Gründüngung im Obstgarten: Vitale Obstbäume ernten

Gründüngung im Obstgarten: Ein natürlicher Weg zur Bodenverbesserung

Gründüngung erweist sich als besonders wirkungsvolle Methode zur Bodenverbesserung im Obstgarten. Sie fördert nicht nur die Gesundheit der Obstbäume, sondern steigert auch die Erträge auf nachhaltige Weise.

Wesentliche Aspekte der Gründüngung

  • Optimiert Bodenstruktur und Nährstoffverfügbarkeit
  • Stimuliert das Bodenleben und erhöht den Humusgehalt
  • Verbessert die Wasserspeicherkapazität des Bodens
  • Bietet Schutz vor Erosion und unterdrückt unerwünschten Wildwuchs

Gründüngung im Obstgarten: Bedeutung und Wirkung

Unter Gründüngung versteht man den gezielten Anbau von Pflanzen zur Bodenverbesserung. Im Obstgarten kommt dieser Methode eine besondere Rolle zu, da sie die langfristige Gesundheit und Produktivität der Obstbäume unterstützt. Durch den Anbau spezieller Pflanzen werden dem Boden nicht nur essentielle Nährstoffe zugeführt, sondern auch seine Struktur merklich verbessert.

Positive Auswirkungen der Gründüngung auf Obstbäume

Die Vorteile der Gründüngung im Obstgarten sind vielseitig. Einerseits wird die Bodenstruktur aufgelockert, was den Wurzeln der Obstbäume mehr Entfaltungsmöglichkeiten bietet. Andererseits werden wichtige Nährstoffe im Boden angereichert, die den Bäumen zur Verfügung stehen. Besonders wertvoll ist die Fähigkeit vieler Gründüngungspflanzen, Stickstoff aus der Luft zu binden und im Boden zu speichern.

In meinem eigenen Obstgarten konnte ich beobachten, wie sich die Vitalität der Bäume nach konsequenter Gründüngung spürbar verbessert hat. Die Früchte haben ein intensiveres Aroma entwickelt und die Erträge sind merklich gestiegen.

Bodenverbesserung durch Gründüngung im Obstgarten

Steigerung des Humusgehalts

Eine der zentralen Wirkungen der Gründüngung ist die Anreicherung von Humus im Boden. Werden die Gründüngungspflanzen in den Boden eingearbeitet, zersetzen sie sich und bilden wertvollen Humus. Dieser speichert Nährstoffe und Wasser und macht sie für die Obstbäume verfügbar. Ein hoher Humusgehalt sorgt für einen fruchtbaren, lebendigen Boden - die Basis für vitale Obstbäume.

Optimierung der Bodenstruktur

Gründüngungspflanzen lockern mit ihren Wurzeln den Boden auf und verbessern so seine Struktur. Ein lockerer, krümeliger Boden kann mehr Wasser und Luft speichern und bietet den Wurzeln der Obstbäume ideale Wachstumsbedingungen. Besonders tiefwurzelnde Pflanzen wie Lupinen oder Ölrettich eignen sich hervorragend, um verdichtete Böden aufzulockern.

Belebung des Bodens

Ein gesunder Boden strotzt vor Leben. Regenwürmer, Mikroorganismen und andere Bodenlebewesen sind unerlässlich für die Zersetzung organischer Substanz und die Nährstoffversorgung der Pflanzen. Gründüngung fördert dieses Bodenleben, indem sie Nahrung und Lebensraum bietet. Die Wurzeln der Gründüngungspflanzen sondern Substanzen ab, die das Wachstum nützlicher Bodenbakterien anregen.

Verbesserung der Wasserspeicherkapazität

Ein weiterer bedeutender Effekt der Gründüngung ist die Steigerung der Wasserspeicherfähigkeit des Bodens. Der erhöhte Humusgehalt und die verbesserte Bodenstruktur ermöglichen es dem Boden, mehr Wasser zu speichern und länger zu halten. Das erweist sich besonders in Trockenperioden als vorteilhaft, da die Obstbäume so besser mit Wasser versorgt werden.

In meinem Obstgarten habe ich festgestellt, dass die Bäume nach einer Gründüngung deutlich widerstandsfähiger gegen Trockenheit sind. Der Boden bleibt länger feucht und die Bäume benötigen seltener zusätzliche Bewässerung.

Produktbild von SPERLI Bodenkur BIO-Vital-Grün 0, 3, kg mit vielfältiger Blumenmischung und Hinweisen zur Anwendung und biologischen Vorteilen auf der Verpackung.
Zum Produkt

Nährstoffanreicherung und -verfügbarkeit im Obstgarten

Stickstoffbindung durch Leguminosen

Leguminosen sind wahre Wunderpflanzen für den Obstgarten. In einer faszinierenden Symbiose mit Knöllchenbakterien binden sie Stickstoff aus der Luft und machen ihn für die Pflanzen nutzbar. Klee, Lupinen und Wicken sind dabei besonders effektiv. Ein gut etablierter Kleebestand kann erstaunliche Mengen an Stickstoff fixieren – bis zu 300 kg pro Hektar und Jahr. Das kommt unseren Obstbäumen enorm zugute.

Mobilisierung von Nährstoffen

Gründüngungspflanzen leisten aber noch mehr: Sie helfen auch bei der Erschließung anderer wichtiger Nährstoffe. Tiefwurzler wie Lupinen oder Ölrettich sind wahre Schatzgräber. Sie holen Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten und machen sie für die Obstbäume verfügbar. Besonders spannend finde ich, wie die Wurzelausscheidungen dieser Pflanzen gebundene Nährstoffe wie Phosphor und Kalium mobilisieren können.

Reduzierung von Nährstoffauswaschung

Ein weiterer Pluspunkt der Gründüngung ist der Schutz vor Nährstoffverlusten. Die Pflanzen nehmen überschüssige Nährstoffe auf und speichern sie. Wenn sie dann absterben und verrotten, werden diese Nährstoffe langsam freigesetzt – genau dann, wenn die Obstbäume sie brauchen. Das ist besonders in regenreichen Zeiten oder auf sandigen Böden von unschätzbarem Wert.

