein Netzwerk feiner Hohlräume. Das verbessert die Bodenstruktur enorm. Gleichzeitig wird organisches Material eingebracht, was den Humusgehalt in die Höhe treibt.

Die grüne Bodenbedeckung fungiert als natürlicher Schutzschild gegen Erosion und Austrocknung. Nach dem Einarbeiten der Gründüngung freuen sich die Bodenlebewesen über die zusätzliche Biomasse. Sie verwandeln diese in wertvollen Humus und sorgen so für ein noch lebendigeres Bodengefüge.

Die Crème de la Crème der Gründüngerpflanzen für schwere Böden

Tiefwurzler als wahre Bodenauflockerungs-Künstler

Luzerne: Mit Wurzeln, die bis zu 2 Meter in die Tiefe reichen, ist die Luzerne ein wahrer Meister der Bodenlockerung. Sie durchdringt selbst hartnäckig verdichtete Schichten und hinterlässt ein filigranes Porensystem. Als Leguminose bindet sie obendrein noch Luftstickstoff - ein echtes Multitalent!

Ölrettich: Seine kräftige Pfahlwurzel bahnt sich ihren Weg durch Verdichtungen bis in 2 Meter Tiefe. Der Ölrettich wächst rasant und hält lästige Unkräuter in Schach. Allerdings ist er etwas empfindlich gegenüber Frost und verabschiedet sich im Winter.

Lupinen: Ihre tief reichenden Wurzeln sorgen für eine gründliche Bodenlockerung und reichern den Boden nebenbei mit Stickstoff an. Ein weiterer Pluspunkt: Lupinen fühlen sich auch auf sauren Böden pudelwohl.

Leguminosen als fleißige Stickstofflieferanten

Ackerbohnen: Sie durchziehen den Boden mit einem dichten Wurzelnetz und hinterlassen eine Fülle organischer Substanz. Ihre fleißigen Knöllchenbakterien binden beachtliche Mengen Luftstickstoff.

Winterwicken: Als winterharte Gesellen bedecken sie den Boden bis ins Frühjahr hinein. Ihre feinen Wurzeln arbeiten unermüdlich an der Verbesserung der Bodenstruktur, während sie gleichzeitig den Stickstoffgehalt erhöhen.

Rotklee: Er bildet eine dichte Wurzelmasse und ist ein wahrer Stickstoff-Magnet. Rotklee lässt Unkräutern keine Chance und liefert obendrein jede Menge organisches Material.

Kreuzblütler für eine schnelle Bodenbedeckung

Senf: Ein echter Sprinter unter den Gründüngern. Er wächst rasant und produziert eine beachtliche Menge Biomasse. Seine Wurzeln lockern den Boden zwar nur oberflächlich, dafür aber gründlich. Im Winter zieht er sich in der Regel zurück.

Raps: Ein Meister der intensiven Durchwurzelung, der eine Menge organische Substanz hinterlässt. Winterraps trotzt sogar harten Wintern und bleibt standhaft.

Phacelia: Zwar keine Kreuzblütlerin, aber dennoch ein hervorragender Bodendecker. Phacelia wächst schnell, hält Unkraut in Schach und lockert mit ihren feinen Wurzeln den Boden auf sanfte Art und Weise.

Mit der richtigen Gründüngung können wir schwere Böden Schritt für Schritt verbessern. Die Pflanzen lockern den Boden auf, reichern ihn mit wertvollen Nährstoffen an und fördern ein reges Bodenleben. So verwandelt sich ein anfangs schwieriger Gartenboden nach und nach in einen fruchtbaren Boden, der uns viel Freude bereiten wird.

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Gründüngung richtig anbauen: So gelingt's auch auf schweren Böden

Schwere Böden können uns Gärtner ganz schön ins Schwitzen bringen. Doch keine Sorge! Mit den richtigen Anbaumethoden für Gründüngerpflanzen können wir auch diese Böden in fruchtbare Oasen verwandeln. Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick darauf werfen, wie wir das am besten anstellen.

Den Boden vorbereiten: Der Schlüssel zum Erfolg

Bei schweren Böden ist die Vorbereitung das A und O. Greifen Sie zu Ihrer Grabegabel oder einem Tiefenlockerer und lockern Sie den Boden gründlich auf. Das verschafft den Wurzeln unserer Gründüngerpflanzen Luft zum Atmen. Eine dünne Schicht Kompost oder gut verrotteter Mist kann wahre Wunder bewirken - die Bodenlebewesen werden es Ihnen danken!

Aussaat: Einzeln oder im Team?

Für die Aussaat haben sich zwei Methoden bewährt:

Die Solonummer: Reinsaat

Hier setzen wir auf eine einzige Pflanzenart. Das macht die Pflege und den Umbruch einfacher. Für schwere Böden empfehle ich Ihnen Tiefwurzler wie Luzerne oder Ölrettich. Säen Sie diese in Reihen mit etwa 20-30 cm Abstand.

Die Teamplayer: Mischkulturen

Mischkulturen sind wie eine Fußballmannschaft - jeder hat seine Stärken und zusammen erreichen sie mehr. Eine bewährte Mischung für schwere Böden? Probieren Sie es mal mit Ölrettich, Phacelia und Alexandrinerklee. Verteilen Sie die Samenmischung gleichmäßig und arbeiten Sie sie leicht in den Boden ein.

