Gründüngung mit Senf

Gründüngung mit Senf

Wenn Sie ihrem Boden etwas Guten tun möchten, dann sollten Sie Gründünger aussäen. Das sind rasch wachsende Pflanzen, die nicht geerntet werden, sondern Futter für das Bodenleben liefern und zum Humusaufbau beitragen. In diesem Beitrag geht es um die Gründüngung mit Senf.

Gelbsenf – Nützlingsmagnet und Bodenkur

Gelbsenf Sinapsis alba ist eine sehr beliebte Gründüngungspflanze. Sie hat viele tolle Eigenschaften, aber auch einen entscheidenden Nachteil, den der Gelbsenf ist ein Kreuzblütler und damit eng mit dem Kohl verwandt. Sie sollten Gelbsenf als Kreuzblütler in die Fruchtfolge miteinbeziehen, ansonsten tritt irgendwann die gefürchtete Kohlhernie auf, eine bodenbürtige Krankheit, die den Anbau von Kohlgewächsen für Jahre unmöglich macht. Bauen Sie viel Kohl an, empfehlen wir eher Phacelia als Gründünger einzusetzen.

Von der Fruchtfolgeproblematik einmal abgesehen ist der Gelbsenf eine geniale Gründüngungspflanze. Sie wächst schnell und keimt sogar bei niedrigen Temperaturen zuverlässig und innerhalb kürzester Zeit. Nach wenigen Wochen hat sich eine schützende Pflanzendecke über den Boden gelegt. Das empfindliche Bodenleben wird vor Sonne, Wind und Wetter effektiv geschützt und kann sich prächtig entwickeln. Die Pfahlwurzel reicht tief in den Boden und lockert damit auch tiefliegende Bodenschichten.

Im April gesäter Gelbsenf beginnt Ende Mai zu blühen. Die üppigen gelben Kreuzblüten sind bei zahlreichen Insekten beliebt. Schmetterlinge, Bienen und andere Bestäuber profitieren von dem reichhaltigen Pollen- und Nektarangebot.

Senfölglykoside als Nematodenkur

In jedem Boden kommen sogenannte Nematoden vor. Die kleinen Fadenwürmer haben sich auf die Wurzeln von Pflanzen spezialisiert, dort saugen Sie den Pflanzensaft aus und schädigen die Pflanze direkt. Die entstandenen Wunden sind Eintrittspforten für weitere Krankheiten, weshalb ein Befall mit Nematoden sehr ernst zu nehmen ist.

Eine Besonderheit sind die enthaltenen Senfölglykoside, das sind die Stoffe, die den Senf so scharf schmecken lassen. Sie sind ein Fraßgift, das Insekten, andere Kleinstlebewesen oder Nematoden davon abhalten soll, sich an Blättern und Wurzeln gütlich zu tun. Deswegen lohnt es sich, eine Bodenkur mit Gelbsenf zu machen. Die Nematoden im Boden können die Pflanze nicht parasitieren und gehen mangels Nahrung ein. Bakterien und Pilze, die positiv wirken, können sich in der Nähe des Gelbsenfes gut entwickeln, die Folge ist ein gutes und gesundes Pflanzenwachstum.

Gelbsenf aussäen – darauf sollten Sie achten!

Die Aussaat von Gelbsenf ist von April bis in den Oktober hinein möglich. Das heißt, du kannst ihn ganz flexibel einsetzen und überall dort die Lücken mit Gelbsenf füllen, wo es die Fruchtfolge zulässt. Der Gründünger stellt keine besonderen Ansprüche und gedeiht auf jedem Boden.

Entfernen Sie Unkraut und harken Sie den Boden oberflächlich. Pro Quadratmeter werden etwa 5 Gramm Saatgut gebraucht. Bringen Sie es einfach breitwürfig auf der Fläche auf. Das geht mit der Hand, oder indem Sie die Verpackung nutzen und die Körner gleichmäßig herausschütteln. Harken Sie anschließend alles etwa 1 bis 2 cm tief in den Boden ein und sorgen Sie für einen guten Bodenschluss, indem Sie den gelockerten Boden mit der Rückseite einer Harke rückverfestigen.

Je nach Witterung sind nach 5 Tagen die ersten Keimlinge zu sehen. Die Keimblätter sehen fast aus wie Schmetterlingsflügel oder zwei kleine Herzen. Bis dahin müssen Sie den Boden gleichmäßig feucht halten. Nach der Keimung muss der Gelbsenf nur noch in ausgeprägten Trockenphasen gegossen werden.

Gelbsenf aussäen – der richtige Zeitpunkt

Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat richtet sich nach dem Platzangebot. Gelbsenf kann von April bis Oktober gesät werden. Wenn Sie sich an den leuchtend gelben Blüten erfreuen möchten, sollten Sie die Samen bis August in die Erde bringen, ansonsten hat die schnellwüchsige Pflanzen nicht ausreichend Zeit, bevor der erste Frost kommt.

Ansonsten bietet es sich an, überall dort Gelbsenf einzusäen, wo die Beete im Spätsommer bereits geräumt wurden und kein Wintergemüse angebaut wird. Je früher der Gelbsenf eingesät wird, desto besser kann er auf den Boden einwirken.

Muss der Senf entfernt werden?

Entfernen Sie den Senf unbedingt, bevor er Samen ausgebildet hat, oder ernten Sie diese. Hat sich der Senf einmal von selbst ausgesamt, wird er sich von nun an überall im Gemüsebeet breit machen und aus dem Gründünger wird ein lästiges Unkraut. Die ausgerissenen Pflanzen können Sie direkt auf dem Beet als Mulch liegen lassen.

Wird der Senf im September oder Oktober gesät, müssen Sie nichts weiter unternehmen. Die Pflanze ist nicht frosthart und wird beim ersten Bodenfrost eingehen. Die toten Pflanzenreste können Sie bis zum Frühjahr einfach auf dem Beet belassen, sie wirken wie eine schützende Decke. Im Frühjahr kann das halb verrottete Material entweder untergegraben werden oder Sie schieben es nur zur Seite, umpflanzen oder säen zu können.

Extra Tipp!

Wussten Sie, dass auch die grünen Blätter vom Gelbsenf essbar sind? Zwacken Sie sich doch einmal ein paar Blätter von ihrem Gründünger ab und mischen Sie sie fein gehackt unter einen Kräuterquark. Die Schärfe, die man von der Senfpaste her kennt, schmeckt man deutlich durch. In Indien wird sogar Spinat daraus zubereitet, der allerdings recht gewöhnungsbedürftig schmeckt. Ansonsten eignen sich die gelben Blüten als scharf würzige Dekoration.

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