Schutzfunktionen der Gründüngung im Obstgarten

Erosionsschutz

Gründüngungspflanzen sind wie eine schützende Decke für den Boden. Sie bewahren ihn vor Wind- und Wassererosion. Ihre Wurzeln durchziehen den Boden und verbessern seine Struktur, was die Wasserhaltekraft erhöht und Oberflächenabfluss reduziert. In Hanglagen oder bei Starkregen ist dieser Schutz Gold wert, um den kostbaren Oberboden zu erhalten.

Unkrautunterdrückung

Eine dichte Gründüngung kann unerwünschte Beikräuter erstaunlich gut in Schach halten. Schnellwachsende Arten wie Senf oder Phacelia bilden rasch einen grünen Teppich, der kaum Licht für keimende Unkräuter durchlässt. Das spart nicht nur viel Arbeit im Obstgarten, sondern entlastet auch unsere Obstbäume von lästiger Konkurrenz.

Förderung der Biodiversität

Gründüngungspflanzen sind wahre Oasen für die biologische Vielfalt. Sie bieten Nahrung und Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten – von fleißigen Bestäubern wie Bienen und Hummeln bis hin zu nützlichen Helfern wie Schwebfliegen und Schlupfwespen. Diese unterstützen nicht nur die natürliche Schädlingsbekämpfung, sondern sorgen auch für eine bessere Bestäubung unserer Obstbäume. Ich bin immer wieder fasziniert, wie sich die Zahl der Wildbienen in meinem Garten erhöht hat, seit ich Phacelia als Gründüngung einsetze.

Schutz vor Temperaturextremen

Eine Gründüngung wirkt wie eine natürliche Klimaanlage für den Boden. Im Sommer schützt sie vor übermäßiger Hitze und Austrocknung, im Winter mildert sie starke Fröste ab. Das ist besonders wichtig für die empfindlichen Feinwurzeln unserer Obstbäume, die oft dicht unter der Oberfläche wachsen. Die Pflanzendecke sorgt für ein stabileres Bodenmilieu, was das Wachstum der Bäume spürbar fördert.

Die vielfältigen Vorteile der Gründüngung können die Gesundheit und Produktivität des Obstgartens nachhaltig verbessern. Es lohnt sich, verschiedene Gründüngungspflanzen auszuprobieren und ihre Wirkung im eigenen Garten zu beobachten. Mit der Zeit entwickelt man ein Gespür dafür, welche Mischungen am besten funktionieren und wie man den Anbau optimal in den Jahresrhythmus des Obstgartens integriert.

Geeignete Pflanzen für die Gründüngung im Obstgarten

Die Auswahl der richtigen Pflanzen für die Gründüngung im Obstgarten ist entscheidend. Dabei spielen Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Klima und die Bedürfnisse unserer Obstbäume eine wichtige Rolle. Lassen Sie uns einen Blick auf einige bewährte Pflanzengruppen werfen:

Leguminosen: Natürliche Stickstofflieferanten

Leguminosen wie Klee, Lupinen und Wicken sind wahre Multitalente in der Gründüngung. Sie haben die faszinierende Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft zu binden und den Boden damit anzureichern. Der Rotklee beispielsweise sendet seine Wurzeln tief in den Boden und sorgt so für eine gründliche Auflockerung. Lupinen hingegen sind echte Phosphorsammler und machen diesen wertvollen Nährstoff für unsere Obstbäume verfügbar.

Kreuzblütler: Schnelle Bodenverbesserer

Senf und Ölrettich, die zu den Kreuzblütlern gehören, sind wahre Sprinter unter den Gründüngungspflanzen. In Windeseile bilden sie eine dichte Pflanzendecke, die den Boden vor Erosion schützt. Ihre tiefreichenden Wurzeln lockern den Boden und verbessern seine Struktur. Ein besonderer Vorteil des Ölrettichs ist seine nematodenreduzierende Wirkung - ein Segen für viele Obstbäume.

Gräser und Kräuter: Vielseitige Ergänzung

Gräser wie Weidelgras oder Hafer sowie Kräuter wie Phacelia runden die Gründüngungsmischung wunderbar ab. Mit ihren feinen Wurzeln durchziehen sie den Oberboden und verbessern die Krümelstruktur. Phacelia ist zudem ein wahrer Bienenmagnet und fördert so die Bestäubung im Obstgarten - ein echter Gewinn für uns Obstbauern.

Mischungen für optimale Wirkung

Oft erweist sich eine Mischung verschiedener Pflanzenarten als besonders effektiv. Eine bewährte Zusammensetzung könnte etwa 60% Leguminosen, 30% Kreuzblütler und 10% Gräser oder Kräuter umfassen. So nutzen wir die Stärken aller Pflanzengruppen und schaffen eine vielfältige Bodenbedeckung.

Praktische Umsetzung der Gründüngung

Nachdem wir die passenden Pflanzen ausgewählt haben, geht es an die praktische Umsetzung. Hier einige wichtige Aspekte, die wir beachten sollten:

Zeitpunkt der Aussaat

Der ideale Aussaatzeitpunkt hängt von der gewählten Pflanzenart und den klimatischen Bedingungen ab. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Frühjahrs- und Herbstaussaat:

  • Frühjahrsaussaat: Ideal für frostempfindliche Arten wie Phacelia oder Sommerwicken. Die Aussaat erfolgt nach den letzten Frösten, meist ab April.
  • Herbstaussaat: Winterharte Arten wie Winterwicken oder Inkarnatklee können von August bis in den Oktober hinein gesät werden. Sie überwintern und setzen ihr Wachstum im Frühjahr fort.

Vorbereitung des Bodens

Eine gute Bodenvorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg der Gründüngung:

  • Den Boden vorsichtig oberflächlich lockern, ohne die Wurzeln der Obstbäume zu beschädigen.
  • Grobschollige Bodenbearbeitung vermeiden, da dies die Keimung erschweren kann.
  • Bei schweren Böden etwas Sand einarbeiten, um die Durchlüftung zu verbessern.

Aussaattechniken und -mengen

Die Aussaat kann per Hand oder mit einer Sämaschine erfolgen. Bei der Handsaat hat es sich bewährt, das Saatgut mit Sand zu mischen - so erreichen wir eine gleichmäßigere Verteilung. Die Aussaatmenge variiert je nach Pflanzenart:

  • Leguminosen: 10-15 g/m²
  • Kreuzblütler: 2-3 g/m²
  • Phacelia: 1-2 g/m²

Nach der Aussaat den Boden leicht anwalzen oder andrücken, um den Bodenschluss zu verbessern.