Timing ist alles: Der richtige Aussaatzeitpunkt

Je nachdem, ob Sie eine Sommer- oder Winterzwischenfrucht anbauen möchten, variiert der ideale Zeitpunkt:

Sommerzwischenfrucht

Für Sommerzwischenfrüchte wie Phacelia oder Buchweizen ist die Zeit nach der Haupternte optimal. Zwischen Juni und August haben sie die besten Chancen, sich vor dem Winter noch ordentlich zu entwickeln.

Winterzwischenfrucht

Winterharte Pflanzen wie Winterroggen oder Winterwicken säen wir im Spätsommer oder frühen Herbst (August bis September). Sie überwintern gemütlich und legen im Frühjahr richtig los - ein echter Turbo für die Bodenverbesserung!

Pflege: Ein bisschen Aufmerksamkeit schadet nie

Auch wenn unsere Gründüngerpflanzen ziemlich pflegeleicht sind, gibt es ein paar Dinge zu beachten:

Wasser marsch!

Gerade auf schweren Böden brauchen die Pflanzen in der Anfangsphase ausreichend Wasser. In trockenen Zeiten heißt es also regelmäßig gießen, bis sich ein dichter Pflanzenbestand entwickelt hat.

Mulchen: Die Wohlfühldecke für den Boden

Ein Mulch aus organischem Material wie Stroh oder Grasschnitt wirkt wahre Wunder. Er hält die Feuchtigkeit im Boden, hält Unkraut in Schach und verwöhnt das Bodenleben. Eine 2-3 cm dicke Schicht reicht völlig aus.

Der große Finale: Einarbeitung der Gründüngerpflanzen

Nun kommt der entscheidende Schritt: Die Einarbeitung unserer fleißigen Helfer. Hier ein paar Tipps, damit alles glatt läuft:

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Sommerzwischenfrüchte verabschieden wir meist im Herbst, bevor der Frost kommt.
  • Winterzwischenfrüchte können im Frühjahr kurz vor der Aussaat der Hauptkultur eingearbeitet werden.
  • Bei Leguminosen ist die Blütezeit optimal - da steckt am meisten Stickstoff drin!

Je später wir einarbeiten, desto mehr organische Masse haben wir, aber desto länger dauert auch die Zersetzung. Es ist also eine Frage der Balance.

Wie arbeiten wir ein?

Hier haben wir zwei Hauptmethoden zur Auswahl:

Die sanfte Tour: Mulchen und oberflächliches Einarbeiten

Diese Methode ist besonders schonend für schwere Böden. Wir mulchen oder mähen die Pflanzen zunächst und arbeiten sie dann nur oberflächlich (5-10 cm tief) ein. Das können wir mit einer Fräse, einem Grubber oder einer Scheibenegge machen. Der große Vorteil: Die Bodenstruktur bleibt weitgehend intakt und unsere Regenwürmer bleiben bei guter Laune.

Die Radikalkur: Tiefes Einpflügen

Manchmal muss es etwas gründlicher sein, etwa bei sehr üppigem Bewuchs oder Problemen mit Schädlingen. Aber Vorsicht: Auf schweren Böden kann tiefes Pflügen die Bodenstruktur stören. Also nur mit Bedacht einsetzen!

Vor- und Nachteile: Was ist besser?

Jede Methode hat ihre Stärken und Schwächen:

Oberflächliches Einarbeiten:

  • Plus: Schont den Boden, fördert das Bodenleben, schnellere Nährstofffreisetzung
  • Minus: Weniger effektiv gegen Unkraut, kann Probleme bei der nächsten Aussaat bereiten

Tiefes Einpflügen:

  • Plus: Unkraut hat keine Chance, große Pflanzenmengen lassen sich gut einmischen
  • Minus: Kann die Bodenstruktur stören, langsamere Nährstofffreisetzung, mögliche Bildung einer Pflugsohle

Für schwere Böden rate ich zu einer Kombination: Oberflächlich mulchen und dann flach einarbeiten. So nutzen wir die Vorteile beider Methoden, ohne den Boden zu sehr zu strapazieren.

Letztendlich müssen Sie selbst herausfinden, was für Ihren Boden am besten funktioniert. Experimentieren Sie ruhig ein bisschen und beobachten Sie, wie Ihr Boden reagiert. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gefühl dafür, was Ihr Garten am meisten schätzt. Und denken Sie dran: Jeder Garten ist einzigartig, genau wie jeder Gärtner!

Spezielle Techniken für schwere Böden

Wenn wir uns mit der Gründüngung schwerer Böden beschäftigen, gibt es einige besondere Methoden, die wir anwenden können, um die Bodenstruktur nachhaltig zu verbessern. Lassen Sie uns einen Blick auf diese faszinierenden Techniken werfen.

Biofumigation mit Kreuzblütlern

Eine Methode, die ich besonders spannend finde, ist die Biofumigation mit Kreuzblütlern wie Senf oder Ölrettich. Diese cleveren Pflanzen produzieren schwefelhaltige Verbindungen, die beim Zerkleinern und Einarbeiten in den Boden freigesetzt werden. Die entstehenden Gase wirken wie ein natürliches Desinfektionsmittel und können bodenbürtige Krankheitserreger in Schach halten. Gleichzeitig sorgen die Wurzeln für eine gründliche Bodenlockerung - zwei Fliegen mit einer Klappe!

Wurzelraumlockerung durch Tiefwurzler

Für schwere Böden sind Tiefwurzler wie Luzerne oder Lupinen wahre Helden. Ihre kräftigen Pfahlwurzeln bohren sich tief in verdichtete Schichten und schaffen so natürliche Drainage-Kanäle. Stellen Sie sich vor: Wenn diese Wurzeln absterben, bleiben die Kanäle erhalten und verbessern die Bodenstruktur auf lange Sicht. Es ist, als würden wir dem Boden ein natürliches Belüftungssystem schenken.

Kombinierte Ansätze mit Untersaaten

Eine Methode, die ich in meinem eigenen Garten gerne anwende, ist die Kombination verschiedener Gründüngerpflanzen als Untersaat. Dabei mischen wir Tiefwurzler mit flachwurzelnden Arten. So wird der Boden in verschiedenen Tiefen durchwurzelt und gelockert. Die Untersaat fungiert zudem als lebendige Mulchschicht, die den Boden vor Erosion und Austrocknung schützt. Es ist faszinierend zu beobachten, wie diese Pflanzenkombinationen zusammenarbeiten!

Langfristige Effekte der Gründüngung auf schwere Böden

Wenn wir Gründüngung regelmäßig anwenden, können wir über die Jahre hinweg beobachten, wie sich schwere Böden deutlich verbessern. Dabei zeigen sich verschiedene positive Effekte:

Verbesserung der Bodenstruktur

Die intensive Durchwurzelung und der Eintrag organischer Substanz fördern die Krümelstruktur des Bodens. Der Boden wird lockerer und lässt sich leichter bearbeiten - eine Freude für jeden Gärtner! Diese verbesserte Struktur ermöglicht es unseren Nutzpflanzen, tiefer zu wurzeln und mehr Nährstoffe aufzunehmen. Es ist, als würden wir dem Boden eine Verjüngungskur gönnen.

Erhöhung der Wasserhaltekapazität

Der erhöhte Humusgehalt durch eingearbeitete Gründüngerpflanzen wirkt wie ein natürlicher Schwamm im Boden. In Trockenperioden steht den Kulturpflanzen so mehr Wasser zur Verfügung. Gleichzeitig wird überschüssiges Wasser besser abgeleitet, was Staunässe vorbeugt. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich der Boden an unterschiedliche Wetterbedingungen anpasst.

Steigerung der biologischen Aktivität

Gründüngung ist wie ein Festmahl für das Bodenleben. Die organische Substanz dient Mikroorganismen und Bodentieren als Nahrung. Eine erhöhte biologische Aktivität verbessert wiederum die Bodenstruktur und macht mehr Nährstoffe für Pflanzen verfügbar. Es entsteht ein regelrechter Kreislauf des Lebens unter unseren Füßen!

Nährstoffanreicherung und -verfügbarkeit

Viele Gründüngerpflanzen, besonders Leguminosen, sind wahre Stickstoffkünstler. Sie reichern den Boden mit diesem wichtigen Nährstoff an. Auch andere Nährstoffe werden aus tieferen Bodenschichten aufgenommen und nach dem Einarbeiten für Folgekulturen verfügbar gemacht. Die verbesserte Bodenstruktur erhöht zudem die Nährstoffaufnahme der Kulturpflanzen. Es ist, als würden wir dem Boden einen natürlichen Dünger-Cocktail servieren.

Integration der Gründüngung in die Fruchtfolge

Um die positiven Effekte der Gründüngung optimal zu nutzen, sollten wir sie gezielt in die Fruchtfolgeplanung einbeziehen. Hier ein paar Gedanken dazu:

Planung der Fruchtfolge mit Gründüngerpflanzen

Bei der Planung ist es wichtig, die Gründüngung zeitlich so einzutakten, dass sie die Hauptkultur unterstützt und nicht beeinträchtigt. Oft bietet sich der Anbau als Zwischenfrucht an, etwa nach der Ernte der Hauptkultur. Auch Untersaaten können in bestimmten Kulturen sinnvoll sein. Die Wahl der Gründüngerpflanzen sollte sich nach den Bedürfnissen der Folgekultur richten. Es ist wie ein Puzzlespiel, bei dem wir die einzelnen Teile optimal zusammenfügen müssen.

Anpassung an verschiedene Anbausysteme

Je nach Bewirtschaftungsform müssen wir die Integration der Gründüngung anpassen:

Konventioneller Landbau

Im konventionellen Anbau kann Gründüngung helfen, den Einsatz von Mineraldüngern und Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. Hier bieten sich oft winterharte Arten an, die den Boden auch über die kalte Jahreszeit bedecken. Die Einarbeitung erfolgt meist im Frühjahr vor der Aussaat der Hauptkultur. Es ist faszinierend zu sehen, wie diese natürliche Methode auch in intensiven Anbausystemen Fuß fasst.

Ökologischer Landbau

Im Ökolandbau spielt Gründüngung eine Hauptrolle für die Bodenfruchtbarkeit und Nährstoffversorgung. Hier werden oft Leguminosen als Hauptfrucht oder in Mischungen angebaut. Die Fruchtfolge wird so gestaltet, dass regelmäßig Gründüngung eingebaut werden kann, ohne den Anbau von Marktfrüchten zu sehr einzuschränken. Es ist wie ein Tanz zwischen Bodenverbesserung und Ertragsoptimierung.

Durch die gezielte Integration von Gründüngung in die Fruchtfolge können wir die Bodenfruchtbarkeit und die Erträge langfristig steigern - besonders auf schweren Böden. Dabei ist es wichtig, flexibel zu bleiben und die Maßnahmen an die jeweiligen Bedingungen anzupassen. Jeder Garten, jedes Feld ist einzigartig und verdient eine maßgeschneiderte Herangehensweise.