Pflege der Gründüngungspflanzen

Die Pflege der Gründüngungspflanzen ist in der Regel recht unkompliziert:

  • Bei Trockenheit in den ersten Wochen nach der Aussaat wässern.
  • Unkraut nur entfernen, wenn es die Gründüngungspflanzen zu überwuchern droht.
  • Bei üppigem Wuchs kann ein Mulchschnitt sinnvoll sein. So hindern wir die Pflanzen am Blühen und führen das Pflanzenmaterial dem Boden zu.

Mit der richtigen Auswahl und Pflege der Gründüngungspflanzen können wir die Bodenqualität in unserem Obstgarten spürbar verbessern und so die Gesundheit und Produktivität unserer Obstbäume fördern. Es lohnt sich, verschiedene Mischungen auszuprobieren und die Ergebnisse genau zu beobachten. So finden wir mit der Zeit die optimale Gründüngung für unseren ganz individuellen Obstgarten.

Einarbeitung und Nutzung der Gründüngung

Die richtige Einarbeitung der Gründüngung ist entscheidend für den Erfolg im Obstgarten. Ich möchte Ihnen gerne ein paar Tipps zum Vorgehen geben, die sich in meiner langjährigen Praxis bewährt haben:

Optimaler Zeitpunkt für die Einarbeitung

In der Regel arbeite ich die Gründüngung ein, wenn die Pflanzen in voller Blüte stehen. Zu diesem Zeitpunkt haben sie nämlich den höchsten Nährstoffgehalt. Bei Herbstaussaaten erfolgt die Einarbeitung im Frühjahr, während ich bei Frühjahrsaussaaten bis zum Spätsommer warte. Wichtig ist, dass die Pflanzen noch nicht verholzt sind - sonst wird's mühsam!

Methoden der Einarbeitung

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Einarbeitung, und welche am besten passt, hängt von Ihren individuellen Gegebenheiten ab:

  • Fräsen oder Umgraben: Dies ist die klassische Methode zur vollständigen Einarbeitung in den Boden. Sie ist zwar effektiv, kann aber das Bodenleben etwas strapazieren.
  • Abmähen und oberflächlich einarbeiten: Diese Variante ist schonender für das Bodenleben. Die Pflanzen werden abgemäht und nur leicht in die obere Bodenschicht eingearbeitet. Das funktioniert besonders gut bei lockeren Böden.
  • Walzen und liegen lassen: Hierbei werden die Pflanzen plattgewalzt und als Mulchschicht belassen. Das ist besonders bodenschonend und eignet sich gut für empfindliche Bereiche im Obstgarten.

Mulchen als Alternative

Eine interessante Alternative zur Einarbeitung ist das Mulchen. Dabei mähen Sie die Gründüngung einfach ab und lassen sie auf der Oberfläche liegen. Das schützt den Boden vor Austrocknung und Erosion. Zudem zersetzen die fleißigen Bodenlebewesen das organische Material langsam und geben die Nährstoffe nach und nach frei. In meinem Garten habe ich damit gute Erfahrungen gemacht, besonders in Bereichen, wo ich den Boden nicht zu sehr stören möchte.

Integration in die Obstgartenpflege

Die Gründüngung lässt sich wunderbar in den Jahresrhythmus des Obstgartens einbinden. Hier ein paar Gedanken dazu:

Anpassung an den Jahresrhythmus der Obstbäume

Es ist ratsam, Aussaat und Einarbeitung der Gründüngung so zu planen, dass sie nicht mit wichtigen Pflegemaßnahmen der Obstbäume kollidiert. Oft hat sich bei mir eine Herbstaussaat nach der Ernte bewährt, die ich dann im Frühjahr vor dem Austrieb der Bäume einarbeite. So nutze ich die Ruhephase der Bäume optimal aus.

Kombination mit anderen Pflegemaßnahmen

Die Gründüngung lässt sich hervorragend mit anderen Pflegemaßnahmen verbinden:

  • Nutzen Sie die Zeit der Gründüngung für einen Rückschnitt der Obstbäume. Während die Gründüngung wächst, haben Sie die Hände frei für diese wichtige Aufgabe.
  • Die Einarbeitung können Sie prima mit einer Bodenlockerung verbinden. Zwei Fliegen mit einer Klappe, sozusagen!
  • Für eine optimale Nährstoffversorgung ergänze ich die Gründüngung gerne mit einer Kompostgabe. Das gibt den Bäumen einen zusätzlichen Schub.

Langfristige Effekte auf die Obstbaumgesundheit

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich regelmäßige Gründüngung äußerst positiv auf die Gesundheit der Obstbäume auswirkt:

  • Die verbesserte Bodenstruktur fördert ein gesundes Wurzelwachstum. Die Bäume können sich besser 'verankern' und Nährstoffe aufnehmen.
  • Durch die erhöhte Nährstoffverfügbarkeit wird die Widerstandskraft gegen Krankheiten gestärkt. Meine Bäume sind seit Einführung der regelmäßigen Gründüngung deutlich vitaler.
  • Die gesteigerte Biodiversität im Boden fördert ein natürliches Gleichgewicht und reduziert Schädlingsprobleme. Ich musste in den letzten Jahren viel weniger gegen Schädlinge vorgehen.

Gründüngung im nachhaltigen Obstanbau

Die Integration von Gründüngung in Ihren Obstgarten ist mehr als nur eine Pflegemaßnahme - sie ist ein Schritt in Richtung eines nachhaltigeren und gesünderen Gartens. Durch die Verbesserung der Bodenqualität, die Förderung des Bodenlebens und die Unterstützung der Nährstoffversorgung tragen Sie maßgeblich zur Gesundheit Ihrer Obstbäume bei. Ein weiterer Vorteil: Sie können den Einsatz von künstlichen Düngemitteln reduzieren und schaffen ein robusteres Ökosystem in Ihrem Garten.