Herausforderungen und Lösungsansätze bei der Gründüngung schwerer Böden

Die Gründüngung schwerer Böden bringt einige knifflige Herausforderungen mit sich. Doch keine Sorge, mit den richtigen Methoden lassen sich diese Probleme meistern und die Bodenqualität spürbar verbessern.

Verdichtungen in schweren Böden

Schwere Böden neigen leider dazu, sich zu verdichten. Das kann die Wurzeln unserer Gründüngerpflanzen ziemlich ausbremsen. Um dem entgegenzuwirken, habe ich ein paar Tricks auf Lager:

  • Vor der Aussaat den Boden mit einem Tiefenlockerer bearbeiten
  • Bei feuchtem Boden schwere Maschinen meiden - die machen mehr kaputt als gut
  • Tiefwurzler wie Luzerne oder Ölrettich anbauen - die bohren sich durch fast alles

Mit diesen Maßnahmen sorgen wir dafür, dass der Boden schön locker und luftig bleibt.

Anpassung an Wetterkapriolen

Der Klimawandel beschert uns immer häufiger Wetterextreme. Für unsere Gründüngung bedeutet das:

  • Bei Trockenheit setze ich gerne auf harte Burschen wie Buchweizen oder Sonnenblumen
  • Wenn's zu nass wird, bewährt sich Rotklee - der verträgt auch mal nasse Füße
  • Flexibel bleiben beim Aussäen - manchmal muss man eben warten, bis das Wetter mitspielt

Ich mische oft verschiedene Arten. So habe ich bessere Chancen, dass zumindest ein Teil der Gründüngung durchkommt, egal was das Wetter sich einfallen lässt.

Nährstoffauswaschung vermeiden

Gerade auf schweren Böden besteht die Gefahr, dass wertvolle Nährstoffe ausgewaschen werden. Dagegen hilft:

  • Die Gründüngung rechtzeitig einarbeiten, bevor der große Regen kommt
  • Pflanzen wählen, die Nährstoffe regelrecht aufsaugen, wie Senf oder Ölrettich
  • Untersaaten einsetzen, die den Boden das ganze Jahr über bedecken

So bleiben die Nährstoffe da, wo sie hingehören - im Boden, bereit für die nächste Kultur.

Wirtschaftliche Aspekte der Gründüngung auf schweren Böden

Gründüngung ist nicht nur gut für den Boden, sie kann sich auch finanziell lohnen. Werfen wir mal einen Blick auf die Zahlen.

Kosten und Nutzen

Klar, am Anfang fallen Kosten für Saatgut und Bodenbearbeitung an. Aber diese Investition zahlt sich aus:

  • Bessere Bodenstruktur führt zu höheren Erträgen in den Folgekulturen
  • Wir sparen Dünger, weil der Boden von Natur aus nährstoffreicher wird
  • Weniger Erosion bedeutet, dass uns die wertvolle Ackerkrume erhalten bleibt

Langfristig überwiegen die Vorteile oft deutlich die anfänglichen Kosten. In meinem Garten habe ich das schon oft beobachtet.

Langfristige Ertragssteigerungen

Regelmäßige Gründüngung macht den Boden Jahr für Jahr fruchtbarer. Das führt zu:

  • Höheren und stabileren Erträgen in den Hauptkulturen
  • Besserer Wasserhaltekapazität - die Pflanzen überstehen Trockenperioden leichter
  • Mehr Leben im Boden, was wiederum die Nährstoffverfügbarkeit erhöht

Diese Effekte brauchen zwar etwas Zeit, aber wenn sie sich bemerkbar machen, ist der Unterschied oft verblüffend.

Weniger Kosten für Dünger und Bodenbearbeitung

Eine gut etablierte Gründüngung kann helfen, Betriebskosten zu senken:

  • Weniger Mineraldünger nötig - der Boden versorgt sich quasi selbst
  • Unkraut hat es schwerer - das spart Zeit und Geld bei der Bekämpfung
  • Die Bodenbearbeitung wird einfacher, weil der Boden lockerer ist

Diese Einsparungen können die Rentabilität des Anbaus spürbar verbessern. Ich selbst habe festgestellt, dass ich deutlich weniger Dünger kaufen muss, seit ich regelmäßig Gründüngung betreibe.

Zukunftsperspektiven der Gründüngung auf schweren Böden

Ich bin davon überzeugt, dass die Gründüngung auf schweren Böden eine Schlüsselrolle für eine nachhaltige Landwirtschaft spielt. Hier die wichtigsten Punkte:

  • Wir müssen Gründüngerpflanzen gezielt nach Bodenbedingungen und Wetter auswählen
  • Die Anbaumethoden müssen wir an die Herausforderungen schwerer Böden anpassen
  • Langfristig verbessern wir so Bodenstruktur und Fruchtbarkeit
  • Wirtschaftlich profitieren wir durch höhere Erträge und geringere Kosten

Ich rate jedem Landwirt und Gärtner, die Gründüngung fest in die Fruchtfolge einzuplanen. Probieren Sie verschiedene Arten und Mischungen aus - nur so finden Sie heraus, was für Ihren Standort am besten funktioniert.

Mit Blick auf den Klimawandel und die Notwendigkeit einer ressourcenschonenden Landwirtschaft wird die Gründüngung in Zukunft noch wichtiger werden. Sie ist ein wertvolles Werkzeug, um unsere Böden gesund zu erhalten und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Wer jetzt damit anfängt, wird in den kommenden Jahren von gesunden, ertragreichen Böden profitieren. Ich selbst habe die positiven Effekte in meinem Garten schon oft beobachtet und bin immer wieder begeistert, wie sich der Boden von Jahr zu Jahr verbessert.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist Gründüngung und wie funktioniert sie bei schweren Böden?
    Gründüngung ist eine natürliche Methode zur Bodenverbesserung, bei der spezielle Pflanzen angebaut und später in den Boden eingearbeitet werden. Bei schweren Böden mit hohem Ton- und Lehmanteil wirkt sie besonders effektiv: Die Wurzeln lockern verdichtete Schichten auf und hinterlassen nach dem Absterben ein Netzwerk feiner Hohlräume. Dies verbessert die Bodenstruktur erheblich. Gleichzeitig wird organisches Material eingebracht, was den Humusgehalt steigert. Die grüne Bodenbedeckung schützt vor Erosion und Austrocknung. Nach dem Einarbeiten dient die Biomasse den Bodenlebewesen als Nahrung, die sie in wertvollen Humus umwandeln. So entsteht ein lebendiges Bodengefüge mit besserer Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit für nachfolgende Kulturen.
  2. Welche Pflanzen eignen sich besonders gut für die Bodenverbesserung schwerer Böden?
    Für schwere Böden eignen sich verschiedene Pflanzengruppen optimal: Tiefwurzler wie Luzerne, Ölrettich und Lupinen durchdringen mit ihren kräftigen Pfahlwurzeln selbst hartnäckig verdichtete Schichten bis zu 2 Meter Tiefe. Leguminosen wie Ackerbohnen, Winterwicken und Rotklee lockern den Boden mit ihren Wurzelnetzen und reichern ihn zusätzlich mit Stickstoff an. Kreuzblütler wie Senf und Raps sorgen für schnelle Bodenbedeckung und intensive oberflächliche Durchwurzelung. Phacelia wächst rasch, hält Unkraut in Schach und lockert den Boden sanft auf. Besonders bewährt haben sich Mischungen aus verschiedenen Arten, da sie die unterschiedlichen Vorteile kombinieren und den Boden in verschiedenen Tiefen bearbeiten.
  3. Wie verbessern Tiefwurzler wie Luzerne und Lupinen die Bodenstruktur?
    Tiefwurzler wie Luzerne und Lupinen sind wahre Bodenstruktur-Verbesserer durch ihre beeindruckenden Wurzelsysteme. Ihre kräftigen Pfahlwurzeln bohren sich bis zu 2 Meter tief in den Boden und durchdringen dabei selbst verdichtete Schichten. Wenn diese Wurzeln absterben, bleiben natürliche Drainage-Kanäle zurück, die die Belüftung und Wasserdurchlässigkeit des Bodens dauerhaft verbessern. Gleichzeitig entstehen Hohlräume, die das Bodengefüge auflockern und nachfolgenden Kulturpflanzen das Wurzelwachstum erleichtern. Lupinen haben zusätzlich den Vorteil, dass sie Stickstoff über ihre Knöllchenbakterien fixieren und den Boden anreichern. Luzerne bringt große Mengen organische Substanz ein, die das Bodenleben aktiviert und den Humusaufbau fördert.
  4. Was ist Biofumigation und wie wirkt sie bei Kreuzblütlern?
    Biofumigation ist eine natürliche Bodendesinfektionsmethode, die besonders bei Kreuzblütlern wie Senf, Ölrettich und Raps zum Einsatz kommt. Diese Pflanzen produzieren schwefelhaltige Verbindungen, sogenannte Glucosinolate, in ihren Geweben. Beim Zerkleinern und Einarbeiten in den Boden werden diese Verbindungen freigesetzt und zu bioaktiven Stoffen umgewandelt. Die entstehenden Gase wirken wie ein natürliches Desinfektionsmittel und können bodenbürtige Krankheitserreger, Schädlinge und deren Eier reduzieren. Gleichzeitig haben sie eine suppressive Wirkung auf verschiedene Unkräuter. Für optimale Biofumigation sollten die Pflanzen vor der Blüte geschlegelt und sofort oberflächlich eingearbeitet werden. Diese Methode ist besonders wertvoll in nachhaltigen Anbausystemen als Alternative zu chemischen Bodenbehandlungen.
  5. Wie funktioniert die Wurzelraumlockerung durch natürliche Drainage-Kanäle?
    Die Wurzelraumlockerung durch natürliche Drainage-Kanäle ist ein faszinierender Prozess, der besonders bei Tiefwurzlern wie Luzerne oder Ölrettich auftritt. Diese Pflanzen entwickeln kräftige Pfahlwurzeln, die sich mechanisch durch verdichtete Bodenschichten bohren. Dabei üben sie enormen Druck aus und schaffen Risse und Hohlräume im Bodengefüge. Nach dem Absterben der Wurzeln bleiben diese Kanäle als natürliche Drainagesysteme erhalten. Sie verbessern die Wasserdurchlässigkeit, ermöglichen bessere Belüftung und erleichtern nachfolgenden Pflanzen das Wurzelwachstum. Diese biologischen Lockerungsprozesse sind nachhaltiger als mechanische Bearbeitung, da sie die Bodenstruktur nicht zerstören, sondern dauerhaft verbessern. Die entstandenen Poren werden von Bodenorganismen besiedelt und stabilisiert.