Mein Rat an Sie: Experimentieren Sie mit verschiedenen Gründüngungspflanzen und Methoden. Jeder Garten ist anders, und was bei mir funktioniert, muss nicht unbedingt die beste Lösung für Sie sein. Mit der Zeit werden Sie positive Veränderungen in der Vitalität Ihrer Bäume und der Qualität Ihrer Früchte bemerken. Gründüngung ist eine Investition in die Zukunft Ihres Obstgartens, die sich in Form von gesunden Bäumen und reichen Ernten auszahlt. Und glauben Sie mir, es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als zu sehen, wie der eigene Garten Jahr für Jahr gesünder und produktiver wird!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was versteht man unter Gründüngung im Obstgarten und welche Vorteile bietet sie?
    Gründüngung bezeichnet den gezielten Anbau von Pflanzen zur Bodenverbesserung im Obstgarten. Diese Methode unterstützt langfristig die Gesundheit und Produktivität der Obstbäume durch vielfältige Vorteile: Sie optimiert die Bodenstruktur und Nährstoffverfügbarkeit, stimuliert das Bodenleben und erhöht den Humusgehalt. Zusätzlich verbessert Gründüngung die Wasserspeicherkapazität des Bodens und bietet natürlichen Schutz vor Erosion sowie Unkrautunterdrückung. Durch den Anbau spezieller Pflanzen werden dem Boden essentielle Nährstoffe zugeführt und seine Struktur merklich verbessert. Die Wurzeln der Obstbäume erhalten mehr Entfaltungsmöglichkeiten, während wichtige Nährstoffe im Boden angereichert werden. Besonders wertvoll ist die Fähigkeit vieler Gründüngungspflanzen, Stickstoff aus der Luft zu binden und im Boden zu speichern, was zu intensiverem Aroma der Früchte und merklich gestiegenen Erträgen führen kann.
  2. Wie verbessert Gründüngung die Bodenstruktur und Wasserspeicherkapazität?
    Gründüngungspflanzen verbessern die Bodenstruktur durch ihre Wurzeltätigkeit, die den Boden auflockert und eine krümelige Struktur schafft. Besonders tiefwurzelnde Pflanzen wie Lupinen oder Ölrettich eignen sich hervorragend, um verdichtete Böden aufzulockern. Ein lockerer, krümeliger Boden kann mehr Wasser und Luft speichern und bietet den Wurzeln der Obstbäume ideale Wachstumsbedingungen. Die Wasserspeicherkapazität wird durch den erhöhten Humusgehalt und die verbesserte Bodenstruktur gesteigert. Werden die Gründüngungspflanzen in den Boden eingearbeitet, zersetzen sie sich und bilden wertvollen Humus, der Nährstoffe und Wasser speichert. Dieser Effekt erweist sich besonders in Trockenperioden als vorteilhaft, da die Obstbäume besser mit Wasser versorgt werden. Der Boden bleibt länger feucht, wodurch die Bäume seltener zusätzliche Bewässerung benötigen und widerstandsfähiger gegen Trockenheit werden.
  3. Welche Rolle spielen Leguminosen bei der Stickstoffbindung im Obstgarten?
    Leguminosen sind wahre Wunderpflanzen für die Stickstoffversorgung im Obstgarten. In einer faszinierenden Symbiose mit Knöllchenbakterien binden sie atmosphärischen Stickstoff und machen ihn für Pflanzen nutzbar. Klee, Lupinen und Wicken sind dabei besonders effektiv - ein gut etablierter Kleebestand kann erstaunliche 300 kg Stickstoff pro Hektar und Jahr fixieren. Diese Stickstoffbindung erfolgt durch spezialisierte Bakterien in den Wurzelknöllchen der Leguminosen, die den gasförmigen Luftstickstoff in pflanzenverfügbare Verbindungen umwandeln. Wenn die Leguminosen absterben oder eingearbeitet werden, wird dieser gebundene Stickstoff langsam freigesetzt und steht den Obstbäumen zur Verfügung. Dies reduziert den Bedarf an mineralischen Stickstoffdüngern erheblich und schafft eine nachhaltige, natürliche Nährstoffversorgung. Rotklee beispielsweise sendet seine Wurzeln tief in den Boden und sorgt zusätzlich für eine gründliche Bodenauflockerung.
  4. Wie kann Gründüngung als natürlicher Erosionsschutz und zur Unkrautunterdrückung eingesetzt werden?
    Gründüngungspflanzen wirken wie eine schützende Decke für den Boden und bieten effektiven Schutz vor Wind- und Wassererosion. Ihre Wurzeln durchziehen den Boden, verbessern seine Struktur und erhöhen die Wasserhaltekraft, wodurch Oberflächenabfluss reduziert wird. In Hanglagen oder bei Starkregen ist dieser Schutz besonders wertvoll für die Erhaltung des kostbaren Oberbodens. Zur Unkrautunterdrückung bilden schnellwachsende Arten wie Senf oder Phacelia rasch einen dichten grünen Teppich, der kaum Licht für keimende Unkräuter durchlässt. Diese natürliche Beschattung konkurriert erfolgreich mit unerwünschten Beikräutern um Licht, Wasser und Nährstoffe. Das spart nicht nur erheblich Arbeit bei der Unkrautbekämpfung, sondern entlastet auch die Obstbäume von lästiger Konkurrenz. Die Kombination aus dichtem Wuchs und allelopathischen Wirkungen mancher Gründüngungspflanzen schafft eine natürliche Barriere gegen Unkrautaufkommen und fördert gleichzeitig ein gesundes Obstgarten-Ökosystem.
  5. Welche spezifischen Aussaatmengen werden für verschiedene Gründüngungspflanzen empfohlen?
    Die Aussaatmengen variieren je nach Pflanzenart und deren spezifischen Eigenschaften. Für Leguminosen werden 10-15 g/m² empfohlen, da diese Pflanzen durch ihre Stickstoffbindung besonders wertvoll sind und eine moderate Bestandsdichte ausreicht. Kreuzblütler wie Senf und Ölrettich benötigen nur 2-3 g/m², da sie schnell keimen und sich rasch entwickeln. Phacelia, ein beliebter Bienenmagnet und Bodenverbesserer, wird mit 1-2 g/m² ausgesät. Diese relativ geringe Menge reicht aus, da Phacelia sehr feinsamig ist und sich bei optimalen Bedingungen gut entwickelt. Gartenfachgeschäfte wie samen.de bieten oft vorgefertigte Mischungen an, die diese Mengenverhältnisse bereits berücksichtigen. Bei der Aussaat hat es sich bewährt, das Saatgut mit Sand zu mischen, um eine gleichmäßigere Verteilung zu erreichen. Nach der Aussaat sollte der Boden leicht angewalzt oder angedrückt werden, um den Bodenschluss zu verbessern und die Keimung zu fördern.