  6. Worin unterscheiden sich Leguminosen von Kreuzblütlern bei der Gründüngung?
    Leguminosen und Kreuzblütler haben bei der Gründüngung unterschiedliche Stärken und Eigenschaften. Leguminosen wie Klee, Wicken oder Ackerbohnen können durch ihre Symbiose with Knöllchenbakterien Luftstickstoff fixieren und den Boden damit anreichern. Sie verbessern die Bodenfruchtbarkeit langfristig und reduzieren den Düngebedarf der Folgekultur. Kreuzblütler wie Senf, Ölrettich oder Raps wachsen dagegen sehr schnell und produzieren in kurzer Zeit große Mengen Biomasse. Sie sind ausgezeichnete Nährstoffsammler, die Stickstoff aus tieferen Bodenschichten aufnehmen und verfügbar machen. Zusätzlich bieten Kreuzblütler durch ihre Glucosinolate eine natürliche Biofumigation. Leguminosen sind meist mehrjährig und winterhart, während viele Kreuzblütler einjährig sind und bei Frost absterben.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Sommerzwischenfrucht und Winterzwischenfrucht?
    Sommerzwischenfrüchte und Winterzwischenfrüchte unterscheiden sich in Anbauzeit, Eigenschaften und Nutzung erheblich. Sommerzwischenfrüchte wie Phacelia, Buchweizen oder Senf werden zwischen Juni und August nach der Haupternte ausgesät. Sie wachsen schnell, sind meist frostempfindlich und sterben im Winter ab. Ihr Vorteil liegt in der raschen Bodenbedeckung und schnellen Biomasseproduktion. Winterzwischenfrüchte wie Winterroggen, Winterwicken oder Winterraps werden im Spätsommer oder frühen Herbst gesät. Sie überwintern und wachsen im Frühjahr weiter, was eine längere Bodenbedeckung und höhere Biomasseerträge ermöglicht. Winterzwischenfrüchte schützen den Boden über die kritische Winterperiode vor Erosion und Nährstoffauswaschung. Sie werden meist im Frühjahr vor der nächsten Hauptkultur eingearbeitet.
  8. Welche langfristigen Effekte hat regelmäßige Gründüngung auf die Bodenfruchtbarkeit?
    Regelmäßige Gründüngung führt zu dramatischen langfristigen Verbesserungen der Bodenfruchtbarkeit. Die kontinuierliche Zufuhr organischer Substanz steigert den Humusgehalt erheblich, was die Krümelstruktur des Bodens fördert und ihn lockerer und besser bearbeitbar macht. Das verbesserte Bodengefüge erhöht die Wasserspeicherkapazität und -durchlässigkeit gleichermaßen. Die biologische Aktivität wird durch die regelmäßige Biomassezufuhr stark erhöht - Regenwürmer, Bakterien und Pilze sorgen für einen lebendigen Boden. Nährstoffe werden besser gespeichert und pflanzenverfügbar gemacht. Nach mehrjähriger Anwendung zeigen sich deutlich stabilere Erträge, bessere Trockenresistenz der Kulturen und reduzierter Bedarf an Mineraldünger. Die Bodenstruktur wird so nachhaltig verbessert, dass mechanische Lockerungsmaßnahmen seltener nötig sind.
  9. Wo kann man hochwertiges Saatgut für Gründüngung schwerer Böden kaufen?
    Hochwertiges Saatgut für die Gründüngung schwerer Böden erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern und Online-Shops. Etablierte Anbieter wie samen.de führen ein breites Sortiment an Gründüngersaatgut, das speziell für verschiedene Bodentypen zusammengestellt ist. Achten Sie auf Anbieter, die detaillierte Informationen zu Sorteneignung, Keimfähigkeit und Herkunft bieten. Qualitätssaatgut erkennen Sie an hohen Keimraten, sortenreiner Zusammensetzung und entsprechender Zertifizierung. Lokale Raiffeisen-Märkte und landwirtschaftliche Genossenschaften bieten oft regionale Sorten an. Online-Shops haben den Vorteil größerer Sortenvielfalt und oft besserer Fachberatung. Vergleichen Sie Preise, aber setzen Sie nicht allein auf den günstigsten Anbieter - bei Saatgut zahlt sich Qualität durch bessere Keimergebnisse und Bestandesentwicklung aus.
  10. Welche Gründünger-Mischungen sind für Hobbygärtner mit schweren Böden empfehlenswert?
    Für Hobbygärtner mit schweren Böden sind ausgewogene Mischungen besonders vorteilhaft, die verschiedene Wurzeltypen und Eigenschaften kombinieren. Eine bewährte Kombination besteht aus Ölrettich als Tiefwurzler, Phacelia für schnelle Bodenbedeckung und Alexandrinerklee für Stickstoffanreicherung. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten spezielle "Schwerer Boden"-Mischungen an, die optimal aufeinander abgestimmt sind. Eine weitere empfehlenswerte Mischung enthält Lupinen, Senf und Inkarnatklee - diese Kombination lockert unterschiedliche Bodenschichten und verbessert sowohl Struktur als auch Nährstoffgehalt. Winterharte Mischungen mit Winterroggen, Winterwicken und Winterraps eignen sich für ganzjährige Bodenbedeckung. Achten Sie auf das Mischungsverhältnis und die Aussaatmengen. Für kleinere Gartenflächen sind fertige 1-2 kg Packungen praktisch, größere Flächen erfordern entsprechend mehr Saatgut.
  11. Wie beeinflusst die Bodenbiologie die Wirksamkeit von Gründüngerpflanzen?
    Die Bodenbiologie spielt eine entscheidende Rolle für die Wirksamkeit von Gründüngerpflanzen. Ein aktives Bodenleben mit vielen Bakterien, Pilzen, Regenwürmern und anderen Organismen sorgt für optimale Zersetzung der eingearbeiteten Pflanzenreste. Mikroorganismen wandeln die organische Substanz in stabilen Humus um und machen Nährstoffe pflanzenverfügbar. Mykorrhiza-Pilze gehen Symbiosen mit Gründüngerpflanzen ein und verbessern deren Nährstoff- und Wasseraufnahme erheblich. Regenwürmer durchmischen die Pflanzenreste mit dem Boden und schaffen durch ihre Röhren zusätzliche Belüftung. Bei schweren Böden ist lebendige Bodenbiologie besonders wichtig, da sie die Aggregate stabilisiert und die Krümelstruktur fördert. Gründüngerpflanzen fördern ihrerseits das Bodenleben durch Wurzelausscheidungen und Biomasse - ein positiver Kreislauf entsteht.
  12. Welche Rolle spielen Knöllchenbakterien bei der Stickstoffanreicherung im Boden?
    Knöllchenbakterien (Rhizobien) leben in einer faszinierenden Symbiose mit Leguminosen und sind die Hauptakteure der biologischen Stickstoffixierung. Diese Bakterien besiedeln die Wurzeln von Pflanzen wie Klee, Wicken oder Ackerbohnen und bilden charakteristische Wurzelknöllchen. In diesen Knöllchen wandeln sie Luftstickstoff (N₂) mit Hilfe des Enzyms Nitrogenase in pflanzenverfügbare Stickstoffverbindungen um. Die Pflanze versorgt die Bakterien im Gegenzug mit Kohlenhydraten aus der Photosynthese. Diese Partnerschaft kann 100-300 kg Stickstoff pro Hektar und Jahr fixieren - eine beträchtliche Menge! Nach dem Einarbeiten der Leguminosen werden sowohl der in der Biomasse gespeicherte als auch der in den Knöllchen befindliche Stickstoff für Folgekulturen verfügbar. Diese natürliche Stickstoffquelle reduziert den Düngerbedarf erheblich und verbessert nachhaltig die Bodenfruchtbarkeit.
  13. Wie wirkt sich die Nährstoffverfügbarkeit durch Gründüngung auf Folgekulturen aus?
    Die Nährstoffverfügbarkeit durch Gründüngung wirkt sich äußerst positiv auf Folgekulturen aus. Beim Abbau der eingearbeiteten Pflanzenreste werden Nährstoffe kontinuierlich freigesetzt, wodurch eine Art "Langzeitdünger-Effekt" entsteht. Leguminosen stellen vor allem Stickstoff bereit, während Tiefwurzler wie Ölrettich Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten nach oben transportieren und verfügbar machen. Die verbesserte Bodenstruktur und erhöhte biologische Aktivität steigern die Nährstoffmobilisierung aus dem Bodenvorrat. Phosphor und Kalium werden durch die organische Substanz besser gespeichert und vor Auswaschung geschützt. Folgekulturen zeigen meist deutlich besseres Wachstum, höhere Erträge und verbesserte Qualität. Der Düngerbedarf kann oft um 30-50% reduziert werden. Besonders ausgeprägt sind diese Effekte bei starkzehrenden Kulturen wie Kohl oder Kartoffeln.
  14. Welchen Einfluss hat das Wasserhaltevermögen auf die Entwicklung von Gründüngerpflanzen?
    Das Wasserhaltevermögen des Bodens beeinflusst die Entwicklung von Gründüngerpflanzen erheblich. Schwere Böden mit hohem Wasserhaltevermögen können einerseits vorteilhaft sein, da sie Trockenperioden besser überstehen. Andererseits kann Staunässe bei schlechter Drainage zum Problem werden, besonders bei empfindlichen Arten wie Lupinen. Gründüngerpflanzen verbessern paradoxerweise selbst das Wassermanagement: Durch ihre Wurzeltätigkeit und den Humusaufbau erhöhen sie die Wasserspeicherkapazität und gleichzeitig die Durchlässigkeit. Tiefwurzler schaffen Drainage-Kanäle, die Staunässe reduzieren. Die Bodenbedeckung verringert die Verdunstung und schützt vor Verschlämmung bei Starkregen. Für die Etablierung ist ausreichende Bodenfeuchte zur Keimung entscheidend - zu trockene oder zu nasse Bedingungen führen zu schlechten Beständen und reduzierter Bodenverbesserung.
  15. Wie wird Gründüngung richtig in schwere Böden eingearbeitet?
    Die richtige Einarbeitung von Gründüngung in schwere Böden erfordert besondere Sorgfalt und das richtige Timing. Optimal ist eine oberflächliche Einarbeitung von 5-10 cm Tiefe mit einem Grubber oder einer Scheibenegge bei passender Bodenfeuchte - der Boden sollte krümelig, aber nicht matschig sein. Zunächst die Pflanzen mulchen oder mähen, dann 1-2 Wochen anwelken lassen, bevor sie eingearbeitet werden. Bei sehr üppigem Bewuchs in mehreren Durchgängen arbeiten. Tiefes Pflügen vermeiden, da es die Bodenstruktur bei schweren Böden stört und eine Pflugsohle entstehen kann. Eine Fräse eignet sich für kleinere Flächen, sollte aber nicht zu tief eingestellt werden. Nach der Einarbeitung den Boden ruhen lassen, damit die Zersetzung beginnen kann. Bei Winterzwischenfrüchten im Frühjahr einarbeiten, Sommerzwischenfrüchte vor dem ersten Frost.
  16. Wann ist der optimale Zeitpunkt für die Aussaat von Gründüngerpflanzen?