  6. Worin unterscheiden sich Zwischenfrucht-Anbau und klassisches Mulchen bei der Bodenverbesserung?
    Zwischenfrucht-Anbau und klassisches Mulchen unterscheiden sich grundlegend in ihrer Herangehensweise zur Bodenverbesserung. Beim Zwischenfrucht-Anbau werden lebende Pflanzen gezielt angebaut, die aktiv Nährstoffe produzieren, Stickstoff binden und durch ihre Wurzeltätigkeit die Bodenstruktur verbessern. Diese Pflanzen betreiben Photosynthese, reichern organische Substanz an und fördern aktiv das Bodenleben. Klassisches Mulchen hingegen verwendet bereits vorhandenes organisches Material wie Stroh, Laub oder Kompost als Bodenabdeckung. Mulch schützt primär vor Verdunstung, Temperaturschwankungen und Erosion, während er sich langsam zersetzt. Der Zwischenfrucht-Anbau bietet den Vorteil der aktiven Nährstoffproduktion, besonders bei Leguminosen, und der gezielten Bodenlockerung durch Tiefwurzler. Mulchen dagegen ist pflegeleichter und bietet sofortigen Bodenschutz. Eine interessante Alternative stellt die Kombination beider Methoden dar: Gründüngung wird abgemäht und als Mulchschicht belassen, wodurch die Vorteile beider Systeme kombiniert werden.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Permakultur-Ansätzen und herkömmlicher Gründüngung?
    Permakultur-Ansätze und herkömmliche Gründüngung unterscheiden sich in ihrer Philosophie und Umsetzung erheblich. Die herkömmliche Gründüngung konzentriert sich auf den gezielten, temporären Anbau spezifischer Pflanzen zur Bodenverbesserung, die nach einer bestimmten Zeit eingearbeitet werden. Permakultur dagegen verfolgt einen ganzheitlichen, dauerhaften Ansatz mit mehrjährigen Pflanzensystemen und natürlichen Kreisläufen. Während herkömmliche Gründüngung oft monokulturartige Bestände verwendet, setzt Permakultur auf komplexe Mischkulturen und Pflanzengilden, die sich gegenseitig unterstützen. In der Permakultur bleiben die Pflanzen meist dauerhaft etabliert und bilden stabile Ökosysteme, während bei herkömmlicher Gründüngung regelmäßig neu ausgesät wird. Permakultur integriert zusätzlich Aspekte wie Wassermanagement, Energieflüsse und soziale Nachhaltigkeit. Beide Ansätze ergänzen sich jedoch: Permakultur-Prinzipien können die Auswahl und Anordnung von Gründüngungspflanzen bereichern, während klassische Gründüngung als Übergangsphase zur Etablierung permakulturartiger Systeme dienen kann.
  8. Wie lässt sich die Biodiversität durch verschiedene Gründüngungsmischungen fördern?
    Verschiedene Gründüngungsmischungen fördern die Biodiversität erheblich, indem sie Nahrung und Lebensraum für eine Vielzahl von Organismen schaffen. Eine bewährte Mischung aus 60% Leguminosen, 30% Kreuzblütlern und 10% Gräsern oder Kräutern bietet unterschiedliche ökologische Nischen. Phacelia beispielsweise ist ein wahrer Bienenmagnet und lockt verschiedene Bestäuber an, während Klee und Wicken Schwebfliegen und Schlupfwespen unterstützen. Diese Nützlinge fördern die natürliche Schädlingsbekämpfung und verbessern die Bestäubung der Obstbäume. Tiefwurzler wie Lupinen schaffen Lebensräume für verschiedene Bodenorganismen, während oberflächliche Wurzelsysteme andere Mikroorganismen begünstigen. Verschiedene Blühzeitpunkte und Pflanzenstrukturen bieten ganzjährig Nahrung und Schutz für Insekten, Vögel und kleine Säugetiere. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten oft biodiversitätsfördernde Mischungen an, die verschiedene Pflanzenarten mit unterschiedlichen ökologischen Funktionen kombinieren und so ein stabiles, artenreiches Ökosystem im Obstgarten fördern.
  9. Wo kann man qualitatives Gründüngungsaatgut für den Obstgarten kaufen?
    Qualitatives Gründüngungsaatgut für den Obstgarten erhalten Sie bei verschiedenen vertrauenswürdigen Quellen. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten eine umfangreiche Auswahl an Gründüngungssaatgut und Mischungen, die speziell für Obstgärten zusammengestellt sind. Diese Fachhändler punkten mit ihrer Beratungskompetenz und können passende Sorten für spezifische Bodenverhältnisse und klimatische Bedingungen empfehlen. Etablierte Gartencenter vor Ort bieten ebenfalls eine gute Auswahl, haben aber oft begrenztere Sortimente. Online-Shops haben den Vorteil größerer Sortenvielfalt und detaillierter Produktbeschreibungen. Bio-zertifizierte Saatguthändler garantieren pestizidfreies Saatgut höchster Qualität. Landwirtschaftliche Genossenschaften führen oft Großpackungen zu günstigen Preisen. Wichtige Qualitätskriterien sind: hohe Keimfähigkeit, Sortenreinheit, Anpassung an lokale Bedingungen und Bio-Zertifizierung. Achten Sie auf Haltbarkeitsdaten und lagern Sie das Saatgut kühl und trocken. Viele Anbieter stellen auch fertige Obstgarten-Mischungen zur Verfügung, die optimal aufeinander abgestimmte Pflanzenarten enthalten.
  10. Welche Gründüngungsmischungen sind für Obstgärten besonders empfehlenswert und wo erhält man sie?