    Der optimale Aussaatzeitpunkt für Gründüngerpflanzen hängt von der Art und dem Verwendungszweck ab. Sommerzwischenfrüchte wie Phacelia, Buchweizen oder Senf säen Sie idealerweise zwischen Juni und August nach der Haupternte aus. Sie benötigen warme Böden für schnelle Keimung und haben noch genügend Zeit bis zum Frost. Winterzwischenfrüchte wie Winterroggen, Winterwicken oder Winterraps werden im Spätsommer bis frühen Herbst (August bis September) ausgesät, damit sie sich vor dem Winter etablieren können. Leguminosen wie Klee entwickeln sich am besten bei moderaten Temperaturen im Frühjahr (April-Mai) oder Spätsommer. Tiefwurzler wie Luzerne können von April bis August gesät werden, benötigen aber ausreichend Vegetationszeit. Bei schweren Böden ist der Feuchtigkeitsgehalt entscheidend - nicht bei Staunässe oder steinhartem Boden säen.
  17. Ist es wahr, dass Gründüngung den Einsatz von Mineraldünger komplett ersetzen kann?
    Gründüngung kann den Mineraldüngereinsatz erheblich reduzieren, ihn aber meist nicht vollständig ersetzen. Leguminosen wie Klee oder Wicken können durch Stickstoffixierung 100-300 kg N/ha bereitstellen und den Stickstoffdünger weitgehend ersetzen. Auch Phosphor und Kalium werden durch die organische Substanz besser verfügbar gemacht und gespeichert. Bei extensiver Bewirtschaftung und niedrigen Ertragsansprüchen ist ein kompletter Verzicht möglich. In intensiven Systemen mit hohen Ertragszielen reicht Gründüngung allein oft nicht aus - besonders bei Phosphor- oder Kaliummangel sind gezielte Ergänzungen nötig. Die Nährstofffreisetzung aus der Gründüngung erfolgt langsam und ist wetterabhängig, während Mineraldünger sofort verfügbar ist. Am besten funktioniert eine Kombination: Gründüngung als Grundversorgung plus reduzierte Mineraldüngung bei Bedarf. Bodenanalysen helfen dabei, den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es beim Anbau von Gründüngung in Deutschland?
    Der Anbau von Gründüngung zeigt in Deutschland deutliche regionale Unterschiede aufgrund von Klima, Böden und Anbautraditionen. In Norddeutschland mit mildem Seeklima eignen sich winterharte Arten wie Winterroggen und Winterraps besonders gut. Die längere Vegetationsperiode ermöglicht auch späte Aussaaten. In Süddeutschland mit kontinentalerem Klima sind frostresistente Mischungen wichtig. Höhere Lagen erfordern angepasste Sorten mit kürzerer Entwicklungszeit. Ostdeutsche Trockengebiete bevorzugen trockenresistente Arten wie Lupinen oder Sonnenblumen. Regionale Böden spielen ebenfalls eine Rolle: Sandige Böden in Brandenburg profitieren von anderen Gründüngern als schwere Marschböden in Niedersachsen. Traditionell werden in Bayern oft Kleegras-Mischungen verwendet, während in Schleswig-Holstein Ölrettich dominiert. Lokale Saatguthändler kennen die regionalen Besonderheiten und bieten angepasste Mischungen an.
  19. Was unterscheidet Gründüngung von herkömmlicher Kompostierung?
    Gründüngung und Kompostierung sind beide Methoden der organischen Düngung, unterscheiden sich aber fundamental in Durchführung und Wirkung. Bei der Gründüngung werden lebende Pflanzen direkt auf der Fläche angebaut und später in den Boden eingearbeitet - der gesamte Prozess findet vor Ort statt. Kompostierung hingegen ist ein separater Rotteprozess, bei dem organische Abfälle außerhalb der Anbaufläche zu humusreichem Kompost umgewandelt werden. Gründüngung wirkt zusätzlich durch die Wurzeltätigkeit der lebenden Pflanzen - sie lockern den Boden, transportieren Nährstoffe und fördern das Bodenleben bereits während des Wachstums. Die Nährstofffreisetzung erfolgt bei Gründüngung direkter und schneller. Kompost ist bereits vorab zersetzt und wirkt als Humuslieferant mit Langzeitwirkung. Beide Methoden ergänzen sich optimal: Gründüngung für die aktive Bodenbearbeitung, Kompost für die Humusversorgung.
  20. Worin besteht der Unterschied zwischen Gründünger und Bodendecker?
    Gründünger und Bodendecker haben unterschiedliche Zielsetzungen und Eigenschaften, obwohl sie sich teilweise überschneiden. Gründünger werden speziell zur Bodenverbesserung angebaut und nach einer bestimmten Entwicklungszeit wieder eingearbeitet. Ihr Hauptzweck ist die Anreicherung mit organischer Substanz, Nährstoffen und die Bodenlockerung. Typische Gründünger wie Senf, Phacelia oder Klee sind meist einjährig und werden gezielt abgemulcht. Bodendecker hingegen sollen dauerhaft eine Fläche bedecken, Erosion verhindern und Unkraut unterdrücken. Sie sind oft mehrjährig oder sogar verholzend, wie Efeu oder Vinca. Einige Pflanzen können beide Funktionen erfüllen - Weißklee etwa fungiert als Bodendecker im Rasen, kann aber auch als Gründünger eingesetzt werden. Der entscheidende Unterschied liegt in der Nutzungsdauer: Gründünger sind temporär und werden bewusst "geopfert", Bodendecker bleiben dauerhaft bestehen.
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