    Für Obstgärten sind Mischungen besonders empfehlenswert, die Stickstoffbindung, Bodenlockerung und Nützlingsförderung kombinieren. Eine bewährte Zusammensetzung umfasst 60% Leguminosen (Rotklee, Lupinen, Wicken), 30% Kreuzblütler (Senf, Ölrettich) und 10% Kräuter/Gräser (Phacelia, Hafer). Diese Kombination nutzt die Stärken aller Pflanzengruppen: Leguminosen für Stickstoffbindung, Kreuzblütler für schnelle Bodenbedeckung und Lockerung, Kräuter für Nützlingsförderung. Winterharte Mischungen mit Winterwicken und Inkarnatklee eignen sich für Herbstaussaat, während Sommermischungen mit Phacelia und Sommerwicken für Frühjahrsaussaat optimal sind. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten vorgefertigte Obstgarten-Mischungen an, die bereits optimal aufeinander abgestimmt sind. Diese enthalten oft zusätzliche Komponenten wie Kornblume oder Ringelblume zur weiteren Biodiversitätsförderung. Bei der Auswahl sollten lokale Klimabedingungen, Bodentyp und Aussaatzeitpunkt berücksichtigt werden. Viele Anbieter stellen auch regionale Mischungen zur Verfügung, die an spezifische Standortbedingungen angepasst sind.
  11. Wie beeinflusst die Symbiose zwischen Knöllchenbakterien und Leguminosen die Bodenfruchtbarkeit?
    Die Symbiose zwischen Knöllchenbakterien und Leguminosen ist ein faszinierender biologischer Prozess, der die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig verbessert. Die Bakterien der Gattung Rhizobium besiedeln die Wurzeln von Leguminosen und bilden charakteristische Knöllchen. In diesen Knöllchen wandeln die Bakterien atmosphärischen Stickstoff durch das Enzym Nitrogenase in pflanzenverfügbare Ammoniumverbindungen um. Im Gegenzug erhalten die Bakterien von der Pflanze Kohlenhydrate und andere Nährstoffe. Diese Stickstoffbindung kann bei Klee bis zu 300 kg Stickstoff pro Hektar und Jahr erreichen. Wenn die Leguminosen absterben oder eingearbeitet werden, wird dieser gebundene Stickstoff langsam mineralisiert und steht nachfolgenden Pflanzen zur Verfügung. Zusätzlich reichern die Wurzelausscheidungen der Leguminosen den Boden mit organischen Verbindungen an, die das Bodenleben fördern. Die abgestorbenen Knöllchen selbst sind wertvolle Stickstoffdepots. Diese natürliche Stickstoffquelle reduziert den Bedarf an mineralischen Düngern erheblich und schafft eine nachhaltige, umweltschonende Nährstoffversorgung für Obstbäume.
  12. Welche Rolle spielen Mikroorganismen und Regenwürmer bei der Zersetzung von Gründüngungsmaterial?
    Mikroorganismen und Regenwürmer sind die unsichtbaren Helden bei der Zersetzung von Gründüngungsmaterial und spielen eine entscheidende Rolle im Nährstoffkreislauf. Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze beginnen sofort mit der Zersetzung abgestorbener Pflanzenteile und wandeln komplexe organische Verbindungen in pflanzenverfügbare Nährstoffe um. Sie produzieren Enzyme, die Cellulose, Lignin und andere schwer abbaubare Substanzen aufschließen. Regenwürmer fungieren als biologische Bodenbearbeiter, indem sie organisches Material aufnehmen, verdauen und als nährstoffreiche Wurmkot-Krümel ausscheiden. Ein Regenwurm kann täglich sein eigenes Körpergewicht an organischem Material verarbeiten. Die Wurzeln der Gründüngungspflanzen sondern Substanzen ab, die das Wachstum nützlicher Bodenbakterien anregen und eine lebendige Rhizosphäre schaffen. Diese Bodenlebewesen verbessern nicht nur die Nährstoffverfügbarkeit, sondern auch die Bodenstruktur durch ihre Tunnel- und Mischaktivität. Ihre Stoffwechselprodukte bilden stabile Humus-Mineral-Komplexe, die langfristig die Bodenfruchtbarkeit erhalten und das Wasserspeichervermögen verbessern.
  13. Wie funktioniert die Nährstoffmobilisierung durch Tiefwurzler wie Lupinen und Ölrettich?
    Tiefwurzler wie Lupinen und Ölrettich sind wahre Schatzgräber des Bodens und mobilisieren Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten durch verschiedene Mechanismen. Ihre kräftigen Pfahlwurzeln durchdringen verdichtete Schichten und erreichen Bereiche, die für Obstbaumwurzeln oft unzugänglich sind. Dort nehmen sie gelöste Nährstoffe auf und transportieren diese in oberirdische Pflanzenteile. Besonders effektiv ist die Mobilisierung von Phosphor und Kalium, die in tieferen Schichten oft in größeren Mengen vorhanden sind. Die Wurzelausscheidungen dieser Pflanzen enthalten organische Säuren wie Citrat und Malat, die gebundene Nährstoffe aus Mineralien und Tonpartikeln lösen können. Lupinen sind zusätzlich für ihre Fähigkeit bekannt, schwer lösliche Phosphate verfügbar zu machen. Ölrettich kann durch seine Wurzelausscheidungen sogar nematodenreduzierende Wirkungen entfalten. Nach dem Absterben oder der Einarbeitung werden diese mobilisierten Nährstoffe langsam freigesetzt und stehen den Obstbäumen zur Verfügung. Diese natürliche Nährstofferschließung ist nachhaltiger und umweltschonender als chemische Aufschlussmethoden.
  14. Welche langfristigen Auswirkungen hat die Humuswirtschaft auf die Bodengesundheit?
    Die Humuswirtschaft durch Gründüngung hat fundamentale langfristige Auswirkungen auf die Bodengesundheit und schafft ein stabiles, produktives Ökosystem. Humus fungiert als zentraler Nährstoffspeicher und kann bis zu 95% der Bodenstickstoffs, 35% des Phosphors und bedeutende Mengen anderer Nährstoffe binden und langsam freisetzen. Diese Pufferwirkung stabilisiert die Nährstoffversorgung über Jahre hinweg. Humusreiche Böden zeigen eine deutlich verbesserte Wasserspeicherkapazität - ein Prozent zusätzlicher Humus kann die Wasserspeicherung um 140-190 Liter pro Quadratmeter erhöhen. Die organische Substanz fördert die Bildung stabiler Bodenkrümel, die eine optimale Durchlüftung gewährleisten und Staunässe verhindern. Langfristig entwickelt sich durch kontinuierliche Humusanreicherung eine diverse Bodenlebensgemeinschaft aus Bakterien, Pilzen, Regenwürmern und anderen Organismen. Diese biologische Aktivität verbessert die Nährstoffmobilisierung, Krankheitsresistenz und Bodenstruktur. Humusreiche Böden sind zudem widerstandsfähiger gegen Erosion und Extremwetterereignisse, was besonders für die langfristige Gesundheit von Obstbäumen entscheidend ist.
  15. Wie integriert man Gründüngung optimal in die Fruchtfolge eines Obstgartens?
    Die optimale Integration von Gründüngung in die Obstgarten-Fruchtfolge erfordert sorgfältige Planung und Anpassung an den Jahresrhythmus der Obstbäume. Herbstaussaaten nach der Ernte haben sich besonders bewährt, da sie die Ruhephase der Bäume optimal nutzen. Winterharte Arten wie Winterwicken oder Inkarnatklee können von August bis Oktober gesät werden, überwintern und werden im Frühjahr vor dem Austrieb der Bäume eingearbeitet. Frühjahrsaussaaten erfolgen nach den letzten Frösten und werden bis zum Spätsommer kultiviert. Der Zeitpunkt der Einarbeitung sollte mit anderen Pflegemaßnahmen harmonieren: ideal ist die Einarbeitung während der Vegetationsruhe, um die Bäume nicht zu stören. Wichtig ist die Koordination mit Baumschnitt, Düngung und Bewässerung. In etablierten Obstgärten kann eine Streifenkultur praktiziert werden, bei der Gründüngung nur zwischen den Baumreihen angebaut wird. Bei Neupflanzungen bietet sich eine Vollflächenbegrünung an. Die Auswahl der Gründüngungsarten sollte die Wachstumsphasen der Obstbäume berücksichtigen - während der Blüte sind nützlingsfördernde Arten wie Phacelia besonders wertvoll.
  16. Welche praktischen Schritte sind bei der Bodenlockerung und Einarbeitung von Gründüngung zu beachten?
    Bei der Bodenlockerung und Einarbeitung von Gründüngung sind mehrere praktische Schritte zu beachten, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Zunächst sollte der ideale Zeitpunkt gewählt werden - wenn die Gründüngungspflanzen in voller Blüte stehen und den höchsten Nährstoffgehalt aufweisen. Die Bodenvorbereitung beginnt mit vorsichtigem oberflächlichem Lockern, ohne die Obstbaumwurzeln zu beschädigen. Bei schweren Böden kann etwas Sand eingearbeitet werden, um die Durchlüftung zu verbessern. Für die Einarbeitung stehen verschiedene Methoden zur Verfügung: Fräsen oder Umgraben für vollständige Integration, Abmähen mit oberflächlicher Einarbeitung als schonendere Variante, oder Walzen mit anschließendem Liegenlassen als Mulchschicht. Die Arbeitstiefe sollte 15-20 cm nicht überschreiten, um Verdichtungen zu vermeiden. Nach der Einarbeitung den Boden nicht betreten, bis er abgetrocknet ist. Bei der Ausstattung können spezielle Gartenfräsen oder Grabegabeln hilfreich sein. Wichtig ist die Kombination mit anderen Pflegemaßnahmen - die Einarbeitung lässt sich gut mit einer Kompostgabe oder Bodenanalyse verbinden.
  17. Stimmt es, dass Gründüngung den Einsatz von Kunstdünger vollständig ersetzen kann?
    Gründüngung kann den Einsatz von Kunstdünger erheblich reduzieren, ihn aber nicht immer vollständig ersetzen. Die Effektivität hängt von verschiedenen Faktoren ab: Bodenqualität, Pflanzenauswahl, klimatischen Bedingungen und den spezifischen Nährstoffbedürfnissen der Obstbäume. Leguminosen können beeindruckende Mengen Stickstoff fixieren - bis zu 300 kg pro Hektar und Jahr bei Klee. Tiefwurzler wie Lupinen mobilisieren Phosphor und Kalium aus tieferen Schichten. Dennoch kann es bei intensiver Obstproduktion, extremen Bodenbedingungen oder spezifischen Nährstoffmängeln notwendig sein, gezielt zu ergänzen. Besonders bei jungen Obstbäumen oder in der Etablierungsphase kann eine Kombination aus Gründüngung und moderater Mineraldüngung optimal sein. Bodenanalysen helfen dabei, den tatsächlichen Nährstoffstatus zu beurteilen. Erfahrungsgemäß kann Gründüngung 60-80% des Stickstoffbedarfs decken und den Phosphor- und Kaliumbedarf erheblich reduzieren. Eine nachhaltige Strategie kombiniert meist Gründüngung als Basis mit gezielten, bedarfsorientierten Ergänzungen durch organische oder mineralische Dünger.
  18. Welche regionalen Unterschiede bestehen bei der Auswahl von Gründüngungspflanzen?
    Regionale Unterschiede bei der Gründüngungspflanzen-Auswahl sind erheblich und sollten unbedingt berücksichtigt werden. In milden, atlantisch geprägten Regionen können frostempfindliche Arten wie Phacelia oder Sommerwicken länger kultiviert werden, während in kontinentalen Klimazonen winterharte Sorten wie Winterroggen oder Winterwicken bevorzugt werden sollten. Niederschlagsmenge und -verteilung beeinflussen die Artenwahl: In trockenen Gebieten sind trockenheitstolerante Arten wie Esparsette oder bestimmte Lupinen-Sorten geeignet, während in feuchten Regionen staunässeempfindliche Arten problematisch sein können. Bodenverhältnisse variieren regional stark - sandige Böden Norddeutschlands erfordern andere Gründüngungsstrategien als schwere Lehmböden Süddeutschlands. Höhenlagen haben kürzere Vegetationsperioden, was schnellwachsende Arten bevorzugt. Lokale Schädlings- und Krankheitsdrücke können die Sortenwahl beeinflussen. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten oft regional angepasste Mischungen an, die auf klimatische Besonderheiten und Bodenverhältnisse abgestimmt sind. Landwirtschaftsämter und örtliche Gartenbauvereine können wertvolle regionale Erfahrungen vermitteln.
  19. Worin unterscheiden sich Bodenhilfspflanzen von klassischen Bodendeckerpflanzen?
    Bodenhilfspflanzen und klassische Bodendeckerpflanzen unterscheiden sich grundlegend in Funktion und Verwendung. Bodenhilfspflanzen, auch Gründüngungspflanzen genannt, werden gezielt zur temporären Bodenverbesserung angebaut und nach einer bestimmten Zeit eingearbeitet. Sie haben spezifische Funktionen wie Stickstoffbindung (Leguminosen), Bodenlockerung (Tiefwurzler) oder Nährstoffmobilisierung. Ihre Wurzelsysteme und oberirdischen Teile sind darauf optimiert, den Boden aktiv zu verbessern und Biomasse für die Humusbildung zu produzieren. Klassische Bodendeckerpflanzen hingegen sind meist mehrjährige, dauerhafte Pflanzungen, die primär dem Erosionsschutz, der Unkrautunterdrückung und der optischen Gestaltung dienen. Sie bleiben über Jahre etabliert und bilden stabile Pflanzengemeinschaften. Während Bodenhilfspflanzen nach der Blüte geerntet oder eingearbeitet werden, wachsen Bodendeckerpflanzen kontinuierlich weiter. Typische Bodenhilfspflanzen sind einjährige Arten wie Senf oder Phacelia, während Bodendeckerpflanzen meist ausdauernde Stauden oder niedrige Gehölze umfassen. Die Pflege und das Management unterscheiden sich entsprechend erheblich.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Grünmantel und lebendem Mulch in der Obstbaumpflege?
    Grünmantel und lebender Mulch sind verwandte, aber unterschiedliche Konzepte in der Obstbaumpflege. Ein Grünmantel besteht aus niedrigwachsenden, meist mehrjährigen Pflanzen, die dauerhaft zwischen und unter den Obstbäumen etabliert werden. Typische Grünmantel-Pflanzen sind Klee-Arten, niedrige Gräser oder kriechende Kräuter, die eine dauerhafte, pflegearme Bodenbedeckung bilden. Der Grünmantel wird gelegentlich gemäht, aber nicht eingearbeitet, und bleibt über Jahre bestehen. Lebender Mulch hingegen umfasst alle lebenden Bodenbedeckungen, die den Boden schützen - einschließlich temporärer Gründüngungskulturen, die regelmäßig erneuert werden. Lebender Mulch kann auch einjährige Pflanzen wie Phacelia oder Senf einschließen, die nach einer Wachstumsperiode abgemäht und als Mulchschicht belassen werden. Der Hauptunterschied liegt in der Dauerhaftigkeit: Grünmantel ist eine langfristige, stabile Lösung, während lebender Mulch flexibler gehandhabt wird. Beide Systeme bieten Erosionsschutz, Unkrautunterdrückung und Nährstoffkonservierung, unterscheiden sich aber in Pflegeaufwand und Erneuerungszyklen.
Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Zur Kategorie Gründünger
Topseller
Kiepenkerl Inkarnatklee Rosenklee Kiepenkerl Inkarnatklee Rosenklee
Inhalt 0.075 Kilogramm (38,53 € * / 1 Kilogramm)
2,89 € *
Bio nach EG-Öko-Verordnung
Produktbild von ReNatura Bio Bodenfit 500g Verpackung mit Hinweisen zur Steigerung der Bodengesundheit und Fruchtbarkeit für verschiedene Bodentypen.
ReNatura Bio Bodenfit 500g
Inhalt 0.5 Kilogramm (23,78 € * / 1 Kilogramm)
11,89 € *
Kiepenkerl Boden-Therapie Mischung Kiepenkerl Boden-Therapie Mischung
Inhalt 0.01 Kilogramm (339,00 € * / 1 Kilogramm)
3,39 € *
Bio nach EG-Öko-Verordnung
Produktbild von SPERLI Bodenkur BIO-Gelbsenf 0, 25, kg mit Darstellung der Verpackung, Informationen zur Bodenverbesserung und Blütenbild zur Anziehung von Nützlingen.
SPERLI Bodenkur BIO-Gelbsenf 0,25 kg
Inhalt 0.25 Kilogramm (17,56 € * / 1 Kilogramm)
4,39 € *
Bio nach EG-Öko-Verordnung
Produktbild von ReNatura Phacelia MS Bio 500g mit Abbildungen von Blüten und Bienen, Informationen zur Nektarreichen Bienenweide für ca. 100 m² und dem Hinweis auf Bio-Qualität.
ReNatura Phacelia MS Bio 500g
Inhalt 0.5 Kilogramm (23,78 € * / 1 Kilogramm)
11,89 € *
Kiepenkerl Weißklee Kriechklee Kiepenkerl Weißklee Kriechklee
Inhalt 0.06 Kilogramm (66,50 € * / 1 Kilogramm)
3,99 € *
Bio nach EG-Öko-Verordnung
Produktbild von SPERLI Bodenkur BIO-Vital-Grün 0, 3, kg mit vielfältiger Blumenmischung und Hinweisen zur Anwendung und biologischen Vorteilen auf der Verpackung.
SPERLI Bodenkur BIO-Vital-Grün 0,3 kg
Inhalt 0.3 Kilogramm (21,30 € * / 1 Kilogramm)
6,39 € *
Bio nach EG-Öko-Verordnung
Produktbild von ReNatura Bio Gelbsenf 500g in einer Packung mit Angaben zur Wirkung gegen Nematoden und Informationen zur Anwendung für circa 100 Quadratmeter Fläche
ReNatura Gelbsenf Bio 500g
Inhalt 0.5 Kilogramm (19,78 € * / 1 Kilogramm)
9,89 € *
Kiepenkerl Lein 0,2kg Kiepenkerl Lein 0,2kg
Inhalt 0.2 Kilogramm (19,95 € * / 1 Kilogramm)
3,99 € *
Kiepenkerl Phacelia Bienenfreund Kiepenkerl Phacelia Bienenfreund
Inhalt 0.05 Kilogramm (67,80 € * / 1 Kilogramm)
3,39 € *
Produktbild von Rudloff Nordischer-Garten winterharte Gartensaatmischung 300g in einer Packung mit blauem Etikett und weißen Illustrationen von Pflanzen, einem Bienen-Icon und Hinweis auf Bienen- und Insektenfreundlichkeit. Rudloff Nordischer-Garten 300g
Inhalt 0.3 Kilogramm (49,30 € * / 1 Kilogramm)
14,79 € *
Passende Artikel
Bio nach EG-Öko-Verordnung
Produktbild von SPERLI Bodenkur BIO-Vital-Grün 0, 3, kg mit vielfältiger Blumenmischung und Hinweisen zur Anwendung und biologischen Vorteilen auf der Verpackung.
SPERLI Bodenkur BIO-Vital-Grün 0,3 kg
Inhalt 0.3 Kilogramm (21,30 € * / 1 Kilogramm)
6,39 € *